Am GeoTechnikum der HTWK Leipzig fand der 2. DemoDay zur Drucksondierung statt – Wissenstransfer zwischen Industrie, Wissenschaft und Studierenden
Rund 20 Vertreterinnen und Vertreter aus 15 Unternehmen und Behörden aus ganz Deutschland sowie Studierende verschiedener Hochschulen kamen am 26. November 2025 zum 2. DemoDay Drucksondierung am GeoTechnikum der HTWK Leipzig zusammen. Die Teilnehmenden erhielten in Fachvorträgen und Live-Demonstrationen praxisnahe Einblicke in Technik, Einsatzmöglichkeiten, Durchführung und Interpretation der Drucksondierung.
Die Drucksondierung, auch Cone Penetration Test (CPT), genannt, ist weltweit eines der wichtigsten geotechnischen Untersuchungsverfahren, um detaillierte Informationen über den Untergrund bis in große Tiefen zu gewinnen. Eine zuverlässige Baugrundanalyse ist immer dort unerlässlich, wo Bauwerke wie Gebäude, Straßen, Brücken oder Windkraftanlagen gebaut werden müssen.
„Das erneut große Interesse zeigt uns, dass das Thema Drucksondierung an vielen Stellen weiter an Bedeutung gewinnt“, sagt Benedict Löwe vom Institut für Geotechnik (IGL) der HTWK Leipzig. „Gerade für Personen, die bisher vor allem die Auswertung kennen, ist es sehr wertvoll, die große Gerätetechnik bei uns am GeoTechnikum einmal live zu erleben. Da es zudem eine Vielzahl unterschiedlicher CPT-Module für ganz verschiedene Parameter gibt, haben wir uns diesmal dazu entschieden, den Schwerpunkt auf diese Zusatzmodule zu legen.“

Von der Theorie zur Praxis
Organisiert wurde die Veranstaltung erneut vom IGL der HTWK Leipzig und dem niederländischen Unternehmen Eijkelkamp, das seit über 110 Jahren Geräte für die Bodenuntersuchung entwickelt. Beide arbeiten am GeoTechnikum in der Forschung zusammen, um unter anderem neue Messmethoden für die Drucksondierung zu erschließen. Ergänzt wurde das Programm dieses Mal durch die GMB GmbH, die als langjähriger Dienstleister über umfassende Praxiserfahrung in der Drucksondierung verfügt und Gerätetechnik sowie Know-How für den DemoDay bereitstellte.
Nach einer kompakten theoretischen Einführung zu den Möglichkeiten und Chancen der Drucksondierung zeigte Gerald Verbeek von Eijkelkamp welche Zusatzmodule ebenfalls wichtige Informationen über den Baugrund liefern. Dabei ging er besonders auf die seismische Drucksondierung (S-CPT) ein: Mit ihr lassen sich beispielsweise dynamische Bodenkennwerte ermitteln, die unter anderem für Erdbebenanalysen und die Auslegung von Windenergieanlagen wichtig sind.
Als technisches Highlight des Tages folge am Nachmittag die Vorführung des „Boxed Truck BT 200“ der GMB GmbH. Das vollständig ballastierte CPT-Fahrzeug basiert auf einer leistungsstarken 6x6-Lkw-Plattform, mit der sich dank Allradantrieb selbst schwieriges Gelände oder weicher Untergrund sicher befahren lässt. Die 200 Kilonewton Druckkraft des BT 200 ermöglichten es zudem problemlos in den Kiessand der Versuchsgrube am GeoTechnikum der HTWK Leipzig einzudringen. Während der Vorführung kamen dabei zwei der zuvor theoretisch erklärten Zusatzmodule zum Einsatz, die den Teilnehmenden live präsentiert wurden. Mit einem Magnetometermodul wurden während des Eindringvorgangs metallische Objekte in unmittelbarer Umgebung der Sondenspitze detektiert, was unter anderem für Kampfmittelsondierungen erhebliche Vorteile bietet und dabei eine effiziente Erkundung des Untergrundes erlaubt.
Ein besonderes visuelles Erlebnis bot außerdem der sogenannte Vis-Konus, ein optisches Modul mit integrierter Kamera, das hochauflösende Farbbilder des Bodens direkt an der Sondenspitze liefert. Die Aufnahmen wurden in Echtzeit per Beamer auf die Außenseite des BT 200 projiziert, sodass die Besucherinnen und Besucher den Schichtaufbau des Bodens quasi live aus der Perspektive der Sonde mitverfolgen konnten.
Ergänzend zur Vorführung der Drucksondiertechnik erhielten die Gäste exklusive Einblicke in die bodenmechanischen und umwelttechnischen Labore der Hochschule. Darüber hinaus wurden Versuchsstände und Messsysteme vorgestellt, die am IGL in der Forschung eingesetzt werden.
Nächster DemoDay für März 2026 geplant
Weitere Demonstrationstage sind bereits geplant. „Das große Interesse bestärkt uns, die Reihe fortzuführen und künftig um weitere Themenschwerpunkte zu erweitern“, so HTWK-Professor Ralf Thiele, Leiter des IGL. Schon im März 2026 soll daher die nächste Veranstaltung stattfinden. Wiederum mit Fokus auf die Drucksondierung, aber mit neuen inhaltlichen Schwerpunkten.






















