Dank der langjährigen Kooperation zwischen dem Institute of Advanced Composite Materials KIST (Jeonbuk, Südkorea) und der Fakultät Ingenieurwissenschaften der HTWK Leipzig konnte Philipp Johst einen zweimonatigen Forschungsaufenthalt realisieren und vertieft zum Rotorblatt-Recycling forschen.

Philipp Johst verbrachte von Juli bis August 2024 mit der koreanischen Forschungsgruppe von Dr. Wonjin Na vom KIST in Jeonbuk, um weiter an Methoden zur strukturellen Wiederverwendung ausgedienter Faserverbundkomponenten aus Rotorblattstrukturen zu forschen, die mit den Inhalten des EuReComp-Projekts in Verbindung stehen. Der Forschungsaufenthalt wurde vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) finanziell unterstützt.

Philipp Johst ist Teil der Forschungsgruppe um Prof. Böhm. In einer aktuellen Publikation konnte die Forschungsgruppe aufzeigen, wo und in welchen Mengen ausgediente Faserverbundmaterialien von ausgedienten Rotorblattstrukturen zu erwarten sind. Bemerkenswert ist, dass diese Materialien weniger aufgrund stark verschlechterter mechanischer Eigenschaften, sondern vielmehr aus wirtschaftlichen Gründen ausgemustert werden. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich die Materialien noch in einem sehr guten mechanischen Zustand befinden, was die Forschungsgruppe dazu veranlasst, sich verstärkt mit der Wiederverwendung dieser Materialien zu beschäftigen.

Während des Forschungsaufenthalts am KIST konnte Philipp Johst in Zusammenarbeit mit Dr. Na experimentelle Untersuchungen an Proben von ausgedienten Rotorblattstrukturen durchführen, um Methoden des Structural Health Monitoring für wiederverwendete Rotorblattkomponenten zu etablieren. Mit Hilfe der hervorragend ausgestatteten gerätetechnischen Infrastruktur des KIST-Instituts konnten vielversprechende Daten gewonnen werden. Derzeit arbeiten die an den Untersuchungen Beteiligten an einer Publikation, um die Ergebnisse der Wissenschaftscommunity zugänglich zu machen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung eines Indikators zur Zustandsbeschreibung, der eine sichere Wiederverwendung und Weiternutzung von Rotorblattkomponenten ermöglichen soll. Zukünftige Arbeiten zielen darauf ab, die durchgeführten Experimente auf eine prototypische Ebene zu skalieren. Hierzu wird die Initiierung eines gemeinsamen Forschungsprojekts zwischen dem KIST und der HTWK angestrebt, um die weiteren Schritte zu koordinieren und eine Finanzierung sicherzustellen.

Darüber hinaus konnte Philipp Johst in der Forschungsgruppe von Dr. Na Experimente für andere laufende Forschungsprojekte an der HTWK Leipzig initiieren und durchführen. Diese Untersuchungen dienen nicht nur als Grundlage für aktuelle Arbeiten, sondern stellen auch wertvolle Vorarbeiten für zukünftige mögliche Projekte dar.

Neben der sehr guten wissenschaftlichen Zusammenarbeit werden Philipp Johst die Erlebnisse insbesondere durch die ausgesprochene Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft der südkoreanischen Kollegeninnen und Kollegen des KIST langfristig positiv in Erinnerung bleiben.

]]>FING > allgemeinHTWK > ForschenHTWK > Hochschule > AktuellesHTWK > international > AktuellesHTWK > StudierenHTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵news-7084Thu, 29 Aug 2024 13:42:00 +0200Unterstützung auf Augenhöhe mit Ment4Sciencehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/unterstuetzung-auf-augenhoehe-mit-ment4scienceFrist verlängert! Bis 15.09. zum Mentoring-Programm für promotionsinteressierte Masterstudentinnen und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen bewerben!Das Mentoring-Programm Ment4Science startet an der HTWK Leipzig in die nächste Runde: Zum Wintersemester 2024/2025 unterstützt es wieder vier bis sechs promotionsinteressierte Masterstudentinnen und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen bei der strategischen Planung ihres Karrierewegs und ermutigt zu einer akademischen Laufbahn, insbesondere im MINT-Bereich. Das Mentoring-Programm ist eines von mehreren Programmformaten des Female Scientists Networks, mit denen die HTWK Leipzig einen Beitrag zur hochschulweiten Sichtbarkeit, Vernetzung und Qualifizierung von Wissenschaftlerinnen aller Karrierestufen leisten möchte.

Wissenschaft? Promotion? Karriere?

Wer sich während des Masterstudiums oder kurz nach dem Berufseinstieg mit Peers darüber beraten möchte, ob eine Promotion der nächste Schritt sein könnte, ist hier genau richtig. Denn Ment4Science ermöglicht es Masterstudentinnen und wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen, sich mit Gleichgesinnten auf Augenhöhe über die Perspektive der „Promotion“ auszutauschen. Dieser Austausch wird von einer Mentorin begleitet, die aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen wertvolle Ratschläge zur Entscheidungsfindung und bewährte Strategien für den Weg in die Wissenschaft teilt. Mithilfe des Peer- und Gruppen-Mentorings bietet das Programm während eines Semesters Raum und Zeit, Impulse und Antworten zu zentralen Fragen wie z.B. der Finanzierung, den ersten Schritten, individuellen Karrierewünschen oder persönlichen Potenzialen zu erhalten. Vor dem Programmstart erhalten sowohl die Teilnehmerinnen als auch die Mentorin ein Mentoring-Briefing, während des Semesters werden Sie von der Projektkoordinatorin begleitet.

Machen Sie den nächsten Schritt!

Melden Sie sich bei Interesse bis zum 15. September 2024 über das Anmeldeformular an und freuen Sie sich im Wintersemester auf einen inspirierenden und empowernden Austausch mit Gleichgesinnten. Weitere Informationen zum Programm und Ablauf finden Sie auf der Programmwebseite.


Bund-Länder-Programm "FH-Personal"
Ment4Science ist ein Programmformat des Female Scientists Networks im umfassenden Projekt Science Careers, das im Rahmen des Bund-Länder-Programms "FH-Personal" unterstützt wird. Dieses Programm hat das Ziel, hochschul- und standortspezifische Konzepte für innovative Ansätze zur Rekrutierung und Qualifizierung des akademischen Nachwuchses zu entwickeln und umzusetzen. Weitere Informationen sind auf der Webseite des Förderprogramms FH-Personal abrufbar. 

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FAS - NACHRICHTEN - ALLGEMEINFAS - NACHRICHTEN - ARCHITEKTURFAS - NACHRICHTEN - SOZIALWISSENSCHAFTENFB > Fakultät > AktuellesFDIT > StartseiteFIM > Fakultät > AktuellesFING > allgemeinFW > FakultaetGradZ > StartseiteHTWK > ForschenHTWK > Hochschule > AktuellesHTWK > Hochschule > Aktuelles > VeranstaltungenHTWK > Hochschule >ProrektBildg > LiTHTWK > Kooperieren > Alumni-NewsHTWK > ProrektBildg > Peer_ZentrumHTWK > StudierenHTWK > Studieren > Erfolgreich durchs StudiumHTWK > Studieren > Mentoring-ProgrammMNZ > Startseite
news-7126Thu, 29 Aug 2024 11:24:10 +0200Zirkuläres Bauen: Neues Konzept für den Rückbau von Lehmputzhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/zirkulaeres-bauen-neues-konzept-fuer-den-rueckbau-von-lehmputzBauingenieure zeigen im Video eine Testreihe für kreislauffähigen und schnellen Rückbau von Lehmputz an Holz-, Ziegel- und BetonwändenBeim Abriss von Gebäuden landen Wandputze oftmals zusammen mit Baustoffen und Mörtel in einem einzigen Bauschuttcontainer. Ideal für die Kreislaufwirtschaft wäre es, diese Bestandteile sortenrein zu trennen. Nur so kann beispielsweise der Lehmputz als solcher oder als Lehm-Rezyklat weiterverwendet werden. Gleichzeitig wird Müll vermieden und Deponien entlastet.

Unter der Leitung von Prof. Klaus Holschemacher hat das Team um Lars Hoffmann vom Institut für Betonbau der HTWK Leipzig ein Konzept aufgestellt, das den Rückbau von Wänden mit Lehmputz kreislauffähig macht und sogar beschleunigt. Denn bisher wird Lehmputz zeitaufwändig abgeschlagen.

Im Video zeigt der Bauingenieur Testreihen zum Rückbau von Lehmputz und demonstriert, dass durch das Konzept Lehmputz schneller rückgebaut und dabei getrennt werden kann. Die Testreihe ist Teil des HTWK-Forschungsprojekts "LPP", gefördert vom Bundeswirtschaftsministerium.

Video Testreihe Rückbau von Lehmputz

Zum Video auf YouTube

Zum Video auf dem HTWK-Mediaserver

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news-7124Wed, 28 Aug 2024 11:04:58 +0200Studie „Digital Commerce“ – zweiter Untersuchungsteil veröffentlichthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/studie-digital-commerce-zweiter-untersuchungsteil-veroeffentlichtTrends und Lösungen für die digitale Unterstützung der geschäftlichen Transaktionen zwischen Unternehmen Der B2C-E-Commerce erlebte im letzten Jahrzehnt ein starkes Wachstum. Im Gegensatz dazu verläuft die Digitalisierung im B2B-Vertrieb – also der Geschäftsabwicklung zwischen Unternehmen – je nach Warengruppe, Wettbewerbssituation und Kundenstruktur unterschiedlich schnell. Während im B2C häufig eine große Anzahl von Endverbrauchern wenigen großen Anbietern gegenübersteht und die Kaufprozesse meist standardisiert sind, zeichnet sich der B2B-Bereich durch komplexere, vielschichtige Strukturen und Prozesse aus.

Traditionelle Ansätze wie Online-Shops oder -Marktplätze stehen dabei neuen wie Dynamic Pricing, Quick Commerce, Headless Commerce, Social Commerce, Virtuelle Welten oder Mobile Commerce gegenüberund die Liste von Lösungen im Digital Commerce wird immer länger. Big Data Analytics und Künstliche Intelligenz versprechen zudem, Effizienz und Effektivität im E-Commerce in neue Dimensionen zu heben.

Mit der Studie „Digital Commerce – Digitalisierung des B2B-Vertriebskanals“ wird untersucht, welche Trends und Lösungen für die digitale Unterstützung der geschäftlichen Transaktionen zwischen Unternehmen heute und zukünftig aus Vertriebssicht relevant sind.

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news-7123Wed, 28 Aug 2024 10:14:31 +0200Forschungsauftrag Energie & Klima | Energiemonitoring in der Heizungs- und Sanitärtechnik zur Energieeffizienzsteigerunghttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/forschungsauftrag-energie-klima-energiemonitoring-in-der-heizungs-und-sanitaertechnik-zur-energieeffizienzsteigerungProfessur Gebäudeenergietechnik der Fakultät Ingenieurwissenschaften wird mit neuem Forschungsprojekt die Labore der Heizungstechnik und Trinkwasserhygiene erweitern.

Im Rahmen der Förderrichtlinie Energie und Klima durch die Sächsische Aufbaubank – Förderbank (SAB), finanziert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und aus Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes, erhielt die HTWK Leipzig, Fakultät Ingenieurwissenschaften - Professur Gebäudeenergietechnik am 21.08.2024 den Zuwendungsbescheid für ein zweijähriges Energiemonitoring in der Heizungs- und Sanitärtechnik zur Energieeffizienzsteigerung in Höhe von 365T Euro (brutto). Hierbei werden die Labore der Heizungstechnik und Trinkwasserhygiene erweitert.

Bei der Vorhabenidee konnte das Team um Prof. Gero Guzek von der Fakultät Ingenieurwissenschaften mit folgendem Hintergrund und Ziel punkten:

Die Idee

Die Anlagen der technischen Gebäudeausrüstung, die Gebäude und die Nutzer konnten bislang jeweils für sich bedeutende Erfolge in der Energieeinsparung aufweisen. Weiteres Potenzial liegt größtenteils nur im Zusammenspiel der vorgenannten Komponenten. Die Datenlage dazu ist zumeist unbefriedigend, um Effizienzpotenziale im laufenden Betrieb speziell in der Heizungs- und Sanitärtechnik mit dem Einfluss des Nutzerverhaltens sichtbar zu machen und zu quantifizieren.

Das Ziel

Ziel des Projektes ist es, mit einem Energiemonitoring die Datenlage im Rahmen der Energieeffizienztechnologien unter Nutzung erneuerbarer Energietechnologien und Digitalisierung in der Gebäudeenergietechnik deutlich aufzuwerten und Mehrwerte für Studierende zu schaffen. Mit dem Gebäudeenergiegesetz 2024 sollen Eigentümer und Betreibende kurz bis mittelfristig auf die Wahl einer Wärmepumpe zur Beheizung ihrer Immobilie motiviert werden. Die eingesetzten Wärmepumpen arbeiten in der Praxis jedoch häufig nicht mit den ausgewiesenen COP-Werten und Jahresarbeitszahlen. Hohe Betriebskosten können die Folge sein. Nur ein Monitoring kann helfen, die optimale Betriebsweise einer Wärmepumpe zu detektieren.

Dabei ist der Blickwinkel aus notwendigen Energieeinsparungen in der Heizungstechnik, in der Sanitärtechnik ein etwas anderer. Hier gilt es, die zulässigen Temperaturen des kalten Trinkwassers, des warmen Trinkwassers und der Zirkulationsleitung entsprechend Trinkwasserverordnung einzuhalten und dennoch Energie einzusparen.

Einen weiteren Forschungsschwerpunkt bildet die Regenwasserableitung:
Jahrhundertregenereignisse häufen sich und führen größtenteils zu Überschwemmungen und verheerenden Schäden. Im Gebäudetechnikbereich führen häufig unzureichende Regenwasserableitungssysteme bzw. fehlende Dachgefälle zu massiven Schäden, insbesondere durch unzulässige Dachlasten und andere.

Für vorgenannte Untersuchungen sollen die Labore der Heizungs- und Sanitärtechnik (Wasserturm) der Professur Gebäudeenergietechnik der Fakultät Ingenieurwissenschaften der HTWK Leipzig erweitert und genutzt werden. Die Koordination des Vorhabens erfolgt durch die Professur Gebäudeenergietechnik. 

Es sind Untersuchungen zur dynamischen Jahresarbeitszahl (dJAZ) bei Luft-Wasser-Wärmepumpen unter praxisnahen Bedingungen und unterschiedlichem Nutzerverhalten angedacht. Zudem sind unterschiedliche Systemgrenzen zu definieren, um die Effizienz der Wärmepumpe objektiv zu erforschen. Konkrete Handlungsempfehlungen für Anwender, die eine Wärmepumpe einbauen möchten, werden erstellt.

Im Trinkwasserbereich sollen unter Nutzung des „Wasserturms“ im Fakultätsgebäude Ingenieurwissenschaften Fragestellungen zum hydraulischen Abgleich, Trinkwasserhygiene – Auswirkungen von „Stillstandssträngen“ bspw. nach Leerzug von Einzeletagen von Immobilien simuliert werden. Mit Übertemperaturen betriebene Warmwassersysteme verursachen einen hohen Energieverbrauch. Ein kontinuierliches Monitoring kann helfen diesen zu reduzieren und gleichzeitig die Vorgaben zur Verhinderung eines Legionellenbefalls einzuhalten. Die Methode unter Einsatz disruptiver Sensoren soll mit der Nachinstallation einer realen Warmwasser- und Zirkulationsstrecke integriert werden (vgl. Veröffentlichung HLH_Bd. 74 (2023) Nr. 6 Seiten 34-36). Handlungsempfehlungen für den Bau und Betrieb von Trinkwarmwasseranlagen sollen aus den ermittelten Daten erstellt werden.

Um Starkregenereignisse über einen längeren Zeitraum simulieren und auswerten zu können, ist es notwendig eine Freispiegelentwässerung zu integrieren, um die direkten Einflussmöglichkeiten der gezielten Regenwasserableitung zu erfassen und Handlungsempfehlungen zu generieren (z.B. Veränderung des Gefälles, Nutzereinflüsse, fehlende Dachwartung – Verstopfung u.a.).

Mithilfe der gewonnen Daten aus dem Monitoring werden konkrete Leitfäden und Handlungsempfehlungen für den Umgang mit der Wärmepumpentechnik erstellt. Diese wird erst möglich durch ein Monitoring zur Erfassung der dynamischen Jahresarbeitszahl. Mögliche Fehlhandlungen durch den Nutzer auf die Anlagenregelung werden benannt, konkretisiert und zukünftig ausgeschlossen. Sinkende Betriebskosten werden die Folge sein. In der Trinkwasserhygiene und Abwassertechnik werden durch das Monitoring ebenfalls Handlungsempfehlungen und Leitfäden für den Bau und Betrieb von Trinkwarmwasseranlagen und Regenwasserableitungsanlagen für sämtliche Anwender erstellt.

Das Vorhaben steigert die wissenschaftliche und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig. Es werden private und öffentliche Finanzierungsquellen erschlossen und Arbeitsplätze in der Wissenschaft geschaffen und gesichert. Die Forschungsergebnisse können für die Lehre und Praktika genutzt werden und dienen zur Verbesserung der Lehrqualität als Teil der Verwertungsstrategie. Darüber hinaus unterstützt das Vorhaben die Strategie, das Lehrgebiet Gebäudeenergietechnik zum Exzellenzcluster für die Ausbildung der Energieanwendung im Gebäude zu machen. Darüber hinaus bildet das Vorhaben die Grundlage, die energietechnischen Labore der Fakultät Ingenieurwissenschaften zu vernetzen, um Energiesysteme im Verbund integral zu erforschen. Damit gewinnt die HTWK an Strahlkraft für Studierende und steigert durch die Teilnahme der Projektpartner die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft des Mittelstandes im Freistaat Sachsen in den Bereichen Energie, Klimaschutz und Umwelt.

Prof. Guzek freut sich außerordentlich über die Förderung und dankt den Unterstützern dieser Projektidee, insbesondere Herrn Lippik (FTZ), Prof. Jens Schneider, Prof. Robert Huhn, Prof. Hähle, Dr. Radisch, Martin Hafemann, Dagmar Fester und Frank Groksch!

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news-7107Thu, 22 Aug 2024 15:33:00 +0200HolzBauForschungsZentrum der HTWK Leipzig eröffnethttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/holzbauforschungszentrum-der-htwk-leipzig-eroeffnetNeue Konstruktionslösungen können HTWK-Forschende ab sofort in einer einzigartigen Forschungs- und Fertigungshalle entwickelnHeute, am 22. August 2024, wurde das HolzBauForschungsZentrum der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) im Innovationspark • Bautechnik • Leipzig/Sachsen im Stadtteil Engelsdorf feierlich eröffnet. Anwesend waren rund 200 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. In der Halle kann die HTWK Leipzig neue Konzepte für materialsparende Lösungen im Maßstab 1:1 auf Anwendungsniveau entwickeln und erproben.

Der traditionsreiche Baustoff Holz gilt als Hoffnungsträger, um die Baubranche nachhaltiger zu machen. In seiner Herstellung und Nutzung ist er klimafreundlicher als andere Baustoffe, wie zum Beispiel der energie- und ressourcenintensive Stahlbeton. Die Nachfrage nach Holzbauten wächst – mit zunehmender Geschwindigkeit – seit Jahren an. Um die steigenden Bedarfe und Bedürfnisse der Nutzer zu decken, braucht es neue Konstruktionslösungen.

Fünf Millionen Euro Fördermittel

Der sächsische Staatsminister für Wissenschaft Sebastian Gemkow  sprach bei der Eröffnung über gemeinsame Forschung zwischen Hochschulen und regionaler Wirtschaft mit Investitionen zur Zukunftssicherung des Freistaates. „Das HolzBauForschungsZentrum wurde bewusst an diesem Standort errichtet, um Innovationen schnell in den Markt zu bekommen. Es wird Sachsen als Standort einer innovativen Holzbauforschung mit deutschlandweiter Strahlkraft neu definieren.“ Gemeinsam mit seinem Kollegen Thomas Schmidt, Sachsens Staatsminister für Regionalentwicklung, übergab er der HTWK Leipzig vor Ort einen Zuwendungsbescheid über fünf Millionen Euro aus dem europäischen Just Transition Fund. Mit Hilfe der Förderung werden hochsensible, digital gesteuerte Fertigungsanlagen angeschafft und so der Wissens- und Technologietransfer von der angewandten Wissenschaft in die Praxis beschleunigt. Dazu Staatsminister Thomas Schmidt: „Die Investition ist eingebettet in die Holzbauinitiative des Freistaats Sachsen. Holz ist ausreichend hier in Sachsen vorhanden. Unser Ziel ist es, diesen nachwachsenden und nachhaltigen Baustoff als starken Treiber eines nachhaltigen Bauens zu verankern.“

Forschungs- und Fertigungshalle für den Holzbau der Zukunft

Über die Fertigstellung der Halle und die Fördermittelzusage freute sich Prof. Alexander Stahr ganz besonders: Der wissenschaftliche Leiter des HolzBauForschungsZentrums an der HTWK Leipzig ist seit zehn Jahren Kopf und Vordenker der Forschungsgruppe FLEX und entwickelt gemeinsam mit einem interdisziplinären Team Strategien für individualisiert-automatisierte Fertigungskonzepte im Holzbau. In der rund 1.100 Quadratmeter großen Halle können er und sein Team diese nun realmaßstäblich prototypisch testen. Parametrische digitale Modelle spielen dabei eine zentrale Rolle, um alle Schritte vom Entwurf über die Planung bis zur effizienten Vorfertigung sowie Logistik und Montage auf der Baustelle lückenlos zu vernetzen. So soll das Bauen mit Holz perspektivisch deutlich mehr von den positiven Effekten der Digitalisierung profitieren. „Technologisches Alleinstellungsmerkmal der Modellfabrik ist die enorm platzsparende Vorfertigungsstrategie, über die wir zentral in der Halle jeden Punkt einzeln ansteuern und damit Bauteile aus Holz in Maßanfertigung herstellen können“, so Stahr. Solch individualisierte Holzbauelemente entstehen nach dem an der HTWK Leipzig entwickelten Konzept der „Smart Fixed Position Fabrication“. Bei diesem Verfahren bleibt das Werkstück – im Gegensatz zur Fließbandproduktion – an einer Position und sowohl das Material als auch die Werkzeuge werden mittels Robotertechnik zum Bauelement bzw. zum Montagetisch gebracht.

Innovationsfeld und Antrieb für die regionale Wirtschaft

Dr. Mathias Reuschel, Gesellschafter der MFPA Leipzig GmbH und Gründungsmitglied des Fördervereins HolzBauForschungsZentrum Leipzig e.V.: „Auf der Grundlage unserer Kooperationsverträge ist die MFPA eingebettet im regionalen Firmencluster, mit dem IFBT und der S&P Gruppe, mit der Universität Leipzig, der HTWK Leipzig, aber auch der Berufsakademie eng verbunden. Es freut uns, mit einem weiteren Investment nach dem Carbonbetontechnikum, nun auch das HolzBauForschungsZentrum für die HTWK mit ermöglichen zu können. In dieser regionalen Gemeinsamkeit von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft ist es möglich, Innovationen in der Bauwirtschaft im internationalen Maßstab zu entwickeln und in die gesicherte Marktfähigkeit zügig zu überführen. Made in Sachsen für aktive Wertschöpfung und umweltbewusste Lebensräume.“

Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, ergänzte zur hohen Bedeutung der Vernetzung der HTWK Leipzig mit der regionalen Wirtschaft: „Das HolzBauForschungsZentrum der HTWK Leipzig inmitten des InnovationsParks • Bautechnik • Leipzig/Sachsen ist ein Innovationsfeld für den modernen Holzbau und ein Antrieb für die regionale Wertschöpfung. Mit Vorfreude blicke ich auf spannende Bauprojekte, in denen die neuen Lösungen sowohl hier in der Stadt als auch in der Region sichtbar werden und schließlich eine Transformation des Gebäudebestands hin zu mehr Klimaneutralität vorantreiben.“

Prof. Dr. Mark Mietzner, Rektor der HTWK Leipzig: „Das HolzBauForschungsZentrum verkörpert unsere Vision der HTWK Leipzig als Ort des dynamischen Wissenstransfers. Eingebettet in unser stetig wachsendes Forschungs-Ökosystem, steht es exemplarisch für die Symbiose von Wissenschaft und Praxis. Seit 2019 haben wir als Hochschule für Angewandte Wissenschaften mit Projekten wie dem Carbonbetontechnikum, dem GeoTechnikum oder dem Smart Manufacturing Lab kontinuierlich unsere Schnittstellen zwischen Theorie und Anwendung ausgebaut. Dank der gemeinsamen Anstrengungen des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung, des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, des Staatsbetriebs Immobilien- und Baumanagement (SIB) und der MFPA Leipzig GmbH ist das HolzBauForschungsZentrum weit mehr als nur ein Projekt der HTWK Leipzig – es ist ein Vorhaben, das von der gesamten Region getragen wird und in sie hineinwirkt.“

Oliver Gaber, Geschäftsführer des Staatsbetriebs Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB), ergänzt: „Als öffentlicher Immobilien- und Bauherrenvertreter des Freistaates Sachsen schaffen wir Räume, welche die Entwicklung neuartiger Bauweisen und Fertigungsprinzipien ermöglichen, den Austausch von Ideen fördern, die Gemeinschaft stärken und nachhaltige Lösungen unterstützen. Die schnelle Umsetzung und die heutige Eröffnung der neuen Forschungs- und Fertigungshalle für die HTWK Leipzig unterstreichen diesen Anspruch.“

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FAS - NACHRICHTEN - ALLGEMEINFAS - NACHRICHTEN - ARCHITEKTURflex > AllgemeinHTWK > ForschenHTWK > Hochschule > AktuellesHTWK > Hochschule >> PressemitteilungHTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵
news-7088Wed, 31 Jul 2024 08:39:00 +0200Vom Tagebau zum Badespaß https://magazin.htwk-leipzig.de/vom-tagebau-zum-badespassDas Geotechnik-Team der HTWK Leipzig unterstützt bei der Wiedernutzbarmachung ehemaliger TagebaueFB > Fakultät > AktuellesHTWK > ForschenHTWK > Hochschule > AktuellesHTWK > MagazinHTWK > Magazin > ForschungHTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵news-7079Thu, 18 Jul 2024 13:40:36 +0200HTWK Leipzig intensiviert Forschungskontakte auf den Philippinen https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-leipzig-intensiviert-forschungskontakte-auf-den-philippinenInternationalisierung: HTWK-Forschende Prof. Jens Jäkel und Robert Thiel zu Besuch an der Universität von San Carlos in Cebu CityIn der zweiten Juni-Hälfte 2024 flogen die HTWK-Forscher Prof. Jens Jäkel und Robert Thiel von der Fakultät Ingenieurwissenschaften auf die Philippinen. Dort trafen sie sich mit Vertreterinnen und Vertretern der Universität von San Carlos (USC) in Cebu City, um über eine gemeinsame Zusammenarbeit zu sprechen.

„Das Treffen war ein wichtiger Schritt zur Stärkung unserer Zusammenarbeit und zur Sicherung des Erfolgs unserer gemeinsamen Bemühungen um eine nachhaltige Entwicklung. Gemeinsam wollen wir die Qualität der Graduiertenausbildung verbessern, die Forschungskooperation ausbauen und eine starke Verbindung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fördern“, sagt Thiel.

Im angestrebten Projekt zwischen der HTWK Leipzig und der USC soll es insbesondere um die Bereiche Bildung, wirtschaftliches Wachstum, nachhaltige Produktion, Industrie und Innovation sowie Geschlechtergerechtigkeit gehen. Kernstück des Projekts ist die Gründung eines Forschungs- und Transferzentrums an der USC, das als Plattform für den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft, Industrie und Gesellschaft dient.

Dies umfasst neben einer Förderung von Forschungskooperationen und der Vernetzung mit regionalen und internationalen Wirtschaftsverbänden auch die Verbesserung der Graduiertenausbildung. So sollen Studierende an der USC künftig besser auf die Arbeitswelt vorbereitet werden, indem ihnen während des Studiums praxisnahes Lernen ermöglicht wird, indem sie beispielsweise Laboreinrichtungen auch für Ausbildungszwecke nutzen können. Das Treffen im Juni 2024 stellte die Weichen für die zukünftige Forschungskooperation.

Im Frühjahr 2025 werden Forschende der USC an die HTWK Leipzig kommen, um weitere Schritte zu besprechen.

Hintergrund zum DAAD-Förderprogramm SDG-Partnerschaften

Um eine nachhaltige Partnerschaft zu etablieren, reichten die HTWK Leipzig und die USC einen Förderantrag beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) für eine SDG-Partnerschaft ein. Der DAAD fördert mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Hochschulpartnerschaften zu Themenbereichen, die sich den „Sustainable Development Goals“ der Vereinten Nationen, also den Zielen für nachhaltige Entwicklung, zuordnen lassen. Dies soll zu einer nachhaltigen Entwicklung und zum Aufbau leistungsfähiger und weltoffener Hochschulen in den Partnerländern und in Deutschland beitragen.

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FING > allgemeinHTWK > ForschenHTWK > Hochschule > AktuellesHTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵
news-7075Fri, 12 Jul 2024 10:18:56 +0200Welches Gründach ist am geeignetsten bei Dürre und Starkregen?https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/welches-gruendach-ist-am-geeignetsten-bei-duerre-und-starkregenDie HTWK Leipzig untersucht gemeinsam mit Partnern zehn Dächer auf ihre Fähigkeit, Wasser zurückzuhalten. Im Mai öffnete die VersuchsanlageSeit Ende Mai 2024 stehen in Leipzig zehn verschiedene Flachdächer nebeneinander und werden regelmäßig künstlich beregnet. Die Versuchsfläche für Gründächer ist Teil des Forschungsprojekts MaNuGrün, bei dem unter Federführung des Bildungs- und Demonstrationszentrum Dezentrale Infrastruktur (BDZ) Leipzig die HTWK Leipzig, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), die Leipziger Wasserwerke und die Stadtentwässerung Dresden ein gemeinsames Ziel verfolgen: Sie untersuchen das Management und die Resilienz verschiedener Gründachsysteme bei Starkregenereignissen und Trockenperioden im urbanen Raum. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt finanziert das Projekt.

Von den zehn Dächern, die ein Jahr lang untersucht werden, sind acht kommerziell verfügbare Gründachsysteme, daneben gibt es ein Kiesdach und ein konventionelles Bitumendach zum Vergleich.

Das Institut für Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft der HTWK Leipzig analysiert die Ergebnisse der Versuchsreihen, dabei werden verschiedene Niederschlagsereignisse ausgewertet – von schwach bis extrem –, um sogenannte Abflussbildungsparameter von jedem Gründachtyp zu ermitteln. Diese werden als wichtige Grundlage für die modelltechnische Abbildung von Gründächern bei siedlungswasserwirtschaftlichen Simulationen benötigt.  

Wasser optimal speichern

„Die versiegelten Flächen nehmen in vielen Städten zu. Für Kanalisationen, Kläranlagen und Gewässer stellt dies eine neue Herausforderung dar, vor allem, wenn extreme Niederschläge auftreten. Anhand der hier erlangten Daten erhoffen wir uns Erkenntnisse über den bestmöglichen Aufbau für das optimale Wasserrückhaltevermögen von Gründächern“, sagt der Technische Geschäftsführer der Wasserwerke, Dr. Ulrich Meyer.

Die Auswahl der Gründächer soll eine möglichst weite Spannweite abdecken: „Von variierenden Substratstärken, über verschiedenartige Dränage-Elemente bis zur verwendeten Vegetation sollten die Möglichkeiten von Gründächern in den Simulationsmodellen der Entwässerungsplanung realitätsnah abgebildet werden können“, erklärt Tilo Sahlbach vom Institut für Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft der HTWK Leipzig.

Neben den natürlichen Niederschlägen werden mithilfe einer Beregnungsanlage konkrete Regenstärken simuliert. Durch eine Sensorik können die Forschenden somit die Rückhaltekapazitäten der Dachsysteme für Starkregenereignisse sehr genau im direkten Vergleich beurteilen. Die Erkenntnisse sollen schließlich einen wesentlichen Beitrag auf dem Weg zu einer wassersensiblen Stadtentwicklung leisten.

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HTWK > Forschen
news-7058Fri, 05 Jul 2024 11:28:10 +0200Im Alter selbstbestimmt wohnen https://magazin.htwk-leipzig.de/im-alter-selbstbestimmt-wohnenEuropäisches Forschungsnetzwerk „Good Brother“ definiert Rahmenbedingungen für Assistenzsysteme – HTWK beteiligtFDIT > StartseiteHTWK > ForschenHTWK > international > AktuellesHTWK > MagazinHTWK > Magazin > #engagiertHTWK > Magazin > #internationalHTWK > Magazin > #zukunftsorientiertHTWK > Magazin > ForschungMNZ > Startseitenews-7053Mon, 01 Jul 2024 12:12:00 +0200Der Deckel bleibt dran! https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/angebundene-deckel-neuartige-verschluesse-fordern-uns-heraus-1Die „Tethered Caps“ – „Angebundene Deckel" – sind ab 3. Juli 2024 verpflichtendMit den sogenannten „Tethered Caps“ haben inzwischen wohl alle Bekanntschaft gemacht – für viele Menschen stellen sie eine Herausforderung dar.
Ab 3. Juli 2024 sind sie in der EU für alle Einweg-Getränkeverpackungen, die ganz oder zum Teil aus Kunststoff bestehen, verpflichtend.
Warum ein Gramm Plastik mehr oder weniger einen Unterschied machen kann weiß Prof. Eugen Herzau, HTWK-Experte für nachhaltige Verpackungstechnologien.

Wie aus dem Nichts scheinen sie vor einiger Zeit aufgetaucht zu sein: Einweg-Flaschen und Tetrapaks mit Deckeln, die sich nicht mehr einfach abschrauben lassen. Hört man sich um, haben viele Menschen eine eigene Geschichte dazu: Warum es sie nervt, wann sie es zum ersten Mal bemerkt haben, wie sie damit umgehen.
Was hat es mit diesen Verschlusskappen auf sich?

EH:  So neu sind die Deckel gar nicht. In der EU verpflichtend werden sie aber erst jetzt. Das Phänomen erscheint vielen neu, weil es bisher nicht richtig kommuniziert wurde. Ziel ist es, die Verschlüsse zusammen mit den Behältern zurück in den Kreislauf zu bringen, und die Vermüllung der Umwelt, das sogenannte Littering, durch achtlos weggeworfene Verschlüsse zu verringern. So kleine Kappen „verschwinden“ nun einmal besonders schnell. Und damit stehen sie der stofflichen Verwertung nicht mehr zur Verfügung – doch genau das ist ja das wichtigste Ziel in unserem Recyclingsystem. Dabei müssen wir auch unterscheiden zwischen der Verwertung von Abfällen – ich sage bewusst nicht Müll – denn das kann auch die thermische Verwertung sein, also das Verbrennen, das Energie erbringt – und Recycling, also der stofflichen Verwertung. Dabei bleibt das Material erhalten und kann wieder genutzt werden. Wir als Kundschaft verlassen an dieser Stelle also zumindest ein Stück weit unsere Komfortzone, indem wir uns umstellen müssen, an dieser – minimalen – Stelle.

Wir haben es getestet: So ein Verschluss wiegt ein bis zwei Gramm. Lohnt sich das überhaupt?

EH: Ja, die Masse macht’s auch hier! Wenn mal es mal hochrechnet, kommt bei einer Million weggeworfener Deckel eben auch mehr als eine Tonne zusammen, die sich im Zweifel irgendwann über die Strände dieser Welt verteilt. Es mag durchaus "größere Baustellen" geben, aber mit diesen Deckeln erreicht man schon eine gewissen Sichtbarkeit bei den Menschen, weil es sie unmittelbar betrifft. Ein Nachteil ist allerdings aus meiner Sicht, dass Ältere oder Menschen mit bestimmten Einschränkungen beim Wiederaufschrauben dieser Deckel Probleme haben können – es ist gar nicht so einfach, den Deckel gerade wieder draufzubekommen...

Welche Alternativen sehen Sie?

EH: Alternative Materialien gegenüber Kunststoffen werden immer wieder gefordert und auch ausprobiert, möglichst auf Basis von Naturmaterialien, nachwachsend und abbaubar sollen sie sein. Ich denke da z.B. an Bienenwachstücher als Lebensmittelverpackung für den Hausgebrauch, Papier und Karton aus Gras, um die Holzvorkommen zu schonen. Relativ neu ist die Silphie-Pflanze, eine gelbe Blume, die viel Biomasse produziert und mit der ebenfalls zur Papierherstellung experimentiert wird; am Bodensee wird sie schon angebaut. Auch Abfälle, z.B. aus Hanf, oder Sägespäne, die mit Pilzen und Stärke versetzt werden sind denkbar. Dazu haben wir hier im Studiengang auch eigene Versuche gemacht, aber letztlich hat das Ergebnis unsere Erwartungen nicht erfüllt. Kurzum: Solche alternativen Rohstoffe können im Moment lediglich als Ergänzung zu industriellen Herstellungsverfahren betrachtet werden, sie sind noch lange nicht konkurrenzfähig und daher auch nicht die preiswertesten. Hier wetteifern Nachhaltigkeit und Ökonomie miteinander. Es muss sich nun einmal rechnen. Wenn wir nachhaltiger sein wollen, müssen wir viel mehr standardisieren – aus  Kostengründen und Gründen des Energieverbrauchs.

Also Vorsicht mit allzu romantischen Vorstellungen?

EH: Ja! Wir müssen industriell denken, das ist nicht mehr umkehrbar. Zurück zur Selbstversorgung für alle? Das würde nicht funktionieren – wir könnten die Menschheit schlicht und einfach nicht mehr satt bekommen. Die Bevölkerung auf der Erde wächst und damit auch der Drang nach Wohlstand, in allen Ländern! Das bedingt Hunger nach allem – nach Lebensmitteln, Energie, Wasser… Deshalb: Dauerbrenner ist und bleibt das Kunststoff-Recycling, getrieben vom Kreislaufwirtschaftsgesetz. Unsere Ressourcen sind endlich. Aber die Verpackungsherstellung ist sehr heterogen und die Hersteller sind untereinander Wettbewerber – das bringt die Unzahl an Verpackungen hervor. „Die Verpackung ist ein schreiender Verkäufer“ haben wir früher gesagt – sie ist Marketing und hat das Ziel, über Emotionen Kaufinteresse zu wecken. Und: Sie schützt die Produkte und leistet einen Beitrag für unser bequemes Leben.
Doch ich beobachte auch da einen Wandel: Verpackungen müssen im Konzept der Nachhaltigkeit auch vor unseren Studierenden bestehen. Das Interesse an dem Thema ist gewachsen, viel größer als noch vor zehn Jahren – das ist gut! Nicht mehr allein die Kosteneffizienz durch Prozessoptimierung entscheidet, sondern inzwischen geht es um Kosten und Nachhaltigkeit. Dieser Entwicklung entsprechen wir mit unserem Studiengang. Dennoch: Die gewünschten Veränderungen zu mehr Nachhaltigkeit in unserer Gesellschaft dauern länger als erhofft.

Vielen Dank für das Gespräch!

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news-7042Wed, 26 Jun 2024 10:29:51 +0200Konferenz in Finnland: Best Paper Award für HTWK-Informatikerhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/konferenz-in-finnland-best-paper-award-fuer-informatiker-der-htwk-leipzigBei der 24. International Conference on Web Engineering wurde das Paper über eine App prämiert, die Datenschutz-konforme Zugriffsvergaben ermöglichtDie in der Publikation beschriebene Konzeption adressiert ein grundsätzliches Problem der digitalen Welt, in der Daten häufig weitergegeben werden. Ziel ist es hier, ein Verfahren zu etablieren, welches sowohl wiederverwendbar (Plug-&-Play-fähig) als auch Datenschutz-konform ist. So soll es Unternehmen ohne große Softwareentwicklungsressourcen ermöglicht werden, effizient neue Web-Anwendungen zu entwickeln, die durch einfache Integration der "AuthApp" DSGVO-konforme und leicht integrierbare Datenteilungsfunktionalitäten erhalten. Die Grundlagen dieser Forschungsarbeit wurden durch die Solid-Webtechnologie geliefert, welche auf Sir Tim Berners-Lee (auch Erfinder des World Wide Web) zurückgehen.

Das Konzept und die Implementierung wurde durch ein Team von Informatikern bestehend aus Prof. Dr. Andreas Both (HTWK Leipzig), Thorsten Kastner, Dustin Yeboah, Christoph Braun, Daniel Schraudner, Sebastian Schmid, Dr. Tobias Käfer und Prof. Dr. Andreas Harth entwickelt. Deren Forschungsarbeit setzt sich zum Ziel, ein sicheres und einfach zu bedienendes Solid-getriebenes Ökosystem für Datenwertschöpfungsketten zu etablieren, welches sein Innovationspotenzial durch effizientere Softwareentwicklung, grundsätzliche Sicherheitsmaßnahmen und hohe Flexibilität entfalten soll. Die Informatiker stellen die Umsetzung des Konzepts in Form einer Solid-App in Kürze als Open-Source-Anwendung zur Verfügung.

Die Web-Engineering-Konferenz

Die International Conference on Web Engineering (ICWE) ist die eine jährliche Konferenz zum Thema Web Engineering und fand zuletzt vom 17. bis 20. Juni 2024 in Tampere, Finnland statt. Dort tauschen sich Fachleute zu Themen wie Design, Erstellung, Wartung, Betrieb und Nutzung von Webtechnologien aus. Ziel der ICWE ist es, Forschende aus verschiedenen Disziplinen der Hochschulen und der Industrie zusammenzubringen, um die sich aktuellen und zukünftigen Herausforderungen bei der Entwicklung von Webanwendungen, die Probleme und Möglichkeiten der damit verbundenen Technologien sowie die Auswirkungen dieser Technologien auf Gesellschaft und Kultur zu erörtern und diesbezügliche aktuelle Forschungsarbeiten zu präsentieren.

In Anlehnung an die allgemeine Debatte über die Notwendigkeit einer auf den Menschen ausgerichteten und verantwortungsbewussten Technologie, diskutierten die Konferenzteilnehmenden im aktuellen Jahr insbesondere über ethisches und menschenzentriertes Web Engineering und das Gleichgewicht zwischen Innovation und Verantwortung in Bezug auf Webtechnologien und Künstlicher Intelligenz (KI).

Publikation

Both, A., Kastner, T., Yeboah, D., Braun, C., Schraudner, D., Schmid, S., Käfer, T. & Harth, A. (2024, June). AuthApp–Portable, Reusable Solid App for GDPR-Compliant Access Granting. In International Conference on Web Engineering (pp. 199-214). Cham: Springer Nature Switzerland, doi:10.1007/978-3-031-62362-2_14

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news-7041Wed, 26 Jun 2024 09:13:48 +0200„Circular Economy“ im Bauwesen – Wissenschaftler aus den USA zu Gast an der HTWK Leipzighttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/circular-economy-im-bauwesen-wissenschaftler-aus-den-usa-zu-gast-an-der-htwk-leipzigVortrag eines PhD-Studenten der University of Washington an der Fakultät Bauwesen Idris Soliu, PhD-Student der University of Washington in Seattle, nutzte in dieser Woche die Gelegenheit, sein Promotionsthema in der Fakultät Bauwesen der HTWK Leipzig vorzustellen.
Er sprach zum Thema „Toward a Circular Built Environment: Unlocking the Digital Technologies for Transition“.
Die anwesenden Fakultätsmitglieder nahmen die Möglichkeit, Fragen zu stellen, intensiv wahr und vernetzten sich mit dem jungen Forscher.

Das Thema „Circular Economy“ spielt auch in der Forschung der Fakultät Bauwesen eine wichtige Rolle. Um auch den Studierenden im Rahmen ihrer Lehrveranstaltungen beim Sprachenzentrum die Möglichkeit zu geben, englischsprachigen wissenschaftlichen Vorträgen zu lauschen, wird Idris Soliu am 27.06.2024 vor den Masterstudierenden Bauingenieurwesen nochmals seine Forschung präsentieren.
Er promoviert bei Prof. Giovanni C. Migliaccio, Direktor des Department of Construction Management an der University of Washington. Soliu ist derzeit auf Europareise und nimmt kommende Woche an einer Konferenz in Prag teil.

(Please find English version below.)

Guest Researcher of the University of Washington presented at the Faculty of Civil Engineering   

This week, Idris Soliu, a PhD student of the University of Washington in Seattle, used the chance to present his research topic to the Faculty of Civil Engineering at HTWK Leipzig. He spoke about „Toward a Circular Built Environment: Unlocking the Digital Technologies for Transition“. The auditorium used the chance to have an intensive discussion and to connect with the young researcher. The topic „Circular Economy“ plays a pivotal role in the research activities of the Faculty of Civil Engineering at HTWK Leipzig as well. To allow also civil engineering students to hear a scientific presentation in English language, Mr. Soliu will present his research a second time in a lecture of the master program. 
Mr. Soliu is PhD student of Prof. Giovanni C. Migliaccio who is the chair of the Department of Construction Management at University of Washington. Mr. Soliu currently is travelling across Europe and will attend a conference in Prague next week.  

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news-7040Tue, 25 Jun 2024 12:48:39 +0200Rückblick 24. Fachtagung „Energie Umwelt Zukunft“: Wie die Energiewende gelingen kannhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/rueckblick-24-fachtagung-energie-umwelt-zukunft-wie-die-energiewende-gelingen-kannHTWK-Professoren Robert Huhn und Faouzi Derbel moderierten die diesjährige Energie-FachtagungEnergieversorgung und Energiewende standen im Mittelpunkt der 24. Fachtagung „Energie Umwelt Zukunft“ im Congress Center Leipzig. Fachleute, Studierende und Interessierte informierten sich am 18. Juni 2024 zum Thema Energieversorgung. Vor einem ausverkauften Saal begrüßte Patrick Kather, Vorstand envia Mitteldeutsche Energie AG, MITGAS Gasversorgung GmbH, das Publikum und lud zum Mitdiskutieren ein.

Von Wärmepumpen und kommunaler Wärmeplanung

Einen Einblick in die Vorteile und Funktionsweise von Wärmepumpen gab Dr. Martin Sabel vom Bundesverband Wärmepumpen im ersten Redebeitrag. Dabei wagte er auch einen Ausblick, inwieweit sich diese Art der Heizung zukünftig in Deutschland etablieren wird. Bis sich die Wärmepumpe als Standartheizung durchsetzt, werde es allerdings noch viele Jahre dauern, so Sabel.

Im Anschluss sprach Dr. Volker Bartsch, Leiter Politik, Klimastrategie und Energieeffizienz beim DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfachs) über den Ausbau des deutschlandweiten Klimanetzes. Er betonte die Wichtigkeit einer vollständigen Wärmeplanung in Städten. Darauf folgte ein Vortrag des Geschäftsführers der MITNETZ GAS/STROM, Dirk Sattur zum aktuellen Stand sowie den Herausforderungen bezüglich der Versorgungsnetze.

Fragen der Gäste beantworteten die Referenten im Anschluss in einer kurzen Diskussionsrunde. „Es gab viele Wortmeldungen und Fragen aus dem gut besuchten Publikum. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv", fasste Moderator Prof. Dr. Robert Huhn von der HTWK Leipzig die Diskussion zusammen. In der Frühstückspause konnten alle Teilnehmenden die Ausstellungsstände der beteiligten Unternehmen wie zum Beispiel Bosch besuchen, die ihre wasserstofffähige Thermotechnik vorstellten.

Von Strom bis Gas

Wie im vergangenen Jahr übernahm Huhn auch die Moderation des Fachforums Gas. Dabei standen besonders die Themen der zukünftigen Wärmeversorgung von Städten, Transformationsstrategien großer Unternehmen oder der Einsatz von Wasserstoff und Biomethan im Vordergrund.

Zeitgleich leitete Prof. Dr. Faouzi Derbel, Prorektor Forschung der HTWK Leipzig, das parallellaufende Fachforum Strom. Hier zeigten die Referenten unter anderem, wie die Strom- und Wärmeversorgung großer Gebäude mithilfe von Solarmodulen und Hochtemperatur-Wärmepumpen gelingen kann, oder was Elektromobilität für Mehrfamilienhäuser bedeutet.
 

Nachhaltige Energieträger kombinieren

Die eine Lösung gebe es hierbei nicht, so die Referierenden. Vielversprechend für eine krisensichere und nachhaltige Energieversorgung sei vielmehr die Kombination aus nachhaltigen Energieträgern wie Wasserkraft, Wind, Photovoltaik, Wasserstoff, Biomethan oder die Wärmepumpen. Die Referenten aus der Wirtschaft forderten vereinfachte Verfahren zur Genehmigung und Planung, sodass die Energiewende vollzogen werden kann.

Die diesjährige Fachtagung im Congress Center Leipzig endete nach einem Tag, der geprägt war von fachlich spezifischen Vorträgen, angeregten Diskussionen und Kontakte-Knüpfen beim gemeinsamen Essen. „Wie auch im letzten Jahr war die 24. Fachtagung „Energie Umwelt Zukunft“ ein voller Erfolg,“ blicken Huhn und Derbel auf die Veranstaltung zurück.

 

Autorenschaft: Elisabeth Bott, Leonard Christopher Stadler (Fakultät Informatik und Medien)

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news-7057Mon, 24 Jun 2024 10:31:00 +0200HTWK Leipzig erweitert globale Forschungskooperationen https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-leipzig-erweitert-globale-forschungskooperationenInternationalisierungsstrategie der Forschungsgruppe „Leichtbau“: Prof. Robert Böhm und M.Sc. Davood Peyrow Hedayati reisten nach Südkorea und Taiwan

Kooperationen mit dem KRICT und dem KIST (Südkorea)

Nach dem Erfolg des 1st International Symposium on „Development of nanomaterial-based in-vitro diagnostic technology for thrombosis in various stages” im Februar 2024 in Leipzig erfolgte am Korea Research Institute of Chemical Technology (KRICT) in Daejeon im Juni die zweite Ausgabe des internationalen Symposiums. Das KRICT, bekannt für seine wegweisende Forschung und Entwicklung in der Chemietechnologie, empfing die deutsche Delegation, zu der auch Prof. Sabine Steiner und Dr. Ronny Baber von der Universität Leipzig gehörten, zur Vertiefung der Forschungszusammenarbeit bei der Entwicklung von Biosensoren.

Im Anschluss erfolgte ein Besuch des langjährigen Kooperationspartners Korea Institute of Science and Technology (KIST) in Jeonbuk. Organisiert von Dr. Hwang vom KIST erfolgten vertiefte Gespräche zu Forschungsideen zum Thema nachhaltige Energiespeicherlösungen. Auf diesem Forschungsgebiet arbeiten HTWK und KIST bereits länger zusammen. Zurzeit absolviert der HTWK-Masterstudent Simon Willenbrink einen Forschungsaufenthalt am KIST.

Forschung zu nachhaltiger Energiespeicherung mit der MCUT (Taiwan)

Der zweite Teil der Reise führte die Delegation an die Ming Chi University of Technology (MCUT) in New Taipeh City, Taiwan. Hier ging es um nachhaltige und grüne Energiespeicherlösungen, insbesondere um die Entwicklung von Batterien. In den Treffen mit Prof. Dr. Kuo wurde die Bedeutung nachhaltiger Ansätze bei der Entwicklung bauteilintegrierter Batteriespeicher und deren Potenziale für Elektromobilitätslösungen herausgearbeitet.

Engagement der HTWK Leipzig für nachhaltige Forschung

Mit der Gründung des Vize-Rektorats für Forschung und Nachhaltigkeit im Jahr 2023 hat sich die HTWK Leipzig bereits zur Ausrichtung ihrer Forschungsschwerpunkte auf das Thema Nachhaltigkeit in den kommenden Jahren bekannt. Die Forschung an multifunktionalen Verbundwerkstoffen ist in dem Zusammenhang bedeutsam, weil mit der damit einhergehenden Gewichtseinsparung in Strukturen in der Regel reduzierte Emissionen einhergehen. Die HTWK Leipzig wird in Zukunft mit ihren internationalen Partnern KRICT, KIST und MCUT auf diesem Gebiet zusammenarbeiten.

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news-7029Thu, 20 Jun 2024 15:56:00 +0200„Forschung trifft …“ 2024 – Ein Rückblickhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/forschung-trifft-2024-ein-rueckblickBei der nunmehr dritten Ausgabe von „Forschung trifft …“ am 5. Juni 2024 begegneten sich rund 130 Forschende, Mitarbeitende und Praxispartner an der Fakultät Digitale Transformation„Das Format ‚Forschung trifft …‘ bietet eine tolle Gelegenheit, nicht nur die verschiedenen Standorte der Hochschule mit ihren vielen Forschungsräumen kennenzulernen, sondern auch um auf kurzem Weg und in lockerer Atmosphäre miteinander ins Gespräch zu kommen, über mögliche neue Projekte zu sprechen oder auch um neue Gesichter kennenzulernen“, so Prof. Faouzi Derbel, Prorektor für Forschung und Nachhaltigkeit an der HTWK Leipzig.

Die diesjährige gastgebende Fakultät war die Fakultät Digitale Transformation (FDIT). Sie ist die jüngste der sechs Fakultäten der HTWK Leipzig: 2018 wurde sie von der Deutschen Telekom AG gestiftet und widmet sich seitdem den digitalen Veränderungsprozessen in den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft und Alltag. „Wir haben uns sehr gefreut, bei ‚Forschung trifft …‘ sowohl unsere Fakultät als solche als auch Projekte aus Forschung und Lehre einerseits der Hochschulöffentlichkeit und andererseits auch vor externen Partner präsentieren zu können, denn viele von ihnen waren noch nicht hier am Standort“, so Prof. Oliver Crönertz, Prodekan der FDIT.

Was gab es 2024 zu sehen?

Zu den geöffneten Laboren gehörten das Cloud- und das EMV-Labor im Shannon-Bau sowie das Optik- und das Mobilfunk-Labor im Hopper-Bau. In letzterem gab beispielsweise Prof. Michael Einhaus Einblicke in die digitale Datenanalytik und zeigte an Hand des Forschungsprojekts Tri5G, wie es im Leipziger Nordraum um die Dienstgüte in Mobilfunknetzen steht.

Zudem präsentierten sich im Erdgeschoss des Hopper-Baus weitere Einrichtungen und Projekte: So stieß beispielsweise die interaktive und virtuelle Roomtour, bei der die Angebote der HTWK-Gründungsberatung Startbahn 13 und vom Mittelstand-Digital Zentrum Leipzig-Halle (MDZ) entdeckt werden konnten, auf reges Interesse. Max Polter vom MDZ berichtete nach der Veranstaltung: „Bei unserem Stand vom Mittelstand-Digital Zentrum Leipzig-Halle konnte ich viele neue interessante Kontakte knüpfen: Forschungsgruppen zu Nachhaltigkeitsthemen und digitalen Technologien sind für uns als Transferprojekt besonders interessant, um zu erfahren, welche neuen Innovationen gerade im Kommen sind. Im Gespräch mit Start-Ups, die aus der HTWK heraus gegründet haben, kommen da natürlich die Ideen für Synergien ganz von alleine. Ich habe auf jeden Fall viel mitgenommen und freue mich darauf, unser Netzwerk in die HTWK hinein weiter wachsen zu lassen.“

Für Gesprächsstoff sorgten auch die Demonstrationen und interaktiven Prätentionen vom Projekt FAssMII. Ziel des Projekts ist es, dieHochschullehre durch Digitalisierung und unter Berücksichtigung hochschuldidaktischer Prinzipien innovativ weiterzuentwickeln.Außerdem konnten sich Interessierte Poster ansehen, darunter zum Vorhaben „samarbeid“, das die Digitalkompetenz fördern will, oder zu ausgewählten Bachelorarbeiten zum Thema „Mit maschinellem Lernen gegen den Klimawandel“.

Weitere Angebote

Wenige Meter weiter hatten die HTWK Robots ihren Stand aufgebaut. „Sie sind die HTWK-Botschafter der digitalen Transformation“, so Crönertz. Vor 15 Jahren gründete sich die Gruppe als studentisches Projekt und entwickelt seitdem die Software für die Fußball-Roboter stets weiter, so dass die HTWK Robots regelmäßige Erfolge im weltweiten Roboterfußball feiern. Bei „Forschung trifft …“ konnten Interessierte die Roboter selbst steuern, Fotos mit ihnen machen oder sich selbst per Green Screen in Echtzeit digital auf Robotergrößer schrumpfen und in ein Spielfeld teleportieren lassen.

Erstmals vorgestellt hat sich vor Ort die Promovierendenvertretung (ProV) der HTWK Leipzig. Promovierende standen den Interessierten in Form eines Science-Speed-Datings Frage und Antwort. „Es war spannend zu erfahren, mit welchen Projekten sie sich befassen, wie groß die Vielfalt und wie hoch die Qualität ist. Dies hat sich auch wenige Tage später bei der diesjährigen Nachwuchswissenschaftlerkonferenz anhand der Vielzahl der Beiträge und den zwei gewonnenen Preisen gezeigt“, so Derbel.

Im Sommer 2025 wird es die vierte Ausgabe von „Forschung trifft …“ geben – wo, das bleibt noch geheim.

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news-7024Wed, 19 Jun 2024 10:25:00 +0200Neues Kompetenzzentrum für Drucktechnik an der HTWK Leipzighttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/neues-kompetenzzentrum-fuer-drucktechnik-an-der-htwk-leipzigDie HTWK Leipzig hat das Kompetenzzentrum „Smart Surfaces“ eröffnet und seinen Maschinenpark um eine modulare Beschichtungsanlage erweitertFür den drucktechnischen Bereich der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig (HTWK Leipzig) war der vergangene Donnerstag ein besonderer Tag: Zuerst wurde am 13. Juni 2024 das neue Kompetenzzentrum „Smart Surfaces“ eingeweiht und wenig später die imposante Beschichtungsanlage der „MicroFLEX“-Reihe der 3D Micromac AG erstmals präsentiert. Unter den rund 150 Gästen waren unter anderem Mitglieder des GRAVOmer e.V., einem Kompetenznetzwerk für mikrostrukturierte Funktionsoberflächen, dem auch die HTWK Leipzig angehört, sowie zahlreiche Studierende, Forschungs- und Praxispartner.

Das Kompetenzzentrum ist eine Symbiose aus dem GRAVOmer-Netzwerk sowie drei zur HTWK Leipzig gehörenden Bereichen: dem iP³ Leipzig – Institute for Printing, Processing and Packaging Leipzig, dem Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Zentrum und dem Kompetenzzentrum für Werkstoffforschung, so iP³-Institutsleiter Prof. Dr. Lutz Engisch. Viele Schritte aus der alten Welt der Druck- und Verpackungstechnik seien bekannt, nun können sie mit dem Zentrum ins Heute übertragen werden. Dazu beitragen wird auch die neue Beschichtungsanlage, mit der künftig neue Ideen in Bildung, Wissenschaft und Entwicklung implementiert werden können. „Wir machen damit einen weiteren Schritt in Richtung Fortschritt“, fasst Prof.  Dr. Swantje Rother, Kanzlerin der HTWK Leipzig, die Einweihung zusammen. Fortschritt entstehe an Schnittstellen, an denen wie an der HTWK Leipzig interdisziplinär ausgebildet und geforscht werde.

Die Beschichtungsanlage „MicroFLEX“

Die Beschichtungsanlage der „MicroFLEX“-Reihe von 3D Micromac ist Teil des neuen Kompetenzzentrums „Smart Surfaces“. Sie steht nun im Drucksaal der HTWK Leipzig für Lehre und Forschung zur Verfügung. Optisch erinnert sie an eine Druckmaschine, bei denen Papierbahnen automatisch von Rolle zu Rolle geführt werden, dabei verschiedene Druckwerke durchlaufen und am Ende vierfarbig in einem Durchgang bedruckt herauskommen – nur verbindet die neue Beschichtungsanlage mehrere unterschiedliche Druckverfahren und kann neben Papier auch Folien und Glas befördern und diese mit zum Beispiel elektrisch leifähigen, halbleitenden oder biologisch aktiven „Farben“ bedrucken.

Die Beschichtungsanlage ist zwölf Meter lang und verfügt über acht einzeln zugängliche Module, in denen die Materialbahn vielseitig geführt und optimal verarbeitet werden kann. „Derzeit ist die MikroFLEX mit Flexo-, Schlitzdüse-, Sieb-, Tintenstrahldruck und Laminierungsfunktionen ausgestattet und bietet zahlreiche Möglichkeiten. Außerdem haben wir zwei leere Module, an denen wir neue Ideen umsetzen können, um beispielsweise Lösungen für effiziente Trocknung, neuartige Beschichtungsverfahren oder Kapselungen für gedruckte Elektronik zu finden“, sagt Ingo Reinhold, HTWK-Professor für Beschichtungsprozesse und Leiter des Centers for Smart Surfaces der HTWK Leipzig.

Anwendung in Lehre und Forschung

„Die Maschine bietet eine Experimentierbühne für Druck- und Beschichtungsprozesse und ist eine große Chance für uns, die Studierenden und die Industrie“, ergänzt Reinhold. Studierende können an der Maschine die Verarbeitung von bahnförmigen Stoffen in industrienaher Komplexität erfahren, sodass sie praktische Erfahrungen sammeln können, die in der jetzigen und kommenden technologischen Entwicklung in der additiven Fertigung notwendig sind. Das reicht von Bahnsteuerung über passende Verfahrensparameter und effiziente Trocknung bis hin zur Vermeidung oder Nutzung von Instabilitäten in dünnen, flüssigen Filmen.

Außerdem können Forschende an der Hochschule sowohl wissenschaftliche Untersuchungen an neuen Bahnmaterialien, Druckfarben und -lacken als auch Pilotproduktionen für die Überführung in industrielle Prozesse durchführen, beispielsweise sind Prozesskombinationen und Funktionalisierungen möglich. Durch die Kombination von Materialien und Verfahren können sie zudem neue Konzepte für die Herstellung gedruckter Elektronik, die Beschichtung für nachhaltige Verpackungskonzepte oder mikrofluidische Medizintechnikkomponenten entwickeln und testen.

Ermöglicht wurde die Anlage insbesondere durch eine Beteiligung der HTWK Leipzig, der 3D-Micromac AG, des GRAVOmer-Netzwerks, der Gutenberg Verlag & Druckerei GmbH und der Reisewitz Beschichtungsgesellschaft mbH.

Hintergrund zum GRAVOmer-Netzwerk

Die Anlage ist ein integraler Bestandteil des virtuellen Kompetenzzentrums von GRAVOmer, einem Netzwerk für mikrostrukturierte Funktionsoberflächen, und stellt einen wichtigen Meilenstein für dessen Weiterentwicklung dar. Das Kompetenzzentrum unterstützt Unternehmen bei der Erschließung neuer Märkte und bei der Durchführung von Pilotprojekten in der Industrie. Darüber hinaus liegt ein Schwerpunkt auf der Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitenden und Partnern. Auch Transferprojekte mit externen Industriepartnern können nun gemeinsam durchgeführt werden. Zum Netzwerk gehören rund 70 Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft, zumeist aus dem mitteldeutschen Raum, darunter die HTWK Leipzig, das Forschungsinstitut für Leder und Kunststoffbahnen (FILK) in Freiberg, die Technische Universität Dresden oder das Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung (IOM) in Leipzig.

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news-7012Fri, 14 Jun 2024 13:52:04 +0200Zwei Nachwuchswissenschaftlerinnen der HTWK Leipzig ausgezeichnethttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/zwei-nachwuchswissenschaftlerinnen-der-htwk-leipzig-ausgezeichnetBei der NWK24 in Mittweida erreichten Stefanie Penzel den 1. Platz für das beste Poster und Ulrike Käppeler den 3. Platz für die beste PräsentationAm 13. und 14. Juni 2024 trafen sich in Mittweida zahlreiche junge Forschende an der Hochschule Mittweida bei der 24. Nachwuchswissenschaftler:innenkonferenz (NWK24). Die an der HTWK Leipzig promovierenden Ingenieurinnen Ulrike Käppeler und Stefanie Penzel konnten Preise mit nach Hause bringen: Stefanie Penzel belegte den 1. Platz in der Kategorie Best Poster und Ulrike Käppeler den 3. Platz in der Kategorie beste Präsentation.

Im Jahr 2024 war die HTWK Leipzig neben Stefanie Penzel und Ulrike Käppeler auch mit Dimitrij Seibert und Bela Truschenski vertreten.

Treffpunkt der jungen Wissenschaft

Die Nachwuchswissenschaftler*innenkonferenz findet seit dem Jahr 2000 jährlich an wechselnden Hochschulen statt. Junge Forschende, vor allem aus den neuen Bundesländern, präsentieren dort ihre Forschungsergebnisse in Vorträgen und Postern einem breiten Publikum.

HTWK-Beteiligungen an der Nachwuchswissenschaftler:innenkonferenz 2024:

Titel

Autor / Autorin

Organisation / Einrichtung

Akzeptiert als

Einfluss Von Natürlicher Witterung Und Wasser Auf Das Degradationsverhalten Von im FDM-Verfahren Gedruckten Faser(un)verstärkten PET Und ABS

Seibert, Dimitrij

 

HTWK Leipzig

 

Poster

Footprint of the Golden Algae: An Approach for the Detection of harmful Algae using Spectroscopic Methods

Penzel, Stefanie

 

HTWK Leipzig

 

Poster

Comparison Of Different Markers For The Precise Positioning Of Two Images Of Fibrous Samples For Use In The Analysis Of The Embossing Process

Käppeler, Ulrike

 

HTWK Leipzig

 

Vortrag

Leistungselektronischer Konzeptvergleich für modulare bidirektionale Hochleistungsladesäulen im Megawatt-Bereich

 

Truschenski, Bela

 

HTWK Leipzig, FTZ

Vortrag

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news-7011Fri, 14 Jun 2024 11:47:49 +0200Sächsischer Digitalpreis: Forschungsprojekt SARDINE ausgezeichnethttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/saechsischer-digitalpreis-forschungsprojekt-sardine-ausgezeichnetUni Leipzig und HTWK Leipzig verknüpfen Geo- und Sensordaten sowie Textdokumente – Grundlage für Nachnutzung von BraunkohleflächenDie Projektpartner erreichten für ihre Entwicklung den 3. Platz des Sächsischen Digitalpreises 2024 in der Kategorie „Gesellschaft“. Das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) verlieh den Preis am 10. Juni 2024 beim sechsten »forum sachsen digital« in Löbau, überreicht von Digitalminister Martin Dulig.

Im Fokus standen in diesem Jahr digitale Lösungen im Bereich „Rohstoffe und Energie“. Mit dem Sächsischen Digitalpreis würdigt das SMWA sächsische Akteure und Innovationen im Bereich Digitalisierung. Eine vom SMWA berufene Jury aus Expertinnen und Experten, unter ihnen der HTWK-Professor Dr. Thomas Riechert, hat aus den eingegangenen Bewerbungen die Nominierten in den Kategorien „Gesellschaft“, „Wirtschaft“ und „Open Source“ ausgewählt. Vom 15. April 2024 bis zum 30. April 2024 stimmte dann das Publikum in einem Online-Voting über die Favoriten ab. Die Preisträgerinnen und Preisträger erhalten in der jeweiligen Kategorie ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro (1. Platz), 15.000 Euro (2. Platz) und 10.000 Euro (3. Platz).

Die Plattform SARDINE

SARDINE steht für Smart Regional Development Infrastructure und ist ein Geoinformationssystem, welches neben Geodaten auch Sensordaten und Textdokumente wie Rechtsverordnungen verknüpft, und so beispielsweise eine wichtige Grundlage für der Nachnutzung von Braunkohleflächen schafft.

Die Geoinformationssystem-Plattform entwickelten die Universität Leipzig (Projektleiterin), die HTWK Leipzig und das Institut für Angewandte Informatik Leipzig (InfAI) gemeinsam. Der Freistaat Sachsen förderte das zweijährige Forschungsprojekt ab 2020 mit 1,5 Millionen Euro. Aufgabe der HTWK Leipzig war unter der Leitung von Prof. Dr. Mario Hlawitschka eine nahtlose Integration der verfügbaren 3D-Daten, insbesondere der verfügbaren LIDAR-Scans der betroffenen Tagebaugebiete, in die Gesamtsoftware.

Die SARDINE-Plattform zeigt nun Landschaften im 3D-Modell verknüpft mit georeferenzierten Dokumenten und Texten wie Rechtsvorschriften. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bereiteten die Daten automatisiert auf, sodass Objekte erkannt und klassifiziert sowie Veränderungen festgestellt und protokolliert werden. Damit erlaubt die Plattform in einem System eine bessere Evaluierung von Möglichkeiten der Nachnutzung.

Video zum Forschungsprojekt auf YouTube

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news-7005Thu, 13 Jun 2024 12:47:24 +0200Vom Megalodon an die HTWK Leipzig: Drei Fragen an Prof. Ronny Maik Lederhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/vom-megalodon-an-die-htwk-leipzig-drei-fragen-an-prof-ronny-maik-lederDer Direktor des Leipziger Naturkundemuseum ist neuer Honorarprofessor an der HTWK LeipzigWas genau machen Sie in Ihrem Lehr- und Forschungs-Gebiet bzw. was haben Sie vor?

RML: Studiert habe ich Biologie, Geologie und Paläontologie in Halle/S. und Leipzig, promoviert habe ich als Paläobiologe bzw. Paläoichthyologe (fossile Fische) mit einem Thema über rezente und fossile Haie, Titel der Arbeit: „Morphometrische Analyse der Kieferbezahnung fossiler wie rezenter carcharhinider Selachier“. Die Forschungen im Rahmen meiner Doktorarbeit führten mich 2008 für mehrere Monate unter anderem ans weltgrößte Naturkundemuseum, das Smithsonian National Museum of Natural History nach Washington DC und ans Florida Museum of Natural History, University of Florida. Nach langjähriger wissenschaftlicher Tätigkeit als Paläobiologe, parallel an der Geologisch-Paläontologischen Sammlung der Universität Leipzig und dem Museum der Westlausitz, verschlug es mich 2014 als PostDoc zurück ans Florida Museum of Natural History, an welchem ich für knapp drei Jahre am US-weiten Projekt iDigBio mitverantwortlich war für die Digitalisierung vieler Hundertmillionen Datensätze der Sammlungsbestände an US Museen, Instituten und Universitäten und auch meine eigene Forschung zu fossilen Haien (u.a. Megalodon) erfolgreich weiterführen konnte. Im Dezember 2016 kam ich dann zurück nach Leipzig als frisch berufener Direktor des Naturkundemuseums Leipzig, mit dem Auftrag ein neues, modernes und wegweisendes Naturkundemuseum für Leipzig zu schaffen, inklusive Personalplanung, Sammlungsumstrukturierung u.v.m.
Das ist die Vorgeschichte, die eigentlich ableitende Antwort: Meine langjährigen Erfahrungen als Direktor des NKM Leipzig, die Arbeit in den verschiedensten Bereichen naturwissenschaftlicher Sammlungen national wie international und die damit direkt verknüpfte wissenschaftliche Forschung fließen nun auch als Lehrinhalt in die Ausbildung der Museologie an der HTWK. Grundlegende Prinzipien der naturwissenschaftlichen Sammlung und deren Dokumentation werden vermittelt – Nomenklatur, Systematik, Taxonomie, Digitalisierungsstandards u.v.m. Daher auch der Titel der Professur: Dokumentation in naturwissenschaftlichen Sammlungen. Es geht darum, ein Verständnis zu schaffen, wie Naturwissenschaftler in entsprechenden Sammlungen arbeiten und welche Besonderheiten und Herausforderungen dementsprechend auf die Museologinnen und Museologen an Naturkundemuseen zukommen.

Was begeistert Sie daran?

Schon als Kind wollte ich immer Naturforscher werden, die Dinge ergründen die unsere Welt zusammenhalten und zu dem machen was wir jeden Tag um uns vorfinden. Besonders das Leben in seiner mannigfaltigen Form und die Funktionsweise unseres Planeten faszinieren mich. Wie kam es dazu, welche Gesetze stehen dahinter, wie wird es sich weiterentwickeln?

Die HTWK Leipzig ist für mich …

… eine der bedeutendsten Technischen Hochschulen Deutschlands mit internationaler Reputation und fast 40 Jahre nachdem die berühmte Ilse Jahn als Professorin naturwissenschaftliche Inhalte in der Museologie vermittelte, endlich auch wieder eine Lehrstätte mit Professur ebensolcher Themen. Ein wichtiger Beitrag nicht nur für die breit angelegte Lehre in der Museologie, sondern auch für den Natur- und Umweltschutz.

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news-6999Tue, 11 Jun 2024 10:47:21 +0200Forschungsstark: HTWK Leipzig erhielt 20,21 Mio. Euro Drittmittelhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/forschungsstark-htwk-leipzig-erhielt-2021-mio-euro-drittmittelHTWK Leipzig konnte zusätzliche Mittel für Forschung, Transfer und Lehre im Jahr 2023 auf hohem Niveau verstetigenDie Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) warb im Jahr 2023 insgesamt 20,21 Millionen Euro Drittmittel ein. Diese Mittel warb die Hochschule zusätzlich zu ihrem regulären Haushalt von Bund, Land, Europäischer Union und der Wirtschaft ein und profiliert sich damit weiter als eine der forschungsstarken Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. Zu den Drittmitteln gehören 4,27 Millionen Euro des Forschungs- und Transferzentrums Leipzig e.V. (FTZ) der Hochschule, das als Bindeglied zur regionalen Wirtschaft dient, sowie 2,72 Millionen Euro Stiftungsgelder der Deutschen Telekom AG für die Fakultät Digitale Transformation.

Insgesamt beschäftigt die Hochschule 311 Mitarbeitende aus Dritt- und Sondermitteln und 52 Mitarbeitende aus dem Zukunftsvertrag Studium und Lehre, die sich in zahlreichen Forschungsvorhaben sowie in Projekten in Studium, Lehre und Administration einbringen.

Prof. Mark Mietzner, Rektor der HTWK Leipzig: „Mit einer jährlichen Wachstumsrate von 6,4 Prozent pro Jahr über die letzten vier Jahre haben wir nun das zweite Jahr in Folge über 20 Millionen Euro Drittmittel eingeworben und unser hohes Niveau erfolgreich gefestigt. Insbesondere der kontinuierliche jährliche Anstieg der Fördermittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft um 14 Prozent seit 2019 und das erstmalige Überschreiten der 10-Millionen-Euro-Marke bei den Bundesmitteln sind beeindruckende Erfolge für eine Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Diese Errungenschaften sind ein Beweis für die außergewöhnliche Arbeit und das Engagement unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie der Mitarbeitenden in der Verwaltung. Sie bestätigen, dass die HTWK Leipzig weiterhin ihre führende Rolle in Forschung und Innovation in Sachsen halten kann. Diese Erfolge zeigen zudem, dass wir mit unserer strategischen Ausrichtung der HTWK Leipzig und der kontinuierlichen Verbesserung der Rahmenbedingungen und Unterstützungsstrukturen seit 2019 die Weichen für die Weiterentwicklung der Hochschule richtig gestellt haben.“

Drittmittelprojekte in der Forschung

Der größte Anteil der Drittmittel fließt in anwendungsnahe Forschungsprojekte. So fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz beispielsweise das Projekt „Burn4H2“, bei dem Energietechnik-Experten der HTWK Leipzig in Zusammenarbeit mit Siemens Energy und den Leipziger Stadtwerken den Betrieb von Wasserstoffturbinen im Energiesystemverbund untersuchen. Im Projekt „KulTRes“, gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, analysiert ein interdisziplinäres Team den Strukturwandel im ländlichen Raum. Es erforscht den Einfluss kultureller Angebote auf regionale Transformationsprozesse im Zusammenhang mit Themen wie einer Zuwanderung und der Digitalisierung. Bei dem vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderten Projekt „RoadIT1.0“ wiederum entwickeln Bau- und Elektroingenieure gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft ein Messsystem, das die Beanspruchung einer Straße mithilfe von Sensoren und künstlicher Intelligenz erkennt. Damit können die Lebensdauer des Straßennetzes lokal prognostiziert, die Straßeninfrastruktur gezielt saniert und somit die Nutzungsdauer der Straße insgesamt nachhaltig verlängert werden.

Drittmittelprojekte in der Lehre

Auch im Bereich Bildung konnte die HTWK Leipzig mehrere Projekte initiieren und umsetzen: So stellte die Hochschule beispielsweise den Verbundantrag des Europäischen Sozialfonds „Studienerfolg@SächsHAW“. Inhalt des Projekts sind die Schaffung von Maker Labs, ein Mentoring-Programm und Empowerment-Veranstaltungen für studieninteressierte junge Frauen, insbesondere in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Ziel ist es, geschlechterspezifische Bedürfnisse aufzugreifen und mehr Frauen für das männerdominierte Feld der MINT-Berufe zu gewinnen und so dem Fachkräftemangel in diesem Bereich zu begegnen. 

Ende vergangenen Jahres ging das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, der Arbeitsagentur und dem Land Sachsen geförderte Programm „Quickstart Sachsen+“ zu Ende. Es hatte zum Ziel, dem Thema Studienzweifel und Studienabbruch an Sachsens Hochschulen Aufmerksamkeit zu schenken. An der HTWK Leipzig sind dabei eine Vielzahl an Arbeitshilfen und Informationsmaterialien für beratende Stellen entstanden, Unternehmen wurden über die Möglichkeiten informiert und für die Zielgruppe derer aufgeschlossen, die ihr Studium abgebrochen haben. Gleichzeitig entstand ein Beratungsangebot für Studierende. Ein neues Netzwerk soll Bildungsketten innerhalb Sachsens schließen, Möglichkeiten für ein Zweitstudium aufzeigen, die Akzeptanz des Studienabbruchs als Lebensentscheidung fördern und Anschlussperspektiven aus der akademischen Bildung in die berufliche Qualifizierung aufzeigen und damit die Fachkräftegewinnung fördern.

Hintergrund

Insgesamt verfügte die HTWK Leipzig im Jahr 2023 über ein Finanzvolumen in Höhe von 59,73 Mio. Euro. Davon erhielt sie 39,52 Mio. Euro Haushaltsmittel vom Freistaat Sachsen. Die zusätzlichen 20,21 Mio. Euro Drittmittel setzen sich wie folgt zusammen: Insgesamt erhielt die HTWK Leipzig im Jahr 2023 rund 53 Prozent (10,7 Mio. Euro) der Drittmittel vom Bund. Rund 25,4 Prozent (5,1 Mio. Euro) stammen von regionalen und überregionalen Unternehmen, rund 7,4 Prozent (1,5 Mio. Euro) aus Förderprogrammen der Europäischen Union und rund 5,9 Prozent (1,2 Mio. Euro) vom Freistaat Sachsen. Hinzu kommen 8,3 Prozent (1,7 Mio. Euro) unter anderem vom Deutschen Akademischen Austauschdienst und von sonstigen öffentlichen und nichtöffentlichen Drittmittel-Gebern.

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news-6977Mon, 10 Jun 2024 10:29:00 +0200Frisch gedruckt: Die neue "Einblicke" ist dahttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/frisch-gedruckt-die-neue-einblicke-ist-da-1Das Forschungsmagazin unserer Hochschule liegt ab sofort in den HTWK-Auslagen oder in Ihrem BriefkastenDas Forschungsmagazin 2024 erläutert allgemeinverständlich und bildstark, an welchen Forschungsprojekten unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler derzeit arbeiten.

In dieser Ausgabe richten wir den Fokus auf den Strukturwandel. Denn die Welt, unser Land und unsere Region durchleben seit Jahren Wandlungsprozesse auf mehreren Ebenen – beeinflusst vom Klimawandel, dem demografischen Wandel oder vom Ausstieg aus der Braunkohleverstromung. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der HTWK Leipzig begegnen den daraus resultierenden Herausforderungen mit Lösungsvorschlägen und schaffen mit ihren Forschungen Möglichkeiten für neue Wege, Technologien, Methoden und Visionen.

Lesen Sie beispielsweise, wie die HTWK Leipzig den Mittelstand bei der digitalen und nachhaltigen Transformation stärkt, wie die Geotechnik Kippenböden in stillgelegten Braunkohleabbaugebieten fest und sicher für Neues macht, wie im Norden Leipzigs ein Reallabor der Netztechnologie 5G entsteht und wie AAL-Technologien ein selbstbestimmtes Wohnen im Alter ermöglichen können.

Neben der Forschungsstatistik 2023 finden Sie wie immer auch die Gewinnerbilder des Fotowettbewerbs Forschungsperspektiven sowie viele weitere spannende Einblicke in unsere vielfältigen Forschungsthemen.

Viel Lesevergnügen wünscht Ihnen die Einblicke-Redaktion des Referats Forschung!

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news-6992Mon, 10 Jun 2024 07:06:37 +0200Rotorblatt-Recyclinghttps://magazin.htwk-leipzig.de/eurecomp-rotorblaetter-recyclingDie Energiewende hat die Windkraftindustrie stark vorangetrieben. Nach 20 bis 25 Jahren Lebensdauer werfen die ausgedienten Rotorblätter aus Glasfasern und Verbundwerkstoffen dringende Fragen der Wiederverwendung auf.HTWK > ForschenHTWK > MagazinHTWK > Magazin > #nachhaltigHTWK > Magazin > #praxisnahHTWK > Magazin > #zukunftsorientiertHTWK > Magazin > ForschungHTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵news-6990Fri, 07 Jun 2024 14:36:51 +0200Smarter Strom und grüne Gasehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/smarter-strom-und-gruene-gaseHTWK Leipzig bei Fachtagung „Energie Umwelt Zukunft“ von MITGAS und EnviaM – Prof. Huhn und Prof. Derbel vorab im Interview (Anmeldung bis 11.6.24)Trends der Energiebranche stehen am 18. Juni 2024 im Mittelpunkt der 24. Fachtagung „Energie Umwelt Zukunft“ im Congress Center Leipzig. Die Hochschule für Wirtschaft, Technik und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) trägt mit Vorträgen rund um Gas und Strom zur Tagung bei. Für Studierende ist der Eintritt bei Anmeldung kostenfrei.

Prof. Dr.-Ing. Robert Huhn und Prof. Dr.-Ing. Faouzi Derbel, beides Professoren der Hochschule, leiten die Fachforen zu den Themen Gas und Strom. Prof. Derbel ist zudem als Prorektor Forschung Mitglied des Rektorats der HTWK Leipzig. Diskutiert wird über aktuelle Möglichkeiten und Herausforderungen von Energiewirtschaft und Energiepolitik.

Die Veranstaltung eröffnet enviaM-Vorstand Patrick Kather. Im Eröffnungsforum am Vormittag wird über Themen wie „Die Zukunft ist elektrisch – Die Wärmepumpe auf dem Weg zur Standardheizung“ (Dr. Martin Sabel, Bundesvorstand für Wärmepumpen) oder die „Energiezukunft im Netz“ (Dirk Sattur, Geschäftsführer MITNETZ GAS/STROM).

Im Mittelpunkt der Tagung stehen Fachforen zu Strom und Gas. Prorektor Derbel wird im Fachforum Strom über die Smartifizierung des Stromnetzes, technologisches Potenzial von Solarmodulen sowie Wärmepumpen und Hybriden in Bestandsgebäuden referieren. Ebenso werden die Ladeinfrastruktur und die sichere Funkvernetzung von Sensoren der kritischen Infrastruktur Thema sein. Prof. Robert Huhn referiert im Fachforum Gas über Wasserstoff und grüne Gase. 

Interview

Vorab hatten Studierende der HTWK Leipzig Gelegenheit, die Energieexperten zu interviewen:

Was dürfen wir von der 24. Fachtagung Energie Umwelt Zukunft erwarten?

Es erwartet Sie ein abwechslungsreiches Programm mit Fachvorträgen zur aktuellen und zukünftigen Gas- und Elektrizitätsversorgung sowie spannenden Diskussionen mit allen, die referieren, und Gästen. Zudem bieten die Ausstellungen Kontaktmöglichkeiten zu Firmen und Verbänden im Energiesektor.

Wo liegen Ihre Forschungsschwerpunkte in diesen Bereichen? Welche Rolle spielt hierbei die HTWK?

Prof. Huhn: Mein Fachbereich umfasst Gas- und Wärmeversorgung, die eng miteinander verknüpft sind. Mit meinen Mitarbeitenden forsche ich zur Umstellung der Erdgasinfrastruktur auf 100 Prozent Wasserstoff sowie an der Nutzung und Speicherung von Abwärme, z.B. aus Elektrolyseuren, in kommunalen Wärmenetzen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die ganzheitliche ökologische Bewertung.

Prof. Derbel: Ich habe die Professur für Smart Diagnostik und Online Monitoring inne. Mit meinem Team forsche ich zu verteilten Mess- und Sensorsystemen, speziell zu Monitoring und Diagnostik elektrischer Anlagen und Betriebsmittel. Energieeffiziente, drahtlose Sensornetzwerke und Signalverarbeitungsmethoden in Embedded Systems mit begrenzten Ressourcen spielen dabei eine große Rolle.

Mit der zunehmenden Technologisierung ergibt sich ein immer höherer Bedarf an Energie. Wie stellen wir diesen Bedarf – im Idealfall nachhaltig – sicher? Was muss sich in Bezug auf Nachhaltigkeit und Energieverbrauch ändern?

Wir sollten zunächst Energie sparen, wo es möglich ist. Die Nutzung heimischer erneuerbarer Ressourcen, insbesondere lokaler Potenziale, sollte im Vordergrund stehen. Auf längere Sicht werden wir jedoch Energieimporte benötigen. Diversifizierung und Technologieoffenheit sind dabei wichtig. Ganzheitliche Bewertungen der Wertschöpfungsketten der Energieversorgung, sogenannte Life Cycle Assessments, können nachhaltige Entscheidungen unterstützen. Energieverbrauchsoptimierung und intelligente Netzsteuerung sind besonders im Hinblick auf erneuerbare Energiequellen zwingend notwendig.

Welche großen Änderungen und Entwicklungen finden in den Bereichen der Energieversorgung Gas und Strom statt?

Wir transformieren von fossilem Erdgas zu grünen Gasen wie Biogas, Biomethan und grünem Wasserstoff. Jetzt müssen wir die richtigen Entscheidungen treffen und die Weichen für die Zukunft stellen.

Die Energiewende erfordert vernetzte Energiesysteme mit Speichertechnologien und durchgängige Digitalisierung basierend auf geeigneten Informations- und Kommunikationstechnologien. So kann eine intelligente Netzsteuerung zur Optimierung des Energieflusses und Integration erneuerbarer Energien basierend auf Vorhersagen von Energiebedarf und -produktion realisiert werden.

Welche Änderungen ergeben sich für Verbrauchende in den kommenden Jahren?

Endverbraucher müssen sich auf geänderte regulatorische Vorgaben und vorübergehend steigende Energiekosten einstellen. Transparente Kommunikation der energie- und klimapolitischen Ziele und Rahmenbedingungen ist notwendig, um alle Akteure der Energiewende mitzunehmen.

Der Anteil der erneuerbaren Energien steigt in Deutschland. Vor welchen Herausforderungen stehen wir dennoch in Zukunft und was sind Lösungsmöglichkeiten?

Wir fokussieren oft nur den Stromsektor, aber 100 Prozent erneuerbarer Strom ist nicht die gesamte Energiewende. Auch die Energieträger in Verkehr, Industrie und Wärmeversorgung müssen defossilisiert werden. Technologieoffenheit, intelligente Vernetzung der Energiesektoren, geeignete Energiespeicher und ein besseres Bewusstsein für Energieeinsparung sind Lösungen. Reduzierte Bedarfsmengen müssen nicht substituiert werden.

Herzlichen Dank fürs Gespräch.

Organisatorisches

Neben der HTWK Leipzig sind MITGAS und MITNETZ GAS, enviaM und MITNETZ STROM, Bosch und Buderus Partner der Fachtagung. Sie richtet sich an Energieversorgungsunternehmen, Gewerbe und Industrie, Hochschulen und Studierende. Der Tagungsbeitrag beträgt 49 Euro. Für Studierende, Sponsoren und Partner ist der Eintritt frei.

Tagungsprogramm und Anmeldeformular gibt es unter www.energiefachtagung.com. Anmeldeschluss ist der 11. Juni 2024.

Autorinnen und Autoren: Leonard Christopher Stadler, Luisa Oppenhym, Elisabeth Bott, Niklas Röthig

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news-6982Fri, 07 Jun 2024 09:58:43 +0200Fachtagung Energie + Gebäudetechnik 2024 | Energiewende – wir sind dranhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/fachtagung-energie-gebaeudetechnik-2024-energiewende-wir-sind-dranAm 6. Juni fand die 12. Fachtagung an der Fakultät Ingenieurwissenschaften statt

Seit vielen Jahren bietet die Fachtagung Energie + Gebäudetechnik Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Unternehmen, Wissenschaftseinrichtungen sowie Interessierten eine Plattform zum lösungsorientierten Austausch über energetische Themen, Markttrends und Projekte in der Energie- und Gebäudetechnik.

Am 06. Juni 2024 begrüßte Tagungsleiter Prof. Gero Guzek an der HTWK Leipzig gemeinsam mit dem Bürgermeister Heiko Rosenthal (Stadt Leipzig und Beigeordneter für Umwelt, Klima, Ordnung und Sport) und Rektor Prof. Mark Mietzner (HTWK Leipzig) die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 12. Wissenschaftlichen Fachtagung Energie + Gebäudetechnik 2024. Das Datum könnte nicht besser passen. Denn seit nunmehr 75 Jahren wird an der Hochschule wissenschaftlicher Nachwuchs in der Energietechnik ausgebildet.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwarteten eine spannende Podiumsdiskussion zum Thema Energiewende/GEG 2024 mit dem Staatssekretär Dr. Gerd Lippold, dem Rektor der HTWK Prof. Mark Mietzner und dem Präsidenten der IHK zu Leipzig Kristian Kirpal. Lösungsorientierte und spannende Vorträge in parallelen Fachsektionen, insbesondere zum Thema Digitalisierung in der Gebäudeenergietechnik, Zirkuläres und optimiertes Bauen, Kommunale Wärmeplanung/GEG 2024 sowie die Simulation vernetzter Energiesysteme, wurden geboten. Im Foyer bestand die Möglichkeit, sich über aktuelle Markttrends zu informieren.

Als einige wesentliche Botschaften können wir mitgeben:

  • Technologieoffenheit, zirkuläres Bauen und die Kreislaufwirtschaft sind unabdingbare Bestandteile zum Erreichen der Energiewende.
  • Die kommunale Wärmeplanung kommt vielerorts recht gut voran.
  • Die Sektorenkopplung bleibt bedeutend für die Zukunft.
  • Die Energiequellen Luft, Wasser, Solar und Erdwärme können zum festen Bestandteil zukünftiger Nahwärmelösungen werden.
  • Die Digitalisierung in der Gebäudeenergietechnik ist Effizienztreiber.
  • Simulationen vernetzter Energiesysteme werden immer wichtiger, um Bedarf und Dargebot von Energie abzugleichen.
  • Bürgerakzeptanz ist wichtig - Verbote eignen sich nicht, die Energiewende voran zu treiben.
  • Energie muss für jeden bezahlbar bleiben, die Politik möchte und muss geeignete Randbedingungen liefern.

„Die Fachtagung hat gezeigt, dass es sich gerade in Zeiten unter schwierigen Randbedingungen umso mehr lohnt, ergebnisoffen und lösungsorientiert energetische Fragestellungen gemeinsam zu diskutieren und zum Ergebnis zu führen. Wir als Hochschule sind hier mehr als Impulsgeber, wir bringen die freie Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammen.“, betont Tagungsleiter Prof. Gero Guzek.

Impressionen der EGT 2024

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news-6968Thu, 30 May 2024 13:10:39 +0200Wie ein CD-Lesegerät der Forschung hilfthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wie-ein-cd-lesegeraet-der-forschung-hilftDissertationspreis 2023 der Stiftung HTWK verliehen: Dr. Raphael al Diban forschte zur Qualitätssicherung beim Betrieb von WerkzeugmaschinenObwohl es in seiner Promotion nicht um Musik oder Filme, sondern um Werkzeugmaschinen geht, verbindet beide etwas: Der Kopf eines optischen CD- bzw. DVD-Lesegerätes, der sogenannte „Pick-up“. „Für meine Forschung habe ich den Lesekopf umfunktioniert und in ein neues Verfahren integriert, mit dem Aussagen über Schwingungen getroffen werden können“, sagt Dr. Raphael al Diban. Dieses könnte eine kostengünstige Alternative zu bisherigen berührungslosen Messmethoden von Oberflächenschwingungen sein. Für diese fachliche Leistung im Rahmen der Promotion an der HTWK Leipzig und an der Technischen Universität Chemnitz ehrte ihn gestern, am 29. Mai 2024, die Stiftung HTWK mit dem Dissertationspreis 2023. Zugleich würdigte sie sein soziales Engagement als ehrenamtlicher Organist und Pianist in Kirchen und Gefängnissen.

Schwingungen erkennen

Schwingungen sind in seinem Anwendungsfall – also in Fertigungsprozessen – nicht erwünscht. Denn wenn Werkstücke hergestellt werden, beispielsweise durch das Drehen, Fräsen oder Schleifen, können mechanische Schwingungen in Form von Vibrationen Ungenauigkeiten hervorrufen, die zu Formabweichungen oder anderen Qualitätsmängeln führen. „Idealerweise werden diese bereits während des Bearbeitungsprozesses erkannt, so dass zeitnah Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können, und nicht erst nachträglich“, so der 33-Jährige.

Mit der Schwingungsdiagnose von Maschinen befasste sich al Diban, der an der HTWK Leipzig Energie-, Gebäude- und Umwelttechnik studierte, im Forschungsprojekt „DiagnOptik“ genauer. Im Projekt sollte ein Verfahren entwickelt werden, das zur Schwingungsdiagnose von Werkzeugmaschinen eingesetzt werden kann, um Verschleißprozesse bereits während des laufendes Maschinenbetriebs beobachten und frühzeitig entsprechende Maßnahmen einleiten zu können. „Im Projekt haben wir mit einem Gerät zur optischen Vibrationsmessung gearbeitet. Dieses war sehr teuer, weshalb ich mich gefragt habe, ob es günstige Alternativen gibt, die gegebenenfalls sogar an mehreren Punkten einer Maschine messen können“, so al Diban.

Die Idee

Im Projekt kam er schließlich mit seinen Betreuern, den HTWK-Professoren Christian Weickhardt und Mathias Rudolph, auf eine Idee: Preiswerte Leseköpfe von CD- bzw. DVD-Geräten als Schwingungssensoren zu nutzen. Denn: In den kleinen Geräten steckt bereits viel Technik. Diese lässt sich nicht nur dafür nutzen, mittels eines Laserstrahls Informationen von einem Tonträger zu erhalten und so Musik abzuspielen, sondern auch um berührungslos die Schwingungen einer Oberfläche zu detektieren. Für sein Verfahren passte er das gesamte System der Leseköpfe an die neuen Bedarfe an. Um die gewünschten Sensoreigenschaften zu realisieren, änderte er beispielsweise die Fokuslinsen und modifizierte die Leseköpfe zu kalibrierbaren Vibrationssensoren mit optimierter Handhabung. Im Verlauf seiner Entwicklungsarbeiten führte er zunächst Messungen an den Pick-ups und Simulationen durch und entwickelte schließlich einen Prototyp, den er an einer Drehmaschine auf seine Praxistauglichkeit testete.

Seine Arbeit zeigte eindrucksvoll, dass sich optische Leseköpfe zu kompakten und sensiblen Schwingungssensoren modifizieren lassen, mit denen berührungslos Aussagen zum Maschinenzustand getroffen und in Echtzeit Informationen über die Bearbeitungsqualität gewonnen werden können. „Für die Industrie, in der Digitalisierung und in der Automatisierung wird es zunehmend wichtiger, automatisiert Zustände diagnostizieren und Prozesse überwachen zu können“, so al Diban.

Seine Erkenntnisse schrieb er in seiner Promotion nieder. Diese trägt den Titel „Einsatz optischer Pick-up-Einheiten zum Condition Monitoring im Anwendungsfall eines Längsdrehprozesses“, die er an der HTWK Leipzig in Kooperation mit der Fakultät Maschinenbau an der TU Chemnitz einreichte. Im November 2022 erhielt er dafür die Doktorwürde und seine Arbeit das Prädikat „magna cum laude“ (sehr gut). Nun wurde al Diban für seine fachliche Leistung von der Stiftung HTWK mit dem Disserationspreis ausgezeichnet und zudem auch sein soziales Engagement gewürdigt.

Andere Väter zur Elternzeit während der Promotionszeit ermutigen

Neben Promotion und wissenschaftlicher Tätigkeit im Forschungsprojekt „DiagnOptik“ engagierte sich al Diban familiär und sozial: Während seiner Promotion wurde sein Sohn geboren. Da er bis dahin bereits zahlreiche Ergebnisse gesammelt hatte, nahm er sich ein Jahr Elternzeit und wollte die Ergebnisse parallel verschriftlichen. „Ich würde gerne auch andere Väter ermutigen, nicht nur zwei Monate Elternzeit zu nehmen, sondern länger. Es war zwar eine anstrengende Zeit, aber so eine tolle Erfahrung kommt nicht wieder und es stärkt die Beziehung zum Kind“, so al Diban.

Darüber hinaus war er sozial und kulturell tätig: Als ausgebildeter Organist gestaltete er Veranstaltungen der katholischen Studentengemeinde in Kirchen und Gefängnissen mit. Heute lebt der zweifache Familienvater in Kassel, arbeitet bei einer Solartechnologie-Firma als „Test Development Engineer“ und ist weiterhin musikalisch aktiv.

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news-6960Tue, 28 May 2024 09:18:40 +0200Promovierendenkolloquium startet ins Sommersemesterhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/promovierendenkolloquium-startet-ins-sommersemesterVeranstaltung für interdisziplinären Austausch an der Hochschule startet in die zweite RundeSpannender Start ins Sommersemester: Etwa 20 Interessierte fanden sich am 15. Mai im Nieper-Bau zum Promovierendenkolloquium zusammen, um sich über ein spannendes Forschungsthema eines angehenden Promovenden der HTWK Leipzig auszutauschen.
Die Veranstaltungsreihe wurde im Wintersemester 2023 von der Promovierendenvertretung der HTWK Leipzig ins Leben gerufen, um den interdisziplinären wissenschaftlichen Dialog an der Hochschule zu fördern und Vernetzungsmöglichkeiten für Nachwuchsforschende und Interessierte zu schaffen.

Materialwissenschaft für die Zukunft der Luftfahrt

Der Nachwuchsforscher Davood Peyrow Hedayati von der Fakultät Ingenieurwissenschaften stellte beim Promovierendenkolloquium sein Promotionsthema vor. Er forscht bereits seit 2022 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur „Leichtbau mit Verbundwerkstoffen“ der Fakultät Ingenieurwissenschaften und plant nun, seine Forschung mit einem Promotionsvorhaben weiter zu vertiefen.

In seinem Vortrag erläuterte er, wie sogenannte Struktur-Superkondensatoren als Leichtbau-Alternative zu herkömmlichen Batterien den Bereich der Luftfahrt neugestalten können. In seiner Forschung befasst er sich dabei mit materialwissenschaftlichen Fragestellungen zum Verhalten von Superkondensatoren unter mechanischer Belastung. Sein Vortrag fand bei den Anwesenden großen Anklang und führte zu einer regen, vielseitigen Diskussion von physikalischen Grundlagen über Methoden bis hin zu Anwendungsmöglichkeiten, die er sich für seine Forschungsergebnisse vorstellen kann.

Austausch und Vernetzung

Im Anschluss an die wissenschaftliche Diskussion kamen die Teilnehmenden bei einer Vernetzungsrunde mit Kaffee und Tee sowohl mit dem Vortragenden als auch untereinander ins Gespräch. Das Promovierendenkolloquium wird weiterhin monatlich stattfinden - alle Hochschulangehörigen sind herzlich eingeladen, die Kolloquien zu besuchen. Das nächste Kolloquium findet am 12. Juni 2024 mit zwei spannenden Vorträgen von Forschenden der Fakultät Bauwesen statt.

Forschende an der HTWK Leipzig, die Interesse haben, ihr Forschungsthema bei einem zukünftigen Kolloquium vorzustellen, können sich gerne per E-Mail an die Promovierendenvertretung werden. Weitere Informationen sind auf der Website der Promovierendenvertretung der HTWK Leipzig zu finden.

Auf einen Blick

Nächster Termin:  12. Juni 2024, 13.30 – 15.00 Uhr

Ort: Nieper-Bau, Karl-Liebknecht-Straße 134, Raum NI 003

Vortragende:

  • Toni Nabrotzky (Fakultät Bauwesen)
    Optimierung des Prozesses zur Erzeugung von Analysemodellen in der Tragwerksplanung mittels graphenbasierter KI-Systeme
  • Philipp Conzen (Fakultät Bauwesen)
    Der gedämpfte Stoßprozess in der Bodenverdichtung

Folgetermin: 10. Juli 2024

Weitere Informationen zu den Vorträgen

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news-6947Mon, 27 May 2024 11:32:32 +0200Solar.con: Betonfassade mit Photovoltaik-Modulen erhält ZENIT-Innovationspreishttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/solarcon-betonfassade-mit-photovoltaik-modulen-erhaelt-zenit-innovationspreisHering Bau und das Architektur-Institut der HTWK Leipzig entwickelten die Fassade gemeinsam mit weiteren Partnern und wurden dafür nun ausgezeichnetEine Fassade aus hunderten symmetrisch angeordneten Schwarz-Weiß-Waben steht auf dem Gelände von Hering Bau in Burbach, Nordrhein-Westfalen. Das mittelständische Unternehmen bietet Speziallösungen für den Bausektor und zeigt hier stolz sein neustes Produkt: Solar.con, eine Betonfassade mit integrierten Photovoltaik-Modulen. Diese entwickelte der Hersteller seit 2019 gemeinsam mit der HTWK Leipzig und weiteren Partnern. Am 13. Mai 2024 erhielten die Projektpartner nun den ZENIT-Innovationspreis. Der Preis würdigt innovative mittelständische Unternehmen in Nordrhein-Westfalen.

Photovoltaik an Fassaden

Die Idee hinter Solar.con: Sonnenenergie kann nicht nur auf Dächern, sondern auch an Gebäudefassaden in Strom umgewandelt werden und so die Energiewende voranbringen. Ein Algorithmus, entwickelt an der HTWK Leipzig, berechnet die optimale Ausrichtung der Module am jeweiligen Standort und schlägt ein Design der Fassade vor. Es soll eine maximale Energieerzeugung ermöglichen.

Auch den CO2-Fußabdruck bei der Herstellung will Hering Bau optimieren und mischt dem Beton Anteile von recyceltem Beton bei. Das Ziel: In Zukunft will der Hersteller 80 Prozent der CO2-Emissionen von konventionellen Stahlbetonfassaden einsparen. Derzeit experimentiert das Unternehmen mit der Zusammensetzung der Materialien, um den optimalen Halt, möglichst dünne Wände und die für Sichtbeton nötige Ästhetik zu erreichen.

 

Video zur Solar.con-Betonfassade

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news-6945Mon, 27 May 2024 09:24:57 +0200Baupreis an HTWK-Absolventin Annika Schmoll verliehenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/baupreis-an-htwk-absolventin-annika-schmoll-verliehenBauingenieurin erhielt Sonderpreis für Masterarbeit zum Beton-Recycling für die Anwendung im Carbonbeton. Wir gratulieren!Im Rahmen der Veranstaltung „Tag der Ostdeutschen Bauindustrie“ wurde am 24. Mai 2024 der Preis der Ostdeutschen Bauindustrie in Dresden vergeben.

Als Gewinner des Baupreises wurde Dipl.-Ing. Sebastian Thiele von der Technische Universität Dresden ausgezeichnet.
Einer der drei Sonderpreise ging an Annika Schmoll, M.Sc., für ihre an der Fakultät Bauwesen der HTWK Leipzig erstellte Masterarbeit zum Thema „Recyclingbeton – Erhöhung des Rezyklatanteils im Beton zur Anwendung im Carbonbetonbau“. Die Masterarbeit wurde von Prof. Dr.-Ing. Klaus Holschemacher, Direktor des Instituts für Betonbau, und Emanuel Lägel, M.Sc., betreut.

Der vom Bauindustrieverband Ost e. V. ausgelobte Preis ist eine renommierte Auszeichnung, die jährlich für hervorragende Graduierungsarbeiten von Architektur- und Bauingenieurabsolventen vergeben wird, die ihre Arbeit an einer Universität oder Hochschule im Verbandsgebiet, also den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt abgeschlossen haben.

Wir gratulieren ganz herzlich den Preisträgern!

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news-6900Wed, 15 May 2024 12:22:00 +0200Förderpreis Angewandte Digitalisierung – jetzt bewerben!https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/bewerbungsstart-fuer-den-foerderpreis-angewandte-digitalisierungBis 15. September 2024 mit studentischer Abschlussarbeit bewerben! 1. Preis mit 2.500 Euro dotiertDie HTWK Leipzig und Actemium Deutschland vergeben 2024 zum sechsten Mal einen Förderpreis für eine studentische Abschlussarbeit aus dem Bereich der Angewandten Digitalisierung.

Berücksichtigt werden Arbeiten aus den Jahren 2023 und 2024, unabhängig von der Fakultätszugehörigkeit.

Erforderliche Bewerbungsunterlagen:

- Bachelor- oder Masterarbeit im PDF-Format
- Lebenslauf
- Abstract
- Einschätzung des betreuenden Professors bzw. der betreuenden Professorin
- kurzes Video (1 min) zur Vorstellung der eigenen Person und des Themas der Abschlussarbeit 

Einsendeschluss: 15. September 2024.

Bewerbungen an: foerderpreisdigital (at) actemium.de

Nach der Evaluierung der eingereichten Arbeiten durch eine Jury werden im September die besten Arbeiten in einem Pitch vorgestellt. 

Jury:

Prof. Dr. rer. pol. Oliver Crönertz, Prodekan Fakultät Digitale Transformation, HTWK Leipzig
Prof. Dr. (I) Arch. Monica Rossi, Fakultät Bauwesen, HTWK Leipzig
Prof. Dr.-Ing. habil. Klaus-Peter Schulze, Fakultät Ingenieurwissenschaften, HTWK Leipzig
Prof. Dr.-Ing. Faouzi Derbel, Prorektor Forschung und Nachhaltigkeit, HTWK Leipzig
Nicole Kreie, Head of Business Development and Digitalisation, Actemium Deutschland
Jörg Bastel, Leiter Digitalschmiede, VINCI Energies Deutschland
Gerald Taraba, Geschäftsführer, Actemium Deutschland

Preise:

1. Platz: 2.500 Euro für die/den Studierende/n und 2.000 Euro für den/die betreuende/n Professor/Professorin

2. Platz: 1.500 Euro für die/den Studierende/n und 1.000 Euro für den/die betreuende/n Professor/Professorin

3. Platz: 500 Euro für die/den Studierende/n und 500 Euro für den/die betreuende/n Professor/Professorin

Pitch der besten Abschlussarbeiten:

Die besten zehn Abschlussarbeiten werden beim Pitch Day am 24. Oktober 2024 präsentiert.

Zur Vorbereitung auf den Pitch Day gibt es professionelle Unterstützung: Am 9. Oktober 2024 findet von 10 bis 15 Uhr wieder ein Online-Workshop mit theoretischem Input, Arbeitseinheiten sowie Präsentationen mit anschließendem Feedback statt; durchgeführt durch die HTWK-Gründungsberatung StartBahn 13 sowie Vinci Energies Digitalschmiede. Weitere Information und die Einladung zum Workshop erhalten die Teilnehmenden nach Einreichung Ihrer Abschlussarbeit.

Rückblick auf die Gewinnerinnen und Gewinner 2023

Am 24. Oktober war es endlich so weit. Der diesjährige Förderpreis für Angewandte Digitalisierung wurde von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK) und Actemium verliehen. Unter Anwesenheit des neuen Prorektors für Forschung und Nachhaltigkeit, Prof. Faouzi Derbel, wurden die von der Jury auserwählten besten Abschlussarbeiten prämiert.  ► Zum ausführlichen Nachbericht.

DIE GEWINNER 2023

  • Platz 1 „Optimierung des Schrotteinsatzes in einem Elektrostahlwerk mithilfe datenbasierter Analysen“ von Caroline Schmidt
  • Platz 1 „Entwicklung einer Schnittstelle zur Visualisierung von Brandsimulationen im virtuellen Raum“ von Toni Nabrotzky.
  • Platz 2 „Methodik zur CO2-Bilanzierung im Infrastrukturbau auf Grundlage von BIM-Modellen und der visuellen Aufbereitung von Ergebnissen in einer digitalen Umgebung“ von Felix Hermann
  • Platz 3 „Planung und Implementation eines interaktiven, quelloffenen Digitalen Zwillings der Stadt Leipzig in einer VR-Umgebung mit Fokus auf Stadtbeleuchtung“ von Aaron Schaub

Stimme von Bewerberin Caroline Schmidt:

„Ich finde der Pitch Day war eine super Möglichkeit, die eigene Forschung zu präsentieren und Eindrücke von Arbeiten in ganz anderen Themenfeldern zu gewinnen. Ich denke, dass dieser interdisziplinäre Austausch mir und auch anderen Finalist:innen bei der weiteren Arbeit an ihrem Projekt wirklich helfen wird. Außerdem möchte ich gerne noch Gratulation an die anderen Preisträger richten und mich bei Actemium für die Stiftung des Preises bedanken.“

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news-6907Wed, 15 May 2024 10:18:00 +0200Bierdeckel-Berechnungen, CO₂-Experimente und Klima-Simulatorhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/bierdeckel-berechnungen-co2-experimente-und-klima-simulatorAm 22. Mai 2024 widmet sich die Leipziger Wissenschafts-Show „Circus of Science“ dem Klimawandel – mit dabei ist HTWK-Professor Jens Schneider„So warm war es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen nicht“ – ein Satz, den man vielerorts immer häufiger liest. Der Klimawandel ist auch in Leipzig deutlich spürbar: Die Temperaturen steigen, die Böden trocknen zunehmend aus und hinzu kommen extreme Wetterereignisse wie Starkregen. Der menschengemachte Klimawandel zeigt längst Konsequenzen. Anlass genug für Jack Pop, den Moderator der Leipziger Wissenschafts-Show „Circus of Science“, dem Klimawandel eine komplette Show zu widmen.

Für Mittwoch, den 22. Mai 2024, hat sich der Entertainer vier Forschende in den Leipziger Kupfersaal eingeladen, die bei der lebendigen Wissenschafts-Show in Form von Science Slams kurzweilig und anschaulich über ihre Fachgebiete informieren. Auf der Bühne zu erleben ist auch HTWK-Professor Jens Schneider.

Können uns erneuerbare Energien retten?

Jens Schneider ist Professor für Vernetzte Energiesysteme an der HTWK Leipzig. Am Institut für Energie-, Gebäude- und Umwelttechnik forscht er zu erneuerbaren Energien und der Optimierung von Energieerzeugung. Für eine klimaschonende Energieversorgung will er neue Lösungen für eine erfolgreiche Vernetzung der Energiesysteme entwickeln. „Der Ausbau erneuerbarer Energien geht aktuell gut voran. Jetzt müssen wir Flexibilität belohnen, um in Zeiten von Überschüssen viel Energie zu verbrauchen, die wir in knappen Zeiten einsparen. Mit den richtigen Marktregeln liegen hier große Potentiale für Innovationen. Diese zu entwickeln macht viel Spaß und bietet Chance, selbst etwas für unsere Zukunft zu bewegen“, so Schneider.

In seinem Vortrag geht er der Frage nach, wie der Energiehaushalt von morgen aussehen könnte und ob uns erneuerbare Energien wirklich retten können. Zugleich gibt er Tipps, wie jede einzelne Person einen Beitrag leisten kann.

Weitere Science Slams

Neben Schneider tritt Dr. Roland Schrödner vom Leibniz-Institut für Troposphärenforschung auf. In der Abteilung „Modellierung atmosphärischer Prozesse“ beschreibt er mit Modellsystemen komplexe atmosphärische Vorgänge. Zur Veranschaulichung wird er gemeinsam mit Moderator Jack Pop ein Bühnenexperiment durchführen und eine Mini-Erde modellieren. An dieser zeigt er, wie Kohlenstoffdioxid (CO₂) dafür sorgt, den Planeten zu erwärmen.

Mit einem sehr speziellen Thema befasst sich Dr. Marcus Schwarz vom Institut für Rechtsmedizin der Universität Leipzig. Er ist einer von nur vier forensischen Entomologen, die es in Deutschland gibt, und er hat vor wenigen Jahren das Buch „Wenn Insekten über Leichen gehen – Als Entomologe auf der Spur des Verbrechens“ veröffentlicht. Darin beschreibt er seine Arbeitsweise und rekonstruiert einige Ermittlungsfälle. Im Vortrag gibt er Einblicke in seine Arbeit.

Schließlich hält Silke Oppermann von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde einen Vortrag. Sie ist Expertin für nachhaltige Ernährung und Klimaneutralität und hat bereits Erfahrungen in Science Slams. So gehört sie beispielsweise zu den Finalisten der Deutschen Science Slam Meisterschaften 2023. Sie befasst sich im Vortrag mit Lebensmittelkennzeichnungen und wird erklären, warum solche Labels nicht zur Einhaltung der Klimaziele von Paris beitragen – Stichwort: Greenwashing.

Hintergrund zum „Circus of Science“

Der „Circus of Science“ ist eine Infotainment-Show in Leipzig. Sie bietet „Hirnfutter für Nerds und Noobs, für Galileo-Gucker und Gar-nichts-Checker, für Akademiker und Schulabbrecher“, wie es auf der Webseite heißt. Dafür lässt Moderator Jack Pop Forschung mit Fakten, Gags und Live-Musik lebendig werden, damit das bunt gemischte Publikum am Ende mit Erkenntnisgewinnen nach Hause geht. Zusätzlich treten jeweils mehrere Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler auf, die in Form eines Science Slams ihr Fachgebiet vortragen. Dabei können sie alle Hilfsmittel nutzen: von Power-Point-Präsentationen bis hin zu Live-Experimenten. Das Publikum kann ebenfalls aktiv sein: Vor Showbeginn dürfen sie vor Ort an verschiedenen Stationen selbst Experimente ausprobieren und während der Show können sie an interaktiven Quizrunden teilnehmen, bei denen es manchmal ganz schön wild, aber stets lehrreich zugeht.

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news-6871Mon, 29 Apr 2024 11:27:01 +0200„In den USA ist Klimagerechtigkeit ein großes Thema“https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/in-den-usa-ist-klimagerechtigkeit-ein-grosses-themaProf. Dr. Lara Ducate aus den USA ist derzeit Gastwissenschaftlerin an der HTWK Leipzig. Die Linguistin forscht zum Thema Klimagerechtigkeit in Deutschland und tauscht sich mit Fachleuten verschiedener Disziplinen ausLara Ducate stammt aus Aiken, South Carolina, und promovierte an der University of Texas in Austin zum Thema Fremdsprachendidaktik und interkulturelle Kommunikation. Seit 2003 gibt sie an der University of South Carolina Kurse zur deutschen Sprache und Kultur, zu Methoden des Fremdsprachenunterrichts sowie zu Nachhaltigkeit in Deutschland. Bereits seit 2017 leitet sie regelmäßig einen Austausch Studierender nach Droyßig und organisiert ein Auslandsstudienprogramm, das sich auf Nachhaltigkeit in Sachsen-Anhalt konzentriert. Derzeit vernetzt sie sich seit März und noch bis Ende Juni als Gastwissenschaftlerin an der HTWK Leipzig mit Forschenden zum Thema Klimagerechtigkeit und unterrichtet im Kurs „Nachhaltigkeit, Energie und Klimawandel: internationale Sicht“ an der Fakultät Ingenieurwissenschaften.

Was verstehen Sie unter dem Begriff Klimagerechtigkeit?

Für mich bedeutet Klimagerechtigkeit, dass diejenigen, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben, am stärksten unter den Auswirkungen des Klimawandels leiden oder am stärksten betroffen sein werden. Weltweit sind dies oft Gemeinschaften mit niedrigem Einkommen, in denen mehr People of Color wohnen. Klimagerechtigkeit befasst sich damit, was getan werden kann, um die Wirkungen vom Klimawandel in diesen Gemeinschaften zu verringern. In den USA ist Klimagerechtigkeit ein großes Thema.

Ein Beispiel sind die Auswirkungen des Hurrikan Katrina im Jahr 2005. Die am meisten betroffenen Personen lebten in überschwemmungsgefährdeten Gebieten, und das waren und sind meist Menschen mit niedrigem Einkommen.

Wie unterscheidet sich die Debatte über Klimagerechtigkeit im Vergleich zwischen den USA und Deutschland?

In Deutschland spricht man über Klimagerechtigkeit in Bezug auf andere Länder, die nicht so reich sind wie Deutschland, und wo es viele Folgen der Umweltkrise gibt, und auch in Bezug auf spätere Generationen, die den Klimawandel nicht verursacht haben, aber mit den Folgen kämpfen müssen. Das sind auch in den USA Themen, aber für uns beschäftigt sich Klimagerechtigkeit zudem mit aktuellen Themen in unserem Land. Da sprechen wir über Gegenden, in denen Menschen mit niedrigem Einkommen wohnen und wo die Luft und das Wasser nicht so sauber sind wie in anderen Gegenden oder wo sie in größerer Gefahr sind, den Folgen des Klimawandels ausgesetzt zu sein, beispielsweise durch Feuer, Überschwemmungen und Hurrikane. Das könnte an unserer Geschichte, unserer Politik, unserer Kultur, und unserem Sozialsystem liegen.

Wie kamen Sie als Linguistin auf das Thema Klimagerechtigkeit?

Mein Ziel als Deutschprofessorin ist es immer, meinen Studierenden beizubringen, andere Kulturen und Perspektiven zu schätzen, damit sie offener werden und andere Ideen und Menschen leichter in ihren persönlichen und beruflichen Sphären akzeptieren können. Ich habe mich schon immer für Nachhaltigkeit interessiert und habe während meines Bachelorstudiums auch wissenschaftliche Forschung in Bereich Biologie gemacht. Als wir im Kollegium vor ein paar Jahren überlegten, wie wir mehr Studierende für das Fach Deutsch begeistern könnten, entwickelte ich den Schwerpunkt Klimagerechtigkeit und fand damit eine Möglichkeit, zwei meiner Leidenschaften zu verbinden.

Dann habe ich begonnen, meinen Kurs über Nachhaltigkeit in Deutschland zu unterrichten, um das Interesse an Deutsch auch bei Studierenden zu erwecken, die sich für Nachhaltigkeit interessieren. Einige Jahre später habe ich mein Auslandsstudienprogramm eingeführt, in dem ich beides kombiniert habe: das Kennenlernen anderer Kulturen und das Erfahren von nachhaltigen Gewohnheiten und Programmen.

Wie kam es zum Aufenthalt an der HTWK Leipzig und was erhoffen Sie sich davon?

Seit 2018 habe ich Verbindungen zur HTWK, da ich in diesem Jahr zum ersten Mal mit meinen Studierenden aus den USA, die an einem Auslandsstudienprogramm teilnehmen, die HTWK besucht habe. Nachdem ich über einen Bekannten mit Prof. Dr. Stephan Schönfelder in Kontakt gekommen bin, haben wir jedes Jahr mit Ausnahme der Pandemie einen Tag an der HTWK verbracht und einen Workshop mit FING-Studierenden durchgeführt oder eine Vorlesung besucht, mit Unterstützung von Prof. Dr. Stephan Schönfelder und Prof. Dr. Jens Schneider. Dieses Jahr werden die neun USC-Studierenden am 15. Mai einen Kurs von Prof. Schneider und meinen Kurs besuchen. Die interdisziplinäre Gruppe kommt aus verschiedenen Fachbereichen wie Germanistik, Umweltwissenschaften, Chemie und Betriebswirtschaftslehre.

Während des zweiwöchigen Programms übernachten die Studierenden bei Schülerinnen und Schülern der CJD Christopherusschulen Droyßig und besuchen einige Tage Berlin. Jeden Tag machen wir verschiedene Exkursionen, die mit Nachhaltigkeit zu tun haben. Dieses Jahr besuchen wir PreZero Energy Zorbau, ein Kohlekraftwerk und Tagebau, den Mondsee, den Cospudener See, eine Windkraftanlage, eine Biogasanlage, CropEnergies in Zeitz, einen biodynamischen Weinberg, und einen kollektiven Garten. Die Studierenden verbringen auch jeden Abend bei den Familien und nehmen am Alltag teil, was sie immer als sehr wichtiges Element des Programms empfinden, weil sie eine deutsche Familie näher kennenlernen.

Während meiner Zeit als Gastwissenschaftlerin an der HTWK möchte ich gerne mehr über die Projekte und Interessen der Fakultätsmitglieder erfahren, besonders in Bereich Nachhaltigkeit. Ich freue mich auch darauf, meinen Kurs zu unterrichten, um die Interessen und Perspektiven der Ingenieurstudierenden kennenzulernen, sowie meine Perspektiven und mein Wissen über Nachhaltigkeit in den USA und im Allgemeinen mit den Studierenden zu teilen. Vielleicht kann dieser Aufenthalt sogar zu anderen Projekten und Kooperationen zwischen Professorinnen und Professoren der HTWK Leipzig oder Studierenden führen.

Und wie war Ihr persönlicher Weg zur deutschen Sprache?

Ich habe schon immer andere Kulturen und Sprachen interessant gefunden. Als ich an der High-School war, habe ich im Sommer 1989 mit meinem Deutschlehrer und meinen Klassenkameraden an einem einmonatigen Austauschprogramm in Bamberg teilgenommen. Wir sind auch nach Ost- und West-Berlin gereist und hatten eine Führung an der Grenze zwischen Bayern und Thüringen. Ich fand diese Reise so spannend und wollte immer mehr über die deutsche Kultur und Sprache lernen, sowie mehr reisen und andere Länder besuchen. Als ich später an der Universität war, hatte ich die Möglichkeit, ein Jahr lang in Bamberg zu studieren. Nach dem Studienabschluss unterrichtete ich zwei Jahre lang Deutsch an einer High-School, bevor ich mich entschied, meinen Doktor zu machen. Mein Ziel war es, zukünftige Lehrer auszubilden, Studierende für die deutsche Kultur und Sprache zu begeistern, und mein eigenes Auslandsstudienprogramm zu starten, da dies so ein bedeutender Teil meines Lebens war.

Herzlichen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Katrin Haase.

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news-6865Fri, 26 Apr 2024 14:06:00 +0200Radar und Kirschblütehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/radar-und-kirschblueteDie Fakultät Digitale Transformation auf Forschungsreise in JapanIm Rahmen eines vom Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) geförderten Projekts waren die Nachwuchsforschenden Ola Bidhan und Nikolai Mareev in Begleitung von Prof. Robert Geise auf einem zweiwöchigen Forschungsaufenthalt beim renommierten Electronic Navigation Research Institute (ENRI) in Tokio. ENRI ist das nationale Metrologie-Institut Japans für alle Belange der Navigation im Flugverkehr. Im Rahmen des zweijährigen Forschungsprojektes sind wechselseitige Forschungsaufenthalte der beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Messkampagnen in den Laboren der HTWK Leipzig und ENRI ebenso geplant wie strukturelle Maßnahmen zur Verstetigung der internationalen Zusammenarbeit hinsichtlich Forschung und Lehre.

Wissenschaftlicher Hintergrund des Projekts

Ziel des Projektes „New Multi-Static Airport Surveillance Radar Systems with Software-Defined-Radio” ist die Entwicklung neuartiger Radarsysteme zur Flugraumüberwachung an Flughäfen. Bisher verwendete klassische, sich mechanisch drehende Radare an Flughäfen, bei denen die Sende- und Empfangseinheiten am gleichen Ort sind, haben einige Nachteile: die Wahrscheinlichkeit Objekte aufzuspüren (Detektionswahrscheinlichkeit) und diese möglichst genau zu verorten ist eingeschränkt. Diese Nachteile sollen mit einem neuen Radar-Konzept umgangen werden. Ein solches Konzept sieht die Verwendung mehrerer, räumlich verteilter Sende- und Empfangseinheiten bei größeren Betriebsfrequenzen vor. Kleinere Objekte wie Flugdrohnen können mit klassischen Radaren nur dann detektiert werden, wenn das Objekt in Richtung des Radars auch gut reflektiert. Ein räumlich verteiltes Radarsystem bietet daher eine höhere Detektionswahrscheinlichkeit und aufgrund höherer Betriebsfrequenzen auch ein höheres Auflösungsvermögen. Sende- und Empfangseinheiten eines solchen Radarsystems werden mithilfe von Software-Defined-Radios (SDR) realisiert, die bezüglich Signalform und Messparameter flexibel gestaltet werden können. In der 30 Meter langen Absorberkammer von ENRI führten die Forschenden erste Testmessungen und Programmierarbeiten der SDR zur Evaluation solcher Systeme durch. Eine Absorberkammer ist ein reflexionsarmer Raum, der frei von Störsignalen ist und somit eine isolierte, fehlerarme Vermessung solcher Systeme in der Entwicklungsphase ermöglicht.

 

Neben den wissenschaftlichen Erkenntnissen bieten Forschungsaufenthalte des DAADs Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit, Einblicke in andere Kulturen und Arbeitsweisen zu bekommen und eigene Netzwerke für Kooperationen zu bilden, wie folgende Berichte der Reisenden zeigen:

Ola Bidhan, Lehrkraft für besondere Aufgaben und Mitarbeiterin im Projekt Tri5G:

Als leidenschaftliche Forscherin begab ich mich auf eine bemerkenswerte Reise nach Tokio, wo meine Kollegen und ich von der FDIT an einer bi-nationalen Forschungskooperation teilgenommen haben. Über einen Zeitraum von ungefähr drei Wochen tauchte ich in die lebendige Kultur ein, arbeitete mit japanischen Kollegen zusammen und widmete mich den faszinierenden Forschungsthemen. Lassen Sie mich die Höhepunkte meiner unvergesslichen Erfahrung mit Ihnen in einigen Zeilen teilen:
Mein Hauptziel in Tokio war internationale Forschungserfahrungen zu sammeln, mich international weiter zu qualifizieren und die Zusammenarbeit mit japanischen Forschern an einem wegweisenden Projekt. Gemeinsam erkundeten wir die aktuellen Radar-Technologien, tauschten Ideen aus und überbrückten kulturelle Unterschiede. Die Sprachbarriere stellte eine Herausforderung dar, aber unsere gemeinsame Leidenschaft für Entdeckungen und das große Interesse an der Zusammenarbeit war eine starke Brücke. Die Arbeit im Labor, die lebhaften Diskussionen und die gemeinsamen Brainstorming-Sitzungen trieben unseren Fortschritt voran.
Jenseits des Labors erkundete ich Tokios versteckte Schätze. Der historische Bezirk Asakusa enthüllte alte Tempel, deren vermilionrote Tore sich gegen die moderne Skyline abhoben. In Akihabara lockten Neonlichter Anime-Enthusiasten, während Tokio Tower und Tokio Skytree die Individualität der Stadt feierten. An jeder Ecke verbarg sich eine Geschichte – eine Mischung aus Tradition, Popkultur und Widerstandsfähigkeit. Die positive Interaktion und die respektvollen Begrüßungen mit Fremden trugen alle zu einem reichen Erinnerungsteppich bei.
Tokio war mehr als nur ein Forschungsziel; es war eine Muse, die Kreativität inspirierte und Grenzen verschob.

Nikolai Mareev, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt Tri5G:

The opportunity to visit such a vibrant and culturally rich country during a work trip was truly exciting. It was a fantastic opportunity to immerse myself in a new environment and gain valuable information that I could apply to my work. The trip proved to be useful for my professional development. I had the opportunity to network with industry experts from Japan and exchange ideas and best practices. The knowledge and experience I gained is very valuable and has already had a positive impact on my work. Not only did I enjoy working together towards a common goal, but it also gave me a new perspective on problem solving and collaboration. The project allowed me to apply my skills in a different context and learn from the unique approaches of my Japanese colleagues. The cultural exchange that took place during our interactions opened my eyes and helped me appreciate other ways of thinking and working. Building relationships with my Japanese colleagues has opened up new opportunities for collaboration and knowledge sharing in the future. Overall, my time working in Tokyo was a transformative experience that has had a lasting impact on my career. The contacts I have made, the knowledge I have gained and the experiences I have had will continue to shape my professional growth and development for years to come. I am incredibly grateful for this opportunity and look forward to continuing to network with colleagues at ENRI.

Lehre an der Fakultät Digitale Transformation

Die Inhalte des Forschungsprojekts stimmen mit dem Lehrplan der Studiengänge Informations- und Kommunikationstechnik (Bachelor und Master) an der Fakultät Digitale Transformation (FDIT) überein. Studierende erwerben unter anderem in den Modulen „Signale und Systeme“, „Programmieren“, „Hochfrequenztechnik“ und „Wellenausbreitung“ sowie in zugehörigen Laboren für Software-Defined-Radio hinreichende Kenntnisse und Qualifikationen, um in solchen aktuellen und anwendungsbezogenen Forschungsprojekten, effektiv mitzuwirken. Der inhaltliche Fokus des FDIT-Bachelorstudiengangs Informations- und Kommunikationstechnik auf Aspekte der Telekommunikation, worin auch die Thematik der Navigation enthalten ist, erlaubt Studierenden, schon während des Studiums an solch spezialisierten Fragestellungen in Form von Projekt- oder Abschlussarbeiten mitzuarbeiten.

Als strukturelle Maßnahme für die Lehre wird in der Projektgruppe auch an trilingualen (Englisch, Japanisch, Deutsch) Lehrmaterialien an der Thematik „Software-Defined-Radio und Radar“ gearbeitet.

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news-6845Fri, 19 Apr 2024 08:58:13 +0200 Eine Kläranlage für Textilmüll https://magazin.htwk-leipzig.de/textilmuell-klaeranlageVon Fast Fashion-Müll zu Rohstoff: Ein Ingenieursteam der HTWK Leipzig arbeitet an einem Bindeglied für einen geschlossenen Textilrecyclingkreislauf. Kann das gelingen?HTWK > ForschenHTWK > MagazinHTWK > Magazin > #engagiertHTWK > Magazin > #forschungsstarkHTWK > Magazin > #nachhaltigHTWK > Magazin > #praxisnahHTWK > Magazin > #zukunftsorientiertHTWK > Magazin > HochschuleHTWK > Magazin > MenschenHTWK > Magazin > Studium&Lehrenews-6837Fri, 12 Apr 2024 09:00:22 +0200Erfolgreicher Auftakt des Female Scientists Networkshttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/erfolgreicher-auftakt-des-female-scientists-networksInspirierende Keynote, motivierende Podiumsdiskussion und viel Zeit zum NetzwerkenUnter dem Motto "Miteinander, voneinander, füreinander - Empowerment3" startete das Female Scientists Network ihre Auftaktveranstaltung am 10.04.2024 an der HTWK Leipzig. Als ein zentraler Meilenstein für die hochschulweite Vernetzung und Sichtbarkeit von Wissenschaftlerinnen aller Karrierestufen trug die Veranstaltung dazu bei, die Chancengerechtigkeit und Diversität an der Hochschule weiter zu stärken.

Mit dem Aufruf "Frauen, seid mutig, vernetzt Euch und sucht Verbündete" sprach sich auch Professorin Heike Graßmann (MDC, Berlin) in ihrer Keynote für gegenseitiges Empowerment aus. Unter dem Thema „Empowering Excellence: Frauen im Wissenschaftsnetzwerk“ lud sie die Teilnehmerinnen dazu ein, proaktiv die nächsten Karriereziele anzugehen und sich engagiert den Herausforderungen einer wissenschaftlichen Laufbahn zu stellen. Wie sich der Alltag im Wissenschaftskontext an der HTWK Leipzig real gestaltet und welche unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen es zum Thema wissenschaftliche Karrierepläne gibt, konnten die Gäste im Anschluss bei der Podiumsdiskussion von (Nachwuchs-)Wissenschaftlerinnen der HTWK Leipzig erfahren.

Den Ausklang fand die Auftaktveranstaltung in ungezwungener Atmosphäre beim get-together, bei dem sich die Gäste vernetzen und den Tag Revue passieren lassen konnten.

Das Science Careers-Team möchte sich nochmals bei allen Beteiligten bedanken. Wir freuen uns über die rege Teilnahme sowie die kommende Zusammenarbeit im Female Scientists Network.

Melden Sie sich bei Interesse gerne zur Mailing-Liste an und verpassen Sie keine Veranstaltungen wie Workshops oder Gesprächsrunden des Netzwerks!

Eindrücke der Auftaktveranstaltung

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news-6814Tue, 09 Apr 2024 15:00:00 +0200Fachvorträge von der und für die Bauwirtschafthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/fachvortraege-von-der-und-fuer-die-bauwirtschaft16. Geotechnikseminar an der HTWK Leipzig startet wieder – am 17. April 2024 mit der Prozessdigitalisierung in der GeotechnikBeim Geotechnikseminar der HTWK Leipzig  werden Fachvorträge von der Bauwirtschaft für die Bauwirtschaft gehalten. Diese sollen neue Einblicke sowie Raum für Fragen und Diskussionen bieten. Zugleich fördern diese die Vernetzung zwischen Wissenschaft und Praxis und sollen zum Wissensaustausch zwischen Unternehmen, Forschenden und Studierenden anregen.

Die Vorträge im Sommersemester

Die Vorträge in diesem Sommersemester beinhalten aktuelle Themen wie die Prozessdigitalisierung in der Geotechnik zur Integration aller geotechnischen Daten und Abläufe, vorgestellt von Dipl.-Inf. Simon Buss, Geschäftsführer bei GGU am 17.04.2024.

