Die Officina Sans gehört zur Schriftfamilie der ITC Officina und wurde im Jahre 1989 von dem deutschen Schrift- und Informationsgestalter, Erik Spiekermann, entwickelt. Durch stetige Weiterentwicklung seitens Spiekermanns und der beiden Typografen Ole Schäfer sowie Just van Rossum, umfasst die Officina-Familie derzeit 25 verschiedene Serif- und Grotesk-Schriftschnitte und zählt damit zu den sogenannten Schriftsippen.
Die Officina Sans selbst ordnet sich den serifenlosen Grotesk-Schriften zu und weist vorwiegend optisch gleiche Strichstärken auf. Spiekermann orientierte sich bei der Entwicklung seiner Officina Sans an der für Schreibmaschinen entwickelte, mono-spaced Schrift Letter Gothic. Deren Lettern sind nicht proportional und weisen damit eine gleiche Buchstabenbreite auf.
Ein besonderes Merkmal der Officina Sans sind die Ligaturen der Buchstaben »ff« und »tt«, welche sich in Verbindung mit dem kleinen „i“ noch erweitern lassen. Beobachten kann man dies deutlich am Schriftnamen selbst. Weitere Merkmale sind die leicht abgerundeten Ecken wie auch die schrägen Endstriche, die vor allem bei den Kleinbuchstaben »a«, »u« und »r« deutlich zu erkennen sind.
In all ihrer Variantenvielfalt ist die Officina Sans eine sehr dynamische Schrift, welche trotz ihrer geringen Ausgefallenheit sehr wirksam ist und eine leichte Bewegung aufweist. So unterstützt sie den Lesefluss und liefert auch bei geringeren Auflösungen, wie beispielsweise im Laserdruck, eine sehr gute Lesbarkeit.
Spiekermann hat durch klare Linien und wenig Platzverbrauch eine Schrift geschaffen, die, durch ihre hohe optische Neutralität, heute vorzugsweise bei geschäftlichen Korrespondenzen eingesetzt wird. Auch ist die Officina Sans in der heutigen Zeit aus der Werbe- und Geschäftswelt nicht mehr wegzudenken. Des Weiteren wird sie als Hausschrift an der HTWK Leipzig verwendet. Ihren wohl bekanntesten Einsatz findet sie jedoch auf dem Logo des großen Online-Versandhändlers Amazon.