Ein studentischer Erfahrungsbericht über das Studium generale-Modul „Think.Make.Start“, das im Wintersemester 2020/2021 zum ersten Mal rein digital durchgeführt wurde.
Bei dem Studium generale-Modul „Think.Make.Start“ unter der Leitung der Gründungsberatung der HTWK Leipzig, Startbahn 13, lernen wir als teilnehmende Studierende den Prozess der Entwicklung und Vermarktung eines Produktes kennen und gehen diesen anhand eines von uns gewählten Beispiels praktisch durch.
Ich war zuallererst ein wenig unschlüssig, ob Interesse aufkommen und ich es verstehen würde, da ich mit BWL bisher noch nichts am Hut hatte. Doch das sollte sich ändern!
Das Problem als Basis der Ideenentwicklung
Anfangs haben wir erst einmal in der Gruppe darüber gesprochen, was ein Start-up-Unternehmen ist und verschiedene realitätsnahe Beispiele aufgegriffen, wie beispielsweise den Musik-Stream Anbieter „SoundCloud“. Dabei haben wir versucht zu analysieren, welche Bereiche die heutige Gesellschaft besonders prägen und beschäftigen. Daraufhin war das Ziel dieser ersten Phase, dass wir uns zum ersten Mal Gedanken machen sollten, was wir gerne verbessern bzw. vereinfachen würden oder was uns im Leben fehlt. Dabei kamen in der Gruppendiskussion viele unterschiedliche Probleme auf, wie zum Beispiel das immer so schnell knickende Papier oder der Wunsch nach einem Lieferservice für Mensaessen.
Um in die zweite Phase zu starten, sollten wir unsere eigenen Fähigkeiten analysieren und in einem Spinnendiagramm anhand der Teamrollen nach Belbin darstellen. Aufgrund der unterschiedlichen Diagramme haben wir uns selbstständig in Teams eingeteilt. Und nun ging es endlich in die konkrete Produktentwicklung, wobei die eine große Frage geklärt werden musste: Was sollten wir nur entwickeln und vermarkten?
Die Persona als Basis der Produktentwicklung
Nachdem die Entscheidung in den Gruppen gefallen war, wurde der Prototyp Woche für Woche weiter ausgearbeitet. Dann schufen wir eine „Persona“. Dabei ging es darum, eine fiktive, repräsentative Zielperson für unser Produkt zu entwickeln und schließlich zu definieren. Dabei mussten wir uns alles über die Person ausdenken, was sie denkt, fühlt, träumt – denn alles kann entscheidend für das Produkt sein. Lädt die Persona gerne abends Freundinnen und Freunde ein? Ist es ihr vielleicht unangenehm, wenn die Bekannten den großen Berg von Kassenzetteln auf dem Tisch sehen, weil ihr das mögliche Bild der Unordnung unbehaglich ist? Kann man aufgrund dessen gerade diese Person eher für ein digitales Kassenzettelsystem begeistern als andere? Es war wirklich interessant, sich voll und ganz in diese Person hinein zu denken und sich zu überlegen, wieso genau unser Produkt das Leben der fiktiven Persona erleichtern würde.
Mithilfe verschiedener Modelle entwickeln wir aktuell, in der letzten Phase, das Produkt weiter und versuchen, die Kundenbindung zu stärken und ein schlüssiges Geschäftsmodell aufzubauen. Das Studium generale werden wir mit einer Abschluss-Präsentation, einem sogenannten Pitch, in dem wir unsere Ergebnisse des Semesters vorstellen, beenden.
Mein Fazit
Trotz meiner anfänglichen Einfindungsschwierigkeiten überzeugte mich das Seminar.
Durch die praxisnahen Beispiele wurde ein realitätsnaher Einblick in die Thematik ermöglicht. Besonders wir als Studierende haben in den Gruppenarbeiten sehr frei gearbeitet, wurden mit gutem Gewissen alleine gelassen und konnten diese Freiheit ideenreich nutzen. Auch die Zusammenstellung als neues Team mit Studierenden aus anderen Studiengängen und die daraus folgenden Diskussionen waren Woche für Woche interessante Erfahrungen.
Zwar plane ich gerade nicht aktiv ein Produkt zu erfinden oder ein Unternehmen zu gründen, jedoch bin ich mir sicher, dass mir die erlernten Schlüsselqualifikationen früher oder später in meinem Leben helfen werden.
Autorin: Zoë von Pilgrim