Nach einer vierwöchigen Pause geht es weiter am 15.05.2024 mit Dipl.-Geog. Florian Köllner, Technischer Referent und BIM Manager beim Fernstraßen-Bundesamt und dem Thema „BIM in Planung und Genehmigung von Straßenbauvorhaben“. Auch bei Tiefbauprojekten dieser Art kann das Building Information Modelling durch vereinfachte Planung, Ausführung und Überwachung die Effizienz von Straßenbauprojekten verbessern.

Am 29.05.2024 wird von Dipl.-Ing. Yves Koitzsch, Senior Consultant Infra/Geotechnik bei CDM Smith der ehemalige Braunkohletagebau Nachterstedt/ Schadeleben vorgestellt, welcher im Jahr 2009 durch die tragische Böschungsrutschung Aufsehen erregte. CDM Smith ist hierbei für die geotechnische Begleitung der Sanierung zuständig.

Zwei Wochen später, am 12.06.2024, erfahren Sie von Dipl.-Ing. Lars Lindstädt (ArcelorMittal Träger und Spundwand GmbH), warum Spundwände bei ihrer Anwendung auf der Baustelle sowohl nachhaltig als auch vielseitig einsetzbar sind.

Den spannenden Abschluss in diesem Sommersemester bietet am 29.06.2024 Dipl.-Ing. Sabine Kulikov, Referentin beim SMWA (Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr) mit dem maßgeblich vom Freistaat Sachsen initiierten europäischen Infrastrukturgroßprojekt – der Schienenneubaustrecke von Dresden nach Prag.

Teilnahme am Geotechnikseminar an der HTWK Leipzig

Beginn des Geotechnikseminars ist jeweils 17:15 Uhr im Trefftz-Bau (ehemaliges HfTL-Gebäude in der Gustav-Freytag-Straße 43), Raum 2.28 (2. Stock) / Haus A.

Eine Online-Teilnahme ist über Zoom möglich (je 17:00 bis 19:00 Uhr, https://htwk-leipzig.zoom-x.de/j/67984273121, Meeting-ID: 679 8427 3121).

Das Geotechnikseminar wird bei der Ingenieurkammer Sachsen als Weiterbildungsveranstaltung angemeldet; ein Fortbildungsnachweis kann erstellt werden.

Die Teilnahme ist kostenlos.

Geowissenschaften an der HTWK Leipzig

Die Geowissenschaften an der HTWK Leipzig sind als interdisziplinäres Team aus den Bereichen Bauingenieurwesen, Maschinenbauingenieurwesen, Geografie und Geologie aufgestellt. Sie beschäftigt sich mit Themen der Makro- und Mikromechanik von Böden und übertragen ihre Ergebnisse auf praktische Bauprozesse und aktuell relevante Querschnittsthemen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Geotechnik.

Die Geowissenschaften sind zudem Mitglied im Transferverbund Saxony⁵ der fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Im Teilprojekt „Nachhaltiges Bauen“ werden Forschungsergebnisse am GeoTechnikum ‒ einem Experimentier- und Demonstrationsraum mit Freiversuchsflächen und einem bodenmechanischen Forschungslabor ‒ in großem Maßstab validiert und für Partner aus Praxis und Wissenschaft demonstriert.

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news-6799Thu, 04 Apr 2024 14:37:12 +0200HTWK startet Kooperation mit renommierter kanadischer Universitäthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-startet-kooperation-mit-renommierter-kanadischer-universitaetGemeinsame Forschung: Künftig arbeitet die HTWK Leipzig durch eine DFG-Internationalisierungsmaßnahme mit der York University zusammenIm kommenden Jahr baut die HTWK Leipzig ihre internationalen Forschungskooperationen weiter aus: Gemeinsam mit der York University in Toronto (Kanada) wird sie Forschungsaktivitäten planen. Unterstützung dabei erhalten beide Forschungseinrichtungen durch eine bewilligte Internationalisierungsmaßnahme der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die entsprechenden Mittel wurden im März 2024 bewilligt.

Sowohl die York University als auch die HTWK Leipzig haben einen starken Forschungsschwerpunkt auf Nachhaltigkeit. Die York University wurde im Times Higher Education (THE) Impact Ranking 2023 als eine der weltweit führenden Universitäten auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit genannt (Top 40-Platzierung). Die HTWK Leipzig hat ihr Prorektorat für Forschung und Nachhaltigkeit ebenfalls im Jahr 2023 neu eingerichtet, um ihre Forschungsschwerpunkte im Hinblick auf Nachhaltigkeit für die nächsten Jahre zu reflektieren.

In diesem Zusammenhang spielt die Forschung zu Verbundwerkstoffen eine wichtige Rolle, denn Verbundwerkstoffe unterstützen den Weg in eine klimaneutrale Zukunft, da der Faserverbund­leichtbau zur Emissionsreduktion beiträgt und gleichzeitig leistungsfähige Produkte schafft. Die Lebensdauer von Leichtbauprodukten kann um Jahrzehnte verlängert werden, da Verbund­werkstoffe korrosionsbeständig und langlebig sind.

Im August 2024 wird Prof. Robert Böhm (Professor für Leichtbau mit Verbundwerkstoffen) daher nach Toronto reisen. Ein Gegenbesuch von Prof. Garrett Melenka ist für den Herbst 2024 geplant.

Hintergrund

Die DFG-Initiative „Unterstützung der Internationalisierung von Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (UDIF-HAW)“ wendet sich explizit an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW), die sich für internationale Forschungskooperationen interessieren oder diese ausbauen möch­ten.

 

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news-6768Fri, 15 Mar 2024 14:39:23 +0100Begeistert von Forschunghttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/begeistert-von-forschungZum ersten sächsischen Wissenschaftsfestival im März 2024 in Dresden kamen rund 8.000 Besuchende – auch an den HTWK-Ständen herrschte reges TreibenWer bin ich? Ein Handstampfer, ein Walzenzug oder doch eine schwere Impulsverdichtung? – Um das herauszufinden, kamen zahlreiche Kinder und Erwachsene beim ersten gesamtsächsischen Wissenschaftsfestival von SPIN2030 an den Stand des Geotechnik-Teams der HTWK Leipzig und sprangen in den interaktiven Sandkasten. Die Geotechnik-Sprungkiste war eines von vielen interaktiven Exponaten und anderen Angeboten wie Workshops und Gesprächsrunden beim Wissenschaftsfestival. Insgesamt mehr als 50 Wissenschaftseinrichtungen des Freistaates Sachsen informierten in den Technischen Sammlungen in Dresden am 8. und 9. März 2024 über ihre vielfältige Forschung.

Auch die HTWK Leipzig war mit mehreren Exponaten und zwei Meet-A-Scientist-Angeboten vertreten: Zum einen in der ersten Etage auf der Sonderausstellungsfläche, auf der auch die anderen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) sowie der Transferverbund Saxony5 waren. Zum anderen gab es eine Etage tiefer, im sogenannten „Machwerk“, weitere HTWK-Angebote zu bestaunen.

Spannende Themen und interaktive Exponate

Die Geotechnik-Sprungkiste kam gut an: „Das Publikumsinteresse war durchweg sehr groß. Über 500 Sprünge von Kindern und Erwachsenen in unserer Sprungkiste zählte unsere App. Es war schön zu sehen, dass so viele Interesse am Thema Bodenverdichtung gezeigt haben“, sagt Sophie Bachmann vom Geotechnik-Team der HTWK Leipzig. Direkt daneben hatte die Forschungsgruppe FLEX ihren Stand und präsentierte dort den InNoFa-2.0-Demonstrator – sowohl zum Anfassen als auch virtuell. Anhand des Knotenelements erklärten die Forschenden, wie mit einem neu entwickelten 3D-Druckverfahren flexiblere, materialsparendere und damit ressoucenschondendere Stahlkonstruktionen gedruckt werden können. Wie eine vollständige Fassade nach dem Prinzip des InNoFa-2.0-Demonstrators aussehen kann, konnten sich die Gäste schließlich mithilfe einer AR-Brille als Hologramm ansehen.

Auch beim Meet-A-Scientist-Stand von Florian Junker vom Institut für Betonbau konnten die Interessierten etwas in die Hand nehmen: eine textile Gleitschicht, die im Forschungsprojekt SlideTex entwickelt wird und die die Rissgefahr von Bodenplatten vermindern soll. „Wasserführenden Risse können erhebliche Schäden verursachen, die den Menschen, der Elektronik und dem Lagergut schaden können“, erklärt Junker. Spannend war auch das Thema von Dr. Konstantin Weise, der die Vertretungsprofessur für Grundlagen der Elektrotechnik innehat. Er erklärte, welche Rolle die Elektrotechnik in den Neurowissenschaften spielt, denn ohne ein grundlegendes Verständnis elektrotechnischer Erscheinungen wäre moderne Neurowissenschaft schließlich undenkbar.

„Die HTWK Leipzig ist toll“

Mit einer ebenfalls spannenden Frage ging es bei den HTWK-Ständen im Erdgeschoss weiter: „Wie bekomme ich Beton zum Leuchten?“ fragten sich viele Besuchende und probierten das Leuchtbetonbauteil aus, das vom Institut für Betonbau und vom PAES | Institut für Prozessautomation und Eingebettete Systeme entwickelt wurde. „Die Besuchenden fanden die Idee sehr cool. Viele überlegten auch direkt, was man noch daraus machen kann“, so Tobias Rudloff vom PAES. Das besondere dahinter ist die verbaute Struktur, die es auch zu sehen gab.

Währenddessen sich vor allem die Erwachsenen – darunter auch viele Personen, die im Bauwesen arbeiten – über Carbonsensorik, funktionalisierte Bauteile und die Forschung zum neuen Werkstoff Carbonbeton unterhielten, standen die Kinder und Jugendlichen bei den benachbarten Ständen teilweise bis zu 20 Minuten an: So hatte das Institut für Betonbau noch VR-Brillen dabei, bei denen sich Interessierte beispielsweise den CUBE in Dresden ansehen konnten, das weltweit erste aus Carbonbeton gebaute Haus.

Groß war das Kinderaugenleuchten auch nebenan bei den HTWK Robots: Die Nao-Roboter spielen sonst selbstständig Fußball gegen Teams aus aller Welt und erproben dabei spielerisch Ansätze der künstlichen Intelligenz, beim Wissenschaftsfestival in Dresden konnten alle Interessierten aber auch einmal selbst die Fußballroboter steuern. Diese Chance ließ sich auch der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer nicht nehmen. „Die HTWK Leipzig ist toll“, so sein Fazit vom kurzen Besuch am Freitagmittag. Das Team der HTWK Robots hatte zudem die Ehre, am Freitagabend bei der Science Night auftreten zu dürfen und vor einem vollen Saal mit rund 200 Gästen ebenfalls anschaulich zu erklären, wie Fußball und künstliche Intelligenz zusammenhängen. Die Botschaft der HTWK Robots war dabei klar: Sie wollen mit den Nao-Robotern 2050 Weltmeister im Menschenfußball werden.

Hintergrund

Mit der Kampagne „SPIN2030. Wissenschaftsland Sachsen“ möchte das sächsische Wissenschaftsministerium die Vielfalt, Exzellenz und Attraktivität des Forschungsstandortes Sachsen einem breiten Publikum nahebringen. Universitäten, Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, die Berufsakademie Sachsen und außeruniversitäre Einrichtungen aus dem gesamten Bundesland beteiligen sich daran.

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news-6762Tue, 12 Mar 2024 14:10:06 +0100„Menschen vernetzen – Daten nutzen"https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/menschen-vernetzen-daten-nutzenDas Motto der diesjährigen Data Week Leipzig vom 15. bis 19. April 2024 im Neuen Rathaus stellt die digitale Stadt in den Mittelpunkt.Über fünf Tage hinweg bietet die Veranstaltungsreihe eine Vielzahl von Vorträgen, Diskussionen, Workshops und Posterpräsentationen in deutscher und englischer Sprache. Die Keynote am Montag hält Jolanda Gallas (Telekom MMS) zum Thema „Green Data, Green Future: Kann die KI uns retten?" In diesem Sinne liegt der Fokus am Montag ganz auf der „Verantwortung in der digitalen Welt". Die Veranstaltungen beleuchten digitale Lösungen für Mobilität und Stadtentwicklung sowie Chancen und Folgen der KI.
Am Dienstag wird die Diskussion unter der Überschrift „Kommunen für Kommunen" mit einem Schwerpunkt auf Klima und Energie fortgesetzt: Im Mittelpuntk stehen Herausforderungen und digitale Lösunge für kommunale Wärmeplanung sowie ein effektives Datenmanagement.
Am Mittwoch steht der Urban Data Summit (vom Daten-Kompetenzzentrum Städte und Regionen, DKSR) im Rampenlicht, der sich unter dem Motto „Werkstätten der Community" mit nachhaltiger Kommunalgestaltung durch Daten und Digitalisierung beschäftigt.
Am Donnerstag werden in verschiedenen Workshops Themen wie GPT, Datenkompetenz, Knowledge Graphs, KI-Reifegrad behandelt. Außerdem finden der Leipziger Semantic Web Tag sowie der Health Datathon statt. Im Mittelpunkt stehen Bereiche wie E-Government, Mobilität, vernetzte Gesellschaft, Datenintegration und Semantic Web in der Industrie und wiederum künstliche Intelligenz. Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft werden die Workshops leiten. 
Schließlich steht der Freitag mit „Jugend hackt" und einem Hacking-Training der eccenca GmbH ganz im Zeichen des Hackings.

Die Data Week versteht sich als „Datenfestival". Auf der Netzwerk- und Austauschveranstaltung sollen Industrie, Bürgerinnen, Wissenschaft und Behörden zusammekommen, um die wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Perspektiven von Daten und Datennutzung zu diskutieren. Organisatoren der Data Week Leipzig sind das Institut für Angewandte Informatik (InfAI), die eccena GmbH, ScaDS.AI und das Daten-Kompetenzzentrum Städte und Regionen (DKSR) in Zusammenarbeit mit Partnerinstitutionen wie unter anderem der HTWK Leipzig, DBpedia oder der Stadt Leipzig.

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news-6752Tue, 05 Mar 2024 15:26:24 +0100Der Platz in den Mülldeponien wird knapp – Was tun? https://magazin.htwk-leipzig.de/deponieverdichtung-geotechnikFür mehr Kapazität und Entsorgungssicherheit: Das Team der Geotechnik unterstützte die Zentraldeponie Datteln bei der StandortentwicklungFB > Fakultät > AktuellesHTWK > MagazinHTWK > Magazin > #forschungsstarkHTWK > Magazin > #zukunftsorientiertHTWK > Magazin > ForschungHTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵HTWK > Forschennews-6805Mon, 04 Mar 2024 15:24:00 +0100Thrombose-Erkrankungen durch Biosensoren frühzeitig erkennenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/thrombose-erkrankungen-durch-biosensoren-fruehzeitig-erkennenDeutsch-Koreanische Zusammenarbeit: Kolloquium zur Entwicklung von Biosensoren an der HTWK LeipzigVom 26. bis 28. Februar 2024 fand an der HTWK Leipzig das international besetzte wissenschaftliche Kolloquium „Development of nanomaterial-based in-vitro diagnostic technology for thrombosis in various stages” statt.

Forscherinnen und Forscher aus Südkorea, den USA, Großbritannien und Deutschland diskutierten dabei, wie sich Thrombose-Erkrankungen durch neuartige Biosensoren frühzeitig erkennen lassen. Es erfolgte ein Austausch von Expertinnen und Experten aus der Medizin, der Materialforschung und der Sensorentwicklung. Das Ziel der Expertengruppe besteht darin, eigens entwickelte Nanowerkstoffe in den Sensoren zu verwenden, um das Auftreten bestimmter, für Thrombosen typischer Biomarker so früh wie möglich zu erkennen.

Im Juni 2024 ist in Daejeon (Südkorea) eine Folgeveranstaltung geplant. Die Expertengespräche sollen dabei helfen, ein größeres deutsch-koreanisches Forschungsvorhaben vorzubereiten. Die Durchführung der Kolloquien werden von der koreanischen Regierung und vom sächsischen Transfervorhaben Saxony5 unterstützt.

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news-6730Wed, 28 Feb 2024 14:12:00 +0100Neues HolzBauForschungsZentrum entstehthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/neues-holzbauforschungszentrum-entstehtSpitzenforschung für Sachsen: Die MFPA Leipzig GmbH, das SIB und die HTWK Leipzig feierten heute die Grundsteinlegung des neuen HolzBauForschungsZentrums der HTWK LeipzigIm Innovationspark • Bautechnik • Leipzig/Sachsen im Stadtteil Engelsdorf entsteht das neue HolzBauForschungsZentrum der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig). Heute wurde dafür der Grundstein gelegt – in Anwesenheit von Thomas Schmidt, Sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung, Dr. Mathias Reuschel, Geschäftsführung der Gesellschaft für Materialforschung und Prüfungsanstalt für das Bauwesen Leipzig mbH (MFPA Leipzig GmbH), Clemens Schülke, Bürgermeister und Beigeordneter für Wirtschaft, Arbeit und Digitales der Stadt Leipzig, HTWK-Rektor Prof. Dr. Mark Mietzner sowie rund 50 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.

„Die Grundsteinlegung ist für uns ein bedeutender Moment. Seit knapp zehn Jahren beschäftigt sich die HTWK-Forschungsgruppe FLEX mit digital basierten Konzepten für das individuell automatisierte Bauen. Exemplarisch dafür steht das ressourcenschonende Zollingerdach, unter dem wir heute stehen. Um die gewölbte Dachkonstruktion aus Holz zukunftsfähig zu machen, haben wir vernetzte digitale Methoden genutzt. Unsere besondere Expertise mündet nun im HolzBauForschungsZentrum. Im Reallabor wollen wir das Bauen mit Holz im Maßstab 1:1 auf Anwendungsniveau entwickeln und den Transfer von der angewandten Wissenschaft in die Praxis deutlich beschleunigen“, so Prof. Alexander Stahr, Leiter der Forschungsgruppe FLEX an der HTWK Leipzig und Projektleiter des HolzBauForschungsZentrums.  

Bis zum Sommer 2024 soll das HolzBauForschungsZentrum fertig gebaut sein und damit pünktlich zum zehnjährigen Bestehen der Forschungsgruppe FLEX an die HTWK Leipzig übergeben werden. Unweit des Zollingerdaches und in direkter Nachbarschaft zum Carbonbetontechnikum der HTWK Leipzig wird damit eine weitere Forschungseinrichtung im InnovationsPark • Bautechnik • Leipzig/Sachsen stehen. Der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) ist Auftraggeber des Investors MFPA Leipzig GmbH und ermöglicht damit der HTWK die schnelle Nutzbarkeit einer neuen Forschungsstätte für den Holzbau. Initiator sind das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung und das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus mit der sächsischen Holzbauinitiative und der Förderung angewandter Forschung.

Neues Reallabor für den Holzbau der Zukunft

Das HolzBauForschungsZentrum wird eine Grundfläche von etwa 1.100 Quadratmetern haben. In der Halle entsteht eine frei konfigurierbare Arbeitsfläche für den großformatigen digitalen Holzbau. An einem Brückenkran hängend befestigte Industrieroboter bilden das „technologische Herz“ des Technikums. Sie sind über eine zentrale Steuerung untereinander und mit dem Kran verbunden, sodass jeder Punkt in der Halle zur Ausführung von Bearbeitungsschritten digital angesteuert werden kann. Mit dieser bislang kaum erprobten, aber enorm platzsparenden Vorfertigungsstrategie wird das Technikum ein technologisches Alleinstellungsmerkmal aufweisen. Ergänzend befinden sich in den Nebenräumen eine moderne Tischlerei sowie ein additives Fertigungslabor mit unterschiedlichen 3D-Druck-Technologien.

Im HolzBauForschungsZentrum will die Forschungsgruppe FLEX automatisierte Fertigungsstrategien entwickeln und realmaßstäblich prototypisch testen. Parametrische digitale Modelle spielen dabei eine zentrale Rolle, um alle Schritte vom Entwurf über die Planung bis zur effizienten Vorfertigung sowie Logistik und Montage auf der Baustelle lückenlos zu vernetzen. So soll das Bauen perspektivisch deutlich mehr von den positiven Effekten der Digitalisierung profitieren.

„Neben dem Hauptforschungsthema ergibt sich ein umfassender Forschungs- und Transferbedarf aus Informatik, Mathematik, Maschinenbau, Automatisierungstechnik und Wirtschaft. Das Prinzip der interdisziplinären Zusammenarbeit innerhalb der Hochschule – aber auch mit regionalen, nationalen und internationalen Wissenschafts- und Wirtschaftspartnern – wird damit zu einem wesentlichen wissenschaftlich-organisatorischen Grundbaustein des Projekts“, erklärt Stahr. Daneben sollen Fortbildungen zu aktuellen Forschungsergebnissen für Mitarbeitende aus Holzbau-Unternehmen und Baubehörden sowie für Fachleute aus Architektur und Ingenieurwesen angeboten werden.

Thomas Schmidt, Sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung: „In Nachhaltigkeit und Digitalisierung liegen die Schlüssel für Wettbewerbsfähigkeit und Regionalisierung im Bauwesen. Ich bin davon überzeugt, dass Sachsen in der ‚Bauwende‘ mit zuverlässigen Bauprodukten sowie praxisfähigen Produktions- und Fertigungsprozessen der nächsten Generation ganz vorn mitspielen kann, wenn Forschung, Unternehmen und Bauaufsichten intensiv miteinander kooperieren. Mit dem HolzBauForschungsZentrum entsteht im Innovationspark Bautechnik in Leipzig-Engelsdorf eine hochmoderne Forschungsstätte für die Erforschung und Weiterentwicklung von Produktionsverfahren für den Holzbau. Das Besondere an diesem Standort ist die Möglichkeit, mit den ansässigen Prüfanstalten die Innovationen schnell und direkt in den Markt zu bringen. Diese gelebte Kooperation ist ein echter Wettbewerbsvorteil und stärkt unsere regionale Wirtschaft.“

Prof. Dr. Mark Mietzner, Rektor der HTWK Leipzig: „In den vergangenen fünf Jahren ist die Hochschule wichtige Partnerschaften mit der regionalen Wirtschaft eingegangen, wodurch das HolzBauForschungsZentrum erst möglich wurde. Dank der hervorragenden Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Bau- und Immobilienmanagement (SIB) und der tatkräftigen Unterstützung durch die regionale Wirtschaft, kann heute der Grundstein für die Umsetzung dieses richtungsweisenden Vorhabens gelegt werden. Das Forschungszentrum unterstreicht die Rolle der HTWK Leipzig als Initiatorin von Innovationen und als Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Die Begeisterung und das Engagement unserer Forschenden, verbunden mit der praktischen Anwendung in der Region spiegeln die erfolgreiche Umsetzung meiner Strategie wider, die HTWK Leipzig als Zentrum für Wissenstransfer und Innovation in der Region und darüber hinaus zu positionieren."

Dr. Mathias Reuschel, Geschäftsführung der Gesellschaft für Materialforschung und Prüfungsanstalt für das Bauwesen Leipzig mbH (MFPA Leipzig GmbH) und Gründungsmitglied des Fördervereins HolzBauForschungsZentrum Leipzig: „Es freut mich sehr, dass durch das gemeinsame vertrauensvolle Handeln der Mandatsträger aus der regionalen Wirtschaft, der Wissenschaft und der Politik in kürzester Zeit die Idee eines Forschungszentrums Umsetzung findet. Im Sommer 2024 werden wir ein Zentrum einweihen, was in der Symbiose zwischen der HTWK und der MFPA den Strukturwandel, weg vom Kohleabbau hin zu einer gestärkten regionalen Holzwirtschaft, maßgeblich unterstützen wird. Genau so geht sächsisch“ 

Hintergrund zum Bauen mit Holz

Holz gilt als Hoffnungsträger, um die Baubranche nachhaltiger zu machen. In seiner Herstellung und Nutzung ist der traditionsreiche Baustoff klimafreundlicher als der energie- und ressourcenintensive Stahlbeton. Mit den sich verändernden gesellschaftlichen Zielen wächst die Nachfrage nach Holzbauten überdurchschnittlich stark. Gleichwohl sind die bekannten Konstruktionslösungen kaum geeignet, diese Bedarfe zu decken, da auch Holz als nachwachsender Rohstoff nur begrenzt zur Verfügung steht und die Konkurrenz um die industrielle Nutzung des Materials stark zunimmt. Es braucht daher zwingend neue Konzepte, um den wachsenden Bedarf mit deutlich weniger Holz decken zu können.

Der moderne Holzbau ist ein künftiges Innovationsfeld und Antrieb für die regionale Wertschöpfung. Deshalb hat die Sächsische Staatsregierung im Koalitionsvertrag vereinbart, den modernen Holzbau in Sachsen zu stärken. Die Sächsische Holzbauinitiative ist darauf ausgerichtet, für den Einsatz von Holz bei Bauprojekten zu werben, den Einsatz zu erleichtern und so die Nachfrage nach Bauholz in Sachsen zu erhöhen. Sie reiht sich ein und steht in Wechselwirkungen mit den nationalen und europäischen Strategien für eine sogenannte Bauwende: für klima- und ressourcenschonendere zirkuläre und serielle Bauweisen, für die Transformation des Gebäudebestandes bis zur Klimaneutralität und – nicht zuletzt – für bezahlbaren Wohnraum. 

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news-6731Tue, 27 Feb 2024 20:08:18 +0100HTWK-Forschende beim SPIN2030 Wissenschaftsfestival in Dresdenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-forschende-beim-spin2030-wissenschaftsfestival-in-dresdenForschung interaktiv erleben beim ersten sächsischen Wissenschaftsfestival am 8. und 9. März 2024. Eintritt freiSpannende Workshops, beeindruckende Experimente-Shows zum Mitmachen und Speed-Dating mit Forschenden – beim SPIN2030 Wissenschaftsfestival in Dresden können Besucherinnen und Besucher ein breites Spektrum an Wissenschaft in Sachsen erleben. Dafür sind am 8. und 9. März 2024 alle Etagen der Technischen Sammlungen in Dresden geöffnet. Der Eintritt ist frei.

„Mit unserer Kampagne ‚SPIN2030. Wissenschaftsland Sachsen‘ zeigen wir erstmals die Breite und Leistungsfähigkeit der hochschulischen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen im ganzen Freistaat. Das Interesse unserer Einrichtungen, sich am Wissenschaftsfestival zu beteiligen, war riesig. Wir wollen für Wissenschaft und Forschung begeistern, zum Staunen bringen und auch zum Diskutieren einladen. Das Wissenschaftsland Sachsen hat sich inzwischen zu einer Marke entwickelt, die wir noch viel bekannter machen wollen – bei uns in Sachsen, aber auch weit darüber hinaus. Ich freue mich auf zwei Tage ganz im Zeichen der sächsischen Wissenschaft und lade herzlich dazu ein, vorbeizukommen“, so Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow.

Das Programm der HTWK Leipzig

Beim ersten gesamtsächsischen „Wissenschaftsfestival SPIN2030“ beteiligen sich auch mehrere Forschungsgruppen der HTWK Leipzig. Zum detaillierten Programm.

In der ersten Etage befinden sich auf der Sonderausstellungsfläche die Exponate der Forschungsgruppen Geotechnik und FLEX. Bei den Geotechnikerinnen und Geotechnikern können kleine und große Besucherinnen und Besucher auf einen interaktiven Sandkasten springen und dabei mehr zur Bodenverdichtung erfahren, denn die zentrale Frage hier ist: Welche Methode ist effektiver, Boden zu verdichten, ein Riesensprung oder eine Serie kleiner Sprünge? Daneben zeigt die Forschungsgruppe FLEX am Gemeinschaftsstand mit dem Laserinstitut der Hochschule Mittweida, wie mit einem neu entwickelten 3D-Druckverfahren ressourcenschonender gebaut werden kann.

Neben Exponaten gibt es hier auch einen Stand für das Format „Meet a Scientist“: Dr. Konstantin Weise, der die Vertretungsprofessur für Elektrotechnik innehat, erklärt, welche Rolle Elektrotechnik in den Neurowissenschaften spielt und Florian Junker vom Institut für Betonbau spricht darüber, wie sich die Gefahr von Rissen in Bodenplatten vermeiden lässt.

Von der Sonderausstellungsfläche gelangen die Gäste in das „Machwerk“ im Erdgeschoss. Hier gibt es vor allem Roboter zu bestaunen. Die HTWK Robots, die mit ihrer Nao-Fußballmannschaft 2023 deutscher Vizemeister geworden ist, zeigen ihr fußballerisches Können und demonstrieren, was Fußball und Künstliche Intelligenz bewirken. Nebenan baut ein Roboter der Forschungsgruppe Nachhaltiges Bauen und vom PAES | Institut für Prozessautomation und Eingebettete Systeme live vor Ort ein Gelege für ein Bauteil aus Carbonbeton – dem Baustoff der Zukunft. Aus diesem wurde bereits ein ganzes Haus gebaut, das mit einer VR-Brille vor Ort auch besichtigt werden kann. Der Werkstoff Carbonbeton kann aber noch viel mehr: Denn Bauteile aus Carbonbeton können auch Leuchten oder Heizen. Ein Bauteil, das leuchtet, ist vor Ort. Die Gäste können hier selbst herausfinden, wie es angeht, denn einen Lichtschalter gibt es nicht.

Science Night

Ein weiteres Highlight gibt es am Freitagabend: die Science Night im Emuanuel-Goldberg-Saal in der 5. Etage. Neben einer Podcast-Liveaufzeichnung, mehreren Science Slams, einem Quiz und einer Vorführung zur Forensik treten hier die HTWK Robots auf. Von 17:45 bis 18:15 Uhr geben sie eine weitere Show.

Das gesamte Programm

Insgesamt rund 50 wissenschaftliche Einrichtungen und Verbände beteiligen sich am ersten gesamtsächsischen Wissenschaftsfestival. 

Wer gezielt die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Sachsen sucht, findet diese in der Nähe des Stands der HTWK Leipzig in der Sonderausstellungsfläche in der ersten Etage. Hier gibt es auch den Stand des Verbundprojektes Saxony5, in dem alle fünf HAW Mitglieder sind.

Öffnungszeiten:

  • Freitag: 12-22 Uhr (inklusive Science Night)
  • Samstag: 10-18 Uhr

Veranstaltungsort:

  • Technische Sammlungen Dresden, Junghansstraße 1-3, 01277 Dresden
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news-6692Mon, 26 Feb 2024 11:53:00 +0100Deponien als Schadstoffsenken: 20. Leipziger Deponiefachtagunghttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/deponien-als-schadstoffsenken-20-leipziger-deponiefachtagungAm 12. und 13. März 2024 findet an der HTWK Leipzig die 20. Leipziger Deponiefachtagung statt. Welchen Herausforderungen sich die Branche stellen muss und wohin sie sich entwickelt, erläutert Veranstalter Prof. Dr.-Ing. Said Al-Akel, HTWK-Professor für Grundbau, Bodenmechanik und Umweltgeotechnik.Was ist die Leipziger Deponiefachtagung und an wen richtet sie sich?

Die Leipziger Deponiefachtagung ist eine technisch-wissenschaftliche Veranstaltung mit Fachvorträgen. Die Tagung dient als Podium zur Diskussion technischer und rechtlicher Fragestellungen des Deponiebaus, der Kreislauf- und Abfallwirtschaft sowie des Umweltschutzes.

Sie richtet sich an Expertinnen und Experten aus Baubetrieben, Planung, Produktherstellung, Anlagenbetrieb, Forschung und Politik.

Wie hat sich die Tagung und die Themen in den letzten 20 Jahren entwickelt? Was sind heutige Herausforderungen?

Die Leipziger Deponiefachtagung begleitet die Entwicklungen im Bereich des Deponiebaus und der Abfallwirtschaft. Die anfänglichen Themen waren überwiegend an der Erfassung und Beseitigung der Abfälle orientiert. Heute stehen weitere Themen wie Abfallvermeidung, die stoffliche und energetische Verwertung des Abfalls und Nachhaltigkeit beim Umgang mit primären Stoffen im Mittelpunkt der Diskussionen. Diese schließt auch Regularien in der Abfallwirtschaft, Kreislaufwirtschaft und den Umgang mit schwer abbaubaren Chemikalien und schwer recycelbaren Verbundstoffen ein.

Was erwartet die Gäste bei der 20. Ausgabe der Fachtagung?

Die HTWK Leipzig, der Zweckverband Abfallwirtschaft Westsachsen und die Stadt Leipzig möchten im Jubiläumsjahr der Leipziger Deponiefachtagung hervorheben, welchen hohen Stellenwert der Umweltschutz im Deponiebau und in der Kreislauf- und Abfallwirtschaft hat.

Im Mittelpunkt der Vorträge stehen die gesetzlichen Regularien im Deponiebau und bei Geokunststoffen, der Einsatz von Ersatzbaustoffen in der Baubranche, der Umgang mit Deponiegas, Innovationen und Nachhaltigkeit im Deponiebau sowie die Schaffung von neuen Deponiekapazitäten. Auch Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung für Deponien werden diskutiert.

Schirmherr der 20. Leipziger Deponiefachtagung ist Bürgermeister Heiko Rosenthal, Vorsitzender des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Westsachsen und Beigeordneter für Umwelt, Klima, Ordnung und Sport der Stadt Leipzig.

Welche Rolle spielen Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Deponiebau?

Beide Themen sind nicht mehr aus unserem täglichen Handeln wegzudenken. Der Wirtschaftskreislauf, die Reduzierung von Treibhausgasen und Abfallmengen sind Hauptthemen der Tagung. Momentan wird das Deponieren als letzte Option in der Wertschöpfungskette angesehen. Jedoch bieten die heutigen Deponien immer noch den effektivsten Weg für eine umweltfreundliche Beseitigung von Schadstoffen aus der Natur. Nicht zu Unrecht werden die Deponien öfter als Schadstoffsenken bezeichnet.

Wie viel Platz haben wir noch für Deponien und welche Orte sind dafür geeignet?

Geeignete Standorte sind wegen der hohen Umweltauflagen und der konkurrierenden Nutzungen tatsächlich rar geworden. Zurzeit sind ehemalige Steinbrüche als Deponiestandort geeignet. Auch das Prinzip „Deponie auf Deponie“, also der Bau einer neuen Deponie auf einer alten Deponie sowie die Erweiterung von vorhandenen Deponien sind möglich.

Die HTWK Leipzig fungiert als Gastgeberin und Tagungsort. In welchen Studiengängen und Forschungsprojekten werden Deponien thematisiert?

Im Bachelorstudium Bauingenieurwesen werden die Studierenden in die Thematik Abfallwirtschaft eingeführt. Im Masterstudium der Studiengänge Bauingenieurwesen und Wirtschaftsingenieurwesen wird vertieftes Wissen im Deponiebau und Altlastensanierung vermittelt. Forschungsprojekte zu den Themen Deponiegas, alternative Abdichtungssysteme sowie zur Kapazitätserweiterung von vorhandenen Deponien sind Gegenstand von abgeschlossenen und noch laufenden Forschungsprojekten.

Herzlichen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Katrin Haase.

Mehr Informationen zur Tagung finden Sie unter deponiefachtagung.de

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news-6719Thu, 22 Feb 2024 11:34:00 +010019. Erdbaufachtagung: Von ambitionierten Bauprojekten und neuen Technologienhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/erdbaufachtagung-von-ambitionierten-bauprojekten-und-neuen-technologienAm 29. Februar und 1. März tauschen sich Fachleute aus Erd-, Grund- und Wasserbau bei der 19. Erdbaufachtagung in Leipzig ausDie Bauakademie Sachsen lädt auch in diesem Jahr wieder Expertinnen und Experten aus Bauplanung, Ausführung und Forschung zur Erdbaufachtagung ins H4 Hotel Leipzig, um miteinander in einen fachübergreifenden Dialog zu treten. Prof. Dr.-Ing. Ralf Thiele, Geotechnik-Professor der HTWK Leipzig, sitzt im Beirat der Erdbaufachtagung und ist damit unter anderem verantwortlich für die Programmplanung. Außerdem führt er als einer der Moderatoren durchs zweitägige Programm.

Zahlreiche Referentinnen und Referenten bieten Einblicke in ambitionierte Bauprojekte, komplexe Vorschriften und neue Technologien. An ausgewählten praktischen Beispielen stellen sie innovative Lösungsansätze vor und informieren über aktuelle Normenänderungen. Zudem werden Erfahrungen aus einem Schadensfall, Erkenntnisse aus dem Bereich der angewandten Forschung und ausgewählte vergaberechtliche Fragen des Erdbaus vorgestellt und diskutiert.

Die Fachtagung wird von einer Fachausstellung und der traditionellen Abendveranstaltung umrahmt. Die Erdbaufachtagung wird seitens der Architektenkammer Sachsen und der Ingenieurkammer Sachsen als Weiterbildung anerkannt.

Mehr Informationen zum Programm finden Sie auf der Website der Bauakademie Sachsen

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news-6697Thu, 15 Feb 2024 11:19:00 +0100Geothermie-Anlagen besser und kostengünstiger planenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/geothermie-anlagen-besser-und-kostenguenstiger-planenErdwärme-Anlagen zu planen ist aufwendig und teuer. Eine optimierte Planung will die HTWK Leipzig mit einer Open-Source-Software ermöglichenEin weiterer Schritt in Richtung Wärmewende: Seit Januar 2024 erforscht die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft, wie Planer großflächige Anlagen für oberflächennahe Geothermie standortbezogen zuverlässiger dimensionieren können. Dadurch können die Investitions- und Betriebskosten gesenkt und die Anlagen für Bauherren lukrativer werden. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert das Forschungsprojekt mit 2,2 Millionen Euro.

Vor dem Bau der bis zu 100 Meter tiefen Sonden für oberflächennahe Geothermie müssen Ingenieurbüros umfangreich prüfen, ob der gewählte Standort dafür geeignet ist. Erste Daten wie schützenswerte Gewässer und unterirdische Grundwasserströme lassen sich bei den Geologischen Diensten der Länder erfragen. „Eine Probebohrung ist jedoch immer vonnöten, denn jedes Bauprojekt und jeder Boden ist individuell. Die Bohrung liefert nähere Informationen über die Art des Gesteins und dessen Wärmeleitfähigkeit“, erläutert Anke Bucher, Leiterin des Forschungsprojekts und HTWK-Professorin für Angewandte Mechanik. Es folgen Berechnungen, mit welcher Wahrscheinlichkeit die geforderte Heizleistung über den gesamten Zeitraum betrachtet erreicht wird. Für diese Kalkulationen nutzen Planungsbüros bisher kommerzielle Softwarelösungen, die teilweise auf vereinfachten Annahmen beruhen, die den realen Standortbedingungen nicht immer genügen. Eine Alternative gestaltete der Forschungspartner Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig (UFZ) bereits im gemeinsamen Vorgängerprojekt EASyQuart mit der HTWK Leipzig: die wissenschaftliche Open-Source-Software OpenGeoSys zur Simulation thermisch-hydraulisch-mechanisch gekoppelter Prozesse.

Schneller werden dank Modellreduktion

„Das Programm erzielt bereits jetzt genauso gute Simulationsergebnisse für Erdwärmeanlagen wie Bezahllösungen, jedoch langsamer. Im aktuellen Forschungsprojekt EASyQuart-Plus gilt es nun, die Software durch Modellreduktionen zu optimieren“, so Bucher. Um ein Rechenmodell reduzieren zu können, muss zunächst mit großen, realitätsnahen und komplexen Datenpaketen gerechnet werden. Dann prüft Bucher gemeinsam mit ihrem dreiköpfigen Team, welche Werte für ein schnelleres Arbeiten bei gleichem Ergebnis entfallen können. Dabei erstellen sie Standortsimulationen, die mit realen Messdaten aus bestehenden Geothermie-Anlagen trainiert werden. Die Messungen vergleicht das Team mit den Ergebnissen der numerischen Simulation.

Ein weiteres Ziel der dreijährigen Forschungsarbeit besteht darin, eine bessere Effizienz der Geothermie-Anlage bereits in der Planungsphase durch die Kopplung mit der Haustechnik für Heizung, Kühlung und Warmwasser zu erzielen. Denn damit die zur Nutzung der Anlage in der Regel notwendige Wärmepumpe möglichst wenig Strom benötigt, muss nicht nur der Untergrund identifiziert sein, sondern auch der Energieverbrauch des Gebäudes. Mit den Softwarelösungen und den Erkenntnissen der numerischen Simulationen sollen sogenannte digitale Zwillinge, also virtuelle Modelle, für reale Erdwärmesonden-Anlagen gestaltet werden, die den Betrieb der Anlagen rechnerisch begleiten und durch Modellanpassungen eine kontinuierliche Verbesserung von Prognosesimulationen des Betriebsverhaltens ermöglichen. Außerdem wird das Team Empfehlungen für Leitfäden und regulative Rahmenbedingungen für Verbände und Behörden formulieren, um geltende Bestimmungen den Erkenntnissen aus der Forschung anzupassen und im Rahmen der föderalen Strukturen möglichst zu vereinheitlichen.

Prof. Dr. Faouzi Derbel, Prorektor für Forschung und Nachhaltigkeit: „Als Hochschule für Angewandte Wissenschaften legen wir Wert darauf, unsere Erkenntnisse in die Praxis zu überführen. Mit diesem großangelegten Forschungsprojekt zur Geothermie wollen wir die Wärmewende voranbringen – als Baustein zur Erreichung der Klimaziele und zur Verbesserung der Nachhaltigkeit.“

Hintergrund: Geothermie ist stets verfügbar

Unter unseren Füßen befindet sich eine nach menschlichem Ermessen unerschöpfliche Wärmequelle: Bis zu 15 Meter unter der Erdoberfläche herrscht eine Durchschnittstemperatur von 11 bis 12 Grad, sommers wie winters. Im Gegensatz zu anderen erneuerbaren Energien wie Windkraft und Solarenergie ist Erdwärme somit rund um die Uhr verfügbar. Um die Klimaziele Deutschlands zu erreichen, ist es unabdingbar, auch diese Energie für das Heizen im Winter und für das Kühlen im Sommer zu nutzen. Im Jahr 2022 deckten oberflächennahe und tiefe Geothermie-Anlagen hierzulande lediglich 1,5 Prozent des gesamten Wärmebedarfs – ihr Potenzial liegt aber deutlich höher.

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news-6703Mon, 12 Feb 2024 16:11:32 +0100Innovationsidee gegen Häusliche Gewalthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/innovationsidee-gegen-haeusliche-gewaltHTWK-Nachwuchsforscherin Dr. Friederike Frieler überzeugt beim Ideenwettbewerb für Soziale Innovationen des BMBF Über 240.000 Personen waren laut Angaben des Bundeskriminalamtes im Jahr 2022 von häuslicher Gewalt betroffen – Tendenz steigend. Die Zahl der nicht polizeilich erfassten Fälle dürfte weit höher liegen. Zu über 70 Prozent sind die Opfer Frauen und Mädchen; über 75 Prozent der Täterinnen und Täter sind männlich. Zunehmend mehr Betroffene suchen inzwischen auch Hilfe und Beratung. Doch verfügen beispielsweise Frauenhäuser nicht über ausreichend Kapazitäten, um dem wachsenden Bedarf der Schutzsuchenden nachzukommen. Die Folge: Vermehrt verbleiben diese wegen Platzmangels in Gewaltbeziehungen oder begeben sich in andere unsichere Wohnsituationen bis hin zur Obdachlosigkeit. „Eine Lösung könnte sein, eine Vermittlungsstelle einzurichten, um leichter passenden Wohnraum zu finden“, so Dr. Friederike Frieler, Nachwuchsforscherin an der HTWK Leipzig und Mitarbeiterin im Projekt „HOME“, in dem sie zur Prävention häuslicher Gewalt mit Schwerpunkt Wohnraumversorgung forscht.

Eine Vermittlungsstelle könnte den Opfern häuslicher Gewalt sowie den Frauenhäusern und deren Mitarbeitenden im Austausch zwischen Wohnraumgebenden, Gewaltschutzsystem und Betroffenen helfen. Frieler weiß: „Betroffene haben mit Vorurteilen zu kämpfen. So machen sich Vermieterinnen und Vermieter beispielsweise Sorgen, ob Täterinnen und Täter dann vor der Tür stehen und wieder Gewalt anwenden oder dass Betroffene zu wenig Geld haben, um regelmäßig Miete zu zahlen oder ihr Aufenthaltsstatus ungeklärt ist.“

Idee überzeugt beim Pitch

Ihren Lösungsvorschlag reichte Frieler im Ideenwettbewerb für Soziale Innovationen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ein. Diesen rief das Ministerium zuletzt im Oktober 2023 in der Förderrichtlinie „Gesellschaft der Innovationen – Impact Challenge an Hochschulen“ aus. Mit dem Wettbewerb fördert der Staat soziale Innovationen, die aus dem Hochschulkontext heraus in die gesamte Gesellschaft wirken sollen. Denn diese tragen dazu bei, Lösungen für gesellschaftliche Probleme zu finden, helfen benachteiligten oder hilfsbedürftigen Menschen und wollen unsere Umwelt schützen, indem neue Verhaltens- und Handlungsmuster entstehen. Die Bandbreite an Beispielen ist groß: seien es Tausch- und Teilangebote wie Car- oder Food-Sharing, Parking Days, Demokratie-Cafés, oder Mehrgenerationenhäuser.

Ende November 2023 präsentierte Frieler ihre Idee in einem kurzen Pitch beim Matchathon des BMBF, einer Vernetzungsveranstaltung für Studierende, Promovierende und Nachwuchsforschende. – Mit Erfolg: Sie gewann ein Preisgeld in Höhe von 12.500 Euro und erarbeitet damit zusammen mit der Leipziger Kontaktstelle Wohnen, einem Verein der bisher Geflüchtete bei der Wohnraumsuche unterstützt, bis Mitte April ein Konzept. Bis zu 20 Konzepte werden dann für eine Förderung ausgewählt. Gehört sie zu den Auserwählten wird auch sie ihre Idee umsetzen können. Frieler: „Mit einer Förderung könnte ich gemeinsam mit Partnern ein Jahr lang eine Vermittlungsstelle in Leipzig erproben.“

Ankündigung: Film und Gespräch am 15. April 2024

Zum Thema Häusliche Gewalt lädt die Cinémathèque Leipzig (Karl-Liebknecht-Str. 109) am 15. April 2024 zu einer Filmvorführung mit anschließender Diskussion. In dem Dokumentarfilm „Zuflucht nehmen“ von 2023 zeigen die Protagonistinnen, dass verschiedene strukturelle Probleme die Situation von gewaltbetroffenen Frauen beeinflussen. Der angespannte Berliner Wohnungsmarkt spielt dabei eine zentrale Rolle. Er hat nicht nur einen Mangel an Schutzplätzen zur Folge, auf die gewaltbetroffene Frauen angewiesen sind. Ebenso geht damit der Verlust von bereits bestehenden Zufluchtsräumen infolge von Gentrifizierung durch Kündigungen, Mietsteigerungen und anderen Verdrängungsprozessen einher.

Zur Vorführung und Diskussion wird unter anderem die Regisseurin des Films, Selina Höfner, anwesend sein. Die Filmvorführung ist eine Kooperation der HTWK Leipzig, dem Verein Frauen für Frauen und der Kontaktstelle Wohnen (Zusammen e.V.).

Beginn der Filmvorführung ist um 18:30 Uhr, im Anschluss Gesprächsrunde; Eintritt frei, Spende erwünscht.

Zum Trailer: www.zufluchtnehmen.de

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news-6545Thu, 01 Feb 2024 10:05:00 +0100Wasserstoffdorf: Gasleitungen erstmals sichtbarhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wasserstoffdorf-gasleitungen-erstmals-sichtbarDie oberirdischen Gasleitungen des neuen Forschungsstands im Wasserstoffdorf Bitterfeld-Wolfen werden am 20. März 2024 erstmals öffentlich gezeigtIm Wasserstoffdorf Bitterfeld-Wolfen erforscht die HTWK Leipzig gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft den Transport von Wasserstoff in herkömmlichen Kunststoff-Gasleitungen. Seit Oktober 2023 ist das Testfeld um einen Komponenten-Versuchsstand reicher: Zwei oberirdische Rohrleitungen sind mit zahlreichen Komponenten aus dem Erdgas-Transport bestückt. Dort testet ein Forschungsteam um HTWK-Professor Robert Huhn den Einfluss von Wasserstoff auf verschiedene Absperr-Armarturen und Dichtungsmaterialien. Mit handgroßen Messgeräten überprüft es außerhalb der Rohre, ob Wasserstoff an den Verbindungsstellen austritt.

Positiver Nebeneffekt des neuen Versuchsstands: Die Besucherinnen und Besucher der regelmäßigen Tage der offenen Tür können nun einen Teil der Gasleitungen zu Gesicht bekommen. Außerdem ist im Info-Pavillon nun neben einer Brennstoffzelle auch eine neue Wasserstofftherme zu bestaunen, die beide mit reinem Wasserstoff betrieben werden. Der nächste Tag der offenen Tür im Wasserstoffdorf Bitterfeld-Wolfen ist am 20. März 2024.

Das Wasserstoffdorf Bitterfeld-Wolfen

Mitten im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen, 50 Kilometer nördlich von Leipzig, befindet sich ein zwei Fußballfelder großes umzäuntes Gelände. Zu sehen ist neben einem gläsernen Info-Pavillon vor allem grüne Wiese, denn das Besondere an diesem Testfeld liegt unter der Erde: 1,4 Kilometer Gasleitungen, durch die in drei verschiedenen Druckstufen reiner Wasserstoff strömt. Robert Huhn, HTWK-Professor für Gas- und Wärmenetze und sein Team vom Institut Energie-, Gebäude- und Umwelttechnik testen hier gemeinsam mit den Partnern DBI Gas- und Umwelttechnik und der Mitteldeutschen Netzgesellschaft Gas (MITNETZ Gas) in einem Langzeitversuch, wie sich Wasserstoff verhält, wenn er im Verteilnetz durch herkömmliche Gasleitungen aus Kunststoff fließt.

Im Mai 2019 wurde das sogenannte Wasserstoffdorf als gemeinsames Testfeld des Forschungsverbunds „Hydrogen Power Storage & Solutions East Germany“ (HYPOS) in Betrieb genommen. In diesem Forschungsverbund arbeiten mehr als 160 Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft daran, Wasserstoff technisch sicher und wirtschaftlich nutzbar zu machen. Gefördert vom Bundesforschungsministerium, erproben sie die Herstellung, Speicherung und Verteilung von Wasserstoff – letzteres im Wasserstoffdorf.

 

Hintergrund: Energiewende

Im Zuge der Energiewende will Deutschland bis 2050 auf fossile Energieträger verzichten – somit auch auf Erdgas. Durch erneuerbare Energien erzeugter Wasserstoff soll es langfristig ersetzen. Das bringt neue Anforderungen mit sich: Wasserstoff ist das kleinste Element und kann sich somit leichter verflüchtigen als Erdgas. Zudem ist es im Gemisch mit Luft schnell entflammbar. Kann Wasserstoff trotzdem durch dieselben, bestehenden Kunststoffleitungen fließen? Dieser Frage gehen die Wissenschaftler im Forschungsprojekt H2Infra nach. Sie ergründen den effizienten und sicheren Betrieb von Wasserstoffverteilnetzen im Wasserstoffdorf Bitterfeld-Wolfen. Die Forschungsfrage beantwortet Huhn zuversichtlich: „Nach knapp viereinhalb Jahren Testzeitraum im Dauerbetrieb mit Wasserstoff in Erdgasleitungen funktioniert der Transport bisher einwandfrei. Daher können bestehende Erdgasleitungen für den Transport von Wasserstoff voraussichtlich leicht umgerüstet werden. Das könnte die Energiewende beschleunigen, denn Deutschland ist mit 550.000 Kilometer langen Erdgas-Verteilleitungen gut vernetzt.“

Prof. Dr. Faouzi Derbel, Prorektor für Forschung und Nachhaltigkeit: „Zahlreiche Forschungsprojekte der HTWK Leipzig setzen den Fokus auf Technologien und Verfahren, die eine nachhaltigere Zukunft ermöglichen. Eine herausragende Rolle spielt es dabei, Grundlagen für einen sicheren und effizienten Transport von Wasserstoff zu schaffen und diese wissenschaftlich zu begleiten.“

Einblicke vor Ort

Prof. Dr. Robert Huhn (*1974) ist seit 2019 Professor für Gas- und Wärmenetze an der Fakultät Ingenieurwissenschaften der HTWK Leipzig. Der promovierte Maschinenbau-Ingenieur befasst sich mit Gasversorgungstechnik und Gasanwendung in Industrie, Gewerbe und Haushalten sowie
mit der Verteilung von thermischer Energie in Wärmenetzen. Wasserstoffanwendungen spielen dabei eine wesentliche Rolle.

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news-6646Fri, 19 Jan 2024 10:00:00 +0100Über eine Million Euro Förderung für 3D-Druck-Forschunghttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/ueber-eine-million-euro-foerderung-fuer-3d-druck-forschungDie HTWK Leipzig erhält von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erneut eine Förderung für GroßforschungsgeräteBereits zum zweiten Mal erhält die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) eine Großgeräteförderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG): Nach der Finanzierung von Großgeräten für die Werkstoffforschung gibt es ab Januar 2024 rund 1,2 Million Euro für Technik zur Erforschung des 3D-Drucks. Zu den neuen Geräten gehören zwei 3D-Drucker und ein Analyse-Gerät. „Damit können wir neue hybride Werkstoffe und Bauteile von der Fertigung im 3D-Drucker über die Charakterisierung der werkstofftechnischen Eigenschaften bis hin zur Erprobung in Demonstrator-Bauteilen umsetzen“, sagt Ingo Reinhold, Professor für Beschichtungsprozesse an der HTWK Leipzig.

Mit der Förderung stärkt die Hochschule ihre jahrelange Expertise im Bereich der additiven Fertigung. Bei diesem Verfahren werden Materialien wie Polymere, Zellkulturen, Hydrogele oder Metalle Schicht für Schicht aufgetragen, um dreidimensionale Gegenstände zu erzeugen. Andere gängige Bezeichnungen sind 3D-Druck oder englisch „additive manufacturing“. Der 3D-Druck findet in zahlreichen Lehr- und Forschungsbereichen der HTWK Leipzig Anwendung, darunter im Maschinenbau, im Leichtbau, in der Druck- und Verpackungstechnik, in der Architektur, im Bauwesen sowie in der Elektro- oder Energietechnik. „Der Vorteil des 3D-Drucks im Vergleich zu konventionellen Fertigungsverfahren resultiert aus seiner Multifunktionalität, die in einem einzigen Fertigungsschritt umsetzbar ist. Nahtlos können mehrere Materialien miteinander gedruckt werden, die verschiedene Eigenschaften und Funktionen kombinieren und die Produkte somit ‚smart‘ machen“, so Reinhold, der das Förderprojekt verantwortet und mehr als 15 Jahre Expertise aus der Inkjet- bzw. Tintenstrahl-Technologie einbringt.

Neben Reinhold sind am Förderprojekt beteiligt: Prof. Fritz Peter Schulze (Professur für Werkzeugmaschinen und Fertigung), Prof. Lutz Engisch (Professur für Werkstoffe), Prof. Paul Rosemann (Professur für Werkstofftechnik) und Prof. Faouzi Derbel (Professur für Smart Diagnostik und Online Monitoring).

Moderne Forschungsgeräte für den 3D-Druck

Konkret gehört zu den neuen Großgeräten ein 3D-Drucker mit Powderbed-Fusion/IR-3D-Drucksystem. Dieser kann verschiedene Pulver und Tinten durch Wärmestrahlung miteinander verschmelzen und neben der mechanischen Funktion des Bauteils auch lokal Eigenschaften definiert verändern. So können Forschende beispielsweise mit Nanopartikeln elektrische Leiter oder Sensorik in mechanische Strukturen einbringen.
Ein weiterer 3D-Drucker ist für medizinische Anwendungen vorgesehen. Er ermöglicht das Drucken komplexer Materialkombinationen in Pastenform, die über die verschiedenen Druckköpfe eingespeist werden. Biomedizinerinnen und Biomedizinern erlaubt das Verfahren zum Beispiel, Knochenimplantaten Arzneimittel beizugeben, damit diese vom Körper besser angenommen werden.
Mit einem weiteren Großgerät, dem Präzisionsrheometer, analysieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Fluss von Pulvermaterialien, um die Geschwindigkeit und Präzision der Prozesse weiter zu optimieren.

Forschungsbereich Multimaterial-Additive-Manufacturing

Die neuen Großgeräte sind im Forschungsbereich Multimaterial-AM angesiedelt. AM steht für „additive manufacturing“. Hier werden fakultätsübergreifend Forschungsideen generiert, Synergien identifiziert und die Nutzung der Geräte für interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der HTWK Leipzig sowie für Externe ermöglicht.

Zudem verbindet der Forschungsbereich Multimaterial-AM das fakultätsübergreifende Kompetenzzentrum für Werkstoffforschung mit dem Institute for Printing, Packaging und Processing (iP3) an der Fakultät für Informatik und Medien, das bereits seit Jahren die Anwendung additiver Fertigungsverfahren im Rahmen der klassischen Druck- und Verpackungstechnik erforscht. Im Bereich der Werkstoffforschung konnte bereits in der ersten Förderung der DFG-Großgeräteaktion eine Förderung von rund einer Million Euro eingeworben und davon ein Rasterelektronenmikroskop und ein Computertomograph beschafft werden.

Prof. Dr. Mark Mietzner, Rektor der HTWK Leipzig: „Die HTWK Leipzig hat als forschungsstarke Hochschule in den vergangenen Jahren immer wieder neue Drittmittelrekorde eingeworben, zuletzt 2022 mit insgesamt 21,12 Millionen Euro. Deshalb freut mich die zweite Förderung innerhalb der DFG-Großgeräteaktion umso mehr, denn so kann das neue Jahr bereits mit einer ganz besonderen Erfolgsmeldung beginnen. Insbesondere freut es uns, dass wir als Hochschule für Angewandte Wissenschaften unsere DFG-Förderungen ausbauen können und unsere Leistungen auf dem Gebiet des 3D-Drucks entsprechende Anerkennung erfahren.“

Prof. Dr. Faouzi Derbel, Prorektor für Forschung und Nachhaltigkeit der HTWK Leipzig: „Die zweite DFG-Förderung von Großgeräten freut uns sehr. Die neuen Geräte im Forschungsbereich Multimaterial-AM können dazu beitragen, das Ingenieurwesen zu transformieren, ähnlich wie es beispielsweise der Einsatz von KI oder Big Data machen kann, denn additive Fertigung hat das Potenzial, mit neu kombinierten Materialien gänzlich neue Lösungen zu erschaffen.“

Hintergrund zur DFG-Förderung

Mit der Förderung unterstützt die DFG Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, indem sie die vorhandene Geräteinfrastruktur ergänzt und vorhandene Forschungsschwerpunkte gezielt fördert. In der dritten und damit letzten Ausschreibungsrunde wurden in einem Begutachtungsprozess der DFG aus 65 beantragenden Hochschulen lediglich 16 für die Förderung ausgewählt.

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news-6659Thu, 18 Jan 2024 14:10:00 +0100HTWK-Ingenieure stärken Partnerschaft mit Afrikahttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-ingenieure-staerken-partnerschaft-mit-afrikaProf. Faouzi Derbel vernetzt sich bei einer Konferenz in Marrakesch mit afrikanischen Hochschulen und Unternehmen, um Wissenstransfer zu stärkenAuf der internationalen Konferenz „Closing the Gap – Higher Education Partnerships as Pillars for Employment“ des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD) diskutieren vom 16. bis 18. Januar 2024 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, wie die Hochschulen zur nachhaltigen Verbesserung der Arbeitsmärkte beitragen können. Auch die HTWK-Ingenieurinnen und Ingenieure Prof. Dr. Faouzi Derbel, Maike Vorwald und Florian Strakosch nehmen an der Konferenz teil und treffen dort unter anderem auf die tunesischen Kolleginnen Fatma Rouissi und Ferdaous Chaabane, mit denen sie bereits im Transferprojekt „Smart Heads“ erfolgreich zusammenarbeiteten.

Neben namhafter Repräsentanten verschiedener akademischer Institutionen und des Ministers für höhere Bildung und Wissenschaft besuchte auch der deutsche Botschafter in Marokko, Robert Dölger, den Konferenzauftakt.

Zunächst stellten Referenten Best-Practice-Beispiele einer internationalen Zusammenarbeit mit verschiedenen afrikanischen Hochschulen vor. Darauf aufbauend diskutierten die Konferenzteilnehmer darüber, welche Aspekte die Hochschulbildung bereits abbildet, welche Erfahrungen aus afrikanischen Nationen und Industrien vorhanden sind, und wie die Einstellung junger Menschen in Unternehmen direkt nach dem Abschluss die zukünftige Lehre beeinflussen wird. Dabei beleuchteten sie besonders, welche Diskrepanzen sich aus der theoretischen Ausbildung und der Praxis in der Industrie sowohl in Deutschland als auch in den Partnerländern ergeben.

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news-6642Mon, 15 Jan 2024 12:47:00 +0100Unterstützung auf Augenhöhe: Machen Sie mit Ment4Science den nächsten Schritt!https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/unterstuetzung-auf-augenhoehe-machen-sie-mit-ment4science-den-naechsten-schrittIm SoSe 2024 startet das Mentoring-Programm für promotionsinteressierte Masterstudentinnen - Anmeldung bis zum 1. März 2024 möglichDas Mentoring-Programm Ment4Science startet an der HTWK Leipzig in die erste Runde: Ab dem Sommersemester 2024 unterstützt es vier bis sechs promotionsinteressierte Masterstudentinnen bei der strategischen Planung ihres Karrierewegs und ermutigt zu einer akademischen Laufbahn, insbesondere im MINT-Bereich. Das Mentoring-Programm ist eines von mehreren Programmformaten des Female Scientists Networks, mit denen die HTWK Leipzig einen Beitrag zur hochschulweiten Sichtbarkeit, Vernetzung und Qualifizierung von Wissenschaftlerinnen aller Karrierestufen leisten möchte.

Wissenschaft? Promotion? Karriere?

Wer sich während des Studiums mit Peers darüber beraten möchte, ob eine Promotion der nächste Schritt sein könnte, ist hier genau richtig. Denn Ment4Science ermöglicht es Masterstudentinnen, sich mit Gleichgesinnten auf Augenhöhe über die Perspektive der „Promotion“ auszutauschen. Dieser Austausch wird von einer Mentorin (Doktorandin) begleitet, die aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen wertvolle Ratschläge zur Entscheidungsfindung und bewährte Strategien für den Weg in die Wissenschaft teilt. Mithilfe des Peer- und Gruppen-Mentorings bietet das Programm während eines Semesters Raum und Zeit, Impulse und Antworten zu zentralen Fragen wie z.B. der Finanzierung, den ersten Schritten, individuellen Karrierewünschen oder persönlichen Potenzialen zu erhalten. Vor dem Programmstart erhalten sowohl die Teilnehmerinnen als auch die Mentorin ein Mentoring-Briefing, während des Semesters werden Sie von der Projektkoordinatorin begleitet.

Machen Sie den nächsten Schritt!

Melden Sie sich bei Interesse bis zum 1. März 2024 über das Anmeldeformular an und freuen Sie sich im Sommersemester auf einen inspirierenden und empowernden Austausch mit Gleichgesinnten. Weitere Informationen zum Programm und Ablauf finden Sie auf der Programmwebseite.

 


Bund-Länder-Programm "FH-Personal"
Ment4Science ist ein Programmformat des Female Scientists Networks im umfassenden Projekt Science_Careers, das im Rahmen des Bund-Länder-Programms "FH-Personal" unterstützt wird. Dieses Programm hat das Ziel, hochschul- und standortspezifische Konzepte für innovative Ansätze zur Rekrutierung und Qualifizierung des akademischen Nachwuchses zu entwickeln und umzusetzen. Weitere Informationen sind auf der Webseite des Förderprogramms FH-Personal abrufbar. 

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news-6634Fri, 12 Jan 2024 14:18:47 +0100Forum Bau: Erdbebengerechtes Bauenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/forum-bau-erdbebengerechtes-bauenAm 17. Januar geht es in der Vortragsreihe um erdbebengerechtes Bauen bei mehrgeschossigen Logistikhallen. Referent: Dr. Matthias Molter, BremerErdbeben stellen die Baubranche vor große Herausforderungen. Nachhaltig Bauen bedeutet auch, die Möglichkeit derartiger Naturereignisse in die Bauplanung miteinzubeziehen und mögliche Schäden von vorn herein zu minimieren. Am Beispiel mehrgeschössiger Logistikhallen führt Bremer-Vorstand Dr. Matthias Molter in Methoden des erdbebengerechten Bauens ein.

Die Bremer-AG zählt in Deutschland zu den Marktführern im schlüsselfertigen Bauen mit Stahlbetonfertigteilen. Mit Sitz in Paderborn ist das Unternehmen auf Büro-, Logistik- und Produktionsgebäude, Einrichtungs- und Kühlhäuser sowie Verbrauchermärkte spezialisiert.

Die Vortragsreihe der Fakultät Bauwesen

Das Forum Bau lädt mit bis zu vier Fachvorträgen pro Semester – in der Regel mittwochs ab 18 Uhr – Interessenten an die HTWK Leipzig ein. Meist stehen regionale Bau- oder Sanierungstätigkeiten im Fokus. Die Vortragsreihe richtet sich vor allem an Studierende und Lehrende aus Bauwesen, Architektur und anderen Fachrichtungen sowie an Ingenieurinnen und Ingenieure aus der Region. Es referieren ausgewiesene Expertinnen und Experten aus Bauingenieurwesen und Architektur. Der Eintritt ist frei. Beim Besuch von fünf Veranstaltungen wird die Teilnahme durch die Architektenkammer Sachsen als Weiterbildung anerkannt.

Ablauf

Als Forum-Bau-Verantwortlicher moderiert Prof. Robert Fiebig die Veranstaltung. Etwa eine Stunde referiert der geladene Gast; samt anschließender Diskussion dauern die Veranstaltungen zwischen 70 und 90 Minuten. Rund um den Termin bieten sich Chancen, Netzwerke aufzubauen oder wiederzubeleben.

Wann und wo?

Mittwoch, 17. Januar 2024, 18:00 Uhr im Hörsaal T_A140-H (Trefftz-Bau) in der Gustav-Freytag-Straße 43–45, 04277 Leipzig.

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news-6628Thu, 11 Jan 2024 10:43:34 +0100TV-Tipp: Beitrag über serielles Bauen bei MDR Umschauhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/tv-tipp-beitrag-ueber-serielles-bauen-bei-mdr-umschauIm Carbonbetontechnikum erklärt Prof. Holschemacher, warum serielles Bauen die Zukunft des Bauens bestimmt und welche Vorteile es bietetSteigende Materialkosten und Zinsen führen bei Neubauten derzeit zu hohen Mietpreissteigerungen. Für bezahlbares Wohnen rückt serielles Bauen wieder vermehrt in den Fokus.

„Der Anteil der seriell gebauten Bauteile nimmt derzeit deutlich zu“, erläutert Prof. Dr. Klaus Holschemacher, Direktor des Instituts für Betonbau (IfB) an der HTWK Leipzig, im Interview ab Minute 2:00 des Berichts und erläutert die Gründe: „Wir haben Kostenvorteile, wir haben Effizienzvorteile, wir sparen Material ein.“

Mit der IfB-Forschungsgruppe „Nachhaltiges Bauen“ und zahlreichen Forschungspartnern setzt er sich im Carbonbetontechnikum in Leipzig-Engelsdorf dafür ein, den im Vergleich zum Stahlbeton ressourcenfreundlicheren Carbonbeton in die praktische Anwendung zu bringen. Regelmäßig laden die Forschenden Interessierte ein, um zu zeigen, wie ein Betonwerk seine Produktionsstätten umbauen muss, um serielle oder individuelle Carbonbetonbauteile herzustellen.

Beitrag auf MDR Umschau

Dieser Link führt zum Beitrag in der ARD Mediathek, der dort bis zum 8. Januar 2025 sichtbar ist. Erstmals ausgestrahlt wurde der Bericht von Thomas Falkner am 9. Januar 2024 im MDR Fernsehen.

Ergänzung vom 23.1.24:

Beitrag im RTL Nachtjournal

Auch im RTL Nachtjournal ist in der Sendung vom 17. Januar 2024 ab Minute 15:00 das Carbonbetontechnikum zu sehen. Dieser Link führt zur Sendung auf RTL Plus.

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news-6623Wed, 10 Jan 2024 09:41:36 +0100Neuerscheinung: „Game-Journalismus“ – aus Hochschulnetz kostenfrei lesbarhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/neuerscheinung-game-journalismus-aus-hochschulnetz-kostenfrei-lesbarHandbuch gibt Überblick über den Computerspiele-Journalismus von den Magazinen der 1980er-Jahre bis zu heutigen Online- und Social-Media-FormatenGames nehmen nicht nur einen festen Platz in der Kultur-, Wissenschafts- und Technikberichterstattung ein, sondern werden auch zunehmend in Online-Magazinen, professionellen und privaten Blogs, Podcasts und Video-Kanälen, sogenannten „Let‘s play“-Formaten, besprochen. Game-Influencerinnen und Influencer treten dabei in Konkurrenz zu etablierten Berufsfeldern.

Game-Journalismus ist die journalistische Berichterstattung über Computerspiele sowie über Phänomene der Computer- und Videospielekultur. Er wird seit Jahrzehnten im anglo-amerikanischen und seit den 1980er-Jahren im deutschsprachigen Raum praktiziert, wie die Herausgeber des Handbuchs Benjamin Bigl und Sebastian Stoppe beschreiben.

Game-Journalismus an der HTWK Leipzig

In die Grundlagen des Games-Journalismus führt dabei Prof. Dr. Gabriele Hooffacker gemeinsam mit Robert Kohlick im ersten Beitrag „Games-Journalismus im Spannungsfeld zwischen analogen und digitalen Formaten“ ein. Mit dem Berufungsgebiet „medienadäquate Inhalteaufbereitung“ ist sie seit 2013 Medien-Professorin an der HTWK Leipzig.

 „Für mich persönlich ist mein Beitrag so etwas wie die Schnittmenge aus meinem eigentlichen Forschungsgebiet, der Journalistik, und den Game Studies, in die ich über die Lange Nacht der Computerspiele der HTWK Leipzig wieder hineingeraten bin. Und ich habe tatsächlich vor sehr langer Zeit als Journalistin für Computermagazine geschrieben,“ so Hooffacker. „Umso mehr habe ich mich gefreut, dass Robert Kohlick, damals Student der Medientechnik, seine Bachelorarbeit über das Thema geschrieben hat.“  Heute ist Robert Kohlick Leiter des Newsdesk bei spiele-tipps.de.

Inhalte Handbuch „Game-Journalismus“

Der Band „Game-Journalismus“ stellt die Vielseitigkeit des Berufsfelds in den verschiedenen Mediengattungen und -formen dar. Ende 2023 bei Springer erschienen, thematisiert das Handbuch erstmalig im deutschsprachigen Raum ein wenig beachtetes journalistisches Berufsfeld. Es reflektiert die Spannungsfelder, denen sich Game-Journalistinnen und -Journalisten gegenübersehen, und beleuchtet die damit verbundenen Herausforderungen. Aktuelle Erkenntnisse und Anforderungen im Bereich Jugendschutz und Urheberrecht, Monetarisierungsstrategien sowie Veränderungen in der Medienlandschaft werden in eigenen Beiträgen thematisiert.

Das Buch stellt auch neue Akteure vor, und es unterbreitet Vorschläge für die Aus- und Weiterbildung von Game-Journalisten. Somit bietet es sowohl wissenschaftliche als auch praktische Perspektiven auf eine vielfältige Publikationslandschaft und versteht sich als Beitrag zur Erforschung des Game-Journalismus.

Herausgeberteam beim Science-MashUp

Das Herausgeberteam Benjamin Bigl und Sebastian Stoppe betreut gemeinsam mit Gabriele Hooffacker die Buchreihe „Leipziger Beiträge zur Computerspielekultur“. Das Team ist für das Wissenschaftsformat Science-MashUp an der HTWK Leipzig verantwortlich, das sich jährlich mit unterschiedlichen Aspekten der Game Studies befasst.

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news-6621Wed, 10 Jan 2024 08:14:00 +0100Studienpreis Konrad Wachsmann 2023https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/studienpreis-konrad-wachsmann-2023Ausstellung und Anerkennung für HTWK-Architekturstudierende (bis 05.02.)Der Preis wurde in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal ausgelobt.

Die vier Landesverbände des BDA Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg lobten den Studienpreis gemeinsam aus.

Die Jury bestand aus

  • Frau Nanni Grau (Architektin Hütten und Paläste, Berlin),
  • Herr Prof. Eike Roswag-Klinge (Managing Director Institute of Architecture, Berlin) sowie
  • Frau Josepha Landes (Journalistin, Redakteurin Bauwelt).

Unter den Einreichungen wählte die Jury insgesamt drei gleichberechtigte Preise und zwei Anerkennungen aus. Die Ausstellung zeigt die ausgezeichneten Arbeiten sowie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des zweiten Rundganges, darunter auch Arbeiten von Architekturstudierenden der HTWK Leipzig.

Die Ausstellung

Die Ausstellung „Studienpreis Konrad Wachsmann 2023“ wird am 17.1.2024 um 18 Uhr im Foyer der HTWK Bibliothek eröffnet mit einem Grußwort von Wolf-Heiko Kuppardt, Sprecher BDA Sachsen Regionalgruppe Leipzig.

Sie ist dort vom 17.01.2024 – 05.02.2024 während der Öffnungszeiten zu sehen.

Adresse: Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, Hochschulbibliothek, Gustav-Freytag-Straße 40, 04277 Leipzig.

Über Konrad Wachsmann

Konrad Wachsmann war einer der Pioniere des industriellen Holzbaus. Als er im November 1980 in Los Angeles starb, hinterließ er als Architekt ein bis heute nachwirkendes Lebenswerk und beeinflusste als Hochschullehrer eine Vielzahl später selbst erfolgreicher Schüler. Als Gegner des Hitler-Regimes in Deutschland gelang ihm nach Emigration und Neuanfang in den USA später auch die Versöhnung mit seiner Heimat Deutschland. Der Lebensweg Wachsmanns verdeutlicht, wie wichtig auf menschlicher Ebene die Offenheit und Toleranz gegenüber Andersdenkenden, fachlich die ständige Suche nach überzeugenden baulichen Lösungen vom Entwurfsansatz bis zum Detail und die gesellschaftlichen Debatten darüber heute immer noch sind.

Der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA)

Der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten ist der älteste und renommierteste Verband freiberuflich tätiger Architekten und Architektinnen in Deutschland. Seine Mitglieder treten dafür ein, die Qualität des Planens und Bauens in Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, der Geschichte und der Umwelt zu fördern, die Rahmenbedingungen für die Berufsausübung des Berufsstandes zu verbessern und das öffentliche Bewusstsein für gute Architektur und Stadtplanung zu stärken. Durch die Auslobung des Studienpreises möchten die vier mitteldeutschen BDA Landesverbände besonders begabte Studierende dazu motivieren, ihre Leistungen einem breiten, öffentlichen Publikum zugänglich zu machen.

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news-6616Fri, 05 Jan 2024 15:00:00 +0100Weiterbildung für die Bauwirtschafthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/weiterbildung-fuer-die-bauwirtschaft15. Geotechnikseminar an der HTWK Leipzig: Vorträge zum Tunnelbau (10.1.) und zum Einsatz von BIM in der Geotechnik (24.1.)

Wer an geotechnischen Entwicklungen interessiert ist, kann im Januar an zwei Fachvorträgen des 15. Geotechnikseminars an der HTWK Leipzig teilnehmen. Die Vorträge von und für die Bauwirtschaft sollen neue Einblicke sowie Raum für Fragen und Diskussionen bieten. Zugleich fördern sie die Vernetzung zwischen Wissenschaft und Praxis und sollen zum Wissensaustausch zwischen Unternehmen, Forschenden und Studierenden anregen.

Die nächsten Termine und Themen

Am 10. Januar 2024 referiert Ingenieur Lutz Roßteuscher von der DB Netz AG über „Tunnelbau bei der Deutschen Bahn“ und wird über Neubau und Bestand berichten. Seitens der Geotechnik verbessert der Bau von Tunneln die Infrastruktur, denn durch Tunnel können Straßen, Schienenwege sowie Wasser- und Abwasserleitungen unter Hindernissen wie Bergen, Flüssen und städtischen Gebieten hindurchführen. So können große Umwege und zugleich Ressourcen vermieden werden.

Zwei Wochen später, am 24. Januar 2024, spricht die Geologin Ulrike Nohlen von der Firma MTS Schrode AG Hayingen über „Building Information Modeling (BIM) in der Geotechnik –  digital vom geo­logischen Modell über Homogenbereiche bis in Ersatzbaustoffkataster“. Mit BIM ist auch in der Geotechnik eine ganzheitliche Planung und Koordination möglich. Durch einen effizienteren Datenaustausch fördert BIM so die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Projektbeteiligten und ermöglicht eine präzisere Entscheidungsfindung sowie die Optimierung von Bauabläufen. Die frühzeitige Identifikation von Risiken und die Möglichkeit zur Kosteneinsparung durch präzise Planung tragen schließlich zu effizienteren, kosteneffektiveren und nachhaltigeren Bauprojekten bei.

Teilnahme am Geotechnikseminar an der HTWK Leipzig

Beginn des Geotechnikseminars ist jeweils 17:15 Uhr im Trefftz-Bau (ehemaliges HfTL-Gebäude in der Gustav-Freytag-Straße 43), Raum 2.28 (2. Stock) / Haus A.

Eine Online-Teilnahme ist über Zoom möglich (je 17:00 bis 19:00 Uhr, https://htwk-leipzig.zoom.us/j/4450471709 Meeting-ID 445 047 1709).

Das Geotechnikseminar wird bei der Ingenieurkammer Sachsen als Weiterbildungsveranstaltung angemeldet; ein Fortbildungsnachweis kann erstellt werden.

Die Teilnahme ist kostenlos.

Geowissenschaften an der HTWK Leipzig

Die Geowissenschaften an der HTWK Leipzig sind als interdisziplinäres Team aus den Bereichen Bauingenieurwesen, Maschinenbauingenieurwesen, Geografie und Geologie aufgestellt. Sie beschäftigt sich mit Themen der Makro- und Mikromechanik von Böden und übertragen ihre Ergebnisse auf praktische Bauprozesse und aktuell relevante Querschnittsthemen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Geotechnik.

Die Geowissenschaften sind zudem Mitglied im Transferverbund Saxony⁵ der fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Im Teilprojekt „Nachhaltiges Bauen“ werden Forschungsergebnisse am GeoTechnikum ‒ einem Experimentier- und Demonstrationsraum mit Freiversuchsflächen und einem bodenmechanischen Forschungslabor ‒ in großem Maßstab validiert und für Partner aus Praxis und Wissenschaft demonstriert.

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news-6597Thu, 04 Jan 2024 11:00:00 +0100Ausschreibung von zwei HTWK-Promotionsstipendienhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/ausschreibung-von-zwei-htwk-promotionsstipendienBis zum 1. April 2024 können sich Nachwuchsforschende der HTWK Leipzig bewerbenSie haben Freude am Forschen und Experimentieren? Sie haben eine interessante Idee für ein wissenschaftliches Projekt, das Sie im Rahmen einer Promotion umsetzen möchten?
Motivierte und exzellente Nachwuchsforschende der Hochschule können sich ab sofort für ein HTWK-Promotionsstipendium bewerben.

Förderziel
Ziel der Förderlinie N – Promotion ist die Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses der HTWK Leipzig im Kontext kooperativer Promotionsverfahren, um so der Rolle als Innovationsort zur Erarbeitung von Lösungen gesellschaftlicher Herausforderungen gerecht werden und als Impulsgeberin für Wirtschaft, Gesellschaft und Politik dienen zu können.
Das Promotionsstipendium soll dabei den wissenschaftlichen Nachwuchs der HTWK Leipzig in der Promotionsphase finanziell mit dem Ziel der Promotion unterstützen.

Fördergegenstand
Gefördert wird die Durchführung kooperativer Promotionsvorhaben mit einer Förderdauer von max. drei Jahren.

  • Promotionsstipendium
    in Höhe von 1.700 EUR pro Monat
     
  • Kinderbetreuungszuschlag
    Es wird eine Kinderzulage in Höhe von 100 Euro monatlich für jedes Kind gewährt, für das die Empfängerin/der Empfänger eines Promotionsstipendiums, deren oder dessen Ehegattin, Ehegatte, Partnerin oder Partner aus einer Lebenspartnerschaft Kindergeld bezieht.
     
  • Sach- und Reisekosten
    Ausgaben für Reisen sowie Aufwendungen für Sachmittel im Rahmen der Promotion in Höhe von bis zu 1.000 EUR pro Jahr

Fördervoraussetzungen

  •   Ein Masterabschluss der HTWK Leipzig
     
  •   Eine Doppelförderung ist ausgeschlossen
     
  •   Eine Nebentätigkeit ist bis maximal zehn Stunden in der Woche zulässig
     
  •   Eine Förderung ist ausgeschlossen, wenn die/der Antragstellende zuvor bereits
      eine Förderung für die Dauer von zwölf Monaten oder länger für die Arbeit an
      der Dissertation erhalten hat.

Folgende Unterlagen sind einzureichen

  •   Motivationsschreiben
     
  •   Exposé zum Promotionsvorhaben
     
  •   Konzeptionelle Überlegungen zum Ausbau der persönlichen Kompetenzen im
      Projektmanagement, sozialer Kompetenz sowie in der Lehre und Didaktik
     
  •   Erläuterung der Einordnung des Promotionsvorhabens in mindestens einen der
      Forschungsschwerpunkte der HTWK Leipzig und den Forschungskontext der
      betreuenden HTWK-Professur sowie ggf. weiterer Betreuungspersonen.
      Es soll weiterhin dargestellt werden, wie dadurch den o.g. Förderziele der
      Förderlinie N – Promotion entsprochen werden soll.
     
  •   Empfehlungsschreiben der betreuenden Professorin/des betreuenden
      Professors der HTWK Leipzig
     
  •   Offizielles Betreuungsschreiben einer Professorin/eines Professors der
      promotionsberechtigten kooperierenden Einrichtung
     
  •   Wissenschaftlicher Lebenslauf
     
  •   Kopie des zur Promotion berechtigenden Abschlusszeugnisses oder bei Master-
      studierenden eine aktuelle Leistungsübersicht sowie das avisierte Datum des
      abgeschlossenen Masterstudiums
     
  •   Sofern bereits vorhanden: Kopie eines Nachweises der Annahme als Doktorand/
      Doktorandin der promotionsberechtigten kooperativen Einrichtung sowie die
      Vereinbarung zur Betreuung einer Promotion an der HTWK Leipzig

Maßgeblich für die Einreichung von Anträgen ist die Ausschreibung für die Förderlinie N - Promotion 2024/I, die alle Bewerbungs- und Fördervoraussetzungen im Detail auflistet (Dokument ist rechts verlinkt).

Bitte reichen Sie das ausgefüllte sowie unterzeichnete Antragsformular und Ihre Bewerbung in einem PDF-Dokument per E-Mail and gradz[at]htwk-leipzig.de 

Bewerbungsfrist: 1. April 2024

Masterabsolventinnen der HTWK Leipzig sind ausdrücklich aufgefordert, sich bewerben.

Die Entscheidung über eine Förderung erfolgt nach einer eingehenden Prüfung der Anträge unter Zugrundelegung der Ausschreibungskriterien durch eine hochschul-interne Kommission bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Hochschul-leitung, des Referates Forschung und des Wissenschaftlichen Beirates des Graduiertenzentrums. Es besteht kein Anspruch auf Förderung.

Ablehnungen werden grundsätzlich nicht begründet.

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news-6606Thu, 21 Dec 2023 13:41:37 +0100HTWK-Projekt OptiPlant für smartes Urban Gardening mittels Photovoltaikhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-projekt-optiplant-fuer-smartes-urban-gardening-mittels-photovoltaikTeam der Ingenieurwissenschaft erforscht Kombination aus Solarstrom und hydroponischem Pflanzenwachstum in Growbox.

In ihrem Forschungsprojekt OptiPlant haben Prof. Mathias Rudolph (Professur Industrielle Messtechnik, Fakultät ING HTWK Leipzig) und B. Eng. Lena Strobl eine Growbox mit einer Mini-Photovoltaikanlage verbunden, ähnlich der Größe und Leistung von Mini-PV-Anlagen, wie sie in sogenannten Balkonkraftwerken bereits heute schon in vielen Haushalten verwendet werden.

Balkonkraftwerke sind Systemlösungen zur Erzeugung von Energie am heimischen Balkon. Sie bestehen aus ein bis zwei Photovoltaikmodulen, einem Wechselrichter und einem Anschlusskabel zur Steckdose. Bisher erlaubt der Gesetzgeber in Deutschland solche Kleinsterzeugeranlagen bis zu einer Wechselrichterleistung von 600 Watt, ab Januar 2024 sind diese Systeme dann hierzulande bis 800 Watt zugelassen.

Mit Mini-PV-Anlagen lassen sich nicht nur die Stromkosten um bis zu 20 Prozent senken. In Zeiten des Klimawandels können solche Mini-PV-Systeme beim Urban Gardening gezielt eingesetzt werden, um eine nachhaltige Bewirtschaftung und umweltschonende Produktion von Agrarprodukten in urbanen Regionen zu ermöglichen.

Urban Gardening, d.h. die nachhaltige Bewirtschaftung gärtnerischer Kulturen sowie die Eigenzucht von Obst, Gemüse oder Kräutern in der Wohnung, wird in Zukunft immer wichtiger. Aufgrund von Extremwetter wie Dürren oder Überschwemmungen gehen kurz- und langfristig in bestimmten Regionen landwirtschaftliche Anbauflächen verloren. Darüber hinaus führen die Folgen des Klimawandels sowie regionale Kriege vermehrt zur Flucht der Menschen in sichere, urbane Regionen. Smartes Urban Gardening hat daher in den letzten Jahren auch für die Armutsbekämpfung an Bedeutung gewonnen.

Wie sich emissionsfreie Solarenergie smart beim Urban Gardening einsetzen lässt, hat das OptiPlant-Team in seinem Forschungsprojekt in den letzten Monaten anhand einer Growbox näher erforscht und im Dezember 2023 seinem Förderer, der Elstatik-Stiftung, präsentiert.

Nutzpflanzen wie Gemüse und Kräuter können auf dem Balkon, der Terrasse oder im Kleingarten gezüchtet werden. Diese Form des Urban Gardening ist für gewöhnlich mit einem höheren Wasserverbrauch verbunden und benötigt Erde. Da in vielen Städten aber der Raum immer enger wird, Balkone und Anbauflächen wie klassische Kleingärten nicht überall zur Verfügung stehen und Wassermangel zur Normalität wird, müssen oft alternative Systeme verwendet werden - wie beispielsweise eine Growbox.

Diese ist ein kompaktes, meist geschlossenes Anbausystem und schafft auf kleinstem Raum ein optimales Klima für das Pflanzenwachstum. Die Box kann überall installiert werden: auf Balkonen, Dächern, Terrassen oder in dunklen Innenräumen. Für das Forschungsprojekt wurden Pflanzen mittels eines Hydroponik-Systems gezüchtet, welches im Gegensatz zur herkömmlichen Erdbewirtschaftung Wasser als Medium zur Nährstoffversorgung der Pflanzen verwendet. Das Hydroponik-System ermöglicht das schnellere und effizientere Wachstum bei gleichzeitigem Verzicht auf Erde.

Im Forschungsprojekt wurde von Sommer 2022 bis Ende 2023 die Kombination von Solarstrom wie er in heimischen Balkonkraftwerken erzeugt wird und dem Wachstum der Pflanzen in einer Growbox untersucht. Ein Simulationsprogramm berechnete ortsabhängig und für jede Balkonausrichtung spezifische Tagesganglinien. Der Energieverbrauch der Growbox wurde mittels Energiemeter aufgenommen und mit der berechneten produzierten Energie des Balkonkraftwerkes verglichen. Es zeigte sich, dass die elektrische Versorgung des Nährstoff-Film-Technik-Systems (NFT-System), sowie aller weiteren Komponenten der Growbox, auch in den Übergangsmonaten durch ein Balkonkraftwerk gewährleistet werden kann.

Für die Datenerhebung wurde ein Versuchsaufbau in einem der Messtechniklabore der HTWK errichtet. Mithilfe geeigneter Sensorik wurden das Hydroponik-System überwacht und das Pflanzenwachstum mit LED unterstützt.

Im Dezember 2023 präsentierten Prof. Rudolph und Lena Strobl ihre Projektergebnisse dem Förderer Wolfang Schubert von der Elstatik-Stiftung. Die Stiftung hat neben „Optiplant“ auch die vorhergehenden Projekte „Solar Web Optimization“, „Energy Harvesting in der praktischen Anwendung“ und „Schaltbasierte Optimierung von Photovoltaik-Anlagen“ gefördert.

Mit OptiPlant leistet das Forschungsteam einen wissenschaftlich fundierten Beitrag für einen nachhaltigen und energieeffizienten Nutzpflanzenanbau in urbanen Umgebungen.

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news-6604Thu, 21 Dec 2023 11:43:43 +0100Projektergebnisse von EASyQuart als Open-Access-Publikation veröffentlichthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/projektergebnisse-von-easyquart-als-open-access-publikation-veroeffentlichtIm Rahmen des Forschungsprojektes EASyQuart erzielten Projektergebnisse wurden jetzt beim Springerverlag als Open-Access-Publikation veröffentlicht.

Ab sofort können Interessierte die Open-Access-Publikation der Projektergebnisse des Forschungsprojektes „Energieeffiziente Auslegung und Planung dezentraler Versorgungsnetze zum Heizen und Kühlen von Stadtquartieren unter Nutzung des oberflächennahen geologischen Raumes (EASyQuart)“ beim Springerverlag unter folgendem Link als PDF oder EPUB herunterladen: link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-67140-5.

Das Forschungsprojekt EASyQuart wurde von September 2019 bis März 2023 unter Leitung von Prof. Anke Bucher, Professur Angewandte Mechanik (Fakultät ING, HTWK Leipzig) und in Zusammenarbeit mit den Partnern geoENERGIE Konzept GmbH Freiberg sowie dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ Leipzig durchgeführt. Es wurde im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.

Gegenstand des Verbundvorhabens EASyQuart war die Entwicklung eines standortbezogenen Entscheidungshilfesystems für das Heizen und Kühlen von Stadtquartieren unter Nutzung oberflächennaher geothermischer Ressourcen. Dabei ist das Entscheidungshilfesystem als Handlungsleitfaden zu verstehen, der optimierte Strukturen formuliert, welcher Akteur zu welchem Zeitpunkt in Abhängigkeit von den spezifischen Standortbedingungen mit welchen Instrumentarien im Auslegungsprozess aktiv werden sollte. Zu den Projektergebnissen gehört die Entwicklung und Erweiterung von Workflows, Bewertungskriterien und praxistauglichen wissenschaftlichen Instrumentarien, die über in der aktuellen Auslegungspraxis verwendete Prognoseinstrumentarien hinausgehen und dazu beitragen sollen, wirtschaftlich nachteilige Über- oder Unterdimensionie­rungen zu vermeiden. Das Projekt trägt mit seinen Ergebnissen zur Flexibilisierung von Auslegungsverfahren, regulativen Rahmenbedingungen und Geschäftsmodellen in Form von Handlungsempfehlungen bei.

Verbesserte Instrumentarien wurden im Bereich innovativer Verfahren für die Erkundung und das Monitoring im Untergrund und der Haustechnik, der numerischen Simulation in den unter- und obertägigen Komponenten der betrachteten Energiesysteme sowie der integrierten 3D-Visualisierung in das Entscheidungshilfesystem eingebracht. Für die Parametrisierung von Simulationsmodellen sowie zur Evaluierung einzelner Projektergebnisse wurden Analysen an Demonstrationsstandorten genutzt. Der Innovationsgehalt der Projektidee bestand in der Entwicklung von Instrumentarien zur standortbasierten Analyse der Versorgungs- und Bedarfsseite inklusive deren Validierung mit Standortdaten und bietet gewerblichen sowie behördlichen Nutzern Unterstützung bei der Erstellung von Prognosen zur Wirtschaftlichkeit von Nutzungsoptionen des oberflächennahen geologischen Raumes zum Heizen und Kühlen vom Einzelgebäude bis zur Quartierslösung.

Die Forschungsaktivitäten können nun erfreulicherweise ab Januar 2024 ihre Fortsetzung im Nachfolgeprojekt EASyQuart-Plus finden. Auch dieses Projekt wird vom BMWK gefördert und vereint neben den drei ursprünglichen Akteuren mit der heatbeat engineering GmbH aus Nürnberg und der Universität Leipzig zwei neue Kooperationspartner im Konsortium. Daneben gibt es mit den Stadtwerken Leipzig und der Baugrund Süd GmbH zwei assoziierte Partner. Der finanzielle Rahmen des Projektes beläuft sich für alle Partner auf insgesamt ca. 2 Millionen EUR. Der Anteil, mit dem die HTWK gefördert wird, ermöglicht dabei die Besetzung von drei Vollzeitstellen über den Projektzeitraum von drei Jahren.

Ziel des Vorhabens EASyQuart-Plus ist es, die praktische Einsatzfähigkeit der in Vorgängerprojekt EASyQuart entwickelten Konzepte, Workflows und Instrumentarien unter realen Bedingungen auf der Standortskala nachzuwiesen. Dazu ist die digitale Umsetzung der bislang in Dokumenten formulierten Phasen des Entscheidungshilfesystems im Rahmen des digitalen Zwillings eines Erdwärmesondensystems vorgesehen. Zudem sollen vertiefende methodische Analysen durchgeführt werden, um vorhandene Wissenslücken zu schließen und die Qualität sowie Zuverlässigkeit prognostischer Planungsmaßnahmen weiter zu verbessern. Für die Aufnahme neuer, wesentlicher Themen wie der verbesserten strategischen Kommunikation der Geothermie in unterschiedliche Zielgruppen sowie der Integration der Geothermie in ganzheitliche Energiesystemanalysen konnten die neuen Partner Universität Leipzig mit dem Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft (IfKMW) und die heatbeat engineering GmbH gewonnen werden. Beide besitzen ausgewiesene Kompetenzen auf den genannten Gebieten. Neue Erkenntnisse sind insbesondere zur Praxiswirksamkeit der erarbeiteten methodischen Komponenten zu erwarten. Der Schwerpunkt der Projektarbeiten verschiebt sich in diesem Zusammenhang stärker hin zur Anwendung gewonnener Erkenntnisse in der Dimensionierungspraxis. Zudem kommt der Umsetzung methodischer Erkenntnisse in praxisrelevante digitale Instrumentarien stärkeres Gewicht zu.

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news-6601Wed, 20 Dec 2023 14:17:29 +0100Neuerscheinung: "Resilienzdenken in der kommunalen Wohnungspolitik"https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/neuerscheinung-resilienzdenken-in-der-kommunalen-wohnungspolitikWelche Rolle spielt Wohnungspolitik im Kontext urbaner Resilienz?Im Ringen um urbane Zukünfte stellt sich die Frage nach einem krisenfesten und zugleich an sozialen Bedarfen orientierten Wohnungsbestand. Sie lässt sich nicht lösen, ohne die komplexen Zusammenhänge demografischer, sozioökonomischer und ökologischer Krisen zu beachten. Dennoch wurden Resilienz und Wohnungspolitik auf wissenschaftlicher Ebene bislang kaum zusammenhängend diskutiert.

Dieser Lücke widmet sich Friederike Frieler in ihrer Dissertation, die im Dezember 2023 publiziert wurde. Neben einer konzeptionellen Erschließung untersucht sie darin resilienzorientierte Wohnungspolitik am Fall der Stadt Leipzig.

Die Stadt hat mit extremen Entwicklungen von Demografie und Wohnungsmarktlagen seit 1989 umzugehen. Anhand der wohnungspolitischen Konzepte und kontextualisierender Expertinnen- bzw. Experteninterviews lassen sich fünf Prinzipien resilienten Wohnens erkennen: Sicherheit, Geeignetheit, Bezahlbarkeit, Ressourceneffizienz und soziale Integration. Über den Begriff des Resilienzdenkens zeigt Friederike Frieler, wie sich Manifestationen dieser Prinzipien in kommunalpolitischen und planerischen Entscheidungsprozessen abzeichnen. So ermöglicht das Konzept über den Einzelfall hinaus, Resilienzprinzipien in lokaler Wohnungspolitik zu erforschen und sie letztlich in der Praxis bewusst zu verfolgen.

Die Dissertation liegt sowohl als Printausgabe als auch als digitale Ausgabe (Open Access) vor. Die Bestellung der Printausgabe ist über den Buchhandel und die Verlagswebseite möglich, die Digitalausgabe ist kostenfrei zugänglich. ↗

Friederike Frieler, 2023:
Resilienzdenken in der kommunalen Wohnungspolitik.
Eine Konzeptionierung und empirische Untersuchung am Beispiel der Stadt Leipzig

Logos Verlag Berlin
355 Seiten
ISBN 978-3-8325-5666-2

https://doi.org/10.30819/5666

Die Arbeit wurde von Prof. Dr. Rüdiger Wink und Prof. Dr. Dieter Rink ↗ (Universität Leipzig, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung) betreut und am 18.04.2023 an der Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie der Universität Leipzig erfolgreich verteidigt.

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news-6598Tue, 19 Dec 2023 13:36:30 +0100Fakultät Bauwesen begrüßt Delegation der Jiaxing University https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/fakultaet-bauwesen-begruesst-delegation-der-jiaxing-universityKooperation mit HTWK Leipzig soll ausgebaut werden Am 18.12.2023 besuchte eine Delegation der Jiaxing University (Provinz Zhejiang, Ostchina) die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) und die Fakultät Bauwesen der HTWK Leipzig.
Die Reise der Delegation um Vizepräsidentin Prof. Zhang Qi hatte das Ziel, über die bestehende Kooperation mit der HTWK Leipzig und insbesondere mit der Fakultät Bauwesen auszubauen und über weitere Anknüpfungspunkte in Lehre und Forschung zu sprechen.

Am Vormittag wurde die Delegation, die aus Dekanen, Prodekanen und Leitern zentraler Einrichtungen bestand, vom Rektor der HTWK Leipzig, Prof. Dr. Mark Mietzner, empfangen. Anschließend besuchten die Gäste die Fakultät Bauwesen und deren Einrichtungen. Dekan Prof. Dr.-Ing. Lutz Nietner, Prof. Dr.-Ing. Klaus Holschemacher und Dr. Oleg Krikotov diskutierten mit den Delegationsteilnehmern Themen wie einen Lehrendenaustausch und gemeinsame Forschungsprojekte. Zentrales Thema war jedoch der Ausbau der Kooperation im Internationalen Masterstudiengang „Structural Engineering“ (SEM). In diesem Jahr sind sieben Studierende der Jiaxing University in dem SEM-Studiengang in Leipzig immatrikuliert. Besonders erfreut waren die Gäste darüber, diese Studierenden im Rahmen ihres Besuches treffen zu können.

Nach den fruchtbaren Gesprächen konnten die chinesischen Gäste im Rahmen einer Führung durch die Versuchseinrichtungen der Fakultät Bauwesen einen Eindruck von der Forschungsstärke der Fakultät gewinnen. Prof. Zhang Qi zeigte sich beeindruckt von der Ausstattung und den vielfältigen Aktivitäten und würde gern die Kooperation erweitern: „Ich werde mich dafür einsetzen, dass zukünftig noch mehr Studierende der Jiaxing University Interesse an einem Studium an der HTWK Leipzig entwickeln und die Vorteile einer Auslandserfahrung erkennen.“ Sie dankte darüber hinaus allen Beteiligten in der Lehre und in den Servicebereichen für ihr Engagement in diesem Studiengang.

Die Jiaxing University ist seit 2011 Kooperationspartnerin der HTWK Leipzig und Partnerhochschule im SEM-Studiengang. Sie feiert im Jahr 2024 ihr 110jähriges Bestehen.

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news-6590Fri, 15 Dec 2023 09:32:49 +0100HTWK-Projektideen Hydroponik und FiberFlow prämierthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-projektideen-hydroponik-und-fiberflow-praemiertProjektideen der Ingenieurwissenschaften für mehr Nachhaltigkeit und zum Schutz des Klimas erhalten eku-Zukunftspreis 2023

Zwei Teams der Fakultät Ingenieurwissenschaften erhielten im Dezember 2023 für ihre Ideen zu ressourcenschonender Pflanzenzucht als Bildungsprojekt (Hydroponik) sowie einem innovativen Verfahren für Textil-Recycling (FiberFlow) den sächsischen »eku – ZUKUNFTSPREIS 2023«.

Mit dem »eku – Zukunftspreis für Energie, Klima, Umwelt 2023« zeichnet das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) jährlich Projekte aus, die vorbildhaft zu einer ökologisch nachhaltigen Entwicklung in Sachsen und zum Schutz von Klima, Ressourcen, Natur und Umwelt beitragen. Die Initiative will ebenso das vielfältige Engagement im Freistaat unterstützen, sichtbar machen und die Kommunikation mit und zwischen den Akteurinnen und Akteuren befördern.

In der Kategorie „Wissenschaft“ konnte sich in diesem Jahr das Team von Prof. Mathias Rudolph (Professur Industrielle Messtechnik, Fakultät ING HTWK Leipzig) über ein Fördergeld für das Projekt Hydroponik freuen.

Projektidee: Hydroponik | Urbane Lebensmittelversorgung

Ein Bildungsprojekt in kooperativen Projektgruppen

Ressourcenschonende, vor allem Wasser einsparende Pflanzenzucht ist aufgrund des Klimawandels mittlerweile unabdingbar geworden. Genau das verfolgt Hydroponik: Eine Form der Pflanzenzucht, die ohne Erde auskommt, indem Pflanzen über ihre Wurzeln mit einer Wasser-Nährstofflösung versorgt werden.

Ziel des Projektes ist es, die Bedeutsamkeit einer nachhaltigen Lebensmittelproduktion als Bildungsprojekt über die Hochschule hinaus zu vermitteln. Die Projektteilnehmerinnen und – teilnehmer, welche in kooperativen Gruppen bestehend aus Studierenden, Schülerinnen und Schülern sowie Auszubildenden etc. arbeiten, werden mit dem Aufbau und Betrieb von hydroponischen Systemen vertraut gemacht. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den eingesetzten messtechnischen/automatisierungstechnischen Systemen zur Unterstützung eines nachhaltigen Pflanzenanbaus.

An der HTWK Leipzig sind bereits fünf komplexe Hydroponik-Versuchsstände entstanden, die sich hinsichtlich des angewendeten Hydroponik-Systems und der eingesetzten Mess- und Automatisierungstechnik unterscheiden. An einem der Versuchsstände soll im Projekt beispielsweise eine automatisierte Bewässerung für das aufgebaute Tropfensystem installiert werden. Um sicherzustellen, dass die Pflanzen immer ausreichend mit Wasser versorgt werden, erfolgt eine regelmäßige Überprüfung mithilfe eines Bodenfeuchtesensors. Des Weiteren wurden ein Ebbe-Flut-System, ein NFT-System, ein Docht-System sowie die Kratky-Methode aufgebaut. Bei diesen Systemen kommen unter anderem EC- und pH-Wert-Sensoren zum Einsatz, um die Nährstoffverfügbarkeit zu überwachen. Zudem werden die Auswirkungen des Einsatzes einer Pflanzenlampe sowie einer Sauerstoffpumpe untersucht.

Projektstart von Hydroponik soll Frühjahr 2024 sein. Von da an will das Team von Prof. Rudolph die Versuche mit Schülerinnen und Schülern sowie Auszubildenden aus verschiedenen Bildungseinrichtungen durchführen. Darüber hinaus sollen weitere Lernformate entwickelt werden, um unter anderem im Rahmen des Hochschulinformationstages an der HTWK Leipzig oder der Langen Nacht der Wissenschaften das Konzept der Hydroponik einer breiteren Öffentlichkeit spannend vorzustellen.

Das Projekt FiberFlow der Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler B. Eng. Lena Strobl (Energie-, Gebäude – und Umwelttechnik, Profil Umwelttechnik), B. Sc. Elena Richter (Masterstudentin Wirtschaftsingenieurwesen/Produktionswesen) und Ludwig Morgenstern (Bachelorstudent Energie -, Gebäude – und Umwelttechnik, Profil Energietechnik) wurde in der Kategorie „Unternehmen“ prämiert, denn mit ihrem innovativen Textilverfahren will das Team als Start-Up hochwertiges Textilrecycling ermöglichen.

Projektidee: FiberFlow

Innovatives Verfahren für hochwertiges Textil-Recycling

Jede Europäerin und jeder Europäer produziert durchschnittlich 15 kg Textilabfall pro Jahr, Tendenz steigend. Der überwiegende Teil der Alttextilien wird exportiert bzw. wiederverwendet, z.B. in Secondhand-Shops oder Onlinemarktplätzen, und der Rest stofflich recycelt (z.B. zu Putzlappen), thermisch recycelt (Verbrennung) oder als Abfall beseitigt. Werden erdölbasierte Fasern verbrannt, entstehen, neben toxischen Verbrennungsprodukten, die klimaschädlichen Gase Kohlenstoffmonoxid und Kohlenstoffdioxid, welche den anthropogenen Klimawandel weiter fördern.

Bisher schafft nur rund 1% des anfallenden Abfalls den Weg zurück in die Textilbranche.

Aufbereitungsverfahren, um aus Textilabfall wieder hochwertige neue Stoffe herstellen zu können, nennen sich Fiber-to-Fiber-Verfahren. Alle dieser bisher entwickelten Verfahren haben gemein, dass sie sensitiv auf die stoffliche Zusammensetzung der Eingangsstoffe reagieren. Vereinfacht gesagt: Reinstoffe aufbereiten ist möglich, Gemische schwierig. Genau hier kommt das neue Verfahren FiberFlow ins Spiel:

FiberFlow funktioniert wie eine Kläranlage für Textilmüll.

Im Verfahren wird nicht mehr wiederverwendbarer textiler Abfall zunächst bis hin zur Faserform zerkleinert. Bei der nachfolgenden Trennung handelt es sich um einen mehrstufigen Prozess, bei dem in jeder Stufe ein Material nach dem anderen abgetrennt wird. Am Ende des Verfahrens befinden sich sortenreine Fasern als Produkt. Diese werden anschließend getrocknet und können dem chemischen oder mechanischen Recycling zugeführt werden.

Mittels FiberFlow wird es somit nicht nur technisch umsetzbar Stoffgemische zu trennen, sondern auch der Einsatz von Fiber-to-Fiber-Verfahren ermöglicht. 

So wird aus Textilabfall tatsächlich wieder ein T-Shirt.

Das FiberFlow-Team wird aktuell von Startbahn 13, der Gründungsberatung der HTWK Leipzig, betreut, um eine Ausgründung als Start-Up zu realisieren.

Wir gratulieren allen Preisträgerinnen und Preisträgern und wünschen dem FiberFlow-Team viel Erfolg bei der Ausgründung.

LINKS

Hydroponik
FiberFlow Pitchdeck - Eine PDF mit wichtigen Infos zur Projektidee
eku Zukunftspreis - https://www.eku.sachsen.de

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news-6578Thu, 07 Dec 2023 13:22:30 +0100Karrierewege nach der Promotion: Von Papier, Brücken, visuellen Daten und Knochenimplantatenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/karrierewege-nach-der-promotion-von-papier-bruecken-visuellen-daten-und-knochenimplantatenViele Wege führen zu einer Promotion an der HTWK Leipzig – und auch danach geht es vielfältig weiter, wie diese vier Portraits zeigen

Dr. Alexandra Hodes – Die Papier-Kennerin

Papier ist ein faszinierendes und vielseitiges Material: Je nach Verwendungszweck ist es steif oder flexibel, weiß oder farbig, glänzend oder matt. Optimalerweise lässt es sich gut bedrucken und verarbeiten, umweltfreundlich produzieren und recyceln. Für das Material und seine Eigenschaften begeistert sich Dr. Alexandra Hodes bereits seit ihrer Kindheit im niedersächsischen Lohne. Das Hobby, dekorative Laternen und Bascetta-Sterne aus Papier zu basteln, hat sie sich bis heute beibehalten.

„Die Ausbildung zur Flexodruckerin war ein guter Einstieg in die Druckbranche“, beschreibt die heute 49-Jährige ihren Werdegang. Mit der dadurch erworbenen Fachhochschulreife begann sie ein Drucktechnik-Studium an der HTWK Leipzig. Die Faszination hielt auch nach dem von Physik und Chemie geprägten Studium an: Sie untersuchte in einer kooperativen Promotion mit der HTWK Leipzig und der Technischen Universität Dresden verschiedene Analysemethoden zur Charakterisierung des Penetrationsverhaltens von Papier. Nach einem Vortrag sprach ein Mitarbeiter des Verpackungs- und Papierherstellers Mondi die frisch promovierte Ingenieurin an und überzeugte sie, für eine Anstellung von Leipzig in eine Kleinstadt in Niederösterreich zu ziehen. Dort ist sie seit 2020 für ein gutes Zusammenspiel von unterschiedlichen Papiersorten und Druckfarben verantwortlich und fungiert als Bindeglied zwischen Produktion, Entwicklung und Vertrieb.

Die Freizeit verbringt sie oft im Alpenvorland gemeinsam mit ihrer Tochter und dem eigenen Pferd.

Dr. Stephanie Franck – Die Bauingenieurin

Auf Baustellen war Dr. Stephanie Franck schon in ihrer Kindheit unterwegs: Der Vater hatte sein eigenes Ingenieurbüro direkt am Wohnhaus nahe Wittenberg. Mit der Idee, den Familienbetrieb einmal zu übernehmen, studierte sie nach dem Abitur Bauingenieurwesen an der HTWK Leipzig. Sie fiel als besonders strebsam auf: „Ich schrieb einmal eine verärgerte E-Mail, weil eine Vorlesung ausfiel“, erinnert sie sich lachend.

Während und nach dem Studium war sie Mitarbeiterin in einer Forschungsgruppe zur Dauerhaftigkeit von Beton und untersuchte, wie und warum im Beton Risse entstehen. Als Teil der ersten HTWK-Nachwuchsforschungsgruppe „Resus“ analysierte sie die Tragsicherheit von Eisenbahnbrücken mittels Finite-Elemente-Simulationen und schrieb dazu ihre Doktorarbeit an der HTWK Leipzig und der Leibniz Universität Hannover. Während dieser Zeit ließen die Aufträge im Ingenieurbüro des Vaters nach und Franck begann, sich anderweitig umzuschauen. Sie entschied sich für eine Karriere beim TÜV Nord als Sachverständige für Tragstrukturen von Windenergieanlagen. Mittlerweile ist sie stellvertretende Gruppenleiterin eines zwanzigköpfigen Teams und lebt in Hannover.

Als Ausgleich dient ihr der Sport: Fünfmal im Jahr startet sie bei Triathlon-Wettkämpfen; diesen Sommer erstmals auf einer olympischen Distanz. Als leidenschaftliche Basketballerin trainierte sie zudem ehrenamtlich eine Jugendmannschaft.

Dr. Carolin Helbig – Die Visualisiererin

Die Medieninformatikerin Dr. Carolin Helbig macht aus Zahlenkolonnen farbige Kurven, Punkte oder Felder: Sie visualisiert Daten. So sind Informationen verständlicher und in einem sinnvollen Zusammenhang erfassbar. Mit Informatik beschäftigte sich die heute 38-Jährige bereits im Abitur-Leistungskurs in Sonneberg und studierte das Fach anschließend an der HTWK Leipzig. Nach dem Master arbeitete sie in einer IT-Firma und programmierte Websites. „Das erfüllte mich nicht. Lieber wollte ich den Dingen selbst auf den Grund gehen“, erinnert sich Helbig an die Entscheidung zur Promotion.

Am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), an der HTWK Leipzig und an der Technischen Universität Dresden erforschte sie ab 2011 drei Jahre lang, wie man Umweltdaten für die Meteorologie visualisiert. Seitdem ist sie dem UFZ treu geblieben und arbeitet dort aktuell am Projekt Umwelt-Tracker. Leipzigerinnen und Leipziger tragen dabei während ihrer täglichen Wege zu Fuß oder per Rad einen mobilen Sensor, der Umweltstressoren wie Lautstärke, Temperatur, Feinstaubpartikel und Gase misst. Diese Daten wertet die Forscherin derzeit aus und visualisiert sie auf einem digitalen 3D-Stadtplan. So soll sichtbar werden, wo Umwelt und Mensch besonders belastet sind.

Auch privat setzt sich Helbig gemeinsam mit ihrem Mann und den beiden Kindern für einen besseren Umgang mit der Umwelt ein: Sie engagiert sich für Pop-up-Radwege und autofreie Kita- und Schulwege und ernährt sich vegan.

Dr. Hans-Martin Dörfler – Der Netzwerker

Der Urleipziger Dr. Hans-Martin Dörfler ist fest verwurzelt: Nach Abitur, Studium und Promotion in Leipzig ist er nun im Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt tätig.

Fünfzehn Jahre verbrachte er an der HTWK Leipzig: Nach dem Maschinenbau-Studium war der Ingenieur als wissenschaftlicher Mitarbeiter an verschiedenen Forschungsprojekten beteiligt. Unter anderem verbesserte er in einem Kooperationsprojekt mit der Klinik für Mund-, Kiefer-, und Gesichtschirurgie der Universität Leipzig Implantate zur Behandlung von Frakturen der Augenhöhle. Sind die Knochen beispielsweise infolge eines Unfalls gebrochen, werden sie durch ein Titangitter-Implantat rekonstruiert. Doch die Implantate passten oftmals nicht gut. Dörfler erarbeitete in seiner Promotion ein Modell und ein darauf basierendes Werkzeug aus dem 3D-Drucker für eine bessere Passform und verteidigte seine Doktorarbeit 2019. Während der Corona-Pandemie entwickelte er im Auftrag der Stadt gemeinsam mit einem interdisziplinären Team ein Notfallbeatmungsgerät.

Danach wechselte der heute 40-Jährige von der Wissenschaft in die Verwaltung: Er ist nun Teamleiter für Schlüsselindustrien und Transfer beim Amt für Wirtschaftsförderung. Mit dem Ziel, die Leipziger Wirtschaft zu stärken, fördert er Netzwerke und ist Bindeglied zwischen den Unternehmen, der Wissenschaft, der Kommune und dem Stadtrat. Nach der Arbeit genießt Dörfler die Zeit mit seiner Familie, schraubt an seinem Oldtimer oder taucht im Kulkwitzer See.

Dieser Text erschien zuerst im Forschungsmagazin Einblicke 2023 der HTWK Leipzig. Hier können Sie das Magazin digital lesen oder kostenfrei abonnieren.

Zur aktuellen Ausgabe der „Einblicke“

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news-6550Fri, 01 Dec 2023 09:54:00 +0100Nachhaltig Bauen: Naturbau-Campus Oschatz eröffnethttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/nachhaltig-bauen-naturbau-campus-oschatz-eroeffnetDer Naturbau-Campus ist ein Innovations-, Forschungs- und Bildungszentrum, welches eine regionale und nachhaltige Wertschöpfung im Bauwesen anstrebtEin ökologisch saniertes Blockhaus auf dem Gelände der Alten Filzfabrik in Oschatz soll sich als Treffpunkt der hiesigen Baubranche etablieren, um sie gemeinsam regionaler und nachhaltiger zu gestalten. Den Auftakt feierte der initiierende Verein Bildungswerk für nachhaltige Entwicklung am 23. November 2023. „Der Naturbau-Campus Oschatz will ein Experimentierfeld für regionale Produkte im Baubereich und ein Ankerpunkt des Netzwerks der regionalen Baubranche sein“, so Vereinsvorsitzender David Pfennig. Der Bauunternehmer und Experte für ökologische Sanierung hat sich im Verein mit anderen Unternehmen aus Handel, Handwerk und Dienstleistung zusammengeschlossen. Im Blick haben die Macher vor allem kreislauffähige Baumaterialien und regionale Vertriebswege.

Seitens der HTWK Leipzig ist Björn Höhlig, Professor für nachhaltiges Bauen und Bauen im Bestand als Partner beteiligt. „Mit der Zusammenarbeit über den Naturbau-Campus wollen wir lokale und ökologische Baustoffe und Bauweisen auch an der HTWK Leipzig noch stärker ins Zentrum von Lehre und Forschung rücken und so perspektivisch zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und Ressourcenverbrauch im Bauwesen beitragen.“

Regionale Rohstoffe nutzen

Der Verein erhielt für den Naturbau-Campus Oschatz den mit 20.000 Euro dotierten eku-Idee Zukunftspreis 2021 und kann das Blockhaus damit ökologisch sanieren. Nun plant der Verein erste Konferenzen, Netzwerktreffen und Weiterbildungen, finanziert über das Bundesmodellvorhaben „Unternehmen Revier“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Der Naturbau-Campus nimmt dabei die gesamte Bandbreite regionaler Rohstoffe in den Fokus, sei es Holz, Hanf, Kaolin, Stroh oder Lehm. Es entsteht ein Schulungszentrum, in dem sich Mitarbeiter, Auszubildende, Neu- und Quereinsteiger qualifizieren und mit den regionaltypischen Baustoffen unter fachlicher Anleitung auseinandersetzen können. Mithilfe des Forschungspartners HTWK Leipzig werden innovative Verfahren und Produkte entwickelt, getestet und auf den Markt gebracht.

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news-6509Thu, 30 Nov 2023 15:19:00 +0100Was kann die Hand?https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/was-kann-die-handDas Start-up „HandWerk Test- und Therapietechnik“ vertreibt einen Handfunktionstest. Die HTWK-Gründungsberatung Startbahn 13 unterstützte das TeamBei vielen Tätigkeiten benutzen wir unsere Hände: Sind sie verletzt, führt das zu großen Einschränkungen. Eine Therapie ist komplex, denn Hände bestehen aus 27 Einzelknochen und mehr als 30 Muskeln. Therapeutinnen und Therapeuten kennen verschiedene Behandlungen, mit denen sie Betroffenen helfen können. Doch bevor die Therapie beginnt, müssen sie feststellen, was die verletzten Körperteile noch können. Um die verletzungsbedingten Defizite der Patientinnen und Patienten darzustellen, gab es bisher kein ganzheitliches Verfahren. Diese Lücke erkannte Handtherapeutin Melanie Wittich und gründete die „HandWerk Test- und Therapietechnik“ für eine zielorientierte Behandlung.

Ihr Testverfahren stellt die Funktionen der Hand nach einem standardisierten Schema fest und dokumentiert Heilungserfolge während der Therapie. Fachleute können so die Behandlung von Handverletzungen planen, durchführen und dokumentieren. Der Handfunktionstest nach Wittich umfasst elf verschiedene Tests: Diese bilden alle Griffe ab, die die Hand im Alltag können muss, und überprüfen die Feinmotorik. Per Tablet wird bei jedem Durchgang der Fortschritt protokolliert. Auch die Kraft in der Hand wird gemessen, um die individuellen Einschränkungen in Beruf und Alltag darzustellen.

Zum Team „HandWerk Test- und Therapietechnik“ um Melanie Wittich gehören Lukas Kreiner und Florian Aurich. HTWK-Absolvent Kreiner stellt jedes Teil des Funktionstests in Handarbeit her. Dabei verwendet er ausschließlich Naturmaterialien wie Holz und Kork für eine angenehme Haptik bei der Anwendung. Zum Testverfahren gehört außerdem eine von Aurich programmierte App, die auf dem Tablet installiert ist. Diese leitet die Therapierenden durch die Tests, sodass sie sich auf die Patientinnen und Patienten konzentrieren können. Zudem speichert die App die Testergebnisse der Betroffenen; so können die Therapierenden den Fortschritt dokumentieren und visualisieren.

Bis zum fertigen Produkt sind seit der Ideenentwicklung 2010 knapp 13 Jahre vergangen. In dieser Zeit unterstützte ein Expertenteam der HTWK Leipzig sowie deren Gründungsberatung Startbahn 13 Melanie Wittich und ihr Start-up. Die lange Entwicklungszeit hat sich gelohnt: Seit 2023 ist der Handfunktionstest als Medizinprodukt zugelassen.

Dieser Text erschien zuerst im Forschungsmagazin Einblicke 2023 der HTWK Leipzig. Hier können Sie das Magazin digital lesen oder kostenfrei abonnieren.

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news-6548Wed, 29 Nov 2023 12:28:56 +0100Erstes Promovierendenkolloquium an der HTWK Leipzig war ein voller Erfolghttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/erstes-promovierendenkolloquium-an-der-htwk-leipzig-war-ein-voller-erfolgDas interdisziplinäre Austauschformat bekommt viel Zuspruch von Forschenden aller Fakultäten

Die Nachwuchsforschenden sind sehr zufrieden: Das von ihnen organisierte erste Promovierendenkolloquium an der Hochschule war ein voller Erfolg – 40 interessierte Teilnehmende aus verschiedenen Fakultäten fanden sich am 15. November im dicht besetzen Seminarraum im Nieperbau zusammen, um sich über spannende Forschungsthemen von Promovierenden der HTWK Leipzig auszutauschen. Die Veranstaltung wurde initiiert, um eine Plattform für den wissenschaftlichen Dialog zu schaffen und die Vernetzung unter den Nachwuchsforschenden und Interessierten zu fördern.

Spannende Beiträge aus den Ingenieurwissenschaften

Lukas Burgmaier und Philipp Johst stellten ihre Promotionsthemen aus dem Bereich der Ingenieurwissenschaften vor. Lukas Burgmaier hat an der HTWK Leipzig Elektrotechnik und Informationstechnik studiert und promoviert seit 2020 an der Hochschule. In seinem Vortrag erläuterte er das Konzept und die Anwendung von Transformatoren mit Halbleitertechnik, die im Stromnetz der Zukunft die notwendige Flexibilität liefern können.

Der studierte Maschinenbauer Philipp Johst steht noch ganz am Anfang seiner Promotion und nutzte die Gelegenheit, konstruktives Feedback zu seinem geplanten Forschungsvorhaben einzuholen. In seiner Arbeit will er erforschen, wie Rotorblätter von ausgedienten Windkraftanlagen zukünftig für eine möglichst hochwertige Nachnutzung bewertet werden könnten. Der von Philipp Johst vorgestellte Plan für seine Promotion weckte besoners bei anwesenden Fachleuten aus dem Bauwesen Interesse. Sie konnten sich über die zerstörungsfreien Prüfmethoden austauschen, die auch bei der Zustandsbewertung von Gebäuden und Brücken zum Einsatz kommen.

Positive Resonanz und reger Austausch

Die Teilnehmenden kamen im Anschluss bei einer Vernetzungsrunde mit Kaffee und Tee mit den Vortragenden ins Gespräch. Doktorand Robert Fromm war so begeistert von dem Format, dass er sogleich Interesse bekundet hat, seine Forschung bei dem nächsten Termin am 13. Dezember vorzustellen.

Das Promovierendenkolloquium wird einmal im Monat stattfinden – alle Hochschulangehörigen sind herzlich eingeladen. Das nächste Kolloquium findet am 13. Dezember 2023 statt. Wer Interesse hat, das eigene Forschungsthema vorzustellen, kann sich an die Promovierendenvertretung wenden. Weitere Informationen sind auf der Webseite des Promovierendenvertretung zu finden.

Auf einen Blick

Nächster Termin: 13. Dezember 2023, 13:30–15:00 Uhr

Ort: Nieperbau, Karl-Liebknecht-Straße 134, Raum NI 002

Anmeldung: Gern kurz per

Vortragende:

Friederike Frieler (FWW)
Resilienzdenken in der kommunalen Wohnungspolitik

Robert Fromm (FING)
Kontinuierlicher Empfangsbetrieb von drahtlosen Sensorknoten durch den Einsatz von Wake-Receivern

Folgetermine: 10. Januar 2024 und 21. Februar 2024

Weitere Informationen zu den Vorträgen

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news-6543Fri, 24 Nov 2023 10:16:49 +0100HTWK Leipzig mit Photovoltaik-Fassaden beim Klimafestival Berlin (23./24.11.)https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-leipzig-mit-photovoltaik-fassaden-beim-klimafestival-berlin-23-2411Das Klimafestival zeigt nachhaltige Lösungen der Bauwirtschaft. HTWK-Forscher stellen dort die Fassadenelemente Solar.Shell und Solar.con vorAm 23. und 24. November 2023 zeigt das Architektur-Institut der HTWK Leipzig beim Klimafestival in Berlin Lösungsvorschläge, die den Bausektor nachhaltiger gestalten. In Forschungsprojekten unter der Leitung von Architektur-Professor Frank Hülsmeier erarbeiteten die Architekten Fassadenelemente aus Metall (Solar.Shell) und aus Sichtbeton (Solar.con), die Photovoltaik-Kleinmodule gestalterisch und ertragsoptimiert integrieren. Modelle dieser Fassadenelemente zeigen Stefan Huth und David Simonis, wissenschaftliche Mitarbeiter der HTWK Leipzig, nun am Gemeinschaftsstand mit dem Projektpartner Hering Bau in der Station Berlin.

Fassaden als Energiequelle

Photovoltaik-Anlagen erzeugten 2022 zwölf Prozent des in Deutschland produzierten Stroms. Ausgehend von einem weiter steigenden Strombedarf müssen wir mehr Strom aus Solarenergie gewinnen, um die Ziele der Energiewende zu erreichen. Gebäudeintegrierte Photovoltaik birgt dabei großes Potenzial: 6.000 Quadratkilometer Gebäudedächer und doppelt so viel Fassadenfläche ließen sich theoretisch in Deutschland für Photovoltaik nutzen und könnten bis zu 1.000 Gigawatt Stromleistung ermöglichen. Doch Fassaden sollten nicht nur funktionell, sondern auch abwechslungsreich gestaltet sein, da sie das Bild einer Stadt prägen, so Hülsmeier. Gemeinsam mit seinem Team entwickelte er dafür die gestalterischen Möglichkeiten von Solar.Shell und Solar.con, denn er ist überzeugt: „Um die Energiewende zu schaffen, müssen wir Architektinnen und Architekten mitnehmen. Allein flächig mit schwarzen Solarpanels behängte Wände wären keine Lösung für einen vielfältigen öffentlichen Raum.“

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news-6505Thu, 23 Nov 2023 12:32:00 +0100Forschung zu häuslicher Gewalt: So ist die Lage in Sachsenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/forschung-zu-haeuslicher-gewalt-so-ist-die-lage-in-sachsenDas Sachstandspapier des Forschungsprojekts „HOME“ zeigt den aktuellen Stand der Forschung, Bedarfe in Sachsen und Lösungsansätze anderer BundesländerWer sich wegen drohender oder bereits akuter häuslicher Gewalt zuhause nicht mehr sicher fühlt, sucht im besten Falle Schutz bei Anlaufstellen wie Frauenschutzhäusern. Denn ein sicherer Wohnraum ist eine Grundvoraussetzung, um sich selbst und eigene Kinder vor Übergriffen zu schützen. Meist ist ein Wohnortwechsel nötig, doch der ist mit einer Vielzahl von Schwierigkeiten verbunden.

Prof. Dr. Rüdiger Wink, Leiter des Forschungsprojekts „HOME“, erläutert: „Die Betroffenen haben einen individuellen Schutz- und Betreuungsbedarf, sind meist psychisch verletzlich und traumatisiert und haben oftmals einen begrenzten Zugang zu Ressourcen. Hinzu kommen strukturelle Probleme wie ein allgemeiner Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Städten, Diskriminierung sowie Voreingenommenheit gegenüber den Betroffenen.“ Dadurch sind die Opfer häuslicher Gewalt meist mehrere Monate in Schutzhäusern untergebracht, bevor sie einen eigenen, neuen Wohnraum finden. Deutschlandweit und ebenso in Leipzig steigt die durchschnittliche Verweildauer in Schutzhäusern seit einigen Jahren an. Das verstärkt Kapazitätsmängel in Schutzhäusern, die dann andere Betroffene abweisen müssen. Das führt die Abgewiesenen oftmals zurück in die Gewaltbeziehung oder aber in die Wohnungslosigkeit.

Schnelle Hilfe vonnöten

Ansätze, wie den Schutzsuchenden schneller geholfen werden kann, erforschen HTWK-Professor Rüdiger Wink, Dr. Friederike Frieler und Sarah Otto seit 2022 im Projekt „HOME“. Ziel ist der Aufbau einer interdisziplinären Forschungsstelle zum Themengebiet „Sicheres Wohnen & häusliche Gewalt“. Gefördert wird das Projekt noch bis 2025 vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus. Nun veröffentlichten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem Sachstandspapier die aktuellen Bedarfe und Rahmenbedingungen für die Forschung zu häuslicher Gewalt mit Fokus auf sicheren Wohnraum in Leipzig und Sachsen. Die Kurzanalyse beruht insbesondere auf Gesprächen und einem Workshop mit Vertreterinnen und Vertretern der lokalen Frauenhäuser, Wohnungsgebenden, der Opferschutzbeauftragten der Polizei, der Wohnungslosenhilfe und des Meldeservice der Stadt Leipzig.

Erste Lösungsansätze

In einigen Bundesländern wie Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein oder Berlin wurde der steigende Bedarf an Übergangsmanagement vor und nach dem Aufenthalt in Schutzhäusern in sicheren Wohnraum und an sozialpädagogischer Begleitung durch diverse Projekte zur Wohnakquise und Nachbetreuung erkannt und durch zusätzliche geförderte Hilfen teilweise aufgefangen. Hilfreiche Maßnahmen dort sind:

  • eigene Trägerwohnungen, die zum Übergang und mit sozialpädagogischer Begleitung zur Verfügung gestellt werden
  • Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, die gewaltbetroffene Frauen direkt in den Wohnungsmarkt vermitteln
  • Aufklärungs-, Öffentlichkeits- und Vernetzungsarbeit zu Privatleuten, Wohnungsgesellschaften, Sozial- und Ordnungsämtern und Wohlfahrtsverbänden
  • Übergangsmanagement zur Wohnungssuche und Umzug und anschließende psychosoziale Beratung und Betreuung im eigenen Wohnraum mit dem Ziel der Stabilisierung, Vernetzung im Wohnumfeld und Anbindung an weitere Hilfen, wenn nötig.

Empfehlungen für Sachsen

Die Forschenden treffen folgende Schlussfolgerungen im Zwischenbericht: Insbesondere Wohnungseigentümer sollten ermutigt werden, sensibler auf die Bedürfnisse von Menschen, die häusliche Gewalt erlebt haben und eine neue, sichere Wohnung benötigen, einzugehen. Hilfreich seien ebenso niedrigschwellige Angebote vor einer Aufnahme im Schutzhaus sowie für die Zeit nach einem Aufenthalt in einer Schutzeinrichtung.

In Regionen und Städten mit knappem bezahlbarem Wohnraum könnte eine verstärkte Förderung von Kooperationen zwischen Wohnungsgebern, Schutzhäusern und Vermittlungsstellen in Erwägung gezogen werden. So könnten die Schutzhäuser ihre Kapazitäten für akute Notfälle aufrechterhalten und gleichzeitig eine Anschlussunterbringung in sicherem Wohnraum sicherstellen.

In urbanen und ländlichen Regionen muss die Kommunikation und Zusammenarbeit aller Beteiligter für die effektive Unterstützung von Betroffenen häuslicher Gewalt verbessert werden. Hier könnte die Schaffung fester Ansprechpartner in spezifischen Arbeitsbereichen, wie dem Jobcenter oder dem Sozialamt, den effizienten Austausch und die Zusammenarbeit in Betreuung und Wohnungsvermittlung weiter stärken.

Durch gezielte Forschung zu den identifizierten Bedarfen können die vorgeschlagenen Lösungsansätze validiert und mithilfe der Einbindung verschiedener Stakeholder – darunter Betroffene, Fachkräfte und Entscheidungsträger – an die spezifischen Bedarfe und Herausforderungen der Zielgruppe optimal angepasst werden.

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news-6536Tue, 21 Nov 2023 15:25:19 +0100innoPRINT Leipzig 2023: Energiegeladen durch den Vormittag https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/innoprint-leipzig-2023-energiegeladen-durch-den-vormittagEnergie, Mobilität und die Zukunft von Printprodukten waren die Fokusthemen der diesjährigen innoPrint. Die vergangenen Monate waren geprägt von politischen, dabei teils polemischen Diskussionen rund um Energie und Mobilität. Manchmal scheint dabei ingenieurwissenschaftliches Faktenwissen zu kurz zu kommen. Bei der diesjährigen innoPRINT-Veranstaltung trugen die Vorträge und die Podiumsdiskussion dazu bei, das Thema Energie und Ressourcen auf eine sachliche Basis zu stellen. Wie gewohnt führte Beatrix Genest vom Sächsischen Institut für die Druckindustrie (SID) durch das Programm.

Dr. Gert Schlegel, HZwo – Hydrogen Technology Cluster, stellte die Frage, ob Wasserstoff der Energieträger der Zukunft sein kann und welche Herausforderungen bei der Umsetzung alternativer Antriebskonzepte bestehen. Wasserstoff ist das häufigste Element im Universum. Mit seiner Herstellung aus regenerativen Energien wie Photovoltaik oder Windkraft und seiner Nutzung in Brennstoffzellen lässt sich Wasserstoff selbst in einen grünen Energieträger umwandeln. Die Nutzung von Wasserstoff-Brennstoffzellen beispielsweise zur Mobilität kann immer da sinnvoll sein, wo große Lasten transportiert, große Entfernungen zurückgelegt oder 24 Stunden Einsatz gefordert sind.  

