Alexandra Strieder berichtet von der Erasmus Staff Week für Bibliotheksmitarbeitende
Zum ersten Mal traf ich die Teilnehmenden der Staff Week Mitte September, zunächst nur virtuell. Kurz darauf hieß es dann endlich: Koffer packen und auf nach Sardinien.
Beim ersten Zusammentreffen im Universitätsmuseum für zeitgenössische Kunst und Kultur (MUACC) freute ich mich sehr, die Bibliotheksmenschen aus Kroatien, Griechenland, Spanien, Estland, Italien, Tschechien, Polen, Österreich und Schweden endlich persönlich kennenzulernen. Nach der ersten Vorstellungsrunde kam es schnell zu angeregten Gesprächen und ich erfuhr viel über die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen in ihren jeweiligen Bibliotheken.
Neben der Besichtigung von verschiedenen Bibliotheken standen Vorträge zu den Themen Open Access, KI und elektronischen Medien auf dem Programm: Welche Transformationsverträge wurden in den einzelnen Ländern ausgehandelt? Wie wird bei der Bezahlung von Artikeln vorgegangen? Welche besonderen Tools wurden hierfür entwickelt? Wo findet KI Anwendung und welche Hürden & Bedenken gibt es hierbei?
Dies sind nur einige der Themen, die vorgestellt und diskutiert wurden. Dabei wurde deutlich, vor welchen Herausforderungen Bibliotheken aktuell stehen, beispielsweise in Bezug auf Finanzierung und Koordination von Open-Access-Veröffentlichungen, und wie diese in den verschiedenen Ländern gemeistert werden. Ich selbst stellte im Themenblock zur Nutzung elektronischer Medien unser Video-Tutorial zu den einzelnen Zugangsmöglichkeiten vor.
Auch das kulturelle Rahmenprogramm kam nicht zu kurz. Besonders faszinierte mich dabei die Führung durch das „Museo Delle Cere Anatomiche“, wo anatomische Wachsfiguren ausgestellt werden. Das sind Nachbildungen von Teilen des menschlichen Körpers, die der Künstler Clemente Susini zwischen 1803 und 1805 sehr detailliert umgesetzt hat.
Den Abschluss der Woche bildete ein sardischer Kochkurs. Gemeinsam wurden Culurgiones hergestellt und verspeist: Mit Kartoffeln, Parmesan und Minze gefüllte Teigtaschen, quasi die „Ravioli Sardiniens“. Hierbei kam es zum letzten Mal zu intensiven Gesprächen und danach zum wehmütigen Goodbye.
Ich habe in dieser Woche viel dazugelernt, den internationalen Austausch gefördert und hatte das Glück, einer wirklich großartigen Gruppe von offenen Menschen zu begegnen. Einige Kontakte werde ich weiter pflegen und vielleicht gibt es ein Wiedersehen bei einer Staff Week in den nächsten Jahren.

