KI in der Berufsbildung: Eine interaktive Einführung mit Anwendungsbeispielen
Bereits im Jahr 2018 hat sich Deutschland mit der nationalen Strategie für Künstliche Intelligenz (KI) zum Ziel gesetzt, die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, eine verantwortungsvolle Nutzung und Entwicklung von KI zu fördern sowie die institutionelle Verankerung von KI unter Berücksichtigung ethischer, rechtlicher und kultureller Aspekte zu stärken. KI gilt als Schlüsseltechnologie und zählt aktuell zu den wichtigsten Treibern des Wandels von Gesellschaft und Arbeit. In nahezu allen Branchen hat KI bereits Einzug gehalten und Arbeits- und Geschäftsprozesse werden den technologischen Entwicklungen angepasst. Insbesondere das Automatisierungspotenzial von KI ermöglicht u.a. eine effizientere Gestaltung von Routineaufgaben und komplexen Unternehmensprozessen. Auf Unternehmensebene führt dieser Wandel zu neuen Geschäftsmodellen. Die Folge sind veränderte Kompetenzanforderungen an die Beschäftigten. Neben den klassischen Fachkompetenzen gewinnen zum Beispiel KI-Skills wie Datenkompetenz und kritisches Denken an Bedeutung. Die Berufsbildung zielt auf die kontinuierliche Förderung der beruflichen Handlungsfähigkeit ab, die unmittelbar mit dem Erlangen von Kompetenzen verbunden ist. Ein Kernelement der Berufsbildung in Deutschland ist das duale System. Die duale Ausbildung besteht aus einen betrieblichen und einen schulischen Anteil. Der Einsatz von KI wirkt sich somit auch auf berufsbildende Schulen aus. Unterrichtsinhalte und Lernsituationen müssen kontinuierlich an die neuen Rahmenbedingungen und Herausforderungen angepasst werden, damit Lernende optimal auf die veränderten Anforderungen des modernen Arbeitsmarktes vorbereitet sind.
Der Vortrag lädt dazu ein, aktiv an der Diskussion über KI in der Berufsbildung teilzunehmen. Nach einer kurzen Einführung in das deutsche Berufsbildungssystem widmen wir uns den Buzzwords rund um KI wie Machine Learning, Deep Learning und Generative KI. Im Fokus stehen ausgewählte Anwendungsfälle. Anhand dieser soll veranschaulicht werden, wie KI derzeit an berufsbildenden Schulen eingesetzt wird und welche Herausforderungen dabei entstehen. Im interaktiven Teil widmen wir uns ebenfalls der aktuellen Nutzung von KI. Gemeinsam wollen wir erörtern, wie KI heute schon in den eigenen Berufsfeldern eingesetzt wird und welche Chancen und Herausforderungen sich daraus für die eigene berufliche Tätigkeit ergeben. Ziel ist es, eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema KI anzustoßen.
Frau Dr. Christine Siemer studierte Soziale Arbeit in Humandiensten (BA) an der Universität Vechta. Anschließend absolvierte sie den Masterstudiengang Erziehungs- und Bildungswissenschaften an der Universität Bremen. Seit 2018 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut Technik und Bildung (ITB) der Universität Bremen, wo sie im Fachbereich 12 (Erziehungs- und Bildungswissenschaften) promovierte. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Internationalisierung der Berufsbildung sowie die Digitalisierung und der Einsatz von künstlicher Intelligenz in der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Aktuell befasst sie sich in ihrer Forschung mit technologiegestütztem Lehren und Lernen, der didaktischen Gestaltung von Lernumgebungen sowie der Analyse sozialer Netzwerke im Kontext internationaler Kooperationen in der beruflichen Bildung.