Dr. Ralph Dittmann, WKS Druckholding GmbH, widmete sich Katalogen und Prospekten. Printwerbung – ist die nicht out? So „ungrün“? Der Referent nahm die Zuhörer mit auf eine statistische Reise, auf der mit Mythen über unökologische Printprodukte aufgeräumt, aber auch die derzeitige prekäre Situation auf dem Papiermarkt mit ihren Auswirkungen auf Druckereien aufgezeigt wurde. Anhand von Daten zeigte er zum einen das Leseverhalten in Bezug auf Printprodukte und zum anderen den CO2-Abdruck auf, den wir durch Nutzung digitaler Medien verursachen.

„Resilient und erfolgreich – mit Energie in die Zukunft", unter diesem Motto bestritten Christian Heinrich, Salzland Druck, Professor Stephan Schönherr, HTWK Leipzig, sowie die beiden Referenten Dr. Gert Schlegel und Dr. Ralph Dittmann unter Leitung von Professor Lutz Engisch, HTWK Leipzig, die Podiumsdiskussion. Die Einführung nachhaltiger Energiekonzepte stellt Unternehmen wie auch Privatpersonen vor Herausforderungen. Schwierigkeiten, von der technischen Umsetzung, über die Finanzierung bis zu den zeitaufwändigen Genehmigungsverfahren, sieht Heinrich besonders für kleine Mittelständler. Hier wünscht er sich einen Leitfaden für die Umsetzung der Energiewende auf Firmenebene. Wäre das Durchspielen von Szenarien im Rahmen von studentischen Abschlussarbeiten dabei nicht eine Hilfe? Schönherr kann sich das gut vorstellen.

Lieber kleine Schritte gehen als große Reden halten, war das Resümee. Auch ohne Umstellung der gesamten Energieversorgung lässt sich bei exakter Analyse der Verbrauchsstellen das eine oder andere Verbesserungspotenzial aufdecken, und sei es nur der Austausch einer Glühlampe gegen eine LED.

Im letzten Teil der Veranstaltung stellten Studierende Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Arbeit vor. Natalie Früholz untersuchte die Auswirkungen von Verpackungsfolien aus konventionellem und Biokunststoff auf die Umwelt. Im Ergebnis konnte keine Folie als die umweltfreundlichste herausgestellt werden. Vielmher stellt die biologische Abbaubarkeit derzeit keinen ökologischen Vorteil dar.

Arne Schmidt befasste sich mit dem „Verdrucken von Nanocellulosefasern in konventionellen direkten Druckverfahren auf Karton und anschließendes Prägen mit Hilfe von 3D-gedruckten Prägewerkzeugen“. Hintergrund sind die in Millionenhöhe angefallenen Corona-Selbsttest-Kits aus Kunststoff, für die eine kunststofffreie abbaubare Alternative gesucht wird.

Unter dem Motto „Lernen dann, wenn man aufnahmefähig ist, nicht wenn es der Stundenplan vorsieht“ hat sich Bianca Gierth-Scheer mit eLearning-Plattformen auseinandergesetzt. Die Referentin stellte das frei verfügbare, kostenfreie interaktive Tool H5P mit Anwendungsbeispielen vor.

In ihrem wissenschaftlichen Beleg hat Janna Rabe Tropfenformationen im Continuous Inkjet untersucht. Sie modellierte den Zusammenhang zwischen Frequenz, Anfangsamplitude und Abrisszeit des Tropfens. Eine experimentelle Prüfung der Ergebnisse sei noch notwendig.

Die Moderatorin verabschiedet die Gäste mit der Aufforderung, über den Branchenrand zu blicken und das Gespräch mit Fachfremden zu den angesprochenen Themen zu suchen. Fakultäts- und institutionenübergreifende Zusammenarbeit istgefragt.

Ein Wiedersehen in dieser Runde gibt es zur innoPRINT Leipzig im nächsten Jahr am 09.11.2024.

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news-6511Tue, 21 Nov 2023 13:00:00 +0100Transfer-Community trifft sich in Leipzighttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/transfer-community-trifft-sich-in-leipzigBeim Sächsischen Transferforum von futureSAX war die HTWK Leipzig mit der Gründungsberatung Startbahn 13 und der Forschungsgruppe FLEX vertretenDamit Forschungsergebnisse effizient verwertet werden können, bedarf es eines gelebten Wissens- und Technologietransfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Ein Austauschformat bietet das Sächsische Transferforum von futureSAX. Unter dem Motto „TransfERleben in Leipzig“ fand es dieses Jahr am 16. November 2023 am Flughafen Leipzig/Halle statt. Transfergebende, -mittelnde und -nehmende trafen sich, um bei spannenden Keynotes über Trends im Wissens- und Technologietransfer zu diskutieren und sich über Best-Practice-Beispiele auszutauschen sowie um sich im Ausstellungsbereich über weitere innovative Entwicklungen vor Ort zu informieren. Dabei ging es unter anderem um Fragen wie die Innovationspotenziale aus der Forschungslandschaft Sachsen für kleine und mittelständige Unternehmen gestärkt werden können oder darum, Methoden, Instrumente und Projekte des Wissens- und Technologietransfers kennenzulernen.

HTWK Leipzig beim Sächsischen Transferforum

Zu den Ausstellenden gehörten auch Vertreterinnen und Vertreter der HTWK Leipzig: Am Messestand der Hochschule waren Startbahn 13, die Gründungsberatung der HTWK Leipzig, sowie die Forschungsgruppe FLEX anwesend. Yvonne Hahn, Gründungsberaterin der Startbahn 13 resümiert: „Das Transferforum bot für uns eine gute Gelegenheit, zu zeigen, dass eine Ausgründung eine hervorragende Möglichkeit ist, aus der Forschung gewonnene Erkenntnisse in die praktische Anwendung zu überführen.“

Die Forschungsgruppe FLEX präsentierte dort parametrisch definierte Knotenelemente zur Anwendung im Stahl-, Fassaden- und Anlagenbau. In einer mehr als dreijährigen Zusammenarbeit entwickelte FLEX gemeinsam mit dem Laserinstitut Hochschule Mittweida eine parametrische Planungsmethodik und ein neues Verfahren für den 3D-Druck (Makro-SLM). Durch die lückenlose Verknüpfung von digitalen Planungs- und Ausführungsprozessen können Material, Personal und Zeit gespart und individuelle großformatige Bauteile für praxisrelevante Anwendungen automatisiert sowie qualitativ hochwertig gefertigt werden.

Darüber hinaus informierte FLEX-Mitarbeiter Martin Dembski am Stand über das geplante Holzbauforschungszentrum. Dieses soll ab Juli 2024 im Leipziger Stadtteil Engelsdorf entstehen und ist inhaltlich der fertigungsbezogenen Forschung mittels individualisierter Automatisierung gewidmet. Das Projekt basiert auf einer mittlerweile rund 10-jährigen Expertise im Kontext der Entwicklung digitaler Strategien für das Bauen mit Holz. Die Vision des Leiters der Gruppe, Prof. Alexander Stahr, zielt auf die Etablierung einer ressourcenschonenden und auf einer werkstattgestützten Vorfertigung beruhenden Bauweise. Auf der Basis eines ganzheitlichen Ansatzes unter expliziter Berücksichtigung der Kompetenzen und Strukturen des Zimmererhandwerks sollen dabei regionale Stoff- und Wirtschaftskreisläufe gestärkt sowie Forschung und Ausbildung intensiver miteinander vernetzt werden. „Hier bei futureSAX konnten wir mit vielen kleinen und mittleren Unternehmen aus der Region in Kontakt kommen, die ebenfalls mit Holz arbeiten, und sie über unsere aktuellen Forschungsergebnisse und Entwicklungen informieren“, sagt Martin Dembski von der Forschungsgruppe FLEX der HTWK Leipzig.

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news-6531Tue, 21 Nov 2023 09:50:42 +0100Was Informatik mit Biodiversität zu tun hathttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/was-informatik-mit-biodiversitaet-zu-tun-hatHTWK-Studierende holen den ersten und zweiten Platz bei der ersten internationalen Biochemical Knowledge Extraction Challenge (BiKE). Die automatische Wissensextraktion aus Publikationen der Biochemie macht wichtige Erkenntnisse zugänglich.Bei der ersten internationalen Biochemical Knowledge Extraction Challenge (BiKE), deren Gastgeberin die diesjährige Extended Semantic Web Conference in Hersonissos (Griechenland) war, präsentierten Forscherinnen und Forscher Fortschritte in der automatischen Wissensextraktion aus biochemischen Forschungsartikeln. Die meisten biochemischen Daten werden derzeit noch per Hand aus wissenschaftlichen Artikeln extrahiert. Angesichts der Geschwindigkeit, in der Neues publiziert wird, ist es jedoch nahezu unmöglich, Schritt zu halten. Um diesem Problem zu begegnen, sollte die BiKE-Challenge die wissenschaftliche Gemeinschaft des Semantic Web dazu ermutigen, automatische Mechanismen zur Extraktion von biochemischem Wissen zu entwickeln und so die verfügbaren Informationen über natürliche Produkte, die z.B. Basis von Arzneimitteln oder Kosmetika sein können, zu erweitern.

Die Veranstaltung ist Teil des Forschungsprojektes DINOBBIO und der Forschungsgruppe AKSW (Agile Knowledge Engineering and Semantic Web) der HTWK unter Leitung von Professor Thomas Riechert, in dessen Rahmen teils jahrhundertealtes Wissen über brasilianische Pflanzen, Pilze und Bakterien, d. h. über die Artenvielfalt im Amazonasgebiet digitalisiert wird, um es u.a. bei der Herstellung von Lebensmitteln und Pharmaprodukte anwenden zu können.

Konkretes Ziel des Wettbewerbs war es, neue und bestehende Methoden anzuwenden, um biochemische Informationen aus wissenschaftlichen Artikeln zu extrahieren und mithilfe einer vorgegebenen Ontologie einen Biochemical Knowledge Graph zu erstellen, der Informationen zu Verbindungsnamen, Bioaktivität, Sammelort, Isolationstyp und Spezies enthielt.

Sowohl der erste, als auch der zweite Platz gingen an Studierende der HTWK Leipzig. „Wir sind dankbar für die Anerkennung, die uns beim ESWC Workshop zuteil geworden ist", sagen  Matthias Jooß, Jonas Gwozdz und Pit Fröhlich. „Den 1. Platz zu belegen, bestärkt uns in unserem Bestreben, weiterhin in diesem Bereich zu forschen. Ein besonderer Dank geht dabei an Paulo do Carmo, Edgard Marx und Professor Thomas Riechert für ihre Unterstützung." Dankbar zeigten sich auch die Zweitplatzierten Stefan Schmidt-Dichte und István J. Mócsy: „Wir haben durch die Offline-Teilnahme am Workshop der ESWC eine Bühne erhalten, um unsere Forschungsergebnisse zu präsentieren, (...). Darüber hinaus hatten wir die Gelegenheit, interessanten Talks aus Forschung und Industrie beizuwohnen und neue Kontakte zu knüpfen."

Die Ergebnisse der BiKE-Challenge auf der ESWC 2023 belegen die Beschleunigung, mit der die Entwicklung der automatischen Wissensextraktion aus biochemischen Forschungsergebnissen vorankommt. Die darauf aufbauenden Wissenspools leisten einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung umweltfreundlicher Produkte und stärken so wiederum das Bewusstsein für dem Wert der Biodiversität.

 

Text: Dominique Fischer

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news-6518Fri, 17 Nov 2023 09:32:43 +0100Preisgekrönt: Oschatz wird Blau-Grünhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/preisgekroent-oschatz-wird-blau-gruenOschatz saniert seine Wasser-Infrastruktur und gestaltet dafür gemeinsam mit der HTWK Leipzig ein Modellquartier, das Regenwasser als Ressource nutztDas Modellprojekt „Oschatz Blau-Grün“ erhielt am 15. November 2023 den Preis des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung simul+ und kann somit umgesetzt werden. Insgesamt 150.000 Euro Preisgeld können die Projektpartner nun in die Erforschung und den Bau einer nachhaltigeren blau-grünen Infrastruktur investieren. Die Stadt Oschatz erhält dabei 100.000 Euro, weitere jeweils 25.000 Euro gehen an das Forschungs- und Transferzentrum der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) und an die StadtLand GmbH.

Die wassertechnische Infrastruktur in Sachsen ist zu großen Teilen sanierungsbedürftig und bedarf einer grundhaften Erneuerung. Zudem fordern die zunehmenden Wetterextreme des Klimawandels die Systeme heraus: seien es zunehmende Hitze- und Trockenheitsphasen oder vermehrte Starkregenereignisse, die Überflutungen auslösen.

Regenwasser nutzen

Das Prinzip: Regenwasser wird als eine wertvolle Ressource verstanden und zur Bewässerung oder Kühlung verwendet, anstatt es ungenutzt in Abwasserkanäle zu leiten. „Aufgrund der zunehmenden Versiegelung in den urbanen Räumen ist der Wasserhaushalt aus dem Gleichgewicht geraten. Der Abfluss ist wesentlich angestiegen. Zu wenig offene Flächen zur Versickerung und Verdunstung stehen zur Verfügung. Nach dem bisher üblichen Vorgehen wären öffentliche Investitionen in Milliardenhöhe erforderlich, um einen faktischen Zusammenbruch der Systeme zu vermeiden“, erläutert Wasserbau-Experte Tilo Sahlbach von der HTWK Leipzig. Ein Lösungsansatz ist das „Schwammstadt-Prinzip“, welches auf eine wassersensible Stadtentwicklung abzielt. Wasser wird im Boden zurückgehalten und für die Bewässerung der Vegetation und die Kühlung der näheren Umgebung genutzt. Bestehende und durch Bodenentsiegelung neu geschaffene Grünflächen speichern Wasser und verbessern die Luftqualität.

Hintergrund simul+

Das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung finanziert mit der Initiative simul+ Projekte aus der Umwelt-, Forst-, Land- und Ernährungswirtschaft. Mit dem Beitrag „Oschatz Blau-Grün“ reichten die Stadt Oschatz, die HTWK Leipzig und die StadtLand GmbH ein Wettbewerbsbeitrag zur wassersensiblen Stadtentwicklung in Sachsen im Schwerpunkt „Innovative Grundversorgung und Mobilität“ ein. Mit einem modellhaften blau-grünen Stadtumbau wird ein zentrales Zukunftsthema der Grundversorgung in den Mittelpunkt gestellt. Eine nachhaltige Regionalentwicklung soll durch eine bessere Wirtschaftlichkeit der Infrastruktursysteme durch geringerer Abwasserabgaben und durch die Verbesserung der Lebensqualität in den Quartieren durch klimaangepasste blau-grüne Infrastruktur unterstützt werden. Der Projektvorschlag zielt in drei Bausteinen auf einen kreativen und beteiligungsorientierten Ausbau einer blau-grünen Infrastruktur in Oschatz und dem Pilotquartier Oschatz West. Eine landesweite Übertragbarkeit soll durch ein neues Fachkapitel „Blau-Grün“ in den Integrierten Stadtentwicklungskonzepten des Freistaats Sachsen und den Aufbau eines Kompetenznetzwerks „Wassersensible Stadtentwicklung Sachsen“ gewährleistet werden.

Tilo Sahlbach (*1973) ist seit 2003 geschäftsführender Direktor des HTWK-Instituts für Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft. Der Wasserwirtschaftsexperte studierte an der HTWK Leipzig sowohl im Diplom- als auch im Masterstudiengang Bauingenieurwesen mit Schwerpunkt Tiefbau. Nach praktischen Erfahrungen in einem Dresdner Ingenieurbüro kehrte er im Jahr 2001 an das Wasserbau-Institut seiner Hochschule zurück.

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news-6516Thu, 16 Nov 2023 13:59:27 +0100VDI-Förderpreis 2023 geht an HTWK-Ingenieurnachwuchs https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/vdi-foerderpreis-2023-geht-an-htwk-ingenieurnachwuchsChristopher Zeidler von der Fakultät Ingenieurwissenschaften erhält VDI-Förderpreis für seine Masterarbeit auf dem Gebiet der Elektrischen Energietechnik

Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) Bezirksverein Leipzig e.V. vergibt jährlich Förderpreise für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Ingenieurwissenschaften. Bewerben können sich dafür Studentinnen und Studenten mit Ihrer Abschlussarbeit als auch Schülerinnen und Schüler mit Ihrer Schülerarbeit aus dem Themenfeld der Ingenieurwissenschaften. Vom VDI Bezirksverein Leipzig e.V. werden vor allem Arbeiten prämiert, die sich durch einen ausgeprägten innovativen Charakter, Interdisziplinarität und den Gedanken der Wirtschaftlichkeit auszeichnen.

Mit seiner Masterarbeit zum Thema „Untersuchung zu digitalen Regelungsverfahren von DC-DC-Wandlern für variable Lasten“ konnte M.Sc. Christopher Zeidler die Jury überzeugen und erhielt am 11. November 2023 im Rahmen der Jahresmitgliederversammlung in der VDI-GaraGe den 1. Preis. Betreut wurde Zeidlers Masterarbeit von Prof. Dr.-Ing. Thomas Komma und Promovend M.Sc. Lukas Burgmaier.

Gegenstand von Zeidlers Masterarbeit ist die Entwicklung eines variabel einsetzbaren leistungselektronischen Grundbausteins für die effiziente und flexible Umformung von elektrischer Energie. Bei dem Grundbaustein handelt es sich um einen Tiefsetzsteller, wie er in einer Vielzahl von modernen Stromversorgungen vorkommt. Damit dieser bei einer variablen Eingangsspannung eine konstante Ausgangsspannung bereitstellt, wird das System um eine Regelung erweitert. In seiner Arbeit zeigte Zeidler mithilfe systemtheoretischer Berechnungen und Modellbildungen, wie eine solche Regelung auf einem modernen Signalprozessor implementiert und ausgeführt werden kann. Durch die Entwicklung und den Aufbau eines Labormusters konnte die Funktionstüchtigkeit und die Leistungsfähigkeit der Systems demonstriert werden.

Mit dieser Technologie ist es möglich, ohne Hardwareänderung Soll- und Grenzwerte der Ausgangsspannung oder der Ausgangsleistung einzustellen und zu verändern. Darüber hinaus kann über die digitalen Schnittstellen auf den Signalprozessor zugegriffen und das System ferngesteuert werden. Dabei kann diese Technologie in den verschiedensten Anwendungen der elektrischen Energietechnik eingesetzt werden, zum Beispiel für die Ladeinfrastrukturen in der Elektromobilität, für die Energiegewinnung mittels Photovoltaik oder für Spezialelektronik in der Medizintechnik. Dies zeigt das breite Anwendungsfeld leistungselektronischer Systeme und ihre Bedeutung für die Energiewende.

Masterabsolvent M.Sc. Christopher Zeidler forscht aktuell als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Team von Prof. Dr.-Ing. Thomas Komma unter anderem zu analogen und digitalen Regelungsverfahren für DC-DC-Wandler sowie zur Messung von hochfrequenten Strömen in leistungselektronischen Schaltungen. Wir wünschen M.Sc. Christopher Zeidler weiterhin viel Erfolg.

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news-6512Wed, 15 Nov 2023 13:59:55 +0100Institut für Betonbau (IfB) erhält Zuschlag im Verbundprojekt „WIR! – WIRreFa – V1.3 Herstellung von Produkten aus recycelten Fasern“https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/institut-fuer-betonbau-ifb-erhaelt-zuschlag-im-verbundprojekt-wir-wirrefa-v13-herstellung-von-produkten-aus-recycelten-fasernSchwerpunkt „Technologieentwicklung zur Direktgarnablage von rCF-Garnen für die Fertigung von Textilbewehrungen“ Das IfB der HTWK hat den Zuschlag für das Projekt erhalten, in dem Carbonfasern, die aus unterschiedlichen Stoffströmen stammen, recycelt werden und aus denen neue nachhaltige Produkte entwickelt werden. Diese sollen mit Projektabschluss regional dauerhaft bereitgestellt werden, um eine signifikante Veränderung im Ressourcenverbrauch herbeizuführen.

Im Fokus der Arbeiten am IfB steht die Entwicklung von Textilbewehrungen aus recycelten Carbonfasern (rCF) für den Einsatz im Bauwesen. Die Herausforderung besteht darin, sogenannte rCF-Garne mittels der Direktgarnablage-Technologie zu Textilbewehrungen zu verarbeiten. Wird dies erreicht, dann ist das ohnehin ressourceneffiziente noch prototypische Fertigungsverfahren, mit dem kein Faserabfall entsteht, wie bei bisherigen textilen Verfahren, besonders interessant für den industriellen Einsatz.

Schon im Mai dieses Jahres konnte das Teilprojekt WIRreFa-V1.5 erfolgreich gestartet werden. Dabei wird, ergänzend zum Faserrecycling (V1.3), der bislang beim Rückbau von Stahlbeton-Altgebäuden und dem Downcycling-Prozess zum Opfer fallende Betonsplitt zu neuem Beton insbesondere für den Carbonbeton entwickelt. Dieser bietet die Möglichkeit, einen hohen Anteil der mineralischen Zuschläge aufzunehmen und auf einer hohen Qualitätsstufe wieder nutzbar zu machen, was zu einem Upcycling führt.

Mit den beiden Forschungsprojekten werden sowohl Herausforderungen in der textilen als auch in der betonösen Fertigungskette adressiert.
"Unser Ziel ist es, einen prozesskettenübergreifenden, ressourcen- und kosteneffizienten Materialeinsatz zu erreichen und eine verbesserte Prozesskette für die Wiederverwendung von Materialkomponenten zu entwickeln", sagt Steffen Rittner, Verantwortlicher für die Carbonbewehrung im Forschungsteam. "Wir streben die Herstellung von R-Beton mit bis zu 60 % recyceltem Betonsplitt an, der vergleichbare Eigenschaften wie Normalbeton aufweist und der mit R-Textilbewehrung, bestehend aus R-Carbonfasern, verstärkt wird. Durch die Entwicklung und Herstellung von R-Beton und R-Textilbewehrung möchten wir einen Beitrag zur nachhaltigen Nutzung von Multimaterialien im Bauwesen leisten."

Beide Forschungsprojekte werden in enger Zusammenarbeit mit regionalen Industrie- und Forschungspartnern durchgeführt und von Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die Projektergebnisse werden dazu beitragen, Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit im Bauwesen zu verbessern und neue Ansätze für die Wiederverwendung von Faser- und Beton-„Wertstoffen“ zu entwickeln.

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news-6482Fri, 10 Nov 2023 13:33:00 +0100Nachhaltiger Bergbau: HTWK Leipzig stärkt Zusammenarbeit mit Partner-Universität in Afrikahttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/nachhaltiger-bergbau-htwk-leipzig-staerkt-zusammenarbeit-mit-partner-universitaet-in-afrikaIm September besuchten HTWK-Forschende die Copperbelt-Universität in Kitwe. Nun sind die Kolleginnen und Kollegen aus Sambia zu Besuch in LeipzigSambia zählt zu den politisch stabilsten Ländern Afrikas. Treibende Wirtschaftskraft sind der Abbau von Kupfer und dessen Verhüttung im Bergbaugebiet Copperbelt im Norden des Landes. An der dortigen Universität erarbeiten Ingenieurinnen und Ingenieure Methoden für einen nachhaltigeren Bergbau. Prof. Dr. Faouzi Derbel, HTWK-Professor für Smart Diagnostik und Online Monitoring, sieht darin Potenzial für eine Zusammenarbeit mit der HTWK Leipzig und regte eine langfristige Kooperation der beiden Hochschulen an.

Zur Vorbereitung reisten Faouzi Derbel, Maike Vorwald (Institut für Prozessautomation und Eingebettete Systeme) und Florian Strakosch (Institut für Elektrische Energietechnik) im September 2023 nach Sambia. Dort lernten sie die Infrastruktur der Partneruniversität kennen und formulierten gemeinsame Ansätze für die Integration der Thematik „Nachhaltiger Bergbau“ in Lehre und Forschung.

Die afrikanischen Forschenden fokussieren sich dabei speziell auf die Informationstechnologie und die ökologisch-gesellschaftlichen Aspekte des Bergbaus. Die Kompetenz der HTWK-Forschenden liegt hier im Bereich drahtloser, eingebetteter Systeme zur Schwingungsüberwachung und Verschleißanalyse von Tagebauanlagen sowie in der kulturhistorischen Bewertung und Begleitung.

Besuch aus Sambia an der HTWK Leipzig

Um die gemeinsamen Strategien zu erweitern und zu verfestigen, besuchen Forschende der Copperbelt-Universität in dieser Woche die HTWK Leipzig. Die Delegation besteht aus Dr. Nelly Chunda (Project Manager-Centre of Excellence for Sustainable Mining), Dr. Josephat Kalezhi (Dean School of Information Communication and Technology), Prof. Senthil Kumaran Santhi (Associate Professor, Dept. of Computer Engineering) und Dr. Jhonnah Mundike (Head of Department for Environmental Engineering). In Führungen, Workshops und Diskussionsrunden lernen sie die Lehr- und Forschungsstruktur der HTWK Leipzig kennen und festigen die Zusammenarbeit beider Partnerhochschulen. Das definierte Fernziel ist es, die Hochschulbildung in Sambia und Deutschland durch gemeinsam entwickelte Kurse, Schulungen und Vorlesungen, Studien- und Professorenaustausche, eine Einbindung von Industriepartnern und gemeinsam angeregte Forschungsprojekte zu verbessern und zur mehr internationaler Zusammenarbeit zu inspirieren. Entsprechend lautet der Projekttitel „Inspire - Initiating new structures for practice-orientated lectures combining industrial needs and research results by knowledge transfer and experience exchange“.

In Kontakt gekommen sind die Forschenden erstmals bei der DAAD-Konferenz 2022 in Kigali, Ruanda, wo die Idee für eine Zusammenarbeit entstand. Beide Reisen wurden vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) im Förderprogramm „Fact Finding Missions 2023“ finanziert.

Bilder des HTWK-Besuchs in Sambia

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news-6502Fri, 10 Nov 2023 13:15:18 +0100Auftakttreffen im Forschungsprojekt „Lichtstruktur“https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/auftakttreffen-im-forschungsprojekt-lichtstrukturFiligrane dreidimensionale Lichtbetonbauteile sollen entwickelt werdenBeton ist ein vielfältiger Werkstoff und findet auch gestalterisch Anwendung. Die Kombination von Lichtwellenleitern und Textilbeton ermöglicht die Herstellung von freigeformten und schlanken Betonbauteilen. Seit Oktober 2023 läuft ein Projekt dazu am Institut für Betonbau über das FTZ Leipzig e.V., gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen des Bundesmodellvorhabens „Unternehmen Revier“.

Das Auftakttreffen zum Projekt fand am 08. November 2023 bei dem Projektpartner Schneider Kunstgestein GmbH in Groß Leine statt. Die Firma Schneider Kunstgestein GmbH stellt hochwertige Betonmöbel und Kunstfelsen her. Eine besondere Herausforderung stellt im Projekt die Entwicklung des Lichttextils dar: „Es müssen gegensätzliche Anforderungen in Einklang gebracht werden.“, erklärt Ludwig Hertwig, Projektverantwortlicher des IfB. „Auf der einen Seite sollen möglichst viele Lichtwellenleiter an der Betonoberfläche sichtbar sein, auf der anderen Seite müssen die Tragfähigkeit und auch Herstellbarkeit sichergestellt werden.“

Das Forschungsvorhaben ist für eine Laufzeit von 24 Monaten konzipiert.  Die Förderung erfolgt unter Beteiligung des Landkreises Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa als Abwicklungspartner des Bundes, sowie der Wirtschaftsregion Lausitz GmbH als Regionalpartner.

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news-6498Fri, 10 Nov 2023 12:00:00 +0100Einladung zu Expertengesprächen für das Bauen von morgenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/einladung-zu-expertengespraechen-fuer-das-bauen-von-morgenMarius Zwigart beim Werkstattgespräch der HTWK-Ausstellung „SHAPING TOMORROW“ am 16.11. in Dresden – weitere FLEX-Termine in Leipzig (13. und 16.11.)

Im Kontext des Klimawandels, der stetig wachsenden Bevölkerungszahlen und der Endlichkeit natürlicher Ressourcen steht die Welt vor immensen Herausforderungen. Gesucht und gefragt sind mehr denn je Lösungsansätze, welche helfen, das gestörte natürliche Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wiederherzustellen. Die Bauwirtschaft steht dabei in einer besonderen Verantwortung, denn sie schafft das infrastrukturelle Rückgrat unserer Gesellschaft. Gleichsam ist sie der größte Verbraucher materieller Ressourcen und für einen immensen Anteil der Treibhausgasemissionen verantwortlich.

In diesem Zusammenhang ist das Bauen mit nachhaltigen und nachwachsenden Rohstoffen zunehmend deutlicher nachgefragt. Der Holzbau erlebt eine Renaissance, nicht zuletzt wegen seines immensen Einsparpotentials in Bezug auf CO2. Gleichsam braucht es jedoch zwingend und zeitnah neue Ideen und Ansätze um Planung- und Ausführungsprozesse besser zu verzahnen und darauf aufbauend zum einen die Wettbewerbsfähigkeit der Bauweise und zum anderen die Attraktivität für potenzielle Bauherren zu erhöhen. 

Einladung zum Werkstattgespräch: Lösungsansätze diskutieren

Über mögliche Lösungsansätze reden am Donnerstag, den 16. November 2023, ab 18 Uhr vier Experten beim Werkstattgespräch „Forum Holz“ im Zentrum für Baukultur Sachsen im Kulturpalast (ZfBK) im Dresden mit den anwesenden Gästen. Dort wird noch bis Anfang Dezember die HTWK-Ausstellung „SHAPING TOMORROW – Lehm und Holz neu gedacht“ präsentiert. Zu den anwesenden Experten gehören:

  • Olaf Reiter, Architekt BDA, und Inhaber der Reiter Architekten GmbH,
  • Ludwig Hahn, Zimmerermeister und Gesamtgeschäftsführer der Tischlerei & Zimmerei Auerbach und Hahn,
  • Dominic Steinhäuser, Bauleiter bei Bennert GmbH, sowie
  • Marius Zwigart, Architekt und stellvertretender Leiter der Forschungsgruppe FLEX an der HTWK Leipzig.

Diese halten zunächst Impuls-Vorträge, im Anschluss ist die Diskussion für alle geöffnet. Der Eintritt zum Werkstattgespräch ist frei.

„SHAPING TOMORROW – Lehm und Holz neu gedacht“ ist eine Ausstellung der Fakultät Architektur & Sozialwissenschaften der HTWK Leipzig. Noch bis zum 2. Dezember 2023 bietet sie Einblicke in Lehr- und Forschungsaktivitäten in den Architekturstudiengängen an der HTWK Leipzig. Präsentiert werden Pavillonentwürfe von Masterstudierenden für das Sächsische Staatsweingut Schloss Wackerbarth.

Weitere Termine der Forschungsgruppe FLEX in Leipzig

Interessierte sind zudem zu zwei weiteren Expertengesprächen mit der Forschungsgruppe FLEX der HTWK Leipzig eingeladen: Am Montag, den 13. November 2023, laden die Forschenden zur Vortragsreihe „FLEX meets …“ ein. Diesmal ist Jan Knippers zu Gast. Er leitet das Institut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen (ITKE) an der Universität Stuttgart und spricht über „Integriertes Computerbasiertes Planen und Bauen für eine ressourceneffiziente Architektur“, denn in Zeiten wachsenden Handlungsdrucks durch Klimaveränderungen sowie interne und externe Migration bedarf es neuer Bauweisen, um die wachsenden Bedarfe mit geringerem Ressourceneinsatz decken zu können. Beginn ist 18 Uhr im Lipsius-Bau der HTWK Leipzig (4. OG, Li415). Bereits ab 17 Uhr gibt es einen Empfang mit Getränken und Snacks im Foyer der Architekturetage.

Am Donnerstag, den 16. November 2023, findet außerdem wieder das interaktive Gesprächsformat „EASTWOOD.talks“ statt. Professor Alexander Stahr, Leiter der Forschungsgruppe FLEX der HTWK Leipzig spricht ab 16 Uhr mit Hannsjörg Pohlmeyer, dem Projektleiter des Holzbaucluster Rheinland-Pfalz, der sich im Rahmen der Charta für Holz engagiert. Sein Thema „Serielles Sanieren – keine Angst vor schicken Start-ups – Holzbau-Kernkompetenz zieht!“. Eine Teilnahme ist sowohl vor Ort als auch online per Stream möglich. Die Teilnahme ist dieses Mal kostenfrei, um Anmeldung wird gebeten.

Die Forschungsgruppe FLEX an der HTWK Leipzig

Die Forschungsgruppe FLEX ist ein interdisziplinäres Team aus Architektur, Bau- und Wirtschaftsingenieurwesen sowie studentischen Mitarbeitenden unter der Leitung von Prof. Alexander Stahr. FLEX forscht zur digitalen Verknüpfung von Planungs- und Ausführungsprozessen, mit dem Ziel, Ressourcen in Architektur und Bautechnik effizienter zu nutzen. Die Forschungsgruppe ist zudem Mitglied im 2018 gestarteten Transferverbund Saxony⁵ der fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sowie Mitglied der „International Association of Shell and Spatial Structures“ (IASS) und des internationalen Forschungsnetzwerks „Robots in Architecture“ (RiA).

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news-6501Fri, 10 Nov 2023 11:43:04 +0100Themenseiten zur KI-Expertise an der HTWK Leipzighttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/themenseiten-zur-ki-expertise-an-der-htwk-leipzigGebündelte Informationen und AnsprechpersonenZwei neue Themenseiten stellen die Expertise der Hochschule zum Thema Künstliche Intelligenz übersichtlich dar:

 

 

 

Künstliche Intelligenz in der Lehre – ein Angebot des HTWK-Instituts für digitales Lehren und Lernen, und das

Netzwerk Angewandte KI – angesiedelt auf den HTWK-Forschungsseiten.

Auf diesen beiden Webseiten werden jeweils alle KI-relevanten Themen auf einen Blick dargestellt, darunter Recht und Ethik, Lehre und Prüfungen, Bildverarbeitung, Analysa von Big Data und mehr.

Außerdem sind dort Ansprechpersonen der HTWK Leipzig zum Thema zu finden.

"Ich danke Antje Bredemann und Aileen Krause für die tolle Arbeit. Das Team des IDLL freut sich auf Anregungen aus der Hochschule, um die Webseite zum KI-gestützten Lehren und Lernen lebendig weiterzuentwickeln", so Medienprofessorin Gabriele Hooffacker.

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news-6474Tue, 07 Nov 2023 09:00:00 +0100Glückwunsch zum Förderpreis für Angewandte Digitalisierunghttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/glueckwunsch-zum-foerderpreis-fuer-angewandte-digitalisierungActemium Deutschland zeichnete zum fünften Mal Abschlussarbeiten von HTWK-Studierenden zur angewandten Digitalisierung aus

Ohne Digitalisierung wäre eine erfolgreiche Industrie, wie wir sie heute kennen, weder möglich noch zukunftsfähig. Aber nicht nur industrielle Prozesse werden durch den digitalen Wandel beeinflusst. Auch unsere Denkweise, wie wir Projekte begreifen und umsetzen, verändert sich grundlegend. Das erfordert neue und kreative Lösungsansätze. Der Industriedienstleister Actemium Deutschland sucht deshalb seit 2018 nach den besten Abschlussarbeiten rund um den Bereich der angewandten Digitalisierung. Am 24. Oktober 2023 wurden die Gewinnerinnen und Gewinner des 5. Förderpreises für Angewandte Digitalisierung im Design Office Leipzig am Augustusplatz gekürt.

„Aufgrund der herausragenden Qualität der Arbeiten, wurden in diesem Jahr nicht ein, sondern zwei 1. Plätze ermittelt. Alle prämierten Arbeiten zeichneten sich durch ihr hohes Transferpotenzial aus und können mit ihren Erkenntnissen einen entscheidenden Beitrag zur Anwendung von digitalen Technologien in Industrie und Wirtschaft leisten“, sagt Actemium-CEO Gerald Taraba. Auch die weiteren Jury-Mitglieder, bestehend aus Prof. Klaus-Peter Schulze (HTWK Leipzig), Prof. Oliver Crönertz (HTWK Leipzig), Prof. Monica Rossi (HTWK Leipzig) und Anett Heinecke (CFO Actemium) sowie Nadine Fischer (Projektingenieurin Actemium) lobten die thematische Vielseitigkeit und Innovationsfreude der Arbeiten.

In diesem Jahr wurden ausgezeichnet:

  • Caroline Schmidt (Platz 1, dotiert mit 2.500 Euro) mit ihrer Arbeit „Optimierung des Schrotteinsatzes in einem Elektrostahlwerk mithilfe datenbasierter Analysen“, betreut von Prof. Dr. rer. Nat. Martin Gürtler (Fakultät Ingenieurwissenschaften).
  • Toni Nabrotzky (ebenfalls Platz 1, dotiert mit 2.500 Euro) mit der Arbeit „Entwicklung einer Schnittstelle zur Visualisierung von Brandsimulationen im virtuellen Raum“, betreut von Prof. Dr. Ing. André Ihde (Fakultät Bauwesen).
  • Felix Hermann (Platz 2, dotiert mit 1.500 Euro) mit der Arbeit „Methodik zur CO2-Bilanzierung im Infrastrukturbau auf Grundlage von BIM-Modellen und der visuellen Aufbereitung von Ergebnissen in einer digitalen Umgebung“, betreut von Prof. Dr. Ing. Ulrich Möller (Fakultät Bauwesen).
  • Aaron Schaub (Platz 3, dotiert mit 500 Euro) mit der Arbeit „Planung und Implementation eines interaktiven, quelloffenen Digitalen Zwillings der Stadt Leipzig in einer VR-Umgebung mit Fokus auf Stadtbeleuchtung“, betreut von Prof. Dr. Kiran Varanasi & Dr. Toni Tontchev (Fakultät Informatik und Medien).

„Präsentationen ermöglichten lebhaften Austausch“

Der Förderpreis für Angewandte Digitalisierung hat sich mittlerweile fest im Hochschulbetrieb etabliert und bietet sowohl Studierenden als auch Hochschulmitarbeitenden die Möglichkeit sich über neue Ideen und Technologien auszutauschen. Der Finalist Felix Hermann brachte es am Abend der Preisverleihung auf den Punkt: „Die Präsentation zum Förderpreis für Angewandte Digitalisierung, die in Zusammenarbeit mit der HTWK Leipzig organisiert wurde, war eine bereichernde Erfahrung. Sie ermöglichte einen lebhaften Austausch mit aufgeschlossenen Menschen über innovative Themen in vielfältigen Anwendungsbereichen.“

Im Vorfeld der Preisverleihung erhielten alle Teilnehmenden einen Workshop, der in Zusammenarbeit mit der VINCI Energies Digitalschmiede und Startbahn 13, der Gründungsberatung der HTWK Leipzig, stattfand. Ziel des Workshops war es, die Bewerberinnen und Bewerber professionell bei den Vorbereitungen ihrer Präsentationen zu unterstützen, die sie am Pitchday vor der Jury gezeigt haben.

Auch im kommenden Jahr wird der Actemium Förderpreis für Angewandte Digitalisierung wieder ausgeschrieben. Studierende aus allen Fakultäten können sich dann wieder mit ihren studentischen Abschlussarbeiten bewerben. Der Preis ist mit bis zu 2.500 Euro für die Studierenden und mit bis zu 2.000 Euro für die betreuenden Professorinnen oder Professoren dotiert.

Wir gratulieren allen Gewinnerinnen und Gewinnern für ihre Leistungen sowie der Jury für ihr Engagement.

Weitere Eindrücke vom Pitchday

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news-6477Mon, 06 Nov 2023 09:26:28 +0100Parametrische Modelle für individualisierten 3D-Druckhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/parametrische-modelle-fuer-individualisierten-3d-druckErstmals stellt die Forschungsgruppe FLEX der HTWK Leipzig ihr ParaKnot3d-Knoten-Konzept auf der formnext-Messe in Frankfurt vor (7.-10.11.2023)

Das Einsatzfeld des industriellen 3D-Drucks wächst: Um sich über neue Entwicklungen auszutauschen, treffen sich vom 7. bis 10. November 2023 in Frankfurt am Main wieder über 840 Ausstellerinnen und Aussteller und voraussichtlich mehr als 30.000 Besucherinnen und Besucher. Mit dabei ist erstmals auch die Forschungsgruppe FLEX der HTWK Leipzig auf der Sonderschau des BE-AM-Netzwerks der TU Darmstadt (Halle 11, Stand F49). „Die formnext ist die größte Bühne für moderne, intelligente, auf dem Prinzip des 3D-Drucks basierende Fertigungslösungen in Deutschland. Hier können wir – gemeinsam mit 9 namhaften Firmen der Branche, 9 Universitäten und 2 Forschungseinrichtungen – unsere neuesten Forschungsergebnisse einem breiten Publikum präsentieren“, so Alexander Stahr, Professor für Tragwerkslehre und Leiter der Forschungsgruppe FLEX an der HTWK Leipzig.

Vorstellung des weiterentwickelten ParaKnot3D-Knoten

Auf der formnext-Messe stellt die Forschungsgruppe FLEX ihren weiterentwickelten ParaKnot3D-Knoten vor. ParaKnot3D ist ein Konzept zur bidirektionalen Verschränkung von Parameter gestützten Planungstools und additiven Fertigungsverfahren. Das Besondere an dem ausgestellten individuellen Knotenelement aus Stahl ist das „Makro-SLM“-Fertigungsverfahren, welches in Zusammenarbeit mit dem Laserinstitut Hochschule Mittweida entwickelt wurde. Die auf dem Prinzip des „Selektive-Laser-Melting (SLM)“ basierende 3D-Druck-Technologie reduziert die Materialkosten um 90 Prozent und verkürzt die Druckzeit für Bauteile durch eine deutliche höhere Aufbaurate in signifikantem Maße. FLEX zeichnet in der Kooperation für die Entwicklung parametrisierter Geometrie-Modelle verantwortlich. Die Verfahrensentwicklung liegt beim Team von Prof. Dr. André Streek am Laserinstitut Hochschule Mittweida.

Das neu entwickelte Verfahren wurde für die Anwendung im „architektonisch-bautechnischen Maßstab“ entwickelt. Es ist daher vor allem für makroskopische Bauteile attraktiv. Mit der Möglichkeit, nun mit erheblicher Kosten- und Zeitersparnis Knotenelemente aus Stahl zu fertigen, sind die Konstruktionselemente vor allem für den Stahlbau interessant, denn diese sind stark belastbar, einsatzfähig und individuell. Zugleich sind sie wirtschaftlich, denn das 3D-Druck-Verfahren senkt den Materialverbrauch und die Materialkosten, steigert dadurch den Materialumsatz während des Prozesses erheblich und reduziert zudem die Druckzeit um ein Vielfaches.

Perspektivisch wollen die Forschenden das System weiterentwickeln und verlässliche Prüfverfahren erarbeiten, um schlussendlich Zulassungen für die so herstellbaren Bauteile zu erwirken, damit diese dann in der Praxis verwendet werden können.

Forschungsgruppe FLEX mit Know-how im 3D-Druck und in digitaler Fertigung

Die Forschungsgruppe FLEX an der HTWK Leipzig ist ein interdisziplinäres Team aus Architekten sowie Bau- und Wirtschaftsingenieuren. Unter Leitung von Prof. Alexander Stahr ist die Forschung zur digitalen Verknüpfung von Planungs- und Ausführungsprozessen – mit dem Ziel, Ressourcen in Architektur und Bautechnik effizienter zu nutzen, – das wissenschaftliche Kernthema des 13-köpfigen Teams. Die Forschungsgruppe FLEX ist Mitglied im Transferverbund Saxony⁵ der fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und erweitert diesen durch ihr Know-how auf den Gebieten 3D-Druck und digitale Fertigung, nachhaltige Konstruktionen und parametrisches Design in der Architektur. An den Verbund können sich Akteurinnen und Akteure aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft wenden, um Forschungs- und Entwicklungsprojekte in unterschiedlichen Bereichen zu realisieren.

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news-6470Fri, 03 Nov 2023 09:00:00 +0100Mit Vernetzung den Transfer stärkenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/mit-vernetzung-den-transfer-staerkenDer Transferverbund Saxony⁵ der fünf sächsischen HAW traf sich am 23. Oktober 2023 im Carbonbetontechnikum der HTWK Leipzig – ein Rückblick

Es war ein Tag, der ganz im Sinne des Wissens- und Technologietransfers stand: Beim Jahrestreffen am 23. Oktober 2023 des Transferverbundes Saxony⁵ trafen sich Forschende und Mitarbeitende sowie externe Gäste aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft im Carbonbetontechnikum der HTWK Leipzig und blickten zurück auf das endende erste Jahr der zweiten Projektphase.

Was das Ziel des Transferverbundes ist, erklärte Saxony⁵-Projektgeschäftsführerin Susanne Stump im einführenden Pitch: „Mit dem Transferverbund wollen wir die Vernetzung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft unterstützen, die Anzahl an Kooperationen erhöhen und die Verwertung von Forschungsergebnissen steigern. So werden einerseits die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Sachsen und ihre Forschungsergebnisse noch sichtbarer und andererseits wird es für Unternehmen einfacher, Zugang zu Forschungsergebnissen zu erhalten. – Kurzum: Das ist gelebter Wissens- und Technologietransfer, den wir im Verbund stärken wollen.“

Pitches, Ausstellungen und Exponate

Zur besseren internen Vernetzung fand am Vormittag zunächst ein Treffen für alle Saxony⁵-Projektbeteiligten statt. Diese kamen aus den Verbund-HAW in Leipzig, Dresden, Mittweida, Zittau/Görlitz und Zwickau. In Pitches stellten Vertreterinnen und Vertreter der Teilprojekte aus den Anwendungsbereichen Produktion, Umwelt und Energie ihre ersten Transferergebnisse vor. Beispielsweise berichtete Jessica Haustein aus dem Teilprojekt „Resiliente Fertigung“, an dem auch die HTWK Leipzig beteiligt ist, wie resiliente, menschenzentrierte Fertigungsszenarien unter Verwendung modernster IoT-Technologien realisiert und zugänglich gemacht werden sollen. Um Unternehmen und andere Interessierte darüber zu informieren, werden unter anderem regelmäßig Führungen durch die „Industrie 4.0 Modellfabrik“ an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden durchgeführt.

Während einer ausgedehnten Mittagspause blieb den Anwesenden ausreichend Zeit, um sich in einer Posterausstellung über die Teilprojekte zu informieren und um verschiedene Exponate auszuprobieren. So erklärte zum Beispiel Lars Baldauf vom Teilprojekt „Ökologische Gewässerentwicklung“ an Hand eines kleinen Modells einer bepflanzten Schwimminsel, wie solch schwimmende Vegetationsbestände als naturnahe Habitatstrukturen den ökologischen Zustand von Gewässern verbessern können. Die Forschungsgruppe FLEX der HTWK Leipzig bot zudem einen Rundgang zum Zollingerdach an, das sich nur wenige Meter entfernt vom Veranstaltungsort befindet. Marius Zwigart brachte den Gästen dort nahe, was das besondere an den gekrümmten Holzdächern ist und wie die Forschungsgruppe der Bauweise mit Digitalisierung neues Leben eingehaucht hat.

Vorträge, Diskussionen und Vorführungen unter dem Motto „Nachhaltiges Bauen“

Der Nachmittag stand unter dem Motto „Nachhaltiges Bauen“ – passend zum besonderem Veranstaltungsort, dem Carbonbetontechnikum der HTWK Leipzig – denn nachhaltiges Bauen hat das Ziel, den enormen Energie- und Ressourcenverbrauch, den die Bauindustrie verursacht, zu reduzieren. Dazu beitragen kann die Verwendung des noch recht neuen Werkstoff Carbonbeton. Über die technischen und wirtschaftlichen Aspekte des Bauens mit Carbonbeton sprach Dr. Frank Schladitz, Geschäftsführer des Verbands „C³ – Carbon Concrete Composite“, im einführenden Vortrag. Anschließend erklärte Dr. Alexander Kahnt vom Institut für Betonbau (IfB) der HTWK Leipzig, wie im Carbonbetontechnikum nachhaltige Baukonstruktionen für die Zukunft entstehen, denn in der weltweit einzigartigen Modellfabrik für Carbonbeton am Standort in Leipzig-Engelsdorf wird die automatisierte Fertigung von Carbonbetonbauteilen erprobt. Eine Live-Demonstration der Anlage folgte durch IfB-Mitarbeiter Otto Grauer.

Um jedoch eine größere Bandbreite rund um das „Nachhaltige Bauen“ zu bieten, gab es noch weitere Vorträge am Nachmittag, die gespannt von den Anwesenden verfolgt worden sind, darunter Gäste vom sächsischen Wissenschaftsministerium, vom sächsischen Ministerium für Regionalentwicklung, von der Handwerkskammer Dresden sowie weiteren kleinen und mittleren Unternehmen. Unter anderem sprach Philipp Thiem vom Institut für Textil- und Ledertechnik der Westsächsischen Hochschule Zwickau über die Entwicklung von Flächenelektroden aus Karbon für elektrochemische Applikationen im Bauwesen, Professor Robert Böhm von der HTWK Leipzig präsentierte das EU-Forschungsprojekt iClimabuilt mit der Vision von Nullenergiegebäuden und Alexander Knut von den Geowissenschaften der HTWK Leipzig erklärte, wieso nachhaltiges Bauen bereits im Boden beginnt.

Mehr zum Transferverbund Saxony⁵ und zu den Teilprojekten auf der Webseite: https://saxony5.de/

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news-6388Wed, 01 Nov 2023 10:00:00 +0100Eine Plattform für den wissenschaftlichen Austauschhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/eine-plattform-fuer-den-wissenschaftlichen-austauschNachwuchsforschende initiieren ab 15. November ein regelmäßiges Kolloquium für Promovierende aller Fachrichtungen

Lukas Burgmaier promoviert seit 2020 an der HTWK Leipzig im Bereich Elektrotechnik. Er erfährt einen guten Austausch innerhalb seiner Projektgruppe, aber möchte gerne mehr über die Forschungsthemen der anderen Promovierenden erfahren. Durch die Vorstellung seines aktuellen Forschungsstandes beim Promovierendenkolloquium erhofft er sich interessante Fragen und einen anregenden Austausch. Mit dem Format möchte Lukas sein Thema der smarten Energiewandlung im elektrischen Netz einem größeren Publikum zugänglich machen und so seine Präsentationsfähigkeit verbessern.

So wie Lukas geht es vielen Promovierenden an der HTWK Leipzig: Knapp 100 Promovierende aus allen Fachbereichen der Hochschule arbeiten an innovativen und spannenden Forschungsthemen, die über das jeweilige Fachgebiet hinaus kaum bekannt sind. In zahlreichen Gesprächen, zum Beispiel beim Vernetzungstreffen der Promovierendenvertretung ProV, zeigte sich, dass es viele inhaltliche und methodische Anknüpfungspunkte bei den verschiedenen Promotionsthemen gibt – oft sogar über Fächergrenzen hinweg.

Promovierende verschiedener Fachrichtungen stellen die eigene Forschung zur Diskussion

Die Promovierenden selbst haben daher ein neues Veranstaltungsformat entwickelt, das die Nachwuchsforschung an der Hochschule in den Fokus rückt: Ein monatliches Promovierendenkolloquium, bei dem aktuelle Forschungsthemen zur Diskussion gestellt werden.

Es handelt sich dabei um eine Initiative der Promovierendenvertretung, mit dem Ziel, den wissenschaftlichen Austausch innerhalb der HTWK Leipzig zu fördern. Mit dem Start des Wintersemesters findet das erste Kolloquium statt. Jeweils zwei Promovierende geben Einblicke in ihre aktuellen Forschungsarbeiten. Dies bietet eine Plattform zur Präsentation sowie Diskussion ihrer Arbeiten und ermöglicht wertvolle Einblicke in die Bandbreite der Forschung an der HTWK Leipzig.

Vernetzung und Austausch

Prof. Dr. Stephan Schönfelder, Dekan der Fakultät Ingenieurwissenschaften, begrüßt das Engagement ausdrücklich:

Es ist wichtig, dass wir uns an der Hochschule wissenschaftlich austauschen, um die Vielzahl von Forschungsaktivitäten kennenzulernen und Synergieeffekte für die einzelne Promotion oder auch ganze Forschungsvorhaben nutzen zu können.“ 

Nach den Vorträgen haben alle Anwesenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich mit den Vortragenden auszutauschen. Dabei können Teilnehmende neue Kontakte knüpfen, Ideen austauschen oder vielleicht sogar zukünftige Kollaborationen anstoßen. Ziel ist die Förderung des wissenschaftlichen Diskurses und die Weiterentwicklung von Forschungsideen.

Dabei sein und mitmachen

Am 15. November 2023 findet das erste Kolloquium mit zwei Beiträgen der Fakultät Ingenieurwissenschaften statt. Dabei geht es um Windkraftrotorblattstrukturen und um smarte Transformer auf Mittelspannungsebene.

Alle Hochschulangehörigen sind herzlich eingeladen teilzunehmen. Die Vortragenden freuen sich über Feedback aus den Reihen der Zuhörenden aus verschiedenen Blickwinkeln.

Das Promovierendenkolloquium findet einmal im Monat statt und bietet eine gute Gelegenheit, das wissenschaftliche Leben an der HTWK Leipzig aktiv mitzugestalten. Wer selbst seinen eigenen Forschungsstand vorstellen möchte, kann sich an die E-Mail-Adresse promovierende (at) htwk-leipzig.de wenden.

Auf einen Blick

Startdatum: 15. November 2023, 13:30–15:00 Uhr

Ort: Nieperbau, Karl-Liebknecht-Straße 134, Raum NI 002

Anmeldung: Gern kurz per Mail

Folgetermine: 13. Dezember 2023, 10. Januar 2024 und 21. Februar 2024

Vortragende:

Philipp Johst (FING)
Entwicklung einer Methode zur Zustandsbewertung über Defektparameter von EoL-Windkraftrotorblattstrukturen

Lukas Burgmaier (FING)
Smart Transformer auf Mittelspannungsebene für ein stabiles Stromnetz

Weitere Informationen zu den Vorträgen

Promovierendenvertretung ProV

Die Promovierendenvertretung an der HTWK Leipzig setzt sich aktiv für die Interessen und Bedürfnisse der Promovierenden ein und fördert den interdisziplinären Austausch sowie die Vernetzung unter den Nachwuchsforschenden. Das Promovierendenkolloquium ist eine ihrer Initiativen zur Förderung des wissenschaftlichen Dialogs an der Hochschule.

Kontakt
Ulrike Käppeler, Stefanie Penzel, Lukas Burgmaier

E-Mail:
promovierende (at) htwk-leipzig.de

Weitere Informationen und Anmeldung für den ProV-Newsletter

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news-6451Fri, 27 Oct 2023 08:00:00 +0200Wie werden aus Geomessdaten praxisrelevante Informationen?https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wie-werden-aus-geomessdaten-praxisrelevante-informationen15. Geotechnikseminar an der HTWK Leipzig startet: Beginn am 1.11. zu neuen Ansätzen in der Geomesstechnik

Die Geotechnik ist im Wandel: Aktuelle Herausforderungen, wie das Monitoring von Gefährdungsbereichen in Tagebaufolgelandschaften, die dauerhafte Überwachung von kritischer Straßen-Infrastruktur oder die messtechnische Begleitung des Herstellungsprozesses im Erdbau fordern interdisziplinär erarbeitete Lösungsansätze. Neben einer guten messtechnischen Lösung ist vor allem clevere Dateninterpretation gefragt, um den Anwenderinnen und Anwendern praxisnahe Kennwerte zu liefern. Im Rahmen des 15. Geotechnikseminars stellen Vanessa Fock und Hermann Busse von der HTWK Leipzig im ersten Vortrag der Reihe Ansätze ihrer aktuellen Forschung zur Geomesstechnik vor.

Die Anwendungspotenziale beleuchten die HTWK-Forschenden am Beispiel eines fiktiven Bauprojekts. Dabei zeigen sie, wie großflächig angelegte Verdichtungsmaßnahmen durch Drohnenbeflug bewertet weden können oder wie ein neues Online-Monitoring-System im Straßenoberbau die echte Beanspruchung einer Straße dauerhaft erfasst. „Durch den zielgerichteten Einsatz von Geomesstechnik können wir bereits im Prozess erkennen, wo Handlungsbedarf besteht und zielgerichtet den Bauablauf anpassen, um somit ressourcen- und zeiteffizient zu bauen“, sagt Fock.

Das Geotechnikseminar an der HTWK Leipzig

Der Vortrag der beiden Forschenden ist der Auftakt des nunmehr 15. Geotechnikseminars. Bei diesem werden Fachvorträge von der Bauwirtschaft für die Bauwirtschaft gehalten. Diese sollen neue Einblicke sowie Raum für Fragen und Diskussionen bieten. Zugleich fördern diese die Vernetzung zwischen Wissenschaft und Praxis und sollen zum Wissensaustausch zwischen Unternehmen, Forschenden und Studierenden anregen.

Im Wintersemester 2023/24 geht es um neue Ansätze und Methoden in der Geomesstechnik (1.11.), geotechnische Herausforderungen bei der Sanierung der Nordböschung im Restlochkomplex Mücheln (15.11.), Echtzeitmodellierung der Materialverteilung in Kippen des Braunkohlenbergbaus (6.12.), Tunnelbau bei der Deutschen Bahn (10.1.) sowie Building Information Modelling (BIM) in der Geotechnik (24.1.).

Beginn ist jeweils 17:15 Uhr im Trefftz-Bau (ehemaliges HfTL-Gebäude in der Gustav-Freytag-Straße 43), Raum 2.28 (2. Stock) / Haus A.

Eine Online-Teilnahme ist über Zoom möglich (je 17:00 bis 19:00 Uhr, https://htwk-leipzig.zoom.us/j/4450471709 Meeting-ID 445 047 1709).

Das Geotechnikseminar wird bei der Ingenieurkammer Sachsen als Weiterbildungsveranstaltung angemeldet; ein Fortbildungsnachweis kann erstellt werden.

Die Geowissenschaften an der HTWK Leipzig

Die Geowissenschaften an der HTWK Leipzig sind als interdisziplinäres Team aus den Bereichen Bauingenieurwesen, Maschinenbauingenieurwesen, Geografie und Geologie aufgestellt. Sie beschäftigt sich mit Themen der Makro- und Mikromechanik von Böden und übertragen ihre Ergebnisse auf praktische Bauprozesse und aktuell relevante Querschnittsthemen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Geotechnik.

Die Geowissenschaften sind zudem Mitglied im Transferverbund Saxony⁵ der fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Im Teilprojekt „Nachhaltiges Bauen“ werden Forschungsergebnisse am GeoTechnikum ‒ einem Experimentier- und Demonstrationsraum mit Freiversuchsflächen und einem bodenmechanischen Forschungslabor ‒ in großem Maßstab validiert und für Partner aus Praxis und Wissenschaft demonstriert.

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news-6444Tue, 24 Oct 2023 14:50:00 +0200Sollte Lehm wieder stärker als Baustoff genutzt werden?https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/sollte-lehm-wieder-staerker-als-baustoff-genutzt-werdenProf. Alexander Stahr von der HTWK Leipzig beim Werkstattgespräch der HTWK-Ausstellung „SHAPING TOMORROW“ am 26.10. in DresdenLehm ist ein natürlicher Baustoff mit Jahrtausende langer Tradition und hochgradig spannenden Eigenschaften. Im Zuge der umfangreichen Entwicklungen rund um die Industrialisierung des Bauens ist dieser durch Beton, Stahl und Mauersteine weitestgehend aus dem großmaßstäblichen Baugeschehen verdrängt worden. Je deutlicher die Folgen des Bauens für das Klima und in Bezug auf die Verfügbarkeit von Rohstoffen sichtbar werden, je stärker drängt sich die Frage auf, wie es gelingen kann, den facettenreichen und kaum Treibhausgas-Emissionen verursachenden Baustoff wieder stärker für das Bauen zu nutzen.

Im Rahmen der Ausstellung „SHAPING TOMORROW – Lehm und Holz neu gedacht“ werden sich am Donnerstag, den 26. Oktober 2023, dazu Expertinnen und Experten austauschen: In vier kurzen Vorträgen werden sie beim „Forum Lehm“ inhaltlich unterschiedlich gelagerte Perspektiven auf das Bauen mit Lehm in der Gegenwart und in der Zukunft geben. Im Anschluss soll Raum und Zeit für einen intensiven Gedanken- und Erfahrungsaustausch aller Teilnehmenden des Werkstattgesprächs sein. Mit dabei ist unter anderem Alexander Stahr, Professur für Tragwerkslehre an der HTWK Leipzig und Leiter der interdisziplinären Forschungsgruppe FLEX.

Die Ausstellung „SHAPING TOMORROW – Lehm und Holz neu gedacht“

Die Ausstellung „SHAPING TOMORROW – Lehm und Holz neu gedacht“ bietet Einblicke in Lehr- und Forschungsaktivitäten in den Architekturstudiengängen an der HTWK Leipzig. Präsentiert werden Pavillonentwürfe von Masterstudierenden für das Sächsische Staatsweingut Schloss Wackerbarth. In dem Seminar war der Fokus auf den Einsatz der Baustoffe Lehm und Holz als umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Materialien gerichtet. In einem inhaltlich eng angebundenen Seminar mit konzeptionell wissenschaftlicher Ausrichtung und mit technischer Unterstützung der Forschungsgruppe FLEX entwickelten die Studierenden parallel zu den Pavillon-Entwürfen digitale Konzepte für Stampflehmanwendungen in nicht orthogonal-ebenen Schalungen. In einem dritten Bereich werden in der Ausstellung anhand von Modellen, Plänen und Animationen Projekte der Forschungsgruppe FLEX an der Schnittstelle von digitaler Planung und Fertigung – vornehmlich in Holz – vorgestellt.

Die Ausstellung der Fakultät Architektur & Sozialwissenschaften der HTWK Leipzig kann noch bis zum 2. Dezember im Zentrum für Baukultur Dresden (ZfBK) besichtigt werden. Neben dem Werkstattgespräch am 26. Oktober folgt ein zweites am 16. November 2023 zum Thema Holz. Der Eintritt ist frei.

Die Forschungsgruppe FLEX an der HTWK Leipzig

Die Forschungsgruppe FLEX ist ein interdisziplinäres Team aus Architektur, Bau- und Wirtschaftsingenieurwesen sowie studentischen Mitarbeitenden unter der Leitung von Prof. Alexander Stahr. FLEX forscht zur digitalen Verknüpfung von Planungs- und Ausführungsprozessen, mit dem Ziel, Ressourcen in Architektur und Bautechnik effizienter zu nutzen. Die Forschungsgruppe ist zudem Mitglied im 2018 gestarteten Transferverbund Saxony⁵ der fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sowie Mitglied der „International Association of Shell and Spatial Structures“ (IASS) und des internationalen Forschungsnetzwerks „Robots in Architecture“ (RiA).
 

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news-6445Fri, 20 Oct 2023 11:23:00 +0200Wissenschaftsminister im Smart Manufacturing Labhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wissenschaftsminister-im-smart-manufacturing-labSebastian Gemkow besuchte die Experimentalwerkstatt der HTWK Leipzig. Dort erprobt die Forschungsgruppe FLEX Ideen für mehr Nachhaltigkeit im BauwesenNachhaltigkeit spielt in zahlreichen Forschungsprojekten eine zentrale Rolle. Ziel ist es, mit den Ressourcen, die der Mensch heute nutzt, so umzugehen, dass auch künftige Generationen ihr Leben gestalten können. Um einen kleinen Einblick in das große Forschungsfeld der Nachhaltigkeit zu erhalten, besuchte Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow im Rahmen der Kampagne des Sächsischen Wissenschaftsministeriums „SPIN2030 – Wissenschaftsland Sachsen“ am 18. Oktober 2023 zwei Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Sachsen und machte dabei auch Halt im neuen Smart Manufacturing Lab der HTWK Leipzig.

HTWK-Rektor Prof. Mark Mietzner, Prof. Faouzi Derbel, Prorektor für Forschung und Nachhaltigkeit, und Prof. Alexander Stahr, Professor für Tragwerkslehre und Leiter der Forschungsgruppe FLEX, begrüßten Sebastian Gemkow im Smart Manufacturing Lab, das Stahr mit einem Augenzwinkern mit Steve Jobs` Garage verglich. „Hier können wir unsere Ideen für mehr Nachhaltigkeit im Bauwesen experimentell überprüfen und weiterentwickeln“, so Stahr.

Das Smart Manufacturing Lab der HTWK Leipzig

Das im Mai 2023 eröffnete „Smart Manufacturing Lab“ (SML) der HTWK Leipzig in eine Experimentalwerkstatt. In dieser erprobt die Forschungsgruppe FLEX digitale Fertigungskonzepte mit dem Ziel, sowohl den Ressourcenverbrauch am Bau signifikant zu reduzieren als auch die Produktivität deutlich zu erhöhen. Alexander Stahr: „Wir wollen die Vorteile des natürlichen, nachhaltigen und klimaschonenden Baustoffs Holz mit denen der Digitalisierung verbinden. Durchgängig digitale Prozessketten von der Planung bis zur Fertigung definieren den zentralen organisatorisch-technologischen Ansatz der hier vorangetriebenen Forschungsvorhaben.“ So kann das Bauen von morgen digitaler, effizienter und deutlich ressourcenschonender werden, denn neue, konsequent digital gedachte Abläufe können gleichsam Materialverbräuche, Emissionen und Abfallmengen signifikant reduzieren.

Beim Besuch des SML konnte Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow flexible Robotik für den individuell-automatisierten Holzbau sowie ein praxisnah entwickeltes Konzept zur Nutzung von Augmented Reality für die handwerkliche Fertigung von Holzständerwänden erleben. Dabei sah er live, wie ein Roboter ein vollständig aus Holz und Holzwerkstoffen bestehendes Wandelement fertigt, welches dank bionischer Analogie 50 Prozent – eine effiziente Struktur mit Vorbildern aus der Natur – weniger Material verbraucht, als aktuelle Holzständerwände. Zudem legte Gemkow an der „OptiPaRef-Showwall“ selbst Hand an und montierte mithilfe einer Augmented-Reality-Brille mit Begeisterung selbst Teile einer Holzrahmenwand– ähnlich wie es im digitalen Holzbau von morgen zum Einsatz kommen kann.

Besichtigung auch an der HTW Dresden

Neben dem SML an der HTWK Leipzig besuchte Gemkow die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTWD): Dort beschäftigen sich Forschende beispielsweise mit Extremwetterereignissen wie Hochwasser und Starkregen und arbeiten an nachhaltigen Modellen zur besseren Vorbereitung auf solche Extremwetter. Im Chemielabor ließ er sich Gemkow zudem zeigen, mit welchen Methoden Mikroplastikpartikel in Sedimentproben aus Elbe und Neiße schneller und kostengünstiger erkannt werden und damit Aussagen zu möglichen Umweltbelastungen in Gewässern getroffen werden können.

Hintergrund FLEX

Die Forschungsgruppe FLEX an der HTWK Leipzig ist ein interdisziplinäres Team aus Architektur, Bau- und Wirtschaftsingenieurwesen sowie studentischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Unter Leitung von Prof. Alexander Stahr hat sich die Forschung zur digitalen Verknüpfung von Planungs- und Ausführungsprozessen – mit dem Ziel, Ressourcen in Architektur und Bautechnik effizienter zu nutzen – in den vergangenen knapp zehn Jahren zur Kernaufgabe der Forschenden entwickelt.

Die Forschungsgruppe FLEX ist Mitglied im 2018 gestarteten Transferverbund Saxony⁵ der fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sowie Mitglied der „International Association of Shell and Spatial Structures“ (IASS) und des internationalen Forschungsnetzwerks „Robots in Architecture“ (RiA).

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news-6424Thu, 19 Oct 2023 11:35:06 +0200Nachhaltigkeitswoche 2023https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/nachhaltigkeitswoche-2023Students4Future HTWK laden zum dritten Mal ein (23.-27.10.) – auch Hochschulangehörige engagieren sich für NachhaltigkeitNachhaltigkeit ist ein Querschnittsthema für die ganze Hochschule. Das Programm der Nachhaltigkeitswoche ist vielfältig und beleuchtet verschiedenen Aspekte von Nachhaltigkeit und Klimakrise.
Sowohl Lehrende der Hochschule als auch externe Referent:innen bieten Vorträge, Workshops, offene Vorlesungen oder Exkursionen an - kostenlos!

Vielen Hochschulangehörigen liegt Nachhaltigkeit auch persönlich am Herzen – vier Beispiele.

 

 

Jessica Stebe, studentische Hilfskraft in der Projektgruppe industrielle Messtechnik
Meine Motivation liegt in der Untersuchung der Synergien zwischen Photovoltaik und Agrarwirtschaft – der Agri-PV. Diese Verbindung leistet einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Energieerzeugung und ressourceneffizienten Landnutzung, die den ökologischen Fußabdruck minimiert und unsere Lebensgrundlage stärkt. 

Lars Hoffmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Betonbau
Ich untersuche die Eigenschaften von Pflanzenkohle für die Verwendung im Lehmputz. Mich motiviert dabei der Gedanke, CO2 beim Bauen nicht nur zu vermeiden, sondern das Klimagas bewusst in unseren Häusern als Baustoff Kohlenstoff langfristig einzulagern.

Leslie Klawitter, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Energie-, Gebäude- und Umwelttechnik
Ich untersuche Dekontaminationsmethoden für den Abbau toxischer chlororganischer Holzschutzmittel. Dabei kommen neben grünem Wasserstoff auch Katalysatoren auf wiederverwendbaren Adsorbermaterialien zum Einsatz.

Robert Böhm, Professor für Leichtbau mit Verbundwerkstoffen
Meine Forschungsgruppe widmet sich im Projekt EuReComp der Wiederverwendung alter ausrangierter Windkraft-Rotorblätter in neuen Anwendungsbereichen. Das Thema ist hochrelevant im Hinblick auf die Etablierung von Kreislaufwirtschaftskonzepten in der EU bis zum Jahr 2045. 

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news-6403Fri, 13 Oct 2023 09:55:59 +0200Anne Rauchbach erhält Förderpreis der 20. Sommerakademie (SOMAK) der Kulturstiftung Hohenmölsen https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/anne-rauchbach-erhaelt-foerderpreis-der-20-sommerakademie-somak-der-kulturstiftung-hohenmoelsenStrukturwandel ganz praktisch: HTWK-Mitarbeiterin forscht zu Kultur in ländlichen Räumen„SOMAK 20 IM REVIER – Mittendrin statt nur dabei!“ – unter diesem Motto fand Ende September die 20. Sommerakademie (SOMAK) der Kulturstiftung Hohenmölsen statt. Im Bürgerhaus Hohenmölsen tauschten sich die Teilnehmenden mit Fachleuten aus Lehre und Forschung, Wirtschaft und Politik, Planung und Verwaltung zur Gestaltung der Region und ihrer Zukunft aus. Auch eine Exkursion in den MIBRAG-Tagebau Profen und den Leipziger Südraum standauf dem Programm.

 

Der Förderpreis für den besten Beitrag wurde an Anne Rauchbach vergeben, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig. Sie forscht zum Thema "Kultur als Transformations- und Resilienzfaktor in ländlichen Räumen".

„Ich beschäftige mich unter anderem mit der Frage, ob und wie Kultur Transformationsprozesse beeinflusst, und welche Projekte und Akteure es vor Ort gibt. Die Auszeichnung ist für mich ein sehr positives Zeichen, dass Forschung und Zielrichtung des Projektes einen Bedarf in der Region erfüllen können“, so Anne Rauchbach.

Einen Anerkennungspreis erhielt Niels Wollschläger, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), dersich mit der stadtklimatischen Wirkung von „grüner Infrastruktur“ wie. Stadtbäume oder Gründächer am Beispiel Naumburg beschäftigt, um die Hitzeresilienz im urbanen Raum zu erhöhen.

Urbane grüne Infrastruktur ist auch das Forschungsgebiet des Hohenmölseners Niclas Buschner, Student an der Hochschule Merseburg. Er stellte verschiedene Möglichkeiten für wassersensibles Bauen vor, z.B. die Rückhaltung von Regenwasser in einer „Schwammstadt“ oder die Vorteile von Gründächern. Dafür verlieh ihm die Jury ebenfalls einen Anerkennungspreis, zudem erhielt er auch Publikumspreis.

Gleich drei Jubiläen – Die Kulturstiftung Hohenmölsen

Die diesjährige Preisverleihung war für die 150 geladenen Gäste etwas ganz Besonderes: Es war das Jubiläum der nunmehr 20. Sommerakademie, eingebettet in die Festveranstaltung anlässlich „25 Jahre Abschluss der Umsiedlung von Großgrimma“ sowie 25 Jahre Kulturstiftung Hohenmölsen.

Die Kulturstiftung Hohenmölsen, 1998 im Zuge der Umsiedlung der Gemeinde Großgrimma gegründet, erhielt ihr Stiftungskapital von der MIBRAG GmbH. Sie widmet sich der ökonomischen, ökologischen, sozialen und kulturellen Entwicklung der Region „Zeitz-Weißenfelser Braunkohlenrevier“ sowie der Darstellung der industriellen und kulturellen Geschichte Mitteldeutschlands.

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news-6370Mon, 02 Oct 2023 10:56:00 +0200Neuer Israelitischer Friedhof: HTWK Leipzig gestaltet mithttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/neuer-israelitischer-friedhof-htwk-leipzig-gestaltet-mitForscher der HTWK Leipzig vermessen die jüdische Ruhestätte mittels Bodenradar und entwickeln Pläne zur NeugestaltungIm Norden Leipzigs, gegenüber dem Klinikum St. Georg, befindet sich seit 1928 der Neue Israelitische Friedhof. Die Israelitische Religionsgemeinde Leipzigs hat es sich zur Aufgabe gemacht, den in die Jahre gekommenen Friedhof zu erforschen, zu pflegen und zu erweitern. Eta Zachäus, 75-jährige Leipziger Jüdin und Nachkommin von Holocaust-Opfern, ist es gelungen, dafür viele helfende Hände zu akquirieren. Das Ziel: Den etwas in Vergessenheit geratenen Friedhof aus dem Dornröschenschlaf wecken und ihn als besonderen Erinnerungsort etablieren.

Spurensuche und Neugestaltung

Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) beteiligt sich aktiv an der Erforschung und Neugestaltung: Wissenschaftler erfassten unter der Leitung von Geotechnik-Professor Ralf Thiele die bisherige Gestaltungsgeometrie des Friedhofs und glichen diese mit den ehemaligen Bauplänen ab. „Im Laufe der wechselvollen Geschichte des Ortes fanden während der NS-Zeit schlecht dokumentierte Bestattungen und Urnenbeisetzungen statt, die nun aufgearbeitet und in die Neugestaltung des Ortes sensibel integriert werden müssen“, erläutert Eta Zachäus die Herausforderung. Dazu zählen mutmaßlich auch Kinderbestattungen und ein Gräberfeld mit geschändeten Grabsteinen des ersten jüdischen Friedhofs. Mittels Bodenradarmessungen ist es den HTWK-Forschern gelungen, einen Blick in den Untergrund zu werfen, ohne den Boden umzuschichten. Die Geräte geben Auskunft über die oberflächennahe Struktur des Bodens, woraus geschlussfolgert werden kann, ob sich an den vermuteten Stellen tatsächlich Urnen oder Gebeine befinden könnten. Nach dem Einmessen und den geophysikalischen Untersuchungen erarbeitet Architekt Ronald Scherzer-Heidenberger, HTWK-Professor für Regionalplanung und Städtebau, nun Pläne für eine Um- und Neugestaltung des Neuen Israelitischen Friedhofs. „Wir wollen die historische Gestaltung mit den beiden prägenden Hauptachsen und Alleen wiederherstellen und die Raumqualität auf den großflächigen Erweiterungsteil im Osten des Friedhofs übertragen. Die in jüngerer Zeit frei angelegten Grabfelder sollen sich in ein schlüssiges Gesamtkonzept integrieren. Zudem werden Gräber mit besonderer historischer Bedeutung für Besuchende besser erkenntlich und zugänglich“, erläutert Scherzer-Heidenberger die Pläne. Gemeinsam mit seinem Kollegen Ralf Thiele engagiert auch er sich aus Überzeugung dafür, dass der Erinnerungsort in neuem Glanz erstrahlen kann und sowohl Leipzigerinnen und Leipziger als auch Nachkommen aus aller Welt anzieht.

Ralf Thiele: „Hochschulen haben neben Lehre und Forschung die so genannte dritte Mission, sich aktiv in der Stadtgesellschaft einzubringen – daher freut es mich sehr, dass wir bei der Erforschung und Neugestaltung dieses besonderen Ortes mitwirken dürfen. Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, mit unserer Expertise und den modernen Geräten aus der Forschung zu helfen und Verantwortung zu übernehmen“, erläutert der Geotechnik-Professor seine Motivation.

Eta Zachäus: „Für die sehr gute und unbürokratische Zusammenarbeit mit der HTWK Leipzig sind wir sehr dankbar. Es ist für unsere Gemeinde und die Nachkommen von ungeheurer Bedeutung, wenn vermutete Gräber bestätigt werden. Davon gehen wir aus, wenn die geowissenschaftlichen Erkenntnisse sich mit den Informationen decken, die Historiker Steffen Held in akribischer Archivarbeit zusammengetragen hat.“

Der Neue Israelitische Friedhof

Ein jüdischer Friedhof ist ein Ort des individuellen und kollektiven Gedenkens. Er wird als heiliger Boden aufgefasst, in dem die Toten ihre ewige Ruhe finden. Am 6. Mai 1928 geweiht, ist der Neue Israelitische Friedhof die dritte Ruhestätte der Leipziger Jüdinnen und Juden. Die imposante Trauerhalle, ein von Wilhelm Haller gebauter Kuppelbau samt Flügelbauten, wurde 1938 während des November-Pogroms niedergebrannt und erhaltene Reste 1939 auf Betreiben der Stadt gesprengt. Zu DDR-Zeiten ersetzte die Stadt den monumentalen Bau durch eine kleinere Trauerhalle. Der Leitspruch „Stärker als der Tod ist die Liebe“ thront über dem Eingang. Der Neue Israelitische Friedhof ist ein Beweis für die Existenz einer jüdischen Großgemeinde in Leipzig während der Weimarer Republik und für deren Vernichtung im Nationalsozialismus. Auch zeigt er jüdisches Leben während der DDR und ein Anwachsen der Gemeinde nach der Friedlichen Revolution durch Jüdinnen und Juden aus der ehemaligen Sowjetunion.

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news-6366Fri, 29 Sep 2023 10:26:00 +0200Für eine Zukunft auf sicherem Grund und Boden: HTWK Leipzig erhält neues GeoTechnikumhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/fuer-eine-zukunft-auf-sicherem-grund-und-boden-htwk-leipzig-erhaelt-neues-geotechnikumMit der Bodenversuchsfläche erweitert die Hochschule ihre Kompetenzen zur geowissenschaftlichen Begleitung des Strukturwandels im Mitteldeutschen RevierDer Braunkohleabbau hinterließ allein in Sachsen Tausende Hektar Bodenfläche mit verkipptem Abraum. Diese Kippenböden können für Landwirtschaft, Straßen- und Wohnungsbau, Naherholungs- und Gewerbegebiete nachgenutzt werden. Dafür müssen Fachleute die Kippenflächen und Böschungsbereiche der ehemaligen Braunkohlegruben auf Beschaffenheit und Festigkeit untersuchen und die losen Böden verdichten, bevor Neues entstehen kann. Expertinnen und Experten der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) weisen in geowissenschaftlichen Messungen eine langjährige Kompetenz auf und schufen so bereits bei der Entstehung des Leipziger Neuseenlands, beim Ausbau von Autobahnen und bei Gewerbeansiedlungen Grundlagen für eine Weiterentwicklung der Region.

Um dem Forschungs- und Entwicklungsbedarf für den Bau dieser Infrastrukturen der Zukunft gerecht zu werden, erhielten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im September 2023 ein neues Technikum. Am HTWK-Forschungscampus Eilenburger Straße in Leipzig-Reudnitz gelegen, besteht das GeoTechnikum aus einer geschützten Bodenversuchsfläche. Auf 9 mal 20 Metern wurde dafür der vorhandene Untergrund bis in eine Tiefe von 4 Metern durch einen idealisierten Versuchsboden aus Sand ausgetauscht. Betonwände grenzen den unterirdischen Raum zum Erdreich ab. Im GeoTechnikum können die Forschenden großflächige Versuche durchführen und Systeme und Verfahren optimieren. Geplant ist die Neu- und Weiterentwicklung von Methoden, mit denen Kippenböden verdichtet werden. Dank einer Kranbahn können die Forschenden Gewichte anheben und für Verdichtungsversuche auf den Sand fallen lassen. Dabei werden in Echtzeit Parameter erfasst und ausgewertet, um den Erfolg der Verdichtungsmethoden zu messen. Auch das Monitoring von Bodenbewegungen in großen Arealen wird im GeoTechnikum erprobt. Dafür entwickeln die Forschenden neuartige Sensoren; die so gesammelten großen Datenmengen werden dank künstlicher Intelligenz verarbeitet.

HTWK-Rektor Prof. Mark Mietzner: „Der Strukturwandel ist in vollem Gange; wir als Hochschule für Angewandte Wissenschaften stellen uns bereits seit vielen Jahren den daraus resultierenden Herausforderungen, bieten Lösungsansätze und sind verlässliche Forschungspartnerin für die Region. Neben dem Carbonbetontechnikum und dem geplanten Holzbauforschungszentrum ist das GeoTechnikum ein weiterer wichtiger Baustein, um an den Fragen der Zeit zu forschen und nachhaltige und innovative Antworten zu finden. In gemeinsamer Finanzierung mit dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, dem Sächsischen Wissenschaftsministerium und unserer Hochschule konnten wir mit der neuen Bodenversuchsfläche die Geotechnik als eine unserer Kernkompetenzen in der Forschung räumlich, strukturell und personell stärken.“

Geowissenschaftliche Forschung an der HTWK Leipzig

In den vergangenen Jahren hat die HTWK Leipzig ihre Forschung in den Geowissenschaften systematisch ausgebaut, um den Strukturwandel in der Region zu begleiten. Aktuell arbeiten zwanzig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen an Fragestellungen, die sich aus der Nachnutzung von Flächen ergeben. „Durch die langjährige interdisziplinäre Teamarbeit mit Forschenden aus Geotechnik, Maschinenbau, Geodäsie und Geophysik können wir uns den Herausforderungen gemeinsam mit Praxispartnern gut stellen“, so Geotechnik-Professor Ralf Thiele. Mithilfe der neuen Versuchsfläche können die Forschenden ihre Messsysteme künftig nicht nur im Labormaßstab, sondern auch in realer Größe testen und weiterentwickeln. Damit ergänzt die neue Versuchsfläche die vorhandene Forschungsinfrastruktur: In direkter Nachbarschaft befindet sich eine Bodenversuchsfläche mittlerer Größe und das Bodenmechanische Labor.

Ziel: Forschungsergebnisse in Praxis überführen und nachhaltig Bauen

Im GeoTechnikum werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nicht nur forschen und experimentieren, sondern auch Praxispartnern aus der freien Wirtschaft demonstrieren, wie Verfahren und Techniken funktionieren. Industriepartner können dort geotechnische Systeme und Werkzeuge wie Walzen ausprobieren und deren Wirkung im Realmaßstab testen. Den Transfer von Wissen in die Praxis bringen die HTWK-Wissenschaftler Prof. Ralf Thiele und Alexander Knut ebenfalls im Transferverbund Saxony⁵ der fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften ein und bündeln dort ihre Kompetenzen im Bereich „Nachhaltiges Bauen“, denn eine gute geotechnische Analyse der Böden ermöglicht robuste, langlebige und wartungsarme Infrastrukturen für Wirtschaft, Verkehr und Gesellschaft.

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news-6327Tue, 26 Sep 2023 10:27:00 +0200Neuer Workflow in der Baubranchehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/neuer-workflow-in-der-baubrancheWebsite einfachbim.de soll Building Information Modeling (BIM) mit kostenlosen Vorlagen und praktischen Workflows voranbringenDas Planen, Bauen und Betreiben von Gebäuden erfordert viel Personal, Zeit und Geld. Mit der Arbeitsmethode Building Information Modeling (BIM) kann die Baubranche Kosten und Zeit sparen sowie die Qualität steigern. Die konsequente BIM-Anwendung ermöglicht allen Projektbeteiligten, relevante Bauwerksdaten mithilfe digitaler Modelle bereitzustellen und zu vernetzen. „Es fehlt jedoch noch ein gemeinsames Verständnis von BIM-konformen Prozessen. Aktuell werden Abläufe in jedem BIM-Projekt neu durchdacht und verhandelt. Das wollen wir ändern“, sagt Tom Radisch, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HTWK Leipzig. Eine Lösung dafür entwickeln Radisch und Ulrich Möller, HTWK-Professor für Bauphysik und Baukonstruktion, mit Praxispartnern im Forschungsprojekt „einfach BIM“.

Standards und Vorlagen

Expertinnen und Experten aus Forschung, Planung, Vergabe, Bauausführung, Betrieb, Recht und Softwareentwicklung untersuchen an drei realen Projekten Digitalisierungsprozesse unter Verwendung der BIM-Methode. Anhand dessen erarbeiten sie bis Juni 2023 gemeinsame Standards, konkrete Vorlagen sowie allgemeingültige und praxisorientierte BIM-Workflows über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes – zur direkten Anwendung für praxisorientierte, BIM-konforme Prozesse. Diese sind auf der Website einfachbim.de frei abrufbar. „So kommen wir dem Ziel näher, die Anwendung der BIM-Methode in der Baubranche nachhaltig und weitreichend voranzubringen“, so Möller.

Zur Website einfachbim.de

Dieser Text erschien zuerst im Forschungsmagazin Einblicke 2023 der HTWK Leipzig. Hier können Sie das Magazin digital lesen oder kostenfrei abonnieren.

Zur aktuellen Ausgabe der „Einblicke“

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news-6335Thu, 21 Sep 2023 10:42:00 +0200Neue Trends im digitalen Holzbauhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/neue-trends-im-digitalen-holzbauBei der 3. Leipziger EASTWOOD-Konferenz tauschen sich Fachleute zum Bauen mit Holz aus (21./22.9.23). Anmeldungen noch möglichBauen mit Holz wird immer wichtiger: Derzeit werden rund 20 Prozent aller Baugenehmigungen in Deutschland für Einfamilienhäuser aus Holz vergeben – Tendenz steigend. Denn Bauen mit Holz gilt als klimafreundlicher als das energie- und ressourceneffiziente Bauen mit Beton. Um das Know-how rund um den Umgang mit dem nachwachsenden Rohstoff in die Breite zu tragen, organisiert die Forschungsgruppe FLEX der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) gemeinsam mit der Rudolf Müller Mediengruppe am 21. und 22. September 2023 zum dritten Mal die Konferenz EASTWOOD. Bei diesem Branchentreff mit Fachausstellung tauschen sich im Nieper-Bau (Karl-Liebknecht-Straße 134) der HTWK Leipzig wieder Fachleute aus Architektur, Ingenieurwesen, Konstruktion, Holzbau, Zimmerhandwerk, Holzhandel, Investition, Wissenschaft und Forschung über aktuelle Entwicklungen aus.

Vernetzung fördern

Schwerpunkt der Konferenz ist neben dem digitalen Holzbau der Vernetzungsgedanke. „Bei der EASTWOOD wollen wir den Austausch zwischen Auftraggebenden, Planungsbüros und Baufirmen befördern, um die Potenziale des Holzbaus besser sichtbar zu machen“, sagt Initiator Alexander Stahr, Professor für Tragwerkslehre und Leiter der interdisziplinären Forschungsgruppe FLEX an der HTWK Leipzig. Denn moderner Holzbau könne nur gelingen, wenn alle Beteiligten eng zusammenarbeiten. Deshalb will der zweitätige Kongress eine möglichst große Bandbreite für den digitalen Holzbau aufzeigen.

100 Jahre Zollingerpatent und weitere Themen

Neben der Ausstellung, auf der sich mehr als 25 regionale und überregionale Unternehmen präsentieren, halten Fachleute aus der Architektur, dem Ingenieurbereich, der Forschung, dem kreislauffähigen Bauen und der Holzbaugeschichte Vorträge. Beispielsweise spricht Prof. Florian Nagler von der Technischen Universität München über Holzbau Architektur und Nachhaltigkeit“, Rebecca Steinlein von der Firma Concular aus Berlin überZirkuläres Bauen in Theorie und Praxis“ und Henning Klattenhoff von der Firma Assmann Beraten + Planen aus Hamburg über Synergien des zeitgenössischen urbanen Holzbaus. Prof.  Wolfgang Rug aus Wittenberge wird sich mit dem Thema „100 Jahre Zollinger-Patent“ befassen.

Auch für die Forschungsgruppe FLEX an der HTWK Leipzig ist das Zollingerdach ein Schwerpunkthema ihrer Forschungen. Der ressourcenschonenden, sparsamen und ästhetischen Bauweise für gekrümmte Holzdächer verhalf FLEX durch die Möglichkeiten der Digitalisierung zu einem Comeback im Bauwesen. „Heute beschäftigen wir uns mit dem Zollingerdach in elementierter Form. Das bedeutet, die Regeln zu definieren, nach denen die ressourcenschonende Bauweise unter Werkstattbedingungen anwendungssicher und in hoher Qualität vorgefertigt werden kann. Die Montagezeit für Hallendächer aus Holz auf der Baustelle wird damit deutlich reduziert. Wir verknüpfen somit die Qualitäten des Handwerks mit den Potenzialen der Digitalisierung, um das klimaschonende Bauen voranzubringen."

Abgerundet wird der Kongress mit einem Netzwerkabend im Gondwanaland des Leipziger Zoos.

Programm und Anmeldung

Fachleute sowie Studierende können sich noch zur Veranstaltung anmelden – vorbehaltlich der Entwicklung der Buchungszahlen bis zum 20. September 2023. Eine Teilnahme ist vor Ort, aber auch digital möglich. Mehr zur Anmeldung und zum Programm auf der Website: www.eastwood-leipzig.de

Die Architekten- sowie Ingenieurkammern von Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Berlin-Brandenburg erkennen eine Teilnahme am Holzbau-Event als Fortbildungsveranstaltung an.

Forschungsgruppe FLEX der HTWK Leipzig

Die Forschungsgruppe FLEX ist ein interdisziplinäres Team von Fachleuten aus den Bereichen Architektur, Bau- und Wirtschaftsingenieurwesen sowie studentischen Mitarbeitenden unter der Leitung von Prof. Alexander Stahr. FLEX forscht zur digitalen Verknüpfung von Planungs- und Ausführungsprozessen, mit dem Ziel, Ressourcen in Architektur und Bautechnik effizienter zu nutzen. Die Forschungsgruppe ist zudem Mitglied im 2018 gestarteten Transferverbund Saxony⁵ der fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sowie Mitglied der „International Association of Shell and Spatial Structures“ (IASS) und des internationalen Forschungsnetzwerks „Robots in Architecture“ (RiA).

Zeitplan

21.09.2023
13.00 – 19.00 Uhr,
im Anschluss Abendveranstaltung

22.09.2023
08.00 – 14.00 Uhr

Gebühr

Normalpreis: 299,- zzgl. MwSt.
Preis für Studierende: 99,- zzgl. MwSt.

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news-6329Mon, 18 Sep 2023 12:12:00 +0200„Angebundene Deckel“: Neuartige Verschlüsse fordern uns heraushttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/angebundene-deckel-neuartige-verschluesse-fordern-uns-herausDie „Tethered Caps“ fallen vielen auf die Nerven, aber: Warum ein Gramm Plastik mehr oder weniger einen Unterschied machen kann Im Gespräch mit Prof. Eugen Herzau, HTWK-Experte für nachhaltige Verpackungstechnologien.

Wie aus dem Nichts scheinen sie aufgetaucht zu sein: Einweg-Flaschen und Tetrapaks mit Deckeln, die sich nicht mehr einfach abschrauben lassen. Hört man sich um, haben viele Menschen eine eigene Geschichte dazu: Warum es sie nervt, wann sie es zum ersten Mal bemerkt haben, wie sie damit umgehen.
Was hat es mit diesen Verschlusskappen auf sich?

EH:  So neu sind die Deckel gar nicht. In der EU verpflichtend werden sie aber erst ab Sommer 2024 . Das Phänomen erscheint vielen neu, weil es bisher nicht richtig kommuniziert wurde. Ziel ist es, die Verschlüsse zusammen mit den Behältern zurück in den Kreislauf zu bringen, und die Vermüllung der Umwelt, das sogenannte Littering, durch achtlos weggeworfene Verschlüsse zu verringern. So kleine Kappen „verschwinden“ nun einmal besonders schnell. Und damit stehen sie der stofflichen Verwertung nicht mehr zur Verfügung – doch genau das ist ja das wichtigste Ziel in unserem Recyclingsystem. Dabei müssen wir auch unterscheiden zwischen der Verwertung von Abfällen – ich sage bewusst nicht Müll – denn das kann auch die thermische Verwertung sein, also das Verbrennen, das Energie erbringt – und Recycling, also der stofflichen Verwertung. Dabei bleibt das Material erhalten und kann wieder genutzt werden. Wir als Kundschaft verlassen an dieser Stelle also zumindest ein Stück weit unsere Komfortzone, indem wir uns umstellen müssen, an dieser – minimalen – Stelle.

Wir haben es getestet: So ein Verschluss wiegt ein bis zwei Gramm. Lohnt sich das überhaupt?

EH: Ja, die Masse macht’s auch hier! Wenn mal es mal hochrechnet, kommt bei einer Million weggeworfener Deckel eben auch mehr als eine Tonne zusammen, die sich im Zweifel irgendwann über die Strände dieser Welt verteilt.

Welche Alternativen sehen Sie?

EH: Alternative Materialien gegenüber Kunststoffen werden immer wieder gefordert und auch ausprobiert, möglichst auf Basis von Naturmaterialien, nachwachsend und abbaubar sollen sie sein. Ich denke da z.B. an Bienenwachstücher als Lebensmittelverpackung für den Hausgebrauch, Papier und Karton aus Gras, um die Holzvorkommen zu schonen. Relativ neu ist die Silphie-Pflanze, eine gelbe Blume, die viel Biomasse produziert und mit der ebenfalls zur Papierherstellung experimentiert wird; am Bodensee wird sie schon angebaut. Auch Abfälle, z.B. aus Hanf, oder Sägespäne, die mit Pilzen und Stärke versetzt werden sind denkbar. Dazu haben wir hier im Studiengang auch eigene Versuche gemacht, aber letztlich hat das Ergebnis unsere Erwartungen nicht erfüllt. Kurzum: Solche alternativen Rohstoffe können im Moment lediglich als Ergänzung zu industriellen Herstellungsverfahren betrachtet werden, sie sind noch lange nicht konkurrenzfähig und daher auch nicht die preiswertesten. Hier wetteifern Nachhaltigkeit und Ökonomie miteinander. Es muss sich nun einmal rechnen. Wenn wir nachhaltiger sein wollen, müssen wir viel mehr standardisieren – ausKostengründen und Gründen des Energieverbrauchs.

Also Vorsicht mit allzu romantischen Vorstellungen?

EH: Ja! Wir müssen industriell denken, das ist nicht mehr umkehrbar. Zurück zur Selbstversorgung für alle? Das würde nicht funktionieren – wir könnten die Menschheit schlicht und einfach nicht mehr satt bekommen. Die Bevölkerung auf der Erde wächst und damit auch der Drang nach Wohlstand, in allen Ländern! Das bedingt Hunger nach allem – nach Lebensmitteln, Energie, Wasser… Deshalb: Dauerbrenner ist und bleibt das Kunststoff-Recycling, getrieben vom Kreislaufwirtschaftsgesetz. Unsere Ressourcen sind endlich. Aber die Verpackungsherstellung ist sehr heterogen und die Hersteller sind untereinander Wettbewerber – das bringt die Unzahl an Verpackungen hervor. „Die Verpackung ist ein schreiender Verkäufer“ haben wir früher gesagt – sie ist Marketing und hat das Ziel, über Emotionen Kaufinteresse zu wecken. Und: Sie schützt die Produkte und leistet einen Beitrag für unser bequemes Leben.
Doch ich beobachte auch da einen Wandel: Verpackungen müssen im Konzept der Nachhaltigkeit auch vor unseren Studierenden bestehen. Das Interesse an dem Thema ist gewachsen, viel größer als noch vor zehn Jahren – das ist gut! Nicht mehr allein die Kosteneffizienz durch Prozessoptimierung entscheidet, sondern inzwischen geht es um Kosten und Nachhaltigkeit. Dieser Entwicklung entsprechen wir mit unserem Studiengang. Dennoch: Die gewünschten Veränderungen zu mehr Nachhaltigkeit in unserer Gesellschaft dauern länger als erhofft.

Vielen Dank für das Gespräch!
 

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news-6324Wed, 13 Sep 2023 09:00:00 +0200Leuchtende Haie, UV-Licht-Malereien und Heizungs-Hip-Hophttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/leuchtende-haie-uv-licht-malereien-und-heizungs-hip-hopBei der interaktiven Leipziger Wissenschafts-Show „Circus of Science“ am 20. September 2023 tritt HTWK-Doktorand Tom Radisch auf

Abendshow statt Vorlesung: Sieben Nachwuchsforschende tauschen am Mittwoch, den 20. September 2022, ihren Arbeitsplatz im Labor mit der Bühne des Leipziger Kupfersaals. Bei der verrückten und lebendigen Entertainment-Show „Circus of Science“ werden sie in wissenschaftlicher Mission das Publikum in Form eines Science Slams kurzweilig und anschaulich über ihre Fachgebiete informieren. Mit dabei ist Tom Radisch von der HTWK Leipzig.

Nur ein Schuss: Auswahl von Heizungen wie im Musical Hamilton

Tom Radisch ist Energie- und Gebäudetechniker. Ende Juni 2023 reichte er seine Promotion zum Thema „Heizungstechnischer Variantenvergleich in frühen Planungsphasen mithilfe multikriterieller Entscheidungsunterstützung“ am Institut für Bauklimatik an der TU Dresden ein, die er in Kooperation mit der HTWK Leipzig schrieb. Spannende Einblicke darin gab er unter anderem Anfang Juni beim 2. HTWK Science Slam, bei dem er einen fulminanten Rap aus dem Musical „Hamilton“ kurzerhand zu einer Erzählung über den Weg zum richtigen Heizungssystem umdichtete. Nun tritt der Sieger der HTWK-Veranstaltung zum ersten Mal beim „Circus of Science“ auf.

„An der Hochschule war es immer mein Traum, eine Dissertation erfolgreich abzuschließen. Als Kleinkünstler träume ich schon seit Jahren davon, einmal im Kupfersaal auf der Bühne stehen zu dürfen“, zeigt sich Tom Radisch voller Vorfreude, dass beide Träume zeitnah in Erfüllung gehen mögen. In seiner Dissertation stellt er eine Methode vor, wie Auftraggeberinnen und Auftraggeber sowie Fachplanerinnen und Fachplaner von Bauvorhaben das passende Heizungssystem für ein Gebäude finden können. „In der Baubranche ist mein Dissertationsthema aufgrund der Energiewende schon lange von großem Interesse, jetzt ist es an der Zeit, ein breiteres Publikum dafür zu begeistern.“

Weitere Science Slams

Neben Radisch wird Meeresbiologin Julia Schnetzer vom Alfred-Wegener-Institut sowie vom Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung auftreten: Im abgedunkelten Saal nimmt sie das Publikum mit in die „geheime Welt der Biofluoreszenz“. Mit UV-Taschenlampe und einer Blackbox wird sie live demonstrieren, warum das Phänom nicht nur schön aussieht, sondern als wissenschaftliches Messverfahren auch wertvolle Erkenntnisse liefert.

Außerdem erklären Mika und Fabian (beide 16 Jahre alt) von den „Löwenzahn Legoisten“ anlässlich des Weltkindertags mit selbst zusammengesetzten Robotern, wie die Klemmbausteine Konstruktion, Forschung und Programmierung miteinander verbinden – und warum das Tüfteln daran ihr technisch-naturwissenschaftliches Verständnis geprägt hat. „First Lego League“ heißt das dahinterstehende Förderprogramm, das Projektleiter Joseph Rothmaler vorstellt.

Schließlich erklären Matthias Petzold und Florian Fahr vom Wissenschaftsladen Leipzig e.V. das Stadtentwicklungsprojekt „Neue Nähen SUPERBLOCKS Leipzig“, das sich in der Hildegardstraße im Leipziger Osten für mehr Grün, weniger Verkehr, verbesserte Lebensqualität und verstärkte Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern einsetzt – und vom Wissenschaftsladen begleitet wird.

Hintergrund zum „Circus of Science“

Der „Circus of Science“ ist eine Infotainment-Show in Leipzig. Sie bietet „Hirnfutter für Nerds und Noobs, für Galileo-Gucker und Gar-nichts-Checker, für Akademiker und Schulabbrecher“, wie es auf der Webseite heißt. Dafür lässt Moderator Jack Pop Forschung mit Fakten, Gags und Live-Musik lebendig werden, damit das bunt gemischte Publikum am Ende mit Erkenntnisgewinnen nach Hause geht. Zusätzlich treten jeweils mehrere Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler auf, die in Form eines Science Slams ihr Fachgebiet vortragen. Dabei können sie alle Hilfsmittel nutzen: von Power-Point-Präsentationen bis hin zu Live-Experimenten. Das Publikum kann ebenfalls aktiv sein: Vor Showbeginn dürfen sie vor Ort an verschiedenen Stationen selbst Experimente ausprobieren und während der Show können sie an interaktiven Quizrunden teilnehmen, bei denen es manchmal ganz schön wild, aber stets lehrreich zugeht.

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news-6330Tue, 12 Sep 2023 13:23:55 +0200EU-Verbundprojekt EuReComp | HTWK-Forschungsteam präsentiert PV-floating-System beim Fortschrittsmeetinghttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/eu-verbundprojekt-eurecomp-htwk-forschungsteam-praesentiert-pv-floating-system-beim-fortschrittsmeetingBeim Fortschritts- und Reviewmeeting am 11. und 12. September 2023 in Porto präsentierten Prof. Böhm und Philipp Johst ihren PV-floating-Demonstrator

Das europäische Verbundprojekt EuReComp (European recycling and circularity in large composite components) widmet sich der Herausforderung, nachhaltige Lösungen für die Wiederverwertung von faserverstärkten Verbundwerkstoffen zu entwickeln, die in Windkraftanlagen und der Flugzeugindustrie verwendet werden. Bisher existieren noch keine etablierten Kreislaufkonzepte für diese Materialien, und ihre Entwicklung steht noch aus. Das EuReComp-Projekt ist seit 18 Monaten in Bearbeitung.

Am 11. und 12. September 2023 fanden in Porto sowohl ein Fortschritts- als auch ein Reviewmeeting statt, die von den beteiligten Projektpartnern organisiert wurden. An diesen Veranstaltungen nahmen unter anderem auch die Wissenschaftler Prof. Robert Böhm und M.Eng./M.A. Philipp Johst von der Fakultät Ingenieurwissenschaften der HTWK-Leipzig teil.

Im Fortschrittsmeeting wurden der aktuelle Stand und erste Ergebnisse aller Arbeitspakete präsentiert. Im anschließenden Reviewmeeting bewerteten zwei EU-Beauftragte die Ergebnisse und zogen Schlussfolgerungen für die weitere Projektentwicklung.

Die HTWK Leipzig konnte unter anderem erste Ergebnisse aus Arbeitspaket 3 (WP3) vorstellen. Professor Böhm und sein Forschungsteam haben einen PV-floating low-scale Demonstrator entwickelt, welcher ein umfunktioniertes Rotorblattsegment als Schwimmkörper für ein PV-floating System verwendet. Ein Feldtest zeigte, dass ausgelagerte Rotorblattstrukturen gute Schwimmeigenschaften aufweisen und somit als geeignete Schwimmkörper dienen können. In einer gemeinsamen wissenschaftlichen Publikation mit Partnern der TU Dresden und dem Institute of Science and Innovation in Mechanical and Industrial Engineering (INEGI) konnte postuliert werden, dass durch die Umfunktionierung von ausgelagerten Rotorblattstrukturen Umweltauswirkungen reduziert und potenziell erhebliche Ressourceneinsparungen im Vergleich zu einem Referenzprodukt ähnlicher Qualität erzielt werden können (weitere Informationen unter: https://link.springer.com/article/10.1007/s42824-023-00085-7).

ECKDATEN Projekt EuReCOMP

Projektlaufzeit: 04/2022 – 03/2026
Förderung: Das Verbundprojekt wird vom zentralen Finanzierungsprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation, Horizon Europe, gefördert.
Projektkoordinator: National Technical University of Athens (Griechenland)
Hochschulpartner: Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik TU Dresden, Politecnico di Torino (Italien), University of Patras (Griechenland)
Industriepartner: Elbe Flugzeugwerke GmbH (Luftfahrt-Zulieferer), Dallara Automobil (Automobilindustrie, Italien), Anthony, Patrick and Murta Exportacao (Windenergiebranche, Portugal) und IRES (Life Cycle Assessment, Belgien)
Forschungsinstitut: Kunststoff-Zentrum in Leipzig gGmbH

Zum Forschungsprojekt an der HTWK Leipzig

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news-6315Thu, 07 Sep 2023 10:35:00 +0200Damit technische Geräte sich vertragenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/damit-technische-geraete-sich-vertragenHTWK Leipzig und Bundesnetzagentur prüfen etablierte Messverfahren, um die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) technischer Geräte sicherzustellenBevor technische Geräte in Deutschland in den Verkehr gebracht werden dürfen, müssen die Hersteller unter anderem deren Verträglichkeit mit anderen elektrischen Geräten durch die Einhaltung entsprechender Normen überprüfen. Für die Erfassung und Bewertung der unerwünschten Aussendungen elektrischer und elektronischer Produkte werden vornehmlich Messverfahren verwendet, die von ihren Grundsätzen aus der Zeit stammen, in der die Funkdienste analoge Übertragungsverfahren wie Amplitudenmodulation oder Frequenzmodulation nutzten. Sie orientierten sich an analog modulierten, schmalbandigen Signalen, wie sie beispielsweise von UKW-Empfängern bekannt sind. Bei analogen Empfängern führen elektromagnetische Störungen zu Störungen in Ton beziehungsweise Bild. Heute werden zunehmend digitale Übertragungsverfahren angewendet, dadurch sind auch die Störungen andere: So kann beispielsweise ein Fernsehprogramm bei einer elektromagnetischen Störung gar nicht erst empfangen werden.

Zu diesem Thema beauftragte die Bundesnetzagentur die HTWK Leipzig mit einer Studie. Sie soll umfangreiches Datenmaterial liefern, um darauf aufbauend Schlussfolgerungen ziehen zu können, ob die derzeitigen Messverfahren mit den dazugehörigen Grenzwerten nach wie vor geeignet sind, die Störwirkung schmal- und breitbandiger Störaussendungen auf derzeitige digitale Signalübertragungen ausreichend abzubilden.

Am 25. August 2023 stellten Forscher der HTWK Leipzig den Vertreterinnen und Vertretern der Bundesnetzagentur den geplanten Messaufbau für die Untersuchungen zur Störwirkung breitbandiger Signale vor. Die Ergebnisse der Studie werden voraussichtlich im Sommer 2024 von der HTWK Leipzig an die Bundesnetzagentur übergeben und dann in die betreffenden Expertengremien einfließen.

Messungen zur elektromagnetischen Verträglichkeit

Michael Einhaus, Professor für Mobilfunk und Hochfrequenztechnik, und Robert Geise, Professor für Elektrotechnik, technische Informatik und EMV, erarbeiten gemeinsam mit Mitarbeitenden und Studierenden Simulationsmodelle. An ihrer Fakultät Digitale Transformation, die aus Stiftungsmitteln der Deutschen Telekom finanziert wird, verfügen sie über besondere Ausstattungen wie eigene konfigurierbare Mobilfunkbasisstationen, moderne Spektrumanalysatoren, Software Defined Radios und eine Absorberkammer, die durch eine metallene Außenhülle und einen mit Absorbern ausgekleideten Innenraum eine Vielzahl von äußeren Einflüssen abdämpft. Zusätzlich führten die Forscher Messungen am Institut für Elektromagnetische Verträglichkeit der Technischen Universität Braunschweig und am EMV-Zentrum des Forschungs- und Transferzentrums der HTWK Leipzig durch. Letzteres gehört zu den größten EMV-Testlaboren Mitteldeutschlands: Hier können Hersteller seit 2019 Geräte und Maschinen von bis zu zweieinhalb Metern Durchmesser testen lassen.

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news-6316Wed, 06 Sep 2023 10:31:51 +0200HTWK Leipzig startet Projekt zur Förderung professoraler Karrierenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-leipzig-startet-projekt-zur-foerderung-professoraler-karrieren-1Das Projekt Science_Careers bereitet den akademischen Nachwuchs auf eine Professur vor.Die HTWK Leipzig geht eine aktuelle Herausforderung an: Den Mangel an Fachkräften für Professuren an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW).
Der Bedarf an Professorinnen und Professoren wächst zwar, doch der Nachwuchs fehlt. Einerseits zieht die Industrie mit schnellen Karrierechancen und attraktiven Gehältern viele Talente an. Andererseits ist die Berufslaufbahn für HAW-Professuren oft unstrukturiert und komplex, was den Einstieg zusätzlich erschwert. Das Projekt „Science_Careers: Karrieren fördern. Talente gewinnen.“ soll Karrierewege für potenzielle Professorinnen und Professoren aufzeigen und so den Wissenschaftsstandort Leipzig stärken. Nach sorgfältiger Planung seit Beginn des Jahres 2023 ist das Projekt nun bereit für die Umsetzungsphase.

Prof. Mark Mietzner, Rektor der HTWK Leipzig, betont: "Mit dem 'Science_Careers'-Projekt setzen wir an der HTWK Leipzig neue Maßstäbe für die akademische Karriereentwicklung. Durch eine Kombination von Maßnahmen entsteht ein Nährboden, der junge Talente nicht nur entdeckt, sondern auch nachhaltig fördert. Wir verstehen uns als Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis, zwischen Forschung und Anwendung. Unsere Arbeit stellt sicher, dass die nächste Generation von Professorinnen und Professoren an der HTWK praxisorientiert und bestens qualifiziert ist. In Zeiten, in denen die Nachfrage nach hervorragendem akademischem Personal steigt, soll dieses Projekt Antworten bieten."

Das Projekt basiert auf drei Säulen:

  • Kurzfristig: Verbesserung des Einstellungsprozesses, um die HTWK als attraktive Arbeitgeberin zu positionieren.
  • Mittelfristig: Mentoring, um durch Individuelle Begleitung und konkrete Förderung junge Talente auf einen Karriereweg in der Wissenschaft vorzubereiten.
  • Langfristig: Schaffung von Karrierepfaden, um Sicherheit zu geben und die Entscheidung für eine akademische Laufbahn zu erleichtern.

Teilprojekte

Das Projekt besteht aus mehreren Teilprojekten, die den Fokus auf die Verbindung von Wissenschaft und Praxis legen:

  • „Pro.Motion“: zielt darauf ab, die Qualifizierung für eine HAW-Professur zu beschleunigen. Dieses Teilprojekt betont die Vernetzung, mit der zur Industrie In Kooperation mit Unternehmen werden praxisorientierte Promotionen vorangetrieben, die frischen Wind in die Wissenschaft bringen und ermöglicht Synergien, die die zeitlich e(?) Lücke zwischen Doktorarbeit und HAW-Professur schließen.
  • Pro.Innovation“: Das “Labor für Neues“. Hier werden erfahrene Professoren und Professorinnen und junge Talente in Forschungsteams, sogenannten Tandem-Professuren, zusammengebracht. Diese Form des kollaborativen Arbeitens gibt Neulingen direkten Zugang zu Fachwissen und bildet so das ideale Sprungbrett in die Welt der HAW-Professur.
  • Pro.Fellowship“: Hier bekommen aufstrebende Wissenschaftstalente individuelles Tandem-Mentoring von etablierten Professoren und Professorinnen. Dabei geht es nicht nur um Forschung, sondern um den ganzen Karriereweg. Alles, von der ersten Lehrveranstaltung bis zur Publikation, wird begleitet und damit der Übergang zur Professur vereinfacht.
  • Das Teilprojekt „Employer Branding“ legt den Fokus auf die öffentliche Wahrnehmung der HTWK Leipzig. Es ist entscheidend, potenzielle Talente frühzeitig zu begeistern und ihnen die Vorzüge einer Karriere an der HTWK Leipzig zu verdeutlichen. Parallel dazu sorgt das Teilprojekt Welcome@HTWK für ein gutes Ankommen und eine möglichst reibungslose Eingliederung neuer Mitarbeitender in die Hochschulgemeinschaft.
  • Das „Female Scientist Network“, fördert und vernetzt Frauen in der Wissenschaft. Durch verschiedene Veranstaltungen und Programme entsteht ein Netzwerk, das den Anteil von Frauen in Forschung und Lehre an der HTWK erhöhen soll.

Fakten zum Projekt

  • Laufzeit: 2023 bis 2028
  • Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung
  • Projektleitung: Prof. Dr. Mark Mietzner
  • Gesamtkoordinator: Rob Wessel
  • Zur Projektwebseite
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news-5324Fri, 01 Sep 2023 10:00:00 +0200Ausschreibung von zwei HTWK-Promotionsstipendienhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/ausschreibung-von-zwei-htwk-promotionsstipendien-1Bis zum 1. November 2023 können sich Nachwuchsforschende der Hochschule für ein Promotionsstipendium der HTWK Leipzig bewerbenSie haben eine interessante Idee für ein wissenschaftliches Projekt, das Sie im Rahmen einer Promotion umsetzen möchten? Motivierte und exzellente Nachwuchsforschende können sich ab sofort für ein HTWK-Promotions-stipendium bewerben.

Förderziel
Ziel der Förderlinie N – Promotion ist die Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses der HTWK Leipzig im Kontext kooperativer Promotionsverfahren, um so der Rolle als Innovationsort zur Erarbeitung von Lösungen gesellschaftlicher Herausforderungen gerecht werden und als Impulsgeberin für Wirtschaft, Gesellschaft und Politik dienen zu können.
Das Promotionsstipendium soll dabei den wissenschaftlichen Nachwuchs der HTWK Leipzig in der Promotionsphase finanziell mit dem Ziel der Promotion unterstützen.

Fördergegenstand
Gefördert wird die Durchführung kooperativer Promotionsvorhaben mit einer Förderdauer von max. drei Jahren.

  •   Promotionsstipendium
    in Höhe von 1.700 EUR pro Monat
     
  •   Kinderbetreuungszuschlag
    Es wird eine Kinderzulage in Höhe von 100 Euro monatlich für jedes Kind gewährt, für das die Empfängerin/der Empfänger eines Promotionsstipendiums, deren oder dessen Ehegattin, Ehegatte, Partnerin oder Partner aus einer Lebenspartnerschaft Kindergeld bezieht.
     
  •   Sach- und Reisekosten
    Ausgaben für Reisen sowie Aufwendungen für Sachmittel im Rahmen der Promotion in Höhe von bis zu 1.000 EUR pro Jahr

Fördervoraussetzungen

  •   Ein Masterabschluss der HTWK Leipzig
  •   Eine Doppelförderung ist ausgeschlossen
  •   Eine Nebentätigkeit ist bis maximal zehn Stunden in der Woche zulässig
  •   Eine Förderung ist ausgeschlossen, wenn die/der Antragstellende zuvor bereits eine Förderung für die Dauer von zwölf Monaten oder länger für die Arbeit an der Dissertation erhalten hat.

Folgende Unterlagen sind einzureichen

  •   Motivationsschreiben
  •   Exposé zum Promotionsvorhaben
  •   Konzeptionelle Überlegungen zum Ausbau der persönlichen Kompetenzen im Projektmanagement, sozialer Kompetenz sowie in der Lehre und Didaktik
  •   Erläuterung der Einordnung des Promotionsvorhabens in mindestens einen der Forschungsschwerpunkte der HTWK Leipzig und den Forschungskontext der betreuenden HTWK-Professur sowie ggf. weiterer Betreuungspersonen. Es soll weiterhin dargestellt werden, wie dadurch den o.g. Förderziele der Förderlinie N – Promotion entsprochen werden soll.
  •   Empfehlungsschreiben der betreuenden Professorin/des betreuenden Professors der HTWK Leipzig
  •   Offizielles Betreuungsschreiben einer Professorin/eines Professors der promotionsberechtigten kooperierenden Einrichtung
  •   Wissenschaftlicher Lebenslauf
  •   Kopie des zur Promotion berechtigenden Abschlusszeugnisses oder bei Masterstudierenden eine aktuelle Leistungsübersicht sowie das avisierte Datum des abgeschlossenen Masterstudiums
  •   Sofern bereits vorhanden: Kopie eines Nachweises der Annahme als Doktorandin/Doktorand der promotionsberechtigten kooperativen Einrichtung sowie die Vereinbarung zur Betreuung einer Promotion an der HTWK Leipzig

Maßgeblich für die Einreichung von Anträgen ist die Ausschreibung für die Förderlinie N - Promotion 2023/I, die alle Bewerbungs- und Fördervoraussetzungen im Detail auflistet (Dokument ist rechts verlinkt).  

Bewerbungsfrist: 1. November 2023

Masterabsolventinnen der HTWK Leipzig sind ausdrücklich aufgefordert, sich bewerben.

Die Entscheidung über eine Förderung erfolgt nach einer eingehenden Prüfung der Anträge unter Zugrundelegung der Ausschreibungskriterien durch eine hochschul-interne Kommission bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Hochschul-leitung, des Referates Forschung und des Wissenschaftlichen Beirates des Graduiertenzentrums. Es besteht kein Anspruch auf Förderung.

Ablehnungen werden grundsätzlich nicht begründet.

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news-6277Tue, 15 Aug 2023 10:38:00 +0200Jenseits von Ost und Westhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/jenseits-von-ost-und-westEin interdisziplinäres Forschungsteam ergründet die „Heiligen Landschaften“ Duklja und RaszienMit Wanderschuhen, historischen Karten und Satellitenbildern gewappnet geht eine Forschungsgruppe in den Wäldern von Südost-Montenegro auf längst nicht mehr betretenen Pfaden. Sie sind auf der Suche nach Ruinen von Kirchen und Klöstern, die dort einst die Landschaft prägten. Auf ihren Wanderungen werden sie oftmals fündig: Überwucherte Straßen- und Mauerreste zeugen von ehemaligen Verkehrsverbindungen, Plätzen und religiösen Bauten.

Diese Spuren der Vergangenheit dokumentiert Johannes Tripps. Der HTWK-Professor für Kunstgeschichte der Materiellen Kultur ist gemeinsam mit einem zwölfköpfigen interdisziplinären Team aus den Bereichen Byzantinistik, Mittelalterliche Geschichte, Historische Geographie, Geographie und Geokommunikation auf der Suche nach Belegen für die Forschungshypothese: Die beiden historischen Regionen Duklja und Raszien, die Teil der römischen Provinz Illyrien waren, seien „Heilige Landschaften“. Das sei mit dem Dasein als Jahrtausende währende Pufferzone zwischen zwei Großmächten – dem Byzantinischen Reich und dem lateinischen Westen – zu erklären, die jeweils mit der Förderung ihrer Religion an Einfluss zu gewinnen versuchten. Das Resultat ist eine immense Anzahl religiöser Gebäude und eine bis heute währende Religionsvielfalt.

Im Gegensatz zu anderen Gegenden hoher religiöser Bedeutung wie dem Jordantal oder dem Berg Sinai sind diese Regionen auf dem Balkan bisher kaum erforscht. Das wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der HTWK Leipzig, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), der Universität Wien und der Universität Belgrad ändern: Sie sichten seit 2020 historische Schriften und Karten, sammeln geografische Daten per Drohnenaufnahmen und Satellitenbildern und verstetigen die Kenntnisse auf Feldforschungsreisen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der österreichische Wissenschaftsfonds (FWF) fördern das internationale Projekt bis Herbst 2023. „Die Zone stand bisher kaum im Mittelpunkt der Forschung, weder von der östlichen noch von der westlichen Seite. Wir wollen die Kirchen und Klöster vom 11. bis ins frühe 14. Jahrhundert genauer bestimmen und die herausragende Rolle dieser Gegend als Schmelztiegel der Religionen und als Pufferzone zwischen dem Byzantinischen Reich und dem lateinischen Westen hervorheben“, erläutert Tripps.

Die Spaltung Europas

Im Jahre 395 n. Chr. wurde das Römische Reich administrativ in eine westliche und eine östliche Hälfte geteilt. Es begann eine schleichende Spaltung Europas und die Bildung zweier kirchlicher Zentren mit Rom im Westen und Konstantinopel (heute Istanbul) im Osten. Mit der Zeit wurden die Differenzen zwischen dem Papst in Rom und dem Patriarchen von Konstantinopel größer. Als sie sich 1054 n. Chr. gegenseitig exkommunizierten, spaltete sich die christliche Kirche beim sogenannten Großen Schisma in die katholische und die orthodoxe Kirche.

Informationen im räumlichen Kontext

Ziel der Forschungen ist eine moderne wissenschaftliche Datenbank samt Online-Kartenapplikation mit geografischem Informationssystem (GIS). Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können ihre Forschungsdaten aus den schriftlichen Quellen, zu Denkmälern und Kunstgegenständen mittels GIS in einen räumlichen Kontext einbetten. „Da die untersuchten historischen Regionen bemerkenswerten Transformationsprozessen ausgesetzt waren, bietet dieses Forschungsprojekt großes Potenzial sowohl für Visualisierungen als auch für die Formalisierung durch GIS-Daten“, erläutert Projektpartner Dr. Mihailo Popović, Dozent und Historischer Geograf vom Institut für Mittelalterforschung der ÖAW: „Wir nutzen das Projekt, um Standards für eine moderne Erfassung, Verwaltung und Analyse wissenschaftlicher Daten zu definieren.“ Die Forschenden erstellen eine digitale Oberfläche des Gebiets und setzen dort einzelne Punkte für die Stätten. Beim Klick auf die Punkte erscheinen Literaturangaben und Fotos zum Objekt und seiner erhaltenen Ausstattung. „Das ist unser Beitrag an die Wissenschaftscommunity, denn abschließend werden wir alles als Open-Source-Datenbank freischalten“, stellt Tripps für Ende 2023 in Aussicht.

Von Schatzkammern und Kronen

Die Forschenden suchen nicht nur nach alten Mauerresten und Wegen, sondern können auch zahlreiche intakte Kirchen und Klöster besuchen. Deren Ausstattung und Schatzkammern sind für Tripps als Kunstgeschichtler mit dem Schwerpunkt Materielle Kultur besonders interessant. Gemeinsam mit seiner Kollegin von der Universität Belgrad Assistenz-Professorin Branka Vranešević dokumentiert er die Bestände, während Moisés Hernández Cordero vom Österreichischen Archäologischen Institut der ÖAW mittels transportablem Scanner Maß nimmt.

Dabei stößt Tripps im montenegrischen Kloster des Heiligen Petar von Cetinje auf eine Krone aus der Dynastie der Nemanjiden, die seine Aufmerksamkeit weckt: Sie wurde bisher als die Krone von Stefan Uroš III. Dečanski bezeichnet. Er war von 1321 bis 1331 serbischer König und wurde von der orthodoxen Kirche heiliggesprochen. Bisher hatte die Forschung diese Krone in die 1320er Jahre datiert. „Das kam mir merkwürdig vor, denn die Schliffe der Edelsteine der Krone waren neuzeitlich. Genauere Recherchen und Vergleiche mit der russischen Goldschmiedekunst ergaben, dass die Krone in ihrem heutigen Aussehen nach 1834 entstanden sein muss. Ihre ältesten Bestandteile stammen aus dem 17. Jahrhundert – es kann sich also nicht um die Krone dieses serbischen Königs handeln. Höchstwahrscheinlich ist das Original bereits verschollen.“

Die Dynastie der Nemanjiden

Durch den Fürsten Stefan Nemanja gegründet, regierte das Herrscherhaus von 1167 bis 1371 das mittelalterliche Serbien. Unter ihm wurde Serbien zum Königreich und war militärisch, politisch und kulturell die dominierende Macht auf dem westlichen Balkan. Besonders nach Venedig pflegten die Nemanjiden unter anderem durch Heiratspolitik enge Verbindungen. Der venezianische Einfluss ist noch heute in liturgischen Gegenständen gut nachzuvollziehen. Stefan Nemanjas Sohn – der Heilige Sava – wurde der erste Erzbischof von Serbien und begründete damit 1219 die serbisch-orthodoxe Kirche.

Pufferzone und Schmelztiegel

Erkenntnisse wie diese sind Ergebnisse der intensiven Forschungsarbeit des internationalen Teams, das die Geschichte zweier Regionen aufarbeitet, die von zahlreichen Einflüssen geprägt sind. Beim Austausch zwischen West und Ost spielten die Adria und das Hinterland auf dem Balkan eine wichtige Rolle: hier gab es Berührungspunkte, vermischten sich Familiendynastien und Kunststile. Kirchlich gehörte diese Region bis zum 8. Jahrhundert zunächst zur katholischen Einflusssphäre, doch die orthodoxe Kirche weitete ihren Einfluss ebenfalls in dieses Gebiet aus. Ab dem 7. Jahrhundert konnten sich schließlich stufenweise zwei serbische Fürstentümer namens Duklja und Raszien etablieren. Duklja lag an der Küste und war stärker dem westlichen Machtfeld ausgesetzt. Raszien, im Landesinneren weiter östlich gelegen, war in der Einflusssphäre von Konstantinopel. Diese beiden Fürstentümer wurden schließlich ab dem 12. Jahrhundert von der Dynastie der Nemanjiden politisch vereint.

Nebeneinander der Religionen

Für die Erforschung dieser Heiligen Landschaften sind die vielen sakralen Gebäude, die zwischen der Spätantike und dem Aufkommen des Osmanischen Reichs entstanden, zentral. Aufschlussreich ist dabei, wer welche Gebäude stiftete und welcher Konfession sie einst und heute angehörten: römisch-katholisch, serbisch-orthodox oder muslimisch. „Je nach Herrscher und Diplomatie war mal die eine, mal die andere Religion federführend. Sollte eine Einflussmacht und damit ihre Religion an Einfluss gewinnen, förderte der jeweilige Herrscher diese mit dem Stiften neuer Kirchen und Klöster. Keiner der Herrscher zwang die Bevölkerung dabei, eine Religion anzunehmen. Es galt kein Entweder-oder, sondern ein Nebeneinander. So wurde diese Zone, die immer wieder zwischen Ost und West changierte, mit ihrer wachsenden Zahl sakraler Gebäude regelrecht zu einer Heiligen Landschaft“, erläutert Tripps. Mit dem Dasein als Jahrtausende währende Pufferzone zweier Großmächte und dem Entstehen eigener regionaler Identitäten ist zu erklären, warum Serbien und Montenegro einen multireligiösen und damit multikulturellen Hintergrund haben. Auch wenn nunmehr ein Großteil der Bevölkerung serbisch-orthodoxen Glaubens ist, stehen katholische und serbisch-orthodoxe Kirchen sowie Moscheen dort bis heute wie selbstverständlich Seite an Seite.

Prof. Dr. Johannes Tripps (*1962) ist seit 2008 Professor für Kunstgeschichte der Materiellen Kultur an der Fakultät Informatik und Medien der HTWK Leipzig. Zuvor hatte er die Professur für europäische Kunstgeschichte an der Università degli Studi in Florenz inne. Der gebürtige Heilbronner begann seine wissenschaftliche Laufbahn an der Universität Heidelberg und publizierte in knapp 150 Aufsätzen und Monografien zu christlich geprägter bildender Kunst wie Altarmotive, Grabmäler oder Reliquien.

Dieser Text erschien zuerst im Forschungsmagazin Einblicke 2023 der HTWK Leipzig. Hier können Sie das Magazin digital lesen oder kostenfrei abonnieren.

Zur aktuellen Ausgabe der „Einblicke“

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news-6269Mon, 07 Aug 2023 10:00:00 +0200Digitale Zwillinge für die Wettervorhersagehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/digitale-zwillinge-fuer-die-wettervorhersageAngewandte Mathematik schafft Methoden für den Bau von digitalen Zwillingen. Ein solches virtuelles Modell soll den Wassergehalt in Wolken vorhersagenWolken sind zentral für die Wetter- und Klimaforschung. Ihr Wassergehalt zeigt, ob und wie stark es regnen wird – das ist wichtig für die Wettervorhersage und die Warnung vor Starkregen. Die Art der Wolken beeinflusst aber auch das Klima: Die tiefliegenden dicken Wolkenschichten reflektieren Sonnenstrahlen zurück ins All und wirken damit abkühlend, die höheren dünnen Wolkenschichten erwärmen den Planeten. Um Wolken zu beobachten, kommen aktuell verschiedene Methoden zum Einsatz: Mittels Lidar – einem Messverfahren ähnlich dem Radar, das Laser-Licht-Impulse in die Atmosphäre sendet – können Meteorologinnen und Meteorologen vor allem den Wassergehalt im unteren Teil der Wolke identifizieren. Dopplerradare wiederum können zwar die gesamte Wolke erfassen, sind aber weniger genau. Ihre Messungen helfen jedoch, Eis und Wasser besser zu unterscheiden.

Jochen Merker, HTWK-Professor für Analysis und Optimierung, und Dr. Willi Schimmel, Postdoktorand am Leibniz-Institut für Troposphärenforschung, wollen die Trefferquote der Voraussagen mithilfe mathematischer Berechnungen erhöhen: Sie entwickeln, gefördert vom sächsischen Wissenschaftsministerium, einen digitalen Zwilling für Fernerkundungssysteme in den Umweltwissenschaften, der den Wassergehalt in Wolken genauer bestimmt.

Mit Messdaten trainieren

Dafür füttern die Mathematiker eine künstliche Intelligenz (KI) zunächst mit Daten aus zwei Jahren Wolkenbeobachtung, gemessen in Leipzig für die nördliche und in Punta Arenas in Chile für die südliche Erdhalbkugel. Für die Messungen und seine Dissertation arbeitete Willi Schimmel mit dem Institut für Meteorologie der Universität Leipzig zusammen. Radar- und Lidaraufzeichnungen liefern Erkenntnisse über die Menge und den Zustand des Wassers: gefroren, gasförmig oder flüssig. „Mit diesen Messdaten trainieren wir derzeit eine KI, damit sie einen fundierten Tipp für den Wassergehalt in Wolken allein anhand von Dopplerradarmessungen abgeben kann“, beschreibt Schimmel das Vorgehen. Der digitale Zwilling könnte die oft nicht verfügbaren und teueren Lidarmessungen überflüssig machen, wenn sich zeigt, dass die KI den Wassergehalt von Wolken besser voraussagt.

Die Mathematiker erforschen, welche Werte der digitale Zwilling benötigt, um valide Aussagen zu treffen: „Die Vorhersage der KI darf nicht zu sensitiv von den Trainingsdaten abhängen, damit die Prognose zuverlässig ist“, so Merker. „Wir bewerten derzeit, bei welchen Wolkenarten die KI einen sehr zuverlässigen Tipp abgeben kann und bei welchen das nicht funktioniert. Letzteres ist bisher nur bei wenigen Ausnahmen der Fall.“ Zudem analysieren Merker und Schimmel, wie viele Daten tatsächlich für die Bestimmung des Wassergehalts in den Wolken erforderlich sind – eine Modellreduktion ist vonnöten. Sie sorgt dafür, schnell eine passende Antwort in einer vertretbaren Zeit zu bekommen. Daran wird in der Mathematik bereits seit einer Dekade geforscht. Auch Merker und Schimmel stellten neue numerische Methoden bei Konferenzen vor und erweitern somit das Spektrum der Möglichkeiten bei der Anwendung von Mathematik.

Digitaler Zwilling

Ein digitaler Zwilling bildet ein Objekt oder ein System in einem virtuellen Modell während des gesamten Lebenszyklus ab. Das Modell wird mit Echtzeitdaten gepflegt und setzt Simulation, maschinelles Lernen und Schlussfolgerungen als Unterstützung zur Entscheidungsfindung ein.

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news-6261Tue, 01 Aug 2023 10:00:00 +0200Geschichte digital vermessenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/geschichte-digital-vermessenFür die historische Bauforschung bietet „Building Information Modeling“ Potenzial. Forschende erproben die Technologie an einer Ruine in ItalienDie Römerinnen und Römer in der Antike lebten ziemlich modern: Manche ihrer Gebäude waren mit Wasserleitungen und Thermenanlagen sowie mit Fußboden- und Wandheizungen ausgestattet – und das vor rund 2.000 Jahren. Ein Beleg hierfür ist die einst prächtige Villa von Sette Bassi am Stadtrand von Rom. Sie wurde zu Zeiten von Kaiser Antonius Pius im zweiten Jahrhundert nach Christus erbaut. Heute ist von ihr nur eine Ruine übrig, doch Spuren ihrer wechselhaften Baugeschichte lassen sich in den Maurerresten finden: „Bauwerke sind oft das einzige Zeugnis ihrer Geschichte. Durch ihre Architektur und Baustile lassen sich Rückschlüsse über die Bau- und Lebenskultur jener Zeit treffen“, sagt Ulrich Weferling, Professor für Vermessungskunde an der Fakultät Bauwesen der HTWK Leipzig.

Gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin Ilka Viehmann und den Projektpartnerinnen Prof. Thekla Schulz-Brize und Ina Seiler vom Fachgebiet Historische Bauforschung und Baudenkmalpflege der Technischen Universität Berlin (TU Berlin) erforscht er seit April 2020 die antike Villenanlage. Im Projekt „Die Villa von Sette Bassi in Rom – Bauhistorische Neubearbeitung und Rekonstruktion“ untersucht das interdisziplinäre Team zudem, wie die Methoden der historischen Bauforschung und der praktischen Denkmalpflege durch die Digitalisierung mit Gebäudeinformationsmodellen weiterentwickelt werden können. Dabei konzentrieren sich die HTWK-Forschenden vor allem auf die digitalen Methoden.

