Jedes Jahr treffen sich Lehrende aus ganz Sachsen zum Austausch über Lehrformate, Qualitätsstandards und Weiterbildungsmöglichkeiten zum HDS Forum – am 12. und 13. April 2018 findet es erstmals an der HTWK Leipzig statt
„Third Mission in der Hochschule - Lernen durch Engagement. Lehren mit Verantwortung“ – unter diesem Motto steht das Forum des Hochschuldidaktischen Zentrums Sachsen (HDS) in diesem Jahr. Im Fokus steht das sogenannte Service Learning („Lernen durch gesellschaftliches Engagement“) und dessen Auswirkungen auf die Kompetenzentwicklung von Studierenden.
Service Learning wird an der HTWK Leipzig bereits vielfältig praktiziert. Es bedeutet, dass Studierende „echte“ Fragestellungen von Partnern im Rahmen von Praktika oder Graduierungsarbeiten bearbeiten. Sie lernen dabei, ihr bis dahin vor allem theoretisch erworbenes Wissen anzuwenden und für einen „Auftraggeber“ zu arbeiten. Das reicht von Ideen beim Stadtentwicklungs-Wettbewerb der Initiative „Ab in die Mitte – City-Offensive Sachsen, wo Architektur-Studierende sich - am realen Ort - beispielsweise um die (Um-)Gestaltung einer Würstchenbude auf dem Markt in Kamenz Gedanken machen, über die Fehlersuche an der Photovoltaikanlage einer englischen Milchviehanlage, wo ein Student sein Auslandspraktikum absolvierte, bis hin zu Vorschlägen für die neue Bibliothek in Lutherstadt Wittenberg, für deren Ausstattung Studierende im kommenden Sommersemester Ideen entwickeln.
Zentrale Frage des „Service Learning“ ist es, wie Bildungsziele durch die Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung erreicht werden können. Während der Tagung sollen verschiedene Facetten und vielfältige Szenarien des Service Learning beleuchtet, die Öffnung der Hochschulen gegenüber der Gesellschaft und die Stärkung von zivilgesellschaftlichem Engagement ausgelotet werden.
Was ist das HDS?
Zu Beginn wäre „Hilf Dir Selbst“ sicher auch eine treffende Langform für das „Hochschuldidaktische Zentrum Sachsen“ gewesen. Es wurde 2011 als Verbundeinrichtung aller staatlichen Sächsischen Hochschulen gegründet, um mehr und bessere hochschuldidaktische Weiterbildungsmöglichkeiten zu schaffen. Und so öffnen seither im Rahmen des HDS alle sächsischen Hochschulen ihre hauseigenen Hochschuldidaktikangebote immer auch für die Lehrenden der anderen sächsischen Hochschulen. Die Angebote werden dabei jeweils auch auf die Bedarfe der anderen abgestimmt, es gibt einen gemeinsamer Dozentenpool, die Hochschulen unterstützen und helfen einander beim Thema Lehre – kurzum: Der kollegiale Austausch wird gepflegt und professionalisiert. Im HDS gelistete Angebote unterliegen einem gemeinsamen Qualitätsstandard, der durch die Mitarbeiter des HDS auch überprüft wird. Darüber hinaus hat die Verbundeinrichtung gemeinsam mit allen Mitgliedshochschulen ein Hochschuldidaktik-Zertifikat entwickelt, das insbesondere Neuberufenen und dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine umfassende hochschuldidaktische Grundqualifikation ermöglichen soll.