Internationaler Workshop lotete Synergien für gemeinsame Forschung zu Mobilität und Projekte zur Composite Circularity aus. Ein Rückblick
Am 3. und 4. November 2025 trafen sich Forschende der HTWK Leipzig, des südkoreanischen KIST-Instituts (Korea Institute of Science and Technology) sowie der Technischen Universität Dresden auf dem Campus Eilenburger Straße der HTWK Leipzig. Der Workshop im Kreativraum der HTWK-Gründungsberatung Startbahn 13 fand im Rahmen des KIST Global Mobility Program 2025 statt, das internationale Vernetzung, Forschungskooperationen und Mobilitäten von Studierenden und Forschenden fördert. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diskutierten dabei aktuelle Ansätze für die Kreislauffähigkeit von Verbundwerkstoffen und planten gemeinsame Vorhaben.
Internationale Zusammenarbeit
Die Teilnehmenden nutzten das Treffen, um Synergien im Themenfeld der „Composite Circularity“ – der Kreislaufwirtschaft bei Verbundwerkstoffen – zu identifizieren, zukünftige Austauschformate zu konkretisieren und gemeinsame Projektideen weiterzuentwickeln. Aufbauend auf fünf Austauschmaßnahmen der vergangenen zwei Jahre, drei davon von Deutschland nach Korea und zwei in umgekehrter Richtung, resultierten bereits zwei gemeinsame Beiträge in Fachzeitschriften. Damit unterstreicht die HTWK Leipzig ihre Rolle als bevorzugte internationale Partnerin des KIST für Forschungen zu kreislauffähigen Faserverbundwerkstoffen.
Fachliche Impulse und Einblicke
Nach der Einführung durch Robert Böhm, HTWK-Professor für Leichtbau mit Verbundwerkstoffen und Dr. Sung-Soo Kim (KIST) zeigten mehrere Vorträge die Bandbreite aktueller Forschung und Rahmenbedingungen.
Die Beiträge behandelten zirkuläres Management von Composite-Strukturen, Windenergiepolitik und Recyclingstrategien, Design for Recycling und Faserrückgewinnung sowie Prozessketten zur Wiederverwendung von Materialien. Aus Sicht der HTWK Leipzig demonstrierten Philipp Johst eine durchgängige Prozesskette zur Wiederverwendung von Rotorblattstrukturen und Dimitrij Seibert mechanisches Recycling als Rohstoffquelle für die additive Fertigung. Eine Labortour im Composite Circularity Lab (CCL) vertiefte die Einblicke.
Strategische Planung und Ausblick am zweiten Tag
Am zweiten Tag leitete Prof. Robert Böhm die strategische Sitzung zur Konkretisierung der weiteren Zusammenarbeit. Die Gruppe vereinbarte, beidseitige Mobilitäten für Studierende und wissenschaftliches Personal zu realisieren, gemeinsame Projektideen in förderfähige Anträge zu überführen und die Schwerpunkte Design for Recycling, Faserrecycling und additive Fertigung mit Rezyklaten gezielt zu vertiefen. Damit setzt die Kooperation auf eine Verbindung von Grundlagen- und Anwendungsforschung mit klarer Transferorientierung.
Beteiligte Institutionen und wissenschaftliche Grundlage
Am Workshop nahmen Forschende der HTWK Leipzig, des KIST Jeonbuk, der TU Dresden und von Chalmers Industriteknik teil. Die Zusammenarbeit fußt unter anderem auf gemeinsamen Arbeiten zur Prozess-Struktur-Eigenschaftsbeziehung 3D-gedruckter kontinuierlich faserverstärkter Verbunde, etwa zu basaltfaserverstärktem PLA mit validierten Eigenschaftsmodellen. Solche Ergebnisse belegen das Potenzial ökologisch vorteilhafter Materialsysteme und unterstützen die Auslegung leistungsfähiger, zirkulärer Composite-Strukturen.