Die Villa von Sette Bassi ist eine der größten suburbanen Villenanlagen aus der römischen Kaiserzeit. Sie befindet sich unweit der Via Appia südöstlich von Rom. Ihre Hauptgebäude sind zwischen 130 und 160 n. Chr. errichtet worden. Bis ins vierte Jahrhundert soll sie bewohnt gewesen sein. Wer die Villa erbaute, ist nicht bekannt.

Historische Gebäude modellieren

Mit Gebäudeinformationsmodellen, Building Information Modeling (BIM) genannt, wird im Neubau in vielen, meist größeren Projekten gearbeitet: Mit spezieller BIM-Software erstellen Planerinnen und Planer im ersten Schritt am Computer neue Gebäude. Aus einem dort hinterlegten Katalog wählen sie sowohl Einzelbauteile wie Wände und Fenster als auch Materialien wie Beton oder Aluminium. Nach und nach entstehen detaillierte dreidimensionale Modelle von Gebäuden, die im Anschluss gebaut werden können. Doch lassen sich diese Methoden auch auf bereits bestehende Bauwerke übertragen, um so beispielsweise Ruinen zu rekonstruieren?

Um bislang die bauhistorische Qualität von alten Häusern, Brücken oder sonstigen Gemäuern zu bewerten und zur Aufarbeitung ihrer Geschichte beizutragen, fertigen Planerinnen und Planer Zeichnungen, Bildpläne und 3D-Modelle von historischen Gebäuden an. Dazu verwenden sie unterschiedliche Vermessungsverfahren, darunter die Photogrammetrie, eine berührungslose Bildmessmethode, die aus vielen Einzelbildern ein passgenaues 3D-Modell zusammensetzt, oder die Tachymetrie, die topographische Geländeaufnahmen mit Richtungen, Distanzen und Höhenunterschieden von einem bestimmten Objektpunkt aufzeigt. So werden beispielsweise Bauteile, konstruktive Besonderheiten oder Hinweise zur Gestaltung und Materialbeschaffenheit von Fassaden erkennbar. All diese Informationen sind üblicherweise in Gebäudeplänen mit Ansichten, Grundrissen und Schnitten in zweidimensionaler Sicht abgebildet.

Anpassung bisheriger BIM-Software

„Deutlich präziser und schneller wäre das Arbeiten mit einem räumlichen digitalen Informationsmodell“, sagt Architektin und Denkmalpflegerin Viehmann. Möglich wäre das, wenn BIM eingesetzt werden könnte, um Informationen über Bestandsgebäude zu verarbeiten. „In der historischen Bauforschung ist der Einsatz von Heritage Building Information Modeling (HBIM), also der Modellierung von Gebäudedaten von bestehenden Gebäuden, bislang kaum erforscht“, so Viehmann weiter. Ein Problem im HBIM-Bereich ist, dass historische Gebäude häufig stark beschädigt und deshalb die Bauteile nicht immer eindeutig zuordenbar sind. „Wenn ein Gebäude zum Beispiel ein Loch in der Wand hat, könnte das eine Tür, ein Fenster oder einfach nur ein Loch gewesen sein“, so Viehmann. Manchmal gebe es Hinweise, beispielsweise durch Reste von Türbögen, andernfalls interpretiere sie Löcher als „Öffnung“, um keine falschen Informationen in der Software zu hinterlegen. Eine passende Lösung gibt es in bisherigen Gebäudeinformationsmodellen nicht. „Diese müssen deshalb für die historische Bauforschung und die praktische Denkmalpflege angepasst werden, insbesondere die vorhandenen Werkzeuge und Materialien in den Modellierungssoftwares“, sagt Weferling. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt bietet dazu die Möglichkeit.

Forschungsreisen nach Rom

Im Sommer 2021 sowie im Frühjahr und Sommer 2022 reisten die Forschenden für je sechs Wochen für Bauaufnahmen nach Rom. Mit Unterstützung der weiteren Projektpartner – dem Deutschen Archäologischen Institut in Rom und dem Parco dell’Appia Antica, der das Parkgelände verwaltet –, vermaßen und dokumentierten sie den gesamten Komplex der Villenanlage und erschlossen diesen in seinen Bautechniken, Raumfunktionen und Nutzungsbereichen.

Auf einer Fläche von 36 Hektar – das entspricht 50 Fußballfeldern – erfassten sie während der drei Bauaufnahme-Kampagnen so einen Bestand von mehreren Gebäuden. Dazu gehören repräsentative Wohn- und Thermengebäude mit einem großen umbauten Garten, dem sogenannten Hippodrom, einer Zisterne mit angeschlossenem Aquädukt und weiterer freistehender Häuser. Die Mauerreste ragen teilweise bis zu 15 Meter in die Höhe.

Für die Bauaufnahmen errichteten die Forschenden auf dem gesamten Gelände zunächst ein zentrales Vermessungsnetz. Danach verfolgten sie unterschiedliche Methoden: Die Leipziger nutzten zum einen Laserscanner und eine Drohne, um damit zuerst 3D-Punktwolken und anschließend aus den geometrischen Daten 3D-Modelle der Bauwerke im HBIM zu erzeugen. Zum anderen arbeiteten sie mit einer hochauflösenden Digitalkamera, die gemeinsam mit den Drohnenaufnahmen das Basiswerkzeug für die Photogrammetrie darstellt. „Auf diese Weise entstanden in kurzer Zeit verzerrungsfreie, digitale Bildpläne“, so Viehmann. Auf Grundlage der photogrammetrischen Bildpläne fertigten die Berliner Kolleginnen ihre Zeichnungen von Hand an und ordneten in diesen Bauaufnahmezeichnungen alle Informationen zur historischen Bauweise zu.

Durch die parallele Lokalisierung der gewonnenen Kenntnisse in den Bauaufnahmezeichnungen und im HBIM konnten die Forschenden vergleichen, ob mit den digitalen Methoden und den BIM-Modellen dieselben Ergebnisse der Bauaufnahme erzielt werden. Dabei zeigte sich bei HBIM ein deutlicher Vorteil: „Informationen zu Materialien, Formen, Bautechniken, Gestaltung oder Funktion von Gebäuden können wir mit HBIM genau an jene Stellen platzieren, wo sie in der Realität anzutreffen sind“, sagt Viehmann. Die Elemente können mit entsprechenden Texten, Zeichnungen oder Fotos ergänzt werden. Das erleichtert das Arbeiten im Gegensatz zu zweidimensionalen Plänen, die nur eine Referenzierung der Informationen zum Bauwerk im Raumbuch in getrennt geführten Beschreibungen und Fotos ermöglichen.

Bis zum Projektende im Herbst 2024 sollen die Modelle und eine Rekonstruktion der Hauptgebäude fertiggestellt werden. Gemeinsam mit dem Deutschen Archäologischen Institut ist zudem ein abschließender Workshop in Rom zur Baugeschichte der Villa von Sette Bassi geplant.

Videoeindruck von der Villa di Sette Bassi auf YouTube (Urheber: Parco Archeologico dell'Appia Antica)

Das Zwischenfazit

Die Ergebnisse ihrer bisherigen Forschung sind vielversprechend, findet HTWK-Professor Weferling: „BIM kann auf historische Gebäude angewendet werden, allerdings mit Einschränkungen hinsichtlich der Werkzeuge in der Software sowie der Archivierbarkeit.“ So müssen die Werkzeuge in der Software auf die historische Bauforschung angepasst werden, denn die Bauteile und die Materialien in den Bibliotheken sind auf den Neubau ausgelegt. Die Archivierbarkeit ist ein weiterer großer Mangel: Während zweidimensionale Pläne ausgedruckt und im Archiv eingelagert werden können, ist das bei einem 3D-Modell, das an eine Software gebunden ist, nur bedingt möglich. An einer Lösung zur Archivierbarkeit digitaler Modelle wird bereits durch andere Institutionen geforscht.

„Es lohnt sich, HBIM weiterzuverfolgen. Softwarefirmen erkennen bereits den steigenden Bedarf, sodass hier Entwicklungssprünge zu erwarten sind“, ist sich Viehmann sicher. Das wachsende Interesse an HBIM beobachtet sie auch auf Konferenzen und Tagungen, auf denen sie im Laufe des Projekts Zwischenergebnisse präsentiert. Anwenderinnen und Anwender könnten mit der Technologie beispielsweise ihre 2D-gezeichneten Baupläne ergänzen – und damit einen Schritt weit die klassische Bauforschung und praktische Denkmalpflege modernisieren.

Ilka Viehmann (*1991) ist seit 2020 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HTWK Leipzig und seit 2021 Doktorandin der Hochschule in Kooperation mit der Technischen Universität Darmstadt. Zuvor studierte sie Architektur in Kassel sowie Denkmalpflege in Halle und Dessau.

Prof. Ulrich Weferling (*1968) ist seit 2003 Professor für Vermessungskunde an der HTWK Leipzig. Seit 1996 befasst er sich in verschiedenen Forschungs- und Entwicklungsprojekten unter anderem mit der Anwendung moderner Vermessungsverfahren in der Bauaufnahme und überträgt diese auf die besonderen Anforderungen bei der Bauaufnahme von historischen Bauwerken.

 

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news-6213Tue, 25 Jul 2023 10:01:00 +0200Holzbau: HTWK Leipzig intensiviert Forschunghttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/holzbau-htwk-leipzig-intensiviert-forschungDas Holzbauforschungszentrum in Leipzig-Engelsdorf bietet der HTWK Leipzig ab Sommer 2024 einen modernen Rahmen für Spitzenforschung im HolzbauHolz ist in seiner Herstellung und Nutzung klimafreundlicher als der vielfach verwendete Stahlbeton und gilt damit als Hoffnungsträger, um die Baubranche nachhaltiger zu gestalten. Um den traditionsreichen Baustoff ins Heute zu überführen, ergründet die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) mit ihrer Forschungsgruppe FLEX unter der Leitung von Prof. Alexander Stahr seit knapp zehn Jahren ressourcenschonende Baumethoden, verknüpft das Zimmerei-Handwerk mit digitalen Werkzeugen und erforscht Möglichkeiten der additiven Fertigung und des Recyclings.

Die langjährige Forschungsleistung und Expertise wird ab dem 1. Juli 2024 in einer 1.000 Quadratmeter Grundfläche umfassenden Forschungshalle gebündelt: Das Holzbauforschungszentrum soll im Innovationspark Bautechnik Leipzig/Sachsen im Stadtteil Engelsdorf stehen – gleich neben dem ebenfalls zur HTWK Leipzig gehörenden Carbonbetontechnikum, das 2022 eröffnet wurde. Den Mietvertrag für das Holzbauforschungszentrum unterzeichneten die Beteiligten am 28. Juni 2023 während des 1. Sächsischen Holzbautags in Dresden: der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) als Auftraggeber und die Gesellschaft für Materialforschung und Prüfungsanstalt für das Bauwesen Leipzig mbH (MFPA Leipzig) als Bauherr der Halle. Die HTWK Leipzig ist Mieterin der neuen Forschungsstätte.

HTWK-Rektor Prof. Mark Mietzner: „Als Hochschule für Angewandte Wissenschaften ist es uns ein Anliegen, unsere Forschungsleistungen in die Praxis zu überführen. Die Eröffnung des Holzbauforschungszentrums ist ein wichtiger Meilenstein für die HTWK Leipzig. Wir setzen hier einen starken Fokus auf die Forschung und Entwicklung im Holzbau und schaffen eine hochmoderne Forschungsstätte, die die Weiterentwicklung des Holzbaus in Sachsen und darüber hinaus vorantreiben wird. Wir sind überzeugt, dass Holz ein wichtiger Baustoff der Zukunft ist und dass wir mit dem Holzbauforschungszentrum einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Baubranche leisten werden.“

Prof. Dr. Alexander Stahr, HTWK-Professor für Tragwerkslehre und Projektleiter des Holzbauforschungszentrums, erläutert die Pläne: „In der Haupthalle planen wir eine frei konfigurierbare Arbeitsfläche, die von universell verwendbaren Industrierobotern über ein Kransystem angesteuert werden kann. Daneben wird es eine modern ausgestattete Tischlerei sowie ein additives Fertigungslabor mit unterschiedlichen 3D-Druck-Technologien geben. Neben dem Kernforschungsthema, Parameter-basierte Fertigungssysteme für einen effizienten, individuellen und nachhaltigen Holzbau zu entwickeln, ergibt sich ein umfassender Forschungs- und Transferbedarf aus Informatik, Mathematik, Maschinenbau, Automatisierungstechnik und Wirtschaft. Das Prinzip der interdisziplinären Zusammenarbeit innerhalb der Hochschule wird damit zu einem wesentlichen Grundbaustein des Projekts.“

Bauen mit Holz

Derzeit beziehen sich 20 Prozent der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser in Deutschland auf Bauten mit Holz – Tendenz steigend. Gleichwohl ist der Anteil über alle Bauwerke gerechnet deutlich geringer und sollte sich für ein nachhaltigeres Bauen erhöhen. Doch Holz steht nicht unendlich zur Verfügung. Bereits jetzt übersteigt weltweit die Nachfrage das Angebot, welches auf Basis einer nachhaltigen Waldnutzung zur Verfügung steht. Deutschland verfügt über große Waldressourcen und importiert trotzdem Holz, um die hohe Nachfrage zu decken. Im Gegensatz zum Verbrennen des Rohstoffs zur Energiegewinnung gilt es im Bauwesen als sinnvoll, auf Holz zurückzugreifen, da der Baustoff klimafreundlicher als der energie- und ressourcenintensive Beton ist.

Hintergrund

Die neue Forschungsstätte trägt den Titel Holzbauforschungszentrum Leipzig. Ein nahezu gleichnamiger Verein, dem Prof. Alexander Stahr vorsitzt, wurde am 20. April 2021 gegründet. In diesem bündeln Expertinnen und Experten aus Architektur, Ingenieurwesen, Holzbau und Forstwirtschaft ihr Wissen und ihre Interessen, um den Weg des Strukturwandels in Mitteldeutschland weg vom Kohleabbau hin zu einer gestärkten regionalen Holzwirtschaft zu ebnen. Der Förderverein Holzbauforschungszentrum Leipzig ist Mitglied im Verein Holzbau Kompetenz Sachsen, welcher im Auftrag der sächsischen Staatsregierung die Initiativen des Freistaats zur Förderung des Bauens mit Holz fördert. Unter diesem Dach wird die sächsische Holzbau-Forschung schwerpunktmäßig in Leipzig im Holzbauforschungszentrum angesiedelt.

Terminhinweis: EASTWOOD 2023

Am 21. und 22. September 2023 lädt die HTWK Leipzig zur Holzbau-Tagung und Netzwerkveranstaltung EASTWOOD ein. Dort tauschen sich Fachleute aus Architektur, Tragwerkplanung und Wissenschaft zu aktuellen Entwicklungen im Holzbau aus. EASTWOOD ist eine gemeinsame Veranstaltung des Forschungs- und Transferzentrum e.V. an der HTWK Leipzig und der Rudolf Müller Mediengruppe aus Köln.

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news-6203Fri, 21 Jul 2023 13:58:00 +0200Wärme aus der Tiefehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/waerme-aus-der-tiefeHTWK Leipzig und UFZ verbessern die Planung für oberflächennahe geothermische Systeme und wollen so die regenerative Wärmewende voranbringenEine Reise zum Mittelpunkt der Erde, wie sie Jules Verne vor 150 Jahren beschrieb, wird immer Fiktion bleiben – dort ist es einfach viel zu heiß. Die Temperatur in den obersten Bodenschichten schwankt mit den Jahreszeiten, aber ab einer Tiefe von zehn, fünfzehn Metern ist es immer gleich warm – in Leipzig sind das beispielsweise 12 Grad Celsius. Ab hier wird es in der Erdkruste alle 100 Meter, die man nach unten gräbt, rund drei Grad wärmer. Nach menschlichen Maßstäben ist diese Wärme noch unendlich lange verfügbar. In Island versorgt die Hitze aus der Tiefe mithilfe von sechs Geothermie-Kraftwerken und Fernwärmeleitungen fast alle Haushalte mit Wärme. Doch auch hierzulande kann Geothermie mithilfe von Wärmepumpen als abgasfreie und verlässliche Wärmequelle dienen.

Weniger als ein Prozent

Ob Berliner Reichstag oder Humboldt-Forum – nicht nur diese Prestigeobjekte, sondern mehr als 400.000 Gebäude werden in Deutschland mit Geothermie beheizt und zum Teil auch gekühlt. Insgesamt macht das allerdings nur rund 1,5 Prozent des gesamten Wärmebedarfs aus. Die meisten Gebäude hierzulande besitzen Gas- oder Ölheizungen und tragen damit erheblich zu den Treibhausgasemissionen bei. „Dass Geothermie noch ein Nischendasein fristet, liegt an vielen Gründen, allen voran die hohen Investitionskosten und der komplexe Planungsprozess“, erklärt Anke Bucher. Die HTWK-Professorin für Angewandte Mechanik forscht gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) seit Jahren zur oberflächennahen Geothermie. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler möchten an möglichst vielen Stellschrauben drehen, um dieser regenerativen Energiequelle zu einem breiteren Einsatz in Deutschland zu verhelfen. „Mit oberflächennaher Geothermie können nicht nur einzelne Gebäude, sondern auch ganze Stadtteile mit Wärmeenergie versorgt werden. Das ist wichtig, um den Gebäudesektor zügig klimafreundlicher zu machen. Bislang gibt es jedoch nur wenige solcher Projekte, denn sowohl die rechtlichen Rahmenbedingungen als auch die Planungsrichtlinien sind für Einzelanlagen ausgelegt“, erklärt der Umweltinformatiker Prof. Olaf Kolditz vom UFZ.

Wie viel eine Geothermie-Anlage kostet, lässt sich oft erst nach gründlicher Untersuchung der Standortbedingungen abschätzen. So kann beispielsweise eine Probebohrung genutzt werden, um den Untergrund im Detail kennenzulernen: Aus welchen Schichten ist er aufgebaut? Wie warm ist er? Und wie schnell kann er diese Wärme abgeben? Zudem sind auch Kenntnisse über die Grundwasserverhältnisse von großer Bedeutung. Erst wenn diese Informationen vorliegen, können Planungsbüros kalkulieren, wie viele Erdwärmesonden in welcher Länge benötigt werden. Im besten Fall reicht eine Sonde – dann kann die Probebohrung dafür weiterverwendet werden. Es kann aber auch sein, dass noch weitere Bohrungen nötig sind. Jeder Bohrmeter treibt die Kosten in die Höhe – 2022 lag der Preis pro Bohrmeter bei mehr als 100 Euro. Insgesamt schlägt eine Geothermieanlage für ein Eigenheim im mittleren fünfstelligen Bereich zu Buche – das ist noch einiges mehr als bei einer Gasheizung. Noch dazu braucht es spezielle Niedertemperaturheizkörper oder Fußbodenheizungen. In Bestandsgebäuden dauert es daher sehr lange, bis sich eine Umstellung auf Geothermie rentiert. Dafür fallen für den laufenden Betrieb vergleichsweise geringe Kosten für den Strom der Wärmepumpe an.

Die Planung vereinfachen

Auch die Planung der Anlagen ist komplex. Damit die zur Nutzung der Anlage in der Regel notwendige Wärmepumpe möglichst wenig Strom benötigt, muss nicht nur der Untergrund gut bekannt sein, sondern auch der Energieverbrauch des Gebäudes. Außerdem gelten je nach Bundesland spezielle Auflagen: In Berlin beispielsweise dürfen die Bohrungen nicht tiefer als 99 Meter reichen, weil darunter ein salzhaltiger Grundwasserleiter verläuft, der auf keinen Fall mit den oberen süßwasserhaltigen Grundwasserleitern verbunden werden darf. In Hessen wiederum müssen Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer nachweisen, dass sich der Boden an der Grenze zum Nachbargrundstück über 50 Jahre nicht messbar erwärmt oder abkühlt – gewissermaßen, um den Nachbarinnen und Nachbarn nichts wegzunehmen. „Erdwärme ist ein sogenannter bergfreier Bodenschatz“, erklärt HTWK-Projektmitarbeiter Jakob Randow, „das heißt, dass die Nutzung dieser Ressource nicht automatisch erlaubt ist, nur weil man das zugehörige Grundstück besitzt. Eine Genehmigung ist vonnöten.“ Voraussetzung hierfür sind umfangreiche Simulationen, die die Temperaturveränderungen im Boden rund um die Erdwärmesonde vorhersagen. Als Alternative zu teurer, kommerzieller Software koordiniert Kolditz' Forschungsteam am UFZ seit Jahren die Entwicklung der Open-Source-Lösung OpenGeoSys, die für beliebig skalierbare Projekte funktioniert, von Eigenheim bis Kleinstadt.

Schlüssel für eine zuverlässige Simulation ist eine gute Datenbasis. Deshalb entwickeln die Forscherinnen und Forscher des UFZ die Methoden zur Untergrunderkundung stetig weiter. Wichtig ist aber auch zu wissen, welche Parameter besonders relevant sind für die Auslegung einer Geothermieanlage. Diese Sensitivitätsanalyse hat das HTWK-Forschungsteam um Anke Bucher durchgeführt. „Die Ergebnisse sind komplex. Grob lässt sich aber sagen: Der wichtigste Einflussfaktor ist die ungestörte Ausgangstemperatur im Boden, und diese schwankt innerhalb Deutschlands beträchtlich. In Freiberg in Sachsen liegt diese beispielsweise bei nur 9 Grad, während in Frankfurt am Main stolze 15 Grad auf dem Thermometer stehen. Deshalb haben wir verschiedene Standortprofile erstellt, die künftig helfen können, unterschiedliche Gegebenheiten zu simulieren.“ Ebenfalls eine große Rolle für ein effizientes Geothermiesystem spielt die genaue Prognose des Wärme- und Kühlenergiebedarfs eines Gebäudes oder Quartiers. Dafür hat ein Team um HTWK-Professor Stephan Schönfelder ein Simulationsmodell für die Haustechnik erarbeitet, das die Simulation des Untergrunds ergänzt. Im Ergebnis wurde eine Schnittstelle zwischen den Softwarekomponenten entwickelt, um die Simulationen von Untergrund und Gebäudetechnik miteinander zu koppeln.

Die Vision

Mit den Softwareentwicklungen sowie Empfehlungen für die Planung von oberflächennahen Geothermieanlagen und zur Anpassung rechtlicher Rahmenbedingungen wollen die Forschenden einen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele leisten. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen werden im Dezember 2023 als Buch veröffentlicht. Eine Energiewende gelingt nur mit einer Wärmewende, denn der Wärmesektor macht mit etwa 56 Prozent den größten Anteil am deutschen Endenergieverbrauch aus. Insgesamt kann nach Berechnungen des Leibniz-Instituts für Angewandte Geophysik bis 2045 ein Heizenergiebedarf von 186 Terrawattstunden durch oberflächennahe und tiefe Geothermie gedeckt werden – mehr als 40 Prozent des derzeitigen Heizenergiebedarfs in deutschen Haushalten.

Autorin: Dr. Rebecca Schweier

Oberflächennahe Geothermie

Erdwärmesonden können Gebäude mit Heiz- und Kühlenergie versorgen. Dazu werden neben oder direkt unter dem Gebäude mehrere Bohrungen von typischerweise 70 bis 140 Metern Tiefe angelegt, in welche U-förmige Rohre einzementiert werden. Die Rohre werden mit Wasser und Frostschutzmittel befüllt. Eine elektrische Pumpe zirkuliert die Flüssigkeit und bringt so die im Untergrund herrschende Temperatur, zwischen 9 und 15 Grad, nach oben. Diese zum Beheizen eines Gebäudes noch zu niedrige Temperatur wird mittels einer Wärmepumpe auf ein höheres Temperaturniveau gebracht. Dabei wird über einen Wärmetauscher die Wärme aus der Sonde auf ein spezielles Gas übertragen, welches anschließend durch einen Kompressor verdichtet wird. Dadurch erhitzt sich das Gas. Die erzeugte Wärme wird schließlich an den Heizkreislauf übertragen, also an die Flüssigkeit, die durch die Heizungsrohre zirkuliert und so ein Gebäude beheizt. Nach demselben Prinzip funktionieren auch unsere Kühlschränke – nur, dass der Prozess hier umgekehrt abläuft und dadurch Kälte erzeugt.

Prof. Dr. Anke Bucher (*1967) ist seit 2007 Professorin für Angewandte Mechanik an der HTWK Leipzig. Nach ihrem Maschinenbau-Studium an der Technischen Universität Dresden arbeitete sie als Berechnungsingenieurin in Frankreich und promovierte danach zur Mechanik von Festkörpern. Ihre Erfahrungen in der Finite-Elemente-Berechnung fließen auch in ihr Forschungsprojekt zur Geothermie ein.

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news-6152Thu, 20 Jul 2023 11:00:00 +0200Impressionen von Nachwuchsforschendenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/impressionen-von-nachwuchsforschendenAm „Tag der Nachwuchsforschung“ wurden die besten Einsendungen des Fotowettbewerbs „Forschungsperspektiven“ prämiertWissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der HTWK Leipzig forschen in zahlreichen spannenden Projekten. Dabei stellen sie Prototypen in Werkstätten her, sie konzipieren Experimente im Labor, sie untersuchen Gewässer im Umland oder führen Messungen im freien Feld durch. Bei all diesen Tätigkeiten entstehen Bilder von Forschung, die zumeist nur für einen kleinen Kreis sichtbar sind.

Mit dem vom Graduiertenzentrum bereits zum vierten Mal ausgelobten Fotowettbewerb „Forschungsperspektiven“ sollen Einblicke in die wissenschaftliche Welt der HTWK Leipzig gegeben werden. Zugleich erhalten auch die Forschenden die Möglichkeit, anderen zu zeigen, woran sie tagtäglich arbeiten und können die Öffentlichkeit an ihrer Forschung teilhaben lassen.

Masterstudierende, Promovierende, Postdocs aller Fachrichtungen sowie wissenschaftlich Mitarbeitende der HTWK Leipzig waren eingeladen, ihre besondere Perspektive auf die Forschung zu teilen und sich mit einem Bild aus ihrem Wissenschafts- oder Promotionsalltag am Fotowettbewerb zu beteiligen.

3. Platz: Michael Weise

Im Fokus des Bildes stehen Gasentladungen, hervorgerufen durch neuartige überlagerte hohe Spannungen. Sie sind für die Wandlung elektrischer Energie bei der Erzeugung sowie für die Übertragung und Nutzung insbesondere regenerativer Energien notwendig. Durch die Hochspannung und die entsprechend hohe Feldstärke an der spitzen Elektrode wird die Luftstrecke zur Elektronik hin ionisiert. Fotografisch präsentieren sich die Entladungen als blaues Bündel konzentrierter Entladungen, deren Fußpunkte sich verändern. In der Forschung wird der Frage nachgegangen, unter welchen Bedingungen diese spezielle Gasentladung auftritt, welches Störpotential sie hat, wie sie erkannt und vermieden werden kann.

2. Platz für Daniel Matthes und Patrick Frenzel

Das Foto zeigt HTWK-Forschende bei Videoaufnahmen von Qualifikationsrennen im Kanusport. Die Aufzeichnung dieser Daten ist ein wichtiger Bestandteil des Forschungsprojektes „Videobasierte automatisierte Ad-hoc-Wettkampfanalyse im Kanu-Rennsport“, in dem Algorithmen auf der Basis künstlicher Intelligenz entwickelt werden. Damit kann für jedes Boot zu jedem Zeitpunkt die bereits zurückgelegte Strecke videobasiert ermittelt werden. Diese Informationen sollen zukünftig die Analyse der Wettkampftaktik deutscher Kanu-Athletinnen und Kanu-Athleten in vielfältigen internationalen Wettkämpfen unterstützen.

1. Platz für Stefanie Penzel

Im Rahmen der Promotion entsteht eine mobilen Tauchsonde, die zur Wasserüberwachung vor Ort eingesetzt wird. Damit können Spektren aufgenommen werden, die die Durchlässigkeit und Verteilung von Licht in verschiedenen Substanzen darstellen. Die Kombination beider Messprinzipien ermöglicht es, verschiedene Substanzen im Wasser mit hoher Konzentration nachzuweisen. Im Bild ist eine erste Probemessung am Bogensee Paunsdorf dargestellt. Dieser war in der Vergangenheit von Blaualgen befallen. Eine frühe Untersuchung der Wasserqualität kann eine schnelle Warnung oder das Einleiten von Gegenmaßnahmen ermöglichen.

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news-6126Mon, 17 Jul 2023 12:57:00 +0200Konsum-Spektakel für Millionenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/konsum-spektakel-fuer-millionenDie Sächsisch-Thüringische Industrie- und Gewerbeausstellung zog 1897 im Herzen Leipzig ein Millionenpublikum in ihren Bann. Ein Rückblick.Die größte innenstadtnahe Parkanlage Leipzigs ist kein Landschaftsgarten oder Schlosspark – und das sieht man auch. Eine breite Allee durchzieht den Clara-Zetkin-Park, links und rechts gehen Rundwege ab, führen zu kleinen Pavillons oder eingefassten Teichen. Vor 125 Jahren befand sich hier das Ausstellungsgelände für ein Wirtschafts- und Volksfest mit Millionenpublikum: Die Sächsisch-Thüringische Industrie- und Gewerbeausstellung (STIGA). Zu ihr heißt es in den Ratsakten der Stadt Leipzig: „Und wäre kein anderer Nutzen von der Ausstellung zu erwarten als diese herrliche Morgengabe ihres Parkes, die sie der Stadt darbringt, wahrlich es wäre schon groß und bedeutend genug.“

Mit den Ausmaßen und der Infrastruktur einer Kleinstadt setzt die STIGA ein Zeichen in einer vom jähen Wandel gekennzeichneten Zeit. Die Stadt Leipzig befand sich damals, als viertgrößte deutsche Stadt, im Umbruch von der Handels- zur Industriestadt und dehnte sich verstärkt auf umliegende Gemeinden aus, die Bevölkerungszahl stieg sprunghaft an, die Leipziger Messe wandelte sich von einer Waren- zu einer Mustermesse.

Das war die STIGA

Im Jahr des vierhundertjährigen Jubiläums der Leipziger Messe wird 1897 mit der STIGA die Werbetrommel geschlagen für die mitteldeutsche Region mit Leipzig als Zentrum und für die neue Form der Mustermesse. Dafür werden zuerst die vorgesehenen Wiesen zwischen Scheibenholz und Johannapark trockengelegt und an die städtische Infrastruktur sowie an die Eisen- und elektrische Straßenbahn angebunden. Reichstagserbauer Paul Wallot, Gabriel von Seidl und Hugo Licht wählen als Juroren mehrere Leipziger Architekten für die Bebauung aus. Sie errichten neun Ausstellungshallen sowie mehrere Themenbereiche. In vielem orientieren sie sich an der großen Berliner Gewerbeausstellung des Vorjahres und an den Weltausstellungen früherer Jahre. Zum Ausstellungsbetrieb gehören Verwaltungsbauten, Feuer-, Polizei- und Sanitätswachen sowie die Poststation. Wie auf der Weltausstellung in Chicago 1893 strahlt das Gelände samt einer 40 Meter hohen Ausstellungsfontäne abends im Schein tausender farbiger Glühbirnen. Der Strom dafür wird in einer „elektrischen Kraftzentrale“ produziert, die den Dampf ausgestellter Dampfmaschinen nutzt. Gastronomische Angebote auf dem gesamten Gelände summieren sich auf rund 10.000 Sitzplätze.

Aufwendige Rekonstruktionen zeigten ein Altleipziger Messviertel, die Wartburg oder ein Tiroler Schloss. Für ein Thüringer Dorf wurden Gebäude aus Thüringen umgesetzt und sogar eine Kirche nebst Friedhof errichtet. Ganz in der Nähe steht ein weiteres architektonisches Highlight: Vor der Industriehalle wird die Turmhaube der gerade im Bau befindlichen Reformierten Kirche zu Leipzig präsentiert. Sie erzielt drei Jahre später auf der Weltausstellung in Paris 1900 einen Ersten Preis. Ein großer Anziehungspunkt im Unterhaltungsviertel ist der Fesselballon des französischen Ballonpioniers Louis Godard, der den Aufenthalt in der Messestadt auch für neue Weltrekorde nutzt.

Eine nach dem Vorbild der Berliner Ausstellung von privaten Organisatoren initiierte Kolonialausstellung mit sogenannter Völkerschau offenbart rassistische Stereotype, koloniale Interessen sowie den nationalistischen Geist des Wilhelminischen Zeitalters und damit die problematischen Facetten der STIGA. Legitimation und Repräsentation bestehender Herrschaftsverhältnisse sind Grundmotive vieler Ausstellungen. Auf dem Gelände verteilte Herrscherstatuen, Symbole und inszenierte Festakte wie die Eröffnungszeremonie mit dem Schirmherren König Albert von Sachsen unterstreichen dies. Ein anderer Kritikpunkt wird schon von Zeitgenossen wie Georg Simmel oder Walter Benjamin diskutiert: die subtile Erziehung zum Konsumismus.

In der damaligen breiten Öffentlichkeit wird allerdings zuvorderst der Beitrag solcher Ausstellungen zu technischer und ästhetischer Bildung unterstrichen. So finden anlässlich der STIGA zahlreiche Tagungen und Kongresse statt und in den Ausstellungshallen begleiten Ingenieure sachkundig die Vorstellung von Produktionsprozessen. Auch die kommunalen und landesstaatlichen Bildungseinrichtungen sind mit umfangreichen Ausstellungen vertreten. Darunter finden sich mit der „Königlich Sächsischen Baugewerkenschule zu Leipzig“ und der „Königlichen Kunstakademie und Kunstgewerbeschule zu Leipzig“ auch zwei Vorgängereinrichtungen der HTWK Leipzig.

Zu den technischen Innovationen, die dem Publikum nahegebracht werden, gehören Anwendungen für Gas oder Elektrizität. In einem Pavillon des Würzburger Professors Wilhelm Conrad Röntgen können sich Ausstellungsgäste für einige Groschen die Hände durchleuchten lassen. Der elektrisch betriebene Fahrstuhl zur Aussichtsplattform der „Wartburg“ ist seit seiner ersten Präsentation durch Elisha Otis auf der New Yorker Weltausstellung 1854 keine wirkliche Neuheit mehr. Origineller sind da Grammophone, Kinematographen oder die neuartige Rotationsdruckpresse von König & Bauer, auf der die tägliche Ausstellungszeitung in zehntausend Exemplaren gedruckt wird. Überhaupt ist das Druck-, Buch- und Pressewesen stark präsentiert. Noch stärker sind allerdings das besonders in Leipzig und Chemnitz beheimatete Maschinen- und Transportwesen und die Textilbranche vertreten. Von den 3.027 Ausstellern kommen 1.416 Firmen aus Leipzig. Neunzig Prozent der Leipziger Firmen jener Zeit haben bis zu zehn Angestellte und so sind es zumeist klein- und mittelständische Unternehmen, denen durch die Form einer Kollektivausstellung die Teilnahme möglich ist. Viele von ihnen werden mit einer der begehrten und an fast die Hälfte der Unternehmen vergebenen Ausstellungsauszeichnungen belohnt. Als Insignien von Produktqualität und Glaubwürdigkeit finden sie sich zum Teil bis heute auf Produktverpackungen. Achten Sie beim nächsten Radeberger Biergenuss mal auf das Etikett.

Ein „Jahrhundert der Ausstellungen“

Der Schriftsteller Ernest Renan verglich die Ausstellungen einst mit den Olympischen Spielen. Tatsächlich schienen sich im 19. Jahrhundert Städte, Regionen und Staaten mit immer sensationelleren und kostspieligeren Ausstellungen gegenseitig überbieten zu wollen. Zuerst waren sie jedoch ein reines Mittel der Gewerbeförderung, auf das auch der sächsische Staat ab 1824 neben der Förderung von Gewerbeschulen und „Vorbildersammlungen“ zurückgriff. Bis zur Mitte des Jahrhunderts blieb der Erfolg der Veranstaltungen im Hinblick auf Produktvielfalt, Aussteller- und Gästezahlen recht bescheiden – das galt selbst für die dritte deutsche Industrie- und Gewerbeausstellung 1850 in Leipzig.

Erst als infolge der ersten Londoner Weltausstellung 1851 das „Ausstellungsfieber“ grassierte und engagierte Wirtschaftsbürger – zu denen neben Kaufleuten, Handwerkern und Fabrikanten auch Forschende oder Lehrende gehörten – mittels ihrer „Gewerbevereine“ die Veranstaltungen organisierten, nahm die Sache Fahrt auf. Unter Einbindung staatlicher und kommunaler Interessen trugen die entstehenden Handels- und Gewerbekammern aktiv dazu bei, dass aus provinziellen Leistungsschauen nun massentouristische Volksfeste und Kommunikationsplattformen wurden. Massenpresse und Massentourismus, bessere Verkehrsmittel und -verbindungen ließen gemeinsam mit ausgefeilten Marketingstrategien das 19. Jahrhundert tatsächlich zu einem „Jahrhundert der Ausstellungen“ werden. Zu den unzähligen Printprodukten der Veranstaltungen gehörten beispielsweise die offiziellen Ansichtspostkarten, von denen allein auf der STIGA 2,5 Millionen Stück verkauft wurden.

Um die Jahrhundertwende erfolgte eine Abkehr von den großen branchenübergreifenden Universalausstellungen, die – wie die STIGA mit einem Minus von 660.685 Reichsmark – zumeist mit Defiziten endeten. Die tiefgehende Spezialisierung und Professionalisierung aller Fertigungsbereiche sowie die Entstehung von Fachverbänden und ähnlichen Interessenvertretungen führten zum Aufkommen von Fachausstellungen, die sich einem Thema oder einer Branche widmeten. In Leipzig knüpfte die „Internationale Baufach-Ausstellung Leipzig 1913. Weltausstellung für Bauen und Wohnen“ auf einem Gelände zu Füßen des im gleichen Jahr eingeweihten Völkerschlachtdenkmals an die STIGA an.

Ein Stadtpark und ein Messegelände

Innerhalb von kaum zwei Jahrzehnten wurden durch Ausstellungen zwei ehedem brachliegende Flächen mit jeweils rund 40 Hektar für die Stadt erschlossen. Zum Vergleich: Der Leipziger Innenstadtkern umfasst rund 70 Hektar. Beide Areale, der heutige Clara-Zetkin-Park und das Gelände der Alten Messe, tragen die gestalterische Genetik der Weltausstellungen in sich, die mit Kuppelbauten glänzten und sich von französischer und englischer Landschaftsparkgestaltung inspirieren ließen. Was für Paris der Champ de Mars, für London der Hyde Park oder für Wien der Prater ist, ist für Leipzig der Clara-Zetkin-Park. Das zugehörige Palmgartenareal entstand übrigens anlässlich der Internationalen Gartenbauausstellung 1893. Die Parkerrichtung reiht sich in die Entstehungszeit vieler Stadt- und Volksparks im Zuge von Hochindustrialisierung und Städtewachstum in Deutschland ein. Sie dienten wachsenden Schichten der arbeitenden und angestellten Stadtbevölkerung zur Regeneration und waren damit auch ein Instrument sozialer Regulierung. 1898 wurde das Gelände nach behutsamer Umgestaltung als König-Albert-Park übergeben und wurde 1955 als Zentraler Kulturpark Clara Zetkin Vorbild für ähnliche Anlagen in der DDR. Heute ist der „Clarapark“ mit Freilichtbühne, Biergarten, Spielplätzen und der im Sommer stark belebten Sachsenbrücke ein wichtiges Naherholungsziel für Groß und Klein in Leipzig.

Dr. Enrico Ruge (*1971) schrieb 1999 seine Diplomarbeit zur STIGA 1897 im HTWK-Studiengang Museologie. 1999 bis 2007 studierte er Kunstgeschichte und Kulturwissenschaften an der Universität Leipzig und promovierte dort bis 2007 kooperativ über Industrie- und Gewerbeausstellungen in Sachsen. Von 2011 bis 2015 kuratierte Ruge das Genossenschaftsmuseum in Delitzsch und koordinierte dessen Bewerbung für das immaterielle Kulturerbe der UNESCO. Ruge forscht und publiziert zur Industriekultur und zur modernen Konsumgesellschaft und arbeitet seit 2015 an der HTWK Leipzig.

125 Jahre STIGA

Im Rahmen des Themenjahres „Leipzig – Freiraum für Bildung“ haben sich 2022 zahlreiche Leipziger Museen, Archive und Projekte mit der STIGA beschäftigt. Die HTWK Leipzig und ihr Forschungs- und Transferzentrum verwirklichten dabei umfangreiche Projekte, deren Fäden bei Dr. Enrico Ruge und Projektmitarbeiterin Anne Roßburger an der Fakultät Informatik und Medien zusammenliefen: Neben der Wanderausstellung „STIGA 1897: Waren – Wettstreit – Wunderwelt” des Studiengangs Museologie und dem Videoprojekt „STIGA – Mit Sternburg durch die Zeit“ des Studiengangs Medientechnik wurde gemeinsam mit der Stadt Leipzig ein Begleitbuch veröffentlicht sowie die Website www.stiga-leipzig.de und die Tagung „STIGA 1897 – Schaufenster zur Welt“ verantwortet. Ruge gestaltete im Auftrag der Stadt Leipzig eine Erinnerungs-Stele für den Clara-Zetkin-Park und beriet im Vorfeld des Projektjahres die Koordinierungsstelle Sächsische Industriekultur sowie die Leipziger Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke.

Dieser Text erschien zuerst im Forschungsmagazin Einblicke 2023 der HTWK Leipzig. Hier können Sie das Magazin digital lesen oder kostenfrei abonnieren.

Zur aktuellen Ausgabe der „Einblicke“

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news-6190Wed, 12 Jul 2023 11:54:15 +0200Brasilianische Forschungspartner besuchen die HTWK Leipzighttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/brasilianische-forschungspartner-besuchen-die-htwk-leipzigChemikerinnen aus São Paulo arbeiten mit Informatikern der HTWK Leipzig zusammen, um Naturstoffkataloge mittels Semantic Web miteinander zu verknüpfenIm internationalen Forschungsprojekt DINOBBIO digitalisieren HTWK-Professor Thomas Riechert und sein Team Wissen über brasilianische Pflanzen, Pilze und Bakterien. Diese teils jahrhundertealten Kenntnisse über die Artenvielfalt im Amazonasgebiet und die Wirkung der dort vorkommenden Naturstoffe ist in verschiedenen Datenbanken der Wissenschaft, Lebensmittel- und Pharmaindustrie gespeichert. Ziel ist es, die Datenbanken mittels Semantic Web sinnvoll miteinander zu verknüpfen und damit zugänglicher zu machen. Die Kenntnisse werden die Informatiker standardisiert und zertifiziert in einem Wissensgraphen zusammenfassen.

Die Forschungsgruppe „Agile Knowledge Engineering and Semantic Web“ der HTWK Leipzig arbeitet dafür mit dem Institute of Chemistry der São Paulo State University und mit dem Institute of Physics der University of São Paulo zusammen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Fundaçao de Amparo a Pesquisa do Estado de São Paulo (FAPESP) fördern das Projekt von 2021 bis 2024.

Forschungsreisen

Für einen tiefgründigen Austausch der Disziplinen reiste Thomas Riechert von Januar bis Februar 2023 nach Brasilien, nun folgte der Gegenbesuch der brasilianischen Forscherinnen und Forscher nach Leipzig. Nach intensiven Arbeitsbesprechungen stellte die renommierte Naturstoff-Expertin Vanderlan Bolzani im Kolloquium ihre jahrzehntelangen Forschungen in der Pflanzenwissenschaft vor. Sie betonte, wie wichtig ein interdisziplinärer, internationaler Austausch für ihre Forschungen und für die Wissenschaft im Allgemeinen sind.

Fotoimpressionen

Semantic Web

Das Internet basiert auf Textdokumenten, die mithilfe von Links verbunden sind. Im herkömmlichen Netz sind diese Verbindungen nicht bewertet oder begründet. Beim Semantic Web ist die Grundidee, Informationen im Netz zueinander in sinnvolle Relationen zu setzen und so Zusammenhänge herzustellen.

Vielen bekannt ist es aus der Wikipedia: Suchen wir dort den Begriff „Leipzig“, ist Leipzig das Subjekt. Am Ende des Textes finden wir die Kategorie „Deutsche Universitätsstadt“ – das Objekt. Verknüpft sind beide über das Prädikat „ist Teil der Gruppe“. Diese Grundeinheit nennt sich Tripel. Tim Berners-Lee, Erfinder von World Wide und Semantic Web, beschreibt es so: „Das Semantic Web ist eine Erweiterung des bestehenden Netzes, in der Informationen mit eindeutigen Bedeutungen versehen werden, um die Arbeit zwischen Mensch und Computer zu erleichtern.“ Als Standardsprache hat sich dafür RDF (Resource Description Framework) etabliert. Auch Thomas Riechert nutzt diese Sprache, um die Naturstoff-Datenbanken miteinander zu verknüpfen.

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news-6167Fri, 07 Jul 2023 09:00:00 +0200Rückblick: Eine Nacht zum Staunen und Entdeckenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/rueckblick-eine-nacht-zum-staunen-und-entdeckenRoboter steuern, Lehmziegel bauen, smarte Materialien kennenlernen und Tischtennisbälle bedrucken – das war die Lange Nacht der Wissenschaften 2023

„Meine Kinder sind total begeistert, sie würden nun am liebsten entweder Maschinenbau oder Druck- und Verpackungstechnik studieren“, erzählt eine Mutter nach dem Besuch der Langen Nacht der Wissenschaften an der HTWK Leipzig. Die Begeisterung für die verschiedenen Lehr- und Forschungsbereiche ließ sich an diesem Freitagabend auf spielerische Art hervorrufen: Rund 50 Mitmachaktionen und Exponate zum Anfassen und Ausprobieren sowie Führungen in sonst verschlossene Labore und spannende Vorträge erwarteten die kleinen und großen Besucher am 23. Juni 2023 ab 18 Uhr an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Ein voller Erfolg, wie viele Beteiligte im Anschluss resümierten.

Mit einem umfangreichen, vielfältigen und interessanten Programm gewährten die teilnehmenden Forscherinnen und Forscher Einblicke in die Bandbreite der Lehr- und Forschungsbereiche der HTWK Leipzig. Zugleich bildete das Programm einen Teil der insgesamt mehr als 600 Einzelveranstaltungen, zu denen mehr als 54 Wissenschaftsstandorte am Abend der Langen Nacht der Wissenschaften in Leipzig einluden.

Exponate zum Ausprobieren und Einblicke in sonst verschlossene Labore

An der HTWK Leipzig waren Gebäude am zentralen Campus an der Karl-Liebknecht-Straße und der Gustav-Freytag-Straße sowie im Zentrum-Süd in der Wächterstraße geöffnet. Beispielsweise konnten Kinder und Erwachsene im Nieper-Bau am zentralen Campus in einen Sandkasten springen und so Bodenverdichtung ausprobieren, für mehr Nachhaltigkeit im Bauwesen eine kleine Lehmwand bauen, und sie konnten selbst kleine Fußball-Roboter vom HTWK-Robots-Teams steuern, die bereits  Weltmeister im Roboter-Fußball geworden sind. Zu entdecken gab es auch zahlreiche Labore: Darunter waren jene vom 3D-Druck, von der Elektro-Technik, der Werkstoffforschung oder vom Institut für Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft.

Wenige Meter weiter lockten auch die Hochschulbibliothek und das Laborgebäude Naturwissenschaften sowie das Medienzentrum und der Gutenbergbau Besuchende an. Dort lernten sie auf spielerische Weise etwas zum neuen Verbundwerkstoff Carbonbeton, der nicht nur eine schlankere und nachhaltigere Bauweise vorantreibt, sondern auch dank der elektrischen Leitfähigkeit des Carbons funktionalisiert werden kann. Zudem erfuhren Interessierte viel zum Druck- und Verpackungswesen, das über das Zeitung-Drucken weit hinaus geht. „Dir Kinder waren mit Begeisterung dabei. In Erwachsenenrunden gab es meist eine rege Diskussion zum Thema Verpackung, Verpackungsrecycling und Nachhaltigkeit“, sagte Prof. Eugen Herzau, der in seinen Laborführungen „Geheimnisse der Verpackungstechnik“ lüftete. Viele Besucherinnen und Besucher freuten sich auch, einen individuell bedruckten Tischtennisball oder eigens versiegelte Gummibärenjoghurtbecher mit nach Hause nehmen zu können. Einblicke in sonst verborgene Themen gewährten auch die Chemikerinnen und Chemiker der HTWK Leipzig bei ihren Laborführungen, bei denen sowohl Detektive der Chemie am Werk sind als auch Gefahren für Kunstwerke gezeigt wurden.

Weitere Highlights warteten im Wiener-Bau in der Wächterstraße: Im HTWK-Hochspannungslabor zeigte Prof. Carsten Leu physikalische Experimente, dank derer Interessierte faszinierende Wirkungen von Elektrizität erleben konnten, darunter Gasentladungen in der Luft, gleitend auf Oberflächen und leuchtend im sogenannten „Gasraum“. Spannend waren auch die verschiedenen Sensoren, die Gäste anfassen und ausprobieren konnten, sowie die Einblicke in Medizintechnik und ChatGPT als Form der künstlichen Intelligenz.

Weitere Eindrücke vermitteln die Bildergalerien und das kurze Video.
(Videoschnitt: Paul Fischer/HTWK Leipzig)

Die nächste Lange Nacht der Wissenschaften in Leipzig findet voraussichtlich im Mai oder Juni 2025 statt.

Angebote im Wiener-Bau

Angebote im Nieper-Bau

Angebote in der Hochschulbibliothek

Angebote im Laborgebäude Naturwissenschaften, Medienzentrum und Gutenberg-Bau

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news-6157Mon, 03 Jul 2023 12:50:28 +0200Forscher aus Südkorea zu Gast an der HTWK Leipzighttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/forscher-aus-suedkorea-zu-gast-an-der-htwk-leipzigKooperation mit Wissenschaftlern vom renommierten Korea Institute of Science and Technology (KIST) vertieft: Erster Besuch in Leipzig

Um im Bereich der Materialwissenschaften gemeinsame internationale Forschungsprojekte zu initiieren, startete die HTWK Leipzig im Herbst 2022 eine neue Kooperation mit dem Korea Institute of Science and Technology (KIST) aus Südkorea. Im Oktober 2022 trafen HTWK-Wissenschaftler im südkoreanischen Jeonbuk bei einer bilateralen Konferenz am KIST erstmals auf ihre Kooperationspartner. Vor einer Woche, vom 25. bis 28. Juni 2023, folgte der erste Gegenbesuch in Leipzig.

„Durch internationale Kooperationen wie jene mit KIST können wir unsere Kompetenzen und Synergien besser bündeln und nutzen. Wir planen gemeinsame Projekte in den Forschungs­feldern Leichtbau, Additive Fertigung sowie hybride und multifunktionale Werkstoffe“, sagt Robert Böhm, Professor für Leichtbau mit Verbundwerkstoffen an der Fakultät Ingenieurwissenschaften der HTWK Leipzig. Mit weiteren HTWK-Forschenden initiierte er die internationale Kooperation.

Erster Besuch an der HTWK Leipzig

Damit die sechs Wissenschaftler aus Südkorea zunächst einen Einblick in die Stadt erhielten, startete ihr Besuch am Sonntag mit einer Tour: So lernten sie Leipzig als Stadt der Friedlichen Revolution, als Musikstadt und auch als Wissenschaftsstadt kennen.

Am Montag, den 26. Juni 2023, begann der „2. HTWK-KIST-Workshop on Advanced Materials“ im Nieper-Bau. Nach einer Begrüßung durch Prof. Stephan Schönfelder, dem Dekan der Fakultät Ingenieurwissenschaften der HTWK Leipzig, stellte Dr. Sungho Lee das südkoreanische „Institute of Advanced Composite Materials“ vor und erläuterte verschiedene Forschungsprojekte. In mehreren kurzen Vorträgen folgten detaillierte Informationen zu Projekten seitens der HTWK Leipzig und dem KIST in Südkorea. Beispielsweise sprachen Dr. Tobias Flath, der 2021 den Dissertationspreis der Stiftung HTWK gewann, über „Additive Fertigung für hybride Biomaterialsysteme im Tissue Engineering“ und Dr. Wonjin Na vom KIST über die „Diagnostik-Verfahren zur strukturellen Integrität von Faserverbundwerkstoffen mittels Schallemission“. Im abschließenden Gespräch mit Prof. Ralf Thiele, dem Prorektor Forschung der HTWK Leipzig, übergaben die Leipziger Forschenden den 2022 unterzeichneten Kooperationsvertrag.

Am zweiten Workshop-Tag, am Dienstag, den 27. Juni 2023, besichtigten die Südkoreaner mehrere Labore der Werkstoffforschung und der Additiven Fertigung sowie das Carbonbetontechnikum der HTWK Leipzig im Stadtteil Engelsdorf und das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS in Schkopau. „Im Carbonbetontechnikum arbeiten wir zum Beispiel gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen vom Institut für Betonbau an funktionellen und fortschrittlichen Dämmstoffen und Materialien für klimagerechte Gebäudehüllen“, erklärt Böhm das EU-Vorhaben „iclimabuilt“. Mit dem Fraunhofer IMWS kooperiert die Hochschule in Forschungsfeldern zum Faserverbundleichtbau und zur Additiven Fertigung.

Hintergrund: Zum Kompetenzzentrum für Werkstoffforschung und zur Kooperation mit KIST

Um die Expertise in der Werkstoffforschung an der HTWK Leipzig dauerhaft zu stärken und interdisziplinäre Forschungsprojekte auf dem Gebiet der Materialforschung anzustoßen, gründeten die vier Professoren Christian Wagner (Professur für Baustofflehre), Paul Rosemann (Professur für Werkstofftechnik), Robert Böhm (Professur für Leichtbau mit Verbundwerkstoffen) und Klaus Holschemacher (Professur für Stahlbetonbau) 2021 das „Kompetenzzentrum für Werkstoffforschung“. Gestärkt wurde die Werkstoffforschung unter anderem durch eine Millionenförderung seitens der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für zwei neue Großforschungsgeräte. Innerhalb der DFG-Initiative „Unterstützung der Internationalisierung von Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (UDIF-HAW)“, die sich explizit an HAW wendet, die sich für internationale Forschungskooperationen interessieren oder ausbauen möch­ten, entstand schließlich die Kooperation mit dem KIST.

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news-6147Thu, 29 Jun 2023 11:18:27 +0200Zum zweiten Mal ein voller Erfolg: Tag der Nachwuchsforschung 2023 https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/zum-zweiten-mal-ein-voller-erfolg-tag-der-nachwuchsforschung-2023Zum Thema Promotion sowie wissenschaftliche Karriere informierten und vernetzten sich zahlreiche Interessierte am 7. Juni 2023 an der HTWK Leipzig

Zum zweiten Mal lud das Graduiertenzentrum Forschungsinteressierte, Nachwuchsforschende sowie Unterstützerinnen und Unterstützer zum „Tag der Nachwuchsforschung“ in den Nieper-Bau ein. Nach der Premiere dieses Tags der Vernetzung und des überfachlichen Austauschs anlässlich des sechsten Geburtstags des GradZ im vergangenen Jahr etablierte sich die Veranstaltung zu einem beliebten Angebot: Studierende, Promotionsinteressierte und wissenschaftlich Mitarbeitende informierten sich auch dieses Jahr wieder am GradZ-Stand, bei der Promovierendenvertretung ProV und im Science Speed Dating über Fragen rund ums Thema Promotion und über Karrieremöglichkeiten in der Forschung.

Forschungsperspektiven

Nach einem Empfang begrüßten Susann Hannemann, Koordinatorin des Graduiertenzentrums sowie Prof. Jens Jäkel, seit Bestehen des GradZ Mitgllied im wissenschaftlichen Beirat, die Besucherinnen und Besucher und verliehen die Preise im Rahmen des Fotowettbewerbs „Forschungsperspektiven“. In dem vom GradZ zum fünften Mal ausgelobten Wettbewerb waren Forschende dazu eingeladen, Einblicke in die wissenschaftliche Welt der HTWK Leipzig und in ihren persönlichen Forschungsalltag zu geben.

Science Speed Dating

Einen Austausch und die Vernetzung mit anderen Forschenden ermöglichte das Science Speed Dating organisiert von der Promovierendenvertretung ProV. Promotionsinteressierte konnten dabei mit Promovierenden an der HTWK Leipzig ins Gespräch kommen und Tipps für den Einstieg in die Promotion erhalten. Unter der Devise „Ask me anything“ konnten Interessierte fünf Minuten lang Promovierende mit Fragen löchern.

Interdisziplinärer Austausch

Das wissenschaftliche Programm bot spannende Einblicke in aktuelle Forschung an der Hochschule: Promovierende, Promovierte, wissenschaftliche Mitarbeitende und Masterstudierende der HTWK Leipzig stellten ihre Forschungsprojekte in kurzen Fachvorträgen vor und luden zur facherübergreifenden Diskussion sowie interdisziplinärem Austausch ein. Inhaltlich wurde ein breites Spektrum der vielfältigen wissenschaflichen Arbeit der Hochschule vorgestellt: Die Vorträge erstreckten sich in drei Panels zu Themen der Wohnungspolitik und Gebäudeplanung, digitalen Innovationen im Publikationsprozess oder maschinellem Lernen sowie innovativer Materialforschung und ihre Anwendung.

HTWK Science Slam

Krönender Abschluss des Tags war der Science Slam, bei dem vier Promovierende der HTWK Leipzig kurzweilig und unterhaltsam ihre Forschungsarbeiten präsentierten. Was hat künstliche Intelligenz mit Abwassersystemen zu tun? Wie kann man mit Licht Umweltschäden im Wasser erkennen? Warum braucht es neue Materialien für leistungsfähigere Batterien? Und wie findet man für jedes Haus die richtige Heizung? Diese spannenden Fragen wurden von Nachwuchsforschenden an der HTWK Leipzig beantwortet. Neben dem wissenschaftlichen Inhalt zählten vor allem die Verständlichkeit und der Unterhaltungswert des Vortrags.

Dem Wettbewerb um den besten Beitrag stellen sich die Umweltingenieurin Stefanie Penzel, der Energie- und Gebäudetechniker Tom Radisch, der Elektroingeneiur Felix Weiske sowie der Maschinenenbauer Willi Zschiebsch – unter Moderation von Jack Pop vom Circus of Science. Allein das Publikum entschied über den besten Votrag: Es wählte Tom Radisch zum Sieger, der an der Fakultät Bauwesen im Bereich Building Information Modeling promoviert und mit einem grandiosen fünfminütigen Rap zum Thema Heizungsysteme überraschte.

Der „Tag der Nachwuchsforschung“ fand 2022 das erste Mal an der HTWK Leipzig statt. Die Veranstaltung wird vom Graduiertenzentrum organisiert und informiert über Unterstützungsangebote für Nachwuchsforschende. Darüber hinaus ist es das Anliegen, den interdisziplinären Austausch und die hochschulweite Vernetzung zu fördern sowie den wissenschaftlichen Nachwuchs für eine Karriere in der Forschung zu begeistern.

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news-6122Mon, 26 Jun 2023 10:49:37 +0200Forschung am Fahrradhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/forschung-am-fahrradIm bikelab experimentieren Maschinenbau-Ingenieure an Fahrradrahmen, erstellen virtuelle Simulationsmodelle und führen Forschungsaufträge durch.Maschinenbau ist in Deutschland klassischerweise mit dem Automobilbau verknüpft. Dass das längst nicht alles ist, beweisen drei Maschinenbau-Ingenieure der HTWK Leipzig mit dem im Sommer 2021 eröffneten Lehr- und Forschungslabor bikelab. „In der Verkehrswende nimmt das Fahrrad eine immer wichtigere Rolle ein. Gleichzeitig ist es ein Alltagsgegenstand, der auch für eine anwendungsnahe Lehre und Forschung interessant ist“, so Stephan Schönfelder, Professor für die Simulation energetischer und technischer Systeme. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern Felix Kaule und Kjell Bühler experimentiert er im Bikelab an Fahrradrahmen, erstellt virtuelle Simulationsmodelle und führt Forschungsaufträge von Fahrradherstellern durch.

Simulation und Experiment

Das Labor hilft den Wissenschaftlern, rein rechnerisch erstellte Finite-Elemente-Simulationsmodelle mit experimentell gesammelten Messdaten abzugleichen. Forschungspartner wiederum können mithilfe der Simulationsmodelle reale Belastungstests nachbilden, um so während der Entwicklung zu bewerten, ob und wo ein Fahrradrahmen versagen könnte.

Im bikelab steht ein statischer Versuchsstand, auf dem die Forscher verschiedene Fahrradrahmen mit einem Gewicht von bis zu 80 Kilogramm belasten können. Dabei messen sie mithilfe von Dehnmessstreifen und Messuhren die Verformung an verschiedenen Positionen. Im Simulationsmodell analysieren sie die entsprechenden Stellen und vergleichen die Ergebnisse mit dem Experiment. So bestimmen sie die Belastung und Steifigkeit des Rahmens – ein wichtiges Qualitätsmerkmal für Fahrräder.

Schönfelders Motivation: „Im Idealfall können wir dank des Bikelabs unsere Simulationsmethoden weiterentwickeln, welche dann in Lehre und Forschung Anwendung finden. Nebenbei möchten wir unsere Begeisterung fürs Radfahren weiterreichen.“ In Zukunft wollen die Forschenden Sensoren am Fahrrad befestigen und die Belastung während der Fahrt messen. Verglichen mit den Daten der Simulationsmodelle wollen sie so den Schädigungsstatus und die Lebensdauer von Rahmen und Fahrradteilen bestimmen.

Dieser Text erschien zuerst im Forschungsmagazin Einblicke 2023 der HTWK Leipzig. Hier können Sie das Magazin digital lesen oder kostenfrei abonnieren.

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news-6104Tue, 20 Jun 2023 09:03:41 +0200Ministerpräsident Michael Kretschmer eröffnet „10. Mitteldeutsches Forum 3D-Druck in der Anwendung“ an der HTWK Leipzighttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/ministerpraesident-michael-kretschmer-eroeffnet-10-mitteldeutsches-forum-3d-druck-in-der-anwendung-an-der-htwk-leipzigAm 14. Juni 2023 war die Fakultät Ingenieurwissenschaften Tagungsort des Mitteldeutschen 3D-Druck Forums.Seit vielen Jahren bietet das Mitteldeutsche 3D-Druck Forum Unternehmen, Wissenschaftseinrichtungen und Interessierten eine Plattform zum Austausch über aktuelle Entwicklungen und Projekte in der additiven Fertigung.

Am 14. Juni 2023 begrüßte Tagungsleiter Prof. Peter Schulze an der HTWK Leipzig gemeinsam mit Ministerpräsident Michael Kretschmer (Sachsen), Rektor Prof. Mark Mietzner (HTWK Leipzig) und Bürgermeister für Wirtschaft, Arbeit und Digitales Clemens Schülke (Stadt Leipzig) die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 3D-Druck Forums 2023.

Die Forumsteilnehmerinnen und -teilnehmer erwarteten Plenarvorträge zu aktuellen Entwicklungen in der Additiven Fertigung sowie eine Industrieausstellung der 3D-Druck Branche im Foyer des Nieperbaus der HTWK Leipzig. Die Fachvorträge des 3D-Druck Forums beschäftigten sich mit Themen aus der Medizintechnik und der Biotechnologie sowie Metallen und Polymeren. Behandelt wurden in Vorträgen und der Ausstellung zudem Aufgabenstellungen von Mikro bis Makro sowie der Einsatz künstlicher Intelligenz im 3D-Druck. Der Stand der Qualitätssicherung und der Präzision im 3D-Druck sowie Simulationsanwendungen wurden beleuchtet und durch beispielhafte Anwendungen untersetzt. In den einzelnen Sessions standen weiterhin Fragen des Energieeinsatzes und der Nachhaltigkeit im Fokus.

Das „Mitteldeutsche Forum 3D-Druck in der Anwendung“ wird von der HTWK Leipzig, der Ernst-Abbe-Hochschule Jena, der Hochschule Merseburg und der Hochschule Mittweida jährlich veranstaltet. Zum 9. Mitteldeutschen Forum hatte am 29. Juni 2022 die Ernst-Abbe-Hochschule Jena geladen. Mit der Übergabe des Staffelstabes im Juni 2022 wurde die Fakultät Ingenieurwissenschaften zum Veranstalter und Tagungsort für dieses Jahr. Im Herbst 2024 wird die Hochschule Merseburg Gastgeberin und Tagungsort des Forums werden. Den Staffelstab dafür erhielt Dr. Marco Götze vom diesjährigen Tagungsleiter Prof. Peter Schulze am Ende des Forums.

Tagungsleiter Prof. Peter Schulze: „Selten zuvor gab es so schnelle Verbindungen zwischen Wissenschaft und Handwerk, Architektur und Maschinenbau sowie Ingenieur- und Naturwissenschaften. Wir freuen uns auf das nächste Forum 2024 in Merseburg.“

Impressionen vom 3D-Druck Forum 2023

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news-6097Fri, 16 Jun 2023 13:35:11 +02004 x 10 Minuten unterhaltsame Forschunghttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/unterhaltsame-forschungVier Promovierende der HTWK Leipzig stellten ihre Doktorarbeiten beim HTWK Science Slam vorWas hat künstliche Intelligenz mit Abwassersystemen zu tun? Wie kann man mit Licht Umweltschäden im Wasser erkennen? Warum braucht es neue Materialien für leistungsfähigere Batterien? Und wie findet man für jedes Haus die richtige Heizung? Diese spannenden Fragen wurden von Nachwuchsforschenden an der HTWK Leipzig beantwortet.

Der HTWK Science Slam bietet originellen Einblick in aktuelle Forschung. Vier Promovierende haben am 7. Juni 2023 den Sprung auf die Bühne gewagt: Beim „Tag der Nachwuchsforschung" präsentierten sie vor einem begeisterten Publikum ihre Doktorarbeiten auf unterhaltsame und spannende Weise. Neben dem wissenschaftlichen Inhalt zählten vor allem die Verständlichkeit und der Unterhaltungswert des Vortrags.

Dem Wettbewerb um den besten Beitrag stellen sich die Umweltingenieurin Stefanie Penzel, der Energie- und Gebäudetechniker Tom Radisch, der Elektroingeneiur Felix Weiske sowie der Maschinenenbauer Willi Zschiebsch.

Das Besondere bei einem Science Slam ist die Wertung: Denn allein das Publikum entscheidet, wer am Ende gewinnt! Sieger des diesjährigen Science Slam ist Tom Radisch, der an der Fakultät Bauwesen im Bereich Building Information Modeling promoviert.

Durch den Abend führte Jack Pop, der durch seine Veranstaltung Circus of Sience im Kupfersaal bekannt ist. Er brachte spannende Experimente rund um das Thema Forschung mit und hat das Publikum mit interessanten Fakten zu wissenschaftlichen Fragen zum Staunen gebracht.

Der HTWK Science Slam ist eingebettet in den „Tag der Nachwuchsforschung". Die in diesem Jahr zum zweiten Mal orginisierte Veranstaltung informiert über Unterstützungsangebote für Nachwuchsforschende, fördert den interdisziplinären Austausch und die hochschulweite Vernetzung und möchte den wissenschaftlichen Nachwuchs für eine Karriere in der Forschung begeistern.

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news-6090Fri, 16 Jun 2023 10:00:00 +0200HTWK Leipzig öffnet ihre Labore: 50 Mitmach-Aktionen rund um Forschunghttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-leipzig-oeffnet-ihre-labore-50-mitmach-aktionen-rund-um-forschungLange Nacht der Wissenschaften am 23. Juni: Interaktive Exponate, Vorträge und offene Labore am HTWK-Campus – Eintritt frei!

Für Forschungszwecke im Sandkasten springen, für mehr Nachhaltigkeit eine Lehmwand bauen oder unsere Fußball-Roboter steuern? Und anschließend erfahren, wie wir Fälschungen im Kunsthandel aufdecken oder wieso unsere Druck- und Verpackungstechnikerinnen und -techniker Tischtennis spielen? All dies und noch viel mehr ist zur Langen Nacht der Wissenschaften am 23. Juni ab 18 Uhr an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) möglich. Die meisten Programmpunkte können durchgehend bis 23 Uhr besucht werden und sind für Kinder und Erwachsene gleichermaßen geeignet. Der Eintritt ist frei.

Standort: Karl-Liebknecht-Straße und Gustav-Freytag-Straße im Leipziger Süden

Im Foyer des Nieper-Baus (Karl-Liebknecht-Straße 134) sind zahlreiche Exponate zum Anfassen und Ausprobieren vorhanden: So kann beim Sprung in den interaktiven Sandkasten der Geotechnik Bodenverdichtung erlebt werden. Die Verformung wird live auf einer Leinwand dargestellt. Ob dabei der Kreislauf in Schwung gekommen ist, verrät ein Blick in den digitalisierten Spiegel, der kontaktlos Atmung und Puls misst. Außerdem können Interessierte testen, was Augmented Reality (AR) im Holzbau nützt, selbst eine Photovoltaikanlage schalten oder mit „intelligenten Metallen“ eine eigene Brosche kreieren. Natürlich sind auch die Nao-Fußball-Roboter der HTWK Leipzig mit dabei (1. Etage). Unweit davon können sich Gäste an der „Bar der Zukunft“ von Robotern ein Erfrischungsgetränk zubereiten und servieren lassen oder im Erdgeschoss Schokolade kosten und dabei erfahren, wie viel Engineering darin steckt. Spannende Vorträge geben zudem Einblicke in Robotertechnologie und in Satellitenkommunikation. Außerdem ist eine exklusive Film-Preview von ARTE und MDR zu sehen, die zeigt, wie Schifffahrt klimaneutral werden kann. Auch verschiedene Laborführungen werden angeboten: Darunter durch den Sanitärturm, in dem Besuchende den Weg des sonst unsichtbaren Abwassers sehen können, oder das Elektrotechnik-Labor, in dem man sehen kann, wie zum Beispiel Autos angetrieben werden. Erstmals sind auch Labore zum 3D-Druck- und zur 3D-Scan-Technik sowie jene zur Werkstoffforschung zu sehen. Im neuen REM-Labor werden Live-Versuche mit dem hochauflösenden Rasterelektronenmikroskop gezeigt.

In der Hochschulbibliothek (Gustav-Freytag-Straße 40) können Kinder ihr Wissen rund um Computerspiele und Social Media testen. Auf der Freifläche davor gibt es verschiedene Aktionen zu entdecken: So kann Beton zum Leuchten gebracht oder an einem interaktiven Modell ausprobiert werden, welche Auswirkungen Starkregenereignisse auf ein typisches Siedlungsgebiet haben. Gegenüber im Laborgebäude Naturwissenschaften (Gustav-Freytag-Straße 41 a) gibt es zwei Laborführungen, bei denen sowohl Detektive der Chemie am Werk sind als auch Gefahren für Kunstwerke gezeigt werden.

Im benachbarten Medienzentrum (Gustav-Freytag-Straße 40 a) und im Gutenbergbau (Gustav-Freytag-Straße 42) können Gäste mehr über Print- und Beschichtungsprozesse erfahren und dabei ihren eigenen Tischtennisball bedrucken. Ebenso werden Geheimnisse der Verpackungstechnik gelüftet sowie Fragen wie „Wie entstehen schöne Bilder?“ oder „Wie kommt der Deckel auf den Joghurtbecher?“ beantwortet. Insgesamt sechs Labore haben hier geöffnet.

Standort: Wächterstraße im Zentrum-Süd

Im Wiener-Bau fliegen die Funken: Im HTWK-Hochspannungslabor zeigen physikalische Experimente faszinierende Wirkungen von Elektrizität: Gasentladungen in der Luft, gleitend auf Oberflächen und leuchtend im sogenannten „Gasraum“. Experimentell sind auch die Demonstrationen zur Medizintechnik sowie die Ausstellung und die Vorträge über Sensoren, die wir in Haushalt, Auto, Forschung oder Fertigung alltäglich benutzen. Darüber hinaus können Besucherinnen und Besucher selbst kollaborative Industrieroboter, sogenannte Cobots, testen oder selbst ausprobieren, wie künstliche Intelligenz in Form von ChatGPT funktioniert.

Programm für kleine Entdeckerinnen und Entdecker

Hüpfen, basteln und schrauben – und nebenbei wissenschaftliche Prinzipien anwenden und erfahren: Im Programm finden sich zahlreiche Mitmachaktionen speziell für Kinder. Neben dem Quiz in der Bibliothek können Mädchen und Jungen beispielsweise im Nieper-Bau ganz ohne Programmierkenntnisse selbstfahrende Roboter bauen oder in der 4. Etage beim Outdoor-Labor zur Agri-Photovoltaik Messsysteme bauen, die dabei helfen, Landwirtschaft und Energieproduktion zu verbinden. Wer vielleicht einmal Maschinenbau studieren will, kann ins Gießpraktikum hineinschnuppern und eines der ältesten Verfahren ausprobieren, um Produkte herzustellen.

Hintergrund

Die Lange Nacht der Wissenschaften ist eine gemeinsame Veranstaltung der Leipziger Forschungseinrichtungen und der Stadt Leipzig. Dieses Jahr findet sie am 23. Juni von 18 bis 23 Uhr in ganz Leipzig statt. Das gesamte Programm ist unter https://www.wissen-in-leipzig.de/ abrufbar. Das Programm der HTWK Leipzig findet sich unter https://www.htwk-leipzig.de/lndw.

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news-6094Thu, 15 Jun 2023 10:32:00 +0200Wie Carbonbeton zum Standard wirdhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wie-carbonbeton-zum-standard-wirdDas Forschungsprojekt RUBIN-ISC erarbeitet Standards und Leitfäden für das Bauen mit Carbonbeton. Im Carbonbetontechnikum trafen sich die Beteiligten zum Austausch.Carbonbeton verspricht, das Bauen nachhaltiger zu gestalten. Damit der Werkstoff den Schritt in die breite Anwendung schafft, ist im Januar 2022 das im Rahmen des BMBF-Programmes RUBIN (Regionale unternehmerische Bündnisse für Innovation) geförderte Forschungsprojekt Industriestandard Carbonbeton (ISC) gestartet. In diesem Projekt werden fehlende Standards und Leitfäden für das Bauen mit Carbonbeton im Neubau geschaffen. Erst mit Standardisierungen können neue Werkstoffe nachhaltig in den Baumarkt gebracht und dort etabliert werden. Diesen Schritt wollen die HTWK Leipzig, die TU Dresden und zahlreiche Forschungs- und Praxispartner mit dem Forschungsprojekt ermöglichen.

RUBIN-ISC Projekttreffen im Carbonbetontechnikum

Am 6. Juni 2023 fand im Carbonbetontechnikum der HTWK Leipzig das dritte RUBIN-ISC-Projekttreffen statt. Dabei trafen sich die Mitglieder des Bündnisses aus 13 Unternehmen und zwei Forschungseinrichtungen sowie diversen assoziierten Partnern zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch. Sie diskutierten die Fortschreitung des RUBIN-ISC-Konzepts, besprachen die nächsten gemeinsamen Schritte des Projekts und die Durchführung zweier angegliederter Workshops, in denen die Masterelemente „Detail Hochbau“ und „Fußgängerbrücke“ vorbereitet werden. Im Anschluss führten die Forschenden der HTWK Leipzig die knapp 40 Teilnehmenden durch das Carbonbetontechnikum und erläuterten dessen Aufbau, Funktionsweise und zukünftige Pläne.

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news-6083Fri, 09 Jun 2023 13:36:04 +0200Erfolgreiche Ingenieurinnen diskutieren über Karriere, Motivation und Herausforderungenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/erfolgreiche-ingenieurinnen-diskutieren-ueber-karriere-motivation-und-herausforderungenBeim Talk „Women in Engineering" teilten vier talentierte Ingenieurinnen ihre Erfahrungen und Leidenschaft für den Fachbereich mit dem Publikum.

Beim Talk „Women in Engineering" im Rahmen des Fakultätsfests der Fakultät Ingenieurwissenschaften teilten am 24. Mai 2023 vier talentierte Ingenieurinnen ihre Erfahrungen und Leidenschaft für den Fachbereich mit dem Publikum. Was sie auf ihrem Karriereweg weiter brachte, bot nicht nur Studentinnen Raum für Inspiration.

Prof. Anke Bucher, M.Sc. Lydia Schott, M.Eng. Leslie Klawitter und Dr. Olga Naumov stellten sich dabei den Fragen von Amelie Merbach, Referentin für Gleichstellung und Inklusion des Fachschaftsrates Ingenieurwissenschaften und M.A. Therese Pagel.

Wenn man Leslie Klawitter, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Nachwuchsforschungsprojekt „GreenInnoSax“ fragt, was sie dazu bewegt hat, Energie-, Gebäude- und Umwelttechnik an der HTWK Leipzig zu studieren, erzählt sie: „Als Schülerin habe ich bereits den Drang verspürt, aktiv gegen den Klimawandel vorzugehen und entwickelte so ein Interesse an regenerativen Energiequellen. Da war es ein Glücksfall, dass mich meine Physiklehrerin gezielt darin bestärkt hat, mich weiterzubilden.“ Neben dem interessanten Studiengang zog sie auch die Stadt Leipzig an. Für Lydia Schott, Doktorandin der Elektrotechnik und Testingenieurin bei der SENEC GmbH Leipzig, führte der Weg über das Solartechnik-Studium an die HTWK Leipzig, um hier den Master in Elektro- und Informationstechnik zu absolvieren. Dass eine Promotion etwas für sie sein könnte, wurde ihr erst klar, als sie von Prof. Faouzi Derbel darauf angesprochen wurde. „Ich dachte immer, promovieren sei nur etwas für die allerbesten. Dass auch ich als gute Absolventin das schaffen kann, war mir gar nicht bewusst – auch nicht, wie eine Promotion überhaupt abläuft.“ Im Nachhinein ist sie froh, dass sie diesen Schritt ins Unbekannte gewagt hat und stolz darauf, nun als Doktorandin Expertin auf ihrem Gebiet zu sein.

Für Dr. Olga Naumov, heute Seniormanagerin für Technologie und Innovationsprojekte bei den Stadtwerken Leipzig, und aus einer Familie promovierter Physikerinnen und Physiker stammend, war mit dem Promotionsprozess bereits vertraut. Dass sie mit ihrem Promotionsthema im Bereich der Brennstoffzellen- und Batterieforschung zu einer energierelevanten Fragestellung forschen würde, war glücklicher Zufall. Sie erzählt: „Durch meine Promotion hatte ich mir bereits fundiertes Wissen angeeignet. Meine Funktion als Stadträtin brachte mich schließlich in den Fokus der Stadtwerke Leipzig für eine Position mit Möglichkeit zur Gestaltung von Zukunftsprojekten.“

Bei Prof. Anke Bucher war es ebenso eine glückliche Fügung, die sie auf den Weg zur Professur führte. Hätte man ihr, nach ihrem Studium prognostiziert, dass sie einmal Professorin für Angewandte Mechanik werden würde, hätte sie das vermutlich nicht geglaubt. Von einem ehemaligen Kommilitonen wurde sie auf ein Graduiertenkolleg an der TU Chemnitz mit spannendem Promotionsthema aufmerksam gemacht. Sie bewarb sich erfolgreich. „Als ich anfing, zu promovieren, merkte ich, wie viel Spaß mir das Forschen macht. Ab diesem Zeitpunkt strebte ich eine Professur an“, erinnert sie sich zurück. Durch ihre Tätigkeit in DFG-Projekten und ihre Vertretungsprofessur in Angewandter Mechanik an der HTWK Leipzig, verfestigte sich dann dieses Karriereziel. Heute genießt sie die Vielfältigkeit ihres Berufs: fundiertes Wissen vermitteln, forschen und Studierende bei der Planung ihrer Auslandsaufenthalte unterstützen – all das möchte sie nicht mehr missen. Die verschiedenen Lebensläufe zeigen, dass Karrierewege oft per Zufall, aber auch durch gezielte Förderung eigener Interessen geprägt werden.

Aus Misserfolgen lernen

Im Gespräch wird deutlich, dass nicht immer alles nach Plan und geradlinig verläuft. Alle vier bestätigen, dass die Aussage „Aus Misserfolgen lernt man“ keineswegs eine Plattitüde ist. Der Umgang damit sei entscheidend. Prof. Bucher betont: „Es ist unvermeidlich, dass mal etwas schiefgeht. Ich betrachte Misserfolge als Chancen, an denen ich wachsen kann. Es lohnt sich, schwierige Phasen und Momente auszuhalten und zu reflektieren: Was kann ich daraus lernen und wie könnte ich damit beim nächsten Mal umgehen?“. Zudem empfiehlt Prof. Bucher, in sich zu gehen und die eigenen Erfolge wahrzunehmen und wertzuschätzen.

Externer Input kann einem dabei auch die Augen öffnen. So hat Lydia Schott ein Coaching genutzt und ermutigt andere, solche Möglichkeiten in Anspruch zu nehmen. „Es hat mir geholfen, meine Stärken zu erkennen und Klarheit über meine berufliche Zukunft zu gewinnen. Gerade während meiner Promotion war das sehr hilfreich.“ Dr. Olga Naumov pflichtet dem bei und ergänzt: „Ich suche gerne Rat in meinem Umfeld. Das können Menschen aus meinem Freundeskreis oder Arbeitsumfeld sein oder sogar inspirierende Persönlichkeiten, denen ich auf Konferenzen begegnet bin.“

Sich selbst anerkennen

Die Anerkennung der eigenen Leistung stellt ein zentrales Thema dar, mit dem die Ingenieurinnen während des Studiums und auch später immer wieder konfrontiert werden. Jede von ihnen hat die Erfahrung gemacht, dass sie als Frau mehr leisten musste, um die gleiche Anerkennung zu erhalten. Professorin Bucher teilt ihre Erfahrung aus der Industrie in Frankreich, wo sie als Frau und Ausländerin nur Zeitarbeitsverträge erhielt, während frisch gebackene französische Uniabsolventen direkt eine feste Anstellung angeboten bekamen. Diese Ungerechtigkeit hat sie mit dazu motiviert, neue Wege zu beschreiten und ihren eigenen Wert zu erkennen.

In diesem Zusammenhang spielt die Kommunikation mit Vorgesetzten und Teammitgliedern eine wichtige Rolle. Leslie Klawitter betont die Bedeutung, den eigenen Standpunkt klar zu vertreten und erklärt: „Ein gesundes Selbstbewusstsein schadet nicht. Ich habe gelernt, dass auch meine Meinung und meine Beiträge wichtig sind und verschaffe mir inzwischen auch in größeren Runden Gehör. Gerade in eingespielten Teams oder bei Gesprächen mit erfahrenen Personen hat mich das anfangs Überwindung gekostet“. Dr. Naumov ergänzt zur Kommunikation, dass zudem in der Arbeitswelt viel über die Beziehungsebene läuft und rät dazu, das eigene Netzwerk zu pflegen.

Zeit ist ein kostbares Gut: Egal ob Promovendin, Professorin oder wissenschaftliche Mitarbeiterin, viel zu tun gibt es immer. Nicht selten ist dabei der eigene Anspruch, alles perfekt zu machen, ein Zeitfresser. So berichtete Dr. Naumov, dass sie persönlich immer nach perfekten Ergebnissen strebte, während sich ihre männlichen Kollegen bereits mit gefühlt 80 Prozent zufriedengaben. Das führt zu unnötigem Druck. „Es ist wichtig, realistische Erwartungen an sich selbst zu haben und zu akzeptieren, dass man nicht alles perfekt machen kann“, erklärt sie. „Indem man sich auf die wesentlichen Aufgaben konzentriert und sich von unnötigem Perfektionismus befreit, kann man wertvolle Zeit sparen und dennoch gute Ergebnisse erzielen.“

Wertvolle Stimmen und Vorbilder

Die Podiumsdiskussion verdeutlicht, dass Frauen in der Ingenieurbranche eine wertvolle Rolle spielen und dass ihre Stimmen und Perspektiven von entscheidender Bedeutung sind, um innovative Lösungen für die Herausforderungen der heutigen Welt zu finden. Die Ingenieurinnen möchten insbesondere Studentinnen dazu ermutigen, „dranzubleiben“ und nicht aufzugeben. Dass ihre Botschaft Gehör findet, zeigt die Resonanz auf den Talk. So betont eine Studentin nach der Veranstaltung „Im Studienalltag haben mir häufig weibliche berufliche Vorbilder gefehlt. In fünf Jahren Studium hatte ich z.B. nur eine einzige Professorin. Umso wichtiger finde ich daher solche Veranstaltungen, in denen Frauen in ‚Männerdomänen‘ von ihrem beruflichen Werdegang berichten.“

Veranstaltungshinweis: FLINTA*-Treff

Seit dem Sommersemester 2022 findet an der Fakultät Ingenieurwissenschaften einmal pro Semester ein FLINTA*-Treff für alle FING-Studierenden statt. Bei Kaffee und Kuchen können sich die Studierenden vernetzen. Jeder zweite Termin findet zudem mit einem Vorbild aus den Ingenieurwissenschaften statt. Der FLINTA*-Treff wird von Amelie Merbach vom FSR ING organisiert. Über den nächsten Termin – voraussichtlich im November – wird zu Beginn des Wintersemesters informiert.

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news-6077Thu, 08 Jun 2023 14:55:11 +0200Druckfrisch: Die neue Einblicke 2023 ist dahttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/druckfrisch-die-neue-einblicke-2023-ist-daDas Forschungsmagazin mit dem Schwerpunkt "Kulturerbe erforschen" finden Sie ab sofort in Ihrem Briefkasten und in den Auslagen der HTWK LeipzigIm Forschungsmagazin Einblicke veranschaulichen wir seit mehr als einer Dekade, woran unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen und welche Relevanz anwendungsnahe Forschung für die Gesellschaft hat. Sie erfahren darin aus erster Hand, allgemeinverständlich und bildreich, woran unsere Hochschule arbeitet und welche Erkenntnisse sich daraus ableiten lassen.

Kulturerbe erforschen

Im Fokus stehen diesmal Projekte, die einen Beitrag dazu leisten, Kulturerbe zu erforschen und zu erhalten – denn Kultur ist identitätsstiftend und deshalb schützenswert. Technische Mittel können dabei helfen: Seien es Radiowellentechnologien, mit denen Schadstoffe aus Kulturgütern entfernt werden oder digitale Methoden, mit denen historische Stätten erforscht und auf Onlineplattformen für die Allgemeinheit zugänglich gemacht werden. Auch die Entstehung und Entwicklung von Technologien selbst kann eine Gesellschaft und eine Epoche prägen – Stichwort Industriekultur.

Darüber hinaus lesen Sie in den Schlaglichtern von vielfältigen weiteren Themen, an denen wir forschen. Von der Wärme in der Tiefe bis zu den Regenwolken hoch im Himmel ist die Spannweite dabei groß.

Online und Print

Lassen Sie sich überraschen und blättern Sie digital rein: https://www.htwk-leipzig.de/publikationen/einblicke2023

Lesen Sie gern gedrucktes Wort – natürlich auf nachhaltigem Papier – und möchten die Einblicke kostenlos abonnieren? Eine kurze Nachricht genügt.

Viel Lesevergnügen wünscht Ihnen die Einblicke-Redaktion!

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news-6073Thu, 08 Jun 2023 14:25:00 +0200EuroVis 2023: Konferenz zur Visualisierung https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/eurovis-2023-konferenz-zur-visualisierungDie HTWK Leipzig richtet gemeinsam mit der Universität Leipzig und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) die Veranstaltung aus (12.-16.06.)Die EuroVis Konferenz, die jedes Jahr in einer anderen europäischen Stadt stattfindet, wird zum zweiten Mal in Leipzig ausgetragen.
Sie wird erneut einen neuen Besuchendenrekord mit etwa 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der internationalen Forschungsgemeinschaft aufstellen.

Die EuroVis-Konferenz ist ein Schlüsselereignis im Bereich der Visualisierung mit weitreichenden Anwendungen in mehreren Disziplinen.
Ziel der Konferenz ist es, die Verbindung zwischen Visualisierungsforschenden und Praktikerinnen und Praktikern zu stärken, die Zusammenarbeit zu fördern und mehr Forschende in dieses sich schnell ausweitende Forschungsgebiet einzubinden.

Die HTWK Leipzig freut sich, den Abschlussredner, Professor Alexandru Telea, zu sponsern, der einen fesselnden Vortrag mit dem Titel "Seeing is learning in high dimensions" halten wird. Telea ist ein führender Experte für visuelle Datenanalyse mit über 25 Jahren Erfahrung in diesem Bereich.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind dazu herzlich eingeladen. Die ausrichtenden Institutionen freuen sich auf die anregenden Diskussionen und den Austausch von Ideen, den die EuroVis 2023 zweifelsohne anregen wird.

Die Eurovis 2023 wird ausgerichtet von der Fakultät Informatik und Medien (Prof. Mario Hlawitschka), der Fakultät Digitale Transformation (Prof. Mathias Goldau) und dem Hochschulsportzentrum (Robert Schiffler) der HTWK Leipzig gemeinsam mit der Universität Leipzig und dem UFZ.

Ort und Zeit: Die Konferenz findet vom 12. bis 16. Juni 2023 im Leipziger KUBUS (Konferenz- und Bildungszentrum des UFZ im Wissenschaftspark), Permoserstraße 15, 04318 Leipzig statt.

[English]
HTWK Leipzig Collaborates in Hosting the Prestigious EuroVis Conference.
The Leipzig University of Applied Sciences (HTWK Leipzig) is proud to announce its collaboration with Leipzig University and the Helmholtz Centre for Environmental Research – UFZ in hosting the 25th edition of Eurographics Conference on Visualization (EuroVis).
The EuroVis Conference, which is held in a different European city each year, will now take place in Leipzig for the second time. It will once again set a new attendance record with approximately 350 attendees from the international research community. The conference will be held from June 12th to 16th, 2023, at Leipzig KUBUS on Permoserstraße 15, 04318 Leipzig.
The EuroVis conference is a key event in the Visualization field, with wide-ranging applications across multiple disciplines. The conference aims to strengthen the connection between visualization researchers and practitioners, promote collaboration, and encourage more researchers to enter this rapidly expanding field of study.
HTWK Leipzig is delighted to sponsor the capstone speaker, Professor Alexandru Telea, who will be presenting a compelling talk titled "Seeing is learning in high dimensions". Professor Telea is a leading expert in Visual Data Analytics, with over 25 years of experience in the field.
We extend a warm invitation to all attendees and look forward to the stimulating discussions and exchanges of ideas that EuroVis 2023 will undoubtedly inspire.
The faculties of Computer Science and Media (Prof. Dr. M. Hlawitschka), Digital Transformation (Prof. Dr. M. Goldau) and University Sport at the University of Applied Sciences Leipzig (Robert Schiffler) are supporting and organizing the conference together with the University of Leipzig and the UFZ.

 

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news-6075Thu, 08 Jun 2023 11:27:04 +0200Förderpreis Angewandte Digitalisierunghttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/foerderpreis-angewandte-digitalisierungBis 5. September 2023 mit studentischer Abschlussarbeit bewerben! 1. Preis mit 2.500 Euro dotiertDie HTWK Leipzig und Actemium Deutschland vergeben 2023 zum fünften Mal einen Förderpreis für eine studentische Abschlussarbeit aus dem Bereich der Angewandten Digitalisierung.

Berücksichtigt werden Arbeiten aus den Jahren 2022 und 2023, unabhängig von der Fakultätszugehörigkeit.

Erforderliche Bewerbungsunterlagen:

- Bachelor- oder Masterarbeit im PDF-Format
- Lebenslauf
- Abstract
- Einschätzung des betreuenden Professors bzw. der betreuenden Professorin
- kurzes Video (1 min) zur Vorstellung der eigenen Person und des Themas der Abschlussarbeit 

Einsendeschluss: 5. September 2023 (Frist verlängert).

Bewerbungen an:

Nach der Evaluierung der eingereichten Arbeiten durch eine Jury werden im September die besten Arbeiten in einem Pitch vorgestellt. 

Jury:

Prof. Dr. rer. pol. Oliver Crönertz, Prodekan Fakultät Digitale Transformation, HTWK Leipzig
Prof. Dr. (I) Arch. Monica Rossi, Fakultät Bauwesen, HTWK Leipzig
Prof. Dr.-Ing. habil. Klaus-Peter Schulze, Fakultät Ingenieurwissenschaften, HTWK Leipzig
Prof. Dr.-Ing. Ralf Thiele, Prorektor Forschung, HTWK Leipzig
Nicole Kreie, Head of Business Development and Digitalisation, Actemium Deutschland
Jörg Bastel, Leiter Digitalschmiede, VINCI Energies Deutschland
Gerald Taraba, Geschäftsführer, Actemium Deutschland

Preise:

1. Platz: 2.500 Euro für die/den Studierende/n und 2.000 Euro für den/die betreuende/n Professor/Professorin

2. Platz: 1.500 Euro für die/den Studierende/n und 1.000 Euro für den/die betreuende/n Professor/Professorin

3. Platz: 500 Euro für die/den Studierende/n und 500 Euro für den/die betreuende/n Professor/Professorin

Pitch der besten Abschlussarbeiten:

Die besten zehn Abschlussarbeiten werden beim Pitch Day am 24. Oktober 2023 präsentiert.

Zur Vorbereitung auf den Pitch Day gibt es professionelle Unterstützung: Am 12. September 2023 findet von 11 bis 16 Uhr im Kreativraum von Startbahn 13, der Gründungsberatung der HTWK Leipzig, ein Workshop mit theoretischem Input, Arbeitseinheiten sowie Präsentationen mit anschließendem Feedback statt. Für Getränke und Mittagsimbiss ist gesorgt.

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news-6021Tue, 06 Jun 2023 13:50:00 +0200 Mehr als 21 Millionen Euro zusätzlich https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/mehr-als-21-millionen-euro-zusaetzlichHTWK Leipzig nahm 2022 mehr zusätzliche Mittel für Forschung, Transfer und Lehre einDie Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) verzeichnet erneut einen Drittmittelrekord: Im Jahr 2022 warb die Hochschule insgesamt 21,12 Millionen Euro Drittmittel ein, davon 4,34 Mio. Euro über das Forschungs- und Transferzentrum Leipzig e.V. (FTZ) der Hochschule. Das sind rund 3,6 Mio. Euro mehr als im Jahr zuvor, die die HTWK Leipzig – zusätzlich zu ihrem regulären Haushalt – von Bund, Land, EU und der Wirtschaft eingeworben hat.
Insgesamt werden an der Hochschule aus Drittmitteln 314 Mitarbeitende beschäftigt. Sie sind in zahlreichen Forschungsvorhaben sowie in Projekten in Studium, Lehre und Administration tätig.

Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow gratuliert: „Die HTWK Leipzig gehört zu den forschungsstärksten Hochschulen für angewandte Wissenschaften und genießt einen hervorragenden Ruf. Ein erneuerter Rekord bei den Drittmitteleinnahmen zeugt vom großen Vertrauen in die Expertise und Innovationsstärke der HTWK. Anwendungsnähe ist hier ein Prädikat, das sich in Forschung und Lehre buchstäblich bezahlt macht. Vom Wissenstransfer profitieren Unternehmen und Hochschule gleichermaßen. Das ist ein toller Erfolg.“

Prof. Mark Mietzner, Rektor der HTWK Leipzig: „Ich freue mich sehr über die bisher höchste eingenommene Drittmittelsumme unserer Hochschule. Dieser Erfolg zeigt, dass wir auf Gebieten forschen, lehren und arbeiten, die sich mit anwendungsbezogenen Lösungen für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen befassen, uns also letztlich alle angehen – beispielsweise Themen wie Digitalisierung und Energiewende.
Zugleich möchte ich in diesem Zusammenhang für eine ausgewogenere Finanzierung der HTWK Leipzig und aller HAW im Freistaat Sachsen werben. Denn neben der projektbezogenen Drittmittelfinanzierung gilt es, unserer Leistungsfähigkeit und dem damit verbundenen wachsenden Bedarf an Ressourcen auch durch ein tragfähiges Fundament und einen langfristigen Finanzierungsrahmen Rechnung zu tragen. Nur so können wir unseren hoheitlichen Aufgaben in Forschung, Lehre und Verwaltung weiter gerecht werden.“

Drittmittelprojekte in der Forschung

Beispielhaft für drittmittelgeförderte Forschung sind die Projekte „BeCoLe – UVC-Luftentkeimung in Innenräumen“, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, sowie die Nachwuchsforschungsgruppe „GreenHydroSax“, die Innovationen durch Nutzung von Wasserstoff in der Energie- und Umwelttechnik hervorbringen, gefördert durch den Europäischen Sozialfonds. Des Weiteren erhielt die HTWK Leipzig von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) rund eine Million Euro für neue Großforschungsgeräte. Damit analysieren Forschende unter anderem innovative, umweltfreundliche Hochleistungswerkstoffe, die das Bauen nachhaltiger gestalten sollen – ein Hoffnungsträger im Kampf gegen den Klimawandel.

Die HTWK Leipzig hat zudem die Finanzierung für die zweite Phase des Transferverbunds der fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, Saxony5, erfolgreich eingeworben. Mit diesem Projekt des Bund-Länder-Programms ‚Innovative Hochschule soll der Transfer von Forschungsergebnissen in die regionale Wirtschaft gestärkt und beschleunigt werden, vor allem in den Bereichen Produktion, Umwelt und Energie.

Drittmittelprojekte in der Lehre
Auch im Bereich Bildung arbeiten zahlreiche Mitarbeitende an innovativen Projekten: So startete 2021 mit „FAssMII – Feedback-basiertes E-Assessment in Mathematik, Informatik und Ingenieurwissenschaften“ ein Projekt, in dem bis 2024 Rückmeldesysteme für Studierende entwickelt werden. Ziel ist es, die Motivation der Studierenden zu stärken und zugleich einen Mehrwert für den Lehr- und Lernprozess zu erzeugen, vor allem mit Blick auf die Zeit der Pandemie und den damit verbundenen Herausforderungen für Studierende und Lehrende.

Auch am Verbundprojekt „Digitalisierung in Disziplinen partizipativ umsetzen: Competencies Connected (D2C2)“ ist die HTWK Leipzig gemeinsam mit mehreren sächsischen Hochschulen beteiligt. Beide Projekte werden durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert.

Hintergrund
Insgesamt verfügte die HTWK Leipzig im Jahr 2022 über ein Finanzvolumen in Höhe von 60,62 Mio. Euro, davon erhielt sie 39,50 Mio. Euro Haushaltsmittel vom Freistaat Sachsen. Die zusätzlichen 21,12 Mio. Euro Drittmittel setzen sich wie folgt zusammen: Insgesamt wurden 2022 rund 41 Prozent (8,6 Mio. Euro) der Drittmittel aus Bundesmitteln eingeworben. Rund 27 Prozent (5,6 Mio. Euro) stammen von regionalen und überregionalen Unternehmen, rund 11 Prozent (2,2 Mio. Euro) aus Förderprogrammen der Europäischen Union und rund 12 Prozent (2,5 Mio. Euro) vom Freistaat Sachsen. Außerdem kommen noch rund 10 Prozent (2,2 Mio. Euro) hinzu unter anderem von DAAD, von der Stiftung Innovation Hochschullehre und von sonstigen öffentlichen und nichtöffentlichen Drittmittel-Gebern.

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news-6030Mon, 05 Jun 2023 13:07:00 +0200Tag der Nachwuchsforschung am 7. Juni: Informativ und interaktivhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/tag-der-nachwuchsforschung-am-7-juni-informativ-und-interaktivExponate zum Ausprobieren, Projekte zum Diskutieren und Science Speed Dating zum Netzwerken – Das Programm ist online

Nachwuchsforschende sind für Hochschulen von hoher Bedeutung und prägen die Wissenschaftskultur nachhaltig. Genau jene werden am Mittwoch, den 7. Juni 2023, beim Tag der Nachwuchsforschung an der HTWK Leipzig wieder in den Mittelpunkt gerückt. Unter dem Motto „Junge angewandte Wissenschaft“ können sich alle Interessierten ab 13 Uhr zum Thema Promotion und über Überstützungsangebote für Nachwuchsforschende Informieren, mit anderen Forschenden austauschen und selbst Experimente erleben.

Eröffnet wird der „Tag der Nachwuchsforschung“ mit der Preisverleihung des Fotowettbewerbs Forschungsperspektiven. Nachwuchsforschende der HTWK Leipzig geben mit ihren Bildern Einblicke in ihren Wissenschaftsalltag. Die besten Einsendungen mit Eindrücken aus Labor, Werkstatt oder Seminarraum werden prämiert.

Das wissenschaftliche Programm beginnt ab 14 Uhr: Promovierende, Promovierte, wissenschaftliche Mitarbeitende und Masterstudierende der HTWK Leipzig stellen ihre Forschungsprojekte in kurzen Fachvorträgen vor. Alle Interessierten sind eingeladen, mit den Nachwuchsforschenden darüber zu diskutieren und so den interdisziplinären Austausch und die hochschulweite Vernetzung zu stärken. Bis 17:30 Uhr geht es um die Schwerpunkte Wohnungspolitik und Gebäudeplanung, digitale Innovationen sowie neue Materialtechnologien.

Weitere interessante und persönliche Einblicke in die Forschungswelt sowie Tipps auf dem Weg zur Promotion erhalten Interessierte ab 15 Uhr beim Science Speed Dating mit Promovierenden. Diese stehen Rede und Antwort für alle Fragen rund um die Promotion. Abgerundet wird der Tag der Nachwuchsforschung mit dem HTWK Science Slam: Ab 19 Uhr erklären Promovierende der HTWK Leipzig ihre Forschungsprojekte unterhaltsam und anschaulich – unter Moderation von Jack Pop vom Circus of Science.

Nachwuchsforschung

Nachwuchsforschende arbeiten an der HTWK Leipzig in zahlreichen Projekten mit: Motiviert und engagiert erproben sie neue Werkstoffe, erstellen Prototypen, simulieren Arbeitsprozesse, studieren den demografischen Wandel oder erforschen die zunehmende Digitalisierung unseres Alltags. Mit ihrer hervorragenden Ausbildung, ihrer enormen Motivation und ihrer kreativen Neugier tragen sie maßgeblich zur Forschung und Lehre an der Hochschule bei.

Das Graduiertenzentrum

Organisiert wird der „Tag der Nachwuchsforschung“ vom Graduiertenzentrum (GradZ). Seit Sommer 2016 können sich Promotionsinteressierte, Promovierende und Promovierte der Hochschule dort zur Promotion und Karriereplanung beraten lassen sowie sich in Workshops überfachlich qualifizieren. Das GradZ unterstützt und fördert darüber hinaus Promovierende, Postdocs sowie Nachwuchsforschungsgruppen. Der „Tag der Nachwuchsforschung“ findet jährlich rund um den Jahrestag der GradZ-Gründung statt.

Weitere Details zum Programm finden Sie unter: https://www.htwk-leipzig.de/nachwuchs

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news-6049Fri, 02 Jun 2023 11:37:59 +0200Smart Manufacturing Lab der HTWK Leipzig eröffnethttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/smart-manufacturing-lab-der-htwk-leipzig-eroeffnetFür mehr Produktivität im Bau: Die HTWK Leipzig hat ihre Experimentalwerkstatt zur Erforschung der digitalen Fertigung eingeweihtWährend die Digitalisierung viele Bereiche bereits grundlegend verändert hat, besteht diesbezüglich im Bauwesen noch viel Handlungsbedarf. Das am 23. Mai 2023 eröffnete „Smart Manufacturing Lab“ (SML) schafft die Voraussetzungen dafür, dass Forschende der HTWK Leipzig Lösungen an der Schnittstelle von digitaler Planung und Fertigung entwickeln und gleichzeitig testen können. Die Forschungsgruppe FLEX erprobt im SML digitale Fertigungskonzepte mit dem Ziel, sowohl den Ressourcenverbrauch am Bau signifikant zu reduzieren als auch die Produktivität deutlich zu erhöhen. Alexander Stahr, Professor für Tragwerkslehre und Leiter des SML: „Wir wollen die Vorteile des natürlichen, nachhaltigen und klimaschonenden Baustoffs Holz mit denen der Digitalisierung verbinden. Durchgängig digitale Prozessketten von der Planung bis zur Fertigung definieren den zentralen organisatorisch-technologischen Ansatz der hier vorangetriebenen Forschungsvorhaben.“

Prof. Mark Mietzner, Rektor der HTWK Leipzig: „Die Vision der Gruppe um Prof. Alexander Stahr markiert nicht weniger als eine Zeitenwende im Bau. Sie soll und kann das Bauen von morgen nicht nur digitaler und effizienter, sondern auch deutlich ressourcenschonender machen. Neue, konsequent digital gedachte Abläufe können gleichsam Materialverbräuche, Emissionen und Abfallmengen signifikant reduzieren. Ich wünsche der Gruppe auf dem Weg dahin beste Erfolge, starke Partner, Geduld und Ausdauer bei den kommenden Herausforderungen und den Mut, auch neue Wege zu gehen.“

Wissenstransfer

Auch seitens der Stadt Leipzig wurde die Bedeutung der anwendungsorientierten Forschung als zentraler Baustein des Wissenschaftsstandortes Leipzig gewürdigt. Dr. Hans-Martin Dörfler vom Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Leipzig betonte in seinem Grußwort, dass sich vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen interessante Möglichkeiten für Innovationen ergeben. Durch aktive Zusammenarbeit mit den lokalen Hochschulen können kluge Forschungspartnerschaften etabliert und das dort vorhandene Know-how genutzt werden. „Aus diesem Grund unterstützt die Stadtverwaltung den Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft nachdrücklich. Denn wir sind überzeugt: Gute Forschung ist die Grundlage für zukunftsfähige Produkte und Dienstleistungen und damit eine Voraussetzung für eine vorwärtsgerichtete und resiliente Wirtschaft“, so Dörfler.

Smart Manufacturing Lab

Von der Idee bis zur Eröffnung des Smart Manufacturing Labs vergingen mehr als fünf Jahre: Ende 2016 stellte die Forschungsgruppe FLEX den Projektantrag zur Finanzierung der Grundausstattung in Form eines Industrieroboters. Noch im selben Jahr folgte die Bewilligung durch das Sächsische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK). Nachdem am Gutenbergplatz in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Immobilien- und Baumanagement (SIB) entsprechende Räumlichkeiten gefunden wurden, konnte das Werkstattlabor eingerichtet werden: Als Ergänzung zu dem KUKA KR 60-HA-Roboter wurde in der Folge ein Scherenhubtisch beantragt und bewilligt. Anfang 2020 war die gerätetechnische Installation, inklusive der notwendigen Sicherheitstechnik, abgeschlossen, so dass die Werkstatt in den Probebetrieb gehen konnte. „Seitdem erforschen wir im SML, wie durchgängig digitale Prozess- und Wertschöpfungsketten entwickelt und erprobt werden“, so Stahr, der gleichzeitig Vorsitzender des „Förderverein HolzBauForschungsZentrum Leipzig“ ist.

Bei der Eröffnung des Smart Manufacturing Labs konnten sich die geladenen Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft an drei Stationen genauere Einblicke in die Forschung im SML verschaffen. Präsentiert wurden flexible Robotik im Holzbau, Augmented Reality fürs Handwerk und Additive Manufacturing im Bauwesen. Dabei erlebten sie den Roboter mit einem Stift bestückt im Einsatz als „Portraitmaler“, konnten sich verschiedene individuell gedruckte 3D-Objekte ansehen und an der „OptiPaRef-Showwall“ mittels AR-Brille, die Zukunft des digitalen Holzbaus live erleben und eine Holzrahmenwand selbst montieren.

Zum Video des Smart Manufacturing Lab auf YouTube

Hintergrund FLEX

Die Forschungsgruppe FLEX an der HTWK Leipzig ist ein interdisziplinäres Team aus Architektur, Bau- und Wirtschaftsingenieurwesen sowie studentischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Unter Leitung von Prof. Alexander Stahr hat sich die Forschung zur digitalen Verknüpfung von Planungs- und Ausführungsprozessen – mit dem Ziel, Ressourcen in Architektur und Bautechnik effizienter zu nutzen – in den vergangenen knapp zehn Jahren zur Kernaufgabe der Forschenden entwickelt.

Die Forschungsgruppe FLEX ist Mitglied im 2018 gestarteten Transferverbund Saxony⁵ der fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sowie Mitglied der „International Association of Shell and Spatial Structures“ (IASS) und des internationalen Forschungsnetzwerks „Robots in Architecture“ (RiA).

Video: Paul Fischer/HTWK Leipzig

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flex > AllgemeinHTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵FAS - NACHRICHTEN - ALLGEMEINHTWK > StudierenFAS - NACHRICHTEN - ARCHITEKTURHTWK > ForschenHTWK > Hochschule > AktuellesHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
news-6045Thu, 01 Jun 2023 09:13:09 +0200„Forschung trifft …“ Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschafthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/forschung-trifft-partner-aus-wirtschaft-wissenschaft-und-gesellschaftAm 23. Mai 2023 tauschten sich rund 140 Forschende, Mitarbeitende und Praxispartner am Gutenbergplatz aus und erhielten Einblicke in LaboreDie HTWK Leipzig ist als forschungsstarke Hochschule für Angewandte Wissenschaften ein leistungsfähiger Partner auf dem Gebiet der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung. Um den Transfer und die Vernetzung der Forschenden selbst, vor allem aber zu Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zu stärken, lud die HTWK Leipzig am 23. Mai 2023 zum zweiten Mal zu „Forschung trifft ...“ ein – einem Veranstaltungsformat, das in den letzten Jahren innerhalb des Bund-Länder-Programms „Innovative Hochschule“ im Projekt Saxony5 entstanden ist.

Am späten Dienstagnachmittag trafen sich rund 140 Gäste am Gutenbergplatz der HTWK Leipzig: Forschende, Praxispartner, aber auch Mitarbeitende der vielfältig unterstützenden Verwaltungs- und Technikbereichen der Hochschule konnten miteinander ins Gespräch kommen, sich austauschen, neue Kontakte knüpfen und Einblicke in die Labore vor Ort sowie die dort umgesetzten Forschungsprojekte gewinnen.

Rundgänge im Smart Manufacturing Lab

Im neu eröffneten „Smart Manufacturing Lab“ (SML) der Forschungsgruppe FLEX blickten die Besucherinnen und Besucher in das innovative Werkstattlabor, in dem Konzepte und Methoden für die individualisiert-automatisierte Fertigung von Bauelementen für den Holzbau entwickelt werden. So erlebten sie die neue 3D-Fertigungsanlage im Einsatz: Angepasst für die Veranstaltung zeichnete der Industrieroboter, der sonst Platten zuschneidet, Löcher bohrt oder Nuten fräst, „Bilder“ von Anwesenden auf Papier. Dazu wurde ein live vor Ort entstandenes Foto mithilfe eines eigens geschriebenen Algorithmus so modifiziert, dass der „Robbi“ mit einem einfachen Stift die Bildpunkte aufs Papier „tupfen“ konnte. Ein weiteres technologisches Highlight der Eröffnungsveranstaltung war die „OptiPaRef-Showall“. Hier konnten die Gäste mithilfe einer Augmented-Reality-Brille anhand virtuell eingeblendeter Informationen selbst das Riegelwerk einer Holzrahmenwand hochpräzise montieren – so wie es künftig einmal im digitalen Holzbau genutzt werden könnte.

Mit diesen und weiteren Themen ist FLEX auch im Verbund der sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften Saxony5 vertreten. Ziel ist der beschleunigte Transfer von Forschungsergebnissen für nachhaltiges und ressourcenschonendes Bauen in die Anwendungspraxis.

Rundgänge im EMV-Zentrum

Außerdem war am Standort das Zentrum für Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) geöffnet, das am Forschungs- und Transferzentrum der Hochschule angesiedelt ist.  Dort untersuchen und prüfen Mitarbeitende Produkte, die sich in der Entwicklung befinden, auf ihre elektromagnetische Verträglichkeit. Diese wird bei zunehmender Digitalisierung und Vernetzung immer wichtiger, um Störungen von Geräten und Anlagen oder von Kommunikations- und Energienetzen zu vermeiden.

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news-6035Fri, 26 May 2023 15:43:46 +0200Fröhliche Wissenschaft in zehn Minuten auf den Punkt https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/froehliche-wissenschaft-in-zehn-minuten-auf-den-punktNachwuchsforschende stellen am 7. Juni ihre Projekte beim HTWK Science Slam vor

Was hat künstliche Intelligenz mit Abwassersystemen zu tun? Wie kann man mit Licht Umweltschäden im Wasser erkennen? Warum braucht es neue Materialien für leistungsfähigere Batterien? Und wie findet man für jedes Haus die richtige Heizung? Diese spannenden Fragen werden von Nachwuchsforschenden an der HTWK Leipzig beantwortet.

Der HTWK Science Slam bietet originelle Einblicke in aktuelle Forschung. Vier Nachwuchsforschende wagen am 7. Juni 2023 den Sprung auf die Bühne:
Beim „Tag der Nachwuchsforschung" präsentieren sie vor dem Publikum ihre Projekte auf unterhaltsame und spannende Weise.

Veranstaltungsort: Nieperbau (Karl-Liebknecht-Straße 134), Hörsaal
Beginn: 19:00 Uhr

Neben dem wissenschaftlichen Inhalt zählten vor allem die Verständlichkeit und der Unterhaltungswert des Vortrags. Zur Veranschaulichung sind auch kreative Hilfsmittel erlaubt. Das Besondere bei einem Science Slam ist die Wertung: Denn allein das Publikum entscheidet, wer am Ende gewinnt!

Dem Wettbewerb um den besten Beitrag stellen sich die Umweltingenieurin Stefanie Penzel, der Energie- und Gebäudetechniker Tom Radisch, der Elektroingeneiur Felix Weiske sowie der Maschinenenbauer Willi Zschiebsch.

Durch den Abend führt Jack Pop, bekannt durch seine Veranstaltung Circus of Sience im Kupfersaal. Er bringt spannende Experimente rund um das Thema Forschung mit und wird das Publikum mit interessanten Fakten zu wissenschaftlichen Fragen zum Staunen bringen.

Der HTWK Science Slam ist eingebettet in den „Tag der Nachwuchsforschung" an der HTWK Leipzig. Die in diesem Jahr zum zweiten Mal orginisierte Veranstaltung informiert über Unterstützungsangebote für Nachwuchsforschende, fördert den interdisziplinären Austausch und die hochschulweite Vernetzung und möchte den wissenschaftlichen Nachwuchs für eine Karriere in der Forschung begeistern.

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news-5999Fri, 05 May 2023 12:13:47 +0200EU-Projekt iClimaBuilt | Erfolgreiches Projekttreffen an der TU Dresdenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/eu-projekt-iclimabuilt-erfolgreiches-projekttreffen-an-der-tu-dresdenDie beim Projekttreffen an der TU Dresden präsentierten Paneele als Testfelder (Test Cases) bezeugen neben installierten Systeme anderer „Klimastandorte“ Europas die Leistungsfähigkeit und die bereits jetzt erfolgreiche Kooperation der internationalen und interdisziplinären Partner.

Der Energieverbrauch von Gebäuden hängt von den eingesetzten wärmeisolierenden Baumaterialien und ebenfalls stark vom Klima und den lokalen Wetterbedingungen ab. Im seit März 2021 laufenden interdisziplinären EU-Forschungsprojekt iClimaBuilt (EU-Rahmenprogramm Horizon 2020) werden daher die entwickelten nachhaltigen Lösungen für Gebäudehüllen im Langzeittests unter realen Betriebsumgebungen in fünf sogenannten „Klimastandorten“ untersucht. Ein Standort ist der sog. CUBE an der TU Dresden, welcher durch die Vertreter der 27 Projektpartner aus 14 europäischen Ländern während des Projekttreffens zur Halbzeit des Vorhabens besichtigt werden konnte (siehe Foto 1). Im Mai 2023 werden hier drei der im Projekt entwickelten innovativen Außenwandsysteme als Versuchspaneele für weitere Untersuchungen installiert. Eines dieser Systeme ist in Kooperation von HTWK, TU Dresden, RI.SE und TU Hamburg entwickelt und produziert worden. Dieses Leichtbausandwich besteht aus dünnwandigen Hochleistungs-Beton (HTWK Leipzig) mit Carbonbewehrungssystemen aus nachwachsenden Rohstoffen wie Lignin (TU Dresden) sowie aus ultraleichtem Porenbeton als Wärmedämmkern (RI.SE) unter Verwendung von Aerogelen als Verbesserung der Dämmeigenschaften (TU Hamburg).

Die Besichtigung der industriellen Fertigungsstrecke für Carbonbetonbauteile im Carbonbetontechnikum der HTWK Leipzig war daher zusätzlicher Programmpunkt des Treffens (siehe Foto 2).

Die parallele Entwicklung der einzelnen Materialien sowie der Produktionstechnologien in iClimaBuilt ist Herausforderung und Inspiration gleichermaßen. Es bezeugt die Komplexität des Bauwesens, insbesondere in der Verknüpfung mit der Forschung. Die in Dresden präsentierten Paneele als Testfelder (Test Cases) sowie die an anderen „Klimastandorten“ Europas installierten Systeme, bezeugen die Leistungsfähigkeit und die bereits jetzt erfolgreiche Kooperation der internationalen und interdisziplinären Partner.

Projektdaten

„Functional and advanced insulating and energy harvesting/storage materials across climate adaptive building envelopes“ (iClimaBuilt)

Dauer

01.03.2021 – 28.02.2025

Projektteam

Prof. Robert Böhm (HTWK, EMB, Fakultät Ingenieurwissenschaften, Projektleitung), Prof. Klaus Holschemacher, Dr. Alexander Kahnt (HTWK, IfB, Fakultät Bauwesen), Dr. Pamela Voigt (HTWK, EMB, Fakultät Ingenieurwissenschaften), Prof. Niels Modler (TUD, Projektleitung), Hannes Peller (TUD, ILK), Prof. Manfred Curbach (TUD, IMB, Fakultät Bauingenieurwesen)

Ausgewählte internationale Partner

RI.SE Research Institute (Schweden), TU Hamburg (Deutschland), Politecnico di Torino (Italien), INEGI (Portugal), NTU Athen (Griechenland), NTNU Trondheim (Norwegen), Fraunhofer ISE (Deutschland), University of Birmingham (UK), University of Strathclyde (UK), Instituto Tecnologico de Aragon (Spanien), IRES Belgium

Weiterführende Links

Iclimabuilt: https://cordis.europa.eu/project/id/952886/de
TU Dresden CUBE: https://www.bauen-neu-denken.de/kategorie/cube/
HTWK Leipzig Carbonbetontechnikum: https://cbt.htwk-leipzig.de/mainnavigation/startseite

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news-5995Thu, 04 May 2023 15:32:08 +0200Monitoring-Bericht: Kreativbranche erholt sich schrittweisehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/monitoring-bericht-kreativbranche-erholt-sich-schrittweiseHTWK-Professor Rüdiger Wink verfasste im Auftrag der Bundesregierung den Monitoring-Bericht zum Zustand der Kreativbranche in DeutschlandDas Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz beauftragte auch in diesem Jahr für den Monitoring-Bericht der Kultur- und Kreativwirtschaft die Agentur Goldmedia, die Hamburg Media School sowie den HTWK-Volkswirtschaftsprofessor Rüdiger Wink. Zum dritten Mal erarbeitete das Team darin die wirtschaftlichen Kennzahlen der Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland und zeigte Trends auf.

Wie geht es der Kultur- und Kreativbranche Deutschlands?

Es zeigt sich ein sehr gemischtes Bild. Bis zur Covid-Pandemie wuchsen fast alle Segmente der Kultur- und Kreativbranche. Dann kam ein tiefer Fall im Jahr 2020, und wir haben nunmehr amtliche Zahlen aus dem Jahr 2021, die insgesamt eine Erholung zeigen, aber nur wenige Segmente erreichen das Vor-Pandemie-Niveau oder wachsen sogar darüber hinaus, wie beispielsweise die Bereiche Software- und Games-Industrie.

Welche Segmente gehören der Kultur- und Kreativbranche an? Sind Umsatz-Unterschiede zu verzeichnen?

Die Kultur- und Kreativbranche weist eine sehr große Vielfalt mit insgesamt elf Teilmärkten auf und reicht von den Darstellenden Künsten über die Verlagswirtschaft und das Design bis zur Werbewirtschaft und Softwareindustrie. Der Kunstmarkt und die Pressewirtschaft wuchsen als einzige Teilmärkte nicht zwischen 2020 und 2021, und die Presse- sowie Rundfunkwirtschaft werden auch im Jahr 2022 noch nicht das Vor-Pandemie-Niveau beim Umsatz erreichen. Demgegenüber kam es in der Film- und in der Werbewirtschaft zu Umsatzsteigerungen von über sieben Prozent zwischen 2020 und 2021, und der Software-/Games-Markt ist nicht nur der größte Teilmarkt der Kultur- und Kreativwirtschaft, sondern auch der Teilmarkt mit der besten Umsatzentwicklung während der Pandemie. Ansonsten sind neben dem Software-/Games-Markt die Architektur und der Buchmarkt die einzigen Teilmärkte, die im Jahr 2022 höhere Umsätze als im Jahr 2019 aufwiesen.

Mit welchen Industriezweigen ist die Bruttowertschöpfung der Kultur- und Kreativbranche zu vergleichen?

Die Kultur- und Kreativwirtschaft war im Jahr 2021 mit einer Bruttowertschöpfung von 103,7 Milliarden Euro etwas größer als der Maschinenbau (101 Milliarden Euro) und deutlich vor Wirtschaftszweigen wie den Finanzdienstleistungen (73,1 Milliarden Euro), der Energieversorgung (64,0 Milliarden Euro) oder der Chemischen Industrie (58,8 Milliarden Euro).

Wie hoch ist der Bevölkerungsanteil derjenigen, die in der Kultur- und Kreativbranche tätig sind?

Insgesamt waren in der Kultur- und Kreativbranche im Jahr 2021 rund 1,81 Millionen Personen beschäftigt. Wenn wir nur auf die sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten schauen, dann waren dort im Jahr 2021etwas mehr als eine Million Personen beschäftigt, was knapp drei Prozent der Gesamtbeschäftigung in Deutschland entspricht. Das ist im Niveau mit der Automobilindustrie vergleichbar.

Welche Trends sind erkennbar?

Die Pandemie hat tiefe Einschnitte bei den Teilmärkten hinterlassen, die vom Präsenzerlebnis leben, wie die Darstellenden Künste, Konzertveranstaltungen, aber auch Kinos als Teil der Filmwirtschaft. Hier ist die Erholung noch eher langsam. Hinzu treten die tiefen strukturellen Verschiebungen in der Rundfunk- und Pressewirtschaft, wo die Digitalisierung zu starken Veränderungen führt.

Welche Erkenntnis hat Sie am meisten überrascht?

Es ist immer wieder überraschend, wie vielfältig die Kultur- und Kreativwirtschaft ist und wie alle großen wirtschaftlichen Trends sich auch hier abbilden. Ein paar Beispiele: Der Bauboom und hohe Baukosten bei der Architektur, die Papierkrise und Lieferkettenprobleme in der Verlagswirtschaft oder auch die Energiekosten mit ihren Folgen für Museen und Theater.

Worin bestand Ihre Aufgabe und wie verläuft die Zusammenarbeit mit Goldmedia und der Hamburg Media School?

Unser Dreierkonsortium stimmt sich zu Beginn der jährlichen Berichterstellung über die jeweilige Arbeitsteilung ab, um dann dem Auftraggeber, das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, möglichst aktuelle Schwerpunktthemen vorzuschlagen. Ich habe mich dieses Mal vorrangig um das Schwerpunktthema des diesjährigen Berichts gekümmert: die aktuelle Situation der Fachkräfteverfügbarkeit in der Kultur- und Kreativwirtschaft. Hierzu konnte ich auf einer Abgrenzung der „kreativen Berufe“ aufbauen, die wir vor zwei Jahren erstmals in dieser Form erstellt hatten. Diese Abgrenzung setzt nicht an den Branchen an, wo die Menschen arbeiten, sondern an den Berufen und Qualifikationen. Entwicklerinnen und Entwickler von Online-Games arbeiten beispielsweise in Unternehmensberatungen, fehlen dann aber in der Kultur- und Kreativwirtschaft. Daher habe ich mir die Knappheit bei den „kreativen Berufen“ angesehen.

Wie haben Sie die Zahlen erhoben?

Die Zahlen werden von der Bundesagentur für Arbeit erhoben. Um eine Knappheit festzustellen, haben wir eine Indizienkette erstellt. Knapp sind Fachkräfte in einem kreativen Beruf,

  • wenn viele offene Stellen im Vergleich zu den bereits Beschäftigten gemeldet werden,
  • wenn wenige Arbeitslose in den Bereichen offener Stellen gemeldet sind, und
  • wenn die Einkommen stark angestiegen sind.

Wie äußert sich der Fachkräftemangel?

Besonders stark zeigt sich der Fachkräftemangel in Bereichen des kreativen Handwerks, der Architektur und dem Modellbau sowie in allen Berufen der Software- und IT-Branchen. Hier steht die Kultur- und Kreativwirtschaft in starkem Wettbewerb um diese Fachkräfte mit anderen Branchen und muss teilweise Umsätze und Aufträge mangels Kapazitäten stornieren.

Da wir uns auf die sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten konzentriert haben, werden Knappheiten bei Selbstständigen im Bericht nicht angesprochen. Allerdings zeigen Aussagen beispielsweise aus der Veranstaltungswirtschaft, dass Konzerte und Tourneen teilweise aufgrund fehlenden Personals ausfallen mussten. Auch im Bereich der Darstellenden Künste, der Musik- und Filmwirtschaft zeigen sich die Knappheiten insbesondere bei den Selbstständigen.

Wie begegnet die Branche diesem Problem?

Wichtig sind hierbei Weiterbildung und Qualifizierung, um beispielsweise auch Übergänge aus weniger nachgefragten Berufsfeldern zu ermöglichen. Die Weiterbildungs- und Fachkräftestrategien der Bundesregierung, einschließlich der Reformen in der Zuwanderung, gehen in die richtige Richtung, werden aber kaum kurzfristige Entlastungen schaffen können. Wesentlich werden auch Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen sein, um die Attraktivität der Kultur- und Kreativwirtschaft für die Fachkräfte zu erhöhen.

Haben die finanziellen Unterstützungen der Bundesregierung während der Pandemiejahre den Kulturschaffenden und Kreativen dieser Branche nachhaltig geholfen?

Die finanziellen Unterstützungen haben Existenzen während der unmittelbaren Krisen gerettet und verhindert, dass Strukturen komplett wegbrechen. Aber es ging dabei nur um kurzfristige Hilfen.

Sind weitere Unterstützungen vonnöten?

Zum einen reißen die Krisen für die Kultur- und Kreativwirtschaft nicht ab, da wir nach der Pandemie direkt in die steigenden Energiekosten und Inflationsprozesse geraten sind und auch der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine seine Auswirkungen in der Kultur- und Kreativwirtschaft zeigt. Zum anderen ist immer wieder zu prüfen, inwieweit strukturell die Bedingungen für Kreativbranchen verbessert werden können, wenn wir beispielsweise nur an die Herausforderungen der hohen Mieten für die freie Szene in vielen deutschen Großstädten denken.

Haben Sie selbst eine kreative Ader?

Ich denke schon, dass auch für das Aufspüren spannender Forschungsfragen eine Menge Kreativität vonnöten ist. Aber ich wünschte mir, über mehr Kreativität bei der Veranschaulichung unserer Forschungsergebnisse zu verfügen. Da können wir in der Forschung immer noch eine Menge aus der Kultur- und Kreativwirtschaft lernen.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Katrin Haase.

Hintergrund

Das Monitoring wird seit 2009 jährlich von der Bundesregierung veröffentlicht. Damit soll die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung der Branche transparent gemacht werden. Die Daten der Studie stammen von öffentlich zugänglichen Quellen wie dem Statistischen Bundesamt sowie der Bundesagentur für Arbeit.

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news-5985Wed, 03 May 2023 14:10:58 +0200Demonstrator mit neuem Herstellungsverfahren für Stahlelemente auf der Rapid.Tech-Messe in Erfurt (9.-11.5.2023)https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/demonstrator-mit-neuem-herstellungsverfahren-fuer-stahlelemente-auf-der-rapidtech-messe-in-erfurt-9-1152023Die Forschungsgruppe FLEX der HTWK Leipzig präsentiert mit dem InNoFa-Demonstrator, wie Stahlelemente mittels 3D-Druck entstehen könnenDie Technologie des 3D-Drucks hält auch in der Architektur- und Baubranche Einzug und verändert den Umgang mit Material, Geometrie und Bauteilen. Bei dem Fertigungsverfahren wird ein Material wie etwa Stahl oder Plastik Schicht für Schicht aufgetragen, um dreidimensionale Gegenstände zu erzeugen. Andere gängige Bezeichnungen für den 3D-Druck sind additive Fertigung, generative Fertigung oder Rapid-Prototyping. Den Status quo dieser Entwicklung können Interessierte vom 9. bis 11. Mai 2023 auf der Rapid.Tech-Messe in Erfurt verfolgen. Auch die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) ist durch die Forschungsgruppe FLEX – Forschung.Lehre.Experiment bereits zum vierten Mal mit einem eigenen Stand vertreten (Stand 2-522 in Halle 2).

Premiere beim weiterentwickelten InNoFa-Demonstrator: Neue 3D-Elemente aus Stahl

Auf der Rapid.Tech-Messe präsentiert die Forschungsgruppe FLEX ihren weiterentwickelten InNoFa-Demonstrator. InNoFa steht für „Individual Node Facade“, eine Fassadenkonstruktion mit individuellen Knotenelementen. Premiere der rund drei Meter hohen und zwei Meter breiten Konstruktion sind die neuen 3D-Elemente aus Stahl. Die HTWK-Forschungsgruppe entwickelte den bereits im vergangenen Jahr ausgestellten InNoFa-Demonstrator weiter und stellt nun auf der Messe die neuen Erkenntnisse vor. Gemeinsam mit dem Projektpartner, dem Laserinstitut der Hochschule Mittweida (LHM), entwickelte FLEX eine neue Drucktechnologie, die nicht mehr auf dem selektiven Laserschmelzen von feinem Aluminium-Pulver basiert, sondern selektiv grobes Stahl-Granulat mit hoher Laserleistung zusammenschweißt und Technologien unterschiedlicher additiver Fertigungsverfahren vereint (Arbeitstitel: GrobKorn-Verfahren). Das steigert den Materialumsatz während des Prozesses erheblich, reduziert die Druckzeit um ein Vielfaches und senkt die Materialkosten stark. Das neuentwickelte Verfahren ist so vor allem für makroskopische Bauteile äußerst attraktiv.

Der Einsatzbereich des ParaKnot3D-Konzepts, auf Basis dessen der InNoFa2.0-Demonstrator erstellt wurde, ermöglicht damit stark belastbare, einsatzfähige, individuelle und wirtschaftliche Konstruktionselemente im Stahlbau. ParaKnot3D ist ein hybrides Konstruktionskonzept, bei dem gerade Stäbe mittels spezieller Knotenelemente zu einer Gesamtkonstruktion verbunden werden. Aktuell optimieren die Forschenden das System und erarbeiten verlässliche Prüfverfahren und Zulassungen für die so herstellbaren Bauteile, um diese dann in Pilotprojekten verwenden zu können und die neu entwickelte Technologie von der Forschung in die Wirtschaft zu überführen.

Forschungsgruppe FLEX mit Know-how im 3D-Druck und in digitaler Fertigung

Die Forschungsgruppe FLEX an der HTWK Leipzig ist ein interdisziplinäres Team aus Architektur, Bau- und Wirtschaftsingenieurwesen. Unter Leitung von Prof. Alexander Stahr ist die Forschung zur digitalen Verknüpfung von Planungs- und Ausführungsprozessen mit dem Ziel, Ressourcen in Architektur und Bautechnik effizienter zu nutzen, eine Kernaufgabe der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die Forschungsgruppe FLEX ist Mitglied im Transferverbund Saxony⁵ der fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und erweitert diesen durch ihr Know-how auf den Gebieten 3D-Druck und digitale Fertigung, nachhaltige Konstruktionen und parametrisches Design in der Architektur. An den Verbund können sich Akteurinnen und Akteure aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft wenden, um Forschungs- und Entwicklungsprojekte in unterschiedlichen Bereichen zu realisieren.

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news-5979Tue, 02 May 2023 12:03:25 +0200„Energie Umwelt Zukunft“ 23. Fachtagung 2023 in Leipzighttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/energie-umwelt-zukunft-23-fachtagung-2023-in-leipzigFachtagung zu Zukunftsthemen der Energiewirtschaft: Die HTWK-Professoren Robert Huhn und Faouzi Derbel leiten die Fachforen Gas und StromDie Energiedienstleister MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH und envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM) laden zur Fachtagung „Energie Umwelt Zukunft“ am 29. Juni 2023 ins Congress Center Leipzig (CCL) ein. Die Veranstaltung beschäftigt sich mit aktuellen Themen aus Energiewirtschaft und Energiepolitik und greift Trends und Entwicklungen der Branche auf. Im Eröffnungsforum ab 9 Uhr spricht Peter Wohlleben, Bestsellerautor und Förster, zum Thema „Zukunftsorientierter Umgang mit unseren Ressourcen – was wir von den Bäumen lernen können“. Die BDEW-Vorsitzende Kerstin Andreae informiert in ihrem Vortrag über „Die deutsche Energiepolitik und die aktuellen Herausforderungen für die Energiewirtschaft“. Den Abschluss des Eröffnungsforums bildet ein Blick auf die Bedeutung der Sektorenkopplung durch Dirk Hünlich von MITNETZ STROM.

