Studierende probieren beim Mitmach-Mittwoch Techniken rund um die Medienproduktion aus
Sony an der HTWK? Genau das machte der Mitmach-Mittwoch möglich. „Im Vordergrund steht die Praxis, nicht nur die Theorie. Wir wollten einen Übergang in eine sehr schöne Praxisaufgabe schaffen“, erklärt Oliver Hagel den Ablauf des Workshops der Sony-Experten. Neben dem Austesten der Sony-Kameras gab es deshalb eine weitere Aufgabe für die Studierenden: einen Social Media Clip für die die Sony Creator Awards zu entwerfen. Mit der Möglichkeit, vielleicht selbst ein Sony-Creator zu werden. Und das sei hart umkämpft, wie Hagel betont.
Beim „Mitmach-Mittwoch“ für die Studiengänge Medientechnik und Medienproduktion der HTWK Leipzig, koordiniert von Tino Reiher, teilten externe Referenten und Referentinnen ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen in den Anwendungsgebieten mit den Studierenden. Weitere Workshops wurden von Professoren und Professorinnen sowie Mitarbeitenden der Fakultät Informatik und Medien geleitet.
Licht, Ton, Systemtechnik
Wie setzt man eigentlich Licht ein, um bewusst Stimmung zu erzeugen? Genau das durften die Studierenden im Rahmen des Mitmach-Mittwochs bei Karl Kubik direkt ausprobieren. Nach ersten Einblicken in die Theorie setzten sie das Gelernte auch direkt draußen bei Tageslicht um. Bei vielen war die maßgebliche Motivation das Interesse, neue Erkenntnisse für Studium, Beruf und private Projekte zu sammeln.
Im Workshop zum Thema Akustik-Messung und Lautsprechertechnik bei Felix Wege ging es zunächst um Grundlagen der Akustik. Marcel Schechter von Genelec stellte das GLM-System vor und zeigte den Studierenden, wie sie zuhause mit Freeware ihre Abhörumgebung akustisch messen und optimieren können.
Wie die Integration von A/V-Systemen aus einer Vielzahl von Einzelkomponenten (wie Kameras, Mikrofonen, Monitoren, Kreuzschienen, Verstärkern und Lautsprechern) ein einfach zu bedienendes System macht, zeigten Holm Wehowski (Q-SYS) und Dr. Jan Röder (VST).
In der Lötwerkstatt bei Andreas Frieser hatten Studierende die Gelegenheit, den Umgang mit dem Lötkolben schmerzfrei zu erlernen oder zu üben, zunächst an einer Figur aus Draht, später beim Löten einer kleinen Blinkschaltung aus einzelnen Elektronikbauteilen.
KI, VR, immersives Video und Touch Design
Im Workshop „Lass es doch einfach die KI programmieren!“ bei Prof. Dr. Jörg Bleymehl nutzten die Studierenden künstliche Intelligenz wie ChatGPT, um eine eigene interaktive Präsentationsseite zu erstellen. Dabei lernten sie, was die KI (aktuell) schon alles kann und wie sie dies für sich nutzbar machen können, und auch, wo die Grenzen liegen. Ziel des Workshops war es, dadurch gute Kenntnisse für die Zukunft zu sammeln und zu verstehen, wie die Kl die Arbeitswelt und besonders die Medienbranche verändern wird.
Reale 3D-Szenen können direkt von Kameras erfasst und in der virtuellen Realität visualisiert werden. Im Workshop mit Professor Dr. Kiran Varanasi diskutieren die Studierenden Kamerakalibrierung, Synchronisation von Multi-View Kameras, die Aufnahme mit einer bewegten Kamera, die Vorverarbeitung der erfassten Daten und die Visualisierung durch 3D-Gaussian-Splatting. Der Workshop endet mit Perspektiven für zukünftige Entwicklungen.
Im Workshop Eyetracking und VR mit Prof. Dr. Ulrich Nikolaus und André Göhlich erforschten die Studierenden, wie man mit Eyetracking menschliches Sehen sichtbar macht und mit VR kombiniert. Sie testeten das VR-Headset und entdeckten, was hinter Usability und Wahrnehmungsforschung steckt. Viele hatten sich bewusst für diesen Workshop entschieden, weil sie das Thema super spannend finden und im Studium bisher nur wenig über VR und seine Nutzung gelernt haben. Unterstützt wurde der Workshop von drei Studierenden der Medientechnik, die in Praxisprojekten bereits viel Erfahrung mit AR, VR und Eyetracking gesammelt haben.
