Workshop Embody Social Justice - Mit Körper und Geist in einer gewaltfreieren Welt
21.04.2026 & 05.05.2026, jeweils 09:00 – 13:00 Uhr
Referentin: Trang/Taya Nguyen (sie/they/keine Pronomen)
Trang/Taya Nguyen ist Bildungsreferentin für machtkritische Bildung, Mind-Body-Coach, Somatic Attachment Facilitator sowie Meditations- und Breathwork-Practitioner. Mit einem ersten Studium in Rechtswissenschaften verbindet sie analytisches Wissen mit körperorientierten und transformativen Ansätzen.
Als Mutter eines neurodivergenten Kindes und Tochter vietnamesischer Vertragsarbeiterinnen, ostdeutsch sozialisiert, bringt sie persönliche Erfahrung zu den Themen Migrationsbewegung, Mehrfachzugehörigkeit und die Frage: "wie kann ein gutes Leben in dieser chaotischen Welt aussehen?" in ihre Arbeit ein.
In ihren Workshops und Begleitungen erforscht sie die Verbindung von Körper, Geist, sozialer Gerechtigkeit und Spiritualität. Ihr Ziel ist es, Räume zu schaffen, in denen Menschen sich selbst, anderen Menschen, der Natur und spirituellen Dimensionen näherkommen können – und so die Vision einer herrschaftsfreien, verbundenen Welt lebendig wird.
Inhalt und Methoden
In diesem Workshop erkunden wir, wie soziale Gerechtigkeit nicht nur gedacht, sondern auch gefühlt und im eigenen Körper erlebt werden kann. Wir fragen uns: Wie wirken gesellschaftliche Ungleichheiten – zum Beispiel Rassismus, Klassismus, Ableismus oder Sexismus – auf unsere Körper, unsere Beziehungen und unser Selbstbild? Welche Spuren hinterlässt soziale Ungerechtigkeit in unserem Nervensystem? Und wie trennt sie uns von anderen Menschen, der Natur und unseren eigenen Ressourcen?
Gerade an Hochschulen ist es wichtig, soziale Gerechtigkeit nicht nur theoretisch zu behandeln, sondern auch körperlich und emotional zu begreifen. Universitäten sind selbst Teil von gesellschaftlichen Systemen, die von Machtverhältnissen geprägt sind – durch koloniale Geschichten, patriarchale Strukturen und elitäre Ausschlüsse. Diese zeigen sich unter anderem in ungleichem Zugang zu Studienplätzen, diskriminierenden Bewertungssystemen, akademischer Sprache, fehlender Barrierefreiheit, Hierarchien zwischen Lehrenden und Lernenden und wenig Raum für emotionale oder körperliche Prozesse.
Diese Strukturen wirken nicht nur auf Menschen, die diskriminiert werden. Auch privilegierte Menschen verlieren durch ihre Distanz zur eigenen Körperwahrnehmung oft den Zugang zu echter Verbindung – mit sich selbst und anderen. Das kann Lernen, Mitgefühl und gemeinsames Handeln erschweren.
Embodied Social Justice (verkörperte soziale Gerechtigkeit) ist ein Ansatz, der Kopf, Herz und Körper miteinander verbindet. Wenn wir lernen, auf unseren Körper zu hören, unsere Emotionen ernst zu nehmen und unsere Geschichte zu spüren, entstehen Räume für echtes, sicheres Miteinander – auf Augenhöhe und mit mehr Mitgefühl.
Im Workshop arbeiten wir mit verschiedenen Methoden:
- einfache Körper- und Atemübungen zur Selbstwahrnehmung und Regulation
- Reflexionsarbeit zu Erfahrungen mit Ungerechtigkeiten
- Austausch in kleinen Gruppen
- geführte Meditationen
- Vorfahrenarbeit
- kollektive Rituale zur Stärkung von Verbindung und Vertrauen
Der Workshop richtet sich an alle Menschen, die sich für eine gerechtere Welt einsetzen wollen – mit dem ganzen Selbst: Kopf, Herz und Körper.
Anmeldung:
Eine Anmeldung ist bis zum 10.04.2026 mit dem Anmeldeformular auf der Webseite möglich.