HTWK-Professoren leiten Fachforen Gas und Strom

Im zweiten Teil bietet die Fachtagung eine Reihe fachspezifischer Gas- und Stromthemen an. Alle Tagungsteilnehmenden können je nach Interesse Vorträge in beiden Fachforen anhören. Das Fachforum Gas unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Robert Huhn (HTWK Leipzig) stellt die Zukunftsfähigkeit der Gasinfrastruktur insbesondere zur Nutzung von Biogas und Wasserstoff in den Mittelpunkt. Das Fachforum Strom unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Faouzi Derbel (HTWK Leipzig) behandelt Themen wie dynamische Stromtarife, innovative Haustechniklösungen und die Netzintegration von Elektrofahrzeugen. Ein Projekt der Deutschen Bahn zeigt außerdem, wie durch Sektorenkopplung CO2-freier Bahntransport auch auf nichtelektrifizierten Strecken möglich sein kann.

Tagungsprogramm und Anmeldung

Das Tagungsprogramm und das Anmeldeformular sind unter www.energiefachtagung.com zu finden. Nach der Tagung werden dort auch Fachbeiträge veröffentlicht. Das Vortragsprogramm wird wie jedes Jahr von einer Fachausstellung zu innovativen Energieanwendungen begleitet.

Für Mitglieder der Gasgemeinschaft Mitteldeutschland e.V. (ggm) und der Energiegemeinschaft Mitteldeutschland e.V. (egm) ist die Teilnahme kostenfrei, ebenso für Studenten, Sponsoren und Partner. Für weitere Gäste beträgt die Teilnahmegebühr 49 Euro.

Neben MITGAS und MITNETZ GAS, enviaM und MITNETZ STROM sind die HTWK Leipzig, Bosch und Buderus Partner der Fachtagung. Die Zielgruppe sind Vertreterinnen und Vertreter von Energieversorgungsunternehmen und Netzgesellschaften, das SHK- und Elektro-Fachhandwerk, die Wohnungswirtschaft, Gerätehersteller, Expertinnen und Experten aus Energieberatung, Planung, Architektur, Mobilitätspartner, Kommunen, Kundinnen und Kunden und das Energiemanagement aus Gewerbe und Industrie, Hochschulvertreterinnen und -vertreter und Studierende.

Pressekontakt
Cornelia Sommerfeld
Pressesprecherin MITGAS/enviaM
0345 216 2075
corneli(dot)sommerfeld(at)mitgas.de

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news-5962Tue, 25 Apr 2023 13:02:29 +0200Nachhaltiges und klimafreundliches Bauenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/nachhaltiges-und-klimafreundliches-bauenAm Institut für Betonbau starten zwei neue Forschungsprojekte für mehr Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung im Bauwesen

Das Bauwesen muss umdenken: Denn Errichtung, Instandhaltung und Betrieb von Gebäuden verbrauchen rund 40 Prozent aller Rohstoffe und der Energie weltweit. Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sind deshalb zwei angestrebte Ziele. Am Institut für Betonbau (IfB) der HTWK Leipzig forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler deshalb seit vielen Jahren, um sowohl klassischen Bau mit Stahlbeton zu optimieren als auch nachhaltige Bauweisen voranzubringen. Die beiden neuen Forschungsprojekte „SlideTex“ und „LPP“ können ebenso dazu beitragen.

„SlideTex“: Bodenplatten mit weniger Bewehrungsstahl bauen

Das Forschungsprojekt „SlideTex“ zielt auf Ressourcenschonung im Stahlbetonbau ab – und zwar speziell bei Bodenplatten: Diese bilden die Schnittstelle zwischen Bauwerk und Baugrund und übertragen Lasten in den Untergrund. Unmittelbar nach der Herstellung von Bodenplatten kann es allerdings zu Rissen im noch jungen Beton kommen, die beispielsweise entstehen, wenn sich der Beton abkühlt und zusammenzieht; dabei entsteht ungewollt auch Reibung mit dem Untergrund. „Die Reibung mit dem Untergrund könnte durch die innovative textile Gleitschicht verringert werden“, erklärt Projektmitarbeiter Florian Junker vom IfB. Im Forschungsprojekt, das seit März 2023 für zweieinhalb Jahre vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert wird, wollen die HTWK-Forschenden mit den Kooperationspartnern, dem Steinbeis-Innovationszentrum „promatik“ sowie den Industriepartnern Drytech Abdichtungstechnik GmbH und Spandauer Velours GmbH & Co. KG, solch eine textile Gleitschicht entwickeln und anschließend im Labor und bei baustellennahen Versuchen testen. Ziel des Projekts ist es, die Reibung und den damit verbundenen Stick-Slip-Effekt zwischen Stahlbetonbodenplatte und Baugrund zu verringern und somit die Rissgefahr des Stahlbetons und die notwendige Menge an Betonstahlbewehrung zu reduzieren.

Die SlideTex-Gleitschicht kann bei nahezu allen herzustellenden Betonbodenplatten eingesetzt werden und bietet eine kosteneffiziente, ressourcensparende Alternative zu herkömmlichen Lösungen. Die Anwendung ermöglicht es, bis zu 75 Prozent Bewehrungsstahl gegenüber der derzeitigen Lösung einzusparen, was zu einer Reduzierung des Treibhauspotentials und verringerten Baukosten führt.

Prof. Klaus Holschemacher, der Direktor des IfB, betont die Bedeutung des Projekts: „Die geplante SlideTex-Gleitschicht ist ein wichtiger Schritt in Richtung ressourcenschonenderes Bauen und unterstützt die Ziele der Bundesregierung zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Wir sind sehr zuversichtlich, dass das Projekt erfolgreich sein wird und einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Baubranche leisten kann.“ Die Gleitschicht ist besonders für Bodenplatten geeignet, bei denen Risse unbedingt vermieden werden sollten, beispielsweise bei wasserundurchlässigen Bauwerken wie Tiefgaragen, Schwimmbecken oder Kellern von Wohn- und Bürogebäuden.

„LPP“: Weniger CO2 durch Putz in Innenräumen aus Pflanzenkohle und Lehm

Mit dem Forschungsprojekt „LPP“ startet ein neues Projekt im Bereich des Massivbaus, das ebenso auf klimafreundliches Bauen abzielt und insbesondere den CO2-Ausstoß deutlich reduziert: Im Projekt soll ein Innenputz aus den natürlichen Rohstoffen der Pflanzenkohle entwickelt werden, der als klimaschützender Kohlenstoffspeicher im Hochbau eingesetzt werden kann. In Kombination mit Lehm kann ein Innenputz auf Pflanzenkohlebasis deshalb eine klimafreundliche Alternative zu herkömmlichen emissionsintensiven Putzen aus Zement, Gips und Kalk sein. Der eingelagerte Kohlenstoff kann aber noch mehr: Zum einen speichern die Pflanzenkohlepartikel wie der Lehm auch die Raumluftfeuchtigkeit zwischen; so kann ganzjährig in Innenräumen ein gleichbleibendes Raumklima erzeugt werden, das für mehr Behaglichkeit sorgt. Zum anderen kann der Pflanzenkohle-Lehm-Putz Gerüche und Feinstaub aus der Luft binden sowie Elektrosmog abschirmen.

Das Projekt startete am 1. März 2023 und wird bis Ende 2023 vom BMWK gefördert. Das IfB übernimmt dabei die Rolle der wissenschaftlichen Begleitung für die beiden Praxispartner LESANDO GmbH und e4f e&s GmbH.

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news-5939Tue, 18 Apr 2023 11:17:02 +0200Die HTWK Leipzig auf der BAU in Münchenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/die-htwk-leipzig-auf-der-bau-in-muenchenWeltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme (17.-22. April 2023)

Alle zwei Jahre treffen sich Expertinnen und Experten aus den Bereichen Architektur, Bauingenieurwesen und Handwerk mit Investorinnen und Investoren sowie Industrie- und Handelsvertreterinnen und -vertretern bei der „BAU“-Messe in München, um sich über die neusten Trends und Innovationen der Baubranche auszutauschen.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für Betonbau (IfB) der HTWK Leipzig stellen gemeinsam mit dem Netzwerk für Carbonbeton „C³ – Carbon Concrete Composite e. V.“ – auf der BAU 2023 das weltweit erste Haus aus Carbonbeton, den CUBE, sowie weitere Innovationen vor. Der CUBE wurde im September vergangenen Jahres in Dresden eröffnet.

Der „C³ – Carbon Concrete Composite e. V.“ präsentiert die Ergebnisse aus Deutschlands größtem Bauforschungsprojekt. Mithilfe ausgewählter Demonstratoren werden zahlreiche Vorteile von Carbonbeton anschaulich dargestellt. Durch den Einsatz von Carbonbeton können Bauteile deutlich schlanker gebaut und damit, bei gleichem Dämmwert, mehr nutzbare Fläche erzeugt werden. Ein Wandelement, das auf der Messe ausgestellt wird, verdeutlicht dies. Es besteht aus zwei durch Anker aus glasfaserverstärktem Kunststoff miteinander verbundenen 3 cm dicken Carbonbetonplatten. Zwischen den Platten ist eine 8 cm dicke Schicht aus Aerogel-Wärmedämmung eingebaut. Das Dämmmaterial des Startups „aerogel-it“ ist eine Weltneuheit auf der Messe. Es besteht aus dem Holzbestandteil Lignin und ist zu 100 Prozent biobasiert und erneuerbar. Das Aerogel erreicht als Schüttung eine Wärmeleitfähigkeit von 0,021 W/mK und stellt damit die meisten konventionellen Wärmedämmstoffe in den Schatten.

Auf der Messe in München wird Dr. Alexander Kahnt, Leiter der Forschungsgruppe „Nachhaltiges Bauen“ des IfB, gemeinsam mit anderen IfB-Forschenden eine weitere Innovation präsentieren: ein prototypisches Schaltelement auf Basis von Carbonfasern. Die elektrische Leitfähigkeit des Carbons wird dabei genutzt, um beispielsweise eine Hand nahe der Betonoberfläche zu erkennen. Über eine Auswertungselektronik können dann Gebäudefunktionen wie beispielsweise Beleuchtung oder Verschattungen gesteuert werden. An der HTWK Leipzig wird dazu am Institut für Prozeßautomation und Eingebettete Systeme (PAES) und am Institut für Betonbau (IfB) im Projekt CarboCapSense seit Sommer 2022 geforscht. Zukünftig soll die Technologie eingesetzt werden, um Teile der Elektroinstallation von Gebäuden in Carbonbetonfertigbauteile zu integrieren. Das erfolgt dann bereits im Betonwerk anstatt, wie heute üblich, erst auf der Baustelle – alles ohne den Einsatz von metallischen Leitern.

Ort: Halle A1, Stand 514

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news-5923Wed, 12 Apr 2023 11:51:26 +0200Dissertationspreis 2023 der Stiftung HTWKhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/dissertationspreis-2023-der-stiftung-htwkBis zum 30. Juni 2023 können sich Nachwuchsforschende mit einer an der HTWK abgeschlossenen Promotion für den mit 3.000 Euro dotierten Preis bewerbenBereits zum zehnten Mal wird an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig der jährliche Dissertationspreis der Stiftung HTWK für eine herausragende Dissertation ausgelobt. 

Die Ausschreibung richtet sich an Forscherinnen und Forscher mit einer exzellenten Dissertation in Betreuung einer Professorin oder eines Professors an der Hoch-schule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, die im Jahr 2022 erfolgreich verteidigt wurde. Promovendinnen und Promovenden können sich auf Vorschlag der Betreuerin oder des Betreuers ihrer Arbeit bewerben.

Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert. Der Preis ist nicht teilbar.

Die eingereichte Arbeit sollte bereits in deutscher oder englischer Sprache zur Veröffentlichung angenommen worden sein. Bewerbungen sind zu richten an .

Folgende Unterlagen sind einzureichen:

  •   Ein Exposé inklusive einer Darstellung der Bedeutung und Anwendbarkeit der wissenschaftlichen Arbeit für die Praxis;
  •   eine Kopie der Promotionsurkunde bzw. offizieller Nachweis über das Ergebnis der Promotionsverteidigung;
  •   ein Empfehlungsschreiben der vorschlagenden Professorin bzw. des vorschlagenden Professors der HTWK mit Würdigung der Vergabekriterien des Dissertationspreises;
  •   ein Exemplar der Dissertation in elektronischer Form;
  •   eine Liste der Publikationen, die aus der Dissertation hervorgegangen sind;
  •   ein Lebenslauf;
  •   eine Liste bisheriger Förderungen oder Preise.

Die Unterlagen sind in separaten PDF-Dokumenten in exakt der vorgegebenen Gliederung einzureichen.

Die Auswahlkriterien sind in den „Bestimmungen über die Vergabe des Disserta-tionspreises der Stiftung HTWK“ aufgeführt. Es wird ein Abschlussprädikat von mindestens magna cum laude für die Dissertation vorausgesetzt.

Bewerbungsfrist: 30. Juni 2023.

Die Jury besteht aus einem Mitglied des Rektorats sowie einem weiteren Mitglied der Professorenschaft der HTWK Leipzig sowie zwei Gremienmitgliedern der Stiftung HTWK. Die Jury trifft die Entscheidung einstimmig. Die Einreichung der Bewerbung begründet keinen Anspruch auf den ausgeschriebenen Preis.

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news-5521Fri, 31 Mar 2023 10:43:00 +0200Digitale Archive durchforstenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/digitale-archive-durchforstenForschende analysierten historische Karrierewege von Professoren und verknüpften dafür Datenbanken. Die sind nun online.In Bibliotheken, Archiven und Museen in aller Welt lagern Dokumente, die von früheren Zeiten berichten. Vieles davon wurde inzwischen digitalisiert. Der digitale Datenschatz könnte neue Erkenntnisse über unsere Vergangenheit enthüllen – wenn er über klug aufgebaute Datenbanken erschlossen wird. Historikerinnen der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel und Informatiker der HTWK Leipzig arbeiteten dafür, gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, im interdisziplinären Forschungsprojekt „PCP-on-Web“ zusammen. Sie analysierten professorale Karrieremuster der Frühen Neuzeit und entwickelten dafür eine wissenschaftliche Methode zur Forschung auf online verfügbaren und verteilten Forschungsdatenbanken der Universitätsgeschichte. Die Herausforderung: Bereits vorhandene Datenbanken mit Lebens- und Karrieredaten von Professoren mussten sinnvoll miteinander verknüpft werden. Dabei half ihnen das Semantic Web: Es stellt sinnvolle Zusammenhänge zwischen Informationen her – mithilfe von einer Einordnung in Subjekt, Prädikat und Objekt. „Online-Datenbanken können zeit- und kostenintensive Vor-Ort-Recherchen verkürzen und neue Forschungserkenntnisse zutage fördern“, so Informatik-Professor Thomas Riechert.

Karrierewege von Professoren in der Frühen Neuzeit

Historikerin Jennifer Blanke konnte nach Sichtung der verknüpften Datenbanken in der Forschung diskutierte Karrieremuster hinterfragen und neue Zusammenhänge erforschen: „Der starre Karriereweg zur Professur, wie wir ihn heute kennen – erst Studium, dann Doktortitel, Habilitation und schließlich die Berufung – war damals noch nicht etabliert. Dennoch gab es bestimmte Praktiken wie dem der Ancennität, die insbesondere in den Höheren Fakultäten Karrierewege regulierten. Mithilfe der Verknüpfung von entsprechenden Datenbanken im Semantic Web war es möglich, die unterschiedlichen Handlungsfelder von Professoren miteinander zu verknüpfen, nach sozialen Hintergründen zu fragen und Karrierebewegungen an den einzelnen Fakultäten zu beobachten. Die frühneuzeitliche Professorenschaft kann als intellektuelle Elite gelten. Ihre Handlungsfelder reichten weit über die Hörsäle hinaus. Professoren waren Wissensvermittler, politische Weisungsgeber und wirkten beispielsweise als praktizierende Ärzte, Anwälte, Prediger und Autoren. Diese Tätigkeiten hatten wiederum einen Effekt auf die akademische Karriere.“

Verknüpfte Datenbanken frei zugänglich

Auf die Frage nach einer neuen Methode zur Verknüpfung und Auswertung von Geschichtsdatenbanken haben die Informatiker der HTWK Leipzig eine umfassende Antwort parat: in Form von dokumentierten Algorithmen und Handbüchern. Forscherinnen und Forscher in aller Welt können die Informationen in Zukunft frei nutzen und ihre Projekte auf diesen Wissensstand aufbauen.

Prof. Dr. Thomas Riechert

(*1973) ist seit April 2014 Professor für Informationssysteme und Datenmanagement an der HTWK Leipzig. Zuvor forschte und promovierte er am Informatik-Institut der Universität Leipzig. 2006 baute er die Forschungsgruppe „Agile Knowledge Engineering and Semantic Web“ mit auf.

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news-5817Thu, 23 Mar 2023 15:01:36 +0100Straßen gezielter sanierenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/strassen-gezielter-sanierenProjektstart: HTWK-Forschende entwickeln im Projekt „RoadIT1.0“ ein Messsystem, das Schäden an Straßen erkennt

Es herrscht viel Verkehr auf Deutschlands Straßen. Europaweit sind in der Bundesrepublik mit fast 50 Millionen PKW die meisten Autos zugelassen. Der viele Verkehr und insbesondere der Schwerlastverkehr hinterlässt Spuren auf den Straßen: Straßenschäden wie Risse im Asphalt, Schlaglöcher oder Unebenheiten in der Fahrbahnoberfläche sind die Folgen. Neben zu hoher Belastung sind vor allem Witterungsbedingungen, aber auch Fehler beim Straßenbau oder die Materialbeschaffenheit Ursachen für Schäden. Die Sanierung der Straßen ist meist aufwendig und teuer.

Unterstützung in der Sanierung wollen Forschende der HTWK Leipzig und des Forschungs- und Transferzentrums Leipzig (FTZ Leipzig) mit weiteren Kooperationspartnern im neuen Forschungsprojekt „RoadIT1.0“ bieten: Sie wollen ein Messsystem entwickeln, mit dem die echte Beanspruchung vom Straßenoberbau ermittelt werden kann. „Mit den Beanspruchungsdaten kann das Straßennetz dann gezielter saniert und damit die Nutzungsdauer der Straßen nachhaltig verlängert werden“, sagt Prof. Ralf Thiele, Projektleiter seitens der HTWK Leipzig.

Über das Projekt „RoadIT1.0“

Um sowohl aktuelle als auch historische Beanspruchungsdaten zu ermitteln, wird ein Messsystem in den Straßenoberbau integriert. Basis für das Messsystem sind Beschleunigungs- und Temperatursensoren. Bei Überfahrten werden schließlich Schwingungen generiert, die mit Hilfe künstlicher Intelligenz in Fahrzeuginformationen übersetzt werden. Diese werden zusammen mit den Temperaturdaten drahtlos an ein Live-Web-Dashboard übertragen, visualisiert und entsprechend aktueller Straßenbaurichtlinien interpretiert.

Im Rahmen von Vorstudien werden derzeit technische Komponenten (Sensorelemente, Rechenhardware für die KI-Integration, Kommunikationsgateways) geprüft. Nach Erstellung eines baupraktischen Integrationskonzeptes erfolgt dann die Verschmelzung der Komponenten in drei verschiedenen Testskalen. Durch Gegenüberstellung ermittelter Sensordaten mit (Fahrzeug-)Beanspruchungen unterschiedlicher Art sollen später das KI-Modell trainiert und das Hardwarekonzept optimiert werden. Die finale Teststrecke im kommunalen Raum des Mitteldeutschen Braunkohlereviers wird auch über die Projektlaufzeit erhalten und begleitet werden.

Kickoff im März

Beim offiziellen Projektstart am 15. März 2023 kamen alle Projektbeteiligten zusammen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Die Forschenden der HTWK Leipzig werden im Projekt insbesondere ihre Expertise zum Testaufbau einer Sensormessstrecke und einer KI-Unterstützung  einbringen. Prof. Gerold Bausch, Professur für Eingebettete Systeme und Signalverarbeitung, wird mit seinem Team vom FTZ Leipzig das Projekt mit Sensorentwicklungen begleiten. „So haben wir bereits in anderen Projekten Messkonzepte entwickelt, mit den wir in Pilotstudien zeigen konnten, dass eine Digitalisierung im Bauwesen wertvolle Informationen für unterschiedliche Anwendungsrichtungen liefert.“, so Dr. Friedemann Sandig von der HTWK-Forschungsgruppe GEONETIC.

Das Projekt wird seit Januar 2023 für drei Jahre vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.

Mehr zum Forschungsprojekt „RoadIT1.0“

Zur HTWK-Forschungsgruppe GEONETIC

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news-5746Mon, 13 Mar 2023 09:00:00 +0100HTWK-Forschung: Energie einsparen durch neues Regelsystem https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-forschung-energie-einsparen-durch-neues-regelsystemHTWK-Forschende zeigen an neuem Regelsystem, wie Technologietransfer gelingen kann – im Video auf zentralem Portal des Freistaates erklärt

Das Leipziger Beispiel zur Flexibilisierung von Versorgungsbedarfen wird von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig (HTWK Leipzig) getragen: Gemeinsam mit dem örtlichen Unternehmen, der bau msr GmbH, entwickelten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bis Juni 2022 ein intelligentes und praktikabel anwendbares Regelsystem („Smart Control“) für verschiedene Energieformen wie Strom, Wärme, Kälte und Gas sowie für deren Kopplung. Gefördert wurde das Forschungsprojekt „Smart Control in Energieversorgungssystemen (SCE) zur Prognose und Flexibilisierung des Versorgungsbedarfs und Verbesserung der Energieeffizienz“ vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) im Rahmen der Förderlinie „InfraPro“. Die Laufzeit betrug 2,5 Jahre.

Mit dem Regelsystem kann die Effizienz von Strom-, Wärme- und Kälteversorgung von Gebäuden gesteigert werden. „Besonders große Gebäudekomplexe benötigen viel Strom. Indem wir durch das von uns entwickelte Regelsystem beispielsweise den Stromspeichern auch die thermischen Speicher mit einbeziehen, können wir Energie einsparen. Denn: Wenn zum Beispiel viel Sonne vorhanden ist, können wir mit Photovoltaik die Kältespeicher aufladen und benötigen im Bedarfsfall dann zur Wärmeerzeugung weniger Strom aus Sonnenenergie dafür“, erklärt Julian Hofbauer, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HTWK Leipzig und Projektbearbeiter. „Indem die Effizienz bei der Energieversorgung von Gebäuden gesteigert wird, kommen wir dem Ziel näher, die Energiewende zu meistern“, ergänzt Mathias Rudolph, Professor für Industrielle Messtechnik an der HTWK Leipzig und Leiter des Projekts. Die Forschenden testeten und wendeten das Regelsystem im Forum am Mariannenpark in Leipzig an, einem großen Gebäude- und Bürokomplex. „Der konventionelle Regelungsansatz für das Energiemanagement wurde so optimiert und mittels ‚Smart Control‘ wesentlich verbessert, so dass eine erhebliche Kostenreduzierung beim Gebäudebetrieb ermöglicht wurde“, so Dr. Ulf Brandt, Geschäftsführer des Praxispartners bau msr GmbH.

Das Grundprinzip der Energieeinsparung durch das Regelsystem wird im Video erklärt.

Mit dem prototypischen praktischen Einsatz wurde der Technologietransfer des Forschungsprojekts erfolgreich realisiert. Weitere praktische Einsätze zu einer ganzheitlichen Validierung der Ergebnisse werden angestrebt. Das Regelsystem der HTWK-Forschenden kann schließlich vorteilhaft für Anwenderinnen und Anwender sowie Betreiberinnen und Betreiber auch in anderen Gebäuden und Liegenschaften eingesetzt werden.

Hintergrund

Sachsen verfügt über umfangreiche Kompetenzen für die effiziente Erzeugung, Wandlung, Speicherung und Nutzung von Energie. Fünf neue Kurzfilme der Sächsischen Energieagentur SAENA zeigen Beispiele für eine kreative und anwendungsnahe Energieforschung: durch Photosynthese Wasserstoff gewinnen oder Flexibilisierung von Versorgungsbedarfen sind Beispiele aus Leipzig. Eine Chemnitzer Wasserstoffinsel erprobt den realen Betrieb von H2-Technologien. In Freiberg wird Biogas- und Abgasreinigung neu gedacht und Dresdner Forscher entwickeln neuartige Batteriesysteme.

Alle Videos zur „Energieforschung Sachsen“ können auch auf dem YouTube-Kanal des Freistaates Sachsen angesehen werden.

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news-5566Fri, 10 Mar 2023 09:42:00 +0100Neue Studie: Digitale Geschäftsabwicklung zwischen Unternehmen ausbaufähighttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/neue-studie-digitale-geschaeftsabwicklung-zwischen-unternehmen-ausbaufaehigNicht nur Privatpersonen shoppen online: Auch Unternehmen kaufen und verkaufen untereinander digital – Bestandsaufnahme des digitalen B2B-VertriebsDurch die Corona-Pandemie kauften immer mehr Menschen online ein und der sogenannte Business-to-Customer-Onlinehandel (B2C) nahm in den vergangenen zwei Jahren rasant zu. Ob eine vergleichbare Entwicklung beim Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen (Business-to-Business, B2B) zu verzeichnen ist, untersuchte die HTWK Leipzig mit Unterstützung von T-Systems Multimedia Solutions in einer gemeinsamen Studie. Dafür befragten Holger Müller, Professor für Supply Chain Management an der HTWK Leipzig, und sein Mitarbeiter Marcel Graf 45 Personen aus Unternehmen, ob, seit wann, wie und mit welchem Ziel sie digital mit anderen Unternehmen Geschäfte abwickeln – beispielsweise in elektronischen Shops, auf Marktplätzen oder mithilfe von Tools für Kundenanfragen.

Digitales B2B im Vertrieb noch Neuland

Die Forscher fanden heraus: Fast die Hälfte der befragten Unternehmen nutzt den direkten digitalen B2B-Vertriebskanal weniger als drei Jahre und haben demzufolge den Einstieg vermutlich vor allem bedingt durch die Corona-Pandemie gewagt. Knapp 40 Prozent der Unternehmen können auf eine Erfahrung von mehr als fünf Jahren zurückblicken.

Im Durchschnitt erzielen die Unternehmen im direkten digitalen Vertriebskanal bisher etwas mehr als ein Viertel des gesamten B2B-Umsatzes. Er ist demzufolge ein wesentlicher Baustein des Gesamtumsatzes geworden – wobei der Anteil zwischen den Unternehmen erheblich streut.

Quo vadis?

Weitere Erkenntnisse resümiert Holger Müller: „Erstaunlicherweise haben knapp ein Drittel der Unternehmen keine Ziele für den digitalen B2B-Vertriebskanal definiert. Und von denjenigen, die Ziele definiert haben, kann nur die Hälfte die Ziele vollständig messen. Die meisten wissen also nicht, wo sie eigentlich stehen oder hinwollen. Fast folglich sind weniger als die Hälfte der Unternehmen ist mit dem eigenen Stand zufrieden.“

Sechs Erfolgsfaktoren

Die Forscher haben in der Studie analysiert, was das Handeln und die Einstellung erfolgreicher Unternehmen auszeichnet. Dabei konnten sie sechs Erfolgsfaktoren erkennen:

1. Unterstützung durch die Geschäftsführung und Fokus auf den digitalen Kanal

Die Unterstützung durch die Leitungsebene ist ein wesentlicher Faktor für die Etablierung eines digitalen Vertriebskanals. Bei erfolgreichen Unternehmen ist diese überproportional gegeben. Damit einher geht eine klare Prioritätensetzung – der digitale Vertriebskanal etabliert sich nicht nebenbei.

2. Ziele definieren und messen

30 Prozent der Unternehmen haben keine Ziele definiert – von denjenigen, die sich Ziele setzen, können nur etwas mehr als die Hälfte diese messen. Eine klare Zielorientierung und -messung sind aber die Grundvoraussetzungen für den Erfolg.

3. Kontinuierlich investieren

Der digitale Vertriebskanal darf nicht als einmaliges Investitionsprojekt verstanden werden. Daten, Prozesse und Systeme bedürfen einer kontinuierlichen Pflege und Weiterentwicklung. Erfolgreiche Unternehmen investieren regelmäßig. Nebeneffekt: Keines der führenden Unternehmen war bisher Opfer einer Cyber-Attacke.

4. Nutzung mehrerer Systeme unterschiedlicher Betreiber

Es ist aktuell nicht ausreichend, sich auf ein System zu konzentrieren. Erfolgreiche Unternehmen nutzen parallel Lösungen mit verschiedenen Betreibern–neben dem eigenen System auch die Systeme der Kunden und von Dritten. Mittelfristig gibt es einen leichten Trend zum verstärkten Einsatz der eigenen Lösungen.

5. Integrierte Datenverwaltung

Die Datenqualität ist die Grundvoraussetzung für eine fehlerfreie Digitalisierung im B2B-Vertriebskanal. Erfolgreiche Unternehmen können hier die manuellen Eingriffe minimieren. Sie weisen einen höheren Integrationsgrad der Systemlandschaft auf und sind besser in der Lage, die relevanten Daten automatisiert zusammenzuführen und den Systemen bereitzustellen.

6. Ressourcen- und Kompetenzaufbau

Mangelnde interne Ressourcen wird als Hauptgrund für eine Behinderung des Ausbaus der Aktivitäten angegeben. Erfolgreiche Unternehmen stellen interne Ressourcen in ausreichendem Maße zur Verfügung und bauen gezielt IT-Kompetenzen auf. Dennoch wird vom Entwurf der Systeme, über die Implementierung und Testung bis hin zum technischen Betrieb gezielt mit Dienstleistern zusammengearbeitet, um deren spezifischen Kompetenzen zu nutzen.

Link zur Studie

Die Forscher werden in drei aufeinanderfolgenden Jahren die Befragungen wiederholen und die Ergebnisse jeweils in eigenständigen Studien frei zugänglich veröffentlichen. Die erste der drei Studien finden Sie unter diesem Link.

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FW_Aktuelles-News-externFW > FakultaetFW_FORSCHUNGFW_MUELLERscmFW_ALUMNIHTWK > ForschenHTWK > Hochschule > Aktuelles
news-5730Tue, 07 Mar 2023 14:57:19 +0100Forschung für einen wasserbewussten neuen Stadtteilhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/forschung-fuer-einen-wasserbewussten-neuen-stadtteil-1In Leipzig entsteht ein neues Quartier. Im UFZ-geleiteten Forschungsprojekt Leipziger BlauGrün bringt die HTWK Leipzig Wissen zum Wassermanagement ein. Am 22. März ist der nächste Termin zur BürgerbeteiligungNördlich des Leipziger Hauptbahnhofs entsteht derzeit der Stadtteil „Leipzig 416“: Der ehemalige Eutritzscher Freiladebahnhof liegt seit Jahren brach und bietet die Chance, von Grund auf neu zu beginnen und somit den Lauf des Wassers von Anfang an mitzudenken. Das ist wichtig, denn „Wasser spielt beim Bauen eine große Rolle, denn in Zukunft müssen wir mit extremen Wetterlagen wie Dürre und Starkregen vermehrt rechnen“, prophezeit Tilo Sahlbach. Er leitet gemeinsam mit Prof. Hubertus Milke das Institut für Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft (IWS) der HTWK Leipzig.

Das Institut ist am Teilprojekt Modellierung und Visualisierung beteiligt. Das Bauprojekt wird im Auftrag der Stadt und des Eigentümers unter dem Namen „Leipziger BlauGrün“ von Forschungseinrichtungen wie dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und vielen weiteren Partnern begleitet und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Die Forschenden der HTWK Leipzig modellieren und visualisieren hierbei die Wege des Wasserflusses und übertragen die gewonnenen Erkenntnisse auf das Stadtgebiet von Leipzig.

Nachhaltiges Wassermanagement

Das erklärte Ziel: Das gesamte Regenwasser soll im Stadtviertel bleiben. Dachrinnen und Gullydeckel wird es nur wenige geben. Stattdessen soll eine Grünfläche im Zentrum des Viertels das Wasser wie ein Schwamm aufsaugen. „Parks und Bäume speichern versickerndes Regenwasser optimal“, erläutert Sahlbach. Damit das Regenwasser auf natürlichem Wege dorthin fließt, wo es versickern kann, wird das neue Quartier mit einem Gefälle zur zentralen Grünanlage errichtet.

Beim Speichern des Wassers helfen Rigolen. Das sind mit Kies gefüllte Auffangbecken, die unter Rasen und Bäumen angelegt werden. Dadurch kann das Wasser langsam versickern oder von den Wurzeln erneut aufgenommen werden. Das löst zwei Probleme: Es hilft gegen überschwemmte Häuser und zugleich gegen verdorrte Wiesen.

„Regenwasser, das auf Dächer fällt, sollte Pflanzen bewässern oder ins Grundwasser fließen“, ist Sahlbach überzeugt, „sonst verschwenden wir dieses wertvolle Gut.“ Deshalb setzen die Planerinnen und Planer von Leipzig 416 auf Gründächer. Sie speichern Regenwasser, verbessern die Luftqualität, kühlen Gebäude im Sommer und wirken im Winter wie eine Wärmedämmung.

Leipzig 416 mit Bürgerbeteiligung

Das 25 Hektar große Gelände soll nach Fertigstellung 2.100 Wohnungen, zwei Schulen, zwei Kindergärten sowie Laden- und Sportflächen bieten und sich durch Nachhaltigkeit und Bürgerbeteiligung auszeichnen. 2023 sollen die ersten Gebäude entstehen.

Die nächste Möglichkeit für Bürgerinnen und Bürger, sich über das Projekt zu informieren und in den Dialog zu treten, besteht am 22. März 2023  in der LVZ-Kuppel in Leipzig:
Ab 13:30 Uhr bis 18 Uhr informieren Projektbeteiligte über Forschungsergebnisse, Pläne und Ziele und möchten dabei mit Interessierten ins Gespräch kommen.
Ab 14:15 Uhr wird Tilo Sahlbach vom IWS der HTWK Leipzig über die Planungsinstrumente für eine wassersensible Stadtentwicklung referieren.
Bei Interesse wird bis zum 15. März um Anmeldung gebeten: https://www.ufz.de/leipzigerblaugruen/

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news-5709Mon, 06 Mar 2023 11:07:07 +0100HTWK fördert Werkstoffforschung mit neuen Laborgerätenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-foerdert-werkstoffforschung-mit-neuen-laborgeraetenModerne Geräte in den Werkstofftechnik-Laboren an der Fakultät Ingenieurwissenschaften in Betrieb genommen

Metallische Werkstoffe wie Stahl, Aluminium und Kupfer bilden die Grundlage für Maschinen, Anlagen und Infrastruktur und sichern den Wohlstand in Deutschland. Einen entsprechend hohen Stellenwert wird der Prüfung, Entwicklung und Erforschung metallischer Werkstoffe zuteil, um daraus innovative und langlebige Produkte für verschiedenste Anwendungen herzustellen.

Um im Bereich der Werkstoffforschung national und international wahrnehmbare Forschung an der HTWK Leipzig durchführen zu können, wurden die Labore der Professur Werkstofftechnik in den letzten zwei Jahren umfassend modernisiert und durch neue Geräte erweitert.

Seit der Berufung von Prof. Rosemann am 01. März 2021 wurden sechs neue Laborgeräte durch die Investitionsprogramme HTWK-Invest und HTWK Invest+ zur Weiterentwicklung der HTWK Leipzig beschafft, um modernste Werkstoffforschung zu ermöglichen:

  • Lichtbogenschmelzofen – MAM 1 – Edmund Bühler
  • metallographische Nasstrennmaschine – Brillant 230 – QATM
  • Funkenspektrometer – SPECTROMAXx – SPECTRO / AMETEK
  • Universalprüfmaschine – Z050 (Modernisierung) – ZwickRoell
  • vollautomatischer Mikrohärteprüfer – VH3100 – BUEHLER
  • elektrochemischer Messplatz – INTERFACE 1010 E – Gamry

Mit diesen Geräten im Wert von ca. 250.000 € forscht Prof. Rosemann an neuen metallischen Werkstoffen und Wärmebehandlungskonzepten für Anwendungen mit höchsten Anforderungen. Ein Schwerpunkt ist dabei die Korrosionsbeständigkeit von hochlegierten, nichtrostenden Stählen und deren zielgerichteter Verbesserung. Aktuelle Forschungsfragen fokussieren dabei auf das Verständnis der zugrundeliegenden Mechanismen.

„Die neuen Geräte ermöglichen eine Vielzahl an werkstofftechnischen Analysen und bereichern sowohl die Lehre in den werkstofftechnischen Modulen als auch die Forschung an der HTWK. Ich bin sehr froh darüber, dass die HTWK und insbesondere das Rektorat Forschung den Bereich der Werkstoffforschung so intensiv unterstützt.“, sagt Prof. Rosemann, Professor für Werkstofftechnik und Mitinitiator des Kompetenzzentrums für Werkstoffforschung an der HTWK Leipzig.

Darüber hinaus wurden unter intensiver Beteiligung von Prof. Rosemann in den letzten zwei Jahren auch Forschungsgroßgeräte bei der DFG-Großgeräteinitiative für Fachhochschulen durch die HTWK eingeworben, welche die analytischen Möglichkeiten im Kompetenzzentrum für Werkstoffforschung umfassend erweitern:

  • Rasterelektronenmikroskop – Prisma E mit EDX-System – ThermoFisher Scientific
  • Computertomograph – Phoenix Nanotom M – Waygate Technologies

Mit dieser modernen Geräteausstattung ist die HTWK nun in der Lage werkstofftechnische Forschungsprojekte im Bereich der Grundlagenforschung bei der DFG zu beantragen und durchzuführen. Entsprechende Projektanträge zur DFG-Sachbeihilfe und bei den DFG-Forschungsimpulsen –FIP sind beantragt und befinden sich in der Begutachtungsphase.

Mit diesen Laborgeräten sind nun die experimentellen Voraussetzungen geschaffen, um industrienahe Forschungsprojekte (ZIM und IGF) an der HTWK durchzuführen, Forschungsdienstleistungen für lokale und national tätige Firmen zu erbringen und werkstofftechnische Abschlussarbeiten sowie Promotionen zu ermöglichen.

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news-5668Tue, 28 Feb 2023 15:00:00 +0100Call for Abstracts – Tag der Nachwuchsforschunghttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/call-for-abstracts-tag-der-nachwuchsforschungFür das wissenschaftliche Programm zum „Tag der Nachwuchsforschung“ am 7. Juni 2023 können Beiträge aus allen Fachbereichen eingereicht werden

Am Tag der Nachwuchsforschung stehen die Promovierenden, Promovierten, wissenschaftlich Mitarbeitenden und Masterstudierenden aller Fachbereiche im Mittelpunkt. In einem wissenschaftlichen Programm können sie ihre aktuellen Projekte fächerübergreifend vorstellen und hochschulöffentlich diskutieren.


Forschungsbeiträge gesucht
Die Nachwuchsforschenden sind für die Hochschule von großer Bedeutung und prägen die Wissenschaftskultur nachhaltig. Ihre Beiträge zur Forschung an der HTWK Leipzig sollen am Tag der Nachwuchsforschung sichtbar gemacht werden.

Dazu können Nachwuchsforschende Beiträge in Form von Vorträgen mit einer Länge von 15 Minuten oder einem Poster präsentieren.

Folgende Themen sind dabei vorstellbar:

  •     Erneuerbare Energien
  •     Digitalisierung der Arbeitswelt
  •     Industrie 4.0
  •     Klimaneutrale Bauweisen
  •     Nachhaltiger Umgang mit Rohstoffen und Materialien
  •     Künstliche Intelligenz in der Anwendung
  •     Innovation in der Medizintechnik
  •     Sicheres Wohnen und urbanes Leben

Die aufgeführten Forschungsbereiche stellen beispielhaft mögliche Themenfelder vor; Beiträge zu anderen Forschungsgebieten sind jedoch ebenso herzlich willkommen.

Bewerbungsprozess

Teilnehmen können Promovierende, Promovierte, wissenschaftlich Mitarbeitende und Masterstudierende der HTWK Leipzig, die ihr Forschungsprojekt hochschulöffentlich vorstellen und diskutieren wollen.

Interessierte aller Fachbereiche sind eingeladen, einen Abstract (max. 500 Wörter exkl. Literaturangaben) unter Angabe thematischer Schlüsselbegriffe (Keywords) sowie der bevorzugten Präsentationsform (Vortrag/Poster) und einer Kurzbiografie in einem zusammenhängenden PDF-Dokument bis zum 10. Mai 2023 per E-Mail an gradz[at]htwk-leipzig.de senden.

Das weitere Verfahren gestaltet sich wie folgt:

10. Mai 2023     Frist für die Einreichung des Abstracts                  
22. Mai 2023     Benachrichtigung über Annahme des Beitrags   
  1. Juni 2023    Übermittlung der Poster/Präsentationen an das GradZ       

Die Einreichungen werden von einem hochschulinternen Begutachtungskommitee ausgewählt. Ein Anspruch auf Teilnahme besteht nicht.

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news-5648Mon, 20 Feb 2023 12:43:59 +0100Call for Pictures – Forschungsperspektiven 2023https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/call-for-pictures-forschungsperspektiven-2023Forschende aller Fachrichtungen können bis zum 1. Mai beim Fotowettbewerb des Graduiertenzentrums GradZ mitmachen

Im Labor, am Versuchsstand oder im Feld – ganz gleich, wo und woran Sie forschen: Es entstehen Bilder von Forschung, die zumeist nur für die Forschenden selbst sichtbar sind.

Teilen Sie diese besondere Perspektive mit anderen und machen Sie bei unserem Fotowettbewerb mit: Schicken Sie uns ein Bild aus Ihrer Forschung, aus Ihrem Wissenschafts- oder Promotionsalltag.
Die besten Aufnahmen werden von einer Jury ausgewählt und zum Tag der Nachwuchsforschung  am 7. Juni 2023 ausgezeichnet. 

Im Anschluss werden die Bilder bei der Langen Nacht der Wissenschaften  am 23. Juni 2023ausgestellt.

Senden Sie Ihr digitales Bild bis zum 1. Mai 2023 gradz[at]htwk-leipzig.de.

Bewerbungsvoraussetzungen:

  • Das Bild muss druckfähig sein (Auflösung von mindestens 300 dpi).
  • Bei dem Bild darf es sich nicht um eine Fotomontage handeln.
  • Es kann nur ein Bild eingereicht werden, keine Bilderserien.
  • Das Bild muss einen aussagekräftigen Titel haben.
  • Eine kurze Beschreibung soll die Forschungsperspektive verdeutlichen.
  • Es müssen eindeutige Angaben zu den Urheber*innen des Bildes gemacht werden.

Zur Teilnahme berechtigt sind alle Masterstudierenden, Promovierenden, Postdocs und wissenschaftlich Mitarbeitenden der HTWK Leipzig.

Einblicke aus den vergangen Jahren vermitteln die Bilder der Gewinnerinnen und Gewinner der vorherigen Fotowettbewerbe.

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news-5643Wed, 15 Feb 2023 14:43:20 +0100Mehr Klimaschutz im Bauhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/mehr-klimaschutz-im-bauZum 14. Mal findet am 30. März 2023 an der HTWK Leipzig die Tagung Betonbauteile statt: Das Programm ist online und die Anmeldung geöffnet.

Die sächsische Bauwirtschaft soll nachhaltiger werden, so der Tenor der aktuellen Debatte im sächsischen Landtag. An der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) ist dies bereits seit vielen Jahren ein Schwerpunkt in der Forschung. Auch die 14. Tagung Betonbauteile, die am 30. März 2023 an der Hochschule stattfindet, befasst sich mit Aspekten der Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz sowie mit klassischen Massivbauthemen. Das Programm zur Tagung ist nun online; die Anmeldung geöffnet.

Klaus Holschemacher, Professor für Stahlbetonbau und Leiter des Instituts für Betonbau (IfB) der Fakultät Bauwesen der HTWK Leipzig: „Die Tagungsreihe Betonbauteile berichtet im zweijährigen Rhythmus über den Stand der Forschung und aktuelle Entwicklungen hinsichtlich Planung, Konstruktion und Ausführung von Bauteilen aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton. In diesem Jahr befassen sich die zwölf Vorträge namhafter Referenten aus Baupraxis und Wissenschaft mit Hintergründen und Fortschreibung der normativen Grundlagen, baustofflichen Innovationen und neuen Anforderungen an die Planung und Ausführung von Betonbauteilen.“

Vorträge und begleitende Fachausstellung

Im Mittelpunkt des ersten Tagungsschwerpunktes steht das Bauen mit Carbonbeton: Die Referenten gehen dabei intensiv auf Ausführung und Bemessung von Bauteilen aus dem Baustoff der Zukunft ein. Ebenso wird es einen Vortrag zum Carbonbetontechnikum der HTWK Leipzig geben. In der weltweit ersten Modellfabrikwird die automatisierte Fertigung von Bauteilen aus Carbonbeton erprobt.  Im anschließenden Themenkomplex zum klassischen Massivbau werden Problemstellungen angesprochen, unter anderem zur Bemessung der Mindestbewehrung für Zwangbeanspruchung, zur neuen DAfStb-Richtlinie Stahlfaserbeton, zu Bauzuständen von Halbfertigteilen und nachträglich installierten Bewehrungsanschlüssen unter Brandeinwirkung. Dies ist unterem für Bauingenieurinnen und Bauingenieure in der Tragwerksplanung sowie für die Bauausführung von Interesse. Im letzten Veranstaltungsblock gehen die Experten auf die DAfStb-Planungshilfe „Nachhaltig Bauen mit Beton“, die Holz-Beton-Verbundbauweise und die neue Normengeneration DIN 1045 ein. Abschließend stellt IfB-Mitarbeiter Dennis Messerer ein innovatives Monitoringkonzept vor, das auf der Faseroptik basiert und dazu beitragen kann, den Bauwerksbestand zu erhalten.

Begleitend zum Vortragsprogramm wird es eine Fachausstellung mit Firmen der Bauindustrie sowie von Baufachverlagen und Softwareherstellern geben, für die sich bereits mehr als zehn Aussteller angemeldet haben. Für interessierte Firmen, die bei der Fachausstellung dabei sein möchten, stehen noch wenige Plätze zur Verfügung. Interessenten melden sich bei den Organisatoren der Tagung.

Die Fachtagung ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der HTWK Leipzig, des Fachverbandes Beton- und Fertigteilwerke Sachsen/Thüringen e.V.  und des InformationsZentrums Beton.

Hintergrund zum Institut für Betonbau

Das Institut für Betonbau der HTWK Leipzig wurde 2006 gegründet. In den Forschungsgruppen Massivbau und Nachhaltiges Bauen spielen unter anderem umweltkonforme und nachhaltige neue Baustoffe eine wichtige Rolle in Forschungsprojekten, ebenso baustoffliche und bauteilspezifische Analysen. In der jüngsten Forschungsgruppe Sensorik und Messtechnik sollen ganzheitliche Lösungen zur Zustandsüberwachung von Bauwerken und Bauteilen, aber auch von klassischen Laborversuchen ermöglicht werden.

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news-5637Wed, 08 Feb 2023 12:01:05 +0100SPIN2030 – Agenda für das Wissenschaftsland Sachsenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/spin2030-agenda-fuer-das-wissenschaftsland-sachsenAuf zu den nächsten großen Entwicklungsschritten – Kickoff zu SPIN2030 mit FLEXMit der Kampagne SPIN2030 unterstützt das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK) die Hochschulen und Forschungseinrichtungen: Jetzt werden die Weichen für die strategische Weiterentwicklung im Freistaat Sachsen in Forschung und Lehre bis 2030 gestellt. Bis zum Jahr 2030 wird Sachsen  mindestens 17 Milliarden Euro in die sächsische Wissenschaftslandschaft investieren. Das sind seit jeher die größten Investitionen in die Sächsische Wissenschaft. So kann Sachsens Spitzenposition in der Forschung langfristig gesichert und ausgebaut werden. Die Staatsregierung setzt damit eine klare Priorität auf Wissenschaft, Hochschulen und Forschung.

Am 03. Februar 2023 fand in der Kongreßhalle Leipzig der Auftakt statt. Ministerpräsident Michael Kretschmer und Staatsminister Sebastian Gemkow stellten SPIN2030 vor, flankiert von mehreren Referaten Forschender, die die Breite und Qualität der sächsischen Wissenschaftslandschaft in beeindruckender Weise aufzeigten.

Im Anschluss präsentierten ausgewählte Aussteller aus dem gesamten Freistaat Spitzenforschung auf einer Wissenschaftsmesse, darunter auch die HTWK-Forschungsgruppe FLEX.project unter Leitung von Prof. Alexander Stahr.
Am Gemeinschaftsstand des Transferverbunds der sächsischen HAW (Saxony5) präsentierten Stahr und seine Mitarbeiter Martin Dembski, Marius Zwigart und Luis Barthelemy an einem eigens entwickelten „Mitmach-Demonstrator“ Augmented-Reality: Gäste konnten eine AR-Brille aufsetzen und mit Hilfe eines virtuell ins Sichtfeld projizierten Modells ein reales Riegelwerk einer (verkleinerten) Holzrahmenbaukonstruktion zusammenbauen.

(Fotos: Ben Gierig/SMWK; HTWK Leipzig)

Impressionen vom Kickoff SPIN2030

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news-5623Wed, 08 Feb 2023 09:33:21 +0100HTWK Leipzig bietet ukrainischem Wissenschaftler sicheren Hafen für Forschunghttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-leipzig-bietet-ukrainischem-wissenschaftler-sicheren-hafen-fuer-forschung-1Dr.-Ing. Dmytro Rassokhin kann seine Forschung aus Mariupol dank EFDS-Stipendium mit Unterstützung der HTWK Leipzig fortsetzen

Eigentlich wäre Dr.-Ing. Dmytro Rassokhin jetzt Studiendekan an der Fakultät für Ingenieurs- und Sprachqualifikation der Priazovsky Staatlichen Technischen Universität in Mariupol, Ukraine. Den Posten hatte er erst im September 2021 angetreten.

An der Technischen Universität in Mariupol war er bereits seit seinem Studium tätig. Dmytro Rassokhin absolvierte 2010 sein Bachelor-Studium „Technische Mechanik“ mit Auszeichnung, 2011 sein Master-Studium in „Ingenieurstechnologie“ und begann noch im selben Jahr mit seiner Dissertation. Seinen Doktor der Ingenieurwissenschaften erhielt er Ende 2015 mit einer Dissertation zum Thema „Verbesserung der Qualität von lokal mikrolegiertem Metall unter Schlackenschalen“ an der Nationalen Metallurgischen Akademie der Ukraine in Dnipropetrowsk. Dmytro Rassokhin blieb seiner Technischen Universität Mariupol treu und arbeitete nach seiner Promotion seit 2015 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent an der Fakultät für Maschinenbau und Metallschweißen. Er lehrte zu Themen wie Gerätezuverlässigkeit und mathematische Modellierung und forschte zur Berechnung und Modellierung (SolidWorks, ANSYS) komplexer Systeme wie der Restaurierung von Geräten und Maschinenelementen. Rassokhins Arbeitsgruppe entwickelte zudem Verbundmaterialien, mit dem Ziel der Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegen Verschleiß. Im September 2021 übernahm er darüber hinaus die Aufgaben des Studiendekans der Fakultät für Ingenieurs- und Sprachqualifikation.

Doch mit dem Einfall der russischen Armee in die Ukraine am 24. Februar 2022 endete nicht nur seine wissenschaftliche Karriere abrupt. Für Dr.-Ing. Rassokhin, Ehemann und junger Vater einer kleinen Tochter, begann eine Odyssee. Die monatelange Belagerung und brutale Eroberung von Mariupol forderte tausende zivile Opfer und geht als Kriegsverbrechen in die Geschichtsbücher ein. Seit Mai 2022 ist die Stadt, von der mehr als 90 Prozent aller Gebäude zerstört wurden, offiziell von Russland okkupiert. Für Zivilisten war die Flucht seit Kriegsbeginn im Februar 2022 fast unmöglich. Mariupol stand von Beginn an unter Beschuss und selbst ausgehandelte Evakuierungsrouten wurden rigoros angegriffen.

Die junge Familie Rassokhin schaffte es glücklicherweise raus aus Mariupol und kam im Mai 2022 in Leipzig an. Kaum in Deutschland angekommen bewarb Dr.-Ing. Rassokhin sich initiativ bei der HTWK Leipzig für eine Stelle im Forschungsbereich und fand sofort Gehör und Unterstützung.

Wegen seiner Lehr- und Forschungstätigkeit im Bereich der Verbundwerkstoffe war die Fakultät Ingenieurwissenschaften die richtige Anlaufstelle für ihn und so landete seine Bewerbung bei Prof. Robert Böhm, Inhaber der Professur Leichtbau mit Verbundwerkstoffen. Prof. Böhm konnte Dr. Rassokhin Dank einer Unterstützung durch das Forschungs- und Transferzentrum Leipzig e.V. als Wissenschaftlichen Mitarbeiter zunächst für ein halbes Jahr in seiner Forschungsgruppe an der HTWK Leipzig aufnehmen. Prof. Böhm und sein Team loteten anschließend gemeinsam mit Dmytro Rassokhin weitere Fördermöglichkeiten aus.

Für durch den Ukraine-Krieg vertriebene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler legte unter anderem die Europäische Union bereits im März 2022 besondere Fonds zur Stipendienvergabe an. Auch viele deutsche Forschungseinrichtungen und Institutionen haben eigene Hilfsprogramme für Geflüchtete aufgelegt.

Prof. Böhms Team beantragte für Rassokhin in Berlin ein EFDS*-Stipendium bei ALLEA, der European Federation of Academies of Sciences and Humanities. Mit diesem EU-Fonds soll es wissenschaftlichen Einrichtungen ermöglicht werden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aufzunehmen, damit diese ihre eigenen Forschungsarbeiten in einem sicheren Umfeld fortführen können. Kurz vor Weihnachten kam dann der positive Bescheid aus Berlin.

Seit Januar 2023 ist Dr.-Ing. Dmytro Rassokhin Dank dieses EFDS-Stipendiums als Gastwissenschaftler im Team von Prof. Böhm aktiv und kann seine eigene Forschung zur Entwicklung und Verbesserung von Verbundwerkstoffen als Schutzbeschichtung für kavitationszerstörte Teile an der HTWK Leipzig fortsetzen.

„Als weltoffene Hochschule ist es für uns selbstverständlich Dr. Dmytro Rassokhin in dieser Situation zu unterstützen und ihm die Fortführung seiner Forschungsarbeit an der HTWK Leipzig zu ermöglichen. Die Zusammenarbeit mit Dr. Rassokhin ist hervorragend und auch unser Forschungsbereich profitiert direkt von seiner Arbeit.“, betont Prof. Robert Böhm.

*European Fund for Displaced Scientists

Informationen zum EFDS-Stipendium: https://allea.org/efds-funding-line-1/?cn-reloaded=1

Weitere Informationen zur Belagerung von Mariupol 2022: https://de.wikipedia.org/wiki/Belagerung_von_Mariupol

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news-5617Thu, 02 Feb 2023 09:09:37 +0100Forschung für den Erhalt natürlicher Zähne | Dr.-Ing. Michael Kucher verteidigt erfolgreich seine Doktorarbeit https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/forschung-fuer-den-erhalt-natuerlicher-zaehne-dr-ing-michael-kucher-verteidigt-erfolgreich-seine-doktorarbeitIn seiner Doktorarbeit zur Entwicklung von zahnmedizinischen Instrumenten erforschte Dr.-Ing. Michael Kucher, wie deren Entwicklungsprozess durch die Verwendung simulationsbasierter Methoden verbessert werden kann.

Für seine Doktorarbeit „Hochfrequent beanspruchte Polymerstrukturen für den Einsatz als endodontische Instrumente“ erforschte TU Dresden-Absolvent Michael Kucher, wie der Entwicklungsprozess zahnmedizinischer Instrumente aus polymeren Werkstoffen durch die Verwendung simulationsbasierter Methoden verbessert werden kann. Seine Forschungsergebnisse tragen unter anderem dazu bei, hochfrequent schwingende polymere Instrumente zur Wurzelkanalreinigung auszulegen und zu etablieren.

Verteidigung als Videokonferenz

Am 19. Dezember 2022 verteidigte Dipl.-Ing. Michael Kucher unter dem Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. habil. Maik Gude seine am Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden erarbeitete Dissertation. Die angefertigte Promotionsschrift wurde durch Prof. Dr.-Ing. Niels Modler (ILK, TU Dresden), Prof. Dr.-Ing. Martin Dannemann (Westsächsische Hochschule Zwickau) sowie Prof. Dr.-Ing. habil. Markus Kästner (Institut für Festkörpermechanik, TU Dresden) begutachtet. Weiteres Mitglied der Promotionskommission war Prof. Dr.-Ing. habil. Thomas Wallmersperger (Institut für Festkörpermechanik, TU Dresden).

Die Forschungsarbeit entstand in einem DFG-Gemeinschaftsantrag zwischen dem ILK und der Poliklinik für Zahnerhaltung mit Bereich Kinderzahnheilkunde (ZMK) des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus der TU Dresden.

Forschung für den Erhalt natürlicher Zähne

Im Rahmen seiner interdisziplinären Forschungsarbeit analysierte Dr.-Ing. Michael Kucher unter ingenieurwissenschaftlichen Gesichtspunkten das Gesamtsystemverhalten endodontischer Instrumente zur Desinfektion von humanen Wurzelkanalsystemen (siehe Bild 1, b). Kucher erarbeitete und entwickelte experimentelle sowie numerische Methoden für den Einsatz des thermoplastischen biokompatiblen Polymers Polyetheretherketon (PEEK) als Werkstoff dieser zahnmedizinischen Instrumente.

„In meiner Arbeit leiste ich einen Beitrag zur gezielten, werkstoffgerechten und schwingungsoptimierten Auslegung von zukünftigen zahnmedizinischen Instrumenten zur Wurzelkanalreinigung, die sich maßgeblich auf den langfristigen Erhalt natürlicher Zähne im Rahmen einer Wurzelkanalbehandlung auswirkt. Dieser Beitrag beinhaltet die experimentelle Erfassung des tribologischen Systems, bestehend aus dem Zahngewebe und dem Instrument, die Charakterisierung des dynamischen Deformationsverhaltens des Polymers bei hohen Schwingungsfrequenzen und die kontinuumsmechanische Beschreibung des kontaktbehafteten instationären Schwingungsverhaltens mit Hilfe der Finite-Elemente-Methode“, erklärt Dr.-Ing. Michael Kucher.

„Derzeit befinden sich metallische und polymere endodontische Instrumente – in der Praxis als Endo-Spülspitzen oder Reinigungsansätze bezeichnet – im Einsatz. Hierbei bieten polymere Instrumente aufgrund der geringen Schädigung des Zahngewebes einen wesentlichen Vorteil gegenüber metallischen Instrumenten. Jedoch werden diese Instrumente bisher vorrangig bei Frequenzen im unteren Kilohertz-Bereich eingesetzt und reinigen deshalb weniger effizient. Eine Erhöhung der Schwingungsfrequenz polymerer Instrumente könnte die Strömungsanregung der Spüllösung erhöhen und damit die Reinigungswirkung dieser Instrumente verbessern“, betont Dr.-Ing. Michael Kucher.

„Für diesen Einsatzzweck ergeben sich unterschiedlichste Anforderungen, wie etwa die Vermeidung versagenskritischer Erwärmungsvorgänge. Im Bild 2 ist exemplarisch das typische Erwärmungsverhalten eines in der Einspannung angeregten Prüfkörpers aus dem Polymer PEEK dargestellt. In Zukunft gilt es eine übermäßige Erwärmung und das damit verbundene thermische Versagen der polymeren Instrumente durch ein optimales schwingungsgerechtes Design und eine angepasste Arbeitsweise zu vermeiden. Durch die Anwendung der erarbeiten simulationsbasierten Entwicklungsmethode sollen dazu hocheffizient reinigende polymere Instrumente entworfen werden, welche eine geringe Bruchgefahr und eine minimal invasive Arbeitsweise besitzen“, erläutert Dr.-Ing. Michael Kucher.

Und was bringt die Zukunft?

Dr.-Ing. Michael Kucher wird auch weiterhin in der Forschung, speziell der anwendungsorientierten Forschung von polymerbasierten Leichtbauwerkstoffe arbeiten. Aktuell leitet er die interdisziplinäre Fachgruppe der Professur Leichtbau mit Verbundwerkstoffen, die sich unter anderem mit dem Recycling von Faserverbundstrukturen und der Strukturintegration von elektrischen Energiespeichern beschäftigt. In Zukunft wird er seine Expertise auf den Gebieten der FE-Simulationen, der Materialmodellierung und der experimentellen Charakterisierung polymerer Werkstoffe in die Forschung der Professur einbringen.

Wir gratulieren Dr.-Ing. Michael Kucher herzlich zum erfolgreichen Abschluss seiner Dissertation und wünschen ihm auf seinem weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute sowie für seine Tätigkeit an der HTWK Leipzig weiterhin viel Erfolg.

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news-5611Wed, 01 Feb 2023 11:04:00 +0100Mit Laser und KI gegen Schäden am Straßenbahngleishttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/mit-laser-und-ki-gegen-schaeden-am-strassenbahngleisFür die Mobilität der Zukunft entwickeln HTWK-Forschende im Projekt LaDeLok ein neues System zur Überwachung von Straßenbahngleisen

Allein in Leipzig befördern die Verkehrsbetriebe täglich tausende Personen in ihren Bussen und Straßenbahnen. Für 2021 waren es insgesamt über 100 Millionen Fahrgäste. Der Bedarf ist groß – und damit auch die Abnutzung der Fahrzeuge und Wege. Um insbesondere Schäden an Straßenbahngleisen künftig schneller und automatisiert ausfindig zu machen, startete zum Januar 2023 das neue Forschungsprojekt „LaDeLok“ zur laserbasierten Detektion von Lockerungen im Straßenbahngleis. Am 27. Februar 2023 ist Kick-off-Termin mit Gästen aus Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft.

Mathias Rudolph, Professor für Industrielle Messtechnik an der Fakultät Ingenieurwissenschaften an der HTWK Leipzig sowie Leiter des Projekts LaDeLok: „Im Projekt bringen wir unsere langjährige Expertise zur Zustandsüberwachung ein. Beispielsweise haben wir am Institut für Technologie und Produktion im Maschinenbau bereits einen Prototyp eines drahtlosen Messsystems entwickelt, mit dem ein Sensornetzwerk zur Verschleißdiagnose von Fahrzeugen, Maschinen und Anlagen beiträgt. Im neuen Projekt LaDeLok wollen wir nun ein Messsystem entwickelt, mit dem die Instandhaltung von Straßenbahngleisen verbessert wird.“

Für mehr Sicherheit, Akzeptanz und Pünktlichkeit im ÖPNV

Damit täglich im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) Menschen in Straßenbahnen befördert werden können, müssen neben den Fahrzeugen auch die Gleise im Straßenbahnnetz zuverlässig funktionieren. Zur regelmäßigen Instandhaltung werden beispielsweise Schienenschleiffahrzeuge eingesetzt. Doch die Instandhaltungsmaßnahmen laufen oft nach festen Zeitplänen ab. Schäden werden deshalb meist nicht zeitnah erkannt. Um mehr Sicherheit, Akzeptanz und Pünktlichkeit für die Fahrgäste sowie Anwohnerinnen und Anwohner zu gewährleisten, bedarf es deshalb neuer, innovativer Überwachungsverfahren von Straßenbahngleisen.

„Im neuen Forschungsprojekt LaDeLok soll ein Prototyp entwickelt werden, der mit einem laserbasierten Messsystem kontinuierlich und automatisiert den Zustand der Schienen überwacht“, erklärt Rudolph. Dazu erproben die Projektbeteiligten das neue Messverfahren, um Lockerungen an Schienen, die beispielsweise durch fehlende Vergussmassen hervorgerufen werden, zu erkennen und zu erfassen. Ebenso kritisch sind geometrische Abweichungen der Spurweite unter mechanischer Belastung durch das Fahrzeug selbst. Um die Messtechnik zu steuern und die dabei entstandenen Datenmengen zu übertragen und auszuwerten, wollen die Forschenden zuerst einen Laborprototyp zur Simulation des IT-Straßenbahnbordsystem erstellen. So können mit entsprechenden Verfahren der Künstlichen Intelligenz in zunächst statischen Felduntersuchungen zuverlässig Lockerungen an Schienen und damit Schäden an Straßenbahngleisen analysiert werden. Der im Projekt zu entwickelnde Prototyp soll später im regulären Linienbetrieb an Straßenbahnen getestet werden.

Kick-off am 27. Februar 2023 mit Projektpartnern

Neben dem HTWK-Forschenden Rudolph und seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter Maik Wolf ist das Software- und Systemhaus BitCtrl Systems GmbH aus Leipzig am Projekt beteiligt. Deren Aufgabe bestehen einerseits in der vorbereitenden soft- und hardwareseitigen Integration in die Straßenbahn sowie das Management der erfassten Messdaten. Das Projekt LaDeLok wird für 18 Monate im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND mit insgesamt fast 180.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert.

Beim Kick-off am 27. Februar 2023 treffen sich die Projektpartner mit dem BMDV und weiteren Gästen der Leipziger Verkehrsbetriebe und der Stadt Leipzig. Neben der öffentlichkeitswirksamen Vorstellung der Projektinhalte dient das Treffen zur Vernetzung der im Projekt relevanten Interessensgruppen und der gemeinsamen Koordination der nächsten Projektschritte, Meilensteine und darüber hinausführenden Tätigkeiten.

Hintergrund: Über den mFUND des BMDV

Im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND fördert das BMDV seit 2016 datenbasierte Forschungs- und Entwicklungsprojekte für die digitale und vernetzte Mobilität der Zukunft. Die Projektförderung wird ergänzt durch eine aktive fachliche Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Forschung und durch die Bereitstellung von offenen Daten auf der Mobilithek.

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news-5591Wed, 25 Jan 2023 11:03:09 +0100Digital Wissen über brasilianischen Artenreichtum sammelnhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/digital-wissen-ueber-brasilianischen-artenreichtum-sammelnHTWK-Professor Thomas Riechert digitalisiert Wissen über brasilianische Pflanzen, Pilze und Bakterien mittels Semantic WebOb als Nahrung oder Arzneimittel – Pflanzen spielen für die menschliche Zivilisation eine herausragende Rolle. Über Jahrtausende sammelten Menschen Wissen über die Wirkungen verschiedener Pflanzen- und Pilzarten und überlieferten dieses Wissen zunächst mündlich, später schriftlich. Mittlerweile gibt es zahlreiche digitale Datenbanken, die dieses Wissen für die Lebensmittel- und die Pharmaindustrie zugänglich machen, doch jeder „kocht sein eigenes Süppchen“, so Thomas Riechert.

Der Informatikprofessor der HTWK Leipzig initiierte daher das Forschungsprojekt „DINOBBIO“ mit dem Ziel, vorhandenes Wissen sinnvoll miteinander zu verknüpfen. Dabei arbeitet die Forschungsgruppe „Agile Knowledge Engineering and Semantic Web“ der HTWK Leipzig mit dem Institute of Chemistry der São Paulo State University und mit dem Institute of Physics der University of São Paulo zusammen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Fundaçao de Amparo a Pesquisa do Estado de Sao Paulo (FAPESP) fördern das Projekt von 2021 bis 2024.

Artenreiches Brasilien

Das südamerikanische Land dient besonders gut als Forschungsfeld, da immerhin zehn Prozent der weltweit existierenden Arten in den brasilianischen Wäldern und Wiesen leben. Die Forschenden überführten zunächst wissenschaftliche Ergebnisse aus mehr als 50 Jahren Studien zur brasilianischen Biodiversität in der Datenbank NuBBEDB und verzeichneten dort chemische, biologische und pharmakologische Eigenschaften der Flora und Fauna. Die Kenntnisse werden sie nun standardisiert und zertifiziert in einem Wissensgraphen zusammenfassen und somit leichter zugänglich machen. Durch das Verknüpfen der Daten mittels Semantic Web werden die Naturstoffe leichter auffindbar und das über Jahrtausende gesammelte Wissen über die brasilianischen Artenvielfalt wird nachhaltig nutzbar.

Die Forschungsergebnisse des Projekts, einschließlich wissenschaftlicher Methoden, Ansätze und einer Plattform für den Biochemical Knowledge Graph, sollen in Zukunft auch für die Umsetzung anderer Projekte in Ländern mit großer biologischer Vielfalt in Afrika, Asien, Europa, Ozeanien und Südamerika sowie in anderen Datenbanken anwendbar sein.

Forschung live in sozialen Medien verfolgen

Von Januar bis März 2023 reist Prof. Thomas Riechert nach Brasilien, um dort Forschungspartner zu treffen und das Projekt voranzutreiben. Seine Erlebnisse und Begegnungen teilt er in den sozialen Medien.

Zu den persönlichen Einblicken von Prof. Thomas Riechert auf:

Instagram

Facebook

Prof. Dr. Thomas Riechert

(*1973) ist seit April 2014 Professor für Informationssysteme und Datenmanagement an der HTWK Leipzig. Zuvor forschte und promovierte er am Informatik-Institut der Universität Leipzig. 2006 baute er die Forschungsgruppe „Agile Knowledge Engineering and Semantic Web“ mit auf.

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news-5578Mon, 23 Jan 2023 10:11:08 +0100„Cube: Neues Bauen mit Carbonbeton“ - Buchvorstellung und Rundgang in der Modellfabrikhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/cube-neues-bauen-mit-carbonbeton-buchvorstellung-und-rundgang-in-der-modellfabrikDie HTWK Leipzig lädt am 9. Februar 2023 ins Carbonbetontechnikum ein: Es geht um den Baustoff der Zukunft. Eintritt frei!

Carbonbeton gilt als Baustoff der Zukunft: Er ist ökologischer, langlebiger und effizienter als Stahlbeton, denn er spart Ressourcen wie Sand und Zement und hat eine deutlich bessere CO₂-Bilanz. In verschiedenen Forschungsprojekten wurde der Verbundwerkstoff erprobt. Nun soll er in die Anwendung überführt werden. Jüngste Beispiele zeigen wie es gehen kann: Ende September 2022 wurde in Dresden der „Cube“, das weltweit erste Haus aus Carbonbeton, eröffnet. Tags darauf weihte die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig (HTWK Leipzig) ihr Carbonbetontechnikum ein – eine weltweit einzigartige Modellfabrik, in der die automatisierte Fertigung von Carbonbetonbauteilen getestet wird. Im Dezember 2022 erschien im Wasmuth & Zohlen Verlag ein neues Buch zum Innovationshaus „Cube“ und zur Forschungsgeschichte des zukunftsfähigen Verbundwerkstoffs.

Buchvorstellung mit anschließendem Rundgang am 9. Februar 2023 in Leipzig

Am Donnerstag, den 9. Februar 2023, lädt die HTWK Leipzig in das Carbonbetontechnikum zur Buchvorstellung ein. Nach einer Begrüßung von Klaus Holschemacher, Professor für Stahlbetonbau und Direktor des Instituts für Betonbau an der HTWK Leipzig, werden Herausgeber Prof, Manfred Curbach sowie Bernhard Elias und Rudolf Spindler vom Wasmuth & Zohlen Verlag über das Buch „Cube: Neues Bauen mit Carbonbeton“ sprechen und Publikumsfragen beantworten. Anschließend können die Gäste am geführten Rundgang durch die Modellfabrik teilnehmen und beim Get-together vertiefende Gespräche mit Fachleuten über den Baustoff der Zukunft, den „Cube“ sowie das Carbonbetontechnikum der HTWK Leipzig führen. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird per E-Mail gebeten: cbt (at) htwk-leipzig.de.

Prof. Klaus Holschemacher: „Für uns ist die Buchvorstellung ein toller Anlass, um das Carbonbeontechnikum der HTWK Leipzig der breiten Öffentlichkeit zu zeigen. Hier erforschen wir, welche Prozesse eine effiziente Produktion von Carbonbeton ermöglichen, um damit ökologisch und ökonomisch vorteilhafte Bauteile herzustellen. Denn auch wenn Carbonbeton und Stahlbeton vergleichbare Anwendungsgebiete haben, müssen alle Produktionsschritte und Maschinen an den neuen Baustoff angepasst und zum Teil völlig neu gedacht werden. Insbesondere können wir hier Bauunternehmen zeigen, wie sie ihre Produktionsstätten gestalten müssen, um Carbonbetonbauteile zu produzieren.“

Buch zum „Cube“ und zur Forschungsgeschichte

Hinter dem Baustoff und dem Innovationshaus „Cube“ stehen fast 30 Jahre Forschung vor allem in Dresden, Aachen, Leipzig. Dazu war in Sachsens Landeshauptstadt Dresden Deutschlands größtes Bauforschungsprojekt „C3 – Carbon Concrete Composite“ angesiedelt, das Ende September 2022 abgeschlossen wurde. Der gleichnamige Verband besteht weiterhin. Aktuell engagieren sich 116 Unternehmen, Institutionen und Verbände darin, darunter auch die HTWK Leipzig. Vorstandsvorsitzender vom C3-Verband sowie Bauherr des „Cube“ ist Manfred Curbach, Direktor des Instituts für Massivbau an der Technischen Universität Dresden: „Insgesamt ist nach fast 30 Jahren Forschung zum Thema Carbonbeton etwas völlig Neues entstanden. Wir präsentieren einen Baustoff, der ökologisch vernünftiger ist als Stahlbeton, der auch langlebiger und werterhaltender ist. Statt massig haben wir filigran gebaut, statt geklotzt viel nachgedacht, was man besser machen kann.“

Das zweisprachige und 242-seitige Buch „Cube: Neues Bauen mit Carbonbeton“ dokumentiert mit vielen Fotos und Texten den Bau und die Gestaltung des „Cube“, stellt die am Projekt beteiligten Partner vor und beleuchtet Geschichte und Zukunft der Materialkombination Carbonbeton. So erhalten Interessierte vielfältige Einblicke in die Planung des „Cube“, das Raumkonzept, den konstruktiven Aufbau der Bauteile sowie die Anwendung und Nachhaltigkeit von Carbonbeton. Am Ende des Buches sind Daten und Fakten sowie alle Baubeteiligten mit Kontaktdaten aufgeführt. Fachleute aus Architektur, Bauwesen, Verwaltung und Bauindustrie können sich so über das Bauen der Zukunft informieren, das im Zeichen von Klimaschutz und Ressourceneffizienz steht.

Programm

18:30 Uhr: Einlass
19:00 Uhr: Begrüßung durch Prof. Klaus Holschemacher, Direktor des Instituts für Betonbau der HTWK Leipzig
19:05 Uhr: Buchvorstellung und Gespräch mit Herausgeber Prof. Manfred Curbach, Bernhard Elias und Rudolf Spindler
20:00 Uhr: Geführter Rundgang durch das Carbonbetontechnikum
20:30 Uhr: Get-together

Anmeldung

bitte per E-Mail an: cbt (at) htwk-leipzig.de

Adresse Carbonbetontechnikum

HTWK Leipzig – Carbonbetontechnikum
Hans-Weigel-Straße 2b, 04319 Leipzig
(auf dem MPFA-Gelände)

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news-5573Tue, 17 Jan 2023 15:02:32 +0100Auszeichnung für „Agri-Photovoltaik“-Projekthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/auszeichnung-fuer-agri-photovoltaik-projektSächsischer eku-Zukunftspreis 2022 für HTWK-Forschungsprojekt mit Schulkindern zum Nutzpflanzenanbau unter Photovoltaikanlagen

Nachhaltige Landwirtschaft wird im Zuge des Klimawandels und der Energiewende zunehmend wichtiger. Um auch Schülerinnen und Schüler an dieses Thema heranzuführen, forschen Mitarbeitende und Studierende der HTWK Leipzig seit 2020 gemeinsam mit Schulkindern des Wilhelm-Ostwald-Gymnasiums (WOG) in Leipzig und in Kooperation mit Lehramtsstudierenden der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zum Nutzpflanzenanbau unter Solaranlagen. Nun wurde das Projekt mit dem sächsischen „eku-Zukunftspreis 2022“ ausgezeichnet. „Wir freuen uns sehr über die Würdigung. Indem die Mädchen und Jungen im Projekt selbst erforschen, wie künftig Pflanzenproduktion aussehen kann, werden die Themen Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien sicht- und greifbarer “, sagt Mathias Rudolph, Professor für Industrielle Messtechnik an der HTWK Leipzig und Projektleiter. „Mit der Auszeichnung erhoffen wir uns zudem, dass auch an anderen Standorten, insbesondere an Schulen, Agri-Photovoltaik ausprobiert und über die Vor- und Nachteile diskutiert wird.“

Bei Agri-Photovoltaik (Agri-PV) werden gleichzeitig auf einer Fläche Pflanzen für die Landwirtschaft angebaut und Strom mit Photovoltaikanlagen produziert. So lassen sich Flächen effizienter nutzen. „Außerdem unterstützt Agri-PV die Digitalisierung der Landwirtschaft. Beispielsweise könnten für eine nachhaltige Landwirtschaft statt Pestiziden Roboter eingesetzt werden, die Unkraut zupfen. Ihre benötigte Energie könnten sie über die PV-Anlagen erhalten“, erklärt Julian Hofbauer, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HTWK Leipzig.

Praxisnahe Forschung mit Schülerinnen und Schülern

Das Forschungsprojekt mit Schülerinnen und Schülern des WOG startete am 1. September 2020 und wurde über zwei Jahre von der Robert-Bosch-Stiftung im Rahmen des Programms „Our Common Future“ gefördert. Seitdem waren mehrere Schulklassen an der HTWK Leipzig, um an der speziell dafür eingerichteten Versuchsfläche zu untersuchen, welche Nutzpflanzen sich unter Photovoltaik-Modulen anbauen lassen und welche Auswirkungen Pflanzenanbau unter Photovoltaik-Modulen hat. Während der Projekttage befassten sich die jungen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler neben Pflanzenwachstum und Photovoltaikanlagen außerdem mit Messungen und bauten die dafür benötigte Messtechnik unter Anleitung der HTWK-Forschenden selbst.

Die HTWK Leipzig als außerschulischer Lernort kam sowohl bei den Schulkindern als auch den Lehrerinnen und Lehrern stets gut an. „Das Lernen an außerschulischen Lernorten ist für die Mädchen und Jungen eine schöne Abwechslung, zumal sich die Inhalte durch das Erleben schneller und besser festigen“, freute sich WOG-Lehrerin Dirte Wolf am Ende der letzten Projektwoche im Frühjahr 2022. Seitens der HTWK Leipzig können die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Schulkindern so zudem praxisnah zeigen, wie Forschung funktioniert. „Ziel des Projekts war es, dass die Schülerinnen und Schüler anhand eines realen technischen Beispiels selbstständig umwelt- und ressourcenschonende Strategien entwickeln. Dabei untersuchten sie die Wechselwirkungen zwischen Nutzpflanzen und Photovoltaik-Anlagen“, sagt Hofbauer.

Fortführung des Agri-PV-Projekts

Im Dezember 2022 erhielt das HTWK-Projekt zu Agri-Photovoltaik den „eku-Zukunftspreis 2022“. Mit diesem zeichnet das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) seit 2020 Projekte aus, „die vorbildhaft zu einer ökologisch nachhaltigen Entwicklung in Sachsen und zum Schutz von Klima, Ressourcen, Natur und Umwelt beitragen“, heißt es beim SMEKUL. Insgesamt 131 Ideen für noch nicht realisierte Vorhaben sowie 41 erfolgreich durchgeführte Projekte wurden ausgewählt und mit Preisgeldern bedacht. Über 1,1 Millionen Euro standen zur Verfügung. „Das Preisgeld für unser Agri-PV-Projekt in Höhe von 10.000 Euro wollen wir in das Projekt investieren, um dieses und die Kooperation mit dem Gymnasium fortführen zu können“, so Rudolph.

Am 19. April 2023 treffen sich alle Preisträgerinnen und Preisträger in Radebeul bei Dresden zur Preisübergabe und um ihre Projekte zu präsentieren, sich kennenzulernen und zu vernetzen.

Aufbauend auf das bisherige Schülerprojekt startete an der HTWK Leipzig im Januar 2023 ein neues Forschungsprojekt. Dieses wird für zwei Jahre von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert. Beteiligt sind zudem mehrere Kooperationspartner: der Botanischen Garten in Leipzig, das Berufsbildungswerk Leipzig, Auszubildende im Bereich Gartenbau des Leipziger Wilhelm-Ostwald-Gymnasiums sowie des Kantgymnasiums, das Berufliche Bildungswerk „Saline Technikum“ in Halle und das Landtechnische Zentrum Borna. Künftig forschen die Beteiligten verstärkt an Messtechnik, mit denen Schülerinnen und Schüler bei Agri-Photovoltaik Mangelerscheinungen sowie Insekten, die als Nützlinge oder Schädlinge auftreten können, untersuchen.

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news-5549Thu, 05 Jan 2023 11:09:05 +0100Digitalisierung für Arbeit und Bildung stärkenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/digitalisierung-fuer-arbeit-und-bildung-staerkenKooperationsprojekt „Zentrum digitale Arbeit“ schafft umfangreiche Wissenssammlung für kleine und mittelständische UnternehmenWie werden kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) morgen arbeiten? Wie und wo werden sie sich weiterbilden? Wie kann Digitalisierung speziell KMU in den neuen Bundesländern sinnvoll unterstützen? Forschende der HTWK Leipzig und Projektpartner haben im „Zentrum digitale Arbeit“ seit 2019 gemeinsam mit Institutionen und Unternehmen beispielhafte Unterstützungsmethoden erarbeitet und Handreichungen und Hilfestellungen publiziert.

Thinktank und Zukunftszentren

Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) brachte ihre Expertise zu digitalen Geschäftsmodellen, Datenanalyse und E-Learning in den Thinktank ein. Sie arbeitete im Projekt unter Leitung des Vereins ARBEIT UND LEBEN Sachsen mit der Universität Leipzig und ATB Arbeit, Technik und Bildung aus Chemnitz zusammen. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, der Europäische Sozialfonds und der Freistaat Sachsen förderten das Zentrum digitale Arbeit.

In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen entstanden fünf Regionale Zukunftszentren, in denen kleine und mittlere Unternehmen und ihre Beschäftigten beraten und vernetzt werden. Das übergeordnete Zentrum digitale Arbeit (ZdA) in Eilenburg stand dabei als Thinktank an der Schnittstelle zwischen dem Bundesarbeitsministerium und den Zukunftszentren, um Forschungswissen zum digitalen und demografischen Wandel des Arbeitsmarkts zu generieren und weiterzugeben.

HTWK erarbeitet praxistaugliche Handreichungen

Ziel der Arbeit der HTWK Leipzig im Gesamtprojekt Zentrum digitale Arbeit war es, Wissen zu generieren, mit Projekt- und Praxispartnern auszutauschen und daraufhin dieses Wissen zielgruppengerecht zu verteilen und mit Bedarfen in KMU zu koppeln. „Dies ist erfolgreich gelungen. Während des Projektzeitraums haben wir zahlreiche Beiträge in Form von wissenschaftlichen Ausarbeitungen, Forschungsberichten und Synopsen im Wissenspool des Zentrums digitale Arbeit veröffentlicht“, erläutert Projektleiter Holger Müller, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der HTWK Leipzig. (siehe https://www.zentrum-digitale-arbeit.de/wissenspool)

Plattform der innovativen Lehr- und Lernkonzepte

Außerdem ergaben sich aus den umfangreichen Recherchen Kenntnisse für eine konzeptuelle Zuarbeit und für Beratungen zur Implementierung von innovativen Lehr- und Lernkonzepten auf einer Lernplattform. Im Ergebnis ist eine Tool-Box aller Qualifizierungskonzepte entstanden. Dort können Teilnehmende sich zu Themen wie dem agilen Arbeiten, zur digitalen Kommunikation, zur Nutzung von Chatbots oder zum maschinellen Lernen weiterbilden (siehe https://www.zentrum-digitale-arbeit.de/toolbox/qualifizierungskonzepte).

Instrument zur Messung der Datenintegration in das Geschäftsmodell

Des Weiteren entwickelten die Forschenden eine Messmethode für den Reifegrad der Datenintegration in das Geschäftsmodell. „Dieses Instrument haben wir umfangreich geprüft und an die Zielgruppe optimal angepasst“, erläutert Dr. Sven Preußer, Mitarbeiter im Projekt. Derzeit wird das Instrument als Webanwendung umgesetzt und ist ab Mitte 2023 kostenfrei verfügbar.

 

Publikationen

Preußer, Sven & Müller, Holger (2021): Kriterien zur Messung des Reifegrads der Datenintegration in das Geschäftsmodell. In: Zeynep Tuncer et al. (Hrsg.): 3. Wissenschaftsforum: Digitale Transformation, Lecture Notes in Informatics (LNI), Gesellschaft für Informatik, Bonn. 

Preußer, Sven & Müller, Holger (2022): The BMC Data – a holistic tool for measuring the maturity of data integration into the business model. Special issue: A Holistic Approach to Digitalization, International Journal of Innovation Management. 

Projektwebsite an der HTWK Leipzig

Projektwebsite des Zentrums digitale Arbeit

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news-5480Fri, 16 Dec 2022 15:00:00 +0100„Meine Forschung unterstützt Menschen nach einem Schlaganfall“https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/meine-forschung-unterstuetzt-menschen-nach-einem-schlaganfallDoktorand Benjamin Kalloch im Portrait von „Dr. Who? – Promovieren an der HTWK Leipzig“Ein Schlaganfall ist für die Betroffenen und ihre Familien ein starker Einschnitt. Häufige Folgen sind beispielsweise Lähmungen der Arme oder Beine. Umso wichtiger ist es, danach mit geeigneten Rehabilitationstherapien Bewegungen wieder zu erlernen. Lernprozesse können dabei mit Elektrohirnstimulationen beschleunigt werden. Um diese zu optimieren, führte Benjamin Kalloch Simulationen am Computer durch. Er promovierte an der HTWK Leipzig in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften.

Das Video ansehen bei YouTube.

In der Videoreihe „Dr. Who? – Promovieren an der HTWK Leipzig“ stellen sich Doktorandinnen und Doktoranden der HTWK Leipzig vor.

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news-5517Mon, 12 Dec 2022 15:01:00 +0100„Good Vibrations“https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/good-vibrationsWie kann eine kostengünstige Alternative zur berührungslosen Messung von Oberflächenschwingungen aussehen? HTWK-Absolvent Raphael al Diban erfolgreich promoviert Gute und schlechte Schwingungen beeinflussen nicht nur das menschliche Miteinander, sondern liefern auch wertvolle Informationen über den Zustand von Werkzeugmaschinen sowie die Qualität des Bearbeitungsprozesses. Oberflächenschwingungen berührungslos auf optischem Weg zu messen ist mit hoher Genauigkeit möglich, aber die entsprechenden Instrumente sind teuer und empfindlich. Eine kostengünstige Alternative entwickelte M.Sc. Raphael al Diban am MNZ der HTWK Leipzig auf der Basis von äußerst preiswerten DVD-Pickups.

Nach Modifikation der optischen Komponenten und einer passenden elektronischen Beschaltung ist er damit in der Lage, Vibrationen mit hoher Auflösung über einen weiten Frequenzbereich zu erfassen. Anhand der Prozessverfolgung an einer Drehbank demonstrierte er die Praxistauglichkeit des Prototypen.

Diese erfolgreichen, von den HTWK-Professoren Christian Weickhardt (MNZ) und Mathias Rudolph (FING) betreuten Arbeiten, fanden am 25. November mit der Promotion von Raphael al Diban an der TU Chemnitz (Betreuung: Frau Prof. Gröger von der Fakultät Maschinenbau) ihren feierlichen Abschluss.

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news-5442Wed, 30 Nov 2022 11:53:14 +0100Neueste Entwicklungen im Betonbauhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/neueste-entwicklungen-im-betonbauNachhaltig und innovativ: Institut für Betonbau mit drei Forschungsgruppen auf der 10. Betonfachtagung 2022 in Leipzig vertreten (30.11.-01.12.)

Innovative Verbundwerkstoffe wie Carbonbeton, neue Möglichkeiten des Bauens mit 3D-Druck oder Hybridkonstruktionen mit Holz und Beton sollen die Baubranche ressourcen- und klimafreundlicher machen. Die neuesten Entwicklungen im Betonbau werden am 30. November und 1. Dezember 2022 auf der 10. Betonfachtagung in Leipzig präsentiert. Gemeinsam mit dem Informationszentrum Beton, der Technischen Universität Dresden (TU Dresden) und der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden richtet die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) die zweitägige Fachtagung mit der begleitenden Fachausstellung in diesem Jahr aus.

„Wir freuen uns, zum ersten Mal mit dem Institut für Betonbau der HTWK Leipzig zentraler Partner der Betonfachtagung zu sein. Seit mehr als 15 Jahren bringen wir unsere Expertise sowohl zum Massivbau als auch zum nachhaltigen Bauen für umweltkonformes und nachhaltiges Bauen der Zukunft mit ein“, sagt Klaus Holschemacher, Professor für Stahlbetonbau und Direktor des Instituts für Betonbau (IfB).

Innovatives und nachhaltiges Bauen

Bei der zweitägigen Tagung werden in vier Themenblöcken die neuesten Entwicklungen im Betonbau vorgestellt. In der ersten Session zu Baustoffinnovationen referiert unter anderem IfB-Direktor Holschemacher zum „Bauen im Klimawandel“: „Indem Holz und Beton verbunden werden, können Ressourcen erheblich eingespart werden. Daher forscht das IfB schon seit vielen Jahren an der Holz-Beton-Verbund (HBV)-Bauweise. Zuletzt wurden hanffaserkunststoffverstärkte, hochleistungsfähige und ressourceneffiziente HBV-Decken entwickelt, welche diese Bauweise auch für weitgespannte Decken im Hochbau interessant machen soll.

Weitere klimafreundliche und ressourcenschonende Einsatzmöglichkeiten von Betonen werden im zweiten Themenkomplex zur Nachhaltigkeit beleuchtet. Unter anderem erklärt IfB-Mitarbeiter Ludwig Hertwig, wieso zur Herstellung von Beton alkalisch aktivierte Bindemittel (AAB) eine Alternative zu herkömmlichen Zementen sind. Hertwig: „In Forschungsprojekten am Institut für Betonbau konnte gezeigt werden, dass die Verwendung von AAB-Betonen für ein Transportbetonwerk möglich ist und sich das Bindemittel auch für die Herstellung von Textilbeton eignet.“

Außerdem hält IfB-Mitarbeiter Wladislaw Polienko einen Vortrag zur „Stützenverstärkung mit Carbonbeton“: „Indem die korrosionsbeständige Bewehrung aus Kohlenstofffasern in eine Feinbetonmatrix eingebettet wird, entfällt die sonst übliche Betondeckung. Dadurch resultieren im Vergleich zum traditionellen Stahlbeton geringere Schichtdicken und damit geringere Eigenlasten bei gleicher oder sogar höherer Tragfähigkeit."

Regelwerke und Praxisbeispiele

Am zweiten Tag befasst sich die Tagung mit Regelwerken, also Neuerungen für Normen im Baubereich, sowie Bauwerken im Ingenieur- und Hochbau. Beispielsweise geht es dort um auch Carbonbeton in der Baupraxis. Dazu wurde jüngst in Dresden Ende September 2022 das erste Haus aus Carbonbeton fertiggestellt: Der Cube. Daran beteiligt waren federführend die TU Dresden und unter anderem auch die HTWK Leipzig. Außerdem eröffnete die HTWK Leipzig am 29. September 2022 das Carbonbetontechnikum in Leipzig-Engelsdorf. „In der Modellfabrik erforschen wir, welche Prozesse eine effiziente Produktion von Carbonbeton ermöglichen, um damit ökologisch und ökonomisch vorteilhafte Bauteile herzustellen. Außerdem zeigen wir hier Bauunternehmen, wie sie ihre Produktionsstätten gestalten müssen, um Carbonbetonbauteile zu produzieren“, so Holschemacher.

Neben den Fachvorträgen können die Teilnehmenden aus Forschung und Wirtschaft in der begleitenden Fachausstellung weitere Informationen zu einzelnen Forschungsgruppen oder Industriepartnern erhalten sowie mit Fachexpertinnen und -experten ins Gespräch kommen.

Hintergrund zum Institut für Betonbau

Das Institut für Betonbau der HTWK Leipzig wurde 2006 gegründet. In den Forschungsgruppen Massivbau und Nachhaltiges Bauen spielen unter anderem umweltkonforme und nachhaltige neue Baustoffe eine wichtige Rolle in Forschungsprojekten, ebenso baustoffliche und bauteilspezifische Analysen. In der jüngsten Forschungsgruppe Sensorik und Mestechnik sollen ganzheitliche Lösungen zur Zustandsüberwachung von Bauwerken und Bauteilen, aber auch von klassischen Laborversuchen ermöglicht werden.

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IFB > Nachhaltiges BauenFB > Fakultät > AktuellesHTWK > ForschenHTWK > StartseiteHTWK > Hochschule > Aktuelles
news-5424Fri, 25 Nov 2022 11:41:00 +0100Wie sicheres Wohnen häusliche Gewalt vermindern kannhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wie-sicheres-wohnen-haeusliche-gewalt-vermindern-kannGewalt gegen Frauen geschieht meist in den eigenen vier Wänden. Die HTWK Leipzig erforscht den Zusammenhang von sicherem Wohnen und häuslicher GewaltIm eigenen Heim will man sich geborgen fühlen, doch nach wie vor werden viele Menschen Opfer häuslicher Gewalt in einer intimen Beziehung oder im Rahmen einer Trennung. In 80 Prozent der gemeldeten Fälle sind Männer die Aggressoren und verüben sexualisierte sowie körperliche Gewalt wie Schläge und Tritte. Zudem kommt es zu psychischer Gewalt wie Demütigungen, Drohungen, Einschüchterungen oder sozialer Isolation.

Häusliche Gewalt ist eine große Gefahr für die körperliche und seelische Unversehrtheit der Betroffenen und setzt sich häufig über Generationen fort. Zunehmend prekäre Wohnverhältnisse bergen ein zusätzliches Risiko: Knapper Wohnraum, fesselnde Mietverhältnisse, fehlende Wohnperspektiven nach dem Aufenthalt in Frauenhäusern oder eine digitale Kontrolle durch die Partnerinnen und Partner tragen eine Mitschuld. Ebenfalls problematisch ist, dass es für Menschen aus ländlichen Räumen schwieriger ist, Hilfe von Trägern oder Netzwerken zu erhalten. Aber auch in Städten werden die Bedarfe von Betroffenen in multiplen Problemlagen, die beispielsweise durch eine Behinderung oder psychische Erkrankung entstehen, nicht im Sinne der Istanbul-Konvention erfüllt.

Die Istanbul-Konventionen

Das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, auch Istanbul-Konvention genannt, ist ein völkerrechtlicher Vertrag. Die Konvention schafft seit 2014 verbindliche Rechtsnormen gegen Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt.

Zum Übereinkommen

Neue Forschungsstelle

Den Zusammenhang zwischen sicherem Wohnen und häuslicher Gewalt erforschen Rüdiger Wink, Professor für Volkswirtschaftslehre, und die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Friederike Frieler und Sarah Otto seit April dieses Jahres. In den nächsten drei Jahren wollen sie, gefördert vom Freistaat Sachsen, eine interdisziplinäre Forschungsstelle etablieren und ein Netzwerk von Akteurinnen und Partnern in Sachsen aufbauen.

Die interdisziplinäre Forschungsstelle zur Prävention häuslicher Gewalt und Förderung sicheren Wohnens arbeitet mit Erkenntnissen, die aus Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Psychologie und Geisteswissenschaften zusammenfließen. Dabei kooperieren sie mit regionalen Trägereinrichtungen und der Wohnungswirtschaft.

Zunächst analysierten sie das bestehende Netzwerk und erschlossen Datenquellen zu Sozialräumen in sächsischen Städten. Im nächsten Schritt wollen sie Kooperations- und Transferstrukturen mit gesellschaftlichen Akteuren sowie mit Unternehmen aus der Wohnungswirtschaft aufbauen. Ziel ist es, gemeinsame Transferformate und Präventionsprogramme zu entwerfen und das Thema international weiter zu verfolgen. Denkbar ist zukünftig, dass die HTWK Leipzig Modellprojekte und Pilotvorhaben zum Thema wissenschaftlich begleitet und an der Einwerbung entsprechender Fördermittel mitwirkt.

Die Wohnung, ein sicherer Ort?

Sich zuhause sicher fühlen – dieses Grundbedürfnis ist für Betroffene häuslicher Gewalt nicht erfüllt. Meist handelt es sich um Frauen und Kinder. Um der Gewalt zu entkommen, ist fast immer das Aufsuchen eines sicheren Ortes beziehungsweise der Umzug in eine neue Wohnung notwendig. Der Wohnungswechsel ist mit einer Vielzahl von Schwierigkeiten verbunden, die aus den individuellen Schutz- und Versorgungsbedürfnissen der Betroffenen, psychischer Verletzung und Traumatisierung sowie geringem Zugang zu Ressourcen erwachsen können. Doch auch wenn die eigene Kraft noch reichen mag, können strukturelle Probleme wie ein allgemeiner Mangel an leistbarem Wohnraum, Diskriminierung und Vorbehalte gegenüber Betroffenen ein Hindernis darstellen. Lange Aufenthalte in Schutzhäusern, verdeckte oder offene Wohnungslosigkeit sind nur einige der ungünstigen Folgen für betroffene Frauen. Hier können Erkenntnisse über die Bedingungen für Interventionsmöglichkeiten dazu beitragen, Betroffenen den Zugang zu sicherem Wohnraum zu erleichtern.

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news-5425Thu, 24 Nov 2022 17:00:00 +0100Transformation erforschenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/transformation-erforschenHTWK Leipzig unterstützt Bewerbung der Stadt Leipzig um „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ mit ihrer Forschungskompetenz

Die Städte Leipzig und Plauen haben sich gemeinsam für Sachsen um das „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ beworben. Beide gelten als Ausgangspunkt der Friedlichen Revolution von 1989, die 1990 schließlich zur Deutschen Einheit führte. Mit dem Umbruch geht eine weitreichende Transformation der Regionen einher. Um nun über 30 Jahre später insbesondere die Einheit Deutschlands weiter zu festigen, will die Bundesregierung bis 2038 in Deutschland ein Zukunftszentrum errichten. Als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft soll dort einerseits die Erfahrung und Leistung der Menschen aus und in Ostdeutschland in den letzten 30 Jahren sichtbar gemacht und andererseits sollen dort die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft untersucht werden.

Die Bewerbung um ein Zukunftszentrum wird von vielen Einrichtungen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft unterstützt. Auch Bürgerinnen und Bürger können sich mit einer Eintragung in eine Namensliste dafür engagieren.

Unterstützung durch spezifische Forschung

Die HTWK Leipzig unterstützt ebenfalls die Bewerbung der Städte Leipzig und Plauen um ein „Zukunftszentrum für Europäische Transformation und Deutsche Einheit“. Sie ist eine der forschungsstarken Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Deutschland und ist als zweitgrößte sächsische Hochschule die­ser Art führende ingenieurswissenschaftliche Forschungs- und Ausbildungsstätte.

„In der Ausschreibung der Bundesregierung wird gefordert, dass die zu schaffende Einrichtung auf ‚inter- und transdisziplinäre Weise‘ zu Transformationsprozessen in Deutschland forschen soll, und ein mit dem Zukunftszentrum verbundenes wissen­schaftliches Institut soll sich auch Themen wie Digitalisierung, Klimawandel und Energiewende widmen. Hier kann die HTWK Leipzig anknüpfen und mit ihrem Profil und ihren Forschungsschwerpunkten ein solches Zukunftszentrum wesentlich mit­gestalten“, so Mark Mietzner, Rektor der HTWK Leipzig. Forschungskompetenzen liegen beispielsweise in den Bereichen der digitalen Transformation, der angewandten Digitalisierung und des ressourcenschonenden Energieeinsatzes. Ebenso hervorzuheben sind die Fakultät Digitale Transformation, verschiedene Studiengänge (u.a. mit Bezug zum Forschungsprofil „Bau & Energie") oder der ausgelobte Förderpreis Angewandte Digitalisierung.

Im Folgenden sind einige ausgewählte Forschungsprojekte genannt:

Zentrum digitale Arbeit

Forschungs- und Erfahrungswissen zum digitalen und demografischen Wandel des Arbeitsmarktes, verknüpft mit Praxiserfahrungen aus den fünf Regionalen Zukunftszentren.

Laufzeit: bis 31. Dezember 2022

Mittelstand-Digital Zentrum Leipzig-Halle

Nachhaltigkeit durch innovative Produktgestaltung und Digitalisierung.

Laufzeit: 01.07.2022 – 30.06.2025

Data Navigator

Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bei der digitalen Transformation.

Laufzeit: seit 01.04.2022

Tri5G

Im Leipziger Nordraum entsteht ein 5G-Reallabor, das 5G-Anwendungen in Industrie und öffentlichen Diensten testet.

Laufzeit: 15.12.2021 – 14.12.2024

FAssMII

Feedback-Basiertes E-Assessment in den MINT-Fächern Mathematik, Informatik und Ingenieurwissenschaften.

Laufzeit: 01.08.2021 – 31.07.2024

GoodBrother

Technologien und Dienste im Bereich der Assistenzsysteme für selbständiges und betreutes Wohnen.

Laufzeit: 01.09.2020 – 30.09.2024

Die Villa von Sette Bassi in Rom

Bauhistorische Neubearbeitung und Rekonstruktion einer Villenanlage – Schwerpunkt: Heritage Building Information Modeling (HBIM).

Laufzeit: 01.05.2020 – 30.04.2023

SmartKMU

Smarte Simulationswerkzeuge für die Prozessdigitalisierung in klein- und mittelständischen Unternehmen der verarbeitenden Industrie.

Laufzeit: 01.01.2020 – 31.12.2022

H2-Infra

H₂-Infrastruktur: Forschende testen im Wasserstoffdorf in Bitterfeld-Wolfen den effizienten und sicheren Betrieb von Wasserstoffverteilnetzen. 

Laufzeit: 01.01.2022 – 31.12.2024

DigiTransSachs

Die Forschungsgruppe setzte sich mit digitalen Transformationsprozessen in der sächsischen Wirtschaft auseinander.

Laufzeit: bis 30. Juni 2022

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news-5422Tue, 22 Nov 2022 15:22:40 +0100Abkühlung für unsere Städtehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/abkuehlung-fuer-unsere-staedteHTWK-Doktorand Fabian Görgen erklärt auf Konferenz für nachhaltige Architektur in Chile, wie Fassaden mit Granulatfüllung gegen Sommerhitze helfen

Durch den Klimawandel und die Urbanisierung steigen die Temperaturen. Vor allem Großstädte leiden in den Sommermonaten unter enormem Hitzestress. Um dem entgegenzuwirken, suchen Forschende nach Lösungen, mit denen neben dem Innenraumklima auch das urbane Außenklima verbessert werden kann. Eine Lösung könnten innovative Fassadenmodule mit Granulatfüllung sein. Die porösen Steine können Wasser speichern und es bei großer Hitze wieder abgeben – ein Effekt, der für Abkühlung sorgt. Erste Ergebnisse für die Entwicklung eines solch kühlenden Fassadensystems stellt HTWK-Doktorand Fabian Görgen am 23. November 2022 in einem Vortrag auf der PLEA-Konferenz für nachhaltige Architektur und Stadtplanung in der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile vor.

Görgen ist seit 2020 Doktorand am Institut für Hochbau, Baukonstruktion und Bauphysik der HTWK Leipzig. Gefördert durch ein HTWK-Promotionsstipendium arbeitet er an einem gekoppelten Simulationsmodell, das mikroklimatische Einflüsse in Gebäudeenergie- sowie bauphysikalische Berechnungen integriert. Aufbauend darauf will er ein Fassadensystem entwickeln, das zu einer verbesserten thermischen Behaglichkeit im urbanen Außenraum beiträgt.

Abkühlung durch den Verdunstungseffekt von Wasser

„Um Abkühlung für unsere Städte zu erreichen, müssen die Anpassungsstrategien für die breite Masse erschwinglich sein. So ist eine flächendeckende Anwendung möglich, die die gesamte Bevölkerung vor Hitze schützen kann“, erklärt Görgen. Weil das Fassadensystem also günstig, aber auch möglichst nachhaltig und ressourcenschonend sein soll, suchte der Bauingenieur zunächst nach geeignetem Füllmaterial. Dieses sollte außerdem leicht sein sowie eine hohe Wasseraufnahme- und Saugfähigkeit haben. Poröse Granulate aus Stein erfüllen die Anforderungen. Sie sind deutlich leichter und wasseraufnahmefähiger als andere poröse Baustoffe wie Ziegel oder Porenbeton.

Das Wasser, das von den Granulaten aufgenommen werden soll, ist Regenwasser, das beispielsweise bei Starkregenereignissen in großen Mengen vorhanden ist. Dieses wird in Städten oft ungenutzt durch die Kanalisation abgeleitet, weil es durch die versiegelten Flächen nicht im Erdboden versickern kann. Mit Görgens geplantem Fassadensystem könnte es zwischengespeichert und zur Abkühlung genutzt werden. Wasser hat eine hohe thermische Masse, weshalb es sich nicht so schnell aufheizt. Der Verdunstungskühlungseffekt sorgt zudem für kühlere Temperaturen im städtischen Außenraum.

Erster Prototyp: Granulat im Test

Görgens Untersuchungen ergaben: Am besten geeignet ist ein Granulat aus Vulkangestein. Dieses verbaute er im Sommer 2022 in einem ersten Prototyp, um so die Wirkungsweise zu testen. Die Messergebnisse dienen ihm zur Validierung des gekoppelten Simulationsmodells. Ziel ist es, dieses Simulationsmodell in einer frühen Planungsphase von Bauvorhaben einzusetzen, um so standortspezifische Konzepte für eine optimale Verbesserung der Behaglichkeit im Außenraum erstellen zu können.

Konferenzthema „Städtebau in Zeiten des Notstands“

Die Ergebnisse seiner Voruntersuchung präsentiert Görgen in seinem Vortrag zur „Hygrothermischen Charakterisierung von wasserabsorbierenden Granulaten“ auf der 36. PLEA-Konferenz. Seine Teilnahme förderte der Deutsche Akademische Austauschdienst DAAD in der Förderlinie „HAW-Konferenzreisen“. Neben Görgen kommen vom 23. bis 25. November 2022 in der südamerikanischen Großstadt zahlreiche weitere Fachleute,  Forschende und Studierende aus über 40 Ländern zusammen, um sich mit der zentralen Frage zu befassen: „Werden die Städte überleben? – Die Zukunft der nachhaltigen Gebäude und des Städtebaues in Zeiten des Notstands.“ Görgens Forschungsergebnisse werden nach der Konferenz frei als Open Access veröffentlicht.

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news-5405Tue, 15 Nov 2022 09:38:17 +0100Solarfassaden auf der Smart City Expo in Barcelonahttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/solarfassaden-auf-der-smart-city-expo-in-barcelonaArchitekten der HTWK Leipzig zeigen, wie sich Solarmodule ästhetisch und effizient in vorgehängte Beton- und Aluminiumfassaden integrieren lassen

Sonnenenergie an Häuserwänden nutzen – das ist ein Ziel des Architektur-Instituts Leipzig (ai:L) an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig). Vom 15. bis 17. November 2022 präsentiert das ai:L-Team seine in Forschungsprojekten entwickelten Solarfassaden Solar.shell und Solar.con auf dem Smart City Expo World Congress in Barcelona. Prof. Frank Hülsmeier, Stefan Huth und Adrian Heller zeigen am Gemeinschaftsstand der Wirtschaftsförderung Sachsen (Gran Via, 2-0-C/121) Fassadenmuster und Projektfilme. Begleitend dazu berichtet Hülsmeier im Vortragsprogramm der Germany Trade and Invest am 15. November ab 14 Uhr über den Stand der Forschung sowie über erste Fassadenrealisierungen.

Gebäudeintegrierte Photovoltaik birgt großes Potenzial für die Energiewende: 6.000 Quadratkilometer Gebäudedächer und doppelt so viel Fassadenfläche ließen sich theoretisch in Deutschland für Photovoltaik nutzen. Doch Fassaden sollten nicht nur funktionell, sondern auch abwechslungsreich gestaltet sein, findet Hülsmeier: „Um die Energiewende zu schaffen, müssen wir Architektinnen und Architekten mitnehmen. Allein flächig mit schwarzen Solarpanels behängte Wände wären keine Lösung für einen vielfältigen öffentlichen Raum.“

Solar.con: Photovoltaik in Betonwaben

Ein Ansatz ist die Integration von Photovoltaik in Sichtbetonfassaden. Damit Betonhersteller derartige Fassaden wirtschaftlich umsetzen können, müssen sie in Serie produzierbar sein. Die Grundidee: Die Photovoltaikmodule sollen sich optimal zur Sonne ausrichten, der Beton passt sich als Designelement gestalterisch dieser Maßgabe an, sodass sich eine glatte Wand in eine dreidimensionale Struktur verwandelt. Bei Solar.con entstand ein sechseckiges Beton-Modul, in dessen Zentrum das Solarmodul eingelassen ist. Der Vorteil einer solchen gleichseitigen Wabenform besteht darin, dass mit einem Standardelement neben Süd- auch Ost- und Westfassaden umgesetzt werden können: Indem die Solar-Beton-Elemente 60 Grad nach links oder rechts gedreht werden, verändert sich die Orientierung des Solarmoduls.

„Sogar innerhalb einer Solar.con-Fassade können unterschiedliche Modulausrichtungen realisiert werden. So können wie die Stromerzeugung auf die Morgen- und Abendstunden ausdehnen und Ertragsspitzen um die Mittagszeit vermeiden“, erklärt Stefan Huth. Ist ein Solarmodul defekt oder erbringt es im Laufe seines Lebens weniger Leistung, kann es ausgetauscht werden. Derzeit wird die erste Solar.con-Fassade beim Projektpartner Hering Bau in Burbach in Westfalen errichtet. Die Forschung wird durch das Bundeswirtschaftsministerium gefördert, Projektpartner sind die Sunovation Produktion GmbH, das Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik sowie das Institut für Baustoffe der Technischen Universität Dresden.

Solar.shell: Solarmodule in einer Aluminiumfassade

Ein weiterer Vorschlag zur Integration ertragsoptimiert ausgerichteter Solarmodule ist die vorgehängte Fassade von Solar.shell aus Aluminium-Verbundelementen, an der Hülsmeier, Huth und Heller seit 2015 arbeiten. Wie eine Solar.shell-Fassade im Detail aussieht, berechnet ein Algorithmus. Darin fließen Informationen wie Gesamtfläche, erwünschter Stromertrag, Standort, Himmelsrichtung und die Eigenschaften der verwendeten Materialien ein. Ein Computerprogramm berechnet dann, wie groß die Einzelelemente sein müssen, um den Platz optimal auszunutzen. Diesen Vorschlag können Architektinnen und Architekten mit ihren Gestaltungsideen erweitern. Gegenüber flächig installierten Modulen kann eine derart ausgerichtete Fassade deutlich mehr Energie pro Quadratmeter Photovoltaik-Fläche erzielen: im Mittel sind es 33 Prozent mehr, im urbanen Umfeld mit höherer Verschattung sogar bis zu 55 Prozent.

In Bad Rappenau im Landkreis Heilbronn wurde 2021 das erste Gebäude mit einer Solar.shell-Fassade fertiggestellt. Im Mai 2022 erzielte das Architektur-Institut Leipzig den 3. Platz beim Sonderpreis Nachhaltigkeit des Innovationspreises Reallabore 2022 des Bundeswirtschaftsministeriums.

Autorinnen: Dr. Rebecca Schweier & Katrin Haase

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news-5382Mon, 14 Nov 2022 10:20:00 +0100Was das Pariser Klimaschutz-Abkommen (nicht) leistethttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/was-das-pariser-klimaschutz-abkommen-nicht-leistetUm die Erderwärmung zu verlangsamen, müssen viele Staaten einen Beitrag leisten. Wie wirksam ist das Pariser Abkommen?Die vergangenen sieben Jahre waren die heißesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Auswirkungen des Klimawandels spüren wir bereits durch häufigere Starkregen, Hitzesommer und Stürme. Steigt die Erderwärmung weiterhin so schnell, werden der Anstieg des Meeresspiegels und immer häufigere Extremwetterereignisse Teile der Welt unbewohnbar machen. Die Weltgemeinschaft hat sich deshalb bei der Klimakonferenz 2015 in Paris nach zähem Ringen darauf verständigt, die durchschnittliche Erderwärmung auf weniger als zwei Grad zu begrenzen. Das Pariser Abkommen wurde bis heute von 192 und damit fast allen Staaten der Welt in nationales Recht umgesetzt.

Auf konkrete gemeinsame Maßnahmen zur Erreichung des Zwei-Grad-Ziels konnten sich die Vertragsstaaten allerdings bislang nicht einigen. Stattdessen setzen sie auf Verfahrensregeln und Transparenz durch die Offenlegung freiwilliger nationaler Beiträge: Jeder Staat gibt eine Erklärung ab, in der er seine Klimaschutzbeiträge definiert und geplante sowie ergriffene Maßnahmen beschreibt. Alle fünf Jahre soll jeder Staat seine „NDCs“ (nationally determined contributions) aktualisieren und die Beiträge zum Klimaschutz erhöhen. Die erste Bestandsaufnahme aller Beiträge ist für 2023 anvisiert.

Erste Analysen zeigen jedoch: Die angekündigten Beiträge zum Klimaschutz werden voraussichtlich nicht ausreichen, um dauerhaft unter dem Zwei-Grad-Ziel zu bleiben. Die Klimaschutzanstrengungen der Staaten müssen also ambitionierter werden. Ein interdisziplinäres Team aus Rechtswissenschaftlerinnen und Ökonomen der HTWK Leipzig, der Hochschule Bochum, des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Mannheim und des Instituts für ökologische Raumforschung Dresden hat vor diesem Hintergrund gemeinsam untersucht, wie wirksam die vereinbarten Regeln des Pariser Abkommens sind und durch welche Maßnahmen die Wirksamkeit verbessert werden könnte.

Klimaschutzverhandlungen als soziales Dilemma

„Das grundlegende Dilemma ist, dass Klimaschutz ein globales öffentliches Gut ist: Alle profitieren davon, wenn die Erderwärmung eingedämmt wird. Die dafür nötigen Maßnahmen verursachen allerdings erhebliche individuelle Kosten. Deshalb ist es aus Sicht der einzelnen Staaten am günstigsten, wenn andere mehr in den Klimaschutz investieren als man selbst“, erklärt Bodo Sturm, Ökonomieprofessor an der HTWK Leipzig. Sturm hat untersucht, wie sich die Vorgabe des Pariser Abkommens, die eigenen Anstrengungen kontinuierlich zu erhöhen, auf die Höhe der nationalen Beiträge auswirkt. Seine Vermutung: Dieses Fortschrittskriterium ist kontraproduktiv. Um das zu belegen, entwarf er gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Carlo Gallier vom ZEW Mannheim ein Experiment.

Dabei konnten 340 Probandinnen und Probanden über fünf Runden etwas Geld erspielen. Sie bekamen ein eigenes Budget, das sie für sich behalten oder in einen gemeinsamen Topf abgeben konnten. Je voller der gemeinsame Topf, desto mehr sprang für alle heraus. Ein Drittel der Teilnehmenden konnte fünf Runden lang frei seinen Einsatz wählen, ein Drittel durfte von Runde zu Runde seinen Einsatz nicht verringern und ein Drittel musste, wie im Pariser Abkommen, von Runde zu Runde mehr Geld in den gemeinsamen Topf werfen. „Wir beobachten einen deutlichen und statistisch signifikanten Effekt“, fasst Sturm die Erkenntnisse zusammen: „Die Spielenden reduzieren zu Beginn des Spiels ihre Beiträge für das Gemeinwohl, wenn sie in Zukunft ihre Beiträge nicht absenken dürfen oder höhere Beiträge leisten müssen.“ Zwar führen solche Spielbedingungen im Verlauf zu steigenden Beitragsniveaus. Dieser Anstieg ist aber nicht stark genug, um die Effizienzverluste zu Beginn auszugleichen.

Für die internationale Klimapolitik bedeutet das: Das Fortschrittskriterium, nach welchem alle Staaten ihre Anstrengungen alle fünf Jahre verstärken müssen, schadet möglicherweise mehr als es nutzt. „Die Staatengemeinschaft sollte stattdessen stärker auf bedingt kooperative Maßnahmen setzen, die auf Gegenseitigkeit abzielen. Das auch im Völkervertragsrecht geläufige Prinzip ‚Leistung gegen Gegenleistung‘ könnte daher stärker angewendet werden. Wenn beispielsweise Staaten in einer Art ‚Klimaklub‘ Steuern für CO₂-Emissionen erheben und gleichzeitig Importe aus Staaten ohne CO₂-Bepreisung zusätzlich besteuern, gibt es für alle einen Anreiz, CO₂-Emissionen zu verringern“, so Sturm.

Wer leistet zu wenig?

In einer Sache sind sich die Staaten, die in den Klimaschutz investieren, einig: Die Beiträge sollen fair verteilt werden. Doch was das heißt, liegt im Auge des Betrachters. Ein Beispiel: Staaten wie China oder Indien empfinden es als fair, wenn die „historische Schuld“ eine Rolle spielt. Nach dieser Argumentation haben die Industriestaaten ihren Wohlstand über hundert Jahre lang auf Kosten des Klimas erwirtschaftet. Ärmere Staaten hingegen haben lange kaum CO₂-Emissionen verursacht und möchten ihr Wirtschaftswachstum nun nicht durch hohe Klimaschutzzusagen dämpfen. Industriestaaten hingegen argumentieren, dass die klimaschädlichen Auswirkungen hoher Treibhausgasemissionen in der Vergangenheit nicht bekannt waren. Weit zurückliegende Emissionen genau zu messen und einzelnen Staaten zuzuordnen, sei zudem kaum möglich.

Es ist sehr schwierig zu beziffern, wer fairerweise wie viel zum Klimaschutz beitragen soll. Doch wenn die „Lastenverteilungsregeln“ klarer wären, könnten die Staaten die Anstrengungen der anderen besser einschätzen. „Das Pariser Abkommen ist ein völkerrechtlicher Vertrag und als solcher bindend für die Vertragsparteien. Allerdings ist der Wortlaut der Lastenverteilungsregeln so vage, dass die juristische Auslegung keine hinreichende Klarheit über den Umfang der nationalen Klimaschutzbeiträge schafft, sondern vielmehr den Vertragsstaaten die Aufgabe überträgt, das Klimaschutzziel in ‚gemeinsamer, aber unterschiedlicher Verantwortung‘ zu erreichen“, erklärt Cornelia Manger-Nestler, Professorin für Deutsches und Internationales Wirtschaftsrecht. Sie hat gemeinsam mit der Völkerrechtlerin Dr. Ulrike Will an der HTWK Leipzig das Vertragswerk analysiert. „Die erwartete Nichteinhaltung des Zwei-Grad-Ziels kann rechtlich nicht auf einzelne Staaten bezogen werden. Vielmehr trägt die Staatengemeinschaft als Ganzes die Verantwortung dafür, dass die Ambitionen beim Klimaschutz derzeit noch nicht hinreichend sind“, so das Urteil der beiden Rechtswissenschaftlerinnen.

Ulrike Will führt weiter aus: „Die offenen Lastenverteilungskriterien und die starke Betonung der freiwilligen nationalen Beiträge im Pariser Abkommen werfen die Frage auf, wie die einzelnen Staaten das Regelwerk für sich interpretieren. Denn wenn viele Staaten einer ähnlichen Rechtsauslegung folgen, dann beeinflusst diese sogenannte ‚nachfolgende Übung‘ die Rechtsnorm selbst.“ Die Völkerrechtlerin hat 193 nationale Beiträge untersucht. Dabei fand sie heraus: Konsens herrscht darüber, dass die Staaten, die absolut betrachtet mehr Treibhausgase ausstoßen, auch mehr in den Klimaschutz investieren müssen. Außerdem legen die Staaten Wert auf eine faire Verteilung der Klimaschutzbeiträge – und am häufigsten wird unter „fair“ verstanden, dass die Emissionen pro Kopf berücksichtigt werden. Hier enden allerdings bisher die Gemeinsamkeiten. Kein Wunder, denn die nationalen Beiträge unterscheiden sich von Staat zu Staat in Detailierungsgrad und Umfang erheblich.

„Um klarere Kriterien für die Lastenverteilungsregeln zu erlangen, müssten die nationalen Beiträge einheitlicher werden. Deshalb habe ich eine offene Tabelle für die Lastenverteilung entwickelt, die die Staaten den NDCs beilegen könnten“, so Will. Die Vertragsstaatenkonferenz hat 2021 in Glasgow Berichtstabellen für andere Themenbereiche beschlossen. Für die Lastenverteilung gibt es ein solches Format bisher noch nicht. Will: „Natürlich kann man die Staaten zu nichts zwingen. Aber wenn sie sich überhaupt zu bestimmten Punkten positionieren – also beispielsweise dazu, welche Kriterien für die Lastenverteilung ihnen am wichtigsten sind – dann schafft das mehr Transparenz über die Maßstäbe, wer wie viel zum Klimaschutz beitragen soll.“

Die Zeit zu handeln wird immer knapper. Schon in wenigen Jahrzehnten könnte die Erde so warm werden, dass ein unumkehrbarer Erwärmungskreislauf in Gang kommt. Doch nur auf völkerrechtliche Diplomatie als Wunderwaffe gegen den Klimawandel zu setzen, findet Will naiv. „Die Erwartungen sind zu hoch“, so ihre Einschätzung. „Wenn es allerdings gelingt, einige Mechanismen im Pariser Abkommen zu optimieren – durch mehr Transparenz in den freiwilligen nationalen Beiträgen der einzelnen Staaten, das Vermeiden von Fehlanreizen und zusätzliche preisbasierte Anreize – dann kann das Abkommen mittelfristig zu größeren internationalen Klimaschutzanstrengungen führen.“

Die Klimaziele der EU

Alle 27 Mitgliedsstaaten der EU haben ein gemeinsames Klimaschutzziel im Pariser Abkommen vereinbart. Sie wollen ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 Prozent gegenüber 1990 reduzieren und bis 2050 klimaneutral werden. Als Instrumente nutzt die EU einen Emissionshandel, nunmehr mit stärkerer Berücksichtigung des Verkehrssektors, und eine Lastenteilungsverordnung, die den einzelnen EU-Mitgliedern konkrete Ziele für Gebäude, Verkehr, Landwirtschaft, Abfallwirtschaft und kleine Unternehmen vorgibt. Vereinbart wurde zudem der „European Green Deal“, ein durch Finanzmittel und ein EU-Klimaschutzgesetz unterfüttertes Konzept, das eine Brücke zwischen dem Pariser Abkommen und den nationalen Gesetzen der EU-Mitgliedsstaaten schlägt.

Die Klimaziele Deutschlands

Deutschland will bis 2030 seine Treibhausgasemissionen um 65 Prozent gegenüber 1990 reduzieren und bereits bis 2045 klimaneutral werden. Bis 2038 sollen die Kohlekraftwerke vom Netz gehen. Mit dem Sofortprogramm Klimaschutz 2022 sollen acht Milliarden Euro in eine Industrie ohne Kohle, in grünen Wasserstoff und grünen Stahl, in energetische Gebäudesanierung und klimafreundlichen Verkehr fließen. Über die Hälfte der Mittel sind für Fördermaßnahmen für klimafreundliche Gebäude vorgesehen.

Vitae

Prof. Dr. Bodo Sturm (*1972) ist seit 2009 Professor für Volkswirtschaftslehre und Quantitative Methoden an der HTWK Leipzig und zugleich assoziiertes Mitglied des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim. Er nutzt experimentelle Wirtschaftsforschung, um Anreizprobleme der internationalen Umweltpolitik zu erforschen.

Prof. Dr. Cornelia Manger-Nestler (*1976) ist seit 2009 Professorin für Deutsches und Internationales Wirtschaftsrecht an der HTWK Leipzig. Sie erforscht Rechtsfragen, die sich aus dem Zusammenspiel von nationalem, europäischem und internationalem Wirtschaftsrecht ergeben. Ihr besonderes Interesse gilt einem besseren Verständnis der Reichweite von europa- und völkerrechtlichen Regeln an der Schnittstelle zwischen transnationalen Wirtschafts- und Finanzräumen.

Dr. Ulrike Will (*1987) war von 2018 bis 2022 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HTWK Leipzig. Sie promovierte über Border Adjustments für das europäische Emissionshandelssystem und deren Vereinbarkeit mit dem Welthandelsrecht und studierte Staats-, Politik- und Rechtswissenschaften. Ihre Forschungsschwerpunkte sind das internationale Klimaschutzrecht und das Welthandelsrecht.

Ausgewählte Publikationen

Gallier, C.; Sturm, B. (2021): The Ratchet Effect in Social Dilemmas, Journal of Economic Behavior and Organization 186: 251–268, doi.org/10.1016/j.jebo.2021.03.022

Will, U.; Manger-Nestler, C. (2021): Fairness, Equity and Justice in the Paris Agreement: Terms and Operationalization of Differentiation, Leiden Journal of International Law 34(2): 397–420, doi.org/10.1017/S0922156521000078

Will, U. (2022): Differentiation in the NDCs to the Paris Agreement – A Legal and Empirical Analysis, Carbon & Climate Law Review 16(1): 56–72, https://doi.org/10.21552/cclr/2022/1/8

Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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FW_Aktuelles-News-externFW_FORSCHUNGHTWK > ForschenHTWK > Hochschule > Aktuelles
news-5389Fri, 11 Nov 2022 12:46:00 +0100So vereinfacht digitale Planung das Bauen mit Holzhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/so-vereinfacht-digitale-planung-das-bauen-mit-holzHTWK Leipzig zeigt Holzbauforschung auf der Denkmal-Messe sowie Museologie und Vermessungskunde auf der parallel stattfindenden MUTEC (24.–26.11.2022)Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der große Mengen Kohlenstoff langfristig bindet. Doch Bauen mit Holz ist meist teurer und aufwändiger als mit Stein oder Beton. Die Forschungsgruppe FLEX an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) nutzt digitale Planungswerkzeuge, um Holz als Baumaterial zu einer Renaissance zu verhelfen. Verschiedene Ergebnisse aus aktuellen Projekten stellen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der Denkmal-Messe, der Europäischen Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung, vom 24. bis 26. November 2022 in Leipzig vor. Mehrere hundert Ausstellende informieren hier über aktuelle Entwicklungen des Bauens im Bestand mit natürlichen Baustoffen wie Holz und Lehm sowie des klimaschonenden Bauens.

Forschung verhilft Zollinger-Bauweise zur Renaissance

Blickfang des Ausstellungstandes sind zwei gekrümmte Dachelemente in weiterentwickelter Zollinger-Bauweise. Die Forschungsgruppe FLEX arbeitet seit mehreren Jahren an der Renaissance der über hundert Jahre alten Dachbauweise des Merseburger Stadtrats Friedrich Zollinger. „Die Baumethode war effizient und materialsparend, doch der Aufbau der Dächer war sehr aufwändig. Noch dazu senkten sie sich mit der Zeit ab. Deshalb haben wir konstruktive Mängel beseitigt und den Bauprozess auf der Basis der Möglichkeiten der Digitalisierung deutlich effizienter gestaltet“, erklärt Professor Alexander Stahr. Dafür wurden Stahr und sein Team auf der Denkmal-Messe 2016 mit einer Goldmedaille für herausragende Leistungen in der Denkmalpflege in Europa ausgezeichnet. Aktuell entwickeln die Forschenden die Bauweise dahingehend weiter, dass eine wirtschaftlich effiziente, automatisierte und digital gesteuerte Fertigung und Vormontage durch Zimmerei- und Dachdecker-Betriebe möglich wird. Dafür erhalten die Forschenden gemeinsam mit ihren sieben Projektpartnern aus Wissenschaft und Praxis rund eine Million Euro Förderung vom Bundeslandwirtschaftsministerium.

Augmented Reality für Zimmerleute

Außerdem präsentiert die Forschungsgruppe ein Assistenzsystem für die handwerkliche Vorfertigung von Holzständerwänden mithilfe von Augmented Reality. Besucherinnen und Besucher des Messestands können eine Daten-Brille aufsetzen und mit dieser Unterstützung an einem tischgroßen Modell im Maßstab 1:3 Schwelle, Stiele, Kämpfer und Rähm zum Ständerwerk eines Wandelements in Holzrahmenbauweise fügen. Im zweiten Arbeitsschritt können sie durch die Schalungsplatten „hindurch“ die Lage der Hölzer sehen – eine große Hilfestellung für das millimetergenaue Einbringen von Nägeln, Schrauben, und Klammern. Dadurch wird die handwerkliche Vorfertigung im Holzbau effizienter.

Zu finden sind die Forschenden am Gemeinschaftsstand mit der Bennert GmbH (Stand G45). Der auf die Denkmalsanierung spezialisierte Mittelständler aus Thüringen will in der nahen Zukunft gemeinsam mit der Forschungsgruppe FLEX ein Schirmdach aus Holz für E-Tankstellen umsetzen. Das Design erinnert an einen Blütenkelch und wurde von Markus Schaller und Christopher Stolle im Rahmen ihres Architektur-Studiums an der HTWK Leipzig entworfen.

Museologie & Vermessungskunde präsentieren sich auf MUTEC

Auf der parallel stattfindenden Internationalen Fachmesse für Museums- und Ausstellungstechnik präsentiert die HTWK Leipzig ihren Bachelorstudiengang Museologie (Stand I20) sowie den Masterstudiengang „Museumspädagogik | Bildung und Vermittlung im Museum“ (Stand I16). Als weiterbildender Studiengang kann dieser auch berufsbegleitend absolviert werden. Der Bewerbungszeitraum für das Sommersemester 2023 beginnt am 1. Dezember. Direkt daneben führt Ulrich Weferling, Professor für Vermessungskunde, in die Methode des Heritage Building Information Modeling ein und stellt seine Forschung zur digitalen Rekonstruktion der Villa Sette Bassi aus dem 2. Jahrhundert in Rom vor.

Im Rahmenprogramm der MUTEC am Freitag, dem 25. November, sind die beiden Museumsstudiengänge gleichfalls vertreten. Unter dem Titel „Forschen und Bewahren, Dokumentieren und Interpretieren“ werden von Professor Johannes Tripps und Dr. Britta Schmutzler sowie dem Absolventen Bernhard Baumecker „Einblicke in die Leipziger Museologie“ gegeben (13:30 bis 14:30 Uhr, Moderation: Professorin Gisela Weiß). Im Themenblock „Bewahren“ referiert Professor Markus Walz zu „Dauerarbeit am Kulturellen Gedächtnis – Licht- und Schattenseiten der drei Gedächtnisinstitutionen“ (15.30 Uhr bis 18 Uhr).

Autorinnen: Dr. Rebecca Schweier & Katrin Haase

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flex > AllgemeinFB > Fakultät > AktuellesFIM > Fakultät > AktuellesHTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵FAS - NACHRICHTEN - ARCHITEKTURHTWK > ForschenHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
news-5350Thu, 03 Nov 2022 09:30:00 +0100Forschen für sichere und effiziente Stromnetzehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/forschen-fuer-sichere-und-effiziente-stromnetzeDr. Kai Bartholomäus erhält den Dissertationspreis 2022 der Stiftung HTWK für seine Forschung zur Zuverlässigkeit von Mittelspannungsnetzen

Energieversorgungsnetze übertragen Strom von den Kraftwerken zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Doch die hohe Versorgungszuverlässigkeit ist gefährdet: Im Rahmen der Energiewende wird die Infrastruktur stark ausgebaut. Weil immer mehr elektronische Erzeuger wie Photovoltaikanlagen und Verbraucher wie Elektrogeräte an deutliche größere Netze angeschlossen werden, kann dies zum übermäßigen auftreten unerwünschter Frequenzanteile in Strom und Spannung führen.

Eine Methode, mit der hohe Frequenzen, sogenannte Oberschwingungen, gemessen und reduziert werden können, entwickelte Dr.-Ing. Kai Bartholomäus im Rahmen seiner Doktorarbeit. So kann die Versorgungszuverlässigkeit trotz Netzausbau beibehalten werden. Zudem entwickelte er das Messverfahren des frequenzselektiven Erdschlusses, um die Wirksamkeit seiner Methode nachzuweisen. Für seine Forschung ehrte ihn die Stiftung HTWK mit dem Dissertationspreis 2022.

Oberschwingungen beeinflussen Versorgung

Zu Störungen im Energienetz kommt es häufig, ohne dass es Verbraucherinnen und Verbraucher merken. Ein typischer Netzfehler ist ein Erdschluss. Bei diesem kommt es ungewollt zu einer Verbindung zwischen einem unter Spannung stehenden Leiter und dem Erdreich. Verursacht wird so ein Kurzschluss, wenn zum Beispiel eine große Landmaschine zu nah an Stromleitungen entlangfährt und dann der Strom über diese zum Erdreich fließt. Auswirkungen wie Stromausfälle sind selten. Oft können sich die Verteilnetze „selbst heilen“, weil bei ihnen eine Erdschlussspule eingesetzt wurde. Diese sorgt dafür, dass nur wenig Strom abgeleitet wird und die vorgegebenen Grenzwerte eingehalten werden.

