Intersektionalität in Theorie und Praxis der Wohnungslosenhilfe
Workshop-Reihe im Rahmen des Projekts INTERACT – Intersectional Approach to Combating Homelessness for Women
Intersektionale Ansätze nehmen in der Sozialen Arbeit zunehmend eine bedeutende Rolle ein. Im Bereich der Wohnungslosenhilfe weisen sie die komplexen Benachteiligungen an den Schnittstellen von Wohnungslosigkeit und Geschlecht aus. Sie verdeutlichen, inwiefern die Lebenslagen wohnungsloser Frauen* von multiplen und miteinander verschränkten Problemlagen und Diskriminierungserfahrungen gekennzeichnet sind. Dadurch gewinnt auch die Auseinandersetzung mit weiteren diskriminierungsrelevanten Dimensionen an Relevanz – unter anderem geschlechtsspezifischen Gewalterfahrungen, psychischen Erkrankungen und Substanzgebrauch.
Der Blick ins Hilfesystem zeigt jedoch: So verbreitet intersektionale Ansätze in der Theorie auch sein mögen, so häufig fehlen Anhaltspunkte zum Einsatz in der Praxis Sozialer Arbeit. Dies steht auch damit in Verbindung, dass eine wirksame Unterstützung wohnungsloser Frauen* die Zusammenarbeit vieler Berufsfelder der Sozialen Arbeit erfordert. Neben der Wohnungslosenhilfe sind unter anderem die Kinder- und Jugendhilfe, die psychosoziale Versorgung, Gewaltschutz, Suchthilfe, Behindertenhilfe, Gemeinwesenarbeit und Migrationssozialarbeit gefordert.
In den Workshops soll gemeinsam erarbeitet werden, wie intersektionale Ansätze in die Praxis Sozialer Arbeit und die Unterstützung wohnungsloser Frauen* übertragen werden können, welche Ressourcen dafür nötig sind und worin Potenziale und Herausforderungen liegen.
Themenschwerpunkte der Workshops:
- Zentrale Prämissen intersektionaler Theorieansätze
- Intersektionale Benachteiligungen wohnungsloser Frauen*
- Aktuelle Strukturen und Angebotsformen der Wohnungslosenhilfe
- Substanzgebrauch und Harm Reduction
- Geschlechtsspezifische Gewalt und traumasensible Unterstützung
- Netzwerkarbeit und effektive Unterstützungsstrategien
- Umgang mit psychischen Belastungen von Fachkräften der Wohnungslosenhilfe
Die Workshops sind kostenfrei und richten sich an Studierende und Praxisakteur*innen Sozialer Arbeit und angrenzender Disziplinen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Ein Teilnahme-Zertifikat wird ausgestellt.
Die Workshops werden im Herbst/Winter 2025 an der HTWK Leipzig durchgeführt. Darüber hinaus wird das Workshop-Angebot in Kooperation mit der Internationalen Berufsakademie am Campus Leipzig umgesetzt.
Für Rückfragen zum Workshop-Angebot wenden Sie sich bitte an Stella Rüger stella.rueger (at) htwk-leipzig.de.