Tipps für Geschenkverpackungen aus dem Studiengang Verpackungstechnologie und Nachhaltigkeit
Deutsche Haushalte produzieren laut dem Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung zwischen Weihnachten und Neujahr zehn Prozent mehr Müll als in der gesamten restlichen Zeit des Jahres. Geschenke, die in ausgefallenes Papier eingepackt, mit bunten Schleifen und Bändern umwickelt und mit Aufklebern verziert an Heiligabend unter dem Weihnachtsbaum liegen, sind dabei eines der größten Probleme.
„Es wird viel zu viel Material für Geschenkverpackungen verwendet“, erklärt Charlotte Meier, die im fünften Semester Verpackungstechnologie und Nachhaltigkeit an der HTWK Leipzig studiert. Produkte seien oft schon beim Kauf unnötig verpackt. Charlotte verweist beispielsweise auf Pralinenschachteln, deren Verpackung meist nicht der Menge des Inhalts entspricht. Was viele als Mogelpackung bezeichnen würden ist aber rechtlich gesehen keine. Denn diese wird darüber definiert, ob sich die Kundschaft betrogen fühlt. Die Hersteller argumentieren jedoch, dass Pralinenschachteln meist nicht für sich selbst, sondern für jemand anderen als Geschenk gekauft würden. „Dadurch, so zumindest argumentieren die Hersteller, fühlen sich dann weder die Person, die kauft, betrogen - diese hat ja ein gutaussehendes Geschenk - noch der oder die Beschenkte, der bzw. die sich über das Geschenk freut“, so Charlotte.


Weniger ist oft mehr
In solchen Fällen rät die Studentin, auf das zusätzliche Einpacken zu verzichten. Generell sei es am besten, so wenig Material wie möglich zu verbrauchen und darauf zu achten, verschiedene Materialien wie Kunststoff und Papier getrennt zu entsorgen: Schon das Klebeband, das nicht vom Geschenkpapier entfernt wird, macht das Recycling schwierig.
Nachhaltig und schön schließen einander aber nicht aus. Denn Geschenkpapier lässt sich – vielleicht noch einmal gebügelt - einfach wiederverwenden, und auch Geschenktüten kann man im nächsten Jahr weiterverschenken – „nur vielleicht nicht an die Person, von der man sie bekommen hat“, scherzt Charlotte. Legt man sehr viel Wert auf Ästhetik, könne man selbst mit Schuhkartons, Gläsern, Stoffen oder Dosen, beispielsweise Keksdosen, kreativ werden, und persönlicher ist es auch. „DIY – do it yourself – steht seit Jahren hoch im Kurs.
Diejenigen, die es eilig haben, können auch auf ökologisches Geschenkpapier zurückgreifen. Es gibt welches aus Altpapier, erkennbar an Siegeln wie „Der Blaue Engel“, oder aber aus nachhaltig geförderten Rohstoffen. Diese Produkte sind mit einem „FSC“-Siegel gekennzeichnet. „Am besten für die Umwelt ist es natürlich, wenn man Verpackungsmaterial ganz vermeidet, aber Recycling-Papier ist auf jeden Fall besser als Papier aus so genannten Frischfasern, das also über verschiedene chemische und mechanische Prozesse aus Holz, hergestellt wurde“, sagt Charlotte.
Frohe Feiertage!
Text: Sophie Goldau