Doch der Anschluss von immer mehr elektronischen Erzeugern und Verbrauchern an deutlich größere Energienetze führt immer häufiger zu mehr Oberschwingungen. Bei zu hohen Oberschwingungen wird bei einem Erdschluss trotz Erdschlussspule mehr Strom abgeleitet, als es die Grenzwerte erlauben. „Für Betreiberinnen und Betreiber von Energienetzen ist es wichtig, die Oberschwingungsanteile zu kennen, weil ein zu hoher Erdschlussstrom für Mensch und Tier gefährlich wäre und andere Anlagen beeinflussen könnte“, so Bartholomäus.

Vorteile der Erdschlussspule nutzbar gemacht

Das Problem ist: „Eine Erdschlussspule kann nur für eine bestimmte Frequenz eingestellt werden und kann damit auch nur diese Frequenz des Stroms bei einem Erdschluss kompensieren“, sagt Bartholomäus. Damit dies auch bei einem zu hohen Reststrom von Oberschwingungen funktioniert, entwickelte er bereits seit 2011 am Institut für Elektrische Energietechnik der HTWK Leipzig eine Erweiterung für die Erdschlussspule mit. Dieses Verfahren entwickelte Bartholomäus während seiner Promotion von 2013 bis 2019 weiter. Dabei legte er den Fokus auf die Frage ob, und, wenn ja, wie, das Verfahren bei weiterem Netzausbau angepasst werden muss. „Mit meiner Arbeit konnte ich zeigen, dass rein passive Schaltungen, bestehend aus Reihen- und Parallelschwingkreisen, geeignet sind, um mit geringem Aufwand die dominanten Oberschwingungsanteile im Erdschlussreststrom ausreichend zu reduzieren. Die einzelnen Schaltungen müssen bei variablen Energienetzen – und damit auch beim Netzausbau – nicht angepasst werden“, fasst Bartholomäus das zentrale Ergebnis seiner Arbeit zusammen.

Verfahren im Test: Netzversuche

Um die Wirksamkeit seiner Technologie nachzuweisen, bereitete Bartholomäus anschließend Netzversuche vor. „Der Erdschlussreststrom besteht aus mehreren Frequenzen, von denen einige zu Schäden oder Überlastungen – und damit zu Netzausfällen und Stromausfällen bei Kundinnen und Kunden – führen können. Für meine Messungen sind jedoch nur die Oberschwingungen relevant“, so der Ingenieur. „Deshalb habe ich zusätzlich das Verfahren des frequenzselektiven Erdschlusses entwickelt.“ Damit können bestimmte Frequenzen wie eben Oberschwingungen kontrolliert und gemessen werden, ohne dass es zu Netzausfällen kommt. Das Verfahren meldete er 2014 zum Patent an.

Die Netzversuche führte Bartholomäus in Mittelspannungsnetzen mit 20 Kilovolt durch. Viele Messungen fanden beim Energieversorger „N-ERGIE“ in Nürnberg und Franken statt, weil die Netze dort sehr groß und damit die Gefahr von zu großen Erdschlussreststömen höher ist. Können Netzbetreiberinnen und -betreiber aufgrund zu hoher Oberschwingungen die Grenzwerte nicht mehr einhalten, können sie die Netze umstrukturieren oder bei Fehlerauftritt schnellstmöglich abschalten. Beide Maßnahmen sind aufwendig, teuer und beeinträchtigen die Versorgungszuverlässigkeit. Die Erfindung von Bartholomäus ist eine einfache, günstige und zugleich wirksame Alternative.

Mess-Equipment verkleinern

Das Equipment für die Messungen passt in einen kleinen LKW-Container. Mittlerweile war die Technologie über 360 Mal im Einsatz. „Würde man das gleiche Verfahren in Hochspannungsnetzen einsetzen, die mit 110 Kilovolt betrieben werden, wäre die benötigte Technik fünfmal so groß und damit nicht mehr zu handhaben“, so Bartholomäus. Im 2021 gestarteten Forschungsprojekt "MENKI" will er auch dafür eine Lösung finden. „So können wir mit unserer Forschung dazu beitragen, dass die Stromnetze im Zuge der Energiewende effizient und sicher bleiben.“

Vita

Kai Bartholomäus studierte nach seiner Ausbildung zum Elektroinstallateur ab 2004 an der HTWK Leipzig Elektrotechnik und Informationstechnik. Seit 2009 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Elektrische Energietechnik und forscht dort im Team „Smart Diagnostik und Online Monitoring“. 2013 bis 2019 promovierte er an der Technischen Universität Dresden in Kooperation mit der HTWK Leipzig. Seine Dissertation mit dem Titel „Nutzung passiver Elemente zur Kompensation von Oberschwingungsanteilen im Erdschlussreststrom und Erzeugung frequenzselektiver Erdschlüsse“ erhielt das Prädikat „magna cum laude“ („mit großem Lob“). Finanziert wurde sein Forschungsvorhaben durch verschiedene Förderprojekte des Bundeswirtschaftsministeriums. Ausgleich findet Bartholomäus bei einem Hobby, das akustisch nicht weit vom Stromsurren entfernt ist: Beim Imkern mit tausenden summenden Bienen.

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news-5337Thu, 20 Oct 2022 10:05:18 +0200HTWK startet Kooperation mit renommiertem Forschungsinstitut aus Südkoreahttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-startet-kooperation-mit-renommiertem-forschungsinstitut-aus-suedkoreaWissenschaftler der Fakultät Ingenieurwissenschaften besuchten das Korea Institute of Science and Technology in Südkorea Die HTWK Leipzig hat innerhalb der DFG-Initiative „Unterstützung der Internationalisierung von Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (UDIF-HAW)“, die sich explizit an HAWs wendet, welche sich für internationale Forschungskooperationen interessieren oder ausbauen möch­ten, eine Kooperation mit dem renommierten Korea Institute of Science and Technology (KIST), Institute of Advanced Composite Materials (Jeonbuk, Südkorea) gestartet. Nachdem die DFG im August diesen Jahres die entsprechenden Mittel bewilligte, reisten die HTWK-Wissenschaftler Prof. Robert Böhm, Prof. Peter Schulze und M.Sc. M.A. Philipp Johst von der Fakultät Ingenieurwissenschaften im Oktober nach Südkorea zu Absprachen über gemein­same For­schungs­projekte.

Am 11. Oktober 2022 trafen die HTWK-Wissenschaftler im südkoreanischen Jeonbuk bei einer bilateralen Konferenz am KIST auf ihre Kooperationspartner. Zu Beginn der Konferenz präsentierten die südkoreanischen und deut­schen Wissenschaftler gegenseitig ihre aktuellen Forschungsprojekte. Anschließend erfolgten bilaterale Absprachen über zukünftige gemeinsame Aktivitäten in den Forschungs­feldern Leichtbau, Additive Fertigung sowie hybride und multifunktionale Werkstoffe. Im kommen­den Jahr ist ein Gegenbesuch der südkoreanischen Forscher in Leipzig geplant.

Abstract Book KIST 2022 (pdf-Download)

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news-5329Tue, 18 Oct 2022 10:28:27 +0200Wasserstoffdorf Bitterfeld-Wolfen ausgezeichnethttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wasserstoffdorf-bitterfeld-wolfen-ausgezeichnetInnovationspreis der deutschen Gaswirtschaft für anwendungsorientierte Forschung von MITNETZ Gas, HTWK und DBI-Gruppe zur Verteilung von Wasserstoff

Wasserstoff soll einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten, denn er lässt sich mithilfe erneuerbarer Energien erzeugen und anschließend transportieren und speichern. Damit er in Industrie und Privathaushalten genutzt werden kann, bedarf es einer entsprechenden Infrastruktur. Wissenschaftler der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) testen seit Mai 2019 im Wasserstoffdorf im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen gemeinsam mit der Mitteldeutschen Netzgesellschaft Gas mbH (MITNETZ Gas) und der DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH unter realen Bedingungen, wie Wasserstoff sicher, kostengünstig und umweltverträglich verteilt werden kann. Am 12. Oktober 2022 wurde das Wasserstoffdorf mit dem Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft in der Kategorie „Anwendungsorientierte Forschung“ ausgezeichnet.

„Mit der Testinfrastruktur im Wasserstoffdorf Bitterfeld schafft MITNETZ Gas zusammen mit ihren Partnern vielfältige wichtige und praxisbezogene Erfahrungswerte bei Transport, Verteilung und Anwendung von 100 Prozent Wasserstoff. So werden das Wissen und die Grundlagen geschaffen, die für die Umstellung der bestehenden Gasinfrastruktur auf Wasserstoff dringend benötigt werden“, so die Würdigung der Jury.

„Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung des Wasserstoffdorfs. Gemeinsam mit unseren Partnern MITNETZ Gas und der DBI-Gruppe erforschen wir hier, wie die Energie- und Wärmewende durch den Einsatz von Wasserstoff unterstützt werden kann“, sagt Robert Huhn, Professor für Gas- und Wärmenetze an der HTWK Leipzig.

Das Wasserstoffdorf Bitterfeld-Wolfen

Im Wasserstoffdorf in Bitterfeld-Wolfen wird auf einer Versuchsfläche von 12.000 Quadratkilometern der Transport von Wasserstoff erprobt. Herzstück ist das 1.400 Meter lange Verteilnetz, an welches eine Gasdruckregel- und -messanlage sowie ein Versuchscontainer mit Messtechnik angeschlossen sind. Bis 2040 wollen die europäischen Gasnetzbetreiber ein Wasserstoffnetz betreiben und dazu überwiegende Teile ihrer heutigen Infrastruktur umstellen und weiterentwickeln. Die Forschung im Wasserstoffdorf Bitterfeld-Wolfen ergab, dass prinzipiell die vorhandene Erdgasinfrastruktur nach Prüfung und gegebenenfalls Anpassung auch für Wasserstoff genutzt werden kann. Allerdings geben die bisher für Gasverteilnetze verwendeten Kunststoffmaterialien Reststoffe in den transportierten Wasserstoff ab. Für bestimmte Anwendungen wie beispielsweise Brennstoffzellen wird besonders reiner Wasserstoff benötigt. Daher erforschen Ingenieure der DBI-Gruppe, welche Materialien für den Transport von besonders reinem Wasserstoff geeignet sind und wie sie sich im Langzeitbetrieb bewähren. Ein Team um HTWK-Professor Robert Huhn wertet umfassende Monitoringdaten des Wasserstoffdorfs aus und analysiert die gesamte Wasserstoffwertschöpfungskette im Rahmen einer Ökobilanzierung (Life Cycle Analysis). Die MITNETZ Gas wiederum entwickelt Strategien für Betrieb und Instandhaltung von Wasserstoffverteilnetzen.

In diesem Video bei Youtube wird das Wasserstoffdorf Bitterfeld-Wolfen von Anna Schwert (MITNETZ Gas) im Rahmen der Nominierung für den Innovationspreis vorgestellt.

Das Wasserstoffdorf Bitterfeld-Wolfen entstand im Rahmen des Forschungsprojekts HYPOS mit Fördermitteln des Bundesforschungsministeriums. Die aktuellen Forschungsaktivitäten werden im Projekt H2-Infra aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

Das Wasserstoffdorf öffnet interessierten Fachleuten und Medienschaffenden regelmäßig seine Tore. Die nächsten Tage der offenen Tür finden am 9. November und am 14. Dezember 2022 statt. Zur Anmeldung

Über den Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft

Mit dem Innovations­preis würdigt die deutsche Gas­wirt­schaft zu­kunfts­weisende Energie­­kon­zepte. In diesem Jahr lag der Fokus auf der Trans­formation des Energie­systems hin zur Klima­neu­tral­ität. Mehr als 50 Bewerbungen gingen ein, davon wurden 12 Projekte in den vier Kategorien „Anwendungs­orien­tierte Forschung“, „Nach­haltige Erzeugung“, „Intelli­gente Infra­struktur“ und „Effiziente Anwen­dungs­technik“ nominiert. Der Preis wird seit 1980 alle zwei Jahre durch eine Jury aus Ver­tre­terinnen und Vertretern der Wissens­chaft, Fach­medien und Ver­bänden der deutschen Gas­wirt­schaft ver­liehen.

Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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news-5309Thu, 06 Oct 2022 09:20:41 +0200PVmCharge | Für mehr Solar-Ladestationen von E-Autos & Co im öffentlichen Raum https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/pvmcharge-fuer-mehr-solar-ladestationen-von-e-autos-co-im-oeffentlichen-raumForschungsprojekt der HTWK widmet sich der Bestimmung idealer Standorte für Solarstrom-Ladestationen für elektrifizierte Fahrzeuge auf öffentlichen ParkplätzenIm Dezember 2022 startete mit PVmCharge an der Fakultät Ingenieurwissenschaften der HTWK Leipzig ein Projekt, das einen wesentlichen Beitrag für den Ausbau der Infrastruktur von Solar-Ladestationen für den elektrifizierten Verkehr darstellt. Gefördert wird das Projekt im Rahmen der Innovationsinitiative mFund durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.

Die geringe Anzahl an Ladestationen für E-Autos und andere elektrifizierte Fahrzeuge im öffentlichen Raum bremst umweltfreundliche Mobilitätskonzepte langfristig aus. Mit PVmCharge soll die Mobilitätswende durch die direkte Nutzung der Photovoltaik zum Laden von elektrifizierten Fahrzeugen auf öffentlichen Parkplätzen ermöglicht werden.

Im Rahmen des Projekts PVmCharge wird aktuell ein Prognosetool entwickelt, mit welchem die Einstrahlungsverhältnisse für beliebige öffentliche Parkplätze präzise vorhergesagt werden können. Im Projekt werden zwei Zeithorizonte angestrebt: Einerseits tagesaktuelle Prognosen zur Optimierung der individuellen Parkplatzwahl für Fahrzeuge mit integrierter Photovoltaik. Andererseits werden langfristige Ertragsprognosen für Parkplatzstandorte erarbeitet. Dadurch wird eine geeignete Grundlage für Investitionsentscheidungen von Unternehmen und Kommunen bezüglich urbaner Photovoltaik sowie für Ertragsabschätzungen für das Konzept mobile Photovoltaik-versorgte Ladestationen geschaffen.

Anhand bestehender Daten (z.B. Wetterdaten, Bebauung, Topografie) sollen für beliebige Parkplatz-Standorte die Einstrahlungsverhältnisse einschließlich möglicher Wanderschatten berechnet werden. Dies erfolgt auf Basis von KI-Methoden, insbesondere der Fuzzy Klassifikation, mit welcher auch unscharfe Eingangsgrößen verarbeitet werden. Weiterhin sollen auf ausgewählten Parkplätzen im Mitteldeutschen Revier Messungen von Bestrahlungsstärke, Homogenität der Strahlung und Wanderung der Verschattung durchgeführt werden, deren Ergebnisse als ergänzende Datenbasis sowie zur Validierung des gewählten Ansatzes dienen.

Über das Förderprogramm mFUND des BMDV

Im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND fördert das BMDV seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um digitale datenbasierte Anwendungen für die Mobilität der Zukunft. Neben der finanziellen Förderung unterstützt der mFUND mit verschiedenen Veranstaltungsformaten die Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Forschung sowie den Zugang zum Datenportal mCLOUD.

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news-5294Thu, 29 Sep 2022 13:00:00 +0200Modellfabrik für Carbonbeton in Leipzig eröffnethttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/modellfabrik-fuer-carbonbeton-in-leipzig-eroeffnetCarbonbeton ist deutlich nachhaltiger als Stahlbeton. An der HTWK eröffnete mit dem Carbonbetontechnikum eine weltweit einzigartige ModellfabrikBeton kann große Lasten tragen, brennt nicht, ist unempfindlich gegenüber äußeren Einflüssen und günstig in der Her­stellung. Mit Stahl als Bewehrung kann Beton beachtliche Flächen überspannen. Die Kehrseite ist ein enormer Rohstoff- und Energieverbrauch, ganz zu schweigen von den Treibhausgasemissionen. Carbonbeton kann die Vorzüge von Stahlbeton übertreffen und gleichzeitig Ressourcen sparen. Um den Weg des neuen Verbundwerkstoffs in die breite Anwendung zu beschleunigen, wurde heute eine weltweit einzigartige Modellfabrik für die automatisierte Fertigung von Bauteilen aus Carbonbeton an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) eröffnet: Das rund tausend Quadratmeter große Carbonbetontechnikum. An der Eröffnungsfeier in Leipzig-Engelsdorf nahmen rund hundert Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft teil.

„In Leipzig wird ein nächstes Kapitel für zukunftsfähiges Bauen aufgeschlagen. Wir weihen heute einen weiteren Leuchtturm sächsischer Ingenieurkunst ein. Das Carbonbetontechnikum ist ein sächsisches Markenzeichen – wie auch das CUBE, das neue, weltweit erste Gebäude aus Carbonbeton in Dresden. Die einzigartige Modellfabrik der HTWK Leipzig schafft gute Grundlagen für ein digitales, ressourcen- und klimaschonenderes Zeitalter auf dem Bau. Ich freue mich über diese Innovationen aus Sachsen. Sie sind wichtig für die Baubranche und für die regionale Entwicklung im Freistaat“, so Thomas Schmidt, Sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung.

„Die HTWK Leipzig verzeichnet mit über 17,51 Millionen Euro die bisher höchste eingenommene Drittmittelsumme und ist damit eine der forschungsstärksten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. Wir sind ein starker Partner in der Wissenschaft, für die regionale Wirtschaft und freuen uns, dass wir mit dem Carbonbetontechnikum eine weitere, hervorragende Möglichkeit bekommen, gemeinsam zu forschen und Innovationen anwendungsnah erproben zu können. In der Kooperation kommen insbesondere unsere Kompetenzen auf dem Gebiet der Automatisierung von Fertigungsprozessen und unser Engagement für Klimaschutz und Nachhaltigkeit zum Tragen“, so Prof. Mark Mietzner, Rektor der HTWK Leipzig.

„Im Carbonbetontechnikum erforschen wir, welche Prozesse eine effiziente Produktion von Carbonbeton ermöglichen, um damit ökologisch und ökonomisch vorteilhafte Bauteile herzustellen. Denn auch wenn Carbonbeton und Stahlbeton vergleichbare Anwendungsgebiete haben, müssen alle Produktionsschritte und Maschinen an den neuen Baustoff angepasst und zum Teil völlig neu gedacht werden“, so Prof. Klaus Holschemacher vom Institut für Betonbau der HTWK Leipzig. „Hier zeigen wir Bauunternehmen, wie sie ihre Produktionsstätten gestalten müssen, um Carbonbetonbauteile zu produzieren.“

Automatisierte Fertigung spart Ressourcen und Kosten

Drei Industrieroboter und 64 Meter an Rolltischen sorgen im Carbonbetontechnikum dafür, dass die Fertigung von bis zu 3,125 Meter breiten und 1,25 langen Bauteilen automatisch abläuft. Die fertigen Bauteile können an einem speziell entwickelten Kipptisch per Kran entnommen werden. Anfang 2023 sollen die derzeit noch im Aufbau befindlichen Bereiche Betonage und Qualitätsprüfung in Betrieb gehen.

Besonders stolz sind die Leipziger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf eine Innovation: Im Carbonbetontechnikum fertigt ein Roboter die Bewehrung aus Carbon individuell vor Ort. Dazu legt er innerhalb von wenigen Minuten Carbongarn gitterförmig zu genau der Geometrie, die für ein bestimmtes Bauteil benötigt wird. Ein riesiger Fortschritt: Wird bislang Carbon verwendet kommen fast immer vorgefertigte Carbonmatten mit Standardmaßen zum Einsatz. Sie müssen für die eigentliche Anwendung zugeschnitten oder zusammengelegt werden. „Durch die direkte Garnablage sparen wir nicht nur Transportwege, sondern auch bis zu 40 Prozent des teuren und energieintensiven Materials Carbon. Damit fallen die Herstellungskosten von Carbonbetonbauteilen auf das Niveau vergleichbar leistungsfähiger Stahlbetonbauteile“, prognostiziert Otto Grauer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Betonbau der HTWK Leipzig.

Modellfabrik ermöglicht neue Innovationen

Für die Leipziger Forschenden ist die direkte Garnablage eine Schlüsseltechnologie, denn sie ermöglicht es auch, nützliche Funktionen wie Heizelemente oder Sensorik direkt in Bauteile zu integrieren. „Nachdem ein Roboter die Gitterstruktur für die Bewehrung des Bauteils abgelegt hat, könnte er zukünftig an einer bestimmten Stelle eine zusätzliche Struktur aus Carbongarn legen und so beispielsweise einen kapazitiven Sensor nachbilden. Wer später an dieser Stelle an das Bauteil fasst, könnte das Licht an- und ausschalten – ähnlich einem Touchscreen, ganz ohne Schalter“, so der wissenschaftliche Mitarbeiter Tobias Rudloff vom Institut für Prozessautomation und Eingebettete Systeme der HTWK Leipzig. Im Carbonbetontechnikum können Visionen wie diese erprobt und in die Anwendung überführt werden. Aktuell laufen fünf Forschungsprojekte zur Weiterentwicklung der Carbonbetonbauweise mit einem Fördervolumen von insgesamt 2,5 Millionen Euro.

Das Carbonbetontechnikum wurde im Rahmen von Deutschlands größtem Bauforschungsprojekt C³ – Carbon Concrete Composite durch das Bundeswissenschaftsministerium sowie durch den Freistaat Sachsen gefördert. Die Eröffnung war Programmpunkt der vom C³-Verband organisierten Carbon- und Textilbetontage in Dresden.

Hintergrund

Die Bauindustrie verbraucht rund 40 Prozent der weltweit abgebauten Rohstoffe. Zudem gehen rund ein Drittel der ge­samten Treibhausgasemissionen auf das Bauen, Nutzen und Rückbauen von Gebäuden zurück. Mit über 100 Millionen verbauten Kubikmetern im Jahr ist Stahlbeton der wichtigste Baustoff Deutschlands. Bauteile aus Carbonbeton sind bei gleicher Leistungsfähigkeit um ein Vielfaches dünner und leichter als solche aus Stahlbeton. Dadurch wird nicht nur weniger Beton und damit weniger Zement, Kies, Sand und Wasser benötigt, sondern auch deutlich weniger Energie für Herstellung, Transport und Logistik.

www.carbonbetontechnikum.de

Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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news-5292Wed, 28 Sep 2022 12:00:00 +0200Die Zukunft beginnt mit Innovationenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/die-zukunft-beginnt-mit-innovationenBei der Zukunftskonferenz 2022 stellt die HTWK-Forschungsgruppe „Sensorik und Monitoring“ ihr innovatives Messverfahren zur Zustandsüberwachung vor (Leipzig 28./29.09.).

Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) stehen für zukunftsorientierte Forschung, deren Ergebnisse Lösungen für gesellschaftliche relevante Probleme bieten. Damit die Resultate auch in die Praxis überführt werden können, vernetzen sich Hochschulen mit Partnern aus der Wirtschaft. Dazu lädt das Bundesministerium für Bildung und Forschung am 28. und 29. September auf der Zukunftskonferenz 2022 in Leipzig ein. Dort können sich HAWs präsentieren und mit Unternehmen, Verbänden und anderen Forschungseinrichtungen in Kontakt treten, um gemeinsam Innovationen und Fortschritt voranzubringen. Mit dabei ist die Forschungsgruppe Sensorik und Monitoring der HTWK Leipzig.

HTWK-Forschungsgruppe stellt faseroptische Messmethode vor

Die Forschungsgruppe Sensorik und Monitoring des Instituts für Betonbau stellt auf der Zukunftskonferenz 2022 ein innovatives Messverfahren zur Zustandsüberwachung von Bauwerken und Bauteilen vor. „Mithilfe des Verfahrens könnten künftig bereits kleinste Schädigungen schnell und gezielter identifiziert werden, bevor eine wirtschaftliche Sanierung nicht mehr möglich ist oder kritische Betriebszustände auftreten. Das spart Ressourcen, die ein Neubau mit sich bringen würde“, sagt Dr.-Ing. Martin Weisbrich, Leiter der Forschungsgruppe. Insbesondere im Zusammenhang mit dem Klimawandel und den daraus entstehenden Wetterextremen werden mehr Schäden an Bauwerken und Infrastruktur erwartet.

Die Messmethode beruht auf mechanische und thermische Veränderungen entlang einer optischen Faser. Das Besondere bei diesem Verfahren: Jeder Millimeter der Faser dient als Temperatur- oder Dehnungssensor. Die Forschungsgruppe beschäftigt sich unter anderem mit der Eignung und Validierung solcher innovativen Messverfahren zur Zustandsbeurteilung von Bauteilen und Bauwerken aus dem Hochbau, der Infrastruktur, der Geotechnik oder dem Spezialtiefbau.

Ausstellung, Vorträge und Diskussionen

Unternehmen und andere Forschungseinrichtungen, die sich mit der HTWK-Forschungsgruppe Sensorik und Monitoring vernetzen wollen, finden deren Versuchsstand in der Kongresshalle am Zoo.

Neben der Ausstellung mit exemplarischen Versuchsständen erwartet die Besuchenden auf der zweitägigen Zukunftskonferenz 2022 ein vielfältiges Programm aus Vorträgen und Diskussionen. Unter anderem wird gefragt, wie sich Hochschulen strategisch positionieren, welche Karrierewege sie eröffnen und wie soziale und technische Innovationen erfolgreich miteinander einhergehen. Darüber hinaus wird das Thema Unternehmensgründung adressiert. Das gesamte Programm finden Interessierte auf der Webseite des BMBF.

Hintergrund zur Forschungsgruppe Sensorik und Monitoring der HTWK Leipzig

Die Forschungsgruppe Sensorik und Monitoring des Instituts für Betonbau wurde 2020 mit dem Ziel gegründet, ganzheitliche Lösungen zur Zustandsüberwachung von Bauwerken und Bauteilen, aber auch von klassischen Laborversuchen zu ermöglichen. Der Schwerpunkt ist die Dehnung- und Temperaturmessung mittels faseroptischer Sensoren. Darüber hinaus spielen die Analyse und Interpretation der gewonnenen Messdaten eine enorme Rolle bei dem Zusammenspiel unterschiedlicher Messgrößen und deren Unsicherheiten. Um in diesem Wechselspiel statistisch belastbare Ergebnisse mehrerer Faktoren zu erhalten, beschäftigt sich das Team aus vier Bauingenieuren mit verschiedenen Aspekten der statistischen Versuchsplanung.

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news-5277Fri, 23 Sep 2022 11:48:00 +0200Wir lassen niemanden im Regen stehen – 20 Jahre IWS https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wir-lassen-niemanden-im-regen-stehen-20-jahre-iwsPünktlich zum Jubiläumsjahr der HTWK Leipzig feiert auch das Institut für Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft (IWS) sein 20jähriges BestehenAls Prof. Hubertus Milke 1994 zum Professor für Wasserwirtschaft, Hydrologie und Geohydrologie berufen wurde, stand bereits fest, dass ein Weg gefunden werden musste, um Praxis und Hochschule enger zu verzahnen. Noch im selben Jahr gab es ein erstes Messkonzept an Mulden-Rigolen-Systemen. Bis das IWS - Institut für Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft jedoch offiziell gegründet werden würde, vergingen noch einige Jahre. Im September 2002 war es dann soweit – und so konnte das IWS (das zweitälteste Institut an der HTWK Leipzig) in diesem Jahr sein 20jähriges Bestehen feiern. Damit ist das Institut nur 10 Jahre jünger als unsere Hochschule, die in diesem Jahr ihr 30jähriges Jubiläum feiert.

Partner, Auftraggeber, ehemalige und aktuelle Mitarbeiter waren am 13. September zu Gast an der HTWK. Die Verbindung aus Forschung und Praxis zeigte sich schon im Programm: Unser Rektor Prof. Mark Mietzner sprach in seinem Grußwort vom Werdegang des Instituts an der Hochschule. Von der praktischen Seite berichtete Dr. Ulrich Meyer, der Technische Geschäftsführer der Wasserwerke Leipzig, welche schon seit Beginn des Instituts Auftraggeber und Partner sind. Prof. Hubertus Milke sprach vom bisherigen Werdegang und Tilo Sahlbach von den aktuellen Themenschwerpunkten des IWS. Anschließend wurden beim Get-Together im lockeren Rahmen Erfahrungen ausgetauscht und Zukunftspläne geschmiedet.

20 Jahre IWS - ein Rückblick in Bildern

Wissenschaft und Praxis eng verzahnt

Das Institut, seine zehn festen Mitarbeiter und zwei studentischen Hilfskräfte stellen sich sowohl wissenschaftlichen als auch praktischen Fragestellungen des Wasserbaus und der Siedlungswasserwirtschaft. Vom steten Austausch profitieren beide Seiten: Tiefergehende Forschungen ermöglichen den Praxispartnern neue Erkenntnisse insbesondere in Bezug auf neue Regelblätter, Techniken, Mess- oder Modelliermethoden. Die unmittelbare Rückmeldung aus der Praxis lässt sich auf die weitergehende Forschung übertragen und ermöglicht eine bodenständige Herangehensweise, die am Ende nicht nur auf dem Papier sondern auch im Kanal oder am Gewässer funktioniert.

Insbesondere im Rahmen des Klimawandels stehen Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft vor großen Herausforderungen. Einige Fragestellungen sind in der Wasserwirtschaft schon seit Jahren bekannt, gelangen jetzt aber erst in das Bewusstsein der weiten Bevölkerung. Für das IWS heißt das vor allem, dass auch nach 20 Jahren Arbeit noch kein Ende in Sicht ist.

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news-5263Thu, 15 Sep 2022 13:54:00 +0200Nachhaltig Bauen mit Holzhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/nachhaltig-bauen-mit-holzAnwendungsnahe Forschung soll Holzbauweise in die Breite bringen – Fachleute treffen sich bei der EASTWOOD am 22. & 23. September an der HTWK LeipzigHolz bindet Kohlenstoff, lässt sich klimaneutral entsorgen und wächst nach. Zudem ist es vielseitig einsetzbar – als Tragwerk, Fassade oder Dach. Doch ein Massenprodukt ist Holz als Baustoff bisher nicht, denn Bauen mit Holz ist teurer als mit Stein oder Beton. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) arbeiten daran, Holz als Baumaterial zu einer Renaissance zu verhelfen. Sie entwickeln statische Berechnungs-Werkzeuge für Holzhochbauten, optimieren historische Bautechniken und vereinfachen die Holzverarbeitung durch digitale Tools. Um ihre Erkenntnisse in die Anwendung zu bringen und die Holzbranche in Mitteldeutschland besser zu vernetzen, organisieren Forschende der Hochschule am 22. und 23. September 2022 zum zweiten Mal die EASTWOOD-Konferenz in Leipzig.


Das Zollingerdach ins Heute überführt

Die Preise für Holzbauten könnten sinken, wenn die gesamte Branche vom Sägewerk bis zur Zimmerei die Möglichkeiten der Digitalisierung besser nutzt. Wie das gelingen kann, erforscht HTWK-Professor Alexander Stahr gemeinsam mit seiner Forschungsgruppe FLEX. Am Beispiel einer mehr als hundert Jahre alten Dachbauweise demonstrieren sie, wie traditionsreiche Baumethoden mithilfe der Digitalisierung modernisiert werden können und dabei Ressourcen schonen. Mit dem Zollingerdach, einer gekrümmten, freitragenden Konstruktion aus kurzen Hölzern, wurden bis 1928 mehr als tausend Häuser und Hallen in Deutschland überdacht. Stahr und sein Team sehen großes Potenzial im Zollingerdach, denn die Baumethode ist besonders effizient und spart so Material ein. Die Forschenden beseitigten konstruktive Mängel und erweiterten den Bauprozess um die Möglichkeiten der Digitalisierung. Jeder Arbeitsschritt – von der Idee bis zur Umsetzung auf der Baustelle – profitiert davon. Es beginnt bei der Planung mithilfe parametrischer Entwurfswerkzeuge. Algorithmen definieren dabei, wie sich durch die Änderung verschiedener Parameter die Geometrie der Lamelle verändert. Diese Daten werden direkt an die Maschinen für den Zuschnitt weitergereicht: „Heutzutage gibt es computergesteuerte Abbundmaschinen, die Lamellen perfekt und zehntelmillimetergenau zuschneiden. Das verbessert die statische Berechenbarkeit und reduziert den Wartungsaufwand des Daches ungemein“, so Stahr. Die Maschinen können die fertigen Bauteile bereits in der richtigen Reihenfolge stapeln. Eine enorme Zeitersparnis: Statt mehrerer Wochen dauert der Aufbau eines Hallendaches nun nur noch wenige Tage.

„Kostensenkung trotz individueller Einzelteilfertigung – darin liegt für die Baubranche enormes Potenzial. Durchgängig digitale Prozessketten vom Entwurf über die Planung und die Vorfertigung in der Werkhalle bis hin zur Montage auf der Baustelle sind dafür der Schlüssel“, ist Stahr überzeugt. „Dank unserer Forschungen ermitteln wir in einem System die Geometrie, Statik und Wirtschaftlichkeit. Die Informationen kommen am Ende maschinenlesbar heraus, und schon kann der Fertigungsprozess starten.“

     

    Ein Hochhaus – aus Holz!

    Auch im Hochhausbau kann Holz eine Alternative sein. Derzeit bestehen mehrstöckige Gebäude meist aus Stahlbeton, denn Beton kann große Lasten tragen und in Kombination mit Stahl beachtliche Flächen überspannen. Doch Stahlbeton verbraucht Unmengen an Energie und Rohstoffen. Zudem setzt er in seiner Herstellung viele Treibhausgase frei. Um jedoch Holz als Baumaterial verwenden zu können, benötigen Bauunternehmen vielerlei statische Daten und Berechnungsmodelle, unter anderem zum Schwingungsverhalten von Holz. Wie verhält sich das Baumaterial beispielsweise, wenn das Gebäude regelmäßigen Erschütterungen aufgrund von fahrenden Straßenbahnen oder Autos ausgesetzt ist? Ein Modell für derartige statische und dynamische Berechnungen für Holzbauten erstellte Armin Lenzen. Als Forschungsgrundlage analysierten der Professor für Baumechanik und sein Team des Instituts I4S der HTWK Leipzig ein mehrstöckiges Holzhaus in Leipzig-Lindenau. Dabei erarbeiteten die Forschenden praxisorientierte Methoden, um mehrgeschossige Holztragwerke im urbanen Raum zu planen und präzise Prognosen über das Schwingungsverhalten zu treffen. Die Ergebnisse wurden 2021 im „Journal of Sound and Vibration“ veröffentlicht.


    Expertinnen und Experten treffen: EASTWOOD-Konferenz am 22. und 23. September 2022

    Um das Know-how rund um den Umgang mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz in die Breite zu tragen, organisiert die Forschungsgruppe FLEX der HTWK Leipzig gemeinsam mit der Rudolf Müller Mediengruppe am 22. und 23. September 2022 bereits zum zweiten Mal die EASTWOOD. Im Nieper-Bau der HTWK Leipzig tauschen sich rund 150 Fachleute aus Architektur, Ingenieurwesen, Konstruktion, Holzbau, Zimmerhandwerk, Holzhandel, Investition, Wissenschaft und Forschung in Vorträgen über aktuelle Erkenntnisse und Entwicklungen zum Holzbau aus.

     

    Weiterführende Informationen:

    Max Vollmering, Maximilian Breitkreuz, Armin Lenzen (2021): Estimation of mechanical parameters based on output-only measurements using Kronecker product equivalence and mass perturbations. Journal of Sound and Vibration 500: 116016. https://doi.org/10.1016/j.jsv.2021.116016

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    flex > AllgemeinFB > Fakultät > AktuellesHTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵FAS - NACHRICHTEN - ALLGEMEINFAS - NACHRICHTEN - ARCHITEKTURHTWK > ForschenHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
    news-5261Mon, 12 Sep 2022 14:00:02 +0200 „Heute bewerben sich die Unternehmen um gute Mitarbeitende“https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/heute-bewerben-sich-die-unternehmen-um-gute-mitarbeitendeFachkräftemangel und Generation Z – wie funktioniert Recruiting heute? BWL-Professor Peter M. Wald erforscht, wie Unternehmen Mitarbeitende finden – und halten1992 wurde die HTWK Leipzig neu gegründet. In dieser Zeit waren Sie als Personaler in der Wirtschaft tätig. Heute lehren und forschen Sie an der HTWK Leipzig zum Personalmanagement. Welche „goldenen Regeln“ von vor 30 Jahren gelten heute noch?
    Peter M. Wald: Gestern wie heute gilt, dass alle Beteiligten so behandelt werden sollten, wie man es selbst von anderen erwartet. Damit meine ich eine Zusammenarbeit und Kommunikation auf Augenhöhe, ohne dabei die gegenseitigen Erwartungen aus den Augen zu verlieren.

    Welche Regeln gelten nicht mehr: Was verändert sich gerade bei der Personalbeschaffung?
    Zu beobachten ist ein Wechsel vom Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt, denn Bewerberinnen und Bewerber können sich im Moment meist ihren Arbeitgeber aussuchen. Zugespitzt gesagt: Heute bewerben sich die Unternehmen um gute Mitarbeitende. Das liegt unter anderem an der demographischen Lage mit einem sich zuspitzenden Mangel an Fachkräften, aber auch an aktuellen Entwicklungen wie sich ändernden Erwartungen der jüngeren Generation und politischen Entscheidungen. Bei einem Stellenwechsel oder dem Berufseinstieg sind Recruiterinnen und Recruiter der erste Kontaktpunkt und bildet somit oft das „Gesicht“ eines Unternehmens. Mit den Erfolgen bei der Personalbeschaffung entscheiden auch sie über die künftige Leistungsfähigkeit der Unternehmen. Fehlbesetzungen oder Mitarbeitende, die das Unternehmen nach kurzer Zeit wieder verlassen, können gravierende Probleme nach sich ziehen. Dies sind einige der Gründe dafür, dass die Personalauswahl interdisziplinär, wissenschaftlich fundiert und systematisch erfolgen muss. Recruiterinnen und Recruiter müssen über aktuelle Kompetenzen im Bereich Eignungsdiagnostik verfügen und Kenntnisse zur Gestaltung einer optimalen Bewerbungserfahrung und zur Bedeutung der kulturellen Prägung von Bewerbenden einbringen. Und: Bei der Auswahl von Mitarbeitenden sollte es nicht nur um die Ist-Kompetenzen gehen – es sind vielmehr die Potenziale für eine weitere Entwicklung, die hier wichtig sind.

    Welche Erwartungshaltung haben frisch Ausgebildete wie die HTWK-Absolventinnen und Absolventen, die auf den Arbeitsmarkt strömen?
    Die Erwartungen betreffen erst einmal eine schnelle, faire und transparente Behandlung der Bewerbung. Bei den Arbeitsbedingungen geht es um hohe Flexibilität hinsichtlich Ort und Zeit, eine ausgewogene Work-Life-Balance und konkrete Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung. Oft wird auch die Atmosphäre im Team und das konkrete Verhalten der Führungskräfte hervorgehoben. Bei ihrer Arbeit geht es vielen darum, dass sie sich weit stärker als bisher einbezogen und ernst genommen fühlen wollen und nicht nur Zeit und Ort der Arbeit, sondern auch die Zusammensetzung von Teams und Führungsfragen mitbestimmen möchten. Hier sollten auch mithilfe digitaler Medien Informationen verfügbar sein, um diese Mitsprache und -gestaltung zu befördern.

    Mit welchen Methoden erforschen Sie die sich ändernden Trends auf dem Arbeitsmarkt?
    Ausgangspunkte sind hier häufig Fragen aus der Praxis, die vor allem in Gesprächen mit Unternehmensvertretenden aufkommen. Bei vielen Studien gibt es deshalb Kooperationen mit Partnern, die ihre Sichtweise und Herausforderungen einbringen. Gemeinsam mit ihnen werden dann die zumeist quantitativen Studien mithilfe empirischer digital gestützter Befragungen durchgeführt und ausgewertet. So auch bei der vor kurzem abgeschlossenen Studie, die gemeinsam mit Jan Kirchner von der Wollmilchsau GmbH und Kai Helfritz von der Deutschen Gesellschaft für Personalführung e.V. durchgeführt wurde. Hier sollen neben Einblicken in das aktuelle Recruitinggeschehen auch qualitative und quantitative Vergleichsmaßstäbe – sogenannte Benchmarks – zur Orientierung und Neugestaltung in der Personalbeschaffung vorgelegt werden. Hinzu kommen weitere Themen, die im Rahmen studentischer Abschlussarbeiten eher qualitativ bearbeitet werden. Hier stehen derzeit auch Themen wie die Personalbeschaffung und -bindung im Handwerk im Mittelpunkt.

    Wie können Personalverantwortliche die Ergebnisse der Studien konkret umsetzen?
    In den meisten Studien sind Handlungsempfehlungen zu finden. Mit diesen erhalten die Unternehmen ganz konkrete Möglichkeiten, ihre Abläufe zu hinterfragen und gegebenenfalls gezielt zu verändern. Es gibt auch Formate wie den jährlichen HR Innovation Day an unserer Hochschule, die gute Möglichkeiten bieten, gemeinsam mit den Unternehmen über die Umsetzung neuer Erkenntnisse zu diskutieren. Ein großer Teil der Erkenntnisse hat bereits Eingang in verschiedene Social-Media-Formate wie beispielsweise Youtube-Videos gefunden. Insbesondere bei der Betreuung von Abschlussarbeiten kommt es oft zu interessanten Diskussionen, was die Umsetzung neuer Erkenntnisse durchaus befördert.

    Mit welchen Maßnahmen und auf welchen Plattformen suchen Arbeitgeber erfolgreich Fachkräfte?
    Im Vordergrund stehen, wie in der Vergangenheit, die klassischen Stellenanzeigen – die gegenwärtig vor allem digital in verschiedenen Jobbörsen gepostet werden. Hinzu kommt ein breites Spektrum neuer Recruiting-Aktivitäten, bei denen aktive Maßnahmen in den letzten Jahren maßgeblich an Bedeutung gewonnen haben. Neben Empfehlungen der Mitarbeitenden gewinnt hier das sogenannte Active Sourcing an Bedeutung: Hier sprechen die Unternehmen selbst potenzielle Mitarbeitende an. Des Weiteren gibt es verschiedene Recruiting-Events wie beispielsweise Messen und Aktionen wie das sogenannte Guerilla-Recruiting. Mit letzterem sind ungewöhnliche Maßnahmen gemeint, mit denen Unternehmen Kontakte zu potenziellen Mitarbeitenden aufbauen und über ihre freien Stellen informieren. Zunehmend wichtiger wird, dass bei der Ansprache, den Bewerbungsmöglichkeiten und der Auswahl neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstärkt digitale Hilfsmittel benutzt werden.

    Wer einmal eine gute Fachkraft gefunden hat, will sie möglichst halten – wie gelingt das?
    Die gezielte Bindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist von entscheidender Bedeutung für ein erfolgreiches Personalmanagement. Gebundene Mitarbeitende sind erfahrungsgemäß engagierter, unterstützen einander und zeigen eine höhere Veränderungsbereitschaft. Sie verfügen über Netzwerke innerhalb und außerhalb der Unternehmen und können dadurch als Botschafterinnen und Botschafter des Arbeitgebers agieren. Damit beeinflussen sie letztlich auch, wie gut das Recruiting neuer Fachkräfte gelingt. Bei der Bindung greifen die Unternehmen nicht nur auf die bereits erwähnten Maßnahmen zur Flexibilisierung der Arbeit zurück, sondern bieten gezielt nicht-monetäre Benefits an – unter anderem Job-Tickets, Sportangebote oder Weiterbildungen – aber auch Maßnahmen, die den persönlichen Bedürfnissen der Mitarbeitenden Rechnung tragen, wie eine Unterstützung bei sozialen Fragen.  

    Wohin geht die Entwicklung: Welche Werte, Erwartungen und Ziele werden Absolventinnen und Absolventen voraussichtlich in zehn Jahren besonders auszeichnen?
    Zur Beantwortung dieser Frage ist ein Blick in meine Glaskugel nötig. Aber Spaß beiseite: Absolventinnen und Absolventen werden eine weitgehende Individualisierung und Flexibilisierung der Arbeit erwarten. Unternehmen werden hier verschiedene Möglichkeiten anbieten, die weit über das Thema Homeoffice hinausgehen. Diese Erwartungen richten sich auch auf die regelmäßige Berücksichtigung familiärer Belange hinsichtlich Nachwuchs aber auch bei der Pflege von Angehörigen. Arbeitgeber werden sich den Fragen ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach dem Sinn ihrer Tätigkeit und der Nachhaltigkeit der Unternehmen und Produkte häufiger stellen müssen. Voraussetzung dafür ist, die Beziehung zwischen Mitarbeitenden und Unternehmen künftig neu zu denken. Es wird in der Zukunft auch weniger auf die genannten Maßnahmen an sich, sondern in erster Linie darauf ankommen, wie diese von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern empfunden und erlebt werden.

    Möchten Sie jungen Absolventinnen und Absolventen einen Tipp mit an die Hand geben?
    Ich empfehle, alle Möglichkeiten zu nutzen, um erst einmal Klarheit über die eigenen beruflichen und privaten Ziele zu erreichen. Wo will ich später arbeiten? Was will ich mit meiner Arbeit ganz konkret erreichen? Mit wem will ich zusammenarbeiten? Dabei auch immer offen für neue Entwicklungen und Trends zu sein, Dinge auszuprobieren oder zu experimentieren. Sehr wichtig ist mir auch der Hinweis darauf, den eigenen „Digital Footprint“ bei den Aktivitäten in den allgegenwärtigen Netzwerken bewusst und langfristig einzusetzen.

    … und welchen Tipp geben Sie Firmen, die händeringend Fachkräfte suchen?
    Bewährte Verfahrensweisen und Glaubenssätze im Personalmanagement sind ständig in Frage zu stellen und auf ihre Wirkung hin zu prüfen. Die Bindung der vorhandenen Mitarbeitenden ist und bleibt für mich das beste Recruiting. Es lohnt sich aus meiner Sicht, in ein digitales Talent-Relationship-Management – vor allem die Beziehung mit ehemaligen Mitarbeitenden, Praktikanten und abgelehnten Bewerberinnen und Bewerbern –, in die klassische Berufsausbildung und ein kluges Onboarding neuer Mitarbeitender zu investieren. Alles in allem braucht es überall mehr langen Atem und eine hohe Professionalität im Recruiting.

    Die Fragen stellte Katrin Haase.

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    FW > FakultaetFW_FORSCHUNGHR_Innovation_DAYHTWK > StudierenHTWK > Hochschule >> HTWK.storyHTWK > ForschenHTWK > Hochschule > Aktuelles
    news-5255Fri, 09 Sep 2022 09:00:00 +0200Wie Transparenz über nationalstaatliche Beiträge den internationalen Klimaschutz stärken kannhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wie-transparenz-ueber-nationalstaatliche-beitraege-den-internationalen-klimaschutz-staerken-kannAktuelles Policy Brief von ZEW Mannheim und HTWK Leipzig zeigt Wege auf, das Pariser Abkommen im Bereich der Lastenverteilung wirksamer zu gestalten

    Die Erderwärmung ist nicht an Ländergrenzen gebunden. Damit der globale Klimaschutz gelingt, bedarf es einer gemeinsamen Anstrengung der internationalen Staatengemeinschaft. Die Beteiligung von 192 Staaten am Pariser Klimaschutzabkommen bietet hier eine große Chance. Gleichzeitig stellen Anzahl wie Heterogenität der Vertragsparteien eine enorme Herausforderung dar, weil jede Nation beim Klimaschutz ihre eigenen Kriterien und Maßstäbe anlegt. Entsprechend dem Prinzip der gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortung leiten die Vertragsparteien aus dem kollektiven Klimaziel – Begrenzung der durchschnittlichen Erderwärmung auf höchstens zwei Grad – eigene Leistungsbeiträge ab und formulieren diese national bestimmten Beiträge (NDCs) individuell und freiwillig. Dabei zeigen erste Analysen: Die in den NDCs angekündigten Beiträge zum Klimaschutz reichen voraussichtlich nicht aus, um das gemeinsame Ziel dauerhaft zu erreichen.

    Die Unverbindlichkeit der nationalen Beiträge und die offenen Lastenverteilungskriterien ermöglichen jedoch keine rechtliche Bewertung einzelstaatlicher Klimaschutzbeiträge. Auch aus ökonomischer Perspektive wird das Freifahrerproblem derzeit nur unzureichend adressiert. Ein Policy Brief des ZEW Mannheim und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) zeigt Wege auf, wie es trotz dieser Unbestimmtheit gelingen kann, durch größere Transparenz in den Berichtsstandards, insbesondere im Bereich der Lastenverteilung, die Verbindlichkeit für die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen zu stärken.

    „Schon jetzt machen die NDCs einzelne Klimaschutzinstrumente der Staaten sichtbarer. Allein dies hat positive Wirkungen: So können die Maßnahmen durchaus eine gewisse Vorbildwirkung erzielen, die Koordination von Klimaschutzmaßnahmen vereinfachen und gleichzeitig Kooperationsmöglichkeiten eröffnen. Transparenz und Fortschrittsgebot sorgen zwar über die Öffentlichkeit für Rechtfertigungs- und Handlungsdruck, reichen aber bei weitem nicht aus, die ehrgeizigen Klimaschutzziele am Ende auch umzusetzen. Hier gilt es, nachzuschärfen“, sagt Prof. Dr. Martin Kesternich, Kooperationspartner im BMBF-Forschungsprojekt InFairCom und stellvertretender Leiter des ZEW-Forschungsbereichs Umwelt- und Klimaökonomik.

    „Die offenen Lastenverteilungskriterien und die starke Betonung der freiwilligen nationalen Beiträge im Pariser Abkommen werfen die Frage auf, wie die einzelnen Staaten das Regelwerk für sich interpretieren. Denn wenn viele Staaten einer ähnlichen Rechtsauslegung folgen, dann beeinflusst diese sogenannte ‚nachfolgende Übung‘ die Rechtsnorm selbst“, so die Völkerrechtlerin Dr. Ulrike Will, die an der HTWK Leipzig alle NDCs wissenschaftlich analysiert hat. „Konkretere Berichtspflichten wären ein geeignetes Mittel, um die juristisch wenig greifbaren Kriterien für die Lastenverteilung einzugrenzen, Freifahreranreize zu mindern und somit die Multilateralität des Klimaschutzes zu stärken“, ergänzt Prof. Dr. Cornelia Manger-Nestler, Kooperationspartnerin im InFairCom-Projekt und Professorin für Deutsches und Internationales Wirtschaftsrecht an der HTWK Leipzig.

    Das Autorenteam empfiehlt daher einheitlichere Strukturvorgaben der NDCs, um die Bewertung einzelstaatlicher Klimaschutzbeiträge zu erleichtern, ohne die Freiwilligkeit der Einhaltung der NDCs in Frage zu stellen. Gleichzeitig regen sie an, das NDC-Register um eine detaillierte Datenanalyse zu ergänzen. Dies kann dabei helfen, die Transparenz der NDCs innerhalb der verbleibenden staatlichen Spielräume zu verbessern. Dies bildet eine wichtige Voraussetzung für die Koordination der Vertragsparteien, auch im Hinblick auf das Ziel, CO₂-Preise perspektivisch international zu koordinieren. Gleichzeitig können NDCs als Vorbild dienen, um den Kapazitätsaufbau in Entwicklungsländern zu erleichtern.

    Ausführliche Informationen zum Forschungsprojekt InFairCom finden sich auch im Forschungsmagazin Einblicke 2022 der HTWK Leipzig.

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    FW_Aktuelles-News-externFW_FORSCHUNGHTWK > ForschenHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
    news-5233Tue, 06 Sep 2022 10:28:00 +0200Total verhext: Bauanalyse mit „Bibi & Tina“https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/total-verhext-bauanalyse-mit-bibi-tinaWie das funktioniert, erklärt HTWK-Forscher Maximilian Rohrer am 7. September 2022 bei der Leipziger Wissenschafts-Show „Circus of Science“

    Abendshow statt Vorlesung: Drei Nachwuchsforschende tauschen am kommenden Mittwoch, den 7. September 2022, ihren Arbeitsplatz im Labor mit der Bühne des Leipziger Kupfersaals. Bei der verrückten und lebendigen Entertainment-Show „Circus of Science“ werden sie in wissenschaftlicher Mission das Publikum in Form eines Science Slams kurzweilig und anschaulich über ihre Fachgebiete informieren. Mit dabei ist Maximilian Rohrer von der HTWK Leipzig.

    Bauen wird zum Hexenwerk?

    Maximilian Rohrer ist Bauingenieur und der diesjährige Gewinner beim HTWK Science Slam. Dort erklärte er beim Tag der Nachwuchsforschung, warum „gute oder schlechte Vibes eine Rolle beim Stresstest von Brücken“ spielen und begeisterte damit das Publikum. Dabei klingt sein Promotionsthema ziemlich kompliziert: „Interaktion von Modellen der Photogrammetrie und mechanischen Zustandsraummodellen der Systemidentifikation zur Digitalisierung von Bauwerken und Anlagen in der Maintenance-Phase“.

    „In meiner Promotion forsche ich zur Strukturdynamik von Bauwerken. Äußere Einflüsse wie Wind, Wellen oder Verkehr beeinflussen Gebäude und können Schäden verursachen“, sagt Rohrer. „Mit verschiedenen Analysemethoden können Schäden frühzeitig erkannt und dadurch die Lebenszeit von Bauwerken verlängert werden.“ – Analysiert werden können Schwingungseinwirkungen auch mit der kleinen Hexe Bibi und ihrer Reiterfreundin Tina aus der gleichnamigen Hörspielserie für Kinder „Bibi & Tina“, so der Doktorand. Wie genau das geht, wird er dem Publikum beim „Circus of Science“ verraten.

    Weitere Referentinnen:

    Neben Rohrer werden bei der Wissenschaftsshow zwei weitere Referentinnen auftreten: Bei der Biologin Lisa Budzinski vom Deutschen Rheuma-Forschungszentrum Berlin (DRFZ) geht es um Horoskope. Allerdings sagt sie die Zukunft nicht anhand von Sternenkonstellationen vorher, sondern mithilfe von Darmbakterien.

    Die Chemikerin Saskia Finkch vom Umweltforschungszentrum Leipzig beschäftigt sich mit Abwasser. Europaweit untersucht sie Abwasserproben, um herausfinden, welche Chemikalien bei der Abwasseraufbereitung im Wasser verbleiben und welche Wirkung sie auf die Umwelt haben.

    Und so viel sei noch verraten: GastgeberJack Pop wird auf der Bühne mit einer selbst gebauten Plasma-Kanone experimentieren.

    Hintergrund zum „Circus of Science“

    Der „Circus of Science“ ist eine Infotainment-Show in Leipzig. Sie bietet „Hirnfutter für Nerds und Noobs, für Galileo-Gucker und Gar-nichts-Checker, für Akademiker und Schulabbrecher“, wie es auf der Webseite heißt. Dafür lässt Moderator Jack Pop Forschung mit Fakten, Gags und Live-Musik lebendig werden, damit das bunt gemischte Publikum am Ende mit Erkenntnisgewinnen nach Hause geht. Zusätzlich treten jeweils drei Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler auf, die in Form eines Science Slams ihr Fachgebiet vortragen. Dabei können sie alle Hilfsmittel nutzen: von Power-Point-Präsentationen bis hin zu Live-Experimenten. Das Publikum kann ebenfalls aktiv sein: Vor Showbeginn dürfen sie vor Ort an verschiedenen Stationen selbst Experimente ausprobieren und während der Show können sie an interaktiven Quizrunden teilnehmen, bei denen es manchmal ganz schön wild, aber stets auch lehrreich zugehen kann.

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    news-5241Mon, 05 Sep 2022 11:13:00 +0200Fassaden als Energiequellehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/fassaden-als-energiequelle-1Wie wir Sonnenenergie an Häuserwänden nutzen können, erproben Forschende der HTWK Leipzig mit Partnern aus der Praxis. So entstand die Solar.Shell.Ein wenig futuristisch sieht es aus, das Firmengebäude von Aluform, einem Verarbeiter von Aluminium-Verbundwerkstoffen. An einem Feldrand bei Heilbronn sticht es aus dem am Ortsrand gelegenen Industriegebiet hervor. An der Süd- und Westfassade des Neubaus glänzen helle Drei- und Vierecke, die aus den beiden Wänden dreidimensional hervorstehen und Solarstrom erzeugen. „Die plastische Struktur entsteht automatisch, wenn wir die Photovoltaik-Module bestmöglich zur Sonne ausrichten, denn kaum eine Wand steht in einem für die Energiegewinnung optimalen Winkel“, erläutert Frank Hülsmeier, Architektur-Professor an der HTWK Leipzig. Die meisten Photovoltaikanlagen in Deutschland erzeugen dann optimal Strom, wenn sie nach Süden ausgerichtet und zwischen 30 und 35 Grad geneigt sind. Nach diesem Prinzip sind auch die über 400 Module ausgerichtet, welche in die Fassadenelemente des Firmengebäudes fest integriert sind. Sie produzieren circa 10.000 Kilowattstunden Strom im Jahr und versorgen die Büro- und Produktionsräume der Firma seit Dezember 2021 mit Energie.

    Viel Potenzial, wenig Umsetzung

    Photovoltaik-Anlagen erzeugten 2021 knapp ein Zehntel des in Deutschland produzierten Stroms. Ausgehend von einem weiter steigenden Strombedarf müssen wir laut Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme bis 2045 etwa siebenmal mehr Strom aus Solarenergie gewinnen, um die Ziele der Energiewende zu erreichen. Gebäudeintegrierte Photovoltaik birgt dabei großes Potenzial: 6.000 Quadratkilometer Gebäudedächer und doppelt so viel Fassadenfläche ließen sich theoretisch in Deutschland für Photovoltaik nutzen und könnten bis zu 1.000 Gigawatt Stromleistung ermöglichen. Doch Fassaden sollten nicht nur funktionell, sondern auch abwechslungsreich gestaltet sein, da sie das Bild einer Stadt prägen, findet Hülsmeier. Gemeinsam mit seinem Team entwickelt er dafür gestalterische Möglichkeiten, denn er ist überzeugt: „Um die Energiewende zu schaffen, müssen wir Architektinnen und Architekten mitnehmen. Allein flächig mit schwarzen Solarpanels behängte Wände wären keine Lösung für einen vielfältigen öffentlichen Raum.“

    Sonne scheint auf Aluminium …

    Ein Lösungsvorschlag von Hülsmeier und seinem Team ist die vorgehängte Fassade aus Aluminium-Verbundelementen mit integrierten Photovoltaikmodulen namens SolarShell. Frank Hülsmeier und seine wissenschaftlichen Mitarbeiter Stefan Huth und Adrian Heller suchten nach Partnern aus der Wirtschaft, die eine solche Fassade bauen und somit erstmals anwenden. Mit Erfolg: Gemeinsam mit Aluform, 3A Composites, Opes Solutions und der SGB Steuerungstechnik verfeinerten sie die Technik der SolarShell, passten die Fassadenelemente den Anforderungen in Heilbronn an und fanden Lösungen für Herausforderungen, die sich beim Planen, Bauen und Anwenden ergaben. Zum Beispiel, wie die Photovoltaik-Module am besten am Alu-minium-Verbundstoff befestigt werden können. „Die Suche nach einem Klebstoff-Partner war am schwierigsten. Nur wenige hatten einen für die Fassade zugelassenen Aluminium-Glas-Kleber“, erinnert sich Stefan Huth. „Der Klebstoff muss immerhin Temperaturen von minus 20 bis plus 80 Grad Celsius standhalten.“

    Wie eine Fassade mit einer integrierten Photovoltaik-Anlage im Detail aussieht, berechnet ein Algorithmus, den Huth und Heller in monatelanger Arbeit programmiert haben. Darin fließen Informationen wie Gesamtfläche, erwünschter Stromertrag, Standort, Himmelsrichtung und die Eigenschaften der verwendeten Materialien ein. Ein Computerprogramm berechnet dann, wie groß die Einzelelemente sein müssen, um den Platz optimal auszunutzen. Diesen Vorschlag können Architektinnen und Architekten dann mit ihren Gestaltungsideen erweitern.

    Zusätzlich zur Fassade bei Heilbronn bauten die Forscher und Partner zwei rechtwinklig zueinanderstehende Wände mit SolarShell-Fassadenelementen im Technikum des Konzerns 3A Composites in Singen am Bodensee. „Dort können wir veranschaulichen, wie sich dieses Bauteil verhält, wie viel Strom es produziert und wie die Photovoltaikmodule gewartet und ausgetauscht werden können“, erklärt Heller.

    … und auf Beton

    Mit Metall gestalten Architektinnen und Architekten verhältnismäßig selten Fassaden. Häufig bestehen Gebäudewände aus Mauersteinen oder Betonbauteilen, die von außen gedämmt und verputzt werden. Manchmal sollen die Materialien aber sichtbar bleiben: In der modernen Architektur wird beispielsweise gern Sichtbeton als gestalterisches Element verwendet. Auch dort könnte Photovoltaik zum Einsatz kommen. Doch wie genau? Dafür untersuchen Hülsmeier und sein Team derzeit verschiedene Lösungen – mit der gleichen Grundidee wie bei Solar-Shell: Die Photovoltaikmodule sollen sich optimal zur Sonne ausrichten, der Beton passt sich als Designelement gestalterisch dieser Maßgabe an, sodass sich auch hier eine glatte Wand in eine dreidimensionale Struktur verwandelt.

    Doch individuelle Einzelanfertigungen sind keine Lösung: Betonhersteller müssen Fertigteile in Serie produzieren, um wirtschaftlich zu sein. Dafür benötigen sie Schalungsformen, die mehrmals verwendet werden können und sich vielfältig einsetzen lassen. Um dem gerecht zu werden, setzen die Forschenden auf ein sechseckiges Beton-Modul, denn diese Wabenform ermöglicht verschiedenste Designideen. Im Zentrum der Wabe ist das Solarmodul befestigt. Geht es kaputt oder erbringt es im Laufe seines Lebens weniger Leistung, kann es ausgetauscht werden. „Im Moment nutzen wir einen verdeckten Rahmen, um die Photovoltaik im Betonmodul zu befestigen und wieder zu lösen“, erläutert Huth den aktuellen Stand der Forschung. Im Herbst 2022 soll die erste Be­tonhexagon-Photovoltaik-Fassade an einem Schulungsgebäude beim Pro­jektpartner Hering Bau in Burbach er­richtet werden.

    Dann sind bereits in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen Gebäude zu sehen, deren Fassaden aus Aluminium oder Beton Solarenergie produzieren und mit ihrer anspruchsvollen Gestaltung ins Auge fallen. Ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiges Bauen, denn wenn technischer Fortschritt ästhetisch umgesetzt ist, greifen Architektinnen und Architekten die neuen Möglichkeiten zur Fassadengestaltung hoffentlich gern auf.

    Prof. Frank Hülsmeier (*1964) ist seit 2002 Professor für Gebäudetechnik, Energiekonzepte und Bauphysik an der HTWK Leipzig und leitet seit 2009 das hausinterne Architektur-Institut Leipzig. Zuvor lehrte er an Hochschulen in Darmstadt und Hildesheim, sammelte in Architekturbüros in Berlin, Darmstadt und Hamburg praktische Erfahrungen und gründete 2004 in Leipzig sein eigenes Architekturbüro.

    Dieser Text erschien zuerst im Forschungsmagazin Einblicke 2022 der HTWK Leipzig. Hier können Sie das Magazin digital lesen oder kostenfrei abonnieren.

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    news-5242Thu, 01 Sep 2022 10:22:00 +0200Saxony⁵ beim Tag des offenen Regierungsviertels in Dresden https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/saxony5-beim-tag-des-offenen-regierungsviertels-in-dresdenAm 4. September zeigt die Forschungsgruppe FLEX im Wissenschaftsministerium, wie Augumented Reality die Montage einer Holzrahmenwand vereinfachtAm 4. September 2022  findet zum 18. Mal der Tag des offenen Regierungsviertels in Dresden statt. Der Transferverbund Saxony⁵ der fünf Hochschulen für Angewandte Wissenschaften präsentiert sich zwischen 11 und 18 Uhr im Gebäude des sächsischen Wissenschaftsministeriums (Wigardstraße 17). Die Forschungsgruppe FLEX der HTWK Leipzig lädt Besucherinnen und Besucher ein, eine Augmented-Reality-Brille aufzusetzen und zu erleben, wie diese die Montage des inneren Ständerwerks einer modernen Holzrahmenwand vereinfacht.

    Genauere Informationen zum Programm erhalten Sie auf der Veranstaltungsseite.

     

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    HTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵FAS - NACHRICHTEN - ARCHITEKTURHTWK > ForschenHTWK > Hochschule > Aktuelles
    news-5238Mon, 29 Aug 2022 14:00:00 +0200Projekt Mittelstand-Digital Zentrum (MDZ) Leipzig-Halle gestartethttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/projekt-mittelstand-digital-zentrum-mdz-leipzig-halle-gestartetDas Transferprojekt widmet sich in den kommenden drei Jahren Fragestellungen zur Digitalen Transformation und NachhaltigkeitDie Digitale Transformation ist zweifellos ein Megatrend unserer Zeit. Durch den Einsatz neuer Technologien versprechen sich Unternehmen vor allem schlankere und damit günstigere Prozesse und suchen nach neuen Erlösquellen in digitalen Geschäftsmodellen. Jedoch zeigen uns nicht nur die aktuellen Hitzemonate, dass das Thema Nachhaltigkeit eine nicht minder wichtige Herausforderung darstellt. Sollte Digitalisierung also „nur“ den unternehmerischen Profit fördern? Oder wäre es nicht sinnvoller, den Blickwinkel weiter zu fassen und zu versuchen, damit unternehmerische UND gesellschaftliche Mehrwerte zu schaffen? Und stärkt dies am Ende gegebenenfalls sogar langfristig die Krisenfestigkeit (Resilienz) einer Wirtschaftsregion?

    Mit dem Untertitel „Nachhaltigkeit durch innovative Produktgestaltung und Digitalisierung“ stellt sich das Transferprojekt MDZ Leipzig-Halle in den kommenden drei Jahren diesen Fragestellungen. Es sollen digitale Entwicklungspfade skizziert und Unternehmen in passenden Formaten vermittelt sowie deren Effekte auf ökologische, soziale und ökonomische Ziele gemessen werden. Die Zielgruppe bilden hierbei kleinere und mittlere Unternehmen, die gerade in den neuen Bundesländern die Wirtschaftslandschaft prägen. Neben unternehmensinternen Verbesserungen steht vor allem eine nachhaltige und regionale Lieferkette im Fokus.

    Hinter dem MDZ Leipzig-Halle stehen neben der HTWK Leipzig vier weitere Verbundpartner: das bsw – Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft, die Handwerkskammer (HWK) Halle/Saale, das MITZ – Merseburger Innovations- und Technologiezentrum und die Stadt Halle/Saale. Das vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) betreute Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit insgesamt 2,8 Mio. Euro gefördert und ist eingebettet in die deutschlandweite Initiative „Mittelstand Digital“.

    Die Arbeitsschwerpunkte der HTWK Leipzig liegen im Arbeitspaket „Innovationskompass, Impulsgeber und Messansätze“ in folgenden Bereichen:

    • Eröffnung eines Kontaktbüros an der HTWK Leipzig, inklusive Aufbau eines Portfolios digitaler Hochschul-Initiativen und passender Kontakt- und Bildungsformate
    • Konzeption eines Status-Quo-Checks und einer Digitalisierungs-Roadmap
    • Entwicklung eines KMU-spezifischen Nachhaltigkeitsscores zur Messung der Effekte digitaler Projekte
    • Regionale Trend- und Resilienzforschung in Bezug auf Nachhaltigkeit und Digitalisierung

    Das Projekt ist dabei in den Fakultäten Digitale Transformation (Prof. Oliver Crönertz) und Wirtschaftswissenschaft und Wirtschaftsingenieurwesen (Prof. Holger Müller (SCM), Prof. Rüdiger Wink) angesiedelt. Die Projektbüros befinden sich im Hopper-Bau der Fakultät Digitale Transformation.

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    FW > FakultaetFW_FORSCHUNGFW_MUELLERscmMNZ > StartseiteFDIT > StartseiteHTWK > ForschenHTWK > Hochschule > Aktuelles
    news-5229Wed, 24 Aug 2022 09:34:15 +0200Auf dem Weg zum elektrischen Fliegenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/auf-dem-weg-zum-elektrischen-fliegenFür eine effiziente und CO₂-arme Luftfahrt forscht Prof. Robert Böhm von der HTWK Leipzig zu Leichtbau und Energiespeicherung für E-Flugzeuge

    Der Flugverkehr ist für rund drei Prozent des weltweiten CO₂-Ausstoßes verantwortlich. Damit die schweren Flugzeuge überhaupt fliegen können, brauchen sie große Mengen an Energie. Das Problem: Beim Fliegen erzeugen sie Treibhausgase, Lärm und Schadstoffe. Insbesondere die Emissionen von Stickoxiden und die Erzeugung von Kondensstreifen, die die Wolkenbildung beeinflussen, tragen zur Klimaerwärmung bei. Deutlich klimafreundlicher wären daher vollelektrische Flugzeuge. Um Antriebe für solch CO₂-arme Mobilitätssysteme zu realisieren, forscht Robert Böhm, Professor für Leichtbau mit Verbundwerkstoffen an der HTWK Leipzig, mit seinem Team an mehreren aktuellen Projekten zum Leichtbau und zur Energiespeicherung von elektrisch betriebenen Luftfahrzeugen.

    Ziel der Forschungsprojekte ist es, für CO₂-arme Mobilitätssysteme leichte und zugleich effiziente und langlebige Energiespeicherlösungen zu entwickeln. „Dafür sollen neue, umweltfreundliche Hochleistungswerkstoffe für den Leichtbau genutzt werden. Diese sind ein Hoffnungsträger im Kampf gegen den Klimawandel. In den Projekten bringen wir deshalb unsere Expertise hinsichtlich klimafreundlicher Verbundwerkstoffe sowie verbesserter Batteriesysteme für Energiespeicherlösungen und zum Recycling von Bauteilen ein“, so Böhm.
    In ersten Ansätzen für elektrische Flugzeuge werden extrem schwere Batterien genutzt, die zugleich viel Platz benötigen. Nur so kann derzeit die benötigte Energie der Flugzeuge sichergestellt werden – vor allem für Start und Landung müssen sie viel Energie aufwenden, aber auch während Langstreckenflügen mit zum Teil großen Temperaturunterschieden. Andere Lösungen verfolgen die Forschungsprojekte.

    Projekt 1: Energiequelle Flugzeugrumpf?

    Eine Lösung für leichte, platzsparende und leistungsfähige Energiespeicher könnten sogenannte Superkondensatoren sein, die aus Leichtbauverbundwerkstoffen hergestellt werden. Die Bauelemente, die in einem Gleichstromkreis elektrische Ladung und damit Energie speichern können, können im Vergleich zu Batterien oder Akkus die Energie schneller speichern und auch wieder abgeben. Im Forschungsprojekt „Printcap“ will die HTWK Leipzig gemeinsam mit der Technischen Universität Dresden und zwei Partnerunternehmen aus Frankreich strukturtragende Superkondensatoren entwickeln. So könnte zum Beispiel der Rumpf eines Flugzeugs selbst zum Energiespeicher werden, indem dieser aus multifunktionalen und leichten Verbundwerkstoffen gebaut würde. Zusätzliche Batterien könnten dann deutlich leichter ausfallen.

    „Bei der Herstellung der Strukturen werden wir uns im Gegensatz zu existierenden Konzepten auf die additive Fertigung konzentrieren: Mittels 3D-Druck könnten die strukturellen Superkondensatoren endkonturnah im Bauteil angeordnet werden und so geometrisch optimierte Strukturen mit hoher Energiespeicherfunktion entstehen“, erläutert Böhm, der seitens der HTWK Leipzig das Projekt leitet. Seit Juni 2022 wird es für drei Jahre von der Sächsischen Aufbaubank und der Europäischen Union im Förderprogramm M.Era-net mit insgesamt rund 1,7 Millionen Euro gefördert.

    Projekt 2: Verbesserung von Strukturbatterien

    Ebenfalls zu weniger Gewicht und dafür zu mehr Energiespeicherung könnten verbesserte Strukturbatterien führen. Im seit Mai 2022 mit insgesamt 640.000 Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Projekt „ElViS“ will die HTWK Leipzig mit Partnern Strukturbatterien aus ultraleichten Verbundstrukturen mit integrierter elektrischer Speicherfunktion entwickeln, erproben und bezüglich ihrer Eignung für Luftfahrzeuge bewerten. „In den Strukturbatterien wollen wir einerseits die Energiedichte der einzelnen Speicherzellen erhöhen, und andererseits wollen wir durch eine gezielte Multifunktionalisierung der Verbundstrukturen die Gesamtmasse senken“, so Böhm. Die multifunktionalen Bauteile könnten potenziell auch in anderen Bereichen eingesetzt werden, beispielsweise als Energiespeicher in Flugsystemen mit geringerer Tragfunktion wie bei Paketdrohnen, die so direkt als integrierter Energiespeicher verwendet werden könnten. Auf zusätzlichen Raum für Batterien könnte so verzichtet werden. Für derartige Forschungsvorhaben interessiert sich auch die Industrie wie Airbus oder das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Deren Vertreter waren beim Kick-Off-Meeting des Projekts „ElViS“ am 18. Juli 2022 anwesend, denn die generischen Verbundstrukturen mit integrierter elektrischer Speicherfunktion werden in enger Zusammenarbeit mit ihnen entstehen.

    Projekt 3: Wohin mit alten Bauteilen aus Flugzeugen?

    Parallel zur Entwicklung neuer Materialien erforschen die HTWK-Fachleute, wie alte Bauteile und Komponenten wiederverwendet werden können. Bislang gibt es in Europa keine nachhaltigen Methoden und Abläufe für das Recycling und die Wiederverwendung von Verbundwerkstoffen, die in Hochtechnologie-Branchen wie Luftfahrt oder auch Windenergie verwendet werden. „Für das Gelingen der Energiewende, eine CO₂-freie Wirtschaft und Klimaneutralität braucht es eine Kreislaufwirtschaft, in der Ressourceneinsatz, Abfallproduktion, Emissionen und Energieverbrauch bestmöglich verringert sowie Material- und Energiekreisläufe geschlossen werden“, so Projektleiter Böhm. Im EU-Projekt „EuReCOMP“, das seit April 2022 für vier Jahre mit insgesamt 8,9 Millionen Euro vom europäischen Programm „Horizont Europa“ gefördert wird, geht es aber nicht nur um die Rückgewinnung von Material, sondern auch darum, die recycelten Werkstoffe zu neuen Bauteilen zu verarbeiten. Weil aktuelle Recyclingverfahren wie die Pyrolyse (Zersetzung durch thermo-chemische Umwandlungsprozesse bei hohen Temperaturen und unter Ausschluss von Sauerstoff) sehr umweltschädlich sind, sollen im Projekt drei umweltfreundliche Verfahren weiterentwickelt werden. So könnten mehr als 25 Jahre alte Bauteile aus Flugzeugen oder Windkrafträdern einmal als recycelte Bauteile in der Automobilindustrie oder im Schiffbau zum Einsatz kommen.

    Forschungsprojekte an der HTWK Leipzig

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    news-5225Tue, 23 Aug 2022 10:23:00 +0200Daten aus der Lampehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/daten-aus-der-lampeLeuchtdioden haben Glühbirnen größtenteils verdrängt, da sie effizienter sind. Das eröffnet neue Möglichkeiten: LEDs können mehr als nur leuchtenLicht, das ist elektromagnetische Strahlung. Wir Menschen sehen davon nur einen kleinen Wellenbereich: die Farben des Regenbogens. Zur Datenübertragung nutzen wir bereits infrarotes Licht, zum Beispiel in Fernbedienungen oder Glasfasernetzen. Doch auch das sichtbare Licht hat mehr Potenzial als reine Beleuchtung. Die Technik dahinter nennt sich Visible Light Communication (VLC): Kommunikation über sichtbares Licht. Gemeint sind weiße Leuchtdioden, die dank eines kleinen technischen Zusatzmoduls Daten übertragen können – überall dorthin, wohin das Licht der Lampe strahlt.

    Die Professoren Slavisa Aleksic und Christian-Alexander Bunge untersuchen an der HTWK-Fakultät Digitale Transformation, wie eine solche Kommunikation über LED-Lampen möglich ist. „Zunächst galt VLC als potenzielle Alternative zum Drahtlosnetzwerk WLAN. Dieser Zahn ist gezogen: Funk hat sich durchgesetzt“, fasst Bunge die Entwicklung der Forschung an VLC zusammen. Doch für zwei Bereiche ist die Kommunikation über sichtbares Licht durchaus interessant: für die Medizin und für die Industrie.

    Datenlicht in der Medizin

    Operationssäle von Krankenhäusern sind heute mit Spitzentechnologie ausgestattet. Ärztinnen und Ärzte schicken kleinste Sensoren durch Blutbahnen, trennen Gewebe mit millimetergenauen Lasern und überwachen Herzschlag, Sauerstoffsättigung oder Blutdruck der Patientinnen und Patienten mithilfe zahlreicher Geräte. Überall hängen Strom- und Datenkabel. Da Funksignale Implantate und medizinische Geräte stören können, hat sich eine kabellose Kommunikation in der Medizin noch nicht durchgesetzt. Hier sieht Aleksic Entwicklungspotenzial: „Im Operationssaal ist es sehr hell, damit die Operierenden jedes Detail gut sehen. LED-Lampen können wir nutzen, um über das Licht zu kommunizieren und damit Datenkabel obsolet zu machen.“ Denkbar sei beispielsweise eine VR-Brille, die der Ärztin oder dem Arzt wichtige Informationen einblendet und so die Operation unterstützt. Die VR-Brille erhält die Daten aus dem Licht über dem OP-Tisch. So werden die Informationen zielgerichtet, robust, sicher und schnell übertragen. Eine neue Infrastruktur wäre nicht nötig, denn VLC nutzt die bereits vorhandenen Leuchtdioden. Unter realitätsnahen Bedingungen wollen Bunge und Aleksic diese Idee im rein für Forschungszwecke eingerichteten Operationssaal der Fachhochschule Campus Wien testen. In Zusammenarbeit mit den Wiener Forschenden untersuchen sie dort den Einsatz von VLC in der Medizin.

    Datenlicht in der Industrie

    Auch in Fabrikhallen könnte die Technologie punkten. In modernen Industrieanlagen sind Maschinen intelligent vernetzt und kommunizieren digital miteinander – Stichwort Industrie 4.0. Wichtig dafür sind robuste und zuverlässige Signale, denn eine fehlerhafte Datenübertragung würde Produktionskosten in die Höhe treiben. VLC könnte in diesem Umfeld ein sichereres Netz bieten als die Funktechnologie. Auch vor Industriespionage oder Manipulation schützt das Datenlicht besser, denn die Informationen werden örtlich begrenzt übermittelt. Wohin das Licht strahlt, fließen Daten. Wo es dunkel bleibt, sind diese Daten nicht lesbar. Das macht sie abhörsicherer.

    Gemeinsam mit dem Fraunhofer IOSB-Institut für industrielle Automation in Lemgo wollen Bunge und Aleksic sondieren, welche Einflüsse im industriellen Umfeld auf VLC einwirken und ob Datenlicht dort einen Mehrwert in der Maschine-zu-Maschine-Kommunikation bietet. Sie wollen untersuchen, wie gut die Technologie bei Elektrosmog, Funkenflug, Dampf und Hitze funktioniert.

    Störfaktoren finden

    Derzeit untersuchen die Netzwerktechniker an der HTWK Leipzig gemeinsam mit Mete Ramazan, einem Gastforscher aus Nordzypern, welche Störungen generell auf VLC einwirken und welche Modulationsformate sich für diese Anwendungen am besten eignen. Dazu erstellen sie mathematische Modelle des Übertragungskanals und führen in kontrollierter Umgebung Experimente durch. Sie messen, wie groß Interferenzen zwischen Senden und Empfangen der Signale durch Effekte wie Reflektionen oder Überlagerungen sein können. „Wir gehen davon aus, dass es weniger Störungen gibt als bei elektrischen Funktechniken. Aber genau hat das bisher niemand für VLC berechnet“, so Bunge. Darauf aufbauend können sie einen möglichen Einsatz der Leuchtdioden als Datenüberträger in Medizin und Industrie weiterentwickeln und Licht dort, wo es sinnvoll ist, mit Informationen anreichern – sei es im Operationssaal oder in der Fertigungshalle.

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    news-5217Mon, 15 Aug 2022 09:20:00 +0200Mit UVC-Licht gegen Coronahttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/mit-uvc-licht-gegen-coronaNeues Forschungsprojekt zur UVC-Luftentkeimung in Innenräumen gestartet. HTWK-Forschende bringen ihre Expertise zur Strömungssimulation ein

    Pandemien, wie wir sie seit über zwei Jahren mit dem Coronavirus erleben, werden in Zukunft zunehmen, so die Prognose der Weltgesundheitsorganisation WHO. Der Mensch wird auch künftig mit neuen Erregern in Kontakt kommen, wobei die Übertragungswege unterschiedlich sein können. „Viren, die durch Aerosole, also feinste Schwebeteilchen in der Luft, übertragen werden, lassen sich schwerer eindämmen als solche, die maßgeblich durch Schmier- oder Tröpfcheninfektionen verbreitet werden. Deshalb ist es wichtig, sich intensiv mit Luftqualität und Lufthygiene zu beschäftigen“, sagt Stephan Schönfelder, Professor für die Simulation energetischer und technischer Systeme an der HTWK Leipzig. Gemeinsam mit seiner Arbeitsgruppe erforscht er, wie sich Aerosole – und damit auch Coronaviren – in geschlossenen Räumen ausbreiten.

    UVC-Licht-Bestrahlung bietet Potenzial

    In geschlossenen Räumen müsste die Luft permanent mit unbelasteter Außenluft ausgetauscht werden, um diese möglichst sauber und damit eine mögliche Viruslast geringzuhalten. Im Sommer ist das leichter umsetzbar. „Während der Wintermonate steht ein ausreichender Luftaustausch in direktem Konflikt mit einem behaglichen Innenraumklima und einem wirtschaftlich und ökologisch vertretbaren Einsatz von Heizenergie“, sagt Arbeitsgruppenleiter Dr. Florian Wallburg. „Zudem gibt es auch Räume, in denen es aus bau- oder hygienetechnischen Gründen nicht möglich ist, zu lüften“, so Wallburg weiter.

    Eine mögliche Lösung ist, die Luft mit kurzwelligem ultravioletten Licht (UVC) zu bestrahlen und so zu entkeimen. Dabei durchdringt das UVC-Licht die Viren und macht sie hierdurch unschädlich. Die Potenziale der UVC-Luftentkeimung sind grundlegend bekannt, wurden aber aufgrund fehlender Nachweise der Wirksamkeit und Sicherheit unter realen Bedingungen zur Bekämpfung des SARS-CoV-2-Erregers bislang nicht beachtet.

    Im neuen Forschungsprojekt BeCoLe analysiert die Arbeitsgruppe um Schönfelder deshalb gemeinsam mit weiteren Verbundpartnerinnen und -partnern seit dem 1. Juli 2022, inwieweit sich die UVC-Technologie explizit zur Bekämpfung von SARS-CoV-II eignet. Das Forschungskonsortium aus Industrie (Dinies Technologies GmbH, Virobuster International GmbH, S&P Sahlmann Planungsgesellschaft für Gebäudetechnik mbH, NEL GmbH, SEIWO Technik GmbH) und Forschung (Universität Leipzig, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ, Leibniz-Institut für Troposphärenforschung TROPOS) wird über drei Jahre mit rund drei Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

    Simulationsmodell zur Viruskonzentration

    In das Projekt bringen die HTWK-Forschenden ihre Expertise zur Strömungssimulation ein. Dabei werden sie ihr numerisches Berechnungsmodell zur Ausbreitung von Aerosolen, das sie jüngst im „International Journal of Environmental Research and Public Health“ publiziert haben, um die Komponente der UVC-Luftentkeimung erweitern. Mit dem Modell können sie die Viruskonzentration durch Luftströmungen im Raum berechnen und herausfinden, wie hoch das tatsächliche Infektionsrisiko für jede einzelne Person in einem Raum bei gleichzeitiger UVC-Luftentkeimung ist. In das Berechnungsmodell gehen unter anderem Raumgröße, Anzahl an Personen, Abstände zueinander, Dauer des Aufenthalts sowie Anzahl, Leistung und Standorte der UVC-Luftentkeimungsgeräte ein. „In der Anwendung bedeutet das: Wenn bekannt ist, welche Viruskonzentration kritisch ist, können maximale Kontakt- und Aufenthaltszeiten in Innenräumen verschiedener Art genau bestimmt werden“, sagt Schönfelder.

    Anwendung in Einrichtungen des Gesundheitswesens

    Das Modell der HTWK-Forschenden ist prinzipiell auf verschiedene Szenarien wie Theater, Klassenzimmer oder Büroräume anwendbar. So können sie mit ihren Simulationen unter anderem dazu beitragen, dass Orte, in denen viele Menschen in geschlossenen Räumen zusammenkommen wie bei Schul- und Theaterbesuchen, besser geschützt werden.

    Im Forschungsprojekt BeCoLe wollen sie ihr Simulationsmodell insbesondere auf Einrichtungen des Gesundheitswesens anwenden. So soll der Besuch in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen für Beschäftigte sowie für Patientinnen und Patienten sicherer werden, die sowohl mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko als auch mit einem schwereren Krankheitsverlauf im Falle einer Infektion rechnen müssen. „Innerhalb des Forschungsprojekts wollen wir gemeinsam mit den Verbundpartnerinnen und -partnern untersuchen, wie UVC-basierte Luftentkeimungssysteme sicher funktionieren und das Erkrankungsrisiko reduzieren können. Im Idealfall soll so zukünftig auch mit Hilfe UVC-basierter Luftentkeimungssysteme die Schließung wichtiger öffentlicher Infrastruktur vermieden werden“, so Schönfelder.

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    news-5210Thu, 11 Aug 2022 10:37:28 +0200Mode und Technologie für mehr Privatsphärehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/mode-und-technologie-fuer-mehr-privatsphaereDas Start-up Urban Privacy entwickelt und designt Kleidung, die vor ungewollter Datenaufzeichnung im öffentlichen Raum schütztÜberwachungskameras an Bahnhöfen, auf Marktplätzen, in Parkanlagen – es gibt immer weniger öffentliche Orte, an denen wir uns anonym bewegen können. Das wollen die Modedesignerin Nicole Scheller und der Informatiker Marcel Göbe ändern. Gleichzeitig möchten sie für Privatsphäre und Datenschutz sensi­bilisieren. Gemeinsam arbeitet das Grün­dungsteam Urban Privacy an der HTWK Leipzig an einer Modekollektion, die vor ungewollter Datenaufzeichnung schützt.

    Blendende LEDs und verwirrende Muster

    Mit biometrischer Erkennung können Kameras die Identitäten von gefilmten Menschen zuordnen. Dafür sind Ge­sichtsmerkmale wie Augen, Nase und Mund wichtig. In Kombination mit einer Bewegungsanalyse kann eine Person mit einer bis zu 98-prozentigen Genauigkeit identifiziert werden. Als Informatiker kennt Marcel Göbe die dazu eingesetz­ten Methoden der künstlichen Intelligenz und entwickelt gemeinsam mit Nicole Scheller modische und technische Gegenmaßnahmen: Gegen die Gesichts­erkennung geht Urban Privacy mit einem speziell entwickelten Schwarz-Weiß-Muster vor. Auf die Kleidung gedruckt, verwirrt es den Algorithmus, der neben dem des Trägers oder der Trägerin eine Vielzahl anderer Gesichter erkennt, so­dass eine eindeutige Zuordnung nicht mehr möglich ist. Die weiten Formen der Kollektion verbergen wichtige Hinweise auf Geschlecht, Größe und Gewicht, die für eine Bewegungsanalyse wichtig sind. Gegen Nachtsichtkameras schützen in die Kleidung gewobene LEDs, die die Ka­meras blenden.

    Erste funktionierende Prototypen einer Datenschutzkleidung entwickelte Nicole Scheller 2017 in ihrer Bachelorarbeit. Seitdem vervollständigt sie die Kollek­tion ständig weiter. Dazu gehört eine spezielle Handytasche. Ein Smartphone überträgt normalerweise auch dann Daten, wenn es sich im Flugmodus befin­det oder ausgeschaltet ist. Rund um die Uhr und überall. Wenn sich das Smart­phone jedoch in der Datenschutz-Tasche befindet, gibt es keine eingehenden An­rufe, keine Internetverbindung und kei­nerlei Ortungsmöglichkeiten.

    Unterstützt von Startbahn 13

    Um ihre Datenschutz-Mode auf den Markt zu bringen, lassen sich Göbe und Scheller von der HTWK Leipzig unterstützen. Göbe hat hier studiert und stellte den Kontakt zu Informatik-Professor Thomas Riechert her, der das Gründungsteam betreut. Zusätzlich werden Scheller und Göbe von der HTWK-Gründungsberatung Startbahn 13 unterstützt. Mit ersten Er­folgen: 2020 konnte Urban Privacy seine Idee bei der Leipziger Gründernacht vor­stellen und warb später ein einjähriges Exist-Gründungsstipendium des Bundes­wirtschaftsministeriums ein. „Wir waren nicht sicher, ob das Thema zu politisch ist. Aber es geht um die Privatsphäre des Einzelnen – und diese Botschaft kam an“, so Scheller.

    Seit Januar 2022 entwickeln Scheller und Göbe in Vollzeit die bisherige Kollektion weiter. Zum Auslaufen der Förderung im Dezember 2022 ist eine Crowdfunding-Kampagne geplant, mit der die gesamte Kollektion auf den Markt kommen soll. „Uns ist bewusst, dass wir einen Kampf gegen Windmühlen führen, aber das ist zugleich unser Antrieb“, beschreibt Scheller den Einsatz gegen Überwa­chung.

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    Startbahn13 - AktuellesFIM > Fakultät > AktuellesHTWK_forschen_KoopFtrans_ExistenzgründHTWK > ForschenHTWK > Hochschule > Aktuelles
    news-5208Wed, 10 Aug 2022 08:07:46 +0200Doktorhut aus Karton, aber nicht von Pappehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/doktorhut-aus-karton-aber-nicht-von-pappeHerzlichen Glückwunsch! Am 20. Juli hat Jennes Hünniger erfolgreich ihre Promotion zu Prägeprozessen bei Karton verteidigtJennes Hünniger hat mit ihrer Dissertationsschrift und dem Kolloquium über die Thematik "Charakterisierung der Einflussfaktoren und des Umformprozesses beim Reliefprägen von Karton" die Gutachter und das Auditorium überzeugt und kann so das Promotionsverfahren mit sehr gutem Ergebnisabschließen.

    Im Anschluss bekam sie von ihren Kolleg:innen einen Doktorhut mit handsignierten Kartonproben und einem 3D-gedruckten Prägewerkzeug in Anlehnung an ihre Forschungsarbeit überreicht.

    Die Promotion wurde als kooperatives Verfahren zwischen der Fakultät Informatik und Medien der HTWK Leipzig und der Fakultät Maschinenwesen der TU Dresden durchgeführt und mit Promotionsstipendien der HTWK Leipzig durch Steuermittel des Landes Sachsen gefördert. Zur Promotionskommission gehörten Prof. Dr.-Ing. Alexander Brosius (TU Dresden) als Vorsitzender, die Gutachter Prof. Dr.-Ing. Jens-Peter Majschak (TU Dresden, INT), Prof. Dr. rer. nat. Lutz Engisch (HTWK Leipzig) und Prof. Dr.-Ing. habil. Marek Hauptmann (Steinbeis Hochschule Berlin) sowie Prof. Dr.-Ing. Eugen Herzau (HTWK Leipzig) als Prüfungsbeisitzer.

    Die Anwendung von Prägungen hat im Druck- und Verpackungsbereich stark zugenommen. Im Kontrast dazu steht der gegenwärtig noch wenig entwickelte Stand der Technik von Prägetechnologie und Prägeprozess. Eine wissenschaftliche Basis für die Charakterisierung und gezielte Beeinflussung von Prägeprozessen existiert nur ansatzweise. Das führt dazu, dass die gestalterischen und qualitativen Möglichkeiten bei Produkten und Verpackungen nicht ausgeschöpft werden und die technische Umsetzung mit hohem Zeit- und Kostenaufwand verbunden ist. Im Anschluss an diese Ausgangslage beschäftigt sich Jennes Hünnigers Dissertation mit dem Verformungsverhalten von Karton im Prägeprozess unter Berücksichtigung der Prägegeometrie, des Produktionsprozesses und des Ausgabemediums mit dem Ziel, unter den gegebenen Bedingungen das optimale Prägeergebnis zu erzielen.

    iP3 Leipzig - Institute for Printing, Processing and Packaging

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    news-5212Fri, 05 Aug 2022 13:38:00 +0200Digitaler Holzbauhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/digitaler-holzbauBauen mit Holz ist nachhaltig, aber heute eher die Ausnahme im Neubau. Das könnte sich dank Digitalisierung ändernWer nachhaltig bauen will, besinnt sich oftmals zurück auf einen der ältesten Baustoffe der Welt: Holz. Es bindet Kohlenstoff, entlastet so bereits beim Wachsen und bei der Nutzung das Klima, lässt sich klimaneutral entsorgen und wächst nach. Zudem ist es vielseitig einsetzbar – als Tragwerk, Fassade oder Dach.

    Doch ein Massenprodukt ist Holz als Baustoff bisher nicht, denn Bauen mit Holz ist teurer als mit Stein oder Beton. Die Preise könnten sinken, wenn die Holzbranche vom Sägewerk bis zur Zimmerei die Möglichkeiten der Digitalisierung zukünftig besser nutzt. Wie das gelingen kann, erforscht Alexander Stahr gemeinsam mit seiner Forschungsgruppe FLEX. Der Professor für Tragwerkslehre an der HTWK Leipzig unterstützt den Wissens- und Technologietrander in der Holzbranche, die von kleinen und mittelständischen Unternehmen geprägt ist. "Die Digitalisierung steckt hier mehrheitlich noch in den Kinderschuhen. Gemeinsam mit Partnern aus der Praxis wollen wir aufzeigen, was eine Verknüpfung zwischen digitalem Planen, rechnergestütztem numerischem Abbinden des Holzes und Virtual-Reality-Brillen bei der Vorfertigung ermöglicht", so Stahr.

    Not macht erfinderisch

    Am Beispiel einer mehr als hundert Jahre alten Dachbauweise demonstrieren die Leipziger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie traditionsreiche Baumethoden mithilfe der Digitalisierung ins Heute überführt werden können – und dabei Ressourcen schonen.

    Nach dem Ersten Weltkrieg herrschte Material- und Wohnungsnot. Deswegen erdachte der Merseburger Stadtbaurat Friedrich Zollinger eine besonders effiziente Baumethode für Dächer: eine gekrümmte, freitragende Konstruktion aus kurzen Hölzern, heute bekannt als Zollingerdach. Damit wurden bis 1928 mehr als tausend Häuser und Hallen in Deutschland überdacht. Warum also ist diese sparsame Bauweise so gut wie verschwunden? Was können wir heute, was Zollinger damals noch nicht konnte?

    Die Forschenden fanden heraus, dass sowohl technische als auch wirtschaftliche Defizite die Bauweise verschwinden ließen. Der Aufbau war zeit- und personalintensiv und trieb die Baukosten in die Höhe. Außerdem gab es seinerzeit nur acht feste Dachgrößen. Das größte technische Manko: An den Knotenpunkten, wo die Lamellen miteinander verbunden sind, verschob sich die Konstruktion über die Jahrzehnte. Die Dächer verformten sich sukzessive.

    So wird eine jahrhundertealte Holzbauweise zukunftsfähig

    Trotzdem sehen Stahr und sein Team großes Potenzial im Zollingerdach – denn Ressourcen schonen ist auch heute aufgrund des Klimawandels essenziell. Die Forschenden beseitigten konstruktive Mängel durch ein vereinfachtes Verbindungskonzept und erweiterten den Bauprozess um die Möglichkeiten der Digitalisierung. Jeder Arbeitsschritt – von der Idee bis zur Umsetzung auf der Baustelle – profitiert davon. Es beginnt bei der Planung mithilfe parametrischer Entwurfswerkzeuge. Algorithmen definieren dabei, wie sich durch die Änderung verschiedener Parameter die Geometrie der Lamelle verändert. Diese Daten werden direkt an die Maschinen für den Zuschnitt weitergereicht: "Heutzutage gibt es computergesteuerte Abbundmaschinen, die Lamellen perfekt und zehntelmillimetergenau zuschneiden. Das verbessert die statische Berechenbarkeit und reduziert den Wartungsaufwand des Daches ungemein", so Stahr. Die Maschinen können die fertigen Bauteile bereits in der richtigen Reihenfolge stapeln – eine enorme Zeitersparnis. Statt mehrerer Wochen dauert der Aufbau eines Hallendaches nun nur noch wenige Tage.

    "Kostensenkung trotz individueller Einzelteilfertigung – darin liegt für die Baubranche enormes Potenzial. Durchgängig digitale Prozessketten vom Entwurf über die Planung und die Vorfertigung in der Werkhalle bis hin zur Montage auf der Baustelle sind dafür der Schlüssel", ist Stahr überzeugt. "Dank unserer Forschungen ermitteln wir in einem System die Geometrie, Statik und Wirtschaftlichkeit. Die Informationen kommen am Ende maschinenlesbar heraus, und schon kann der Fertigungsprozess starten."

    Augmented Reality in der Zimmerei

    Auch bei der Vorfertigung in der Montagehalle können digitale Methoden Handwerksleute unterstützen. Gebäude werden heute dreidimensional am Computer entworfen, doch für die Baustelle werden diese digitalen Planungen zumeist auf Papier ausgedruckt. In der Werkhalle müssen die Zimmerleute bisher zahlreiche Geometrie- und Materialangaben gedanklich aus der Zeichnung in die Konstruktion übertragen. Ein an sich unnötiger Arbeitsschritt, bei dem zahlreiche Informationen verloren gehen und Fehler passieren können. Augmented-Reality-Brillen sollen künftig komplexe Informationen aus der Planung präzise komprimiert direkt in die Vorfertigung übertragen.

    Wer diese Daten-Brillen trägt, sieht zusätzlich zum normalen Sichtfeld virtuell eingeblendete Informationen. Damit können Zimmerleute die dreidimensionalen Fertigungsinformationen direkt auf den Montagetisch projizieren. Auch einzelne Arbeitsschritte sollen durch die Datenbrille zu sehen sein – beispielsweise könnten virtuelle Punkte überall dort auf Holzbrettern aufleuchten, wo Löcher zu bohren oder Schrauben einzudrehen sind.

    Ressourcenschonender Dachbau und Datenbrillen bei der Montage: Die zwei Anwendungsfelder zeigen beispielhaft, wie Holzbauunternehmen ihre Produktionsabläufe durch die Integration digitaler Methoden und Technologien verbessern können, um deren Wirtschaftlichkeit zu steigern und dem Baustoff Holz so zu einer Renaissance zu verhelfen. Rechnergesteuerte Fertigung, Augmented Reality und Big Data gehören dann genauso zur Holzbranche wie Hobel, Beitel und Späne.

    Dieser Text erschien zuerst im ZEIT Forschungskosmos.

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    flex > AllgemeinHTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵FAS - NACHRICHTEN - ALLGEMEINFAS - NACHRICHTEN - ARCHITEKTURHTWK > ForschenHTWK > Hochschule > Aktuelles
    news-5200Mon, 01 Aug 2022 13:06:48 +0200Stark genug?https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/stark-genugWie viel Last kann eine Decke tragen? Um das herauszufinden, belastet die HTWK-Ausgründung IEXB Decken mit Stahlrahmen und hydraulischen Pressen. So können die Bauingenieure vorherbestimmen, ab welchem Gewicht alles zusammenbrechen würde. Wir waren beim Belastungstest im sächsischen Vogtland dabei, wo eine ehemalige Eisengießerei zum Fitnessstudio werden soll.Fitnessgeräte sind schwer. Deswegen gibt eine europäische Norm vor, dass Decken von Sportstätten mehr als eine Tonne Last pro Quadratmeter tragen können müssen. Inklusive aller erforderlichen Sicherheiten prüft IEXB die Decke der alten Eisengießerei mit einer Last von 52 Tonnen. Das ist so viel wie zehn Elefantenbullen wiegen.

    Dafür installieren die Tragwerksprüfer Gunter Hahn und Markus Fischer und ihre beiden Helfer innerhalb von zwei Stunden ein Gestell aus Stahl, das auf Böcken steht und mit daran befestigten Hydraulikzylindern für viel Druck sorgt. Damit wollen die Bauingenieure des Leipziger Unternehmens IEXB herausfinden, ob die Decke über dem ersten Geschoss der alten Eisengießerei in Limbach tatsächlich hält. 

    Rein rechnerisch kam ein Statiker zu dem Ergebnis, dass die Decke der alten Halle für die neue Nutzung als Fitnessstudio nicht stark genug sei. Ihm fehlten Baupläne und genaue Informationen über die verwendeten Baumaterialien, daher ging er vom schlechtesten Fall aus – mit negativem Ergebnis. Doch der Bauherr wollte nicht aufgeben und beauftragte IEXB für umfangreiche Untersuchungen des Tragwerks.

    Vorarbeit und mobiles Labor

    Zunächst machten sie Vorberechnungen mit Finite-Elemente-Simulationen, erstellten ein individuell angepasstes Konzept, wie die Prüfung vor Ort durchgeführt werden kann, und bereiteten den Außeneinsatz vor. Nun geht es vor Ort weiter: In vier Tagen belasten sie verschiedene kritische Punkte der Decke und messen dabei, wie sich der Beton verformt. Um die Belastungsprobe exakt durchführen zu können, muss ein Kräftekreislauf zwischen dem zu prüfenden Bauteil und den Stahlträgern erzeugt werden. Dafür verschrauben die Bauingenieure ein Stahlgerüst mithilfe großer Eisenstangen mit dem Boden.

    Gleich neben der roten Stahlkonstruktion richten sich Hahn und Fischer auf zwei Tischen ein mobiles Messlabor ein. Es besteht aus zwei Computern und einer Elektropumpe, die Öl in die Hydraulikzylinder befördert, wenn Hahn langsam das Ventil aufdreht. Wie viel Kraft auf die jeweiligen Zylinder einwirkt, ermitteln elektrische Kraftmessdosen.

    Eine Etage tiefer hängen hochsensible Messgeräte an der Decke, deren zahlreiche Kabel durch ein Loch mit den obenstehenden Computern verbunden sind. Die Sensoren messen zweierlei: Speziell angefertigte Mikrofone zeichnen genau die Frequenz der Geräusche auf, die entstehen, wenn durch die Belastung Mikrorisse im Beton auftreten. Diese Risse sind bis zu einem gewissen Niveau unbedenklich. Diese Art der Schallemissionsanalyse hat Dr. Gerd Kapphahn an der HTWK Leipzig vor zwanzig Jahren für Beton anwendbar gemacht und damit einen entscheidenden Beitrag für die Weiterentwicklung experimenteller Belastungsuntersuchungen geleistet. Wegaufnehmer wiederum messen, wie viele tausendstel Millimeter sich die Betondecke nach unten durchbiegt und damit auf die langsam steigende Last reagiert.

    Diese Informationen visualisieren die Computer. Dadurch sehen Hahn und Fischer zeitgleich alle notwendigen Parameter zur Bewertung des Tragverhaltens der Decke. Sollten die Last-Verformungs-Kurven oder Schallsignale in kritische Bereiche kommen, können die Bauingenieure das Experiment sofort abbrechen. Dann würde Hahn das Ventil öffnen und den Ölfluss umkehren. So kann er eine Schädigung der Struktur vermeiden. Denn nicht die zwei Tonnen schweren Stahlrahmen, sondern die Hydraulikzylinder sorgen für die eigentliche Last. „Zum Vergleich: Wasser schießt mit einem Druck von rund drei Bar aus dem Wasserhahn. Das Öl im Hydraulikzylinder drückt den Kolben mit einem hundertfach höheren Druck auf den Boden. Dadurch können die beiden hier eingesetzten Hydraulikzylinder je eine Last von bis zu 38 Tonnen erzeugen“, erläutert Hahn.

    Ziellast erreicht

    Heute muss er die Belastung nicht vorzeitig stoppen: Die Decke hält die Ziellast von 52 Tonnen ohne Probleme. Hahn überbringt dem Bauherrn schon vor Ort die frohe Botschaft, dass er das alte Gebäude für den neuen Zweck nutzen kann. Das ist fast jedes Mal so: In 15 Jahren Arbeitserfahrung und über 300 Untersuchungen gingen Hahns Belastungstests nur zweimal negativ aus. Eine Probe vor Ort kann sich also durchaus lohnen: für die Bauherren und auch für die Umwelt. Wenn Gebäude, die rein rechnerisch nicht neu genutzt werden dürften, doch noch für eine Umnutzung taugen, spart das Materialien und Energie, die für einen Neubau oder eine aufwendige Verstärkung nötig wären.

    Erfolgreiche HTWK-Ausgründung

    Das ist einer der Gründe, die Hahn und seine Mitgründenden im Januar 2020 dazu bewegten, IEXB ins Leben zu rufen und so eine Nische der Branche zu besetzen, die dabei hilft, Bestandsgebäude weiterhin zu nutzen. Die Idee dazu reifte in Gunter Hahn nach dem Bauingenieur-Studium an der HTWK Leipzig während seiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am HTWK-Institut für experimentelle Mechanik. Mit Markus Fischer, ebenfalls Bauingenieur-Absolvent der Hochschule, und Ökonomin Yvonne Hahn fand er das perfekte Gründungsteam. Beim Weg in die Selbstständigkeit holten sich die drei Unterstützung von ihrem Mentor Prof. Volker Slowik und der HTWK-Gründungsberatung Startbahn 13 und warben so ein EXIST-Gründerstipendium des Bundeswirtschaftsministeriums ein. Die Gründung ist ein Erfolg. Die Auftragsbücher sind gefüllt und die Aufgaben klar verteilt: Gunter Hahn und Markus Fischer kümmern sich um neue Aufträge, stellen wissenschaftliche Berechnungen an und messen vor Ort die Bausubstanz. Yvonne Hahn ist für wirtschaftliche Themen wie die Buchhaltung zuständig. Mittlerweile gibt sie ihre Gründungserfahrungen zusätzlich bei Startbahn 13 als Coachin weiter.

    Nach den erfolgreichen Belastungstests in der ehemaligen vogtländischen Eisengießerei verlädt das IEXB-Team alles in einen Lkw und fährt zurück ins Lager nach Leipzig. Im Büro angekommen, werten sie die gesammelten Daten aus und schreiben ein Gutachten, welches der Bauherr dem zuständigen Amt vorlegen kann. Dann steht dem neuen Fitnessstudio in der alten Eisengießerei hoffentlich nichts mehr im Wege.

    Dieser Text erschien zuerst im Forschungsmagazin Einblicke 2022 der HTWK Leipzig. Hier können Sie das Magazin digital lesen oder kostenfrei abonnieren.

    Zur aktuellen Ausgabe der „Einblicke“

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    Startbahn13 - AktuellesFB > Fakultät > AktuellesHTWK > ForschenHTWK > Hochschule > Aktuelles
    news-5198Fri, 29 Jul 2022 14:00:00 +0200Forschung trifft … Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschafthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/forschung-trifft-partner-aus-wirtschaft-wissenschaft-und-gesellschaft-1Am 6. Juli 2022 tauschten sich 150 Forschende und Praxispartner im Forschungszentrum Eilenburger Straße aus und erhielten Einblicke in LaboreUnter dem Motto „Forschung trifft …“ kamen am Spätnachmittag des 6. Juli 2022 im Forschungszentrum Eilenburger Straße Forschende der HTWK Leipzig mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft ins Gespräch. Ebenso bestand die Gelegenheit, sich mit Mitarbeitenden der vielfältig unterstützenden Verwaltungs- und Technikbereiche auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.

    Vernetzung und Transfer

    Damit förderte das neue Veranstaltungsformat nach Jahren der Pandemie und den damit einhergehenden eingeschränkten Vernetzungsmöglichkeiten einen intensiven Austausch aller Beteiligten – eine unentbehrliche Grundlage für den Transfer von Wissen in die Praxis.

    Einblicke vor Ort

    Die Gäste konnten einen Blick hinter die Kulissen des Forschungszentrums und einige der dort bearbeiteten Projekte werfen: Sechs Forschungsteams führten durch das Radiowellentechnikum, die Gründungsberatung Startbahn 13, das Laboratory for Biosignal Processing, das Bodenmechaniklabor, die Bodenversuchshalle und das KomfortLab. Die Forschungsgruppe FLEX zeigte in einem Pavillon eine Datenbrille mit Augmented Reality und ihre mögliche Anwendung in Fertigungsprozessen..

    Einige der vorgestellten Forschungsgruppen beteiligen sich an Teilprojekten des im Bund-Länder-Programm „Innovative Hochschule“ geförderten Hochschulverbunds Saxony⁵. Die Veranstaltung selbst wurde im Rahmen des Saxony⁵-Teilprojekts ProTransfer Change Management organisiert.

    Eindrücke des Sommernachmittags hielten Kirsten Nijhof und Omid Arabbay im BIld fest:

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    HTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵HTWK > Forschen
    news-5187Mon, 25 Jul 2022 10:44:49 +0200HTWK Leipzig sorgt für neue Schnellladestation im Leipziger Ostenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-leipzig-sorgt-fuer-neue-schnellladestation-im-leipziger-ostenDie Ladesäule für Elektroautos ist Ergebnis einer erfolgreichen Forschungspartnerschaft der HTWK Leipzig mit Siemens und den Leipziger StadtwerkenSeit Anfang Juli 2022 steht am Leipziger Paunsdorf Center eine neue Ladestation für Elektroautos, die dank einer neuen Technologie besonders schnell lädt. Von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) angeregt und wissenschaftlich betreut, konnten die Leipziger Stadtwerke die Ladesäule am Parkplatz des Paunsdorf Centers errichten und setzten sie nun in Betrieb. Sie nutzten dafür Ladetechnik, die Siemens am Standort Böhlitz-Ehrenberg in Leipzig entwickelte.

    Der sogenannte „High Power Charger“ (HPC) bietet an den einzelnen Ladepunkten eine Leistung von bis zu 300 Kilowatt an. Elektroautos, die so viel Ladeleistung umsetzen können, sind beispielsweise die Modelle Audi e-tron, Porsche Taycan oder Tesla Model 3. Die Leistung passt sich jedoch den Anforderungen eines jeden Elektroautos an und wird bei Bedarf gedrosselt.

    Vollladen während des Einkaufs

    Wie schnell ein Auto mit einer HPC-Ladesäule vollgeladen ist, hängt vom Modell, vom Zustand der Batterie und von der Temperatur ab. Ein Tesla Model 3 würde innerhalb von 30 Minuten Ladezeit eine Reichweite von knapp 500 Kilometern erreichen. Dank der eingesparten Ladezeit sind auch lange Strecken mit einem Elektroauto besser zu bewältigen.

    „Um die Elektromobilität voranzubringen, muss die Ladeinfrastruktur dringend ausgebaut werden. Deshalb arbeiten wir bereits seit Jahren gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft an innovativen Lösungen. Mit den Leipziger Stadtwerken konnten wir bereits Ladestationen an Laternen in der Leipziger Innenstadt installieren. Nun ist uns ein weiterer Beitrag für eine Verkehrswende in Leipzig gelungen“, so HTWK-Professor Andreas Pretschner, der das Projekt federführend leitet.

    Möglich ist das Schnellladen durch die Verwendung von Gleichstrom statt bisher Wechselstrom. Dabei müssen bei der Herstellung und Anwendung der armdicken Ladekabel höchste Sicherheitsnormen eingehalten werden, worauf die HTWK Leipzig, Siemens und die Leipziger Stadtwerke bei der Entwicklung besonders viel Wert legten.

    Taubert Consulting als Backend-Anbieter der Leipziger Stadtwerke kümmert sich um die zentrale Verwaltung und Kontrolle der Ladestationen, so auch bei dem neuen HPC-Lader. Das Team besteht aus Absolventen und ehemaligen Mitarbeitern der HTWK Leipzig.

    Erfolgreicher Forschungstransfer und regionale Förderung

    „Der Schnelllader in Paunsdorf steht für den erfolgreichen Transfer des Know-hows unserer Hochschule in ein in Leipzig entwickeltes Produkt“, fasst Projektmitarbeiter Martin Leutelt die Transferleistung des Projekts zusammen. Aus Mitteln des im Bund-Länder-Programm „Innovative Hochschule“ geförderten Projekts Saxony⁵ finanziert, ist diese Forschungspartnerschaft ein erfolgreiches Beispiel für den Transfer von Nachhaltigkeit in die Praxis. Um ihre Kompetenzen im Bereich Elektromobilität zu bündeln und den Wissenstransfer zu erleichtern, haben sich Forschende der sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften 2018 im von der HTWK Leipzig geleiteten Saxony⁵-Co-Creation Lab Vernetzte Mobilität zusammengeschlossen.

    Weitere Ladeparks geplant

    Zukünftig wollen die Leipziger Stadtwerke jährlich zwei neue Schnelladeparks errichten. Für 2023 sind Standorte an der der Alten Messe und in Plagwitz im Gespräch. Dort sollen jeweils acht Ladeplätze entstehen, sechs davon werden mit der Technologie zum Schnellladen ausgestattet. Der Ladestrom wird zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien erzeugt und kann mit herkömmlichen Bezahlsystemen oder mit E-Mobilitätsanbietern über Roaming bezahlt werden. Die Schnellladesäule am Paunsdorf Center befindet sich in der Paunsdorfer Allee 1 in 04329 Leipzig. Die Geokoordinaten sind: 51.348497, 12.475523.

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    HTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵HTWK > ForschenFING > allgemeinHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
    news-5175Tue, 19 Jul 2022 11:16:51 +0200Vertikale Solaranlagen senken Bedarf an Gasimporten und Stromspeichernhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/vertikale-solaranlagen-senken-bedarf-an-gasimporten-und-stromspeichernLeipziger Forschende zeigen in neuer Studie: Vertikale Solaranlagen auf landwirtschaftlichen Flächen bieten enormes Potenzial für die EnergiewendeSolarenergie unterliegt keinen Lieferengpässen, ist günstig und CO₂-neutral. Um einen maximalen Energieertrag zu erzielen, werden Solaranlagen meist in Südausrichtung mit einem Neigungswinkel von 20 bis 35 Grad errichtet. Dadurch wird vorrangig im Sommer sowie mittags viel Strom erzeugt. In Zukunft sollen erneuerbare Energien fossile Brennstoffe vollständig ersetzen – eine große Herausforderung. Denn werden zukünftig weiterhin primär Solarmodule in Südausrichtung zugebaut, bedarf es zusätzlicher Stromspeicher, um tages- und jahreszeitabhängige Schwankungen abzufangen. In einer neuen Studie im Fachmagazin „Smart Energy“ zeigt ein Leipziger Forschungsteam: Sinnvoll wäre, künftig vorrangig bifaziale Solarmodule senkrecht zu installieren und dafür beispielsweise landwirtschaftliche Flächen zu nutzen.

    „Bifaziale Solarmodule können Sonnenenergie von beiden Seiten nutzen. In Ost-West-Ausrichtung installiert, wird morgens und abends der meiste Strom erzeugt. Damit ließe sich der Bedarf an Stromspeichern reduzieren und gleichzeitig der Flächenbedarf für die Stromerzeugung geringhalten“, so Sophia Reker von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) und Erstautorin der Studie „Integration of vertical solar power plants into a future German energy system“. Ihre Argumentation stützen die Forschenden auf eine Simulation des deutschen Energiesystems mit der Software Energyplan.

    Neues Gesetzespaket soll Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigen

    Um sich von Energieimporten unabhängig zu machen und den CO₂-Ausstoß zu verringern, hat der Bundestag Anfang Juli ein umfangreiches Gesetzespaket zum Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland beschlossen. Demnach soll der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Stromverbrauch von derzeit knapp unter 50 Prozent bis 2030 auf mindestens 80 Prozent gesteigert werden. Um das Ziel zu erreichen, sollen unter anderem die Rahmenbedingungen für neue Solaranlagen verbessert werden.

    „Bifaziale Solarmodule sind zwar etwas teurer als konventionelle Solaranlagen. Aber da sie die Anzahl von Stunden mit verfügbarer Solarenergie erhöhen, werden andere Elektrizitätsbedarfe, beispielsweise in Gaskraftwerken, reduziert. Senkrecht installiert, können die Solaranlagen gut auf landwirtschaftlich genutzten Flächen errichtet werden. Das schafft zusätzliche Verdienstmöglichkeiten für Landwirtinnen und Landwirte und erhöht das Flächenpotenzial für erneuerbare Energien in Deutschland so sehr, dass wir nur in geringem Maße zusätzlich Energie importieren müssten“, so Jens Schneider, Professor für Vernetzte Energiesysteme an der HTWK Leipzig und Ko-Autor der Studie. Auf landwirtschaftlichen Flächen installierte Solaranlagen können das Wachstum bestimmter Nutzpflanzen unterstützen, da sie die Pflanzen vor Wind und Hitze schützen. Direkt unter den Modulen sind Blühstreifen für mehr Biodiversität möglich. Durch das neue Gesetzespaket der Bundesregierung soll sogenannte Agri-Photovoltaik in Zukunft besonders gefördert werden.

    Modellierung des Energiesystems im Jahr 2030 als Grundlage

    Für ihre Studie haben Sophia Reker, Jens Schneider und Christoph Gerhards mit der Software Energyplan ein Energiesystem für Deutschland modelliert, welches entsprechend der deutschen Klimaschutzziele im Jahr 2030 im Vergleich zu 1990 insgesamt 80 Prozent weniger CO₂-Ausstoß verursacht. Dafür nehmen die Forschenden einen Zubau von derzeit 64 auf 195 Gigawatt Windenergieleistung und von derzeit 58 auf 400 Gigawatt Sonnenenergieleistung an. Um diese installierte Leistung tatsächlich nutzen zu können, sind Stromspeicher nötig. Die Forschenden zeigen in ihrer Studie auf, dass der Bedarf an Stromspeichern sinkt, wenn der Großteil der zugebauten Solarleistung vertikal in Ost-West-Ausrichtung installiert wird. So können beispielsweise in einem Szenario ohne zusätzliche Stromspeicher allein dadurch mehr als 10 Megatonnen CO₂ pro Jahr eingespart werden, dass 70 bis 90 Prozent der zugebauten Solarmodule nicht nach Süden geneigt, sondern in Ost-West-Ausrichtung vertikal installiert werden.

    Sophia Reker hat an der HTWK Leipzig Energie-, Gebäude- und Umwelttechnik im Master studiert. Das Paper basiert auf ihrer Master-Arbeit von 2021. Reker arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsgruppe von Prof. Jens Schneider. Nachhaltigkeit und Klimaneutralität sind ein Querschnittsthema in Forschung und Lehre an der HTWK Leipzig.

    Literaturangabe

    Sophia Reker, Jens Schneider, Christoph Gerhards (2022): Integration of vertical solar power plants into a future German energy system, Smart Energy 7, https://doi.org/10.1016/j.segy.2022.100083

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    HTWK > ForschenFING > allgemeinHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
    news-5153Wed, 13 Jul 2022 08:51:00 +0200Autonomes Fahren und Drohnen zur Flugzeuginspektionhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/autonomes-fahren-und-drohnen-zur-flugzeuginspektionHTWK-Professor Michael Einhaus verantwortet Planung, Betrieb und Optimierung der Netzinfrastruktur für 5G-Reallabor im Leipziger NordraumAutonom fahrende Kleinbusse, Echtzeit-Übertragung von Ultraschalldaten aus dem Rettungswagen heraus ins Krankenhaus oder automatisierte Überwachung des Flughafenzauns per Roboterhund – diese und viele andere Innovationen macht die 5G-Technologie möglich. Der Nordraum Leipzig mit seinen zahlreichen Unternehmen soll zur 5G-Modellre­gion entwickelt werden. Das vor wenigen Monaten unter Federführung der Universität Leipzig gestartete Projekt Trimodale 5G-Pionierregion Leipziger Nordraum (Tri5G) will die Anwendungsgebiete der 5G-Technologien hauptsächlich in der Automobilindustrie, der Express- und Mehrwertlogistik sowie im öffentlichen Personennahverkehr im Norden von Leipzig konzeptuell erfassen. Anfang Juli kam das Konsortium des im vergangenen Dezember gestarteten Forschungsprojekts zusammen. Die Projektbeteiligten stellten auf dem Gelände des DHL Drehkreuzes in Leipzig innovative Geräte und Fahrzeuge vor, deren Einsatz mit der 5G-Technologie in den nächsten drei Jahren untersucht werden soll.

    „In der Tri5G-Modellregion Leipziger Nordraum, der von Logistikverkehr und Automobilproduktion geprägt ist, soll ein 5G-Forschungs- und Erprobungsnetz entstehen. Damit wollen wir professionelle industrielle sowie auch behördliche 5G-Kommunikationsdienste in einer öffentlichen Mobilfunkinfrastruktur und unter realen Bedingungen testen“, sagt Projektleiter Prof. Bogdan Franczyk vom Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Leipzig. Das Konsortium von Tri5G setzt sich aus 11 Kernpartnern aus der Wirtschaft, der öffentlichen Verwaltung und der Wissenschaft zusammen, darunter die HTWK Leipzig. Gemeinsam wollen sie bis Ende des Jahres 2024 insgesamt 14 Anwendungen testen, die 5G-Technologien erfordern. Diese wurden in die Kategorien „Vernetztes Fahren“, „Automatisierte Drohnen“ und „Tracking, Monitoring, IoT & Maintenance“ unterteilt.

    HTWK Leipzig entwickelt Schnittstelle zwischen 5G-Netz und 5G-Anwendungen

    Prof. Michael Einhaus von der Fakultät Digitale Transformation an der HTWK Leipzig ist für das Arbeitspaket „5G-Netz, Mobile Edge Computing & Betrieb“ verantwortlich. Dieses Arbeitspaket stellt die entscheidende Schnittstelle zwischen dem 5G-Netz und den im Projekt entwickelten 5G-Anwendungen dar. Seine Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte umfassen dabei die Planung, den Betrieb und die Optimierung der für das Projekt grundlegenden 5G-Netzinfrastruktur – von der Funkschnittstelle bis zur ins Mobilfunknetz integrierten Cloud-Infrastruktur.

    Die Forschungsgruppe um Michael Einhaus ist spezialisiert auf die Entwicklung von Modellen für die anwendungsspezifische Vorhersage der Dienstgüte in 5G-Mobilfunknetzen. Dafür analysieren die Forschenden Netzdaten und kombinieren diese mithilfe von Maschinellem Lernen mit Simulationen und Messungen. Darüber hinaus erarbeitet die Forschungsgruppe Konzepte für die Automatisierung und Optimierung des Mobilfunknetzbetriebs, insbesondere im Bereich industrieller 5G-Campusnetze.

    Diese 5G-Anwendungen sind geplant

    Beim vernetzten Fahren liegen die Projekt-Schwerpunkte in der Automatisierung und Fernsteuerung von Fahrfunktionen sowie im Vernetzen von Fahrzeugen mit einer zentralen Infrastruktur via 5G. Getestet werden soll beispielsweise das autonome Fahren auf dem Flughafenvorfeld, etwa zur Schneeräumung auf den Landebahnen (mittels Platooning) und die Erprobung von autonomen Einparkfunktionen im Parkhaus des Flughafens.

    Die Forschenden und Praxispartner wollen zudem herausfinden, ob sich der Einsatz von Drohnen zur Datenerfassung und automatisierten Auswertung eignet. Im Fokus steht die KI-gestützte Echtzeitdatenverarbeitung von Bildern aus Drohnenüberflügen, etwa zur Hangar-internen Inspektion von Flugzeugen auf Schäden an der Außenhaut.

    In der Kategorie „Tracking, Monitoring, IoT & Maintenance“ wird untersucht, inwiefern der 5G-Mobilfunkstandard für die Outdoor-Echtzeitspositionserfassung geeignet ist. Einsatzgebiete sind beispielsweise das Erfassen von beladenen Transportmitteln auf dem Flughafenvorfeld, um die Be- und Entladung von Luftfrachtcontainer effizienter planen zu können oder die Datenübertragung aus dem Rettungsfahrzeug zur telemedizinischen Begutachtung.

    Erste Arbeitspakete sind bereits gestartet. Zudem wird ab Juli 2022 die europaweite Ausschreibung für eine 5G-Netzinfrastruktur erwartet, welche die Grundlage für die Erprobungen der Anwendungsfälle bildet.

    Diese Partner sind an der Tri5G-Modellregion beteiligt

    „Trimodal“ steht sowohl für die im Projekt untersuchten Verkehrswege Straße, Schiene und Luft, als auch für die potenziellen Anwendergruppen der zu erforschenden Technologie aus Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung. Für eine Vernet­zung und die Nutzung der 5G-Tech­no­logie in unter­schied­li­chen Anwen­dungs­be­rei­chen wollen die im Konsortium vertretenen Unter­nehmen wie BMW, DHL Express sowie der Flughafen Leipzig-Halle zusammenarbeiten. An Tri5G sind kleine und mittelständische Unternehmen, Großkonzerne, wie auch Forschungseinrichtungen und die öffentliche Verwaltung beteiligt. Dazu gehören neben dem Konsortialführer, dem Institut für Wirtschaftsinformatik, auch das Innovation Center Computer Assisted Surgery (ICCAS) der Universität Leipzig sowie die HTWK Leipzig. Weitere Partner sind die TU Dresden, das Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Leipzig, das DHL Drehkreuz Leipzig, die L-Gruppe, BMW Group Werk Leipzig, die Kopernikus Automotive GmbH, der Flughafen Leipzig-Halle sowie die AIN GmbH. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr.

    Autorin: Susann Huster, Universität Leipzig; redaktionelle Ergänzung durch Dr. Rebecca Schweier/HTWK Leipzig

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    news-5102Mon, 11 Jul 2022 14:30:00 +0200Die Natur machen lassenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/die-natur-machen-lassenAuf Spritztour mit dem Wasserbau-Experten Tilo Sahlbach besuchen wir vier Orte, an denen Wasser beim Bauen eine zentrale Rolle spielt.Wasser folgt seinem natürlichen Weg im Kreislauf zwischen Wolke, Regen, Fluss und Meer und kann dabei nützlich oder zerstörerisch sein. „Mit extremen Wetterlagen wie Dürre und Starkregen müssen wir in Zukunft vermehrt rechnen“, prophezeit Tilo Sahlbach. Er leitet gemeinsam mit Prof. Hubertus Milke das Institut für Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft (IWS) der HTWK Leipzig. Von Sahlbach wollen wir wissen, welche Rolle Wasser beim Bauen einnimmt. Für seine Antworten lädt er uns auf eine gemeinsame Spritztour ein.

    Erster Halt: Hier führt Starkregen zu Hochwasser

    „Zuerst zeige ich Ihnen, wie es nicht laufen sollte“, beginnt Sahlbach. Im Herzen Leipzigs stehen wir auf dem Friedrich-List-Platz östlich des Hauptbahnhofs und halten drei Straßenkarten in der Hand, auf denen viele magentafarbene Flächen zu sehen sind. Es sind Auszüge aus der Starkregengefahrenkarte, die Sahlbach und seine Forscherkolleginnen und -kollegen vom IWS im Auftrag der Leipziger Wasserwerke und der Stadt Leipzig durch Messungen und umfangreiche Simulationen erstellt haben. Die digitale Karte informiert Leipzigerinnen und Leipziger über Gegenden der Stadt, die bei Starkregen überflutungsgefährdet sind. Dabei können sie drei Szenarien anschauen: die Überflutung bei intensivem Starkregen, der statistisch gesehen alle 30 Jahre fällt, bei außergewöhnlichem Starkregen, der alle 100 Jahre auftritt oder extremem Starkregen, der einmal in 1.000 Jahren vorkommt – hier zuletzt im Jahr 2013. Der nächste wird wohl nicht tausend Jahre auf sich warten lassen – durch den Klimawandel wird das Wetter immer extremer.

    Der Friedrich-List-Platz ist der überflutungsgefährdetste Ort Leipzigs. Die Farbe Magenta warnt: Hier würde vieles bei intensivem Starkregen mehr als 50 Zentimeter tief im Wasser stehen, seien es die Straßenbahnen und Autos an der Kreuzung oder die Wohnungen und Läden am Rande des Platzes. „Das Wasser würde natürlicherweise Richtung Westen abfließen, dort wird es aber durch die Mauern des Hauptbahnhofs davon abgehalten und sammelt sich hier“, erläutert Sahlbach. Gemeinsam mit den Leipziger Wasserwerken suchen die Forschenden derzeit nach baulichen Lösungen gegen die Überflutungsgefahr. Helfen würden Parks oder Becken, die das Wasser zwischenspeichern, oder eine Möglichkeit, das Wasser in naheliegende Flüsse abzuleiten. Auch Hauseigentümerinnen und -eigentümer können mithilfe der Karte einschätzen, ob sie ihre Gebäude gegen Sturzfluten schützen sollten, beispielsweise durch mobile Hochwasserschutzwände aus Edelstahl oder abgedichtete Fenster und Keller.

    Die Stadt Leipzig und ihre Bürgerinnen und Bürger sind mit der Starkregengefahrenkarte informierter und vorbereiteter als die meisten anderen Orte, die nur aus den Sturzfluten der Vergangenheit lernen können – doch dann ist es erst einmal zu spät und Schaden bereits entstanden. Die Gefahr durch Starkregen ist dank der Karte seit zwei Jahren bekannt. Städte wie Markkleeberg oder Taucha können sich voraussichtlich Ende 2022 über die Überflutungsgefahr informieren, denn die Karte wird derzeit um das Leipziger Umland erweitert. Die Städte können dann mit Schutzmaßnahmen reagieren, aber meistens nicht von Grund auf neu planen.

    Nächste Station: Ein neues Viertel im Leipziger Norden

    Anders beim Stadtteil „Leipzig 416“: Hier entsteht ein Quartier gänzlich neu und bietet die Chance, den Lauf des Wassers von Anfang an mitzudenken. Wir fahren zu einer Großbaustelle nördlich des Leipziger Hauptbahnhofs und betreten ein 25 Hektar großes Gelände. Bagger und Planierraupen rollen zwischen Haufen aus Sand und Erde hin und her. Sie schaffen die Grundlage für den neuen Stadtteil auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs im Stadtteil Eutritzsch. Die Schienen und Lager weichen Häuserblöcken mit mehr als 2.100 Wohnungen, zwei Schulen, zwei Kindergärten sowie Laden- und Sportflächen.

    Das Besondere: Das gesamte Regenwasser soll im Stadtviertel bleiben. Dachrinnen und Gullydeckel wird es nur wenige geben. Stattdessen soll eine Grünfläche im Zentrum des Viertels das Wasser wie ein Schwamm aufsaugen. „Parks und Bäume speichern versickerndes Regenwasser optimal“, erläutert Sahlbach, während wir über das noch leere Gelände spazieren. „Am besten sollten wir der Natur möglichst viel selbst überlassen – sie ist die Expertin.“ Ein Satz, den Sahlbach während der Spritztour des Öfteren wiederholt, denn: „Wenn der Mensch gegen die natürlichen Kreisläufe kämpft, kostet es immer mehr Energie, als diese Wege zu nutzen.“ Damit das Regenwasser auf natürlichem Wege dorthin fließt, wo es versickern kann, wird das neue Quartier mit einem Gefälle zur zentralen Grünanlage errichtet. Beim Speichern des Wassers helfen Rigolen. Das sind mit Kies gefüllte Auffangbecken, die unter Rasen und Bäumen angelegt werden. Dadurch kann das Wasser langsam versickern oder von den Wurzeln erneut aufgenommen werden. Das löst zwei Probleme: Es hilft gegen überschwemmte Häuser und zugleich gegen verdorrte Wiesen. „Regenwasser, das auf Dächer fällt, sollte Pflanzen bewässern oder ins Grundwasser fließen“, ist Sahlbach überzeugt, „sonst verschwenden wir dieses wertvolle Gut.“ Deshalb setzen die Planerinnen und Planer von Leipzig 416 auf Gründächer. Sie speichern Regenwasser, verbessern die Luftqualität, kühlen Gebäude im Sommer und wirken im Winter wie eine Wärmedämmung.

    Die Chance, dass ein ganzes Viertel von Grund auf neu entsteht, bietet sich selten. Umso spannender ist dieses Bauprojekt, das im Auftrag der Stadt und des Eigentümers unter dem Namen „Leipziger BlauGrün“ von Forschungseinrichtungen wie dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und vielen weiteren Partnern begleitet wird. Die Forschenden der HTWK Leipzig modellieren und visualisieren hierbei die Wege des Wasserflusses und übertragen die gewonnenen Erkenntnisse auf das Stadtgebiet von Leipzig. 2023 sollen die ersten Gebäude entstehen.

    Wie können Sie sich vor Hochwasser schützen?

