Im Rahmen eines zweiwöchigen Austauschprogramms besuchten Studierende aus Kasachstan am 30. März 2023 die Fakultät Ingenieurwissenschaften und absolvierten Praktika zu Robotik und Reverse Engineering

Im Rahmen eines internationalen Austauschprogramms der Hochschule Anhalt und kasachischer Universitäten haben am 30. März 2023 kasachische Studierende der Fachbereiche Robotics, Automation und Ingenieurwesen einen Ausflug an die Fakultät Ingenieurwissenschaften der HTWK Leipzig gemacht.
Die 15 Studentinnen und Studenten der Almaty University of Power Engineering and Telecommunications, der Toraighyrov University und der Satbayev University nutzten die Chance und belegten Praktika zur Robotik und zum Reverse Engineering an der Fakultät Ingenieurwissenschaften.
Beim Robotik-Praktikum erhielten sie Einblick in die Grundlagen der Robotik von Industrierobotern. Nach einer ausführlichen Einweisung in die Sicherheit und Handhabung durch Dipl.-Ing. Martin Neuburger durften sie auch die KUKA-Roboter gleich steuern und testen. Aufgabe war es unter anderem, mehrere Roboter selbständig und vernetzt an einer Task arbeiten zu lassen. Dazu gehörte das manuelle Bedienen der verschiedenen Roboter, das Programmieren (Teachen) für einen automatischen Arbeitsablauf und die Vernetzung mehrerer Roboter untereinander.


Das zweite Praktikum von Dr. Tobias Flath und Dr. Dmytro Rassokhin widmete sich dem „Reverse Engineering - optisches 3D-Scanning“. Hier wurden theoretische Inhalte zur gesamten Prozesskette des Reverse Engineering vermittelt, wobei der Schwerpunkt auf dem Teilbereich des optischen 3D-Scannens (GOM-System) lag. Dr. Tobias Flath zeigte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern an einem Praxisbeispiel den Weg vom realen zum gescannten digitalen Volumenkörper auf. Die Gäste wirkten während der Scans aktiv mit und konnten den anschließenden Prozess zur Weiterverarbeitung der digitalisierten Bauteile, die Qualitätskontrolle im Abgleich mit den Konstruktionsdaten, den direkten 3D-Druck oder die Integration der Scans in komplexe CAD-Konstruktionen an exemplarischen Projektbeispielen nachvollziehen.


Konzipiert und organisiert hat das gesamte Austauschprogramm Dr.in Maryna Popova, Mitarbeiterin im Fachbereich Elektrotechnik, Maschinenbau & Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule Anhalt. Die Hochschule Anhalt organisiert bereits seit 2013 über diverse DAAD-Programme Praktika für Studierende von Universitäten unter anderem aus Ländern wie der Ukraine oder Nordmazedonien. In diesem Jahr fand das Austauschprogramm zum ersten Mal mit Studierenden aus Kasachstan statt. Im Fokus solcher Austauschprogramme stehen neben praktischen Workshops auch soziale Aspekte.
Dr.in Maryna Popova erläutert: „Wir sind davon überzeugt, dass für Studierende im Bildungsprozess nicht nur der Inhalt der Studienfächer wichtig ist, sondern auch die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und sich in einem fremden Land fernab von zuhause wohlzufühlen. Deshalb versuchen wir, sie mit Deutschland und dem hiesigen soziokulturellen Umfeld vertraut zu machen und ihnen zu zeigen, wie es wäre, hier zu studieren.“
Gerade im Hinblick auf Fachkräftemangel und notwendiger Klimawende fördern Austauschprogramme zukünftige Kooperationen. So erzählte Berik, Student an der Satbayev University, bei seinem Besuch in Leipzig: „Kasachstan hat in den letzten Jahren große Fortschritte im Bereich der erneuerbaren Energien gemacht. Es gibt bereits mehrere große Solarkraftwerke und unsere sonnigen, weiten Flächen eignen sich super für den Ausbau von Photovoltaikanlagen.“
Die Fakultät Ingenieurwissenschaften bedankt sich herzlich bei Dr.in Popova für ihre wertvolle Kooperation und hofft, dass die kasachischen Studierenden von den praktischen Einblicken profitieren konnten.