Chancen für die Hybridlehre zeigte das Lunch & Learn auf – erstmals seit 2019 wieder in Präsenz
Auf ein Experiment nahm das Team des Instituts für Digitales Lehren und Lernen seine beiden Publika, online wie vor Ort, mit: Wie lassen sich Online- und Präsenzpublikum verbinden? Darum ging es am 29. September im Hörsaal Gu 101 und parallel dazu im BigBlueButton, begrüßt und ermutigt vom Dekan der Fakultät Informatik und Medien Uwe Kulisch.
Zu Beginn waren beide Gruppen eingeladen, sich an einem Brainstorming zu beteiligen, wie sie Hybridlehre im Wintersemester einsetzen wollten. Ergebnis: eine Wortwolke mit vielen asynchronen Formaten, erzeugt mit dem Online-Tool „Answergarden“. Demgegenüber zeigten sich zum Ende der Veranstaltung mehr Gäste optimistisch, auf einem der aufgezeigten Wege synchron hybrid lehren zu können.
Onliner zufrieden
Knapp 30 Gäste besuchten die Veranstaltung vor Ort und stärkten sich an Snacks vom Café Soley. Etwa ebenso viele waren online zugeschaltet. Sie konnten live erproben: Ist die Präsentation auf dem Beamer in den hinteren Reihen im Hörsaal noch zu erkennen, wenn das Videokonferenz-Bild gezeigt wird? Wie ist das, wenn man online zwar zuhören, aber wenig sagen und fast nur chatten kann? Was bedeutet es für die Lehrperson, wenn sie jedes im Raum gesprochene Wort für die Onliner wiederholen muss?
Bei der Umfrage am Schluss der Veranstaltung waren zwar nicht mehr alle Gäste anwesend. Doch das Ergebnis war klar: Die Gäste online konnten dem Event gut folgen. Dabei war die technische Ausstattung bewusst minimalistisch gewählt: Ein handelsübliches Notebook mit Kamera und Mikrofon, über WLAN online im BBB-Raum, mit HDMI an die Beameranlage gekoppelt, mit ausgeschaltetem Lautsprecher, um keine akustische Latenz zu erzeugen.
Die Gäste in Präsenz monierten, dass die jeweiligen Präsentationen im BBB-Raum schlecht zu erkennen waren. Hier half händisches Umschalten auf den Vollbildmodus – auch wenn dabei das Online-Publikum etwas aus dem Blickfeld geriet. Moderator André Göhlich verfolgte den Chat mit und sorgte dafür, dass keine Fragen untergingen.
Eine Heldenreise wie im Film
Mit der Erzählstruktur der Heldenreise wie bei „Star Wars“ oder „Matrix“ verglich Gabriele Hooffacker im Eröffnungsvortrag die Erlebnisse der Lehrenden seit Beginn der Pandemie. Ziel sei es nun, „Held der zwei Welten“ zu werden. Rolf Hagge stellte die rechtlichen Rahmenbedingungen fürs Wintersemester als „Work in Progress“ vor und riet, immer mal wieder auf Veränderungen etwa im Hygienekonzept zu schauen.
Claudia Staudte zeigte in einer strukturierten Übersicht Lehrszenarien und ihre technischen Lösungen auf – insbesondere diejenigen, die an der HTWK Leipzig für den Einsatz bereit stehen. Sebastian Gomon beschrieb, welche Planung notwendig ist, damit ein Lehrvideo mit Handlungsaufforderungen technisch und didaktisch zufriedenstellend produziert werden kann. Prof. Jochen Merker präsentierte das Projekt FaSSMII und die Möglichkeit, mit einem JupiterHub-Server live zu programmieren und die Studierenden experimentieren zu lassen. Was hybride Lehre alles sein kann, fasste Franziska Amlung zum Abschluss zusammen.
Sämtliche Präsentationen sind auf der Webseite zur Veranstaltung abrufbar. Dort finden sich auch Termine, zu denen die vom Dezernat Technik beschaffte Kamera- und Mikrofontechnik angesehen und ausprobiert werden kann.