    Wer seine eigenen vier Wände vor Hochwasser schützen will, findet im Bildungs- und Demonstrationszentrum Dezentrale Infrastruktur in Leipzig-Leutzsch praktische Tipps. Der Verein zeigt, wie Hausbesitzende Kabel wasserdicht verlegen, Fenster abdichten und Garagen vor Sturzfluten schützen können. Auch verschiedene Kläranlagen für Grundstücke können sich Interessierte hier zeigen und erklären lassen.

    www.bdz-infrastruktur.de

    Weiter geht’s: Der Leipziger Auwald

    Die nächste Etappe führt uns ins Grüne und Blaue: in den Leipziger Auwald samt seinen Flüssen. Er zählt zu den größten in einer Stadt gelegenen Auwäldern Europas. Doch das einzigartige Biotop ist vom Austrocknen bedroht. Auwälder müssen mehrmals pro Jahr von den naheliegenden Flüssen überschwemmt werden; die hier lebenden Pflanzen und Tiere sind auf nassen Boden angewiesen. Wenn eine Aue austrocknet, setzt sie zudem CO2 frei. „Seit Jahrhunderten schaden Menschen diesem Ökosystem, indem sie Flüsse begradigen und die Stadt mit Dämmen und Flutbetten vor Hochwasser schützen“, erklärt Sahlbach, während wir an den Ufern der Nahle entlangspazieren, einem begradigten Fluss, der ursprünglich ein weitläufiges Delta war. „Jetzt schützen hier ein Hochwasserdeich und ein Wehr nicht nur die nahegelegenen Stadtteile, sondern auch die Aue vor kleinem und großem Hochwasser, obwohl gerade die Aue die kleinen, häufigen Hochwasser braucht.“ Auf eine gute Mischung aus notwendigem Hochwasserschutz für die Stadt und wichtiger natürlicher Flutung der Aue kommt es jedoch an. Vom Menschen gebaute Änderungen des natürlichen Flusses sollen – soweit möglich und sinnvoll – wieder rückgängig gemacht werden. „Zurück zur Natur – das ist ein Paradigmenwechsel nach Generationen von Wasserbau-Projekten, die meist versuchten, Kräfte der Natur umzulenken“, so Sahlbach.

    Um den Auwald zu retten, finanziert das Bundesamt für Naturschutz im Modellprojekt „Lebendige Luppe“ die Wiederbelebung der Aue. Dafür beauftragte die Stadt Leipzig die HTWK Leipzig, zu modellieren, welche Auswirkungen eine Flutung auf den Auwald und auf den Grundwasserspiegel der Stadt hätte. Aktuell gehen die Planungen davon aus, künftig mehrmals pro Jahr mithilfe eines Schlauchwehrs Wald und Wiesen am Ufer der Nahle zu fluten. Dafür füllt sich das Wehr wie ein Fahrradschlauch mit Luft oder Wasser und sorgt dafür, dass der Wasserspiegel zweieinhalb Meter ansteigt.

    Langfristiges Ziel ist es, nicht nur hier, sondern im gesamten Auwald das Wasser in Deltas zusammenzuführen, damit es sich wie früher in einer natürlichen Aue aufteilt – und das, ohne den Hochwasserschutz und wichtige Infrastrukturen der Stadt zu beeinträchtigen. Dafür sind die Berechnungen und Visualisierungen der HTWK Leipzig grundlegend.

    Aussteigen, bitte: Die Kläranlagen in Treptitz

    Unsere Spritztour endet im nordsächsischen Treptitz. In dem beschaulichen Dorf lebt Sahlbachs Familie seit fünf Generationen. Hier machte sich der Bauingenieur für nachhaltige Kläranlagen stark. Was als Konfrontation gegen die Vorschriften der Gemeinde begann, wurde zum Vorzeigeprojekt: Das Dorf erhielt im Jahr 2014 den sächsischen Umweltpreis und die Auszeichnung „Land der Ideen“. Ursprünglich hatte jedes Grundstück im Dorf eine eigene Mini-Klärgrube. Ab 2009 sollten sie biologisch umgerüstet werden, das gab eine neue Umweltrichtlinie vor. Das hätte alle Grundstücksbesitzende mehrere tausend Euro gekostet. Bei der Suche nach Alternativen setzten die Treptitzerinnen
    und Treptitzer auf den Wasserwirtschaftsexperten aus den eigenen Reihen. Unter seiner Betreuung entstand an der HTWK Leipzig eine Diplomarbeit, in der die Bauingenieurin Uta Stark herausfand: In Treptitz ist der Einsatz von Gruppenkläranlagen nachhaltiger, da sie im Vergleich zu Einzelkläranlagen kostengünstiger im Bau und Betrieb sind und pro Kopf weniger Strom verbrauchen.

     

    Nachdem auch die Politikerinnen und Politiker von der besseren Lösung überzeugt waren, baute die Dorfgemeinschaft zwei Gemeinschaftskläranlagen – zwei, um das gesamte Dorf anschließen zu können. Dem natürlichen Gefälle folgend, läuft das Abwasser der 145 Einwohnerinnen und Einwohner in einem Netz aus Abwasserkanälen von zwei Kilometern Länge unterirdisch den Berg hinab und wird dort von den beiden Kläranlagen gereinigt. Einmal wöchentlich schaut ein Techniker nach dem Rechten und einmal jährlich prüft ein unabhängiges Labor die Qualität des Wassers – bisher einwandfrei. Der Geruch: unauffällig. „Gut arbeitende Kläranlagen stinken nicht“, erklärt Sahlbach, „da sich im Inneren der Anlage eine Walze dreht und das Wasser permanent mit Sauerstoff anreichert, um die biologischen Reinigungsprozesse anzuregen.“

    In diesen autogroßen Kläranlagen ist alles gebündelt: Die mechanische Reinigung, bei der Grobstoffe wie feuchtes Toilettenpapier abgefangen werden, und die biologische Reinigung, in der vor allem Bakterien die „Drecksarbeit“ machen und Sauerstoff das Wasser belebt. Es fließt dann gereinigt in den nahe gelegenen Fluss Dahle.

    Den anfallenden Klärschlamm entsorgt die Dorfgemeinschaft in einer eigenen Vererdungsanlage. Dort wird das Abfallprodukt dreißig Jahre lang sich selbst überlassen, bis Humus daraus entsteht. „Auch hier gilt wieder: einfach die Natur machen lassen. Das braucht Zeit, aber die haben wir“, sagt Sahlbach, während er uns zu dem abgesperrten kleinen Feld am Dorfrand führt, in dem Schilf, wilde Tomaten und Gräser wachsen. Es riecht nach Landluft, von Fäkalien keine Spur.

    Unsere Spritztour ist für heute zu Ende. Voller Inspiration verlassen wir den kleinen Ort, der hoffentlich viele andere zu bestmöglichen Lösungen für Mensch und Umwelt anregt, um mit der natürlichen Ressource Wasser sorgsam umzugehen. Auf dem Heimweg tröpfelt leichter Regen auf die Windschutzscheibe. Nach diesem Tag stimmt uns das froh.

    Tilo Sahlbach (*1973) ist seit 2003 geschäftsführender Direktor des HTWK-Instituts für Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft. Der Wasserwirtschaftsexperte studierte an der HTWK Leipzig sowohl im Diplom- als auch im Masterstudiengang Bauingenieurwesen mit Schwerpunkt Tiefbau. Nach praktischen Erfahrungen in einem Dresdner Ingenieurbüro kehrte er im Jahr 2001 an das Wasserbau-Institut seiner Hochschule zurück.

    Dieser Text erschien zuerst im Forschungsmagazin Einblicke 2022 der HTWK Leipzig. Hier können Sie das Magazin digital lesen oder kostenfrei abonnieren.

    Zur aktuellen Ausgabe der „Einblicke“

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    news-5194Wed, 06 Jul 2022 12:00:00 +0200Einblicke in den Forschungsalltaghttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/einblicke-in-den-forschungsalltagAm „Tag der Nachwuchsforschung“ wurden die besten Einsendungen des Fotowettbewerbs „Forschungsperspektiven“ prämiertWissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der HTWK Leipzig forschen in zahlreichen spannenden Projekten. Dabei stellen sie Prototypen in Werkstätten her, sie konzipieren Experimente im Labor, sie untersuchen Gewässer im Umland oder führen Messungen im freien Feld durch. Bei all diesen Tätigkeiten entstehen Bilder von Forschung, die zumeist nur für einen kleinen Kreis sichtbar sind.

    Mit dem vom Graduiertenzentrum bereits zum vierten Mal ausgelobten Fotowettbewerb „Forschungsperspektiven“ sollen Einblicke in die wissenschaftliche Welt der HTWK Leipzig gegeben werden. Zugleich erhalten auch die Forschenden die Möglichkeit, anderen zu zeigen, woran sie tagtäglich arbeiten und können die Öffentlichkeit an ihrer Forschung teilhaben lassen.

    Masterstudierende, Promovierende, Postdocs aller Fachrichtungen sowie wissenschaftlich Mitarbeitende der HTWK Leipzig waren eingeladen, ihre besondere Perspektive auf die Forschung zu teilen und sich mit einem Bild aus ihrem Wissenschafts- oder Promotionsalltag am Fotowettbewerb zu beteiligen.

    Gewinnerbild von Robin Pischko

    Der erste Platz ging an Robin Pischko, der an der HTWK Leipzig seit November 2021 zu Wertschöpfungsketten für Wasserstoff promoviert. Sein Foto zeigt ihn bei seiner Forschungstätigkeit mit einer Permeationsmesszelle, die an eine mit Wasserstoff betriebene Rohrleitung installiert ist. Mit dieser können Forschende die Durchlässigkeit des Gases, durch die Kunststoffrohrleitungen überprüfen und den Wasserstoff auffangen, der durch die Rohrleitungswand fließt.

    Das Gewinnerfoto vereint inhaltlich als auch kreativ all das, was ein gutes Wissenschaftsbild ausmacht: Ein aktiver Mensch steht im Mittelpunkt und gibt Einblicke in seine Forschung.

    2. Platz für Felix Schmidt-Kleespies

    Mit dem zweiten Platz wurde das Bild „Holz Nr. 104 - Montageplan als Hologramm“ von Felix Schmidt-Kleespies prämiert. Im Bild ist eine Holzkonstruktion in einem Labor zu sehen. Das Besondere an dem Bild ist ein aufgesetztes Hologramm. Dafür wurde mit einer Augmentet Realty-Brille gearbeitet: Die reale Welt wird dabei erweitert – also augmented – durch die Verknüpfung mit digitalen Elementen. Er ist Doktorand an der HTWK Leipzig und arbeitet in der Forschungsgruppe FLEX.

    3. Platz für Lars Hoffmann

    Das Foto „Stresstest – Zimmerdecken aus Holz, Beton und Hanf im Belastungsversuch“ von Lars Hoffmann wurde mit dem dritten Platz ausgezeichnet. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Betonbau erforscht er ressourcenschonende Alternativen für stabile Zimmerdecken, für die derzeit vor allem Stahlbeton eingesetzt wird. So könnten in Zukunft Decken z.B. aus Holz und Ökobeton sein, die mit Hanffasern und Kunststoff verstärkt werden.

    Weitere Hintergründe zu den prämierten Bildern können auf der Website des Graduiertenzentrums eingesehen werden.

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    news-5115Mon, 04 Jul 2022 12:00:00 +0200Technologie zur nachhaltigen Schlaglochsanierung erhält IQ Innovationspreis Leipzighttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/technologie-zur-nachhaltigen-schlaglochsanierung-erhaelt-iq-innovationspreis-leipzigDas 2021 aus UFZ und HTWK Leipzig ausgegründete Unternehmen RWInnoTec nutzt Radiowellen zur zügigen und umweltfreundlichen Erwärmung von AsphaltSchlaglöcher sind eine Gefahrenquelle und erhöhen die Lärmbelastung. Um eine zügige und trotzdem nachhaltige Reparatur zu ermöglichen, haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und der Hochschule für Wirtschaft, Technik und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) eine neue Erwärmungstechnologie für Reparaturasphalt auf Basis von Radiowellen entwickelt. Um diese Innovation verfügbar zu machen, haben sechs der beteiligten Forschenden 2021 das Unternehmen RWInnoTec gegründet. Am 30. Juni 2022 wurde das Team im Schloss Köthen mit dem mit 5.000 Euro dotierten IQ Innovationspreis Leipzig sowie dem 2. Platz im Cluster Energie/Umwelt/Solarwirtschaft des IQ Innovationspreises Mitteldeutschland ausgezeichnet.

    „Ich freue mich außerordentlich mit der RWInnoTec über die Auszeichnung. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hinter dem Unternehmen entwickeln seit Jahren an der HTWK Leipzig und dem UFZ innovative Anwendungen auf Basis der Radiowellen-Technologie. Dass sie 2021 den Sprung in die unternehmerische Selbstständigkeit gewagt haben, um den Transfer ihrer Forschung in die Praxis selbst voranzutreiben, verdient großen Respekt und unterstreicht die hohe Praxis- und Anwendungsorientierung unserer Forschenden“, gratuliert HTWK-Rektor Prof. Mark Mietzner.

    Für die Sanierung von Straßen ist die Verwendung von heißem Asphalt vorteilhaft. Wenn im Winter und nachts Asphaltmischwerke geschlossen sind, steht oft jedoch nur Kaltasphalt zur Verfügung. Dieser ist kostenintensiver, hält weniger lange und enthält kritische Lösungsmittel. Das Leipziger Unternehmen RWInnoTec bietet eine Alternative an: „Mit unserer mobilen RWA-24/7-Anlage können wir innerhalb weniger Minuten bedarfsgerecht vorgefertigte Asphaltplatten auf die gewünschte Verarbeitungstemperatur von etwa 160 Grad Celsius erwärmen, ohne dass die Qualität des Asphalts beeinträchtigt wird und Lösungsmittel freigesetzt werden“, sagt Dr. Markus Kraus, langjährig tätig als Physiker am UFZ und Geschäftsführer der RWInnoTec GmbH. 

    Weitere Anwendungen für Radiowellen-Technologie geplant

    Die mobile Radiowellen-Anlage ist das erste Produkt von RWInnoTec. In Zukunft möchte das Unternehmen noch weitere Produkte und Dienstleistungen auf Basis der Radiowellen-Technologie in den Markt bringen. Beispielsweise sollen Radiowellen künftig zur Trocknung feuchten Mauerwerks und zur chemikalienfreien Bekämpfung von Holzschädlingen eingesetzt werden. Beides wurde in den letzten Jahren im Rahmen von Forschungsprojekten des UFZ und der HTWK Leipzig detailliert untersucht und erfolgreich erprobt. „Weil mithilfe von Radiowellen Wärme sehr effektiv im Inneren von Objekten erzeugt werden kann und die Erwärmung nicht über die Oberfläche erfolgt, ist ihre Nutzung in der Regel deutlich energiesparender und kostengünstiger als herkömmliche Methoden. Vor allem kleinere und mittlere Unternehmen sowie Handwerksbetriebe interessieren sich für die neue Technologie, zu der wir – wie auch bei der Asphalterwärmung – sowohl die notwendigen Geräte liefern als auch Schulungen und Unterstützung vor Ort anbieten wollen“, sagt Kraus.

    Gewinnervideo zu RWInnoTec vom IQ Innovationspreis Leipzig

    Langjährige Forschung geht Gründung voraus

    Die Entwicklung der Radiowellen-Technologie am UFZ und an der HTWK Leipzig reicht zurück bis in die 1990er Jahre. Damals untersuchten die Forscherinnen und Forscher den Einsatz von Radiowellen zur thermischen Unterstützung der Bodensanierung, indem bei höheren Temperaturen Schadstoffe aus dem Boden abgesaugt oder biologische Abbauprozesse unterstützt wurden. Nachdem dieses Verfahren erfolgreich in die Praxis überführt wurde, suchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach weiteren Einsatzmöglichkeiten dieser Methode – etwa um verschiedene technologische Prozesse in der Industrie kostengünstiger und effektiver zu gestalten. „Wir haben mit der thermischen Regenerierung von Adsorbenzien und Katalysatoren experimentiert, die damit kontinuierlich in industriellen Prozessen eingesetzt werden können, und testeten den Nutzen von Radiowellen für die Trocknung von Rohbiogas oder Wasserstoff“, blickt Dr. Ulf Roland zurück. Der Wissenschaftler leitet seit vielen Jahren die einrichtungsübergreifende Arbeitsgruppe im Innovationsnetzwerk RWTec.

    RWInnoTec baut auf dieses Fundament auf. Das ist für Ulf Roland einer der Gründe, die ihn trotz des Unternehmensstarts mitten in der Corona-Pandemie optimistisch in die Zukunft schauen lassen: „Die über Jahre kontinuierlich entwickelte Zusammenarbeit zwischen UFZ und HTWK Leipzig, die solide technologische Grundlage und die Einbindung in das Innovationsnetzwerk RWTec lassen eine erfolgreiche Entwicklung von RWInnoTec erwarten.“

    Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie förderte die Gründung von RWInnoTec über zwei Jahre im Rahmen des Programms EXIST-Forschungstransfer. Die Abteilung Wissens- und Technologietransfer am UFZ sowie das Forschungs- und Transferzentrum der HTWK Leipzig unterstützten diese Entwicklung. Die Unternehmensgründung reiht sich ein in die bereits seit vielen Jahren laufende Kooperation zwischen UFZ und HTWK Leipzig, in der die Grundlagen für zahlreiche gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte geschaffen wurden.

    Hintergrund zum IQ Innovationspreis

    Mit dem Clusterinnovationswettbewerb IQ Innovationspreis Mitteldeutschland fördert die Europäische Metropolregion Mitteldeutschland neuartige, marktfähige Produkte, Verfahren und Dienstleistungen zur Steigerung von Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in Mitteldeutschland. Der Wettbewerb wird in fünf branchenspezifischen Clustern ausgelobt. Die Innovationen werden in einem mehrstufigen Verfahren von führenden Expertinnen und Experten aus den jeweiligen Clustern unter die Lupe genommen. In unabhängigen Fachjurys ermitteln sie die Clusterpreisträger. Bei der Bewertung stehen die Hauptkriterien Innovationsgrad, Wirtschaftlichkeit und Marktfähigkeit im Fokus. Insgesamt gingen 104 Bewerbungen auf den Preis ein. Die Leipziger Stiftung für Innovation und Technologietransfer vergibt zusätzlich den IQ Innovationspreis Leipzig.
    https://iq-mitteldeutschland.de

    Finalisten-Video zu RWInnoTec beim Sächsischen Gründerpreis FutureSax

    Beim Sächsischen Gründerpreis schaffte es RWInnoTec ebenfalls ins Finale. In diesem Video aus dem Wettbewerb wird die Innovation beschrieben.

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    Startbahn13 - AktuellesFB > Fakultät > AktuellesHTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵HTWK > ForschenHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
    news-5112Thu, 30 Jun 2022 11:17:46 +0200EURO MED SEC 4 Konferenz an HTWK Leipzig erfolgreich beendethttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/euro-med-sec-4-konferenz-an-htwk-leipzig-erfolgreich-beendetDie 4th European and Mediterranean Structural Engineering and Construction Conference (EURO MED SEC 4) ist am 25. Juni erfolgreich zu Ende gegangenMit insgesamt 128 wissenschaftlichen Beiträgen von Autoren aus 37 Ländern lag die Beteiligung deutlich über den Erwartungen. An der HTWK Leipzig fanden die Vorträge in drei Parallel-Sessions in Hybridform statt, wobei der größere Teil der Vortragenden an der HTWK Leipzig in Präsenz anwesend war. Die Konferenz wurde von Prof. Klaus Holschemacher (Institut für Betonbau, IfB) unter Beteiligung zahlreicher Hochschulangehöriger organisiert.

    Viele Konferenzteilnehmer haben, ebenso wie die Repräsentanten der International Structural Engineering and Construction Society (ISEC), ausdrücklich die hervorragende Qualität und Durchführung der Veranstaltung gelobt. Der ISEC-Präsident, Prof. Singh (Manoa University, Honolulu, USA) äußerte sich beeindruckt: „ISEC Society deeply appreciates the organization and delivery of the EURO MED SEC 4 conference. This conference was most successfully and efficiently executed. ISEC Society sincerely thanks HTWK, the organizers, and all the support staff for working on this prestigious conference.“

    Auch in wissenschaftlicher Hinsicht schnitt das IfB-Team sehr erfolgreich ab. M.Sc. Ludwig Hertwig und Dipl.-Ing. (FH) Florian Junker, beide als Wissenschaftler am IfB tätig, konnten jeweils einen der ausgelobten Best Presentation Awards gewinnen. Holschemacher freut sich: „Damit haben wir uns gleich zweifach gegen starke internationale Konkurrenz durchgesetzt. Für mich ein eindrucksvolles Signal, dass unsere Forschungsergebnisse auch im internationalen Maßstab ein hohes Maß an Anerkennung finden.“

     

     

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    news-5201Wed, 29 Jun 2022 12:00:00 +0200 Forschung erleben – Forschende fördern https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/forschung-erleben-forschende-foerdernDer erste „Tag der Nachwuchsforschung“ an der HTWK Leipzig lockte mit einem vielfältigen Programm zahlreiche Interessierte in den Nieperbau

    Am 8. Juni 2022  – auf den Tag genau sechs Jahre nach seiner Eröffnung  – feierte das Graduiertenzentrum den ersten „Tag der Nachwuchsforschung“ an der HTWK Leipzig.

    Zahlreiche Interessierte fanden den Weg in den Nieperbau der Hochschule, wo Forschende Experimente und Exponate aufgebaut hatten: Besuchende konnten direkt erleben und ausprobieren, woran aktuell an der HTWK Leipzig geforscht wird. Informationstände der Hochschulbibliothek, der Startbahn 13, dem Dezernat Studienangelegenheiten, der Promovierendenvertretung und des GradZ luden dazu ein, sich über Unterstützungsangebote für Nachwuchsforschende zu Informieren.

    Glückwünsche des Wissenschaftsministers

    Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow gratulierte der HTWK Leipzig zum „Tag der Nachwuchsforschung“ und preist die exzellente Forschungsumgebung, die die Hochschule den 100 aktuell Promovierenden bietet: Mit den Beratung- und Unterstützungsangeboten des Graduiertenzentrums sowie den Einsatz von Mitteln des Freistaats Sachsen für die Promotions- und Postdocförderungen gelingt es, hervoragende Forschungsbedingungen für angehende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu schaffen.

    Sebastian Gemkow resümiert mit voller Überzeugung: „Wenn Sie als Nachwuchsforscherin oder Nachwuchsforscher in Leipzig in einer technischen Disziplin promovieren wollen, kommen Sie an der HTWK Leipzig nicht vorbei.“

    Einblicke aus dem Forschungsalltag

    Ein durch das Graduiertenzentrum geförderter Wissenschaftler sprach über seine Forschungserfahrungen an der Hochschule: Forschungsgruppenleiter Dr. Friedemann Sandig sprach in seinem Keynote-Vortrag „Irren ist wissenschaftlich – Ein Plädoyer für die Forschung“ über früheste Experimente, anhaltenden Forschungsdrang und die essentielle Fähigkeit, eigene Annahmen und Überzeugungen beständig zu reflektieren und durchaus auch einmal in Frage zu stellen. Jeder Schritt – auch wenn er zunächst einmal in die falsche Richtung führt – trägt zur Erkenntnis und weiterem Voranschreiten im wissenschaftlichen Feld bei.

    Forschungsperspektiven

    Zum Abschluss der feierlichen Eröffnung wurden die besten Bilder im Rahmen des Wettbewerbs „Forschungsperspektiven“ ausgezeichnet. Mit dem vom Graduiertenzentrum bereits zum vierten Mal ausgelobten Wettbewerb werden Einblicke in die wissenschaftliche Welt der HTWK Leipzig gegeben werden. Zugleich erhalten Forschende der Hochschule die Möglichkeit, anderen zu zeigen, woran sie tagtäglich arbeiten und können die Öffentlichkeit an ihrer Forschung teilhaben lassen.

    Am Nachmittag erhielten Nachwuchsforschende ein Forum, sich über aktuelle Forschungsprojekte auszutauschen. Mit den beiden zukunftsträchtigen Forschungsschwerpunkten Nachhaltigkeit und Digitalisierung an der HTWK Leipzig präsentierten sie neue Ansätze für ressourcenschonende Bauweisen und innovative Energieerzeugung sowie digitale Methoden im Bereich Gesundheit und Sicherheit.

    Science Speed Dating mit Promovierenden

    Um Austausch und Vernetzung mit anderen Forschenden ging es beim Science Speed Dating. Promotionsinteressierte hatten die tolle Gelegenheit, mit Doktorandinnen und Doktoranden an der HTWK Leipzig zu sprechen und Tipps für den Einstieg in die Promotion zu halten. Fünf Minuten Zeit gab es pro Gespräch und die Devise lautete: „Ask me anything“. Masterstudierende und wissenschaftlich Mitarbeitende, die in Zukunft eine Doktorarbeit schreiben wollen, konnten mit den Promovierenden über ihre persönlichen Eindrücke und Erfahrungen sprechen.

    Spannende Forschung in nur 8 Minuten

    Kröneneder Abschluss der Veranstaltung war der HTWK Science Slam: Sechs Promovierende haben den Sprung auf die Bühne gewagt und präsentierten ihre Doktorarbeiten vor einem begeisterten Publikum auf unterhaltsame und spannende Weise. Der Science Slam bot originelle Einblicke in aktuelle Forschung an der Hochschule.

    Weitere Eindrücke vom „Tag der Nachwuchsforschung“

    Der „Tag der Nachwuchsforschung“ fand 2022 das erste Mal an der HTWK Leipzig statt. Die Veranstaltung wird vom Graduiertenzentrum organisiert und informiert über Unterstützungsangebote für Nachwuchsforschende. Darüber hinaus ist es das Anliegen, den interdisziplinären Austausch und die hochschulweite Vernetzung zu fördern sowie den wissenschaftlichen Nachwuchs für eine Karriere in der Forschung zu begeistern.

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    news-5054Thu, 16 Jun 2022 10:08:00 +0200Bau-Fachwelt zu Gast an der HTWK Leipzighttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/bau-fachwelt-zu-gast-an-der-htwk-leipzigDie HTWK Leipzig ist vom 20. bis 25. Juni 2022 Gastgeberin einer internationalen Bauingenieur-KonferenzIn der kommenden Woche trifft sich die Bau-Fachwelt an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) zur Fourth European and Mediterranean Structural Engineering and Construction Conference (EURO MED SEC 4). Das Schwerpunktthema der Bauingenieur-Konferenz lautet „State-of-the-art Materials and Techniques in Structural Engineering and Construction“. In insgesamt 128 Fachvorträgen werden aktuelle Entwicklungen in der gesamten Breite des Bauwesens aufgezeigt und diskutiert. Dabei stellen baustoffliche Entwicklungen und Bestrebungen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit besondere Schwerpunkte dar. Organisiert wird die Konferenz von der HTWK Leipzig gemeinsam mit der International Structural Engineering and Construction (ISEC) Society aus den USA. Rund einhundert Expertinnen und Experten aus 37 Ländern nehmen teil, darunter Japan, Australien, Indien, Südafrika, Nigeria, Indonesien und die USA.

    Bereits bei den Vorbereitungen zur Konferenz zeigte sich das große Interesse am Thema: Fast 300 Vorschläge für Vorträge reichte die Fachwelt ein. 128 Beiträge wählte das aus renommierten internationalen Experten bestehende wissenschaftliche Konferenzkomitee zur Veröffentlichung aus. Am Dienstag, dem 21. Juni 2022, und am Mittwoch, dem 22. Juni 2022, können sich die Konferenzteilnehmenden vor Ort oder digital die Beiträge in drei parallel stattfindenden Panels anhören und mitdiskutieren. Die Vorträge befassen sich mit der zunehmenden Bedeutung von Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung, der Entwicklung und Anwendung innovativer Baustoffe, der fortschreitenden Digitalisierung und Automatisierung der Bauproduktion, der wachsenden Bedeutung baurechtlicher Aspekte und vielem mehr. „In diesem Zusammenhang sind die Präsentation und der Austausch von neuen Ideen, Wissen und Erfahrungen zwischen Akademikerinnen und Akademikern, Ingenieurinnen und Ingenieuren, Unternehmerinnen und Unternehmern sowie Architektinnen und Architekten aus aller Welt von herausragender Bedeutung. Die EURO MED SEC 4 bietet passend dazu eine Plattform für Diskussionen über die anspruchsvollen Entwicklungen im Bauwesen“, erläutert Prof. Klaus Holschemacher, Direktor des Instituts für Betonbau an der HTWK Leipzig und Vorsitzender des wissenschaftlichen Komitees der EURO MED SEC 4.

    Erste internationale wissenschaftliche Bauingenieurkonferenz an der HTWK Leipzig

    Die Fachtagung ist zudem eine Besonderheit: Denn an der HTWK Leipzig ist es die erste internationale wissenschaftliche Konferenz im Bauingenieurwesen. Dabei blickt gerade der Baubereich auf eine lange Geschichte an der HTWK Leipzig und ihren Vorgängerinstitutionen zurück: So bestand ab 1909 die Königlich-Sächsische Bauschule. Aus Letztgenannter entwickelte sich 1920 die Sächsische Staatsbauschule, die 1954 zur Hochschule für Bauwesen Leipzig und schließlich 1977 zur Technischen Hochschule Leipzig wurde, an der letztmalig 1991 der Internationale Kongress Industrielles Bauen (IKIB) stattfand.

    An der 1992 gegründeten HTWK Leipzig sind modernste Baustoffe und Bauverfahren Gegenstand intensiver wissenschaftlicher Untersuchungen, mit denen unter anderem die Nachhaltigkeit von Beton verbessert werden soll. Beton ist der weltweit meistverwendete Baustoff, da er große Lasten tragen kann, einen hohen Feuerwiderstand hat, in beliebige Formen gebracht werden kann, im ausgehärteten Zustand enorm druckfest und darüber hinaus günstig in der Herstellung ist. Allerdings ist es erforderlich die Nachhaltigkeit des Betons zu verbessern. Daher wird am Institut für Betonbau an umwelt- und klimafreundlichen sowie ressourcenschonenden Alternativen geforscht, darunter an alkalisch-aktivierte Betonen, bei denen auf den Einsatz herkömmlicher Zemente verzichtet wird, sowie an Carbonbeton, der bei gleicher Leistung ein Vielfaches dünner ist als Stahlbeton. Das IfB ist seit 2014 fester Partner im mehrfach ausgezeichneten interdisziplinären Forschungsprojekt „C³ - Carbon Concrete Composite“.

    „Am Institut für Betonbau der HTWK Leipzig wurden zahlreiche Forschungsvorhaben zur Entwicklung der Carbonbetonbauweise sowie zu alkalisch-aktivierten Betonen erfolgreich durchgeführt. Wir freuen uns deshalb, dass wir bei der EURO MED SEC 4 im Rahmen zweier Special Sessions unsere gewonnenen Erkenntnisse sowie die laufenden und geplanten Forschungsvorhaben einem weltweiten Fachpublikum vorstellen können“, so Holschemacher. Daneben wird es seitens der HTWK-Forschenden weitere Fachbeiträge geben, die sich unter anderem mit den Themen nachhaltige Baustoffe, Carbonbeton, innovative Fassadentechnologien und Automatisierung im Bauwesen befassen.

    Hintergrund zur Konferenz

    Seit 2001 organisiert die US-amerikanische ISEC Society wissenschaftliche Konferenzen, um eine Plattform für den Austausch neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse auf allen Gebieten des Bauwesens zu bieten. Die bisherigen Konferenzen fanden an renommierten Universitäten wie in Honolulu/USA, Perth/Australien oder Zürich/Schweiz statt. Erstmalig wird eine ISEC-Konferenz in Deutschland ausgerichtet; gastgebende Einrichtung ist die HTWK Leipzig.

    Zum Konferenzprogramm: https://www.isec-society.org/EURO_MED_SEC_04/ [Englisch]
     

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    news-5061Wed, 15 Jun 2022 14:55:39 +0200„FH Personal“: HTWK Leipzig erhält Förderung zur Gewinnung und Entwicklung von professoralem Personalhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/fh-personal-htwk-leipzig-erhaelt-foerderung-zur-gewinnung-und-entwicklung-von-professoralem-personalFür das Projekt „Karrieren fördern. Talente gewinnen“ wurden rund 5,3 Millionen Euro beantragtDie Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) gehört zu den Gewinnerinnen des Bund-Länder-Förderprogramms „FH Personal“.
    Mit dem Antrag „Karrieren fördern. Talente gewinnen“ soll ein disziplinübergreifendes hochschulweites Vernetzungs- und Qualifikationsprogramm für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Karrierestufen entwickelt werden. Das ermöglicht auch ein Recruiting aus den eigenen Reihen.

    Bereits  bestehende Instrumente und Strukturen der Hochschule sollen systematisch erweitert, noch zielgerichteter auf aktuelle Bedarfe aus­gerichtet sowie strategisch weiter untersetzt werden, um die HTWK Leipzig als Spitzenhochschule und exzellente Arbeitgeberin im Wettbewerb zu positionieren.  Genau dabei unterstützt „FH Personal“.

    „Wir freuen uns sehr über diese Förderzusage, zeigt sie doch, wie prägend die HTWK Leipzig als forschende Hochschule angewandter Wissenschaften in der Region und darüber hinaus ist. Dafür steht die Hochschule seit nunmehr 30 Jahren. Die gezielte Förderung und Gewinnung von Professorinnen und Professoren sowie die Entwicklung des eigenen wissenschaftlichen Nachwuchses wird mit diesem Programm entscheidend verbessert werden – eine wichtige Ressource für wissenschaftliches Personal und damit ein Faktor in der Bekämpfung des Fachkräftemangels. Gerade HAW-Professorinnen und Professoren verbinden Studium, angewandte Forschung und Praxis in einzigartiger Weise“, sagt Prof. Mark Mietzner, Rektor der HTWK Leipzig.

    Prof. Ralf Thiele, Prorektor für  Forschung, freut sich als Leiter des Projekts "Karrieren fördern. Talente entwickeln“ besonders über die Förderung: "Gemeinsam mit zahlreichen Beteiligten der Hochschule haben wir ein kluges strategisches Konzept für die Gewinnung, Entwicklung und Förderung exzellenten wissenschaftlichen Personals für die HTWK Leipzig aufgelegt. Es wird uns damit in Zukunft noch besser gelingen, Forschenden  aller Karrierestufen von der Promotion bis zur Professur hervorragende Arbeits- und Forschungsbedingungen zu bieten. In drei Handlungsfeldern wird es in den kommenden sechs Jahren unser Ziel sein, den Nachwuchs intensiv zu fördern und strukturierte Karrierewege zu ermöglichen. Wir entwickeln Instrumente, um unsere Sichtbarkeit als Arbeitgeberin zu stärken und aktive Personalrekrutierung zu betreiben. Ein besonderer Stellenwert wird dem Thema Chancengerechtigkeit und Diversität eingeräumt. Mit diesen Bausteinen werden wir herausragende Talente für eine innovative Hochschule gewinnen und die Forschungsstärke der HTWK Leipzig kontinuierlich ausbauen.“

    So möchte die HTWK Leipzig auch in Zukunft planbare wissenschaftliche Laufbahnen ermöglichen.
    Da die Personalbindung eine zentrale Komponente ist, hat die HTWK Leipzig beispielsweise explizit für die Zielgruppe der Neuberufenen Vernetzungsformate und ein Buddy-Programm entwickelt – basierend auf Vorschlägen und Wünschen der Neuberufenen. So soll das übergeordnete Programms „Welcome@HTWK“ neben der Förderung der Willkommenskultur die Arbeitgebermarke HTWK Leipzig stärken und innovative Rekrutierungswege fördern.   

    Der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow gratuliert der HTWK Leipzig und der Hochschule Zittau Görlitz, die ebenfalls eine Förderung erhält: „Die HAW sind eine wichtige Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis, zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Hochqualifiziertes Personal zu gewinnen, das beide Komponenten in sich vereint und dies auch an nachfolgende Generationen weitergeben möchte, ist eine große Herausforderung. Das Bund-Länder-Programm »FH-Personal« unterstützt erfolgversprechende Projekte, um diese Herausforderung zu meistern. Es ist der HTWK und der HSZG gelungen, hervorragende Konzepte dafür zu entwickeln. Dazu gratuliere ich und wünsche bei der Umsetzung viel Erfolg!“

    Bund und Länder unterstützen „FH Personal“ mit insgesamt bis zu 431,5 Millionen Euro. Insgesamt profitieren 98 FH bzw. HAW in allen 16 Bundesländern von dieser Förderung.

    Weiterführende Informationen

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    news-5045Fri, 10 Jun 2022 10:30:07 +020022. Fachtagung „Energie Umwelt Zukunft“ am 16. Juni 2022 in Leipzighttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/fachtagung-energie-umwelt-zukunft-am-16-juni-2022-in-leipzigFachtagung zu Zukunftsthemen der Energiewirtschaft: Die HTWK-Professoren Robert Huhn und Faouzi Derbel leiten die Fachforen Gas und StromDie Energiedienstleister MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH und envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM) laden zur Fachtagung „Energie Umwelt Zukunft“ am 16. Juni 2022 ins Congress Center Leipzig (CCL) ein. Inhalt der Fachtagung sind aktuelle Zukunftsthemen der Energiewirtschaft. Im Eröffnungsforum ab 9 Uhr sprechen Dr. Gerd Lippold, Staatssekretär für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft Freistaat Sachsen, zur „Zukunftsorientierten Energiepolitik im Kontext von Klimawandel und geopolitischen Veränderungen“ sowie Dr. Jörg Wallner vom „2b AHEAD ThinkTank“ zur Lebenswelt 2030. 

    HTWK-Professoren leiten Fachforen Gas und Strom

    Im zweiten Teil bietet die Fachtagung wieder fachspezifische Erdgas- und Stromthemen an. Alle Tagungsteilnehmenden können je nach Interesse Vorträge in beiden Fachforen anhören. Das Fachforum Gas unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Michael Kubessa und Prof. Dr.-Ing. Robert Huhn (HTWK Leipzig) beschäftigt sich in diesem Jahr insbesondere mit dem Einsatz von regenerativen Gasen wie Biomethan und Wasserstoff als Energieträger der Zukunft. Das Fachforum Strom unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Faouzi Derbel (HTWK Leipzig) behandelt beispielsweise Themen wie flexible und intelligente Netze, Innovationen in der Wärmepumpentechnik und Prozesse rund um Ladeinfrastruktur sowie Energiemanagement im Haus.   

    Tagungsprogramm und Anmeldung

    Das komplette Tagungsprogramm und das Anmeldeformular gibt es unter www.energiefachtagung.com. Fachbeiträge können nach der Tagung kostenlos heruntergeladen werden. Die Fachausstellung zu modernen Energieanwendungen flankiert das Vortragsprogramm. Für Mitglieder der Gasgemeinschaft Mitteldeutschland e.V. (ggm) und der Energiegemeinschaft Mitteldeutschland e.V. (egm) sowie alle HTWK-Angehörigen ist die Teilnahme kostenfrei, ebenso für Studierende, Sponsoren und Partner. Für weitere Gäste beträgt die Teilnahmegebühr 49 Euro. 

    Neben MITGAS und MITNETZ GAS, enviaM und MITNETZ STROM sind die HTWK Leipzig, Bosch und Buderus Veranstalter der Fachtagung. Die Zielgruppe sind Architektinnen und Architekten, Ingenieurinnen und Ingenieure, Planerinnen und Planer, Mitarbeitende von Wohnungswirtschaften, kommunale Energieexpertinnen und -experten, Installateurinnen und Installateure sowie Energiedienstleister, die verschiedene Energieformen und -techniken praktisch anwenden. 

    Pressekontakt
    Cornelia Sommerfeld
    Pressesprecherin MITGAS/enviaM
    0345 216 2075
    cornelia.sommerfeld (at) mitgas.de

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    news-5005Thu, 02 Jun 2022 14:27:00 +0200Karrierewege nach der Promotion: Von Gadgets, Algorithmen, Plattenbauten und Nachhaltigem Bauenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/karrierewege-nach-der-promotion-von-gadgets-algorithmen-plattenbauten-und-nachhaltigem-bauenViele Wege führen zu einer Promotion an der HTWK Leipzig. Auch danach geht es vielfältig weiter, wie diese vier Portraits zeigen 

     

    Dr. Nele Drünert – Die Psychologin

    „Die Digitalisierung soll Menschen helfen. Sie stehen im Mittelpunkt, nicht die Technik selbst“, davon ist Dr. Nele Drünert überzeugt. Die Psychologin unter­suchte in ihrer Promotion in Kooperation mit BMW Leipzig, ob und wie technische Gadgets wie Smart­watches Arbeitende bei der Montage von Autos unter­stützen können. Ihre Faszination für die Interaktion zwischen Mensch und Technik entdeckte die ge­bürtige Chemnitzerin während des Studiums in Jena. Das Thema führte die Psychologin schließlich als wissenschaftliche Mitarbeiterin an die HTWK Leipzig.

    „Promovieren war nicht mein ursprüngliches Ziel. Doch die Arbeit in der Forschungsgruppe ‚Soziales und Gesundheit‘ war so spannend – dann wollte ich auch den Doktortitel“, erinnert sie sich. Während und nach der Promotion sammelte Drünert in kleineren Leipziger IT-Firmen erste Erfahrungen als Beraterin und wechselte kürzlich zu Schwarz Produktion, die Lebensmittel für Lidl und Kaufland herstellen. So kann sie nun in einem Großunternehmen die Digita­lisierung mitgestalten. Immer mit der Haltung: Was bringt es den Menschen? Nach Feierabend paddeln die frisch Verheiratete und ihr Mann auf dem Karl-Heine-Kanal, spielen mit den beiden Katzen oder retten die Welt in Pen-and-Paper-Rollenspielen.

    Dr. Mirco Fuchs – Der Elektrotechnik-Ingenieur

    Dr. Mirco Fuchs entwickelt mithilfe künstlicher Intelligenz Algorithmen, die Vitalparameter wie Herzschlag oder Blutdruck aus Kamerabildern ableiten können. Der 40-Jährige hat an der HTWK Leipzig Elektrotechnik studiert und als Doktorand und Postdoc geforscht, bevor er im April 2021 Vertretungsprofessor für Computer Vision und Maschinelles Lernen an der Hochschule wurde.

    „Früher habe ich mir nie vorstellen können zu unterrichten. Ich bin eher ein stiller Beobachter“, so Fuchs. Mittlerweile gefällt es ihm sehr. Die Forschung, und damit das Laboratory for Biosignal Processing, darf bei Fuchs jedoch nicht zu kurz kommen. In der Forschungsgruppe, die er 2010 mitbegründete und bis heute leitet, erforschen zwölf Mitarbeitende und Promovierende, wie Informationen aus Bild- und Videodaten extrahiert werden können. Dafür gibt es viele Einsatzbereiche, sei es in der Medizin zum kabellosen Erfassen des Herzschlags oder im Sport beim digitalen Auswerten von Trainingstechniken. Forschung und Lehre nehmen Fuchs momentan zeitlich voll ein; freie Momente genießt der gebürtige Leipziger zu Hause mit seiner Familie.

    Dr. Marina Block – Die Architektin

    „Ich mag Plattenbauten“, gesteht Dr. Marina Block, als sie den Blick über ein fünfgeschössiges Wohnhaus in Leipzig-Lößnig schweifen lässt. Dieses Gebäude ist der Grund, warum Block 2018 aus dem süditalieni­schen Neapel nach Leipzig zog. Für ihre Doktorarbeit erforschte die Architektin dieses Haus der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft und zeigte auf, wie die digitale Bauplanungsmethode BIM nicht nur im Neu­bau, sondern auch im Plattenbau sinnvoll angewendet werden kann.

    „Leipzig ist wie Urlaub für meine Seele im Vergleich zum lauten und chaotischen Neapel“, so die 33-Jährige über ihre neue Heimat. Derzeit schreibt sie hier gemeinsam mit ihrer Betreuerin an der HTWK Leipzig, Prof. Monica Rossi-Schwarzenbeck, ein Buch über BIM im Bestand. Einen Ausgleich findet Block in der klassischen Musik – sie spielt Klavier, Klarinette und singt – und im Sport: Oft praktiziert sie in den Morgen­stunden Tai-Chi und Qigong im Park. „Die östliche Philosophie stellt neben dem Denken auch das Handeln in den Vordergrund.“ Das ist es auch, was Block an der HTWK Leipzig schätzt: „Hier forschen wir für die prakti­sche Umsetzung.“

    Prof. Dr. Björn Höhlig – Der Nachhaltigkeitsprof

    Bereits als Grundschüler hatte Björn Höhlig ein Vorbild aus seiner Wernesgrüner Heimat: Johann Andreas Schubert, den Erbauer der Göltzschtalbrücke. „Insge­heim wollte ich wie Schubert Bauingenieur-Professor werden“, erinnert sich Höhlig. Der 35-Jährige hat sein Ziel Anfang 2021 als Professor an der HTWK Leipzig erreicht. Nach dem Abitur entschied sich Höhlig für ein Bauingenieurstudium an der HTWK Leipzig und arbeitete nebenbei weiter für eine Baufirma im Vogtland, die ihn nach dem Abschluss übernahm. Doch schnell merkte Höhlig, dass das Kleinstadtleben ihn nicht mehr reizte, und kehrte vier Monate später wieder zurück, um an der HTWK Leipzig in Koopera­tion mit der TU Dresden zu promovieren.

    In seiner Doktorarbeit beschrieb er, wie Radiowellen Beton schneller erhärten lassen. Nach der Promotion zog es ihn an die Universität Kapstadt. Ein Jahr lang forschte und lehrte er dort, bis ihm die kulturellen Unterschie­de zu groß wurden. So kam er zurück nach Leipzig, um Erfahrungen in der Wirtschaft zu sammeln: Bei der Deutschen Bahn war er vier Jahre lang als Bauwerks­prüfer in der ganzen Republik unterwegs, um tragende Pfeiler persönlich zu bewerten. Als an der Hochschule eine Professur für Nachhaltiges Bauen und Bauen im Bestand ausgeschrieben wurde, bewarb er sich – mit Erfolg. Nachhaltig sei beim Bauen neben dem Ziel, immer weniger Energie zu verbrauchen, vor allem das Recyceln von Baumaterialien. „Erneuerbare Energie haben wir theoretisch unendlich, doch natürliche Res­sourcen für Baustoffe sind irgendwann verbraucht.“

    Diese Texte erschienen zuerst im Forschungsmagazin Einblicke 2022 der HTWK Leipzig. Hier können Sie das Magazin digital lesen oder kostenfrei abonnieren.

    Zur aktuellen Ausgabe der „Einblicke“

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    news-5011Thu, 02 Jun 2022 10:31:00 +0200Forschung erleben: Tag der Nachwuchsforschung und Science Slamhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/forschung-erleben-tag-der-nachwuchsforschung-und-science-slamDie HTWK Leipzig lädt am 8. Juni 2022 Nachwuchsforschende und Interessierte zum Informieren, Austauschen und Vernetzen in den Nieper-Bau einRund einhundert Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten derzeit an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) an ihrer Doktorarbeit. Wer ebenfalls eine Karriere in der Forschung anstrebt, kann sich beim „Tag der Nachwuchsforschung“ über das Thema Promotion informieren, sich mit anderen Forschenden austauschen und sein Netzwerk erweitern. Interessierte können Fachvorträge erleben, Experimenten beiwohnen und beim Science-Speeddating Nachwuchsforschende befragen. Ein Science Slam, bei dem sechs Promovierende der HTWK Leipzig ihre Forschungsprojekte unterhaltsam und anschaulich erklären, rundet den „Tag der Nachwuchsforschung“ ab 19 Uhr ab.

    Ort: Foyer des Nieper-Baus der HTWK Leipzig in der Karl-Liebknecht-Straße 134, 04277 Leipzig.
    Zeit: 8. Juni 2022, Beginn: 12 Uhr; ab 19 Uhr Science Slam.
    Der Eintritt ist frei, interessierte Gäste sind herzlich eingeladen.
    Weitere Details zum Programm finden Sie unter: https://www.htwk-leipzig.de/nachwuchs

    Der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow begrüßt die Initiative: „Mit einem spannenden Programm richtet die HTWK Leipzig erstmals einen Tag der Nachwuchsforschung aus, bei dem Promovierende, Promovierte, wissenschaftlich Mitarbeitende und Masterstudierende im Mittelpunkt stehen. Vernetzung ist gerade nach dem begrenzten persönlichen Austausch bedingt durch die Corona-Pandemie für Nachwuchsforschende immens wichtig. Ich freue mich daher sehr, dass die HTWK Leipzig diesen besonderen Anlass schafft, um junge Talente zu unterstützen.“

    „Nachwuchsforschende unserer Hochschule leisten einen wesentlichen Beitrag zur Innovationskraft und Leistungsfähigkeit in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. In anwendungsorientierten Forschungsaktivitäten erarbeiten sie Lösungsansätze zur Bewältigung zentraler gesellschaftlicher Herausforderungen wie dem Klimawandel oder der Digitalisierung. Ich freue mich, diese Leistungen der Nachwuchsforschenden am 8. Juni 2022 ins Rampenlicht stellen zu können. Durch einen eigenständigen Zugang zu Promotionsmöglichkeiten sowie einer weitergehenden Beteiligung an Forschungsförderungen werden die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften im Freistaat Sachsen künftig ihre Nachwuchsforschenden noch besser auf eine wissenschaftliche Karriere vorbereiten und damit den von ihnen ausgehenden Wissens- und Technologietransfer nachhaltig stärken können“, so HTWK-Rektor Prof. Mark Mietzner, der die Veranstaltung ab 12 Uhr mit einem Grußwort eröffnen wird.

    „Unsere Nachwuchsforschenden erproben engagiert und motiviert neue Werkstoffe, erstellen Prototypen, simulieren Arbeitsprozesse, studieren den demografischen Wandel oder erforschen die zunehmende Digitalisierung unseres Alltags. Sie tragen mit ihrer hervorragenden Ausbildung, ihrer enormen Motivation und ihrer kreativen Neugier maßgeblich zum guten Renommee der Hochschule bei. Unter dem Motto ‚Junge angewandte Wissenschaft‘ wollen wir am 8. Juni 2022 über Unterstützungsangebote für Nachwuchsforschende informieren, den interdisziplinären Austausch und die hochschulweite Vernetzung fördern sowie gern auch den Nachwuchs für eine Karriere in der Forschung begeistern“, so Prof. Ralf Thiele, Prorektor für Forschung der HTWK Leipzig und wissenschaftlicher Leiter des Graduiertenzentrums GradZ.

    Organisiert wird der „Tag der Nachwuchsforschung“ vom GradZ. Seit Sommer 2016 können sich Promotionsinteressierte, Promovierende und Promovierte der Hochschule dort zum Thema Promotion und Karriereplanung beraten lassen sowie sich in Workshops überfachlich qualifizieren. Seit seiner Gründung wurden 43 Stipendien vergeben, fünf Postdocs und vier Nachwuchsforschungsgruppen gefördert sowie 99 Qualifizierungskurse durchgeführt. Insgesamt 15 Wissenschaftlerinnen und 48 Wissenschaftler erlangten in diesem Zeitraum einen Doktortitel. Der „Tag der Nachwuchsforschung“ soll von nun an jährlich am Jahrestag der GradZ-Gründung stattfinden.

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    news-5010Wed, 01 Jun 2022 10:11:00 +0200Solarfassade von Leipziger Forschenden erzielt 3. Platz beim Innovationspreis Reallaborehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/solarfassade-von-leipziger-forschenden-erzielt-3-platz-beim-innovationspreis-reallaboreAn der HTWK Leipzig entwickelt und in Bad Rappenau bei Heilbronn erstmals gebaut: Die Solar-Shell-Fassade verknüpft Design und EnergieerzeugungMit der „Solar-Shell“ haben Forschende der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) eine Fassadenkonstruktion entwickelt, die Solarenergie erzeugt und gleichzeitig mit architektonischer Eleganz überzeugt. In Bad Rappenau im Landkreis Heilbronn wurde 2021 das erste Gebäude mit einer solchen Fassade fertiggestellt. Es erzeugt rund 10.000 Kilowattstunden Energie im Jahr.

    Mit dieser vorbildlichen Weise, neue Technologien in die konkrete Anwendung zu bringen und damit echten Mehrwert für den Klima- und Umweltschutz zu schaffen, erzielte die Forschungsgruppe um Architektur-Professor Frank Hülsmeier den 3. Platz beim Sonderpreis Nachhaltigkeit des Innovationspreises Reallabore 2022 des Bundeswirtschaftsministeriums ausgezeichnet. Über die Platzierung wurde während eines Festaktes am 31. Mai in Berlin durch rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Fachveranstaltung zum angestrebten Reallabore-Gesetz live abgestimmt.

    So bringen Solarfassaden die Energiewende voran

    Gebäudeintegrierte Photovoltaik birgt großes Potenzial für die Energiewende: 6.000 Quadratkilometer Gebäudedächer und doppelt so viel Fassadenfläche ließen sich theoretisch in Deutschland für Photovoltaik nutzen. Doch Fassaden sollten nicht nur funktionell, sondern auch abwechslungsreich gestaltet sein, findet Hülsmeier: „Um die Energiewende zu schaffen, müssen wir Architektinnen und Architekten mitnehmen. Allein flächig mit schwarzen Solarpanels behängte Wände wären keine Lösung für einen vielfältigen öffentlichen Raum.“

    Ein Lösungsvorschlag ist die vorgehängte Fassade aus Aluminium-Verbundelementen mit integrierten Photovoltaikmodulen namens Solar-Shell, an der Hülsmeier und seine Mitarbeiter Stefan Huth und Adrian Heller seit 2015 arbeiten. Wie eine Solar-Shell-Fassade im Detail aussieht, berechnet ein Algorithmus. Darin fließen Informationen wie Gesamtfläche, erwünschter Stromertrag, Standort, Himmelsrichtung und die Eigenschaften der verwendeten Materialien ein. Ein Computerprogramm berechnet dann, wie groß die Einzelelemente sein müssen, um den Platz optimal auszunutzen. Diesen Vorschlag können Architektinnen und Architekten mit ihren Gestaltungsideen erweitern. Gegenüber flächig installierten Modulen kann eine Solar-Shell-Fassade bis zu 55 Prozent mehr Energie pro Quadratmeter Photovoltaik-Fläche erzielen.

    Videoanimation

    Erste Solar-Shell-Fassade in Bad Rappenau

    Für die Umsetzung an einem realen Gebäude arbeiteten die Forschenden mit mehreren Unternehmen zusammen. Am Firmengebäude von Aluform, ein Verarbeiter von Aluminium-Verbundwerkstoffen, in Bad Rappenau-Bonfeld wurde die Solar-Shell-Fassade 2021 erstmals gebaut. An der Süd- und Westfassade des Neubaus glänzen helle Drei- und Vierecke, die aus den beiden Wänden dreidimensional hervorstehen und Solarstrom erzeugen. „Die plastische Struktur entsteht automatisch, wenn wir die Photovoltaik-Module bestmöglich zur Sonne ausrichten, denn kaum eine Wand steht in einem für die Energiegewinnung optimalen Winkel“, erläutert Hülsmeier. Das Projekt wurde im Programm „Zukunft Bau“ des Bundesbauministeriums gefördert.

    Innovationspreis Reallabore

    Reallabore sind zeitlich und meist räumlich begrenzte Testräume, in denen innovative Technologien oder Geschäftsmodelle unter realen Bedingungen erprobt werden. Sie erfordern oftmals Ausnahmegenehmigungen oder die Nutzung von Experimentierklauseln und liefern wichtige Erkenntnisse, ob und wie der rechtliche Rahmen weiterentwickelt werden muss. Mit dem Innovationspreis Reallabore würdigt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz herausragende Reallabore, die sich durch ihren Vorbildcharakter und ihren Beitrag für ein modernes und innovationsfreundliches Recht auszeichnen. Insgesamt gingen 101 Bewerbungen ein.

    Autorinnen: Dr. Rebecca Schweier & Katrin Haase

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    news-4857Tue, 24 May 2022 17:00:00 +0200Dissertationspreis 2022 der Stiftung HTWKhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/dissertationspreis-2022-der-stiftung-htwkBis zum 1. Juli 2022 können sich Nachwuchsforschende mit einer an der HTWK abgeschlossenen Promotion für den mit 3.000 Euro dotierten Preis bewerben

    Bereits zum neunten Mal wird an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig der jährliche Dissertationspreis der Stiftung HTWK für eine herausragende Dissertation ausgelobt. 

    Die Ausschreibung richtet sich an Forscherinnen und Forscher mit einer exzellenten Dissertation in Betreuung einer Professorin oder eines Professors an der Hoch-schule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, die im Jahr 2021 erfolgreich verteidigt wurde. Promovendinnen und Promovenden können sich auf Vorschlag der Betreuerin oder des Betreuers ihrer Arbeit bewerben.

    Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert. Der Preis ist nicht teilbar.

    Die eingereichte Arbeit sollte bereits in deutscher oder englischer Sprache zur Veröffentlichung angenommen worden sein. Bewerbungen sind zu richten an .

    Folgende Unterlagen sind einzureichen:

    •   Ein Exposé inklusive einer Darstellung der Bedeutung und Anwendbarkeit der wissenschaftlichen Arbeit für die Praxis;
    •   eine Kopie der Promotionsurkunde bzw. offizieller Nachweis über das Ergebnis der Promotionsverteidigung;
    •   ein Empfehlungsschreiben der vorschlagenden Professorin bzw. des vorschlagenden Professors der HTWK mit Würdigung der Vergabekriterien des Dissertationspreises;
    •   ein Exemplar der Dissertation in elektronischer Form;
    •   eine Liste der Publikationen, die aus der Dissertation hervorgegangen sind;
    •   ein Lebenslauf;
    •   eine Liste bisheriger Förderungen oder Preise.

    Die Unterlagen sind in separaten PDF-Dokumenten in der vorgegebenen Gliederung einzureichen.

    Die Auswahlkriterien sind in den „Bestimmungen über die Vergabe des Disserta-tionspreises der Stiftung HTWK“ aufgeführt. Es wird ein Abschlussprädikat von mindestens magna cum laude für die Dissertation vorausgesetzt.

    Bewerbungsfrist: 1. Juli 2022.

    Die Jury besteht aus einem Mitglied des Rektorats sowie einem weiteren Mitglied der Professorenschaft der HTWK Leipzig sowie zwei Gremienmitgliedern der Stiftung HTWK. Die Jury trifft die Entscheidung einstimmig. Die Einreichung der Bewerbung begründet keinen Anspruch auf den ausgeschriebenen Preis.

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    news-4960Thu, 19 May 2022 14:18:00 +0200Forschungsmagazin Einblicke 2022 frisch gedruckthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/forschungsmagazin-einblicke-2022-frisch-gedrucktDie neue Ausgabe der Einblicke ist da: in Ihrem Briefkasten und in den Auslagen der HTWK Leipzig

    Das Forschungsmagazin Einblicke erscheint in diesem Jahr zum zehnten Mal. Seit nunmehr einer Dekade zeigen wir anschaulich, woran unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten und welche Relevanz anwendungsnahe Forschung für die Gesellschaft hat. Forschungskommunikation wie diese spielt eine immer wichtigere Rolle: Entscheidungen der Politik basierten während der Pandemie in einem Maße wie selten zuvor auf Forschungsergebnissen; die Zahl der wirr interpretierten oder verzerrt dargestellten Studien in sozialen Medien nahm zu. Umso wichtiger ist es, dass Forschungseinrichtungen selbst allgemeinverständlich kommunizieren, woran sie arbeiten und welche Erkenntnisse sie gewonnen haben.

    Nachhaltig Bauen

    In der neuen Einblicke-Ausgabe richten wir den Fokus auf das Thema nachhaltiges Bauen und zeigen, an welchen Lösungen für mehr Nachhaltigkeit unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten. Die Baubranche gehört weltweit zu den Sektoren, die die Umwelt am meisten belasten. Deshalb haben hier schon kleine Verbesserungen große Auswirkungen auf den ökologischen Fußabdruck des Menschen. Carbonbeton statt Stahlbeton, Solarkraft in Häuserwänden und überflutete Auen statt begradigter Flüsse – Ideen gibt es viele. Wir stellen sie vor.

    Interviews, Fotoreportage und neue Rubriken

    Nicht nur unser Magazin feiert einen runden Geburtstag, auch die HTWK Leipzig freut sich in diesem Jahr über ein Jubiläum. Wir gratulieren zum 30. Jahrestag der Gründung und bringen aus diesem Anlass drei ehemalige und den aktuellen Prorektor für Forschung an einen Tisch, um gemeinsam über Vergangenes und Zukünftiges zu sprechen. In der Fotoreportage wird ordentlich viel Druck gemacht und zwei neue Rubriken schließen die hinteren Seiten ab. Lassen Sie sich überraschen und blättern Sie digital rein: https://www.htwk-leipzig.de/publikationen/einblicke2022

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    news-4977Tue, 17 May 2022 11:41:58 +0200Deformation oder Transformation?https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/deformation-oder-transformationAnalysen zum wohlfahrtsstaatlichen Wandel im 21. JahrhundertDer Sammelband verfolgt die Idee, beobachtbare De- und Transformationen der Wohlfahrtsproduktion sichtbar zu machen und daraufhin zu prüfen, wie grundlegend und wie nachhaltig sie jeweils sind. Analytisch werden dabei verschiedene Aspekte des Wandels resp. Ebenen unterschieden, auf denen sich De- und Transformationen der Wohlfahrtsproduktion manifestieren (können): der Wandel sozialpolitischer Ziele, Normen und Leitbilder, der Wandel von Akteurs- und Steuerungskonstellationen bei der Wohlfahrtsproduktion, Transformationen auf Ebene der Subjekte im transformierten Wohlfahrtsstaat und schließlich alternative Modelle der Wohlfahrtsproduktion und der sozialen Sicherung.

    (Quelle: Springer Verlag)

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    FAS - NACHRICHTEN - ALLGEMEINFAS - NACHRICHTEN - SOZIALWISSENSCHAFTENHTWK > Forschen
    news-4964Fri, 13 May 2022 15:09:00 +0200InNoFa-Prototyp auf der Rapidtech-3D-Messe in Erfurt (17.–19.5.2022)https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/innofa-prototyp-auf-der-rapidtech-3d-messe-in-erfurt-17-1952022HTWK-Forschungsgruppe FLEX präsentiert durchgängig digitales Design- und Fertigungskonzept für ressourceneffiziente Fassaden- und Dachkonstruktionen Ob Spinnennetze, Bienenwaben oder Insektenflügel – die Natur zeigt uns, wie durch Netzstrukturen mit minimalem Materialeinsatz leistungsstarke Strukturen entstehen. Diese Erkenntnis setzt die Forschungsgruppe FLEX der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) nun im InNoFa-Projekt (Individual Node Facade) um: Ein netzartiges Geflecht aus standardisierten Stäben ist durch individuell geformte, 3D-gedruckte Knotenpunkte verbunden und sorgt für maximale Stabilität bei minimalen Ressourceneinsatz. So entstehen organisch geformte Stabnetzwerke für Fassaden, Dächer, Brücken oder Masten. Einen zwei mal drei Meter großen Ausschnitt einer so konstruierten Glasfassade stellen die Forschenden vom 17. bis 19. Mai 2022 auf der Rapidtech-3D-Druck-Messe aus.

    Fassadenkonstruktion aus dem 3D-Drucker

    Im Bausektor müssen Ressourceneffizienz und Ästhetik oft zurückstehen, um durch Standardisierung Arbeitskosten zu sparen. Die Forschungsgruppe FLEX möchte diesen Widerspruch auflösen, indem sie Konstruktion und Fertigung mithilfe digitaler Prozesse und 3D-Druck vereint. Sie hat eine durchgängig automatisierte und digitale Prozesskette für geometrisch individuelle Knotenelemente entwickelt, die standardisierte Stäbe zu einem Tragwerkskonstruktion verbinden. Gefertigt werden die Knoten per 3D-Druck – derzeit aus Aluminium, aber perspektivisch aus Stahl. „Mit dem InNoFa-Modell zeigen wir beispielhaft, wie sich Ästhetik und Ressourceneffizienz vereinen lassen, wenn automatisierte Fertigung bereits in der Konstruktionsphase mitgedacht wird“, so Prof. Alexander Stahr von der Forschungsgruppe FLEX. „Im Moment müssen selbst regelmäßig geformte Stabnetzwerk-Konstruktionen, wie wir sie beispielsweise als Dach im Leipziger Fußballstadion vorfinden, komplett in Handarbeit zusammengefügt werden“, erklärt der Professor für Tragwerkslehre weiter. Das heißt, die Stäbe werden einzeln mit den Knoten verschweißt – ein enormer Arbeitsaufwand. Stahr: „Durch Automatisierung und generative Fertigungsverfahren können wir Material, Zeit und Arbeitskraft sparen – und gleichzeitig individuelle Geometrien verwirklichen.“ Die Stabverbindungen müssen also nicht per Handarbeit gefertigt werden, sondern können dank digitaler Prozessketten passgenau gedruckt werden.

    Prototyp vor Ort anschauen

    Interessierte, die sich das prototypische Fassaden-Modell ansehen und mit den Forschenden von FLEX ins Gespräch kommen wollen, finden den Stand der HTWK Leipzig auf der Rapidtech-Messe an der Standnummer 2-622. Direkt daneben hat die Hochschule Mittweida ihren Ausstellungsstand. Diese hat die Metallknoten aus dem 3D-Drucker für InNoFa hergestellt. Eine weitere Gelegenheit zur Besichtigung des Demonstrators bietet sich beim Leipziger Fassadentag am 20. September 2022.

    Hintergrund zu FLEX

    Die Forschungsgruppe FLEX an der HTWK Leipzig ist ein interdisziplinäres Team aus den Bereichen Architektur, Bau- und Wirtschaftsingenieurwesen. Unter Leitung von Prof. Alexander Stahr widmet sich die Forschungsgruppe der digitalen Verknüpfung von Planungs- und Ausführungsprozessen – mit dem Ziel, Ressourcen in Architektur und Bautechnik effizienter zu nutzen. Dabei entstehen digitale Werkzeuge für materialeffiziente, gekrümmte Konstruktionen mit individueller Geometrie. Die Forschungsgruppe ist Mitglied im Transferverbund Saxony⁵ der fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und realisiert dort Forschungs- und Entwicklungsprojekte in den Bereichen 3D-Druck, Holzbau und parametrisches Design.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-4945Thu, 12 May 2022 17:28:00 +0200HTWK Leipzig eröffnet feierlich ihre Gründungsberatunghttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-leipzig-eroeffnet-feierlich-ihre-gruendungsberatungStartbahn 13 berät Studierende, Forschende, Mitarbeitende, Alumni und Promovierende der HTWK Leipzig von der Idee bis zur GründungOb beim Lernen, Forschen oder Lehren – immer wieder entfalten sich an Hochschulen neue Gedanken und innovative Ideen. Um diese erfolgreich in die Praxis umzusetzen, ist unternehmerisches Wissen gefragt. Deshalb öffnete die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) im April 2020 die Gründungsberatung Startbahn 13. Sie unterstützt alle Hochschulangehörigen auf dem Weg von der Idee bis zur Gründung. ­­Der Fokus liegt auf ingenieurwissenschaftlich-technischen Neuerungen, die Studierende, Absolventinnen und Absolventen, Lehrende, Forschende und Mitarbeitende der Hochschule gemeinsam mit Startbahn 13 in individuellen Coachings, Workshops und Seminaren weiterentwickeln.

    Endlich feiern

    Eine feierliche Eröffnung war bisher aufgrund der Kontaktbeschränkungen nicht möglich und wurde am 12. Mai 2022 nachgeholt. Mehr als 70 Gäste aus Hochschule, Wirtschaft und Verwaltung waren bei der Eröffnung im neu gestalteten Kreativraum der Startbahn 13 im HTWK-Forschungszentrum in Leipzig-Reudnitz.

    Wissen in Praxis überführen

    HTWK-Rektor Prof. Mark Mietzner hob in seiner Begrüßungsrede hervor, dass Sachsen dank seiner Hochschulen zu den innovativsten Bundesländern gehört. Hier werden Jahr für Jahr überdurchschnittlich viele Patente angemeldet. Diesen Trend gelte es zu bekräftigen: „Um das Innovationspotenzial unserer Hochschule zu fördern, braucht es eine koordinierte Anlaufstelle, unter der die Aktivitäten gebündelt und gestärkt werden. Diesen Hub haben wir mit Startbahn 13 erfolgreich geschaffen.“

    Die Gründungsberatung leistet einen direkten Beitrag zu Wissenstransfer und Wirtschaftskraft in Sachsen, so Prof. Ralf Thiele, Prorektor für Forschung an der HTWK Leipzig und Leiter der Startbahn 13: „Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen an neuen Ideen und Technologien, die zur Lösung konkreter praktischer Probleme beitragen. Selbst ein Unternehmen gründen, ist einer der direktesten Wege des Transfers von Wissen in die Praxis.“

    Erfolgreich gründen

    ­­­­­­Das Startbahn-13-Team blickte bei der feierlichen Eröffnung gemeinsam mit den Gästen auf die vergangenen zwei Jahre zurück: Startbahn 13 hat bislang 55 Teams und Einzelpersonen in Coachings und mehr als 180 Gründungsinteressierte in kostenfreien Workshops beraten. Innerhalb der ersten zwei Jahre sind 12 Gründungen daraus hervorgegangen. ­Dazu gehören der Hersteller umweltfreundlicher Kerzen NatürLicht, das Games-Studio ROTxBLAU und das Ingenieurbüro für Bauwerksprüfung IEXB, die sich mit ihren Angeboten erfolgreich am Markt etabliert haben. „Die Gründungsberatung hat uns bei der Businessplan-Erstellung, beim Marketing-Konzept und bei der Geschäftseinführung geholfen. Ich kann die Beratung bei Startbahn 13 sehr empfehlen, weil man hierdurch Fehler vermeiden kann, die im Gründungsprozess auftreten können“, resümiert IEXB-Geschäftsführer Gunter Hahn.

    Mit dem Zwischenstand des Projekts Startbahn 13 ist Dr. Hans-Markus Callsen-Bracker vom betreuenden Projektträger Jülich sehr zufrieden: „Der Bedarf an individueller Gründungsberatung mit technischem und ingenieurwissenschaftlichen Profil ist groß, daher hat die Idee hinter Startbahn 13 großes Potenzial. Die Zahl der Teilnehmenden und erfolgreichen Ausgründungen bestätigt dies nun eindrucksvoll.“

    Hintergrund zu Startbahn 13

    Im Dezember 2019 setzte sich die HTWK Leipzig im Ideenwettbewerb EXIST-Potentiale des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie durch. Seitdem erhält sie insgesamt 1,5 Millionen Euro, um in vier Jahren die Rahmenbedingungen für Start-ups und wissensbasierte Ausgründungen inner­halb der Hochschule zu verbessern. Seit Beginn des Projekts im April 2020 organisiert Startbahn 13 Netzwerkveranstaltungen, individuelle Coachings und Workshops zu praktischen Themen wie Finanzie­rung, Geschäfts- und Buchführung oder zum Schreiben von Businessplänen. Darüber hinaus können Gründungsinteressierte vor Ort Werkstätten nutzen, um Prototypen zu entwickeln, oder sich im Kreativraum zum Arbeiten oder Vernetzen treffen.

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    Startbahn13 - AktuellesFW > FakultaetGradZ > StartseiteHTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵HTWK > StudierenHTWK > ForschenHTWK > Hochschule > AktuellesHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
    news-4946Wed, 11 May 2022 13:00:00 +020012,5 Mio. Euro für sächsischen Transferverbund Saxony⁵https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/mio-euro-fuer-saechsischen-transferverbund-saxony5HTWK Leipzig ist weiterhin eine von 55 „Innovativen Hochschulen“ in Deutschland

    Gemeinsam erfolgreich: Die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Leipzig, Dresden, Zwickau, Mittweida und Zittau/Görlitz sind Innovationstreibende in ihrer Region. Um dieser Rolle noch besser gerecht zu werden, haben sie sich 2018 im Transferverbund Saxony⁵ zusammengeschlossen, der seit fünf Jahren im Bund-Länder-Programm „Innovative Hochschule“ gefördert wird. Nun steht fest: Der Verbund wird bis 2027 weiterhin mit rund 12,5 Millionen Euro gefördert.

    „Unsere Hochschulen für Angewandte Wissenschaft und Fachhochschulen sowie die kleinen und mittleren Universitäten sind mit ihrer Verankerung in der Region Innovationsmotoren für unser Land. Mit der Förderinitiative ‚Innovative Hochschule‘ unterstützen wir ihre Stärken ganz gezielt. Ich freue mich sehr, dass wir aus einer sehr großen Zahl an qualitativ hochwertigen Bewerbungen erneut die besten Initiativen prämieren konnten und damit die Rolle der Hochschulen als Strategiegeber im regionalen Innovationssystem weiterhin stärken werden“, so Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung.

    „Die fünf Hochschulen für Angewandte Wissenschaften im Freistaat Sachsen, die in diesem Jahr ihr 30. Gründungsjahr feiern, sind ein integraler Bestandteil der sächsischen Bildungs- und Forschungslandschaft und haben sich längst zu wichtigen und prägenden Innovationsorten und Impulsgebern für Wirtschaft und Gesellschaft entwickelt. Dass wir uns erneut unter den 165 antragstellenden Hochschulen erfolgreich behaupten konnten, verdeutlicht die Leistungsstärke und traditionell enge und besonders nachhaltige Zusammenarbeit der Hochschulen im Saxony⁵-Verbund. Mein besonderer Dank gilt allen Beteiligten an der HTWK Leipzig und auch den weiteren am Verbund mitwirkenden Hochschulen für ihr unermüdliches Forschungsengagement und den erfolgreichen forschungsbasierten Wissens- und Technologietransfer in die Region“, so Prof. Mark Mietzner, Rektor der HTWK Leipzig.

    Von den ursprünglich geförderten 29 Projekten der ersten Förderphase können nur fünf ihre Aktivitäten im Rahmen der zweiten Förderphase des Programms „Innovative Hochschule“ weiterführen. Saxony⁵ unterstützt mit seiner Abdeckung von sowohl städtischen als auch ländlichen Regionen breitflächig das sächsische Innovationsgeschehen.

    Prof. Ralf Thiele, Prorektor für Forschung und zugleich fachlicher Projektleiter an der HTWK Leipzig, führt aus: „Wir Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sind durch unsere anwendungsnahe Forschung seit jeher eng mit unserem regionalen Umfeld vernetzt. In den kommenden fünf Jahren wollen wir in Saxony⁵ den Transfer von Wissen und Technologien aus unseren forschungsstarken Themenbereichen Struktur- und Klimawandel, nachhaltige Bau- und Werkstoffe und Energiewende noch zielgerichteter gestalten und beschleunigen. Denn für diese zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen braucht es dringend anwendungsreife Lösungen, die nur in engem Austausch von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft entstehen können.“

    Thematisch konzentriert sich die Arbeit an den fünf Hochschulen auf die Bereiche Produktion, Energie und Umwelt. Dabei steht der Nachhaltigkeitsaspekt durchgängig im Handlungsmittelpunkt. Die Koordination des Transferverbundes liegt bei der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden.

    Korrekturhinweis: In einer früheren Version dieser Pressemitteilung wurde fälschlicherweise eine Antragssumme von 15 Millionen Euro und eine Laufzeit bis 2028 genannt.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    HTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵HTWK > ForschenHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
    news-4940Tue, 10 May 2022 14:17:00 +0200Schulkinder erforschen Pflanzen und Photovoltaik https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/schulkinder-erforschen-pflanzen-und-photovoltaikProjektwoche des Wilhelm-Ostwald-Gymnasiums an der HTWK Leipzig zum Thema Nutzpflanzenanbau unter Photovoltaik Was brauchen Pflanzen, um optimal zu wachsen, und wie beeinflussen Photovoltaikanlagen in der Landwirtschaft das Pflanzenwachstum? Fragen wie diesen gingen die rund 20 Mädchen und Jungen einer fünften Klasse des Wilhelm-Ostwald-Gymnasiums aus Leipzig vom 2. bis 5. Mai 2022 an der HTWK Leipzig nach. „Wir zeigen den Kindern, wie Forschung funktioniert, und bringen ihnen zentrale Themen rund um Klimawandel, Energiewende und Nachhaltigkeit näher“, beschreibt Mathias Rudolph, Professor für Industrielle Messtechnik an der HTWK Leipzig die Idee hinter dem Projekt. Seit 2016 bietet er Schulklassen die Möglichkeit für gemeinsame Projekttage. Dieses Schulkooperationsprojekt wird seit 1. September 2020 über zwei Jahre von der Robert-Bosch-Stiftung im Rahmen des Programms „Our Common Future“ gefördert.

    Was ist Agri-Photovoltaik?

    Agri-Photovoltaik (Agri-PV) ist ein Verfahren, bei dem gleichzeitig Flächen für Landwirtschaft und die Solarstromproduktion genutzt werden. Dadurch lassen sich Flächen effizienter nutzen. „Außerdem unterstützt Agri-PV die Digitalisierung der Landwirtschaft. Beispielsweise könnten für eine nachhaltige Landwirtschaft statt Pestiziden Roboter eingesetzt werden, die Unkraut zupfen. Ihre benötigte Energie könnten sie über die PV-Anlagen erhalten“, erklärt Julian Hofbauer, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HTWK Leipzig.

    HTWK Leipzig als außerschulischer Lernort

    Während der Projektwoche standen vor allem drei Themen für die jungen Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforscher im Fokus: Das Pflanzenwachstum, die Photovoltaikanlagen und die Messung mit eigens gebauter Messtechnik. Für den ersten Schwerpunkt, die Pflanzen, haben die Kinder vorab eine Hausaufgabe bekommen. Sie sollten zwei Wochen zuvor Kresse anpflanzen.

    Den genauen Wochenplan erstellten fünf Lehramtsstudierende der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Zusammenarbeit mit zwei Lehrerinnen des Wilhelm-Ostwald-Gymnasiums. Mit der Universität und dem Gymnasium kooperiert die HTWK Leipzig seit 2020. „Das Lernen an außerschulischen Lernorten ist für die Mädchen und Jungen eine schöne Abwechslung, zumal sich die Inhalte durch das Erleben schneller und besser festigen“, freut sich Lehrerin Dörte Wolf gemeinsam mit ihrer Kollegin Friederike Trommler.

    Die jungen Nachwuchsforschenden sprachen während der Projektwoche zunächst über ihre zu Hause gezüchteten Pflanzen, besichtigten anschließend die HTWK-eigenen Photovoltaikanlagen und pflanzten die Kresse und Sonnenblumen schließlich auf dem Dach des Nieper-Baus ein. Die Hälfte der Pflanzen stand unter PV-Modulen, die anderen in der direkten Sonne. Ihr Wachstum untersuchten sie die gesamte Woche. Für die Kinder war es deshalb am Projektende auch leicht zu erklären, welche Bedürfnisse eine Pflanze hat. Unter den jungen Hobbygärtnerinnen waren auch Sophia und Juliane, die beide bereits im Garten der Eltern und Großeltern Blumen und Gemüse mit angepflanzt haben. „Hier an der HTWK Leipzig habe ich meine Pflanze Sonnenschein genannt, denn sie wächst im Sonnenschein und ist mein Sonnenschein“, so Sophia.

    Forschen am realen technischen Beispiel

    Parallel zum Pflanzenwachstum befassten sich die Kinder mit Photovoltaikanlagen und überlegten, wie eine PV-Anlage gut ausgerichtet ist oder wie sie in der Landwirtschaft gut eingesetzt werden kann. Fünftklässler Vincent sieht im Agri-PV viel Potenzial, denn die Energie werde teurer und so können Lösungen geschaffen werden, Agrarflächen zu erhalten und zugleich grünen Strom zu produzieren. Dabei ist den Kindern auch bereits bewusst, dass es noch Forschungsbedarf gibt. Beispielsweise müsse auch untersucht werden, ob Agri-PV Auswirkungen auf Tiere habe.

    Schließlich lernten sie auch etwas zur Messtechnik. „Wir haben Experimente gemacht und selbst Module gebaut“, erzählt Oskar. Mit ihren einfachen Messschaltungen maßen sie am Mittwoch bei ihren Pflanzen auf dem Dach des Nieper-Baus die Bodenfeuchtigkeit der Erde. Die Daten ihrer Messschaltungen übertrugen sie auf den Computer der Studierenden und in ihre Forschungshefter. „Ziel des Projekts war es, dass die Schülerinnen und Schüler anhand eines realen technischen Beispiels selbstständig umwelt- und ressourcenschonende Strategien entwickeln. Dabei untersuchten sie die Wechselwirkungen zwischen Nutzpflanzen und Photovoltaik-Anlagen“, sagt Hofbauer. Mit dem Lernerfolg der Kinder sind am Ende der Projektwoche auch die Lehrerinnen zufrieden. „Wir kommen gern wieder“, so Wolf.

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    news-4920Fri, 06 May 2022 18:47:00 +0200Neuer Drittmittelrekord an der HTWK Leipzighttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/neuer-drittmittelrekord-an-der-htwk-leipzig-1HTWK Leipzig nahm 2021 mehr als 17 Millionen Euro zusätzliche Mittel für Forschung, Transfer und Lehre einAn der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) wurden 2021 mehr Drittmittel als je zuvor eingenommen: 17,5 Millionen Euro. Im Vergleich zu 2020 (15,6 Millionen Euro) sind es fast 2 Millionen Euro mehr, die die Hochschule von Bund, Land, Wirtschaft und EU zusätzlich eingenommen hat. Insgesamt werden an der Hochschule aus Drittmitteln mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finanziert, die in zahlreichen Forschungsvorhaben und weiteren Projekten in Administration, Studium und Lehre tätig sind.

    Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow: „Ich gratuliere der HTWK herzlich zu diesem Erfolg. Drittmittel sind ein wichtiger Gradmesser für die Innovationsstärke, die sie hiermit eindrucksvoll unter Beweis stellt. Das gute Ergebnis zeigt zugleich die große Bedeutung einer wirklich anwendungsnahen Forschung: Die Unternehmen, die davon profitieren, wachsen und entwickeln Produkte, die den Menschen zugutekommen. Nicht zuletzt nutzen die sächsischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften die Drittmittel auch zur eigenen Profilierung und Weiterentwicklung und steigern damit ihre Attraktivität für Studierende, Beschäftigte und Partnernetzwerke.“

    Prof. Mark Mietzner, Rektor der HTWK Leipzig: „Gerade pünktlich zu unserem 30-jährigen Bestehen können wir die bisher höchste eingenommene Drittmittelsumme verzeichnen. Dies bestärkt uns in unserer Annahme, die richtigen Forschungsschwerpunkte gesetzt und uns für die richtigen Themenfelder engagiert zu haben. Die HTWK Leipzig steht neben exzellenter Lehre, in welcher Drittmittel für den Ausbau von z.B. digitalen Angeboten dringend gebraucht werden, auch für starke Anwendungsorientierung. Als Rektor und Wissenschaftler weiß ich um die enormen Anstrengungen, die diesem Drittmittelrekord vorausgegangen sind. Daher gilt mein herzlicher Dank allen Beteiligten für ihren fortwährenden und unermüdlichen Einsatz an der HTWK Leipzig.“

    Insgesamt wurden 2021 rund 40 Prozent (6,9 Mio. Euro) der Drittmittel aus Bundesmitteln eingeworben. 32 Prozent (5,6 Mio. Euro) stammen von regionalen und überregionalen Unternehmen, 12 Prozent (2,1 Mio. Euro) aus Förderprogrammen der Europäischen Union und 7 Prozent (1,3 Mio. Euro) vom Freistaat Sachsen.

    Die Fördermittel ermöglichen die Umsetzung vielfältiger Forschungsprojekte, in denen es häufig um Lösungen für Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Energiewende geht. Beispielsweise starteten am neu gegründeten Kompetenzzentrum für Werkstoffforschung zwei internationale Forschungsprojekte, in denen Leichtbau-Professor Robert Böhm und sein Team neue Hochleistungswerkstoffe entwickeln. Dabei geht es sowohl um die Integration von Sensorik in kohlenstoffbasierte Werkstoffe als auch um die Entwicklung klimaneutraler Baustoffe. Unter anderem suchen die Forschenden nach einem Weg, Carbonfasern aus nachwachsenden Rohstoffen herzustellen. Gefördert werden die beiden Projekte aus dem europäischen Förderprogramm Horizon 2020.

    Auch im Bereich Bildung arbeiten viele Mitarbeitende an innovativen Projekten. Beispielsweise ist durch die ad-hoc-Umstellung der Lehre in den digitalen Raum die Bedeutung neuer Lehrformate und die Wichtigkeit regelmäßiger Feedbacks zwischen Lernenden und Lehrenden insbesondere beim digitalen Studium sichtbarer geworden. Vor diesem Hintergrund startete 2021 mit FassMII ein groß angelegtes Projekt, in welchem feedback-basierte E-Assessments in Mathematik, Informatik und Ingenieurwissenschaften entwickelt werden, um die Motivation der Studierenden im Lehr- und Lernprozess zu stärken und zielgerichtet einen Mehrwert für den Lehr- und Lernprozess zu erzeugen. Auch am Verbundprojekt „Digitalisierung in Disziplinen partizipativ umsetzen: Competencies Connected (D2C2)“ ist die HTWK Leipzig gemeinsam mit mehreren sächsischen Hochschulen beteiligt. Beide Projekte werden durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert.

    Ein weiteres Projekt betrifft die Integration von Geflüchteten und internationalen Studierenden ins Fachstudium – ebenfalls ein Thema, das aktuell an Wichtigkeit gewonnen hat. Dazu bietet die HTWK Leipzig unter anderem Sprachkurse in Vorbereitung auf den Studienstart an, erarbeitet Angebote zur Studienbegleitung und um den Übergang in den Arbeitsmarkt zu vereinfachen. Das Projekt Integra wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst aus Mitteln des Bundesforschungsministeriums gefördert.

    „Einen wichtigen Beitrag zum Drittmittelerfolg der HTWK Leipzig leistet das Forschungs- und Transferzentrum (FTZ) der HTWK Leipzig, das seit 25 Jahren eine Brücke zwischen Hochschule und Wirtschaft schlägt und 2021 insgesamt 3,3 Millionen Euro zum Drittmittelaufkommen der HTWK Leipzig beisteuerte. Ein Forschungsteam um Prof. Faouzi Derbel entwickelt hier beispielsweise dringend benötigte Lösungen zur Steigerung der Übertragungsfähigkeit des Energienetzes im Kontext erneuerbarer Energien. Die Ergebnisse finden unmittelbare Anwendung bei Partnern aus der Energiewirtschaft“, so Prof. Ralf Thiele, Prorektor für Forschung.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    FW_Aktuelles-News-externMNZ > StartseiteFDIT > StartseiteFB > Fakultät > AktuellesFIM > Fakultät > AktuellesFAS - NACHRICHTEN - ALLGEMEINHTWK > ForschenFING > allgemeinHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
    news-4905Mon, 02 May 2022 11:39:25 +0200Erfolgreiches Kick-Off Meeting für EU-Projekt EuReCOMP in Athenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/erfolgreiches-kick-off-meeting-fuer-eu-projekt-eurecomp-in-athenIm Verbundprojekt „European recycling and circularity in large composite components" werden nachhaltige Lösungsansätze für das Recycling und die Wiederverwendung von faserverstärkten Verbundwerkstoffen ausgearbeitetDas europäische Verbundprojekt EuReCOMP (European recycling and circularity in large composite components) beschäftigt sich mit der Problematik, nachhaltige Lösungsansätze für das Recycling und die Wiederverwendung von faserverstärkten Verbundwerkstoffen auszuarbeiten, die aus Komponenten von Windkraftanlagen oder dem Flugzeugbau stammen. Gegenwärtig sind dahingehend noch keine nachhaltigen Kreislaufkonzepte definiert und erprobt.

    Am 27. April 2022 wurde das Kick-Off Meeting an der Nationalen Technischen Universität in Athen (NTUA) unter Aufsicht eines Vertreters der EU-Kommission durchgeführt. An der Veranstaltung, die von den griechischen Projektkoordinatoren organisiert wurde, nahmen auch Prof. Dr. Robert Böhm und Philipp Johst von der Fakultät Ingenieurwissenschaften der HTWK Leipzig teil.

    Beginnend mit der Kurzvorstellung der 20 Projektpartner, bestehend aus Forschungsinstituten, Hochschul- und europaweit ansässigen Industriepartnern, wurden die insgesamt neun geplanten Arbeitspakete des Projektes thematisiert und diskutiert, unter anderem hinsichtlich Zielen, spezifischen Aufgaben sowie potentiell aufkommenden Risiken bei der Aufgabenbearbeitung.

    Die HTWK-Leipzig arbeitet in leitender Funktion am ersten Arbeitspaket des Großprojektes. Dazu wurden mit relevanten Partnern des Konsortiums gemeinsam detaillierte Arbeitsschritte für die kommenden 6 Monate des Projektes abgestimmt, welche eine erfolgreiche Bearbeitung des Arbeitspaketes sicherstellen sollen.

    ECKDATEN Projekt EuReCOMP

    Projektbeginn: April 2022
    Förderung: Das Verbundprojekt wird bis Frühjahr 2026 vom zentralen Finanzierungsprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation, Horizon Europe, gefördert.
    Projektkoordinator: National Technical University of Athens (Griechenland)
    Hochschulpartner: Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik TU Dresden, Politecnico di Torino (Italien), University of Patras (Griechenland)
    Industriepartner: Elbe Flugzeugwerke GmbH (Luftfahrt-Zulieferer), Dallara Automobil (Automobilindustrie, Italien), Anthony, Patrick and Murta Exportacao (Windenergiebranche, Portugal) und IRES (Life Cycle Assessment, Belgien)
    Forschungsinstitut: Kunststoff-Zentrum in Leipzig gGmbH

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    HTWK > ForschenHTWK > Hochschule > AktuellesFING > allgemein
    news-2954Mon, 18 Apr 2022 10:00:00 +0200Call for Pictures – Forschungsperspektiven 2022https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/call-for-pictures-forschungsperspektiven-2022Forschende aller Fachrichtungen können bis zum 15. Mai beim Fotowettbewerb des Graduiertenzentrums GradZ mitmachen

    Im Labor, am Versuchsstand oder im Feld – ganz gleich, wo und woran Sie forschen: Es entstehen Bilder von Forschung, die zumeist nur für die Forschenden selbst sichtbar sind.

    Teilen Sie diese besondere Perspektive mit anderen und machen Sie bei unserem Fotowettbewerb mit: Schicken Sie uns ein Bild aus Ihrer Forschung, aus Ihrem Wissenschafts- oder Promotionsalltag.
    Die besten Aufnahmen werden von einer Jury ausgewählt und zum Tag der Nachwuchsforschung ausgezeichnet.

    Senden Sie Ihr digitales Bild bis zum 15. Mai 2022 gradz@htwk-leipzig.de.

    Bewerbungsvoraussetzungen:

    • Das Bild muss druckfähig sein (Auflösung von mindestens 300 dpi).
    • Bei dem Bild darf es sich nicht um eine Fotomontage handeln.
    • Es kann nur ein Bild eingereicht werden, keine Bilderserien.
    • Das Bild muss einen aussagekräftigen Titel haben.
    • Eine kurze Beschreibung soll die Forschungsperspektive verdeutlichen.
    • Es müssen eindeutige Angaben zu den Urheber*innen des Bildes gemacht werden.

    Zur Teilnahme berechtigt sind alle Masterstudierenden, Promovierenden, Postdocs und wissenschaftlich Mitarbeitenden der HTWK Leipzig.

    Einblicke aus den vergangen Jahren vermitteln die Gewinner*innenbilder des Fotowettbewerbs 2016 und 2018.

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    news-4817Mon, 28 Mar 2022 11:34:14 +0200Neues EU-"Horizon Europe"-Forschungsprojekt für Klimaneutralität und ein CO2-freies Europa gestartethttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/neues-eu-horizon-europe-forschungsprojekt-fuer-klimaneutralitaet-und-ein-co2-freies-europa-gestartetHTWK Leipzig erforscht im Projekt EuReCOMP wie Verbundwerkstoffe recycelt und wiederverwendet werden können.Für das Gelingen der Energiewende, eine CO2-freie Wirtschaft und Klimaneutralität braucht es eine Kreislaufwirtschaft, in der Ressourceneinsatz, Abfallproduktion, Emissionen und Energieverbrauch bestmöglich verringert sowie Material- und Energiekreisläufe geschlossen werden.

    Aktuell gibt es jedoch keine nachhaltigen Methoden und Abläufe für das Recycling und die Wiederverwendung von Verbundwerkstoffen in Europa, die unter anderem in Komponenten von Windkraftanlagen oder dem Flugzeugbau verwendet werden. Diesem Thema widmet sich ab April 2022 Robert Böhm, Professor für Leichtbau mit Verbundwerkstoffen, von der Fakultät Ingenieurwissenschaften der HTWK Leipzig gemeinsam mit 19 weiteren Partnern im europäischen Verbundprojekt EuReCOMP.

    „Unser Team untersucht im Projekt EuReCOMP an der HTWK Leipzig eine hochaktuelle und angesichts der derzeitigen Entwicklung auch hochpolitische Fragestellung: Wie können wir in kürzester Zeit in Europa Hochtechnologie-Branchen wie die Luftfahrt und Schlüsselsektoren wie die Windenergiebranche auf Kreislaufkonzepte umstellen? Das Thema Recycling ist dabei nur eine Komponente eines größeren strategischen Ansatzes, den wir an der HTWK Leipzig mitentwickeln", erläutert Prof. Böhm das Vorhaben.

    Die R6-Strategie

    Der Weg hin zu einer Kreislaufwirtschaft, die auch zukünftig das Recycling und die Wiederverwendung von Komponenten aus Verbundwerkstoffen beinhalten soll, lasse sich, so die Wissenschaftler:innen des EuReComp Projektes, über die R6-Strategie realisieren: Reuse (Wiederverwendung), Repair (Reparatur), Refurbish (Sanierung), Remanufacture (Wiederaufarbeitung), Repurpose (Umnutzung) und Recycling.

    Entwicklung neuer Recyclingverfahren

    Im Forschungsprojekt EuReComp wird das Team von Prof. Böhm an der HTWK Leipzig zwei Wege verfolgen und erforschen:

    1st Generation Demo Case | alte Bauteile/Komponenten wiederverwenden
    2nd Generation Demo Case | alte Bauteile/Komponenten recyceln und zu neuen Bauteilen verarbeiten

    Die 2nd Generation Demo Cases sind vor allem für die Automobilindustrie und für Anwendungen im Schiffbau von großer Bedeutung. Zwar ist das Recycling von Komponenten aus Faserverbund-Werkstoffen auch heute schon möglich, allerdings ist das einzige marktfähige Verfahren, die Pyrolyse, sehr umweltschädlich.

    Bei der Pyrolyse, einem thermochemischen Umwandlungsprozess, werden organische Verbindungen bei sehr hohen Temperaturen und weitgehend unter Ausschluss von Sauerstoff gespalten. Die entstehenden Produkte können vielfältig wiederverwendet werden. Jedoch ist jeder Umwandlungsprozess mit schädlichen Emissionen verbunden, die es in Zukunft zu mindern oder zu vermeiden gilt.

    Prof. Böhm wird daher im EuReComp-Projekt gemeinsam mit den sächsischen Partnern, der TU Dresden, der Elbe Flugzeugwerke GmbH und dem Kunststoff-Zentrum Leipzig parallel auch drei neue umweltfreundliche Recyclingverfahren weiterentwickeln, eng verzahnt mit den sächsischen Aktivitäten der Leichtbau-Allianz-Sachsen. ( Link https://leichtbau-allianz-sachsen.de/circecon/)

    Forschungsaufgaben der HTWK Leipzig

    Im Detail werden die Wissenschaftler:innen aus Sachsen folgende Themen erforschen:

    ➤ 1) Innovative Demontage- und Sortiersysteme, die die Wiederverwendung und das funktionelle Recycling komplexer Verbundwerkstoffe ermöglichen;
    ➤ 2) Neuartige Lösungen für eine höhere Wiederverwendung ganzer Produkte und Komponenten, d.h. Wiederverwendbarkeit der Produkte, Upcycling usw.“
    ➤ 3) Pilotdemonstrationen von Wiederverwendungs- und Recyclingkonzepten für Verbundwerkstoffe und Sekundärrohstoffe;
    ➤ 4) Instrumente zur Demonstration der Kreislaufwirtschaft und der Umweltvorteile der getesteten Lösungen sowie
    ➤ 5) Gestaltung von Lernressourcen in Zusammenarbeit mit lokalen und regionalen Bildungseinrichtungen für aktuelle und künftige Generationen von Arbeitnehmern.

    „Wir widmen uns auch der Frage, wie wir die Eigenschaften der zum Teil mehr als 25 Jahre alten Bauteile bestimmen, berechnen und bewerten können. Ohne die Kenntnis dieser Zusammenhänge können Bauteile aus recycelten Werkstoffen nicht in der Praxis eingesetzt werden“, so Prof. Böhm.

    Das Kick-Off-Meeting für das europäische Verbundprojekt EuReCOMP findet am 27. April 2022 in Athen statt.

    ECKDATEN Projekt EuReCOMP

    Projektbeginn: April 2022
    Förderung: Das Verbundprojekt wird bis Frühjahr 2026 vom zentralen Finanzierungsprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation, Horizon Europe, gefördert.
    Projektkoordinator: National Technical University of Athens (Griechenland)
    Hochschulpartner: Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik TU Dresden, Politecnico di Torino (Italien), University of Patras (Griechenland)
    Industriepartner: Elbe Flugzeugwerke GmbH (Luftfahrt-Zulieferer), Dallara Automobil (Automobilindustrie, Italien), Anthony, Patrick and Murta Exportacao (Windenergiebranche, Portugal) und IRES (Life Cycle Assessment, Belgien)
    Forschungsinstitut: Kunststoff-Zentrum in Leipzig gGmbH

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    HTWK > ForschenFING > allgemein
    news-4813Wed, 23 Mar 2022 10:11:54 +0100Für mehr Barrierefreiheit | Ein Exoskelett, das Treppensteigen bis ins hohe Alter ermöglichen sollhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/fuer-mehr-barrierefreiheit-ein-exoskelett-das-treppensteigen-bis-ins-hohe-alter-ermoeglichen-sollMax Böhme verteidigt erfolgreich Dissertation zur Biomechanik und seniorengerechten Gestaltung exoskelettaler BewegungsunterstützungssystemeAm 11. März 2022 verteidigte Max Böhme von der Fakultät Ingenieurwissenschaften erfolgreich seine Dissertation zur Biomechanik und seniorengerechten Gestaltung von exoskelettalen Bewegungsunterstützungssystemen. Böhmes wissenschaftliche Arbeit und Forschung leistet einen wesentlichen Beitrag zur altersgerechten Gestaltung von Exoskeletten für Senior:innen.

    Während herkömmliche Aufzüge und Treppenlifte die Restmobilität von bewegungseingeschränkten Senior:innen substituieren und letztendlich zu einer sukzessiven Verschlechterung des Gesundheitszustandes beitragen, können Bewegungsunterstützungssysteme die Restmobilität der Nutzer:innen erhalten und so auch zu einer besseren Lebensqualität beitragen. Das von Böhme mitentwickelte Exoskelette soll Senior:innen in Zukunft in ihrer häuslichen Umgebung das Überwinden von Treppen erleichtern.

    Sicheres, intelligentes Bewegungsunterstützungssystem zur Treppenüberwindung

    Böhme erforschte von 2016 bis 2019 als Mitglied der interdisziplinären Forschungsgruppe „DemoS -Systemlösungen zur Gestaltung des Demographie- und Strukturwandels“ minimal aktuierte Bewegungsunterstützungssysteme, sogenannte Exoskelette. Von 2019 bis 2020 wurden in die Entwicklung des neuen Exoskeletts auch die zukünftigen Nutzer:innen mit einbezogen. Dazu wurde der Prototyp (Demonstrator) im Rahmen einer interaktiven Werkstatt Senior:innen in Köln, Leipzig, Berlin und Essen vorgestellt. Interessierte durften den Prototyp live ausprobieren und bewerten. Das Feedback der Senior:innen floss anschließend in die Weiterentwicklung und Optimierung ein.

    Für seine Dissertation konstruierte Böhme dann basierend auf dem Feedback der Senior:innen einen zweiten Demonstrator, den er abschließend in seiner Arbeit im Biomechaniklabor der Universität Leipzig testete. Für die Auswertung der Ergebnisse hat Böhme in Kooperation mit einem Forscher der Politecnico di Torino (Italien) und Forschern der Aalborg University (Dänemark) ein Schnittstellenmodell entwickelt. Dieses Schnittstellenmodell ermöglicht die Anbindung von modellierten Exoskeletten an ein muskuloskelettales Menschmodell, womit sich auch Schnittstellenkräfte berechnen lassen.

    Das Funktionsprinzip des seniorengerechten Exoskeletts

    Beim seniorengerechten Bewegungsunterstützungssystem zur Treppenüberwindung werden die Kniegelenke, da wo in der Regel der höchste Kraftmangel auftritt, in ihrer Bewegung durch eine spezielle Antriebstechnik unterstützt. Mit Hilfe von Sensorik und intelligenter Regelung liefern die Antriebe in jedem Zustand die fehlende Kraft. Der erforderliche Unterstützungsbedarf wurde in umfangreichen, vorhergehenden biomechanischen Studien mit einer eigens entwickelten Methode erfasst.

    Forschung für mehr Barrierefreiheit

    „Ich bin mir sicher, dass wir in den nächsten Jahren vermehrt diverse Exoskelette im Alltag nutzen können. Durch diese Art der Bewegungsunterstützung könnten nicht nur Senioren Treppen wieder selbstständig überwinden, auch körperlich anstrengende Arbeitsaufgaben können durch Exoskelette erleichtert werden. Es freut mich, dass ich in diesem Themenfeld einen Beitrag leisten konnte, der nun direkt von anderen Forschungs- und Entwicklungsteams genutzt werden kann.“, betont der frisch gebackene Dr.-Ing. Max Böhme.

    Die Dissertation

    Max Böhmes Dissertation wurde mit einem ESF-Promotionsstipendium gefördert und entstand im Rahmen eines kooperativen Promotionsverfahrens. Betreut wurde die wissenschaftliche Arbeit von Prof. Dr.-Ing. Marc Kraft von der TU Berlin (Fachgebiet Medizintechnik, Institut für Maschinenkonstruktion und Systemtechnik) und Prof. Dr.-Ing. Johannes Zentner von der HTWK Leipzig (Institut für entwicklungsorientierten Maschinenbau, Fakultät Ingenieurwissenschaften). Darüber hinaus erhielt Böhme von der Abteilung Biomechanik der Universität Leipzig sowie weiteren internationalen Forschenden begleitend Unterstützung.

     

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    news-4691Fri, 28 Jan 2022 11:26:41 +0100DFG stärkt Werkstoffforschung an der HTWK Leipzighttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/dfg-staerkt-werkstoffforschung-an-der-htwk-leipzigDie HTWK Leipzig erhält von der Deutschen Forschungsgemeinschaft rund eine Million Euro für neue GroßforschungsgeräteAls eine von sechzehn Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Deutschland erhält die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) ab Januar 2022 eine Großgeräte-Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) über rund eine Million Euro. Davon werden unter anderem ein Rasterelektronenmikroskop und ein Computertomograph finanziert. „Die beiden Geräte ermöglichen Analysen auf unterschiedlichen Größenskalen vom Makro- bis in den Nanometer-Bereich“, sagt Robert Böhm, Professor für Leichtbau mit Verbundwerkstoffen sowie Mitinitiator des Kompetenzzentrums für Werkstoffforschung an der HTWK Leipzig.

    Neue, umweltfreundliche Hochleistungswerkstoffe sind ein Hoffnungsträger im Kampf gegen den Klimawandel. An der HTWK Leipzig nimmt die Werkstoffforschung für Bauindustrie, Maschinenbau und Energietechnik deshalb seit Jahren einen wachsendenden Stellenwert ein. Im Juni 2021 wurde das Kompetenzzentrum für Werkstoffforschung gegründet, um die interdisziplinäre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Materialforschung und eine fakultätsübergreifende Nutzung vorhandener Gerätetechnik für analytische und werkstoffdiagnostische Fragestellungen zu erleichtern.

    Neue Materialien sollen CO₂-Abdruck von Neubauten senken

    An innovativen Werkstoffen forscht auch Professor Robert Böhm. Beispielsweise arbeitet er im EU-Forschungsprojekt iClimaBuilt gemeinsam mit seinem Kollegen Klaus Holschemacher, Professor für Stahlbetonbau an der HTWK Leipzig, an der Optimierung der Carbonbeton-Bauweise mit dem Ziel, deren CO₂-Emissionen auf nahezu null zu senken. Dafür wollen die Forschenden beispielsweise die nötigen Carbonfasern aus nachwachsenden Rohstoffen erzeugen. Die neuen Großforschungsgeräte werden helfen, die Leistungsfähigkeit des Materials zu prüfen.

    Damit die neuen Großforschungsgeräte langfristig in die Geräteausstattung der HTWK Leipzig übergehen und damit auch weitere Forschungsprojekte unterstützt werden können, stellt die Hochschule zusätzliches Personal, weitere Finanzmittel sowie die notwendigen Räume zur Verfügung.

    Prof. Ralf Thiele, Prorektor für Forschung an der HTWK Leipzig: „Der Erfolg im Rahmen der DFG-Ausschreibung freut uns außerordentlich. Mit der Bewilligung der beiden Großgeräte haben wir fakultätsübergreifend die Materialforschung als einen Forschungsschwerpunkt an der HTWK weiter gefestigt. Damit kann unsere Hochschule dazu beitragen, in verschiedenen interdisziplinären Forschungsvorhaben umweltfreundliche Materialien dank der neuen Untersuchungs- und Analysetechnik zu entwickeln.“

    Hintergrund zur DFG-Förderung

    Mit der Förderung unterstützt die DFG Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, indem sie die vorhandene Geräteinfrastruktur ergänzt und vorhandene Forschungsschwerpunkte gezielt fördert. In der ersten von drei Ausschreibungsrunden wurden in einem Begutachtungsprozess der DFG aus 72 beantragenden Hochschulen lediglich 16 Hochschulen für die Förderung ausgewählt. Unter diesen 16 Hochschulen sind neben der HTWK Leipzig mit Rasterelektronenmikroskop und Computertomograph zwei weitere Hochschulen des Saxony⁵-Verbundes: die Hochschule Mittweida, die ihre vorhandene Laser-Infrastruktur stärken wird, und die Hochschule Zittau/Görlitz, die eine Hochspannungsgleichspannungsprüfanlage erhalten wird.

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    news-4685Mon, 24 Jan 2022 11:49:25 +0100Millionenförderung für Leipziger Carbonbetonforschunghttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/millionenfoerderung-fuer-leipziger-carbonbetonforschungMehr als ein ressourcenschonender Baustoff: HTWK Leipzig entwickelt multifunktionale, genormte Bauteile aus Carbonbeton für Wohnungs- und Industriebau

    Carbonbeton kann einen essenziellen Beitrag zum klimagerechten Bauen leisten, denn im Gegensatz zum bislang üblicherweise verwendeten Stahlbeton spart der neue Baustoff Ressourcen wie Sand und Zement und hat eine deutlich bessere CO₂-Bilanz. Darüber hinaus bietet Carbonbeton viele Ansatzpunkte für modernes Bauen. Beispielsweise können Heizungs- und Elektroinstallationen in Wände aus Carbonbeton integriert werden. Wie solche Anwendungen in die Wirtschaft überführt werden können, erproben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) in zwei neuen Forschungsprojekten gemeinsam mit Praxispartnerinnen und -partnern.

    Multifunktionale Muster-Bauteile sollen Industriestandard werden

    Muster-Bauteile aus Carbonbeton, die mit verschiedenen Wärmesystemen verbundenen sind, will ein Bündnis aus 15 Partnerinnen und Partnern aus Sachsen und Sachsen-Anhalt im Rahmen des Projekts „Industriestandard Carbonbeton (ISC)“ erarbeiten. Unter ihnen ist auch das an die HTWK Leipzig angegliederte Forschungs- und Transferzentrum (FTZ), das seit seiner Gründung vor 25 Jahren ein wichtiges Bindeglied zwischen der Hochschule und der regionalen Wirtschaft darstellt.

    Die beteiligten FTZ-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler entwickeln Elemente für integrierte Wand- und Flächenheizungen. „Damit Wärmesysteme in die Bauteile integriert werden können, müssen verschiedene Voraussetzungen gegeben sein. Die elektrische Nutzung von Carbon ist neu und weder normiert noch standardisiert. Dazu gibt es keine Erfahrungen und dies gilt es nun in unterschiedlichsten Anwendungen zu erforschen“, sagt Tilo Heimbold, Elektrotechnik-Professor an der HTWK Leipzig und wissenschaftlicher Direktor des FTZ. Außerdem analysieren die FTZ-Forschenden die Energiebilanz und Sicherheit aller im Projekt produzierten Muster-Elemente, entwickeln für die Bauteile standardisierte und automatisierte Fertigungsprozesse, testen im FTZ-eigenen EMV-Zentrum deren elektromagnetische Verträglichkeit und führen die gewonnen Erkenntnisse in einem technischen Regelwerk zusammen.

    Ziel des dreijährigen Forschungsprojekts ist die Entwicklung eines Industriestandards für Halbfertigbauteile aus Carbonbeton. Damit soll der Übergang zur Carbonbetonbauweise beschleunigt werden. Zur Umsetzung erhält das Bündnis seit Januar 2022 vom Bundesforschungsministerium rund acht Millionen Euro Fördermittel aus dem Innovations- und Strukturwandelprogramm „Rubin“. Rund 840.000 Euro entfallen auf das FTZ.

    Bauteile mit integriertem Datenkommunikationsstandard AS-Interface

    In einem weiteren neuen Forschungsprojekt integrieren Forscherinnen und Forscher der HTWK Leipzig Elektro- und Datentechnik auf Basis des industriellen Kommunikationsstandards AS-Interface in Carbonbetonbauteile. Denn Häuser aus Carbonbeton haben sehr schmale Wände, viel Platz für die zahlreichen Installationsleitungen, die sonst darin verbaut werden, bleibt nicht. Leitungen, Kabelkanäle und Schaltkästen sollten deshalb schon in der Bau- und Installationsphase reduziert werden.

    „Durch AS-Interface kommunizieren zahlreiche Sensoren und Aktoren über ein und dasselbe Kabel miteinander. Selbst ihren benötigten Strom beziehen sie über dieses Kabel. Das spart Materialien und macht das System ausgesprochen robust und fehlersicher“, erklärt Projektleiter Heimbold, der seit rund 30 Jahren AS-Interface mitentwickelt. Die Technologie ist heute weltweit millionenfach im Einsatz und ermöglicht automatisierte Prozesse in Flughäfen, Fabriken und Gebäuden. Heimbold: „AS-Interface wird hauptsächlich in der Industrie verwendet. In unserem Forschungsprojekt wollen wir die Vorzüge der Technologie nun auch für Wohn- und Bürogebäude nutzbar machen.“ Exemplarisch sollen deshalb Fertigteile für ein Büro-Wandelement entstehen.

    Hergestellt werden diese im neuen Carbonbetontechnikum der HTWK Leipzig. Betonbau-Professor Klaus Holschemacher erklärt: „Wir forschen seit Jahren zum neuen Baustoff Carbonbeton. In unserer neuen Versuchshalle zeigen wir die vollautomatisierte Herstellung von Carbonbetonbauteilen im Modellmaßstab.“

    Für das Projekt „WallConnect“ stellt das Bundeswirtschaftsministerium aus dem Technologietransfer-Programm „Leichtbau“ bis Frühjahr 2024 ein Gesamtbudget von rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Ein Drittel davon entfällt auf die HTWK Leipzig.

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    news-4674Fri, 21 Jan 2022 11:58:15 +0100HTWK Leipzig übernimmt technische Leitung des Forschungsprojekts ICARUS KIhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-leipzig-uebernimmt-technische-leitung-des-forschungsprojekts-icarus-kiMarco Krondorf, HTWK-Professor für Nachrichtentechnik, ist seit Januar 2022 technischer Leiter des Forschungsprojekts ICARUS KI. Promovierende gesuchtKern des Projektes ICARUS KI ist die Weiterentwicklung der ICARUS Ortungstechnologie, die derzeit erfolgreich für Forschung an Zugvögeln und Säugetieren angewendet wird.

    Die Tiere werden mit einem ICARUS-Tag besendert. Der Tag zeichnet in regelmäßigen Abständen die GPS-Koordinate des Tiers auf. Bei einem Überflug der internationalen Raumstation ISS, sendet der Tag die gesammelten GPS-Koordinaten zur ISS, wo diese gespeichert und weiterverarbeitet werden.

    Ziel des neuen Projektes ICARUS KI ist es, Algorithmen und Verfahren zu entwickeln, die es ermöglichen, das jetzige ICARUS-Tag-Gewicht von 5 Gramm weiter zu reduzieren. Neue Methoden der Signalverarbeitung und Objektortung sollen dabei explizit durch Verfahren des maschinellen Lernens ergänzt werden. Die Gewichtsreduktion des Tags würde es ermöglichen, zunehmend immer kleinere Tiere zu besendern und damit immer neue Erkenntnisse über das Zugverhalten von Tieren auf der Erde zu gewinnen.

    Für das neue Forschungsprojekt ist Prof. Marco Krondorf zudem auf der Suche nach Promovierenden. Bei Interesse kontaktieren Sie bitte Prof. Krondorf via E-Mail direkt (marco(dot)krondorf(at)htwk-leipzig.de).

    Website: Tiersensoren Website | Tiersensoren – Max-Planck-Gesellschaft (mpg.de)

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    news-4669Thu, 20 Jan 2022 08:13:00 +0100Wasserstoff: Volles Potenzial ausschöpfenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wasserstoff-volles-potenzial-ausschoepfenNeue Nachwuchsforschungsgruppe GreenHydroSax an der HTWK Leipzig gestartet

    Europa und seine Mitgliedsstaaten stehen in den nächsten Jahren vor erheblichen Herausforderungen, um die gesteckten Klimaziele zu erreichen und damit die Erderwärmung zu verlangsamen. Der Umbau des Energiesektors spielt hierfür eine Schlüsselrolle, wobei Wasserstoff als gut speicherbarer und umweltfreundlich herstellbarer Energieträger einen wichtigen Platz einnimmt. Doch bis grüner Wasserstoff flächendeckend einsatzfähig ist, müssen noch zahlreiche Herausforderungen bewältigt werden. Mit einigen davon befasst sich die neue Nachwuchsforschungsgruppe „GreenHydroSax“, die im Januar 2022 an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) ihre Arbeit aufgenommen hat. Sie wird über zwölf Monate mit 360.000 Euro vom Freistaat Sachsen aus EU-Mitteln gefördert.

    „Die HTWK Leipzig fokussiert ihre Forschung zunehmend auf Technologien und Verfahren, die einen nachhaltigen Umbau der Wirtschaft ermöglichen. Denn die Begrenzung der Erderwärmung ist die zentrale Herausforderung der Zukunft. Dabei ist es uns ein Anliegen, regionale Unternehmen bei der Bewältigung dieser Zukunftsaufgabe mitzunehmen. Die neue Nachwuchsforschungsgruppe fügt sich in diese Schwerpunktsetzung ein“, so Prof. Ralf Thiele, Prorektor für Forschung an der HTWK Leipzig.

    Eine Herausforderung: Geeignete Sensorik

    „Wasserstoff kann mithilfe erneuerbarer Energiequellen wie Windkraft oder Photovoltaik hergestellt werden. Dabei ist zwar der Wirkungsgrad vergleichsweise gering, dafür kann Wasserstoff relativ gut transportiert, gespeichert und in Strom oder Wärme umgewandelt werden. Deshalb ist er ein wichtiger Baustein bei der Nutzung regenerativer Energien“, erklärt Joachim Schenk, Professor für Umwelttechnik an der HTWK Leipzig und Leiter der Nachwuchsforschungsgruppe. Um Wasserstoff zügig flächendeckend verfügbar zu machen, soll auch die vorhandene Erdgasinfrastruktur genutzt werden.

    Für die Sicherheits- und Qualitätskontrolle sind kostengünstige Messgeräte nötig, die den Wasserstoffgehalt an verschiedenen Stellen dieser Infrastruktur genau bestimmen können. An einem solchen Sensor forscht die HTWK Leipzig bereits seit längerem im Rahmen des mitteldeutschen Forschungsverbunds HYPOS. Der Elektrotechnikingenieur Achim Taoussanis entwickelt als Mitglied der neuen Nachwuchsforschungsgruppe den entstandenen Prototyp weiter.

    Mehr Anwendungsfelder für Wasserstoff

    Die anderen drei Gruppenmitglieder beschäftigen sich in ihrer Forschung mit weiteren Aspekten der Wasserstoffnutzung. Sie forschen in engem Austausch mit regionalen Netzwerken zur plasmagestützten Wasserstofferzeugung, zur Verwendung von Wasserstoff zum Abbau von Schadstoffen und zur Wasserstofftrocknung mithilfe von Radiowellen. „GreenHydroSax ergänzt die vielfältigen Forschungsaktivitäten zur Radiowellen-Technologie, die die HTWK Leipzig mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und anderen Partnern in den letzten Jahren durchgeführt hat, und setzt diese in Verbindung mit dem Zukunftsthema Wasserstoff fort. Einige dieser Partner werden die Nachwuchsforschenden als Mentoren unterstützen“, ergänzt der Physiker Dr. Ulf Roland, der die wissenschaftliche Koordination von GreenHydroSax übernimmt.

    Die vier Nachwuchsforschenden werden von vier Professoren aus unterschiedlichen Fakultäten und Bereichen der HTWK Leipzig betreut, sodass die Forschungsgruppe auch der Stärkung der hochschulinternen Vernetzung und dem Wissens- und Technologietransfer dient. Das Graduiertenzentrum der HTWK Leipzig unterstützt die Gruppenmitglieder bei der individuellen Weiterqualifizierung.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

    Grüner Wasserstoff

    Um Wasserstoff zu gewinnen, wird per Elektrolyse Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff getrennt. Dafür ist Energie nötig. Von „grün“ ist die Rede, wenn Energie aus erneuerbaren Ressourcen wie beispielsweise Sonnen-, Wind- oder Wasserkraft gespalten wird. Ein Teil der Energie geht dabei verloren, jedoch werden die Anlagen stets weiterentwickelt und somit immer effizienter. Wasserstoff ist einfach speicher- und transportierbar. Durch „kalte Verbrennung“ lässt er sich ganz ohne Abgase jederzeit wieder in Strom und Wärme umwandeln. Anders als Strom aus Sonne und Wind unterliegt er keinen zeitlichen und räumlichen Schwankungen. Von industriellen oder kleineren Endverbraucherinnen und Endverbrauchern könnte Wasserstoff beispielsweise in der Hausenergie- und Stromversorgung, als Kraftstoff in der Mobilität oder als Rohstoff in Chemie, Raffinerie oder Ammoniakherstellung verwendet werden.

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    news-4561Fri, 10 Dec 2021 09:27:08 +0100„Gesunder Perfektionismus brachte uns weiter“https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/gesunder-perfektionismus-brachte-uns-weiterMentoringprogramm „Wissenschaft findet Stadt – Tipps für Studentinnen vom „Career Talk: Von Frauen für Frauen“ Wie geht es nach dem Studium weiter? Vor dieser Frage standen die Gäste des Podiums, Prof.in Dr.in Monica Rossi-Schwarzenbeck, Carina Röllig und Dr.in Julia Dobroschke, vor einer Weile selbst – und sie nahmen sich die Zeit, ihre Erfahrungen und Tipps im September mit 17 Studentinnen zu teilen.

    Für viele geht es nach dem Studium zunächst in die Arbeitswelt – so war es auch bei Dr.in Dobroschke, heute Teamleiterin von BIKOSAX des Zentrums für barrierefreies Lesen. Ihr Berufseinstieg begann in einem IT-Projekt zur automatisierten, barrierefreien Aufbereitung von Fachliteratur. Dort stellte sie fest, dass Lehrbücher für Menschen mit Sehbeeinträchtigung didaktisch neu aufbereitet werden müssen und entwickelte daraus ihr Promotionsthema, in dem es um die Planung und Produktion barrierefreier Lehrwerke ging. „Mir war es wichtig, dass meine Forschung einen praktischen Nutzen hat“, erklärt sie.

    Hatten viele Tipps parat: Prof.in Monica Rossi-Schwarzenbeck (2.v.l), Carina Röllig (3.v.l.) und Dr.in Julia Dobroschke ©Uni Leipzig/HTWK Leipzig.

    Was alle drei Frauen eint, ist der Wunsch, mit der eigenen Forschung Neues zu schaffen und dieses Wissen weiterzugeben. „Die Lehre bereitet mir viel Freude. Ich habe recht schnell gemerkt, dass ich besonders dann, wenn ich anderen etwas erkläre, neue Erkenntnisse gewinnen kann – zugleich können die Studierenden von meinem Wissen profitieren“, erzählt Professorin Rossi-Schwarzenbeck, die seit 2014 den Lehrstuhl für Konstruktives Entwerfen und Bauen an der HTWK Leipzig innehat.

    Für Carina Röllig, CEO und Gründerin der Webdata Solutions GmbH, liegt die Weitergabe dieses Wissens in der Unternehmensgründung. „Als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen im Rahmen eines Forschungsprojektes fanden meine Kolleginnen, Dr.in Hanna Köpcke, Sabine Maßmann und ich, Innovatives heraus. Uns war schnell klar: dieses Wissen muss weiter genutzt und vermarktet werden“, so Röllig. 2012 gründeten sie das IT-Unternehmen Webdata Solutions GmbH, das mit drei Gründerinnen an der Spitze immer noch eine Seltenheit ist.

    „Ruhig mal auf den Putz hauen“

    Im Raum stand die Frage, was die Gäste den Studentinnen für ihren weiteren Karriereweg mitgeben möchten. „Gehen Sie mit einem gesunden Perfektionismus an die Dinge heran und verschwenden Sie Ihre Zeit nicht für die Korrektur von Kleinigkeiten, die andere wahrscheinlich gar nicht bemerken“, empfiehlt Prof.in Rossi-Schwarzenbeck. „Investieren Sie Ihre Energie daher lieber in etwas, das Sie wirklich voranbringt“, so Rossi-Schwarzenbeck weiter.

    Carina Röllig schließt sich ihr an und ergänzt: „Gerade am Anfang unserer Selbstständigkeit haben wir Präsentationen für Stakeholder und Kunden bis ins kleinste Detail überprüft. Dieser Perfektionismus hat den Druck nur unnötig erhöht. Zugleich habe ich immer wieder Präsentationen von Männern erlebt, die mehr improvisiert und auf sich selbst vertraut haben. Mir hat das gezeigt, wie wichtig es ist, die eigenen Fähigkeiten zu erkennen und selbstbewusst zu präsentieren“. Sie ermutigt die Zuhörerinnen: „Wir Frauen können so viel. Traut euch, seid selbstbewusst und haut ruhig mal auf den Putz.“

    Doch wie kann das eigene Selbstvertrauen gestärkt werden? „Coachings wirken Wunder, um sich selbst zu reflektieren und die eigenen Baustellen anzugehen“ so Röllig. „Als Unternehmen hat es uns geholfen, ein positives Netzwerk aus Fans um uns zu haben, die die Begeisterung für unser Unternehmen teilen, nach außen tragen und unterstützen“, beschreibt sie den Effekt des Corporate Grassroots Managements.

    Mit Blick zurück auf ihre eigene Promotion rät Dr.in Dobroschke den Studentinnen: „Suchen Sie sich ein überschaubares Promotionsprojekt, bei dem Sie Ziel und Forschungsfrage im Auge behalten. Wenn sich Ihre wissenschaftliche Arbeit um eine bestimmte Zielgruppe dreht, so beziehen Sie diese bei der Ausarbeitung von Lösungen regelmäßig mit ein.“

    Alle drei machen den Teilnehmerinnen Mut, Stereotype zu durchbrechen. Prof.in Rossi-Schwarzenbeck: „Als meine Tochter noch kleiner war, habe ich sie zu einem Treffen unter Professor:innen mitgenommen. Sie blickte in die Runde und wie Kinder so sind, meinte sie ganz unverblümt: ‚Mama, warum sind hier denn nur Männer?‘.“ In dieser Situation wurde ihr einmal mehr klar, dass es an der Zeit ist, dass auch Frauen relevante Positionen in der akademischen Forschung und Lehre einnehmen.

    Beim anschließenden Gettogether bot sich die Möglichkeit, noch einmal tiefer mit den Gästen ins Gespräch zu kommen. © Universität Leipzig/HTWK Leipzig.

    Bei Yvonne Hahn (m.r.) und Stephanie Börner (r.) von Startbahn 13 konnten sich die Studentinnen über das Thema Gründung direkt informieren. © Universität Leipzig/HTWK Leipzig.

    Get together mit der HTWK-Gründungsberatung

    Nach dem Talk bot sich die Möglichkeit, mit den Gästen ins Gespräch zu kommen. Von der Gründungsberatung der HTWK Leipzig, Startbahn 13 waren Stephanie Börner und Yvonne Hahn mit einem Infostand dabei. Stephanie Börner resümiert über den Talk: „Die Einblicke in die verschiedenen Lebensläufe waren sehr inspirierend – insbesondere der Karriereweg der Unternehmensgründung von Carina Röllig. Denn gerade Frauen wagen diesen Schritt seltener. Die Studentinnen zu diesem Karriereweg zu ermutigen, ist uns daher ein wichtiges Anliegen.“

    Hintergrund
    „Wissenschaft findet Stadt“ ist ein Mentoringprogramm für Studentinnen, das jährlich im September gemeinsam mit der Stabsstelle Chancengleichheit, Diversität und Familie der Universität Leipzig und dem Referat für Gleichstellung von Frau und Mann der Stadt Leipzig stattfindet.Neben einem 1-zu-1-Mentorat mit erfahrenen Führungspersonen der Stadt Leipzig, Ämterparcours und Bewerbungsworkshops wird den Teilnehmerinnen ein breites Rahmenprogramm zur Berufsorientierung geboten – darunter der Career Talk an der HTWK Leipzig. Vom 13. bis 30. September 2021 nahmen 17 Studentinnen der HTWK Leipzig und der Universität Leipzig am Programm teil.

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    news-4543Tue, 30 Nov 2021 15:00:03 +0100Damit mehr Windstrom tatsächlich ankommthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/damit-mehr-windstrom-tatsaechlich-ankommtNetzoptimierung statt Ausbau: Patentiertes Diagnosesystem der HTWK soll volle Ausnutzung der Übertragungskapazitäten von Stromleitungen ermöglichen

    Im Jahr 2020 blieben 6.146 Gigawattstunden1 erneuerbare Energie ungenutzt, weil das Stromnetz in Deutschland nicht leistungsfähig genug ist. Das entspricht etwa dem jährlichen Stromverbrauch von 1,9 Millionen Privathaushalten. Gerade bei Sturm erzeugen Windkraftanlagen oft mehr Energie, als zu Verbraucherinnen und Verbrauchern transportiert werden kann. Doch der Netzausbau kommt nur schleppend voran. Wissenschaftler des Forschungs- und Transferzentrums Leipzig an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig haben ein Diagnosesystem entwickelt, mit dem ungenutzte Reserven im Stromnetz identifiziert werden können. Das System soll einen witterungsabhängigen Freileitungsbetrieb unterstützen. Konkret ermittelt das kamerabasierte Funksensorsystem den Durchhang von Stromleitungen und damit, wieviel Strom die Leitungen maximal transportieren können, ohne den Mindestabstand zum Boden zu unterschreiten. Die Entwicklung der vier Wissenschaftler Fabian Wießner, Martin Glaß, Kai Bartholomäus und Faouzi Derbel wurde im November 2021 patentiert.

    „An Freileitungsmasten besteht durch die hohen elektrischen Spannungen ein starkes elektromagnetisches Feld, das für Menschen und Tiere gefährlich werden kann“, so Faouzi Derbel, Professor für Monitoring und Diagnostik in der elektrischen Energietechnik an der HTWK Leipzig. Je nach Art der Freileitungsanlage ist deshalb ein Mindestabstand vorgeschrieben, bei neugebauten Freileitungen mit einer Nennspannung von 380 Kilovolt beispielsweise mindestens zwölf Meter bis zum Erdboden. „Wie tief eine Freileitung hängt, ist maßgeblich von ihrer Temperatur abhängig – je wärmer, desto länger die Leiterseile und desto größer der Durchhang. Die Temperatur wiederum wird vom Wetter und von der transportierten Energiemenge beeinflusst“, so Derbel weiter.

    Um die Übertragungskapazität der Stromleitungen zu erhöhen, müssten Energieversorgungsunternehmen wissen, wann der maximale Durchhang der Stromleitungen erreicht ist. Zu diesem Zweck hat Derbel gemeinsam mit seinem Forschungsteam die Messeinrichtung entwickelt. „Die Herausforderung war, ein autarkes System zu konstruieren, das nicht an den Leitungen befestigt ist. Durch die angespannte Netzsituation ist schließlich die Abschaltung von Freileitungen nicht möglich, ohne die Netzstabilität zu gefährden“, sagt Derbel. Die Ingenieure haben deshalb einen Messsensor mit Kamera konstruiert, der am Strommast angebracht werden kann. Seine für den Betrieb benötigte Energie gewinnt das System eigenständig aus den Ableitströmen an den Strommasten. Mittels intelligenter Bildverarbeitung werden aus den längs aufgenommenen Bildern die Neigungen der Leitungen erkannt und daraus der Durchhang ermittelt. In Zukunft sollen diese Daten per Funk übertragen werden, sodass Energieversorgungseinrichtungen automatisch die durchgeleitete Strommenge anpassen können.

    [1]Quelle: Bundesnetzagentur, Zahlen zu Netz- und Systemsicherheitsmaßnahmen – Gesamtjahr 2020, 26.04.2021

    Die Forschung wird im Rahmen des Forschungsprojekts „Zapdos“ von 2019 bis 2022 aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) durch den Freistaat Sachsen gefördert.

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    news-4513Thu, 18 Nov 2021 12:05:00 +0100Neue Technologie ermöglicht Implantate mit Zusatzstoffenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/neue-technologie-ermoeglicht-implantate-mit-zusatzstoffenDr. Tobias Flath erhält den Dissertationspreis 2021 der Stiftung HTWK für seine Forschung zu medizinischem 3D-Druck

    Patientinnen und Patienten, die komplizierte Knochenverletzungen erlitten haben und auf Implantate angewiesen sind, könnten in Zukunft besser behandelt werden. Dr. Tobias Flath entwickelte im Rahmen seiner Doktorarbeit eine Technologie für den 3D-Drucker, mit der individuelle Materialmischungen hergestellt werden können. Das schafft in der Medizin die Möglichkeit, Implantaten künftig Medikamente beizumischen. Für diese Forschungsleistung ehrte ihn die Stiftung HTWK mit dem Dissertationspreis 2021. Den Preis stiftete in diesem Jahr der Energieversorger enviaM (Mitteldeutsche Energie AG).

    Flath promovierte an der Technischen Universität Dresden in Kooperation mit der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig). Seine Dissertation mit dem Titel „Entwicklung eines Doppelschneckenextruder-Dosierkopfes für den 3D-Druck und dessen Potenzial am Beispiel von Knochenersatzwerkstoffen“ erhielt das Prädikat „magna cum laude“ („mit großem Lob“).

    Vorteile seiner 3D-Druck-Entwicklung

    „Bereits die Entwicklung eines Doppelschneckenextruders für den 3D-Drucker war eine Herausforderung“, erzählt Flath. Extruder sind eigentlich riesige Förder- und Mischgeräte, welche eine Art Schrauben beinhalten, womit feste oder dickflüssige Materialien in kurzer Zeit zu einer homogenen Masse gemischt werden. Danach wird die Masse unter hohem Druck und mit festgelegtem Temperaturverlauf gleichmäßig aus einer Öffnung in eine vorgegebene Form gepresst. Eingesetzt werden solche Mischgeräte beispielsweise in der Kunststoffverarbeitung, um Stoßfänger für Autos herzustellen. Dabei stehen sie fest an einem Ort, denn die Geräte sind sehr groß und schwer. Beim 3D-Druck für medizinische Implantate werden aber eher geringe Mengen benötigt. Folglich muss auch ein Dosierkopf um ein Vielfaches kleiner sein. Flath entwickelte deshalb zunächst ein Funktionsmodell, das er wie einen Baukasten modifizieren konnte. Die Erkenntnisse daraus übertrug er auf die Entwicklung des miniaturisierten Doppelschneckenextruder-Dosierkopfes für den 3D-Druck.

    Geringere Temperaturbelastungen ermöglichen neue Materialmischungen

    Angewendet hat er seine neue Technologie im FDM-Verfahren, einer 3D-Druck-Technologie, bei der Objekte aus schmelzfähigem Kunststoff oder Pasten aufgebaut werden. Durch Flaths Forschung können zwei Materialen zu einer homogenen Masse gemischt werden – und das während des 3D-Druckvorgangs. „Das ist ein Novum“, sagt Flath. Bislang musste die Materialmischung vor dem Druck erfolgen. Dieser aufwendige Arbeitsschritt entfällt nun, zugleich sind die Materialien weniger Temperaturbelastungen ausgesetzt. Für medizinische Implantate aus dem 3D-Drucker ist das ein wesentlicher Vorteil: Wollen Pharmazeutinnen und Pharmazeuten der Materialmischung mit dem schmelzfähigen Kunststoff spezielle Wirkstoffe beifügen, die die Knochenregeneration anregen, darf die Temperatur 75 Grad Celsius nicht übersteigen. Die Inhaltsstoffe werden sonst funktionsunfähig. Flaths Entwicklung kann die Temperaturbelastung auf 65 bis 70 Grad Celsius reduzieren.

    Außerdem lassen sich gleitende Mengenanteile der gemischten Materialien realisieren. Bisher übliche Technologien nutzen mehrere separate Dosierköpfe, zwischen denen im Druckprozess gewechselt wird. Dadurch entstehen scharfe Grenzen zwischen den Materialkomponenten. Gleitende Übergänge vermeiden Solbruchstellen, an denen Implantate schneller zerbrechen können.

    Ingenieur mit medizinischer Ausbildung

    Bei seiner Forschung kam Flath seine Ausbildung als Krankenpfleger zugute, die er nach der Schule absolvierte. „In der interdisziplinären Zusammenarbeit mit den Pharmazeutinnen und Pharmazeuten konnte ich als Maschinenbauer so sehr gut Zusammenhänge nachvollziehen und in den medizinischen Kontext einordnen“, sagt Flath, der unter anderem auf der Kardiologischen Intensivstation im Leipziger Herzzentrum gearbeitet hat.