„Wie bewege ich meinen Weihnachtsmann von A nach B?“ Mit dem After Effects Workshop des Mitmach-Mittwochs konnten Studierende in die Weihnachtszeit durchstarten. Unter Anleitung von Masterstudent Valentin Debus wurden sie in die Möglichkeiten der immersiven Videodarstellung eingeführt, mit dem Fokus auf ausgewählten Techniken und Funktionen in After Effects. Von Masken über Keyframes bis hin zu Unterkompositionen war alles dabei, damit die Studierenden eine kurze Sequenz eines geschenkebringenden Weihnachtsmannes erstellen konnten.
Ganz im Zeichen der interaktiven Medienkunst stand der Workshop „TouchDesigner für interaktive Installationen“ – mit einem ganz besonderen Gast: Markus Heckmann, Technical Director bei derivative (den Entwickler*innen von TouchDesigner), anerkannter Medienkünstler und Leiter des Workshops. Für die Studierenden war das eine einmalige Gelegenheit, direkt von einem der führenden Köpfe hinter der Software zu lernen. In einem Einführungsworkshop vermittelte Heckmann die Grundlagen der Arbeit mit TouchDesigner, erklärte den Aufbau des Interfaces und zeigte, wie man mit einfachen Mitteln eine interaktive Animation erschafft. Mit viel Neugier, Experimentierfreude und kreativer Energie können dadurch erste eigene Projekte entstehen – und viele neue Ideen, wie sich TouchDesigner künftig in Studien- und Kunstprojekte einbinden lässt.
Journalismus, Content-Management, Social-Media-Werkstatt
In Talkshows, Nachrichtenmagazinen oder investigativen Dokus sind sie fester Bestandteil. Aber wie entsteht ein gutes Interview? Prof. Dr. Henning Eichler vermittelte, welche Arten von Interviews es gibt und wie man sie inhaltlich plant und strukturiert. Die Studierenden führten Interviews für audiojournalistische Formate, die aufgezeichnet und publikationsfertig geschnitten und bearbeitet wurden.
Content Management Systeme (CMS) sind in vielen Medienunternehmen ein unverzichtbarer Bestandteil der IT-Infrastruktur, um die benötigten Medienobjekte (Volltexte, Bilder, Audios, Videos etc.) zu verwalten. Im Workshop bei Prof. Dr. Robert Müller lernten die Teilnehmenden, ein kleines CMS mit Wordpress zu erstellen, ganz ohne Programmierkenntnisse.
Neugier sollten die Studierenden zur Social-Media-Werkstatt von Prof. Dr. Gabriele Hooffacker mitbringen. Im Rahmen des Workshops besuchten sie weitere Angebote des Mitmach-Mittwochs und verfassten Posts für den Instagram-Kanal des Studiengangs Medienproduktion. Daraus entstand auch dieser Bericht.
Und das war ihr Fazit: „Aus der Idee, den Studierenden der FIM die verschiedenen Praxen in der Medienwelt nahezubringen, wurde ein ereignisreicher Tag voller neuer Einblicke und Erkenntnisse. 13 spannende Workshops von Lötwerkstatt über CMS, Journalismus, KI bis hin zu VR und Techniken der Videoproduktion füllten den Tag. Die Studierenden berichteten von neu eröffneten Perspektiven, neu gelernten Techniken und einem erweiterten Horizont, auf den sie im Laufe des Studiums immer wieder zurückgreifen können. Viele konnten den Tag auch nutzen um neue Leute kennenzulernen und vielleicht auch etwas über ihre eigenen Stärken zu erfahren. Wir nehmen die Erfahrungen mit ins weitere Semester und bedanken uns für den Tag!“
Mehr dazu auf dem Instagram-Kanal des Studiengangs Medienproduktion
Text: Studierende der HTWK Leipzig im Workshop „Social-Media-Werkstatt“, zusammengestellt von Prof. Gabriele Hooffacker



