Die monatliche Beratung der Studiendekane: eines der „Werkzeuge“ zur Umsetzung des Hochschulentwicklungsplans HTWK 2025
Was zunächst wie eine Binsenweisheit klingen mag, ist tatsächlich in dieser Form an der Hochschule neu: im Herbst 2017 wurde im Zuge der Umsetzung des HEP eine monatliche Dienstberatung der Studiendekane eingeführt. In der Runde sitzen Prof. Lutz Engisch, Prorektor Bildung, Rolf Hagge, sein Referent, Margit Banusch, Dezernentin Studienangelegenheiten und natürlich die Studiendekane – insgesamt rund 30 Personen.
Ein Austausch von rund einer Stunde, in der Regel immer an einem Mittwoch-Mittag. Das macht es möglich, dass die meisten Studiendekaninnen und -dekane trotz weiterer Mittwochs-Gremientermine teilnehmen können. Bei den Treffen geht es um übergreifende Themen bei der Weiterentwicklung von Lehre und Studium an der HTWK Leipzig, beispielsweise um Fragen der Systemakkreditierung, Verbesserung des Studienerfolgs und der Organisation von Lehrveranstaltungen und ähnliches. Ziel ist letztlich die Verbesserung der Studienqualität.
„Pate für diese Idee stand die Uni Leipzig. Das erschien uns als ‚good practice, damit die Studiendekane zum Beispiel enger in den Prozess im Zuge der Systemakkreditierung eingebunden werden können. Schließlich sind das die Personen, die die Arbeit an der Basis leisten“, so Rolf Hagge. Zwei Tagesordnungspunkte stehen zu jeder Sitzung vorab fest – sie werden vom Rektorat bzw. von den Studiendekanen selbst eingebracht. Einmal sind das die „Informationen aus dem Rektorat“, mit denen die Studiendekane noch einmal über Entscheidungen aus den letzten Rektoratssitzungen und über allgemeine Entwicklungen mit Bezug zu Studium und Lehre informiert werden. Der andere Punkt sind umgekehrt die „Informationen der Studiendekane“ - dann haben diese die Gelegenheit, aktuelle Pläne, Ideen, aber auch Probleme direkt an das Rektorat heranzutragen. In jüngster Zeit wurden der neue Lehrbericht und das Leitbild „Lehren und Lernen“ besprochen. Die restliche Zeit des Treffens dient dem offenen Austausch zu Themen, die gerade aktuell sind – einfach mal miteinander reden, ins Gespräch kommen, einander in die Augen schauen.
Rolf Hagge: „Diesen engen und regelmäßigen Austausch möchte ich nicht mehr missen“. Prof. Lutz Engisch, Prorektor Bildung, ergänzt: „Sich regelmäßig zu treffen und miteinander zu reden ist eine gute Möglichkeit, Dinge direkt anzusprechen und sofort zu klären oder wenigstens gleich auf den Weg zu bringen. Das weckt auch gegenseitiges Verständnis für die Arbeit aller Beteiligten. In meinen Augen ein Format mit Potenzial, das erst anfängt zu wachsen und natürlich gepflegt werden muss.“ Die letzte Sitzung fand am 30. Januar statt, die nächste folgt am 3. April (im Februar fiel das Treffen wegen der vorlesungsfreien Zeit und zu erwartender geringer Beteiligung aus.)
Hintergrund
Das Format entstand aus einem Projekt des Hochschulentwicklungsplans HTWK2025, der im Frühjahr 2017 beschlossen wurde. Seitdem arbeiten mehrere AGs an der Umsetzung der einzelnen Vorhaben. Mehr zum Plan und zur Entstehung hier.
Und was sagen die Beteiligten?

Prof. Dr. Bodo Sturm, FWW
Ich sehe bei diesem Thema Licht und Schatten. Ich kann nicht immer teilnehmen, weil im Semester manchmal zu wenig Zeit dafür bleibt. Wenn ich aber da bin, dann empfinde ich diesen Informations- und Meinungsaustausch als sehr sinnvoll: Die direkte Kommunikation, das direkte Feedback ist viel besser als das Prinzip ‚stille Post‘. Die Treffen sind effizient und konstruktiv. Wichtig ist aus meiner Sicht, dass es in den Fakultäten eine Vertretungsregelung gibt, damit keine Informationen verlorengehen. Für die Abwesenden gibt es ja auch noch das Protokoll. Kurzum: Eine gute Sache, die beibehalten werden sollte.

Prof. Dr. Heike Förster, FAS
Ich finde es sinnvoll, sich regelmäßig auszutauschen. Eventuell würden auch Treffen alle zwei Monate genügen, um über eher strategische Dinge wie den Lehrbericht oder Akkreditierung zu sprechen. Für grundsätzliche Themen sollte jedoch mehr Vorlauf eingeplant werden und Materialien vorab versandt werden, so dass man nicht in der Sitzung zum ersten Mal damit konfrontiert wird. Dann wäre das noch effektiver. Für mich als relativ ‚neue‘ Studiendekanin ist die Beratung die Möglichkeit, die anderen Kolleg/innen zu sehen und direkt ansprechen zu können, wenn es Probleme gibt bzw. andere Fakultäten schon Vorerfahrungen mit bestimmten Themen haben. Da muss man das Fahrrad nicht zweimal erfinden. Auch die direkte Information aus dem Rektorat nehme ich als sehr positiv wahr: Damit ist man dichter dran, als auf die Informationen möglicherweise im Fakultätsrat warten zu müssen. Diese direkte Kommunikation kann in den Prozessen der Hochschulentwicklung nur vorwärts bringen. Strategische Instrumente können hier diskutiert werden, allerding benötigt man dort andere Zeitfenster, als es die Dienstberatung derzeit ermöglicht, dafür sollten dann Sondertermine eingeplant werden, wie jetzt aktuell beim Lehrbericht geschehen. Und die Planung der Beratung müsste noch besser funktionieren, damit auch wirklich alle Studiendekane dabei sein können und nicht noch in der Lehre festhängen.

Prof. Dr. Holger Müller (SCM), FWW
Die Beratung ist eine gute Sache. Die Kommunikationswege in die Fakultäten werden dadurch deutlich verkürzt, das halte ich für sehr wichtig. Zum zweiten ist es sehr interessant, zu erleben, wie andere Fakultäten so „ticken“. Das hilft zu verstehen, warum bestimmte Entscheidungen so und nicht anders getroffen werden. Offene Diskussionen sind immer gut - das schafft Vertrauen zwischen den Fakultäten. Man sieht, dass alle letztendlich vor ähnlichen Fragen und Problemen stehen. Das Forum ist sicherlich keines, wo man Probleme in Gänze und abschließend diskutiert, aber das ist auch nicht unbedingt Sinn und Zweck, dazu ist die Gruppe auch zu groß. Mein Fazit: Ich gehe gern dorthin. Es ist für mich kein lästiger Pflichttermin, sondern bietet mir Mehrwert.

Margit Banusch, Dezernentin Studienangelegenheiten
Ich finde es gut, dass es diesen Rahmen für den gemeinsamen Austausch gibt. Vor allem in Zeiten von Veränderungen und Umstrukturierung ist es wichtig, im Gespräch zu sein. Die Runde ist ein sehr gutes strategisches Kommunikationsmittel, welches in meinen Augen Fakultäten und Verwaltung einander näher bringt. Allerdings hat die Runde in meiner Wahrnehmung ihren „optimalen Arbeitsstil“ noch nicht gefunden. Hier können wir noch besser werden, z. B. Themen besser platzieren und vorbereiten. Das Format hat noch Entwicklungspotenzial.