Projektauftakt von „Smart Osterland“ am 6. Juni in der historischen Brikettfabrik Herrmannschacht bei Zeitz
Die „versteckten Perlen“ im Leipziger Südraum aus dem Dornröschenschlaf erwecken – das ist das erklärte Ziel des Projekts „Smart Osterland“ der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig), der Universität Leipzig und des Ingenieurbüros JENA-GEOS. Dazu wollen die Wissenschaftler gemeinsam mit kommunalen Akteuren und Bürgern ein Zukunftskonzept für die vom Braunkohlentagebau geprägte Region südlich von Leipzig entwickeln. Dieses historisch als „Osterland“ bezeichnete Gebiet um die Städte Naumburg, Weißenfels, Zeitz, Altenburg und Borna erstreckt sich über die Landesgrenzen von Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. In der historischen Brikettfabrik Herrmannschacht bei Zeitz findet am 6. Juni zum Auftakt des Projekts ein Workshop mit regionalen Akteuren statt.
„Mittelzentren sind viel mehr als einfach nur nah an einer Großstadt. Sie haben ihren eigenen Charme, ihre eigene Identität und können selbst Schwarmeffekte auf das Umland auslösen. Diesen Prozess wollen wir durch eine enge Zusammenarbeit mit den ansässigen Akteuren aus Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung über die Grenzen der Landkreise hinaus anstoßen“, so Projektleiter Prof. Markus Krabbes, Prorektor Forschung an der HTWK Leipzig.
Der Fokus liegt auf sozialen Innovationen für den Strukturwandel: Länderübergreifender Zugang zu Bildung und Kultur, Sharing-Lösungen für Mobilität sowie Quartierkonzepte im Bereich Wohnen und Energie. Krabbes: „Technologische Veränderungen und strukturpolitische Maßnahmen zur Stärkung ländlicher Räume beanspruchen oft erhebliche Zeit. Mit der Umsetzung sozialer Innovationen kann viel schneller begonnen werden. Dabei wollen wir im Sinne einer ‚Sharing Economy‘ den Genossenschaftsgedanken und bürgerschaftliche Konzepte ins Heute übertragen und die ökonomischen Vorteile vom Handeln im Verbund neu denken.“
Über den Sommer wollen die Projektpartner ihr Zukunftskonzept gemeinsam mit Vertretern der Region entwickeln. Dazu führen die Wissenschaftler seit Frühling Gespräche mit Bürgermeistern und Landratsamtsvertretern. Im nächsten Schritt sollen interessierte Vereine, Unternehmen und Initiativen gemeinsam mit den Projektpartnern und den Vertretern der Landkreise an einen Tisch kommen. Die Workshops am 6. Juni in der Brikettfabrik Herrmannschacht bei Zeitz stellen den Auftakt dieser Projektphase dar.