Erstes Projektergebnis: National Report
vom Oktober 2025
Der Länderbericht (National Report) des INTERACT-Projekts beleuchtet spezifische Lücken und Chancen von Maßnahmen gegen Wohnungslosigkeit von Frauen
Projektnummer: 101172611 – INTERACT – ESF-2023-HOMELESS
Das Projekt „Intersectional Approach to Combating Homelessness for Women” (INTERACT) hat sein erstes Ergebnis veröffentlicht, den INTERACT-Länderbericht, der einen detaillierten Einblick in die aktuell bestehenden Ansätze von sechs europäischen Ländern – Deutschland, Griechenland, Island, Italien, Portugal und Rumänien – zur Verhinderung und Bekämpfung von Wohnungslosigkeit von Frauen gibt.
Dieses vom Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) kofinanzierte Dreijahresprojekt (1. Oktober 2024 bis 30. September 2027) wird von der Union der Frauenverbände der Präfektur Heraklion (UWAH) aus Griechenland koordiniert. Es bringt Konsortialpartner aus Deutschland, Griechenland, Island, Italien, Portugal und Rumänien zusammen, um ein geschlechtergerechtes, intersektionales und traumasensibles Interventionsmodell zu entwickeln und zu erproben, das darauf abzielt, die Unterstützungsangebote und Hilfestrukturen für wohnungslose Frauen in ganz Europa zu verbessern.
Der Länderbericht fasst nationale und lokale Daten, rechtliche und politische Rahmenbedingungen, Angebotsstrukturen und wichtige Interessengruppen zusammen und analysiert sie. Sein Ziel ist es, sowohl die länderspezifischen Realitäten als auch die gemeinsamen Herausforderungen zu identifizieren, die die Erfahrungen von Frauen in Wohnungsnot bzw. Wohnungslosigkeit in ganz Europa prägen.
Trotz wichtiger nationaler Unterschiede lassen sich mehrere gemeinsame Themen erkennen:
- Fragmentierte Hilfesysteme und -leistungen: Frauen, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind, benötigen oft gleichzeitig Wohnraum und verschiedene soziale, gesundheitliche und traumabezogene Unterstützung. Die derzeitigen Systeme sind selten koordiniert, sodass die tatsächlichen Hilfebedarfe vieler Menschen nicht gedeckt werden.
- Begrenzte Genderperspektive: Die meisten Konzepte zum Umgang mit Wohnungslosigkeit und viele Hilfsangebote berücksichtigen nicht umfassend die Wege von Frauen in die Wohnungslosigkeit, einschließlich der Rolle von geschlechtsspezifischer Gewalt und Fürsorgeaufgaben (Care-Arbeit).
- Uneinheitliche Daten: Unterschiedliche Definitionen und Messmethoden erschweren den Vergleich der Wohnungslosenquoten zwischen den Ländern und beeinträchtigen eine effektive Planung, die Bewertung der Wirksamkeit von Maßnahmen und deren länderübergreifenden Vergleich.
- Notwendigkeit traumasensibler Ansätze: Die Hilfsangebote übersehen oft die Auswirkungen von Traumata auf das Leben von Frauen, was die Bedeutung integrierter Traumasensibilitäts- und Harm-Reduction-Ansätze unterstreicht.
Durch die Identifizierung gemeinsamer Herausforderungen und wesentlicher Unterschiede zwischen den nationalen Kontexten unterstreicht der Länderbericht die Notwendigkeit einer lokalisierten Umsetzung. Er dient als Grundlage für die Entwicklung des INTERACT-Pilotinterventionsmodells, das an lokale Kontexte angepasst werden kann und gleichzeitig einen einheitlichen Ansatz zur Unterstützung von Frauen in Wohnungslosigkeit fördert.
Der Länderbericht (Vollversion und Kurzversion) kann unter den folgenden Links heruntergeladen werden:
» Zur Vollversion in Deutsch (PDF-Datei)
» Zur Vollversion in Englisch (PDF-Datei)
» Zur Kurzversion (PDF-Datei)

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