    „Da ich jedoch neue Wege einschlagen wollte, bei denen ich meinen Leidenschaften zum Tüfteln und Optimieren sowie für Mathe und Physik mehr nachgehen konnte, entschloss ich mich, ab 2006 an der HTWK Leipzig Maschinenbau zu studieren“, so Flath. Als er seine Masterarbeit schreiben wollte, fragte er Prof. Fritz Peter Schulze von der Fakultät Ingenieurwissenschaften nach einem medizintechnischen Thema. Eine glückliche Fügung begann. Denn ab 2011 war Flath in verschiedene Forschungsprojekte eingebunden, in denen er sich mit dem 3D-Druck von Biomaterialien beschäftigte.

    So geht es weiter

    Flath forscht aktuell weiter an der HTWK Leipzig und arbeitet in Schulzes Forschungsteam daran, seine Dosierkopftechnologie für die Verpackungsherstellung weiterzuentwickeln. Für medizinische Anwendungen soll sie ebenfalls weiter erforscht und optimiert werden. Damit käme er seiner Vision näher: „Medizinerinnen und Mediziner sollen einmal vor Ort, möglichst im OP-Saal, individuelle Implantate mit den passenden Inhaltsstoffen drucken, um diese direkt einsetzen zu können“, sagt Flath. „Damit könnten sie den Betroffenen gezielter und noch individueller helfen.“

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    news-4480Tue, 09 Nov 2021 09:52:00 +0100„Dann tritt der Wow-Effekt ein“https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/dann-tritt-der-wow-effekt-einDas HTWK-Gründungsteam Recovics testete seine Handorthese für die Fingertherapie – zwei Testpersonen teilen ihre ErfahrungenSeine Finger kann der ehemalige Paralympics-Teilnehmer Rico Glagla in der rechten Hand kaum noch beugen. „Ich gehe deshalb jeweils zweimal pro Woche zur Physio- und Ergotherapie“, so der 46-Jährige, „um zumindest das noch an Beweglichkeit zu erhalten, was da ist.“ Glagla ist querschnittsgelähmt, brustabwärts, und das seit 1993. Ein Autounfall. Seit etwa zehn Jahren hat er nun auch zunehmend Probleme mit der Hand. Er würde gerne mehr zur Therapie gehen, aber die Krankenkasse zahle nur zwei Termine pro Woche. „Mit der Handorthese von Recovics könnte ich jeden Tag üben.“

    Orts- und zeitunabhängige Bewegungen

    Das Gründungsteams Recovics von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) tüftelt schon länger an seiner Handorthese, reGlove genannt. Mit ihr wollen sie die klassische, manuelle Hand- und Fingertherapie automatisieren und digitalisieren. Dadurch könnten Patientinnen und Patienten in Zukunft einen Teil ihrer Behandlung selbstständig zu Hause durchführen und ihre Behandlungsfortschritte sogar per App an die Fachkräfte aus der Physio- und Ergotherapie übermitteln. Das würde die Behandlung orts- und zeitunabhängig machen und könnte das Gesundheitssystem entlasten.

    Für jemanden wie Glagla wäre das ein großer Vorteil: Er fährt für die Therapiestunden am Neuroorthopädischen Zentrum für Physiotherapie (NOZ) jedes Mal 37 Kilometer aus Bad Düben nach Leipzig. Zeit, die er anders nutzen könnte. „In Bad Düben gibt es auch Physio- und Ergotherapiepraxen, aber das NOZ ist auf Querschnittslähmungen spezialisiert und besser ausgestattet“, sagt Glagla. Dort erfuhr er auch von der Testreihe, die Recovics plante.

    Recovics' Handorthese „reGlove“ im Test

    Insgesamt neun Personen mit Handproblemen nahmen vom 4. Oktober bis 4. November 2021 an den Gebrauchstauglichkeitstests von Recovics teil. „Mit den Produkttests wollten wir herausfinden, wie der Prototyp wirkt und sich in der Anwendung verhält“, sagt Teamleiter Frank Schmidt. Gemeinsam mit Michael Sanne entwickelte er im Jahr 2015 die Idee zur Handorthese. Seit März 2020 erhält Recovics für zwei Jahre eine Forschungsförderung vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus in Höhe von 1,2 Millionen Euro. Dadurch kann das Team weiter an seiner reGlove-Handorthese arbeiten, um dem Ziel, es zu einem marktreifen Produkt auszubauen, näherzukommen. Unterstützung erhalten die beiden Maschinenbau-Ingenieure dabei von ihren beiden Teammitgliedern Arianne Barth und Jesus Cabal sowie der HTWK-Gründungsberatung Startbahn 13.

    „Manchmal habe ich so schlimme Gelenkschmerzen, dass ich weinen könnte“

    „Als ich bei meiner Frisörin in einem Flyer von der Testreihe las, wollte ich mitmachen, weil so ein Produkt einmal anderen Betroffenen – und auch mir – helfen könnte“, sagt Edda Friedrich. Die 82-jährige Leipzigerin ist die älteste Probandin. Sie leidet seit über 30 Jahren an aktivierter Polyarthrose. „Manchmal habe ich so schlimme Gelenkschmerzen, dass ich weinen könnte“, so die Rentnerin. Zur Behandlung hilft nur regelmäßiges Bewegen.

    Um ihre Schmerzen zu lindern, probierte Friedrich schon Einiges aus: Massagetherapien, Ultraschallbäder, oder heißen Therapiewachs, denn die Wärme tue ihr gut, doch die Wirkung halte nicht lange und die Methode sei umständlich. „So ein Handschuh ist da eine große Erleichterung“, sagt die frühere Kinderkrankenschwester.

    Fortschritte der Heimbehandlung aufgezeichnet

    Der Gebrauch der Handorthese ist schnell erklärt: Zuerst schalten die Probanden die Mechanik an, damit die Orthese mit Energie versorgt wird, dann ziehen sie die Orthese wie einen Handschuh an und starten die dazugehörige App über das Tablet – und schon kann die Trainingseinheit beginnen. Nun bewegt die Orthese, die sich auf dem Handrücken wie eine Schiene anfühlt, jeden einzelnen Finger selektiv in Beugung und Streckung. Damit wird eine kontinuierliche, passive Bewegung der Finger erzeugt. Das würden auch die Fachkräfte machen, wenn sie die Finger der Patientinnen und Patienten bewegen würden. Die Betroffenen müssen nichts machen und können so trotzdem beispielsweise das Öffnen und Schließen der Hand üben. „Das Schöne ist, dass man damit mobil ist und auch mal zur Tür gehen kann“, sagt Glagla. Denn der Handschuh und die Mechanik sind transportabel.

    Wie weit das Gerät die Finger beugt oder streckt, stellen zuvor die Fachkräfte ein. Sie legen auch Ablauf und Zeit der Sitzungen fest. In der Testreihe hat Recovics deshalb mit einer Physiotherapeutin zusammengearbeitet. Etwa 30 Minuten werden die Finger der rechten Hand pro Sitzung bewegt. Um die Anwendung zu überwachen, misst das Team von Recovics bei allen Teilnehmenden vor und nach einer Sitzung manuell mit einem Goniometer die Beugung der einzelnen Finger. Die App misst ebenfalls die Behandlungsfortschritte und zeichnet auf, wie oft und wie lange Betroffene das Gerät benutzen. „Die Fachkräfte können mit der App nachverfolgen, ob die individuelle Therapie anschlägt, wie der Behandlungsverlauf ist und idealerweise in Zukunft so auch einmal Ferndiagnosen stellen“, sagt Schmidt.

    Probanden freuen sich über Wirksamkeit

    In ersten Produkttests zeigte sich, dass die Betroffenen das Gerät gut bedienen können. „Bei der Wirksamkeit ist es von Person zu Person unterschiedlich“, so der Ingenieur Schmidt, „aber subjektiv merken die Teilnehmenden eine positive Veränderung, auch wenn der Effekt bei manchen durch die Schonhaltung der Hand oder die zeitlichen Abstände zwischen den Sitzungen nicht so ausgeprägt ist.“ Edda Friedrich freut sich, nun wieder besser einen Faustschluss machen zu können. Ihre Hände seien manchmal so steif, da müsse sie beide nutzen, damit sonst nicht die Tasse runterfalle. Auch bei Glagla sind Veränderungen messbar, am deutlichsten beim Grundgelenk am Daumen: von anfänglichen 25 Grad Beugung auf bis zu 55 Grad. Glagla beschreibt es wie folgt: „Nach dem Ausziehen des Handschuhs, dann tritt der Wow-Effekt ein. In dem Moment kann ich meine Hand ganz entspannt und gerade hinlegen."

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    Startbahn13 - AktuellesHTWK_forschen_KoopFtrans_ExistenzgründHTWK > ForschenHTWK > Hochschule > Aktuelles
    news-4448Thu, 04 Nov 2021 15:36:00 +0100Akkordeons digitalisierthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/akkordeons-digitalisiertDie HTWK Leipzig digitalisiert Akkordeons und schließt damit eine Lücke in den Bauanleitungen des InstrumentenbauersWeltmeister ist nicht nur ein ersehnter Titel im Sport, sondern auch der Name der ältesten Akkordeon-Manufaktur der Welt. Um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein, digitalisiert der Akkordeon-Hersteller seine Fertigungsunterlagen und Montageanleitungen.

    Dabei hilft ihnen Johannes Zentner, Professor für Konstruktion an der HTWK Leipzig. Gemeinsam mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern Max Böhme und Moritz Leo Neubert leitet Zentner im Entwicklungssprojekt „Reverse Engineering“ dreidimensionale Modelle aus fertigen Instrumenten ab. Daraus erstellt er Fertigungsunterlagen und digitale Animationen, die Akkordeon-Monteuren dabei helfen sollen, die Instrumente zu bauen.

    „Dafür zerlegen wir die fertigen Instrumente bis zum kleinsten Teil und vermessen sie mithilfe analoger Messtechnik und digitaler Verfahren wie Fotogrammetrie und 3D-Scannen bis ins letzte Detail“, erklärt Zentner. Daraus erstellen sie originalgetreue 3D-Modelle und Animationen, die Monteurinnen und Monteure Schritt für Schritt beim Akkordeon-Bau anleiten.

    Weltmeister-Akkordeons bestehen aus bis zu 3.000 Einzelteilen; der Aufbau der Instrumente ist dementsprechend kompliziert. Erschwerend hinzu kommen bewegte Zeiten, in denen Fertigungsunterlagen und andere Dokumente teilweise verloren gingen: Im Laufe der über hundertfünfzigjährigen Geschichte des Akkordeon-Baus im sächsischen Klingenthal sorgten zwei Weltkriege, schwierige Jahre nach der Wende und mehrere Besitzerwechsel für Brüche in der Dokumentation von Bauanleitungen. Die Lücke schließen nun die 3D-Modelle der Akkordeons. Zentner hat dafür ein gutes Händchen, denn der Maschinenbau-Ingenieur ist selbst leidenschaftlicher Akkordeon-Spieler und hilft somit gern, Tradition und Moderne zu verbinden.

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    news-4418Wed, 27 Oct 2021 14:10:00 +0200Auf dem Weg zur klimaneutralen Grundschulehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/auf-dem-weg-zur-klimaneutralen-grundschuleDie Grundschule in Wermsdorf will sich selbst mit genügend Energie versorgen. Die HTWK Leipzig zeigt auf, wie das Gebäude klimaneutral werden kannNachhaltigkeit spielt im Bau eine immer wichtigere Rolle. Damit ein Gebäude klimaneutral ist, braucht es eine positive Klimabilanz. Das Gebäude soll sich dabei selbst mit genügend Energie versorgen, indem es Strom durch erneuerbare Energien erzeugt. Das ist auch das Ziel der 2019 neugebauten Grundschule „Zur alten Poststation“ im sächsischen Wermsdorf. Um die eigene Energiebilanz zu messen, beauftragte die Gemeinde Wermsdorf die HTWK Leipzig mit dem Monitoring.

    Der Energieverbrauch der Grundschule in Wermsdorf wurde von Oktober 2019 bis August 2021 vom Institut für Hochbau, Baukonstruktion und Bauphysik (IHBB) der HTWK Leipzig überwacht. Nun steht fest: Insgesamt erzeugten die Solarmodule der Schule 47.537 Kilowattstunden Strom. Die Schule selbst verbrauchte im selben Zeitraum allerdings 53.242 Kilowattstunden Strom – 5.705 Kilowattstunden zu viel, um klimaneutral zu sein.

    Messen und optimieren

    Für das Monitoring konnten Ulrich Möller, Professor für Bauphysik und Baukonstruktion, und seine Mitarbeiterinnen Stephanie Weiß und Antonella Polzin mittels Fernüberwachung die Gebäudetechnik steuern, messen und auswerten. „Mit unseren Optimierungsvorschlägen, die wir der Gemeinde Wermsdorf mit auf den Weg geben, kann die Schule voraussichtlich ein Effizienzhaus-Plus werden. Wir freuen uns, dass unsere Hochschule hier die langjährige Erfahrung in der Bilanzierung von energieeffizienten Gebäuden einbringen konnte“, sagt Prof. Ulrich Möller während der Übergabe des Abschlussberichts. Die nutzerspezifische Steuerung der Anlagentechnik, allem voran der Lüftungsanlage, sei dabei der Schlüssel zum Ziel einer klimaneutralen Schule.

    Der Energieverbrauch von Effizienzhäusern wird in der Regel über einen Zeitraum von zwei Jahren überwacht. Mit den Erkenntnissen aus den Messungen werden zukünftige Projekte noch effizienter gestaltet. Die Ergebnisse des Abschlussberichts sind deshalb wichtig für alle Planerinnen und Planer klimaneutraler Gebäude. Den aktuellen Stand der Forschung mit einzubeziehen, ist dabei unerlässlich: „Es wird immer dringlicher, klimaneutrale Gebäude zu errichten. Das gelingt uns, indem wir diese Gebäude engmaschig betreuen, auf Fehler im laufenden Betrieb hinweisen und Möglichkeiten finden, Energie einzusparen“, so Stephanie Weiß.

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    news-4434Wed, 20 Oct 2021 16:04:35 +02003. Saxony⁵ Science Slam 2021https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/3-saxony5-science-slam-2021Am 11. November 2021 heißt es wieder: Geballte Wissenschaft – kompakt verpackt, denn die Uhr tickt. Fünf Forschende präsentieren ihre Themen

    Fünf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der fünf sächsischen Hochschulen treten beim 3. Saxony Science Slam am Donnerstag, den 11. Oktober 2021, an. Sie wollen ihr Forschungsprojekt möglichst interessant, kurzweilig und anschaulich präsentieren und am Ende den Pokal als Siegerin oder Sieger mit nach Hause nehmen. Ob PowerPoint-Präsentationen, Requisiten oder Live-Experimente zur Veranschaulichung des Themas – alle Hilfsmittel sind erlaubt, um in kurzweiligen Vorträgen sowohl fachkundiges als auch fachfremdes Publikum mit der Begeisterung für das eigene Thema anzustecken.

    Auch Helene Böhme von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig verlässt ihr Labor und betritt an jenem Abend die Bühne im Filmstudio: „Ich werde den Zuschauerinnen und Zuschauern erklären, warum ich mich mit dem Zuhause der Ninja Turtles beschäftige und wieso es so wichtig ist, auch mal einen Blick nach unten zu werfen“, so die wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft.

    Neben ihr treten vier weitere Slammer auf. Nach den fünf Vorträgen wird abgestimmt: Welche Slammerin oder welcher Slammer konnte überzeugen? Wer konnte sein Forschungsthema am interessantesten und anschaulichsten vermitteln? Wer hat die Köpfe und Herzen der Zuschauerinnen und Zuschauer gewonnen? Das Publikum entscheidet, wer den Pokal als Vertreterin oder Vertreter der eigenen Hochschule mit nach Hause nehmen darf.

    Teilnahme: Anmeldung und Link zum Live-Stream

    Die Veranstaltung wird am 11. November 2021 ab 19:00 Uhr live auf dem Saxony⁵ YouTube-Kanal gestreamt.

    Wer vor Ort in Mittweida an der Veranstaltung teilnehmen möchte, wird um eine kurze Anmeldung per E-Mail bei Connie Kanter von der Hochschule Mittweida unter kanter (at) hs-mittweida.de gebeten. Bitte beachten Sie, dass ein Nachweis zur Erfüllung der 3G-Regel benötigt wird und der Zutritt mit Covid-19-Symptomen nicht gestattet ist.

    Alle Slammerinnen und Slammer mit ihren Themen im Überblick:

    Dieses Jahr treten an:

    Prof. Dr. Röbbe Wünschiers (Hochschule Mittweida)
    Tagebuch einer Biene
    Führen Sie ein Tagebuch? Bienen tun dies – etwas technischer könnten wir es auch als Flug-Logbuch bezeichnen. Sie tun dies natürlich nicht bewusst, sondern über den eingesammelten Pollen im Pollenhöschen. Eine Analyse des Pollens gibt Auskunft über die besuchten Blüten. Können wir diese Information entschlüsseln und nutzen? Klaro. Können wir daraus etwas über die Biodiversität rund um den Bienenstock lernen? Vielleicht.

    Prof. Dr. Georg Freitag (HTW Dresden)
    Übersinnliche Wahrnehmung - die Welt taktil Sehen
    Trotz unserer fünf (Haupt-)Sinne nehmen wir nur einen winzigen Bruchteil unserer Umwelt wahr. Für viele der Wunder jenseits des Erlebbaren sind wir sozusagen blind und taub. Der Ansatz des taktilen Sehens ermöglicht es erstmals die Welt um uns herum mit Hilfe des augmentierten Tastsinns zu erkunden. Die hierbei spürbaren Sinneseindrücke eröffnen neue Chancen und ungeahnte Welten – eine übersinnliche Erfahrung.

    Dipl.-Ing. Jens Maiwald (Hochschule Zittau/Görlitz)
    Keiner weiß, was der Andere macht, trotzdem wird an alle gedacht
    Strom kommt aus der Steckdose – steile These, aber stimmt so weit. Im Hintergrund jedoch rücken die Erzeuger immer näher an den Verbraucher heran. Die Märkte hingegen bleiben starr. Jens Maiwald stellt sich die Frage: was, wenn nicht?! Was passiert, wenn Strom nicht nur vor der Haustür erzeugt, sondern auch verkauft wird?

    Prof. Dr. Mike Espig (Westsächsische Hochschule Zwickau)
    Die Leiden des jungen StronKI
    Sogenannte Schwache Künstliche Intelligenzen sind bereits fester Bestandteil unseres Alltags: Spracherkennung, Navigationssysteme, Übersetzungstools. Die wahre Herausforderung sind Starke KI, die selbstständig Aufgaben erkennen, analysieren und lösen können. Bisher kennen wir solche Intelligenzen nur aus Science-Fiction-Filmen – Prof. Dr. Mike Espig arbeitet daran, ihnen auch in der Realität aus den Kinderschuhen zu helfen.

    M. Sc. Helene Böhme (HTWK Leipzig)
    Die Stadt unter der Stadt – warum Kanäle stinken (oder auch nicht)
    Abwasserentsorgung ist ein Thema, das alle berührt, aber über das niemand gerne redet. Die „Stadt unter der Stadt“ kennt man eher als das Versteck von mutierten Kampfschildkröten oder mystischen Monstern als Arbeitsort. Wie unser Kanalnetz funktioniert und warum gutes Abwasser nicht stinkt, darum geht es bei Helene Böhme.

    Hintergrund: Hochschulzusammenarbeit in Sachsen mit Saxony⁵

    Mit Saxony⁵ bündeln die sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Leipzig, Dresden, Mittweida, Zittau/Görlitz und Zwickau mit weiteren Partnerinnen und Partnern ihre Ressourcen und Kompetenzen in einem Transferverbund. Durch interdisziplinäre Zusammenarbeit und intelligente Vernetzung stärkt der Hochschulverbund den forschungsbasierten Wissens- und Technologietransfer in Sachsen und befördert eine neue Qualität von Innovationen sowie neuen Forschungsprojekten.

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    news-4406Thu, 14 Oct 2021 11:06:00 +0200Wo Digitalisierung mehr als ein Schlagwort isthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wo-digitalisierung-mehr-als-ein-schlagwort-istActemium Deutschland verleiht zum dritten Mal Förderpreis Angewandte Digitalisierung an drei Studierende der HTWK LeipzigIn diesem Jahr hat Actemium Deutschland zum dritten Mal den Actemium Förderpreis „Angewandte Digitalisierung“ an Studierende der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) für ihre herausragenden Abschlussarbeiten verliehen. Die Verleihung erfolgte am 11. Oktober 2021 im Rahmen der feierlichen Immatrikulationsfeier der HTWK Leipzig im Gewandhaus in Leipzig.

    Die Digitalisierung transferfähig zu machen und nicht allein in der Theorie zu realisieren, ist dabei wohl eines der wichtigsten Kriterien, an denen sich die Bewerberinnen und Bewerben messen lassen mussten. Nach einem erfolgreichen Online-Pitch Day, der Ende September 2021 stattfand, hatte die Jury viel Diskussionsgrundlage und musste sich zwischen den zehn besten Arbeiten entscheiden. „Eine Wahl, die nicht immer leicht fällt, da natürlich die Arbeit ausschlaggebend ist, aber auch die Präsentation und Vermittlung“, so Gerald Taraba, CEO Actemium Deutschland.

    Die Preisträgerinnen und Preisträger

    Die Preisträgerinnen und Preisträger des diesjährigen Förderpreises Angewandte Digitalisierung sind Nikola Milosevic (1. Platz) mit seiner Arbeit „Segmentation of Ultra-High Field Magnetic Resonance Brain Images for Multi-Parameter Mapping using Deep Learning”, unter Betreuung von Prof. Dr.-Ing. Gerold Bausch, Simon Kerner (2. Platz), dessen Masterarbeit das Thema „Numerische Untersuchungen eines Wärmepumpentrockners mit Fokus auf Reduzierung des Energieverbrauchs“ betrachtete, betreut von Prof. Dr.-Ing. Detlef Riemer, und Vanessa Simon (3. Platz) mit dem Thema „Der Einfluss manueller Bedienelemente auf den Sprachlernerfolg bei der Nutzung von Smartphone-Applikationen“, mit Betreuung von Prof. Dipl.-Kfm. Dipl.-Oec. Friedrich Figge.

    Der Erstplatzierte, Nikola Milosevic, untersuchte in seiner Arbeit Verfahren zur automatischen Gewebesegmentierung von Gehirn-MRTs mit Hilfe künstlicher neuronaler Netze und deren Leistungsfähigkeit.
    Für die bildbasierte Objekterkennung und Segmentierung übertreffen KI-basierte Verfahren meist menschliche Expertinnen und Experten und können so die behandelnden Spezialistinnen und Spezialisten sehr gut bei einer Diagnose unterstützen. Diese Segmentierung von MRT-Bildern wurde vollständig automatisiert. Die besondere Herausforderung bestand bei der Arbeit darin, dass die medizinischen Daten für das Training der neuronalen Netze nur aus sehr geringen Datenmengen bestehen. Deshalb wählte Milosevic eine Kombination aus einem klassischen nichtüberwachten und einem überwachten neuronalen Netz. In seiner Masterarbeit hat er sich damit einer komplexen und hochaktuellen wissenschaftlichen Fragestellung gewidmet, deren Lösungsansatz er sehr zielstrebig, in besonders hoher Qualität und Sorgfalt wissenschaftlich untersucht und dokumentiert hat. Aufgefallen ist der Jury auch, dass sowohl die theoretischen Betrachtungen als auch die praktischen Analysen sehr gut aufeinander aufbauen und es so dem Lesenden ermöglicht wird, in dieses Thema einzutauchen.

    Actemium-CEO Gerald Taraba: „Die Einzigartigkeit dieses Preises liegt in der Integriertheit des Themas Digitalisierung in alle Fachgebiete unseres Lebens und somit Fakultäten. Die breite Themenvielfalt bei den Einreichungen spiegelt dies auch in diesem Jahr wider. Wir danken allen Bewerberinnen und Bewerbern für ihre individuellen Beiträge.“

    Der Beitrag erschien zuerst auf der Webseite unseres Partners Actemium Deutschland.

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    news-4383Mon, 04 Oct 2021 15:56:45 +0200Digitaler Holzbau: Erste „EASTWOOD“-Konferenz https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/digitaler-holzbau-erste-eastwood-konferenzHTWK Leipzig als Plattform für neuen Branchentreff am 7./8. Oktober Holz als Baustoff hat in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Es ist der einzige weltweit in großem Maßstab verfügbare und im engeren Sinne nachhaltige Werkstoff und verfügt über exzellente Eigenschaften für den Bau von Gebäuden aller Art. Schon heute werden sogar Hochhäuser ganz aus Holz gebaut. Auch in Leipzig gibt es Pilotprojekte. So wird Ende des Jahres ein siebengeschossiger Wohnungsbau im Stadtteil Paunsdorf fertiggestellt.
    Der Markt wächst rasant und mit ihm die Erkenntnis, dass guter Holzbau nur gelingen kann, wenn hervorragend ausgebildete Architektinnen und Architekten, Ingenieurinnen und Ingenieure, Holzbau-Fachleute und Bauherren bzw. Investoren Hand in Hand arbeiten.

    Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) hat sich in den vergangenen Jahren eine in der Branche bekannte und anerkannte Expertise insbesondere auf dem Gebiet des so genannten digitalen Holzbaus erworben. Die angewandte Holzbauforschung speziell im Bereich stützenfreier Hallendächer nach dem so genannten Brettrippenprinzip („Zollingerdächer“) oder für den Bau landwirtschaftlich genutzter Hallen auf der Basis digitaler Methoden und Modelle hat zahlreiche Innovationen hervorgebracht.

    Um die Branche zu vernetzen, veranstaltet die Hochschule am 7. und 8. Oktober 2021 erstmals – in Kooperation mit der Rudolf Müller Mediengruppe – die Holzbaukonferenz „EASTWOOD“: „Die Hochschule ist der ideale Ort, um die Experten auf dem Gebiet des Bauens mit Holz zusammen und das Thema auch im Osten Deutschlands nach vorn zu bringen. Der Titel ist daher Programm: Verschiedene Referenten aus Holzbau-Praxis - und Forschung werden nach Leipzig kommen, um ihr Wissen und ihre Perspektiven für den digitalen Holzbau zu teilen. Als Teil der Sächsischen Holzbauinitiative schaffen wir in Leipzig eine überregionale Plattform für fachlichen Austausch, neue Impulse und fürs Netzwerken“, sagt Initiator und Organisator Alexander Stahr, Professor für Tragwerkslehre an der HTWK Leipzig.

    Themen der Referate sind unter anderem Entwurfsstrategien zum ressourceneffizienten Bauen mit Holz, Brandschutz im Holzbau und die Realisierung mehrgeschossiger Wohnungsbauten in Holz.
    „Das Bauen mit Holz ermöglicht innovative Lösungen mit einem nachhaltigen und umweltfreundlichen Baustoff“, so der Sächsische Staatsminister für Regionalentwicklung Thomas Schmidt. „Wir haben diesen Baustoff deshalb seit der Gründung des Ministeriums fest im Blick. Mit der Novelle der Sächsischen Bauordnung werden wir Erleichterungen für das Bauen mit Holz schaffen. Der Aufbau eines Holzbaukompetenzzentrums unter dem Dach unserer Zukunftsinitiative simul+ ist ebenfalls auf mehr Einsatz von Holz gerichtet. Der Ansatz, dass Wissenschaft und Praxis Hand in Hand gehen, ist das Prinzip von simul+. Darum unterstützen wir auch die EASTWOOD in Leipzig.“

    „Wir als HTWK Leipzig orientieren uns an der so genannten FONA-Strategie („Forschung für Nachhaltigkeit“), die die Hightech- und Digitalisierungsstrategie der Bundesregierung mit nationalen Nachhaltigkeitszielen und -strategien sowie europäischen Ansätzen verbindet. Der Wandel zu mehr Nachhaltigkeit ist die Chance, die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands langfristig zu erhalten. Innovationen sind dafür von entscheidender Bedeutung – im Leitbild der FONA sind dabei u.a. Nachhaltigkeit und themenübergreifend Digitalisierung verankert. Für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der HTWK bedeutet dies eine intensive interdisziplinäre Auseinandersetzung mit Bauverfahren und Baumaterialien unter dem Gesichtspunkten Ressourcenknappheit, Energiebilanz und Digitalisierung - was passt da besser als die Tagung EASTWOOD?“, ergänzt Prof. Ralf Thiele, Prorektor für Forschung der HTWK Leipzig.

    „Seine Klimabilanz als CO2-Speicher, sein Charakter als nachwachsende Ressource und nicht zuletzt seine ästhetischen Qualitäten machen den Rohstoff Holz auch aus städtebaulicher Perspektive immer interessanter.
    Deshalb freue ich mich, dass das Thema mit der Eastwood in Leipzig einen echten Schub bekommt“, freut sich Thomas Dienberg, Bürgermeister und Beigeordneter für Stadtentwicklung und Bau Leipzigs.

    Hintergrund

    „EASTWOOD“ ist eine Veranstaltung der Forschungsgruppe FLEX an der HTWK Leipzig und der Rudolf Müller Mediengruppe. Im Fokus steht der Aufbau eines initial ostdeutschen Netzwerkes als Erfordernis für die beschleunigte Entwicklung des Bauens mit Holz im Kontext eines digitaler werdenden Marktes. Dahinter steht die Überzeugung, dass die richtige Konzeption Voraussetzung für ressourceneffizientes, klimaneutrales Bauen ist.

    Die Forschungsgruppe FLEX (Forschung. Lehre. Experiment) arbeitet disziplin-, werkstoff- und technologieübergreifend an innovativen Lösungen an der Schnittstelle von Architektur, Bau- und Informationstechnik. Stark praxisorientiert, stehen dabei digital basierte Strategien für ressourceneffiziente Konstruktionen sowie die zugehörigen Planungs- und Fertigungsprozesse im Fokus des Interesses von Architektur- und Baufachleuten sowie Wirtschaftsingenieuren und -ingenieurinnen. FLEX ist Mitglied im Co-Creation Lab „Additive Fertigung“ des Transfer­verbunds Saxony⁵ der fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. 

    Die Rudolf Müller Mediengruppe ist führend auf dem Gebiet von Fachinformationen in den Bereichen Planen, Bauen, Immobilien und Handelsmarketing.

    Ort: „Eastwood“ ist ein digitales Live-Event: Die Referenten sind vor Ort, zu sehen ist es ausschließlich im Live-Stream.

    Zeit: 07./08. 10. 2021 jeweils ab 13 Uhr

    Für die Teilnahme an „Eastwood“ können Architektinnen und Architekten Fortbildungspunkte erhalten.

    Programm, Ticketpreise und Link zur Anmeldung: https://www.eastwood-leipzig.de/

    Weiterführende Informationen: Webpräsenz der HTWK-Forschungsgruppe FLEX         

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    news-4358Wed, 29 Sep 2021 11:53:00 +0200Warum China in den Klimaschutz investierthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/warum-china-in-den-klimaschutz-investiertDeutsch-chinesische Forschungsgruppe zeigt: Die Verbesserung der Luftqualität in Chinas Städten stellt eine zusätzliche Motivation für Klimaschutz darChina verursacht weltweit am meisten Kohlendioxid (CO2) und trägt so maßgeblich zur Klimaerwärmung bei. Doch mittlerweile investiert die Volksrepublik stark in die Reduktion ihres CO2-Ausstoßes. Dahinter steckt vermutlich mehr als der reine Wunsch nach Klimaschutz. Denn mit einem Rückgang der CO2-Emissionen geht auch eine Verbesserung der Luftqualität auf lokaler Ebene einher. Prof. Bodo Sturm von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) zeigt erstmals in einer gemeinsamen Studie mit Prof. Andreas Löschel (Westfälische Wilhelms-Universität Münster), Prof. Wolfgang Buchholz (Universität Regensburg) sowie Prof. Jiansuo Pei, Dr. Ran Wang und Prof. Zhongxiu Zhao (Universität für Außenwirtschaft und Handel Peking), dass der lokale Zusatznutzen von Klimaschutz die individuellen Entscheidungen von Einwohnerinnen und Einwohnern Pekings beeinflusst. Die Ergebnisse erscheinen nun in der Fachzeitschrift „Land Economics“.

    Die Luftverschmutzung durch Schwefeldioxid, Stickstoffdioxid und Feinstaub stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko in chinesischen Metropolen dar. Nach einer Schätzung des Health Effects Institute verursachte die Luftverschmutzung 2013 in China rund 366.000 vorzeitige Todesfälle. Im selben Jahr führte das Land in sieben Provinzen einen regionalen Zertifikathandel für CO2-Emissionen ein. 2021 wurde der Handel auf die gesamte Volksrepublik ausgeweitet. Das Prinzip: Es gibt eine vorgegebene Menge an CO2-Zertifikaten. Für jede verursachte Tonne CO2 müssen Energie- und Industrieunternehmen ein Zertifikat einlösen. Die Menge der verfügbaren Zertifikate wird stetig knapper. Damit steigt ihr Preis und somit der Anreiz, weniger CO2 zu verursachen.

    „Aus ökonomischer Perspektive sind Investitionen in Klimaschutz wenig attraktiv, denn sie bringen sogenannte Freifahreranreize mit sich: Wenn jemand investiert, profitieren auch alle anderen, ohne Kosten tragen zu müssen. Deshalb möchte niemand den ersten Schritt machen“, erklärt Bodo Sturm.

    Dass China trotzdem mit seinem Zertifikathandel und anderen Maßnahmen wie Investitionen in E-Mobilität Beiträge zum Klimaschutz leistet, liegt nach Ergebnissen des Umweltökonomen auch an den positiven Auswirkungen des Klimaschutzes auf lokaler Ebene. Ökonomen bezeichnen solche Effekte als „Co-Benefits“, also Zusatznutzen des Klimaschutzes.

    Für ihre Untersuchung führten Bodo Sturm und vier Kollegen sowie eine Kollegin aus Deutschland und China ein Experiment mit 317 zufällig ausgewählten Einwohnerinnen und Einwohnern Pekings durch. Diese konnten zum Klimaschutz beitragen, indem sie von ihrem eigenen Geld entweder CO2-Zertifikate für Peking oder für Shenzhen kauften, eine Metropole rund 2.000 Kilometer südlich der Hauptstadt. Für die Studienteilnahme gab es eine Aufwandsentschädigung. Insgesamt wurden für rund 150 Euro Zertifikate für 60 Tonnen CO2 gekauft. Da diese anschließend vernichtet wurden, können sie seitdem nicht mehr für Emissionen verwendet werden.

    Klimaschutz positiv für die Region

    „Für den Klimaschutz spielt es keine Rolle, wo CO2 vermieden wird – es handelt sich um ein globales Problem. Doch die positiven Nebeneffekte sind lokal. Wird etwa weniger Kohle verbrannt, dann sinken nicht nur die CO2-Emissionen, sondern auch die Emissionen lokaler Schadstoffe wie Schwefeldioxid und Feinstaub“, erläutert Bodo Sturm.

    Im Experiment war die Nachfrage nach Emissionsrechten für Peking deutlich größer als für Shenzhen. Daraus folgern die Forschenden: Für die Menschen in Peking hat nicht der globale Klimaschutz Priorität, sondern vor allem der damit verbundene, lokale Zusatznutzen wie saubere Luft. „Für die internationale Klimapolitik bedeutet dies, dass die Zusatznutzen des Klimaschutzes wie saubere Luft, aber auch Beschäftigungswirkungen oder Energiesicherheit stärker im Zentrum der Überlegungen stehen müssen“, erläutert Andreas Löschel von der Universität Münster. Dies gilt insbesondere in Schwellen- und Entwicklungsländern, in denen fossile Energieträger mit relativ „schmutzigen“ Technologien genutzt werden: Hier steigen die Anreize für Investitionen in Klimaschutz durch die Berücksichtigung von Co-Benefits deutlich.

    Die Studie „The Demand for Global and Local Environmental Protection – Experimental Evidence from Climate Change Mitigation in Beijing“ erscheint im Fachjournal „Land Economics“ (DOI-Nummer: 10.3368/wple.97.1.061219-0076R1). Eine frühere Version ist als ZEW Discussion Paper No. 18-017 online frei verfügbar.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-4363Wed, 29 Sep 2021 11:13:50 +0200„Solar Web Optimization“ | Forschungsergebnisse zur Optimierung von Photovoltaik-Anlagen präsentierthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/solar-web-optimization-forschungsergebnisse-zur-optimierung-von-photovoltaik-anlagen-praesentiertElstatik-Stiftung zu Besuch | Prof. Mathias Rudolph und sein Team der Industriellen Messtechnik präsentierten Forschungsergebnisse zur Optimierung von Solarmodulen Am 23. September 2021 besuchte Wolfgang Schubert, Vorsitzender der Elstatik‐Stiftung, die Fakultät Ingenieurwissenschaften, um sich über die Projektergebnisse des von der Stiftung geförderten Forschungsprojektes „Solar Web Optimization“ zu informieren.

    Für das Projekt „Solar Web Optimization“ entwickelte Nachwuchswissenschaftler M. Sc. Florian Senft einen Laborversuchsstand mit Sonnensimulator und auf zwei Stränge variabel verschaltbaren mini Photovoltaik-Modulen, welcher u.a. die Nachbildung von Verschattungs- und Erhitzungseffekten dachbasierter Photovoltaik-Anlagen ermöglicht.

    Das Projekt „Solar Web Optimization“ baut auf den Vorarbeiten des vorangegangenen Projektes „Schaltbasierte Optimierung von Photovoltaik-Anlagen“ auf. Die vorhandene Demonstrationsanlage zur Verschaltung von Solarmodulen, bestehend aus zwei Strängen und insgesamt acht mini Solarmodulen, wurde um eine steuerbare modular skalierbare Lichtquelle als Sonnensimulator erweitert. Zudem wurde ein Webserver implementiert, welcher einen HTWK-weiten Zugriff auf die Benutzeroberfläche des Versuchsstandes ermöglicht.

    Durch den realisierten Versuchsstand kann eine individuelle Variierung der einzelnen Modulleistungen durch das Verändern der Beleuchtungsstärke der LED-Lampen erreicht werden. So können beispielweise einzelne Modulverschaltungen nachgestellt werden. Des Weiteren wird eine Nachbildung realer Tagesgänge der Bestrahlungsstärken einer dachbasierten Solaranlage für verschiedene Tage und Himmelszustände ermöglicht, bei denen der Einfluss des Neigungswinkels und der Ausrichtung der Solaranlage berücksichtigt werden.

    Um einen webbasierten Fernzugriff zu ermöglichen, wurde in die Ansteuer-Schaltung eine geeignete Funkelektronik integriert. In Verbindung mit einem ebenfalls implementierten Webserver wurde eine drahtlose Ansteuerung des Versuchsstandes realisiert. Anhand einer browserbasierten Benutzeroberfläche kann von jedem beliebigen Endgerät aus die Steuerung der Beleuchtung erfolgen. Voraussetzungen sind lediglich der Zugriff auf das HTWK-Netzwerk und das Vorhandensein eines Webbrowsers.

    Die Ergebnisse des Projekts wurden in der Fachzeitschrift „photovoltaik“ (06/2021) veröffentlicht.

    Professor Mathias Rudolph und sein Team präsentierten die Resultate des Projektes „Solar Web Optimization“ (Aufbau eines Laborversuchs zur Schaltbasierten Optimierung von Photovoltaik-Anlagen) inklusive einer Live-Demonstration des Versuchsstands.

    Die Elstatik-Stiftung

    Die Elstatik-Stiftung wurde von Sylvia und Günter Lüttgens gegründet und fördert Forschung und Wissenschaft auf dem Gebiet der Statischen Elektrizität sowie der Elektrischen Energieeffizienz. Es werden dafür jährlich rund 35.000 Euro ausgereicht.

    Neben dem Projekt „Solar Web Optimization“ der Projektgruppe Industrielle Messtechnik förderte Elstatik-Stiftung zuvor die Projekte „Energy Harvesting in der praktischen Anwendung“ und „Schaltbasierte Optimierung von Photovoltaik-Anlagen“.

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    news-4323Fri, 10 Sep 2021 11:25:36 +0200USA lernen von HTWK-Forschenden industriellen Kommunikationsstandardhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/usa-lernen-von-htwk-forschenden-industriellen-kommunikationsstandardBei der weltweit größten Verpackungs- und Verarbeitungsmesse stellen HTWK-Wissenschaftler ihr neues Buch zur ASi-5-Version vor

    In manchen Kabelschränken herrscht Chaos. Doch das müsste nicht sein. „Eine Aktor-Sensor-Schnittstelle, auch AS-Interface genannt (ASi), kann die bisherige Parallelverkabelung, die oft für Kabelwirrwarr sorgt, ersetzen“, sagt Tobias Rudloff, wissenschaftlicher Mitarbeiter im ASi-Labor der HTWK Leipzig. Durch das ASi kommunizieren zahlreiche Sensoren und Aktoren über ein und dasselbe Kabel miteinander. Das weiterentwickelte ASi-5 bietet sogar eine noch effizientere, flexiblere und zuverlässigere Lösung in der Datenwelt der Industrie 4.0. Weil das System auf dem amerikanischen Markt bislang kaum bekannt ist, stellen es Rudloff und HTWK-Professor Tilo Heimbold vom 27. bis 29. September 2021 auf der weltweit größten Verpackungs- und Verarbeitungsmesse, der Pack Expo in Las Vegas, vor. Mit dabei haben sie auch das neue ASi-5-Fachbuch, das in enger Zusammenarbeit mit dem AS-International Association e.V. entstanden ist.

    Kontakte zu Firmen knüpfen

    Wie wichtig eine gut funktionierende Automatisierungstechnik ist, zeigte sich auch während der Corona-Pandemie: So erlebte der Verpackungs- und Logistik-Markt einen Boom, weil deutlich mehr Menschen online Ware bestellten. Dank Automatisierung gelangen beispielsweise im Logistikbereich Pakete über Fließbänder automatisch von Station zu Station bis zur Verladung für den Weiterversand. ASi begegnet uns auch in anderen Bereichen im Alltag: So kommen am Flughaften die Gepäckstücke automatisch zum richtigen Flieger oder in Parkhäusern werden automatisch freie Plätze angezeigt.

    „Für uns ist der Messe-Auftritt in den USA eine tolle Gelegenheit, unser ASi-5-System dort vorzustellen und Kontakte zu knüpfen“, so Rudloff. Die Pack Expo wird vom Handelsverband PMMI organisiert. Dieser vertritt mehr als 900 Herstellungs- und Lieferunternehmen. Anwesend sind auch Firmen aus aller Welt. Wollen diese mit dem Kommunikationsstandard AS-Interface arbeiten und damit eigene Produkte entwickeln, melden sie sich irgendwann bei Rudloff und Heimbold. Im weltweit einzigen unabhängigen Prüflabor für AS-Interface-Komponenten an der HTWK Leipzig müssen all jene ihre Produkte prüfen und zertifizieren lassen. Erst wenn alle Produkte mit dem gleichen Standard zertifiziert sind, kann garantiert werden, dass das System für alle Teilnehmenden in der Industrie 4.0 kompatibel ist und funktioniert.  

    Neues Buch erstmals vorgestellt

    Auf der Messe stellen die HTWK-Forscher außerdem erstmals das neue ASi-5-Fachbuch mit dem Titel „AS-Interface. Das Kompendium. Technik und Funktion ASi-5“ vor. Das rund 160-seitige Buch ist in enger Zusammenarbeit mit der AS-International Association e.V. entstanden. An der Entstehung waren neben Rudloff und Heimbold auch die HTWK-Mitarbeiter Jens Voigt und Dietmar Telschow beteiligt. Telschow befasste sich seit 1991 bis zu seinem Ruhestand an der HTWK Leipzig mit AS-Interface und war Ideengeber für viele Weiterentwicklungen.

    Das Fachbuch richtet sich an Technikerinnen und Techniker sowie Entwicklerinnen und Entwickler im Bereich der Automatisierungstechnik und gibt einen Überblick über das neue ASi-5-System, die Systemkomponenten und das Systemverhalten. Aktuell kann das im August 2021 in deutscher und englischer Sprache veröffentlichte Buch lediglich über die Webseite der AS-International vorbestellt oder dann erstmals auf der Messe erworben werden. „Insbesondere für jene, die einmal eine ASi-Mitgliedschaft eingehen wollen, um Zugang zum ASi-5-System zu erwerben, ist das Buch interessant“, so Rudloff, „denn so erfahren sie bereits die wichtigsten Grundlagen.“ Passend dazu geben die HTWK-Forscher auf der Messe auch kleine Schulungen zum ASi-5-System.

    Hintergrund: AS-Interface ASi-5

    Das AS-Interface wird seit 1991 an der HTWK Leipzig entwickelt und stets optimiert. Die Grundlagen des aktuellen ASi-5-Systems wurde gemeinsam mit den Universitäten Rostock und Stuttgart realisiert. Bereits die Vorgängerversion ASi-3 ist zu einem weltweiten Standard geworden – über 40 Millionen ASi-3 Komponenten sind rund um den Globus installiert. Das neue, mit dem ASi-3 System kompatible ASi-5 verbindet die am Markt gängigen Aktoren und Sensoren sogar noch effizienter, flexibler und zuverlässiger mit der digitalen Datenwelt. Zudem kann das System jederzeit umgebaut werden, indem unter anderem weitere Sensoren hinzu- oder abgeklemmt werden. Anwenderinnen und Anwender steigern so noch mehr die Performance einer Anlage und können weitere Kosten reduzieren. Auch erleichtert es die Wartung und Instandhaltung durch viele neue Diagnose- und Monitoring Konzepte.

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    news-4300Tue, 07 Sep 2021 13:00:00 +0200Verbesserte Forschungsbedingungen für Promovierendehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/verbesserte-forschungsbedingungen-fuer-promovierendeFünf Jahre: Graduiertenzentrum der HTWK Leipzig zieht positive BilanzRund einhundert junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) an ihrer Doktorarbeit. Um die Promovierenden zusätzlich zu unterstützen, hat die HTWK Leipzig als erste Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Sachsen im Sommer 2016 ein eigenes Graduiertenzentrum eingerichtet. Die Bilanz nach fünf Jahren kann sich sehen lassen: 34 Stipendien wurden vergeben, 5 Postdocs und 3 Nachwuchsforschungsgruppen gefördert und 81 Qualifizierungskurse durchgeführt. Insgesamt 13 Wissenschaftlerinnen und 42 Wissenschaftler erlangten seit Gründung des Graduiertenzentrums einen Doktorgrad.

    Bestmögliche Unterstützung für Promovierende

    „Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist ein zentrales Anliegen der Wissenschaftspolitik im Freistaat Sachsen“, betont Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow. „Gute Arbeitsbedingungen, ein attraktives Umfeld und breite Möglichkeiten, sich auf seinem Gebiet zu entfalten, sind wichtige Voraussetzungen, um engagierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu gewinnen. Das Graduiertenzentrum der HTWK ist hier hervorragend aufgestellt und deshalb sehr erfolgreich. Ich möchte alle Beteiligten deshalb ermutigen, diesen Weg weiter zu gehen“, so Gemkow weiter.

    „Unsere Nachwuchsforschenden sind ein wichtiger Teil der HTWK Leipzig. Motiviert und engagiert erproben sie neue Werkstoffe, entwickeln Prototypen, simulieren Arbeitsprozesse, studieren den demografischen Wandel oder erforschen die zunehmende Digitalisierung unseres Alltags. Durch ihre praxisnahe Problemlösungskompetenz sind sie ein wichtiger Treiber der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung in der Region und darüber hinaus. Deshalb hat die bestmögliche Unterstützung unserer Promovierenden für uns einen hohen Stellenwert“, so Prof. Ralf Thiele, Prorektor für Forschung und wissenschaftlicher Leiter des Graduiertenzentrums.

    Landesweites Promotionskolleg in Planung

    Die sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) haben kein eigenes Promotionsrecht, weshalb es der Kooperation mit einer Universität im In- oder Ausland bedarf. Da Forschungsfragen mit hohem Praxisbezug originär an HAW bearbeitet werden, ist es für die hier forschenden jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler oft schwer, eine fachlich passende Betreuung an einer Universität zu finden. Um dieser Problematik zu begegnen, sieht der sächsische Koalitionsvertrag die Einrichtung eines landesweiten Promotionskollegs vor, das den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften einen eigenständigen Weg zur Promotion ermöglichen soll.

    „Sachsen folgt mit der Einrichtung eines solchen Kollegs dem bereits von vielen forschungsstarken Bundesländern eingeschlagenen Weg der Ausweitung des Promotionsrechts über die Universitäten hinaus. Die durch die sächsischen Koalitionspartner formulierte Absicht zur Einrichtung eines Promotionskollegs bietet die Möglichkeit, unter Einbindung der sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften der Abwanderung hochqualifizierter Fachkräfte aus dem Freistaat gezielt entgegenzuwirken und den Wirtschaftsstandort Sachsen zu stärken. Der Zugang zu einem eigenständigen Promotionsrecht für HAW über ein Promotionskolleg ist nicht nur ein klares politisches Bekenntnis zur anwendungsbezogenen und transferorientierten Forschung. Mit seinen forschungsstarken Hochschulen für Angewandte Wissenschaften kann sich Sachsen durch Verleihung des Promotionsrechts an das im Koalitionsvertrag vorgesehene Promotionskolleg wieder als führende Forschungsregion profilieren“, so HTWK-Rektor Prof. Mark Mietzner.

    Hintergrund und kurze Videoportraits

    Das Graduiertenzentrum ist an der HTWK Leipzig die erste Anlaufstelle für Promotionsinteressierte, Promovierende und Promovierte. Es informiert und begleitet beim Start in die Promotion, hilft bei der Suche nach einer geeigneten Förderung, bietet Workshops für die individuelle Qualifizierung an und berät zu Karrierewegen nach der Promotion. Mit einer eigenen Förderlinie für den wissenschaftlichen Nachwuchs unterstützt die HTWK Leipzig Promovierende und Postdocs finanziell und ideell. Unter den sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften betreut die HTWK Leipzig die meisten Promovierenden.

    Einen Einblick in die vielfältigen Forschungsthemen der Promovierenden an der HTWK Leipzig bieten zwölf kurze Videoportraits auf der Website des Graduiertenzentrums.

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    news-4106Mon, 23 Aug 2021 10:14:00 +0200Wie Architektur Theater beeinflussthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wie-architektur-theater-beeinflusstArchitektinnen und Theaterwissenschaftlerinnen erforschen, wie sich das Verhältnis von Architektur, Stadt und Theater seit den 1960er Jahren ändert.Die Theaterlandschaft in Deutschland ist einzigartig. Laut dem Deutschen Bühnenverein gibt es hierzulande mehr als 840 Theater – so viele wie in keinem anderen Land. Hinzu kommen weitere Einrichtungen der sogenannten freien Szene sowie kleine und große Festivals. Die unterschiedlich genutzten Räume spielen bei der Ausgestaltung und Form der Theateraufführungen eine ganz besondere Rolle. „Wir wollten deshalb herausfinden, wie die Theaterbauweise seit den 1960er Jahren die Spielformen und szenischen Praktiken, aber auch die urbane Verortung beeinflusst hat“, erklärt Annette Menting, Professorin für Entwurfsorientierte Baugeschichte und Baukultur an der HTWK Leipzig.

    Seit 2016 leitet sie in Kooperation mit Barbara Büscher, Professorin für Theater- und Medienwissenschaft an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig, das Forschungsprojekt „Architektur und Raum für die Aufführungskünste. Entwicklungen seit den 1960er Jahren“. Gefördert wird das transdisziplinäre Projekt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Es verbindet Architekturgeschichte und -theorie mit Theater- und Medienwissenschaft. Mehrere wissenschaftliche Mitarbeiterinnen beider Einrichtungen bearbeiten es.

    Wie das Theater als Raum in den Blick von Architekturforschenden gelangte, ist leicht erklärt: Heute – mehr als 50 Jahre nach der letzten großen Theaterneubauphase – müssen die meisten Theaterhäuser modernisiert werden. Der Umgang mit Bestandsgebäuden sowie der Denkmalschutz und die Sanierung von Bühnen-, Klima- und Gebäudetechnik bestimmen die Diskussionen. „Heute geht es nicht allein darum, ein möglichst technisch innovatives Theater zu gestalten, sondern durch die Um- oder Neubauten die Identität einer Stadt zu erhalten oder diese dadurch zu verändern“, so Menting.

    Vom starren Theaterraum zur flexiblen Halle

    Zu Beginn des Projekts erarbeitete das Team erstmals einen Überblick über alle Spielstätten in Deutschland. Dafür werteten die Forscherinnen die Theaterstatistik, das Bühnenjahrbuch und mehrere Dekaden von Fachzeitschriften aus. Dabei registrierten sie die große Anzahl an Spielstätten mit ihren verschiedenen Formen wie Schauspiel, Oper und Ballett und analysierten, wie sich die Theaterbauten im Laufe der Zeit verändert haben. So wurde der Großteil der Aufführungsorte nach dem Zweiten Weltkrieg saniert oder neu gebaut. Seit Ende der 1960er Jahre wurden jedoch kaum noch Theater errichtet. Einerseits waren die meisten Städte inzwischen mit Theatern ausgestattet, andererseits wurden Räume nun anders genutzt. Gerade kleinere und mittlere Städte errichteten Mehrzweckhallen, um dort auch Bildungs- und Sportveranstaltungen oder andere Feierlichkeiten durchführen zu können. „Die Kultur hatte sich in dieser Zeit gewandelt. Massenmedien wie Fernsehen und Kino gewannen an Bedeutung. Auch das zunehmende Interesse am Museumsbau seit den 1970er Jahren drängte Theater zurück“, erklärt Menting.

    Schließlich entwickelte sich seit den 1960er Jahren auch die sogenannte freie Szene. Im Gegensatz zu den etablierten Theatern verfolgte sie unkonventionelle Konzepte, bezog das Publikum in die Aufführungen mit ein und eignete sich neue Räume wie leerstehende Fabrikhallen an. Diese sollten vor allem möglichst flexibel sein. Beispielsweise sollte der Bühnen- und Zuschauerbereich variabel aufgebaut werden können, damit sich die Atmosphäre im Aufführungssaal ändern und die Schauspielerinnen und Schauspieler mit den verschiedenen Anordnungen experimentieren können.

    Von Umbau bis Abriss

    Wo und wie Kulturorte platziert werden, ist vor allem für die Stadtplanung eine zentrale Frage, argumentiert Menting, und verweist auf die identitätsstiftende Wirkung für Bürgerinnen und Bürger und die besondere Relevanz für den Tourismus. Die Forscherinnen untersuchten deshalb die Theaterlandschaft einiger Städte genauer. Dadurch konnten sie zeigen, wie viele Spielstätten es dort gibt, welche Theaterformen sich gebildet haben und was an den jeweiligen Orten außergewöhnlich ist.

    Eine lange und traditionsreiche Theatergeschichte hat beispielsweise Frankfurt am Main vorzuweisen. Bereits 1782 wurde dort die erste Spielstätte errichtet. Mittlerweile gibt es über 20 Einrichtungen. Die Städtischen Bühnen Frankfurt bilden heute einen der größten Theaterbetriebe in ganz Deutschland. Seit einigen Jahren wird in der hessischen Metropole aber genau um dessen Erhalt gestritten. Anfang 2020 beschloss das Stadtparlament nun, das gemeinsame Gebäude von Theater und Oper im Stadtzentrum abzureißen, weil die Sanierung teurer wäre als ein Neubau. An dessen Stelle soll ein Hochhaus errichtet und so der Neubau – am Stadtrand von Frankfurt – finanziert werden. Dabei gilt das Doppelgebäude von 1963 als einer der wichtigsten Nachkriegsbauten der Stadt. „Es gibt viel Widerspruch, weil möglicherweise die Identität im Stadtzentrum verloren geht“, so Menting.Anhand ausgewählter Aufführungsorte aus ganz Deutschland erstellte das Forscherteam zudem Fallstudien. An diesen zeigten sie, wie sich die Theater und mit ihnen die Aufführungsräume und Spielformate veränderten, aber auch wie die Theater die urbane Identität prägen. Für die Fallstudien recherchierten die Forscherinnen in Archiven, besichtigten die Gebäude vom Keller bis zum Dach und führten Gespräche mit den Bauherrinnen und Bauherren, den Theaterleuten und den Architektinnen und Architekten. „Beim denkmalgeschützten Schauspielhaus in Düsseldorf, das zum 50. Jubiläum sorgfältig instand gesetzt wurde, konnten wir erleben, wie sich der Ort dem Publikum stärker öffnet: Ergänzend zu den regulären Spielzeiten am Abend hat es sich auch tagsüber zu einem Ort der Begegnung gewandelt“, so Menting. Äußerlich verändert hat sich hingegen das Staatstheater in Darmstadt. In den 1960er Jahren wurde es mit Parkplätzen bis vor das Foyer autogerecht gebaut, wie ein Drive-in-Theater. Mit der Umgestaltung ist anstelle des Parkplatzes ein urbaner Platz entstanden, der Passantinnen und Passanten zum Verweilen einlädt. Sowohl der Umbau als auch die nun bessere Anbindung des Theaters an den öffentlichen Nahverkehr wirken damit auch auf das Stadtbild.

    Neue Fragestellungen für Folgeprojekt

    Einige ihrer Ergebnisse publizierten die Forscherinnen bereits in Fachzeitschrift en wie der „Bühnentechnischen Rundschau“, auf ihrer Projektwebsite oder in der zehnten Ausgabe des Online-Journals „MAP“, welche von Büscher und Menting herausgegeben wurde. Aktuell bereitet das Team weitere Publikationen zur Theaterlandschaft in Deutschland sowie zu den Fallstudien vor. Aus den bisherigen Recherchen haben sich für die Forscherinnen weitere Fragestellungen ergeben, die sie in einer Projektfortsetzung bearbeiten werden. Welche Bedeutung haben beispielsweise Denkmalpfl ege und Industriebaukultur beim Gestalten neuer Theater? Auch wollen sie kulturelle Einrichtungen im ländlichen Raum in den Fokus rücken, nachdem sie bisher vorwiegend Städte im Blick hatten.

    Prof. Dr. Annette Menting (*1965) ist seit 2000 Professorin für Entwurfsorientierte Baugeschichte und Baukultur an der Fakultät Architektur und Sozialwissenschaften der HTWK Leipzig. Die Architekturhistorikerin forscht und publiziert zur Architekturgeschichte der Moderne, Denkmalpflege und zeitgenössischen Baukultur.

    Dieser Text erschien zuerst im Forschungsmagazin Einblicke 2020/21 der HTWK Leipzig. Hier können Sie das Magazin digital lesen oder kostenfrei abonnieren.

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    news-4275Thu, 19 Aug 2021 13:48:56 +0200Förderzusage für internationales Projekt zu brasilianischer Artenvielfalt https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/foerderzusage-fuer-internationales-projekt-zu-brasilianischer-artenvielfaltHTWK Leipzig startet deutsch-brasilianische Kooperation zum Datenmanagement von NaturstoffenIm Rahmen des internationalen Projekts “Nachhaltige Nutzung der brasilianischen Artenvielfalt - Nutzung verknüpfter Daten zum Auffinden von Naturstoffen”sollen die Forschungsergebnisse brasilianischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, welche große Mengen an Daten zu Wirkstoffen der Pflanzenwelt im Amazonas Gebiet gesammelt haben, so aufbereitet und verfügbar gemacht werden, dass sie maschinell weiterverarbeitet werden können. Hierzu erforscht ein Team der HTWK geeignete Methoden im Bereich des Semantic Web.

    Das Projekt wird in Kooperation mit den brasilianischen Partnerinnen und Partnern Prof. Dr. Vanderlan da Silva​ Bolzani(Organische Chemie, Institute of Chemistry, São Paulo State University) und Prof. Dr. Adricopulo, Adriano Defini (Medizinische Chemie, ​Institute of Physics of São Carlos, University of São Paulo). Prof. Silva Bolzani ist eine international anerkannte Wissenschaftlerin, die sich mit und wegen ihrer Forschungen stark für die Erhaltung des Regenwaldes einsetzt. Ihr Institut pflegt und erweitert die Datenbank zu Pflanzen und deren Wirkstoffen aus dem Amazonas Gebiet. Prof. Defini​ Adricopulo forscht hingegen auf den bisher geschlossenen Datenbanken im Bereich des Drug-Discovery, unter anderem mittels Methoden der Künstlichen Intelligenz.

    Gefördert wird das Vorhaben durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft mit über 300.000 Euro und durch einen Beitrag der Fundação de Amparo à Pesquisa do Estado de São Paulo (der Forschungsförderung des Staates Sao Paulo). Der Erfolg der Bewilligung des Projekts geht auf das Engagement des HTWK-Doktoranden Herrn Edgard Marx zurück, der federführend den Antrag in Kooperation mit den Partnerinnen und Partnern ausgearbeitet hat. Tatkräftig unterstützt wurde er dabei von Kolleginnen und Kollegen der Forschungsgruppe "Agile Knowledge Engineering and Semantic Web" (kurz AKSW).

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    news-4112Wed, 04 Aug 2021 15:01:00 +0200Bedroht in den eigenen vier Wändenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/bedroht-in-den-eigenen-vier-waendenFür Frauen ist das eigene Zuhause einer der gefährlichsten Orte. Rund ein Viertel aller Gewalttaten gegen sie geht vom Partner aus. Ein Forschungsteam der HTWK Leipzig fand heraus: Der Ort des Geschehens spielt dabei eine besondere Rolle.Als Anne (Name v. d. Redaktion geändert) klein war, wurde sie oft von zu Hause weggeschickt. Wenn sie wiederkam, hatte ihre Mutter blaue Flecken oder einzelne Möbelstücke waren zerstört. Annes Vater war gewalttätig. Jahrelang ging das so. Als sie 18 Jahre alt war, stellte sich Anne das erste Mal gegen ihren Vater und wurde selbst Opfer: „Irgendwann bin ich dazwischengegangen und wurde auch verprügelt.“

    Körperliche und sexuelle Übergriffe sind wie keine andere Form der Gewalt räumlich fixiert. Sie finden zu etwa 70 Prozent zu Hause in den eigenen vier Wänden statt. Besonders betroffen sind nach wie vor Mädchen und Frauen. Rund 81 Prozent der über 140.000 zur Anzeige gebrachten Gewalttaten in Partnerschaften in Deutschland wurden 2018 gegen sie verübt. Die Dunkelziffer ist weitaus größer. Häusliche Gewalt erleben aber auch Jungen und Männer sowie ältere Menschen – und sie durchzieht alle sozialen Schichten. Doch welche Bedeutung hat der Wohnraum für das Gewaltgeschehen? Im Forschungsprojekt „Biografische und räumliche Erfahrungswelten häuslicher Gewalt“ an der HTWK Leipzig führte der Soziologe Dr. Sebastian Schönemann lebensgeschichtliche Interviews mit Betroffenen und erforschte so das Wechselverhältnis von Raum und Gewalt in sozialen Nahbeziehungen. Untersucht wurde dieser Aspekt bislang nicht, wie die Sichtung nationaler und internationaler Forschungsliteratur zeigte.

    Dass es einen Zusammenhang zwischen Gewalt und Raum geben muss, vermutete Anja Pannewitz, Professorin für Sozialarbeitswissenschaften an der HTWK Leipzig, schon aufgrund ihrer vorherigen Studie zur Gewalttätigkeit von Mädchen und jungen Frauen. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Prof. Heike Förster leitete sie das Forschungsprojekt zur häuslichen Gewalt.

    Räume können Gewaltmuster festigen

    Um Interviewpartnerinnen und Interviewpartner zu finden, rief das Projektteam ab Juli 2019 über E-Mails, Aushänge und Forenbeiträge zur Studienteilnahme auf. Die Resonanz war unerwartet groß. „Es haben sich durchweg Menschen gemeldet, die vorher noch nie oder nur im engsten Kreis über ihre Gewalterfahrungen gesprochen haben“, berichtet Schönemann. Auch für Anne war es das erste Gespräch. Neben ihr wurden zehn weitere Frauen und ein Mann befragt, alle zwischen 20 und 65 Jahren alt. Offen und anonym erzählten sie ihre Lebensgeschichten.

    Bei der Fallanalyse von Anne zeigte sich beim Raum-Verhalten eine klare Strategie: das Wegschicken des Kindes. So brachte ihre Mutter sie zu Verwandten, Freunden oder Bekannten, wenn die Ausschreitungen des Vaters drohten, zu rabiat zu werden. Anne, die heute fast 65 Jahre alt ist, interpretiert das als Schutzmaßnahme ihrer Mutter. Sie sollte schließlich nichts mitbekommen. Doch nur so sei die Gewaltlogik aufrechterhalten worden und nur so sei die familiäre Gewalt über diesen langen Zeitraum intakt geblieben, so das Forschungsteam. Manchmal musste Annes Mutter auch Schläge ertragen, wenn Anne zu Hause war. Das war dann meist im Schlafzimmer, eine räumliche Tabuzone für das Mädchen.

    Wer als Kind Gewalt erlebt, ist später gefährdeter

    „Menschen, die bereits als Kind Zeuge beziehungsweise Zeugin oder Opfer geworden sind, haben als Erwachsene ein höheres Risiko, wieder mit solchen Grausamkeiten konfrontiert zu werden oder selbst zur Täterin oder zum Täter zu werden“, erklärt Schönemann. Gewalt müsse dabei als extremste Form der Konfliktbearbeitung verstanden werden. Durch das frühe Erleben könne man sich an gewaltvolle Formen der Problembewältigung gewöhnen und diese stärker akzeptieren. Anne hingegen konnte den Zirkel der Gewalt durchbrechen und musste glücklicherweise keine Vergehen mehr erleben.

    Durch die Interviews erkannte das Forschungsteam dringenden Handlungsbedarf, denn sie zeigen den ungedeckten Bedarf an Hilfe und die hohe Dunkelziffer der tatsächlichen Betroffenheit. Pannewitz fordert deshalb: „Die Sensibilisierung für häusliche Gewalt muss weiter vorangetrieben werden.“

    Dieser Text erschien zuerst im Forschungsmagazin Einblicke 2020/21 der HTWK Leipzig. Hier können Sie das Magazin digital lesen oder kostenfrei abonnieren.

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    FAS - NACHRICHTEN - ALLGEMEINFAS - NACHRICHTEN - SOZIALWISSENSCHAFTENHTWK > ForschenHTWK > Hochschule > Aktuelles
    news-4225Thu, 29 Jul 2021 15:13:55 +0200Die Nacht, die Wissen schafftehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/die-nacht-die-wissen-schaffteSpielerisch, informativ und interaktiv war die Lange Nacht der Wissenschaften 2021 an der HTWK Leipzig

    Mit einem Klick vom Sofa in die Hochschule – bei der ersten virtuellen Langen Nacht der Wissenschaften war das möglich. Ab 18 Uhr konnten sich Besucherinnen und Besucher am Freitag, den 16. Juli 2021, online durch den Nieper-Bau bewegen, der zum virtuellen Ausstellungsraum wurde. HTWK-Rektor Mark Mietzner, der darin ähnlich wie in den „Star Wars“-Filmen als Hologramm aufleuchtete, begrüßte sie mit der Frage: „Sie wollten schon immer einmal wissen, wieso unsere Hochschule Kanus aus Beton baut oder wie ein Fußball-Roboter zum Weltmeister wird?“ Antworten darauf und viele weitere interessante Themen gab es bis Mitternacht zu entdecken.

    Durch die Corona-Pandemie wurde die Großveranstaltung digital durchgeführt. Trotzdem beteiligten sich fast alle Leipziger Forschungseinrichtungen und stellten gemeinsam mit der Stadt Leipzig ein vielfältiges Programm mit fast 400 Beiträgen zusammen. Die Stadt Leipzig schätzt, dass trotz des warmen und ersten masken- und testfreien Sommerabends bis zu 7.000 Kinder und Erwachsene teilnahmen.

    Auch an der HTWK Leipzig brachten sich Professorinnen und Professoren, Mitarbeitende und Studierende aus 20 Lehr- und Forschungsbereichen ein. Statt Ausstellungsständen bauten sie sich dieses Mal ihre Übertragungsstudios im Labor, im Büro oder zu Hause auf. Über 1.600 Mal wurden die Live-Veranstaltungen, interaktiven Formate und vorproduzierten Videos der HTWK Leipzig angeklickt.

    Sehr viel Spaß gehabt und wieder was gelernt

    Besonders beliebt waren die Angebote für Kinder. Schnell vergriffen waren die Bastelpakete, mit denen Kinder Kühlschrankmagneten aus Beton herstellen konnten. Sowohl Kinder als auch Eltern bedankten sich bei Ludwig Hertwig vom Betonkanuteam „für die tolle Idee“, denn sie hatten „sehr viel Spaß“. Hertwig erzählt: „Mit der Bastelaktion konnten die Kinder den Baustoff Beton kennenlernen. Mit Beton lassen sich heute viele Sachen machen, zum Beispiel Kanus herstellen oder Lichtwellenleiter integrieren.“

    Auch die Mitarbeiterinnen der Hochschulbibliothek freuten sich über die mehr als 200 Kinder, die auf eine digitale Schnitzeljagd gingen. Dabei konnten die 9- bis 13-Jährigen mit Spielen ihr Wissen rund ums Internet, Social Media und Computerspiele testen. Rund 50 Kinder holten sich am Ende ihren Gewinn ab, ein Hörspiel zum Download.

    Erwachsene konnten online verschiedene Vorträge, Workshops und Live-Demonstrationen besuchen. In kleineren und größeren Gruppen sprachen die Besucherinnen und Besucher mit Expertinnen und Experten beispielsweise über Solarenergie, Elektromobilität, nachhaltige Verpackungen, Social Media in Museen, Künstliche Intelligenz oder 3D-Modellierung im Bauwesen. Dabei lernte so mancher Gast wieder etwas Neues, wie es hier und da im Chat hieß. HTWK-Laboringenieur Lukas Kube präsentierte zum ersten Mal sein Spezialgebiet bei der Langen Nacht der Wissenschaften – 3D-Druck im Maschinenbau: „Durch die überschaubare Besucherzahl konnte ich gut ins Detail eingehen. Besonders gefreut habe ich mich, dass sich auch Schüler der höheren Klassenstufe für das Thema interessierten.“

    Online weiterhin verfügbare Streams, Videos und Plattformen

    Einige Angebote sind weiterhin online. Neben der digitalen Schnitzeljagd ist zum Beispiel der gesamte Live-Stream der HTWK Robots bei Youtube hinterlegt. Ebenfalls können alle Videos – darunter ein Konzert des HTWK-Orchesters oder die Ergebnissen des Promovierenden-Wettbewerbs „Außergewöhnlich angewandt“ – weiterhin abgerufen werden.

    Langfristig verfügbar sind zudem die virtuellen Labore der Geotechnik und der digitale Showroom zu Carbonbeton. Im virtuellen Ausstellungsraum befinden sich außerdem 3D-Modelle, beispielsweise zu Bauteilen aus Carbonbeton oder von einem HTWK-Gebäude. Um die virtuellen Räume optimal erlebbar zu machen, gab die HTWK Leipzig zuvor an Interessierte Virtual-Reality-Brillen aus Pappe aus.

    Etwas in Präsenz gab es aber doch …

    Alles war aber nicht online. An der HTWK Leipzig fanden drei Rundgänge in Präsenz durch das Sanitärtechniklabor statt. Die Kinder und Erwachsenen staunten über das dreigeschossige Abwassersystem und waren überrascht, wie so ein System funktioniert und was es beim Spülen zu beachten gibt. „Man ist ja als Laie immer überrascht wie komplex manch scheinbar einfache Systeme, wie eben ein Rohrleitungssystem, eigentlich sind und was für äußere Einflüsse beim Funktionieren eine Rolle spielen“, so Olivia de Almeida, Museologie-Studentin an der HTWK Leipzig.

    Bei der nächsten Langen Nacht der Wissenschaften werden hoffentlich wieder weitere und Forschungsbereiche in Präsenz öffnen können. Den nächsten Termin geben wir Anfang 2022 an gewohnter Stelle bekannt.

    Einige Impressionen der Wissenschaftsnacht an der HTWK Leipzig

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    HTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵HTWK > ForschenHTWK > StartseiteHTWK > Hochschule > Aktuelles
    news-4186Thu, 15 Jul 2021 09:15:34 +0200Je größer die KI, desto besser das Ergebnishttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/je-groesser-die-ki-desto-besser-das-ergebnisHTWK-Professor Jochen Merker für Vortrag zur Funktionsweise von Künstlichen Intelligenzen auf internationaler Mathematik-Konferenz ausgezeichnetKünstliche Intelligenzen sind Computerprogramme, die mit ausgewählten Daten trainiert werden, um auf dieser Grundlage selbstständig Problemlösungen zu ermitteln. Nach der Theorie des maschinellen Lernens wurde früher angenommen, dass Künstliche Intelligenzen mit größerem neuronalen Netz sich zu stark an die Trainingsdaten anpassen und dadurch zu neuen Daten schlechte Ergebnisse liefern. In der Fachwelt wird dieses Phänomen als „Overfitting“ bezeichnet. Doch tatsächlich liefern größere Künstliche Intelligenzen dank Deep Learning bessere Ergebnisse. Eine mathematische Begründung stellten die beiden Mathematiker Prof. Dr. Jochen Merker und Gregor Schuldt von der HTWK Leipzig auf der internationalen Mathematik- und Statistik-Konferenz ICoMS vom 24. bis 26. Juni 2021 vor. Dafür wurden sie mit einem Best Presentation Award ausgezeichnet.

    Im Beitrag „Why LASSO Seems to Simultaneously Decrease Bias and Variance in Machine Learning“ legen Merker und Schuldt dar, warum vereinfacht ausgedrückt bei größeren künstlichen Intelligenzen neben dem Fehler auf Trainingsdaten auch die Komplexität des Vorhersagemodells geringgehalten und damit Overfitting vermieden werden kann. Damit tragen die beiden Mathematiker zu einem besseren Verständnis von künstlicher Intelligenz bei. Eine schriftliche Version ihres Konferenzbeitrags ist für die ACM Proceedings (ISBN: 978-1-4503-8990-7, doi.org/10.1145/3475827.3475839) vorgesehen.

    Die ICoMS-Konferenz fand wegen der Corona-Pandemie virtuell statt. Es nahmen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unter anderem Australien, China, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Kanada und den USA teil. Neben dem Vortrag zu Künstlichen Intelligenzen leitete Jochen Merker die Konferenz und hielt die Eröffnungsrede.

    Jochen Merker

    … ist Professor für Analysis und Optimierung und Leiter des Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Zentrums an der HTWK Leipzig. Er forscht zur Analysis von nichtlinearen partiellen Differentialgleichungen. Daneben beschäftigt er sich auch mit anderen Aspekten der Analysis und Optimierung, wie beispielsweise mathematischen Aspekte der Künstlichen Intelligenz, chaotischer Dynamik, Differentialgeometrie, Funktionalanalysis und Symmetrien.

    Gregor Schuldt

    … studierte Angewandte Mathematik an der HTWK Leipzig und erforscht nun als Teil der Nachwuchsforschungsgruppe SmartKMU, wie mithilfe von Simulationswerkzeugen die Digitalisierung entlang des Produktentstehungsprozesses genutzt werden kann. Ein vielversprechender Ansatz basiert dabei auf der Nutzung von Methoden der künstlichen Intelligenz. So können beispielsweise künstliche Intelligenzen dazu genutzt werden, um die spezifische Form eines Prägewerkzeuges bei Vorgabe des gewünschten Prägeergebnisses zu ermitteln.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

    [Translate to English:] Jochen Merker

    [Translate to English:]

    … ist Professor für Analysis und Optimierung und Leiter des Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Zentrums an der HTWK Leipzig. Er forscht zur Analysis von nichtlinearen partiellen Differentialgleichungen. Daneben beschäftigt er sich auch mit anderen Aspekten der Analysis und Optimierung, wie beispielsweise mathematischen Aspekte der Künstlichen Intelligenz, chaotischer Dynamik, Differentialgeometrie, Funktionalanalysis und Symmetrien.

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    news-4161Wed, 07 Jul 2021 11:56:10 +0200Lange Nacht der Wissenschaften an der HTWK Leipzighttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/lange-nacht-der-wissenschaften-an-der-htwk-leipzigAn der ersten virtuellen Wissenschaftsnacht in Leipzig können Bürgerinnen und Bürger deutschlandweit teilnehmen und Einblicke in Forschungsthemen erhaltenMit Beton basteln, aus dem Blickwinkel eines Roboters sehen, wie er Fußball spielt, oder selbst Photovoltaik-Anlagen steuern – bei der ersten virtuellen Langen Nacht der Wissenschaften Leipzig ist vieles möglich. An der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) bieten am Freitagabend des 16. Juli 2021 rund 20 Lehr- und Forschungsbereiche online spannende Mitmachaktionen, Führungen, Demonstrationen und Vorträge für Groß und Klein an. Das gesamte Programm an der HTWK Leipzig finden Interessierte unter: www.htwk-leipzig.de/lndw.

    Alle Veranstaltungen können Besucherinnen und Besucher im virtuellen Ausstellungsraum der Hochschule auch in 3D entdecken. Wer zur optimalen Sicht eine Virtual-Reality-Brille aus Pappe für sein Smartphone zugesendet bekommen möchte, schreibt eine E-Mail an lndw2021@htwk-leipzig.de.

    Prof. Ralf Thiele, Prorektor für Forschung der HTWK Leipzig: „Weil die diesjährige Wissenschaftsnacht erstmals virtuell stattfindet, beteiligt sich auch die HTWK Leipzig mit einem neuen Konzept. So wollen wir Wissenschaft von zu Hause für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erlebbar machen und ihnen Einblicke in die neuesten Entwicklungen und spannenden Forschungen an unserer Hochschule bieten."

    Schnitzeljagd und Basteln mit Beton für Kinder

    Bereits um 14 Uhr beginnt das Programm für Kinder. Mädchen und Jungen von 9 bis 13 Jahren können dann auf eine digitale Schnitzeljagd gehen. Wer sich auskennt mit Computerspielen, Social Media und dem Internet, gewinnt mit etwas Glück am Ende eine Überraschung. Ebenfalls zu Hause können Kinder Kühlschrankmagneten aus Beton basteln. Das nötige Material und die Anleitung kommen vorab kostenfrei per Post oder können vor Ort abgeholt werden. Eine Anmeldung ist notwendig.

    Forschung erleben: Von Elektromobilität über Photovoltaik bis Sanitärtechnik

    Ab 18 Uhr schaltet die HTWK Leipzig parallel zu den anderen Leipziger Wissenschaftseinrichtungen weitere Aktionen frei. Dazu gehören Experimente, Demonstrationen, Vorträge und Videos sowie ein kleines Konzert. Unter anderem befassen sich die Vorträge und Workshops mit Fragen wie „Sind Roboter unter uns?“, „Was haben ein Klumpen Knete und Kartoffelsuppe mit Statistik zu tun?“ oder „Ist Elektromobilität wirklich effizient?“.

    Technikinteressierte können an einem interaktiven Versuchsstand selbst eine Photovoltaik-Anlage vermessen und testen, wie sich Tages- und Jahreszeit auf ihre Leistung auswirken. Einen seltenen Einblick in einen sonst nicht zugänglichen Ort erhalten Besucherinnen und Besucher beim Rundgang durch das Sanitärtechniklabor, das von Studierenden liebevoll „Klo-Labor“ genannt wird. Die Gäste erfahren, wie ein Abwassersystem im Haus funktioniert, warum es zu Verstopfungen kommt und wozu speziell geformte Materialproben eingesetzt werden. Das Sanitärtechniklabor kann nur vor Ort nach vorheriger Anmeldung an lndw2021@htwk-leipzig.de besichtigt werden.

    Virtuelle Welten rund ums Bauen

    In Virtual Reality können neben dem Ausstellungsraum zwei weitere Aktionen der HTWK Leipzig besichtigt werden: Ein digitaler Showroom zeigt, wie in Zukunft Gebäude nachhaltig und effektiv gestaltet werden können. Beim digitalen Blick in die bodenmechanischen Labore erleben Interessierte, wie und warum Boden erforscht wird.

    Bauen ist am Abend der Wissenschaftsnacht auch bei weiteren Aktionen ein Thema: So wird demonstriert, wieso es im Verlauf des Klimawandels immer wieder zu Überflutungen durch Starkregen kommt und wie Straßen und Häuser davor geschützt werden können. Solche Informationen könnten bereits beim Neubau von Gebäuden genutzt werden. Die Planungen von Neubauten werden heute fast alle dreidimensional durchgeführt. Ob sich das Arbeiten in 3D auch auf bestehende Gebäude oder sogar im Bereich der Archäologie anwenden lässt, erfahren Besucherinnen und Besucher im direkten Gespräch mit den Forschenden.

    Hintergrund

    Die Lange Nacht der Wissenschaften ist eine gemeinsame Veranstaltung der Leipziger Forschungseinrichtungen und der Stadt Leipzig. Dieses Jahr findet sie erstmals als digitale Veranstaltung statt und ist somit auch Gästen außerhalb Leipzigs zugänglich. Das Gesamtprogramm kann unter www.wissen-in-leipzig.de abgerufen werden.

    Weiterführende Informationen:
    Zum Programm der HTWK Leipzig

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    HTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵HTWK > ForschenHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
    news-4154Wed, 07 Jul 2021 09:20:00 +0200Testpersonen gesucht! HTWK-Gründungsteam Recovics testet Exohand https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/testpersonen-gesucht-htwk-gruendungsteam-recovics-testet-exohandBevor die Handorthese auf den Markt kommen kann, soll sie in diesem Herbst getestet werden. Dafür sucht das Team Probandinnen und Probanden

    Mit seiner Exohand will das HTWK-Gründungsteam Recovics die klassische, manuelle Hand- und Fingertherapie automatisieren und digitalisieren. Dadurch können Patientinnen und Patienten in Zukunft einen Teil ihrer Behandlung selbstständig zu Hause durchführen und ihre Behandlungsfortschritte sogar per App an die Fachkräfte aus der Physio- und Ergotherapie übermitteln. Das macht die Behandlung orts- und zeitunabhängig und entlastet außerdem das Gesundheitssystem. Bereits im nächsten Jahr könnte die Handorthese in den Handel kommen. Zunächst will Recovics aber die Exohand auf ihre Gebrauchstauglichkeit testen. Dafür sucht das Team Patientinnen und Patienten, Therapeutinnen und Therapeuten sowie medizinisches Personal, um gemeinsam mit ihnen verschiedene Tests durchzuführen.  Die Tests sollen planmäßig zwischen 4. Oktober und 19. November 2021 stattfinden.

    „In der Testreihe wollen wir prüfen, ob unsere Exohand allen notwendigen Anforderungen hinsichtlich der Benutzeroberflächen, Benutzung und Wirksamkeit gerecht wird, und wir wollen Messfehler und Risiken ausschließen“, sagt Frank Schmidt von Recovics. Ohne eine sogenannte Gebrauchstauglichkeitsuntersuchung ist eine Zulassung als Medizinprodukt und damit eine Markteinführung nicht möglich. Das vierköpfige Recovics-Team hofft deshalb auf Unterstützung von möglichst vielen Interessierten.

    Wer kann an den Tests teilnehmen?

    In der Testreihe wenden die Probrandinnen und Probanden das Gerät und die dazugehörige App aus ihrer Sicht, das heißt, aus der Sicht von Betroffenen und Fachpersonal an. Neben den Produkttests beantworten sie Fragen und Leitfadeninterviews. Außerdem führen Therapeutinnen und Therapeuten manuell mit einem in der Handrehabilitation üblicherweise verwendeten Goniometer, einem Winkelmesser, Messungen durch, um die Beweglichkeit festzustellen. „So können wir prüfen, wie die Exohand funktioniert und ob die Daten exakt ausgelesen werden“, so Schmidt.

    Die an einer Erkrankung in den Fingern betroffenen Patientinnen und Patienten sollen im Testzeitraum an 15 Terminen für jeweils etwa zwei bis drei Stunden an der Produktentwicklung mitwirken. „Auf sie kommt es besonders an, denn unser Produkt soll ihnen schließlich helfen“, so Schmidt. Für vier Termine, jeweils für zwei bis drei Stunden, sucht das Team außerdem Therapeutinnen und Therapeuten. Diese müssen praktische Erfahrungen sowie qualifizierte Nachweise zur Durchführung einer therapeutischen manuellen, passiven Mobilisation der Hand bzw. Finger vorweisen. Nicht zuletzt sucht das Team auch medizinisches Personal mit entsprechender Ausbildung, um an 13 Terminen den Versuch als Ersthelferinnen und Ersthelfer zu betreuen.

    Alle Teilnehmenden müssen mindestens 18 Jahre alt sein und am 30. September 2021 an einer vorbereitenden Veranstaltung teilnehmen. Für ihre Unterstützung erhalten sie eine Aufwandsentschädigung. Interessierte wenden sich direkt an das HTWK-Gründungsteam von Recovics, entweder per E-Mail an recovics (at) htwk-leipzig.de oder per Telefon an Frank Schmidt von Recovics (+49 341 3076-4136).

    Alle Informationen finden Interessierte auch im Flyer.

    Hintergründe zum Produkt und zur Entwicklung

    Die Exohand können die Betroffenen wie eine Art Handschuh selbst anziehen und damit zu Hause Bewegungen trainieren – ähnlich wie in der Physiotherapie. Dafür ist die Exohand mit einer Mechanik verbunden, die eine kontinuierliche, passive Bewegung der Finger und des Daumens durchführt, wobei die Finger einzeln bewegt werden können. Patientinnen und Patienten können so beispielsweise das Öffnen und Schließen der Hand üben. Die dazugehörige App zeichnet die Behandlungsfortschritte auf, die wiederum vom medizinischen Fachpersonal ausgewertet werden können.

    Die Idee zur Exohand entstand vor sechs Jahren, als Frank Schmidt und Michael Sanne ihre Bachelorarbeiten im Fachbereich Maschinenbau an der HTWK Leipzig schrieben. Seitdem tüftelten sie an einem Prototyp. Seit März 2020 erhalten die beiden Ingenieure für zwei Jahre eine Forschungsförderung vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus in Höhe von 1,2 Millionen Euro und können damit ihre Exohand zu einem marktreifen Produkt ausbauen. Seitdem hat sich viel getan: Im März 2021 beendeten sie ihre Arbeiten an der Mechanik. Der neu hinzugekommene Kollege und IT-Spezialist Jesus Cabal entwickelte eine App für den Handschuh und die ebenfalls neue Kollegin und Diplom-Kauffrau Ariane Barth kümmert sich um den betriebswirtschaftlichen Bereich, insbesondere um die anstehende Ausgründung.

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    Startbahn13 - AktuellesHTWK > ForschenHTWK > StartseiteHTWK > Hochschule > AktuellesHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
    news-4136Thu, 24 Jun 2021 09:10:15 +0200Programm zur Langen Nacht der Wissenschaften am 16. Juli 2021https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/programm-zur-langen-nacht-der-wissenschaften-am-16-juli-2021Experimente, Mitmachaktionen, Vorträge, Rätsel, Konzerte, virtuelle Welten und vieles mehr – kleine und große Gäste können bei der virtuellen Wissenschaftennacht viele Aktionen an der HTWK Leipzig entdecken

    Auf zur Nacht, die Wissenschaft schafft. – Unter diesem Motto laden die Leipziger Wissenschaftseinrichtungen gemeinsam mit der Stadt Leipzig am Freitag, den 16. Juli 2021, interessierte Gäste zur ersten virtuellen Langen Nacht der Wissenschaften 2021 ein. Virtuell, online und digital öffnen die Einrichtungen ihre Labore, Hörsäle, Magazine und Archive. Die HTWK Leipzig beteiligt sich mit rund 20 Präsentationen, Mitmachaktionen, Führungen, Vorträgen und Vielem mehr für Groß und Klein, die entweder durchgehend oder zu bestimmten Uhrzeiten teils mehrfach stattfinden.

    Programm online

    Das HTWK-Programm ist ab sofort online auf der HTWK-Website sowie beim HTWK-Facebook-Account abrufbar. Parallel dazu wurde heute das gesamte Programm aller Leipziger Einrichtungen auf der Website www.wissen-in-leipzig.de veröffentlicht. Dort können Interessierte unter dem Punkt „Meine Nacht“ sich ihre bevorzugten Veranstaltungen zusammenstellen.

    Worauf können Gäste an der HTWK Leipzig gespannt sein?

    Besucherinnen und Besucher können an der HTWK Leipzig virtuelle Welten erleben: Das Foyer des Lehr- und Laborgebäudes Nieper-Bau wird am Abend der Wissenschaftsnacht als virtueller Ausstellungsraum begehbar sein. Gäste entdecken dort im 360-Grad-Blickwinkel alle Aktionen und werden dort auch HTWK-Rektor Mark Mietzner antreffen. Von dort aus können Interessierte weitere Aktionen in Virtual Reality (VR) erleben und einen Blick ins Bauen der Zukunft mit Carbonbeton werfen oder interaktiv ein bodenmechanisches Labor besichtigen. Zur optimalen Darstellung können die Aktionen mit einer VR-Brille erlebt werden. Alle Aktionen sind auch ohne VR-Brille und beispielsweise per Tablet oder Computer ansehbar.

    Besucherinnen und Besucher können sich eine VR-Brille aus Pappe bei der HTWK Leipzig abholen oder per Post zusenden lassen (nutzbar für Smartphones mit bis zu 8,5 cm Breite). Das Angebot an VR-Brillen ist begrenzt, so dass keine Gewähr besteht. Anfragen richten Interessierte an: lndw2021@htwk-leipzig.de.

    Empfehlungen für Kinder

    Kinder im Alter von 9 bis 13 Jahren können bei der digitalen Schnitzeljagd der HTWK-Bibliothek sowohl Wissen als auch Spielespaß miteinander verknüpfen. Wer sich auskennt mit Computerspielen, Social Media und Fakten rund ums Internet, kann am Ende eine Überraschung erhalten. Weiter wird es eine Bastelaktion mit Beton geben. Kinder können hier zu Hause Kühlschrankmagneten selbst herstellen. Eine Anmeldung zur Bastelaktion ist notwendig.

    Experimente, Demonstrationen, Vorträge

    Ab 18 Uhr werden verschiedene Experimente und Demonstrationen vorgeführt: Interessierte können an einem interaktiven Versuchsstand selbst die Leistung einer Photovoltaik-Anlage vermessen und testen. Sie können sich mit aktuellen Herausforderungen der Elektromobilität befassen oder sich bei der Frage „Sind Roboter unter uns?“ auf unterhaltsame Weise mit exemplarischen Anwendungsbeispielen der Robotertechnik auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz beschäftigen. Weitere Demonstrationen gibt es im Bereich „3D-Druck im Maschinenbau“, bei der „3D-Modellierung im archäologischen Kontext“ sowie bei den Workshops „Kunststoffe – verachtete Alltagshelden?“ und „Nachhaltige Lebensweise: Wie innovativ können Verpackungen aktuell sein?“. Auch das Sanitärtechniklabor, das auch liebevoll „Klo-Labor“ genannt wird, ist mit Anmeldung geöffnet.

    Daneben gibt es verschiedene Vorträge, darunter zu den „Ursachen der Überschuldung von Privatpersonen“ und zur Frage „Was ein Klumpen Knete und Kartoffelsuppe mit Statistik zu tun haben?“. Lediglich für den zweiten „MuseumsIMPULS“ müssen sich Interessierte vorher anmelden.

    Was gibt es noch?

    Unsere Gäste können außerdem entdecken, wie Kuka-Roboter arbeiten, wie Grundstücke vor Überflutung durch Starkregen geschützt werden können oder wie Beton-Kanus gebaut werden. Außerdem zeigen die Nao-Fußballroboter der HTWK Leipzig am Abend ihr fußballerisches Können, das Graduiertenzentrum präsentiert die besten Einsendungen des Promovierenden-Wettbewerbs als Video und es wird ein Workshop zur Studienorientierung angeboten. Und all jene Besucherinnen und Besucher, die zwischendrin etwas Musik lauschen wollen, können sich ein kurzes Konzert des HTWK Orchesters gönnen.

    Zum gesamten Programm

    Am 16. Juli 2021 finden Sie auf der Programmseite auch unseren virtuellen Ausstellungsraum (3D) und unser Social Media-Gewinnspiel.

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    HTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵HTWK > ForschenHTWK > Hochschule > Aktuelles
    news-4077Fri, 11 Jun 2021 12:07:00 +0200Kohleausstieg: Großforschungszentrum im Mitteldeutschen Revier geplanthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/kohleausstieg-grossforschungszentrum-im-mitteldeutschen-revier-geplantDie HTWK Leipzig bewirbt sich eng vernetzt mit Wissenschaft und Wirtschaft um ein neues Großforschungszentrum unter dem Namen EARTH

    Ein internationaler Verbund aus Spitzenforscherinnen und Spitzenforschern will künftig ingenieur- und naturwissenschaftliche sowie sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Expertise in einem neuen Großforschungszentrum bündeln. Unter dem Namen EARTH (Erde) soll es mit seinen Erkenntnissen Lösungen für einen klima- und umweltgerechten Wandel liefern und nachhaltige Arbeitsplätze schaffen. In einem dezentralen Standortnetzwerk in Sachsen und Sachsen-Anhalt sollen die grenzübergreifenden Potenziale im gesamten Mitteldeutschen Revier voll ausgeschöpft werden.

    EARTH steht abgekürzt für Education, Application, Research und Transfer in einem Hub“ und führt damit Bildung, Anwendung, Forschung und Transfer in einem Zentrum zusammen.

    Mit dem Vorschlag bewirbt sich der Verbund bei dem Ideenwettbewerb „Wissen schafft Perspektiven für die Region!“. Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) sieht in dem Wettbewerb Chancen für eine neue Gründerzeit im Freistaat. Kurz nach der Einigung zum Kohleausstieg sagte er am 16. Januar vergangenen Jahres in Görlitz: „Man darf nicht klein denken bei diesem Prozess, wir müssen groß denken. Wir haben jetzt die Chance, Dinge zu tun, die bisher nicht möglich sind.“ Das soll EARTH leisten.

    Generationengerechtigkeit sichern. Mehr Zusammenarbeit wagen!

    Als energie- und umwelttechnischer Exzellenzträger soll das geplante Zentrum gemeinsam mit den besten Köpfen der Welt zu strategisch relevanten Themen in den Fachgebieten Energietechnik sowie Klima- und Umweltschutz forschen. Der Verbund nutzt nach eigener Darstellung europaweit einmalige Standortvorteile aus, um wegweisende grüne Technologien und Landnutzungskonzepte im realen Maßstab zu erproben. Prof. Markus Krabbes, Professor für Informationssysteme der HTWK Leipzig, betont als einer von vier Sprecherinnen und Sprechern des Projekts: „Wir sehen in diesen Themen einen jahrzehntelangen Wachstumsmotor und einen wichtigen Beitrag für die technologische Souveränität Deutschlands und Europas.“ EARTH solle zukünftig neue Wege einer strukturellen Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft gehen – und böte damit ein attraktives Umfeld, um innovative Zweige der Hightech-Industrie und Start-ups anzusiedeln.

    Transfer beschleunigen. Klimawandel stoppen.

    Ein ungebremster Klimawandel hätte katastrophale Folgen. Deshalb will der Verbund dazu beitragen, klima- und umweltgerechte Lösungen flächendeckend schneller umzusetzen. EARTH vernetzt sich dazu eng mit regionalen und überregionalen Unternehmen und schafft innovative Formate für eine verstärkte gesellschaftliche Teilhabe. Prof. Astrid Lorenz, Dekanin der Fakultät Sozialwissenschaften und Philosophie der Universität Leipzig, erklärt: „Selbst die besten technologischen Innovationen sind nutzlos, wenn sie gesellschaftliche Spaltungen vorantreiben oder nicht von den Menschen angenommen werden.“ EARTH verbindet daher sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Expertise, um wegweisende Teilhabe- und Management-Strategien zu entwickeln. „Damit wollen wir weltweit Unternehmen, Kommunen und Länder darin unterstützen, den lokalen Wandel maßgeschneidert zu gestalten und zu begleiten“, so Lorenz weiter. Ländergrenzen spielen keine Rolle:

    Hintergrund

    Der Bund und der Freistaat Sachsen haben den Wettbewerb „Wissen schafft Perspektiven für die Region!“ ausgelobt. Sie stellen künftig eine Förderung von bis zu 340 Millionen Euro pro Jahr in Aussicht. Mit dem Geld sollen im Mitteldeutschen Revier und in der Lausitz zwei neue Großforschungszentren angesiedelt werden.

    Die eingesetzte Perspektivkommission soll im 3. Quartal 2021 bis zu drei Vorschläge pro Region auswählen. Nach einer halbjährigen Förderphase entscheiden Bund und Freistaat gemeinsam, welche beiden Konzepte den endgültigen Zuschlag erhalten.

    Weitere Informationen finden Sie auf der Website:

    earth-institute.de

    EARTH zusammengefasst

    • Thema: Klimawandel und nachhaltige Transformation
    • Ziel: Das Mitteldeutsche Revier zu einer international ausstrahlenden Modell- und Laborregion für eine klima- und umweltgerechte Transformation gestalten.
    • Komplexe Herausforderungen: Tiefgreifende Umbrüche in Industrie, Wirtschaft und Gesellschaft; zunehmende gesellschaftliche Spaltung
    • Wissenschaftliche Einrichtungen: HTWK Leipzig, Universität Leipzig, Hochschule Anhalt, Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, Deutsches Biomasseforschungszentrum, European Center for Power Electronics, Naturkundemuseum Leipzig, u.a.
    • Beteiligte Wirtschaftspartnerinnen und -partner: Unternehmerverband Sachsen, Mitteldeutsche Braunkohlegesellschaft mbH (MIBRAG), Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV), Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG), MOVE ON Energy GmbH, Siemens AG, OPAL-RT Germany GmbH, m3 management consulting GmbH (msg Gruppe), u.a.
    • Konzeptionsgremium: Prof. Dr. Annett Baasch, Prof. Dr. Christian Breyer, Prof. Dr. Thomas Bruckner, Prof. Dr. Faouzi Derbel, Dr. Sebastian Gölz, Prof. Dr. Hans-Martin Henning, Prof. Dr. Anita Kirmer, Prof. Dr. Thomas Komma, Prof. Dr. Markus Krabbes, Dr. Ronny Maik Leder, Prof. Dr. Thomas Lenk, Dr. Volker Lenz, Prof. Dr. Astrid Lorenz, Prof. Dr. Michael Nelles, Prof. Dr. Andreas Pretschner, Dr. Sönke Rogalla, Prof. Dr. Jens Schneider, Prof. Dr. Sabine Tischew

    Prof. Dr. Christian Breyer von der LUT University in Finnland ist Experte für Solare Ökonomie. Er ist einer der international führenden Forscher im Bereich kosten- und nachhaltigkeitsoptimierte Energiewende sowie u.a. Gutachter von IPCC Berichten.

    Prof. Dr. Markus Krabbes von der HTWK Leipzig ist Experte für Forschungsmanagement. Der regional bestens vernetzte Ingenieur war langjähriger Prorektor Forschung und ist u.a. Vorstandsvorsitzender der Zukunftsstiftung Südraum Leipzig.

    Prof. Dr. Astrid Lorenz von der Universität Leipzig ist Politikwissenschaftlerin, Dekanin der Fakultät Sozialwissenschaften und Philosophie sowie u.a. Koordinatorin des Jean-Monnet-Spitzenforschungszentrums.

    Prof. Dr. Sabine Tischew von der Hochschule Anhalt ist Expertin für Vegetationskunde und Landschaftsökologie, Vizepräsidentin für Forschung, Transfer und Nachhaltigkeit sowie u.a. Sprecherin des Deutschen Netzwerks Renaturierung.

    Autor: Bela Truschenski

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    HTWK > Forschen
    news-4424Wed, 09 Jun 2021 11:40:00 +0200Kompetenzzentrum für Werkstoffforschung gegründethttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/kompetenzzentrum-fuer-werkstoffforschung-gegruendetMit der Gründung des Kompetenzzentrums sollen interdisziplinäre Projekte zur Werkstoffforschung an der HTWK Leipzig gestärkt werden

    Am 8. Juni 2021 hat die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) ein neues Kompetenzzentrum für Werkstoffforschung gegründet. Damit erleichtert die Hochschule eine interdisziplinäre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Materialforschung und eine fakultäts­übergreifende Nutzung vorhandener Gerätetechnik für analytische und werkstoffdiagnos­tische Fragestellungen. Die Gründung wurde im Beisein von Prorektor Prof. Dr.-Ing. Ralf Thiele und den fachlich beteiligten Professoren Robert Böhm (Professur für Leichtbau mit Verbundwerkstoffen), Paul Rosemann (Professur für Werkstofftechnik), Christian Wagner (Professur für Baustoffe) und Klaus Holschemacher (Professur für Stahlbetonbau) vollzogen.

    Prof. Dr.-Ing. Ralf Thiele, Prorektor Forschung an der HTWK Leipzig: „Wir als  HTWK Leipzig fühlen uns der FONA-Strategie, der Forschung für Nachhaltigkeit, verpflichtet. Dabei nimmt die Erforschung und Entwicklung von ressourcenschonenden und nachhaltigen Baustoffen und Hochleistungswerkstoffen zunehmend eine zentrale Rolle ein, um auf vielfältigen Wegen nach Lösungen für gesellschaftlich relevante Herausforderungen insbesondere in Bezug auf den Klima- und Umweltschutz zu forschen. Mit der Konzentration und Bündelung der Kompetenzen und dem Ausbau des Bereichs durch das neu geschaffene Kompetenzzentrum für Werkstoffforschung wollen wir künftig noch besser wissenschaftliche Fortschritte für Branchen wie die Bauindustrie, den Maschinenbau oder die Energietechnik erzielen.“

    Ziel: Werkstoffforschung als Forschungsschwerpunkt etablieren

    Die Mitglieder des neugeschaffenen Kompetenzzentrums für Werkstoffforschung wollen in der Zukunft gemeinsam interdisziplinäre Forschungsprojekte auf dem Gebiet der Materialforschung anstoßen, die Beschaffung neuer Großgeräte organisieren und so in den nächsten Jahren die Werkstoffforschung als einen zukünftigen Schwerpunkt an der HTWK Leipzig etablieren. Dabei ist eine Zusammenarbeit mit dem Analytischen Zentrum des Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Zentrums (MNZ) der Hochschule genauso vorgesehen wie mit interessierten Forscherinnen und Forschern aller Fakultäten.

    Am Kompetenzzentrum für Werkstoffforschung sind fachlich beteiligt die vier Initiatoren:

    Prof. Dr.-Ing. habil. Robert Böhm bekleidet seit 2020 die Professur „Leichtbau mit Verbundwerkstoffen“ an der Fakultät Ingenieurwissenschaften. Er ist ausgewiesener Experte in den Bereichen Leichtbau, Faserverbund­werkstoffe (FVW), multifunktionale Werkstoffe, Werkstoffmechanik und experimentelle Werkstoffdiagnostik. Er arbeitet auf dem Gebiet der maßgeschneiderten Verbundwerkstoffe und befasste sich in den letzten Jahren mit der Entwicklung maßgeschneiderter Kohlenstofffasern (CF) für Anwen­dungen im Bauwesen, in der Luftfahrt und im Automobilbau.

    Prof. Dr.-Ing. Paul Rosemann bekleidet seit 2021 die Professur „Werkstofftechnik“ an der Fakultät Ingenieurwissenschaften. Als ausgewiesener Experte in den Bereichen Werkstofftechnik, Metallurgie, Wärmebehandlung, Werkstoffprüfung, Struktur-, Gefüge- und Oberflächenanalytik, Schadensanalyse sowie Korrosion metallischer Werkstoffe beschäftigt er sich in Forschungsprojekten und Publikationen u.a. mit der Interaktion zwischen Gefüge, Oberfläche und Korrosionsbeständigkeit nichtrostender Stähle. Für diese Werkstoffgruppe entwickelt und nutzt er verschiedene neuartige elektrochemische Prüf- und Untersuchungsmethoden.

    Prof. Dr.-Ing. Christian Wagner bekleidet seit 2017 die Professur „Baustofflehre“ an der Fakultät Bauwesen. Er verfügt über langjährige Erfahrungen und internationale Branchenkenntnisse in den Bereichen Beton- und Stahlbetonbau, Instandsetzung und Verstärkung von Bauwerken, mineralisch gebundene Baustoffe mit Kurzfaserbewehrung, Baustoffprüfung sowie Qualitätssicherung von Baustoffen. Unter anderem entwickelte er Hochleistungsbaustoffe und Modelle für das Verbundverhalten zwischen Altbeton und faserverstärkten Instandsetzungs- oder Verstärkungsschichten.

    Prof. Dr.-Ing. Klaus Holschemacher bekleidet seit 1996 die Professur für Stahlbetonbau. An der Fakultät Bauwesen gründete er 2006 das Institut für Betonbau (IfB) und leitet es bis heute. Das IfB befasst sich mit Massivbau und nachhaltigem Bauen. Umweltkonforme und nachhaltige neue Baustoffe spielen eine wichtige Rolle in Forschungsprojekten, ebenso baustoffliche und bauteilspezifische Analysen. Das IfB wirkte auch am weltweit ersten Gebäude aus Carbonbeton mit und ist zudem der dritte Standort des Carbonbetontechnikums Deutschland. In weiteren Forschungsschwerpunkten befasst er sich mit der Entwicklung von Hochleistungsbeton, faserbewehrtem Beton und Holz-Beton-Verbundwerkstoffen.

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    HTWK > Forschen
    news-3963Tue, 08 Jun 2021 11:17:00 +0200Wie Phönix aus der Aschehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wie-phoenix-aus-der-ascheDie deutsche Solarindustrie hat wechselhafte Zeiten hinter sich. Viele Hersteller der ersten Stunde sind heute insolvent. Doch mittlerweile gibt es eine neue Generation an Start-ups, die in enger Kooperation mit Forschungseinrichtungen wie der HTWK Leipzig neue Geschäftsmodelle vorantreibt.

    Vor 21 Jahren begann in Deutschland der Siegeszug der Solarenergie. Damals, zum 1. April 2000, trat das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Kraft. Dank dieser staatlichen Förderung stieg der Beitrag regenerativer Energien zum Gesamtstromverbrauch von damals sechs auf stolze 45 Prozent im Jahr 2020. Etwa ein Fünftel davon entfällt auf Solarstrom. In den Anfangsjahren bescherte die steigende Nachfrage nach Solartechnik deutschen Unternehmen ein rasantes Wachstum. Doch aufgrund zunehmender internationaler Konkurrenz und sinkender Förderung brach die deutsche Solarindustrie 2012 zusammen. Innerhalb von zwei Jahren ging mehr als die Hälfte aller Arbeitsplätze verloren. Heute wird nur noch ein verschwindend geringer Anteil an Solarmodulen in Deutschland produziert.

    „Trotzdem ist die Solartechnologie ein voller Erfolg. Innerhalb weniger Jahre sind Solarmodule für Privatpersonen erschwinglich geworden. Und erst vor kurzem wurden in Spanien und in Deutschland die ersten Solarparks eröffnet, die ganz ohne staatliche Förderung errichtet wurden“, so Jens Schneider, Professor für Vernetzte Energiesysteme an der HTWK Leipzig. Außerdem hat die Krise neue Unternehmen hervorgebracht, die am weltweit anhaltenden Boom teilhaben. Sie haben sich spezialisiert auf forschungs- und entwicklungsintensive Bereiche, unter anderem Messsysteme zur Qualitätskontrolle.

    Sonnensimulatoren aus Leipzig

    Zu dieser neuen Generation an Solarunternehmen gehört Wavelabs. Das Leipziger Unternehmen hat sich auf die Fertigung von Sonnensimulatoren spezialisiert. Dabei handelt es sich um spezielle Lampen, die das Lichtspektrum der Sonne nachbilden. In jeder Solarzellenfabrik steht mindestens ein Sonnensimulator für die Qualitätskontrolle. Vor dem Verkauf wird jede produzierte Solarzelle daraufhin geprüft, wie viel elektrische Energie sie aus Licht gewinnen kann. „Dazu wird die Zelle oder das Modul mit einer Art künstlicher Sonne beleuchtet, die resultierende Strom-Spannungs-Kennlinie gemessen und der Wirkungsgrad ermittelt. Die Beleuchtungssituation muss für jede Zelle identisch sein, um diese vergleichen zu können. Sie entspricht etwa der Helligkeit eines klaren, sonnigen Sommertags in Deutschland“, erklärt Dr. Torsten Brammer, Geschäftsführer von Wavelabs. Der so ermittelte Wirkungsgrad entscheidet maßgeblich über den erzielbaren Verkaufspreis der Solarzelle.

    Herkömmliche Sonnensimulatoren nutzen als Leuchtmittel eine Xenonlampe. Weil die Farbtemperatur dem Tageslicht recht nahe kommt, wird dieser Lampentyp beispielsweise auch in Fotoblitzanlagen verwendet. Doch was für die Fotografie ausreicht, ist für die Vermessung von Solarzellen ziemlich ungenau. Das Lichtspektrum weicht in seiner Verteilung bis zu 25 Prozent von der definierten Norm eines klaren, sonnigen Tages ab. Diese Abweichung reduziert die Genauigkeit der Wirkungsgradbestimmung einer Solarzelle. Die Simulatoren von Wavelabs hingegen nutzen 21 verschiedenfarbige LEDs, um das Sonnenlicht möglichst genau über das gesamte Spektrum nachzubilden. „Wir erreichen damit eine Normabweichung von nur fünf Prozent“, so Brammer. Für Solarzellenhersteller bedeutet das: Sie können Käuferinnen und Käufern von Solaranlagen genauer vorhersagen, wie viel Solarstrom sie produzieren werden.

    Ziel: Sonnenlicht mit LEDs imitieren

    Doch ein Problem tritt sowohl bei Xenonlampen als auch bei LEDs auf: Das Lichtspektrum verändert sich in Abhängigkeit der Temperatur. Grob gesagt: Je wärmer die Lampe, desto rötlicher das Licht. In einer modernen Solarfabrik wird der Sonnensimulator mehrmals pro Sekunde ein- und ausgeschaltet; Temperatur und Lichtspektrum verändern sich permanent. Wie eine temperaturabhängige, unmittelbare Nachregelung des Lichtspektrums möglich ist, hat ein Wissenschaftlerteam der HTWK Leipzig zusammen mit Wavelabs und dem Fraunhofer-Institut für Silizium-Photovoltaik (Fraunhofer CSP) in Halle drei Jahre lang erforscht.

    Das Zustandekommen des Projekts ist maßgeblich Jens Schneider zu verdanken. Als Doktorand lernte er auf der Weltsolarkonferenz 2003 Torsten
    Brammer kennen, der auf einem ähnlichen Gebiet forschte. Kurze Zeit später zogen beide nach Bitterfeld. Schneider wurde Forschungsingenieur beim Solarmodulhersteller CSG Solar, Torsten Brammer fing bei Q Cells an. Als die Solarindustrie in die Krise geriet, gründete Brammer Wavelabs, Schneider wechselte zurück in die Wissenschaft: Erst als Gruppenleiter zum Fraunhofer CSP und dann 2014 als Stiftungsprofessor an die HTWK Leipzig. „Über die Jahre haben Torsten Brammer und ich stets Kontakt gehalten. Da lag es nahe, ein gemeinsames Forschungsprojekt zu starten“, so Schneider. Für das Projekt holte er außerdem seinen HTWKKollegen und Messtechnikspezialisten Prof. Mathias Rudolph ins Boot.

    Gemeinsam untersuchten die Wissenschaftler den sogenannten Drift, also die Farbveränderung der verschiedenen LEDs in Abhängigkeit ihrer Temperatur, und erstellten darauf aufbauend ein mathematisches Modell. Doktorand Julian Hofbauer erzählt: „Dieses Modell habe ich anschließend in eine Simulationsumgebung integriert. Damit konnte ich einen Regelungsalgorithmus entwickeln, der die verschiedenen LEDs automatisch zuschaltet oder dimmt, um trotz Temperaturschwankungen stets möglichst nahe an das Lichtspektrum der Sonne heranzukommen.“ Die entstandene Reglung steuert alle zwei Millisekunden die Helligkeit der 21 LEDs individuell nach. „Durch sogenannte Fuzzy-Algorithmen werden Unsicherheiten in der Bewertung der gemessenen Daten erkannt. Die Nachregelung wird damit besser und realitätsnaher“, ergänzt Rudolph.

    Wavelabs arbeitet nun daran, die Ergebnisse des Forschungsprojekts in die Software seiner Sonnensimulatoren zu integrieren. „Außerdem planen wir gemeinsam mit der HTWK Leipzig bereits ein neues Forschungsprojekt. Darin wollen wir untersuchen, inwieweit aus auffälligen Messwerten in der Qualitätskontrolle auf Fehlerursachen in der Produktion rückgeschlossen werden kann“, so Brammer.

    Fehler analysieren

    Zwischen dem in der Fabrik unter Laborbedingungen gemessenen Wirkungsgrad und der tatsächlich erzielten Strommenge auf einem Hausdach oder im Solarpark können sich erhebliche Abweichungen ergeben. Die Gründe hierfür sind vielfältig, erklärt Stephan Schönfelder, Professor für Simulation energetischer und technischer Systeme an der HTWK Leipzig: „Zuallererst scheint die Sonne eben nicht immer so kräftig wie an einem klaren Sommertag. Außerdem können Staub und grobe Verschmutzungen die Leistung der Solarmodule beeinträchtigen. Aber es passiert eben auch, dass in der Verarbeitung von Solarzellen zu Solarmodulen oder durch Belastungen wie Wind und Schnee im späteren Lebenszyklus Lötstellen brechen oder andere technische Defekte entstehen.“ Laut einer Studie des Bayerischen Zentrums für Angewandte Energieforschung von 2017 betrifft das rund sechs Prozent der in Deutschland installierten Anlagen. Um solche technischen Defekte zu erkennen, haben drei Wissenschaftler des Fraunhofer CSP sich 2018 mit dem Start-up Denkweit selbstständig gemacht. Sie entwickeln Messgeräte, die elektrische Ströme in Solarzellen und Batterien anhand ihres Magnetfelds erkennen und visualisieren. Die Idee dahinter: Jedes stromdurchflossene Bauteil, also auch ein Solarmodul, erzeugt ein eigenes Magnetfeld. Verändert sich der Stromfluss, ändert sich zugleich das Magnetfeld.

    In einem gemeinsamen Forschungsprojekt entwickelt die HTWK Leipzig zusammen mit Denkweit und vier weiteren Partnern seit Juli 2019 das Messverfahren weiter. „Damit der Sensor des Messgeräts erkennt, um was für einen Fehler es sich handelt, simulieren wir an der HTWK Leipzig verschiedene Fehlerszenarien am Computer. Aus dem Vergleich mit den selektiven Signalen des Sensors können wir Rückschlüsse auf die direkte Fehlerquelle ziehen“, sagt Schönfelder. Mit den von der HTWK Leipzig bereitgestellten Daten konnte Denkweit den Sensor bereits auf seine Genauigkeit testen.

    Im Sommer 2020 folgte der erste Feldtest in Solarparks. „Die vielen neuen Messdaten helfen, die Simulationsmodelle weiterzuentwickeln und die Fehlermechanismen besser zu verstehen“, sagt Dr. Kai Kaufmann, operativer Geschäftsführer von Denkweit. „Damit unterstützen wir die Verbesserung des Messverfahrens“, ergänzt Schönfelder. Im Forschungsprojekt soll der Sensor mit einem Reinigungsroboter für Solarmodule verknüpft werden. Während der Roboter die Module reinigt, soll der Sensor parallel erkennen, ob das Modul noch ordnungsgemäß funktioniert. Der Sensor kann aber auch in einem Handgerät oder Prüfroboter verbaut werden, sodass das Messgerät an möglichst vielen verschiedenen Solaranlagen eingesetzt werden kann. Im Gegensatz zu bisherigen Prüfmöglichkeiten kann mit dem neuen System direkt an der Anlage die Funktionalität getestet werden – ohne Module abzubauen und ohne den Anlagenbetrieb zu unterbrechen. Bis Februar 2022 soll das Forschungsprojekt abgeschlossen werden. Der Reinigungsroboter mit integriertem Messsensor soll dann auf den Markt kommen.

    Aufschwung dank Forschung

    Die Forschungsexpertise der HTWK Leipzig im Bereich Photovoltaik ist mittlerweile auch über die Grenzen Mitteldeutschlands hinaus bekannt. So kooperiert Stephan Schönfelder in einem weiteren Projekt mit dem Freiburger Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme und süddeutschen Sondermaschinenherstellern, die Produktionsequipment für Solarzellenfabriken auf der ganzen Welt anbieten. Und auch Mathias Rudolph forscht gemeinsam mit einem bayerischen Sondermaschinenhersteller, der auf den Bau von Solarparks in Wüstenregionen spezialisiert ist.

    Fazit: In Deutschland werden zwar fast keine Solarzellen mehr hergestellt. Doch das Fachwissen, die jahrelange Erfahrung und die gute Vernetzung zwischen Wissenschaft und Praxis hierzulande sorgen nun für einen neuen Aufschwung von Unternehmen. Ihre wissensintensiven Technologien exportieren sie in die ganze Welt und lassen so die Solarindustrie wie Phönix aus der Asche neu auferstehen. Damit leisten sie einen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels und zur Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft.

    Prof. Dr. Mathias Rudolph (*1968) ist seit 2013 Professor für Industrielle Messtechnik an der HTWK Leipzig. Bereits zuvor befasste sich der promovierte Elektrotechnik-Ingenieur von 2006 bis 2013 bei Siemens in Erlangen mit der Simulation und Energieeffizienz von Werkzeugmaschinen.

    Prof. Dr. Jens Schneider (*1975) war von 2014 bis 2019 Stiftungsprofessor für die Mechanik von Werkstoffen der Photovoltaik, anschließend Honorarprofessor für Energiesystemtechnik und ist seit 2021 Professor für Vernetzte Energiesysteme an der HTWK Leipzig. Zuvor forschte er am Fraunhofer Center for Economics of Materials und war von 2011 bis 2018 Gruppenleiter für Solarmodultechnologie am Fraunhofer CSP. Vor seinem Wechsel in die Wissenschaft war Schneider sechs Jahre lang in der Solarindustrie tätig.

    Prof. Dr. Stephan Schönfelder (*1980) ist seit 2014 Professor für Simulation energetischer und technischer Systeme an der HTWK Leipzig. Zuvor forschte der promovierte Maschinenbau-Ingenieur zehn Jahre lang am Fraunhofer CSP und Fraunhofer IMWS in Halle zur mechanischen Zuverlässigkeit von Produkten der Silizium-Photovoltaik und Halbleiterindustrie.

    Dieser Text erschien zuerst im Forschungsmagazin Einblicke 2020/21 der HTWK Leipzig. Hier können Sie das Magazin digital lesen oder kostenfrei abonnieren.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-4030Tue, 01 Jun 2021 16:00:00 +0200Ausschreibung für zwei HTWK-Promotionsstipendienhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/ausschreibung-fuer-zwei-htwk-promotionsstipendien-1Bis zum 1. September 2021 können sich Absolventinnen und Absolventen mit einem Masterabschluss für ein Promotionsstipendium der HTWK bewerben.Sie haben Ihr Masterstudium erfolgreich abgeschlossen und wollen nun ein spannendes wissenschaftliches Projekt, das Sie im Rahmen einer Promotion umsetzen? Motivierte und exzellente Nachwuchsforschende können sich ab sofort für ein Promotionsstipendium der HTWK bewerben.

    Förderziel
    Ziel der Förderlinie ist die Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses und damit verbunden die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der HTWK Leipzig in Forschung, Entwicklung und Lehre.

    Fördergegenstand
    Gefördert wird die Durchführung kooperativer Promotionsvorhaben mit einer Förderdauer von max. drei Jahren.

    Promotionsstipendium
    in Höhe von 1.600 EUR pro Monat

    Sach- und Reisekosten
    Ausgaben für Reisen sowie Aufwendungen für Sachmittel im Rahmen der Promotion in Höhe von bis zu 1.600 EUR pro Jahr

    Bewerbungsvoraussetzungen
    •   Ein Masterabschluss der HTWK Leipzig

    •   Eine Doppelförderung ist ausgeschlossen.
        Eine Nebentätigkeit ist bis maximal zehn Stunden in der Woche zulässig.

    •   Eine Förderung ist ausgeschlossen, wenn die/der Antragstellende zuvor bereits   
        eine Förderung für die Dauer von zwölf Monaten oder länger für die Arbeit an der
        Dissertation erhalten hat.

    Folgende Unterlagen sind einzureichen

    1. Motivationsschreiben (max. zwei A4-Seiten)
    2. Exposé zum Promotionsvorhaben inkl. Forschungsstand, Forschungsfrage/Hypothesen, Theoretischen Vorüberlegungen, Methoden, Arbeits- und Zeitplan, Gliederung (max. zehn A4-Seiten, wobei die Literaturliste aus der Zählung ausgenommen ist).
    3. Erläuterung der Einordnung des Promotionsvorhabens in mindestens einen der HTWK-Forschungsschwerpunkte bzw. den Forschungskontext der betreuenden HTWK-Professorin/des betreuenden HTWK-Professors
    4. Empfehlungsschreiben der betreuenden HTWK-Professorin/des betreuenden HTWK-Professors
    5. Betreuungszusage einer Professorin/eines Professors der kooperierenden promotionsberechtigten Einrichtung
    6. Wissenschaftlicher Lebenslauf (max. drei A4-Seiten)
    7. Kopie des zur Promotion berechtigenden Abschlusszeugnisses.

    Die Bewerbungs- und Fördervoraussetzungen können Sie im Detail in der Förderrichtlinie für das HTWK Promotionsstipendium nachlesen.

    Bewerbungsfrist ist der 1. September 2021.

    Masterabsolventinnen der HTWK Leipzig sind ausdrücklich aufgefordert, sich bewerben.

    Die Entscheidung über eine Förderung erfolgt nach einer eingehenden Prüfung der Anträge unter Zugrundelegung der Ausschreibungskriterien durch eine hochschul-interne Kommission bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Hochschul-leitung, des Referates Forschung und des Wissenschaftlichen Beirates des Graduiertenzentrums. Es besteht kein Anspruch auf Förderung. Ablehnungen werden grundsätzlich nicht begründet.

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    news-3998Tue, 01 Jun 2021 09:36:00 +0200Kita-Arbeit ist kein Kinderspielhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/kita-arbeit-ist-kein-kinderspiel„Unter den derzeitigen Arbeitsbedingungen in Kindertagesstätten ist es schwierig, den Beruf als Pädagogin oder Pädagoge gesund bis zur Rente auszuüben“, sagt Daniela Großmann. Doch was müsste sich ändern, um den Arbeitsalltag zu verbessern? Auf der Suche nach einer Antwort begann die Sozialpädagogin an der HTWK Leipzig zu forschen.Mehrere hundert Kita-Erzieherinnen und -Erzieher zogen am Weltkindertag 2018 durch die Leipziger Innenstadt. Ihr Anliegen: auf die schlechten Arbeitsbedingungen hinweisen. Sie forderten mehr Personal, einen besseren Betreuungsschlüssel und vor allem mehr Zeit für die Kinder. Im Folgejahr wurden zwar mehrere Kitas neu eröffnet und damit weitere Kita-Plätze geschaffen, doch es mangelt weiterhin an Fachkräften.

    Die Sorgen und Nöte von pädagogischen Fachkräften, Kita-Leitungen und Eltern kennt auch Daniela Großmann gut. Die 40-Jährige ist selbst zweifache Mutter. Nach ihrer Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau und ihrem Sozialpädagogik-Studium arbeitete sie ab 2011 in Kitas. In Gesprächen beklagten Kolleginnen und Kollegen immer wieder die gleichen Probleme: stetiger Personalausfall oder -wechsel, zu große Kindergruppen, immer mehr Aufgaben, höhere fachliche Anforderungen und zusätzlicher Stress durch An- und Umbauten der Einrichtungen.

    Erste Regionalstudie

    Großmann wollte deshalb herausfinden, wie zufrieden Fachkräfte und Kita-Leitungen in Leipzig tatsächlich mit ihrer Arbeit sind. Im Juli 2016 begann sie für ihre kooperative Promotion an der HTWK Leipzig und der Universität Leipzig zu forschen. In einer empirischen Vergleichsstudie untersuchte sie am Beispiel von zehn Leipziger Kitas die Arbeitszufriedenheit und das Belastungsempfinden von Fachkräften. Diese arbeiteten entweder nach dem pädagogischen Handlungskonzept des Situationsansatzes oder der offenen Arbeit. Weder eine solche Regionalstudie noch einen konzeptionellen Vergleich gab es bislang.

    Beim etablierten Situationsansatz greifen die Fachkräfte alltägliche Lebenssituationen der Jungen und Mädchen in ihrer feststehenden Kindergruppe auf, um sie auf eine selbstbestimmte Lebensführung vorzubereiten. Hingegen stehen in der offenen Arbeit die Selbstbildungsprozesse der Kinder stärker im Fokus, die Fachkräfte geben lediglich Impulse. Die Kinder können dabei selbst wählen, mit wem und in welchem der zugehörigen Funktionsräume, zum Beispiel in der Kinderküche, im Bau- oder Musikzimmer, sie ihre Zeit verbringen.

    Einige „völlig überfordert“

    Für ihre Doktorarbeit beantworteten die Fachkräfte einen Fragebogen mit mehr als 600 Einzelitems. Insgesamt 74 Pädagoginnen und Pädagogen antworteten; die zehn Kita-Leiterinnen gaben zusätzlich Interviews. „Bei der Auswertung bestätigte sich weitestgehend, was die Medien suggerieren“, so die Doktorandin: Über die Hälfte der pädagogischen Fachkräfte gab an, mit den Arbeitsanforderungen mindestens „zunehmend“ bis „völlig überfordert“ zu sein. Auch die Leiterinnen berichten von einer grundlegend hohen Arbeitsbelastung. Das Stimmungsbild zeigte außerdem, dass die Leiterinnen und Fachkräfte des Situationsansatzes insgesamt ein wenig zufriedener in ihrem Tätigkeitsfeld sind als jene der Offenen Arbeit. Diese sprachen sich hingegen positiver in Bezug auf Gebäude, Ausstattung, verfügbare Finanzen sowie den Zugang zu Weiterbildungen aus.

    Kleinere Gruppen gewünscht

    Um die hohe Arbeitsbelastung zu mindern, wünschen sich die Befragten vor allem einen besseren Personal- und Betreuungsschlüssel. „Wären die Gruppen kleiner, würden viele Probleme wegfallen oder zumindest besser zu handhaben sein“, meint eine Kita-Leiterin.

    Gerade in Krankheitszeiten sei die Belastung sehr hoch, weil dann durchschnittlich 20 Kinder gleichzeitig betreut werden müssen. „In dieser Zeit tun mir die Kinder sehr leid“, so eine Erzieherin. Mehr Zeit wünschen sich die Befragten auch, um die Entwicklung der Kinder beobachten oder neue Projekte planen zu können, um neue Kompetenzen zu erwerben, ihre pädagogische Arbeit weiterzuentwickeln und die Zusammenarbeit mit den Eltern voranzubringen. Auch eine Entlastung bei den Verwaltungsaufgaben sei dringend erforderlich.

    Überraschend war für Großmann, dass Teams in der Offenen Arbeit eher Berührungsängste gegenüber Kindern aus anderen Kulturen oder mit Behinderungen haben als Teams im Situationsansatz. Dabei seien Integration und Inklusion in allen Einrichtungen zentrale Anliegen, doch bei den derzeitigen Arbeits- und Rahmenbedingungen nur begrenzt umsetzbar.

    Politik aufgefordert

    Im Februar 2021 beendete Großmann ihre Dissertation: „Eines ist klar: Nur mit verbesserten Arbeitsbedingungen sowie Zeit und Raum für Kompetenzentwicklung können Kitas ihren Arbeitsauftrag in der gewünschten Qualität leisten.“ Pädagoginnen und Pädagogen haben eine hohe Verantwortung für die Kinder. Eine adäquate Erziehung, Betreuung und Bildung ist aber nur mit einer Entlastung der aktuellen Arbeitssituation zu ermöglichen. Oder mit den Worten einer Erzieherin aus Großmanns Studie: „Die Politik darf nicht die Augen vor der schlimmen Situation in Kitas schließen, denn es geht um die Menschen, die in 20 Jahren unsere Gesellschaft mitgestalten werden.“

    Dieser Text erschien zuerst im Forschungsmagazin Einblicke 2020/21 der HTWK Leipzig. Hier können Sie das Magazin digital lesen oder kostenfrei abonnieren.

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    news-4037Tue, 01 Jun 2021 09:25:00 +0200Gebäude virtuell sehen: Augmented Reality im Bauhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/gebaeude-virtuell-sehen-augmented-reality-im-bauForschungsprojekt „OptiPaRef“ integriert die Technologie der erweiterten Realität im Holzhandwerk – Projektstart am 1. Juni Holzbauten werden heute mithilfe digitaler Programme dreidimensional am Computer entworfen, doch für die Baustelle werden diese digitalen Simulationen ausgedruckt und somit wieder in zweidimensionales Papier umgewandelt. Ein unnötiger Arbeitsschritt, bei dem Informationen verloren gehen – davon ist die Forschungsgruppe FLEX der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) überzeugt. In ihrem neuen Forschungsprojekt „OptiPaRef“ setzt sie sich zum Ziel, auch die Montage mithilfe dreidimensionaler Pläne umzusetzen.

    Vom 1. Juni 2021 bis zum 31. November 2022 erforschen die Wissenschaftler der HTWK Leipzig gemeinsam mit Experten aus der Praxis, dem Dienstleister für Building Information Modeling BCS CAD+IT und dem Handwerksunternehmen Holzbau Lepski aus Dresden, wie die Anwendung der Datenbrille technologisch umgesetzt werden kann, damit komplexe, dreidimensionale Montageinformationen aus der Planung, präzise komprimiert direkt in die Vorfertigungshalle übertragen werden. Der Name „OptiPaRef“ steht für „optisch parametrische Bauteilreferenzierung“. Finanziert wird das Forschungsprojekt durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWI).

    So helfen die Datenbrillen bei der Montage

    Die Forscher nutzen Datenbrillen für sogenannte Augmented Reality, einer Technologie, die die visuelle Realität um virtuelle Darstellungen erweitert. Wer diese technischen Brillen trägt, sieht zusätzlich zum normalen Sichtfeld virtuell eingeblendete Informationen. Damit können Zimmerleute die dreidimensionalen Montagepläne direkt vor Ort genau dorthin projizieren, wo das Gebäude später stehen soll. Auch einzelne Arbeitsschritte der Montage sollen durch die Datenbrille zu sehen sein – beispielsweise könnten virtuelle grüne Punkte auf Holzbrettern überall dort aufleuchten, wo der Zimmermann ein Loch bohren soll. Vorstellbar ist auch, dass der Brillenträger per Handgesten die Datenbrille bedient und so durch die jeweiligen Arbeitsschritte und Pläne blättert. Mit der Datenbrille, die mit dem Umfang einer hochwertigen Arbeitsschutzbrille vergleichbar ist, können sich die Zimmerleute jederzeit frei in der Werkhalle bewegen.

    Felix Schmidt-Kleespies, Projektverantwortlicher der Forschungsgruppe, sieht ein enormes wirtschaftliches Potenzial in der Digitalisierung der Montage:

    „OptiPaRef ist ein innovativer und hochgradig anspruchsvoller Ansatz für ein völlig neues Planungsmodell im Holzbau. Für Holzbauunternehmen bedeutet das einen Mehrwert zum Anfassen – ein eher seltener Effekt der digitalen Transformation des Baugeschehens.“

    Vorteile der Montage mit Datenbrillen

    In der Werkhalle müssen die Zimmerleute bisher zahlreiche Geometrie- und Materialangaben gedanklich aus der Zeichnung in die Konstruktion übertragen. Dabei ist es notwendig, diese mehrfach zu prüfen und beispielsweise Achsabstände zu messen, um jeden Balken exakt zu positionieren – ein zeit- und kostenintensiver Prozess. Die Defizite der bisherigen Informationskette am Übergang von digitaler Werkplanung zu handwerklicher Ausführung werden mit der neuen Methode eliminiert. Das Bauen selbst soll mithilfe der Technologie schneller und weniger fehleranfällig werden. Zeitintensive Prozesse mit hohem Wiederholungsfaktor sollen vereinfacht und komplexe Planungsinformationen kontextabhängig und papierlos angezeigt werden. Somit können kleine und mittlere Holzbauunternehmen ihre Produktionsabläufe optimieren, ohne sich mit umfangreichen Investitionen in automatisierte Fertigungstechnik einem erhöhten finanziellen Risiko auszusetzen.

    Bauen mit Holzrahmen – wachsende Nachfrage

    Das Forschungsprojekt setzt die Digitalisierung der Montage beim Bauen mit Holzrahmen um – eine weiterentwickelte, moderne Form des Fachwerkbaus. Mit der Holzrahmenbauweise können kleine und mittlere Unternehmen Wandelemente in handwerklicher Produktion auch ohne große maschinelle Ausstattung herstellen. Die Arbeitsschritte wiederholen sich häufig und sind aufwändig. Einzeln auf Länge zugeschnittene Hölzer werden dabei individuell positioniert, durch Nägel oder Schrauben miteinander verbunden und anschließend mit Holzwerkstoff- oder Gipskartonplatten verschlossen.

    Das Interesse am nachhaltigen Baustoff Holz steigt spürbar. Bauherren können mit Holz ressourceneffizient bauen und sparen dank des hohen Vorfertigungsgrads von Holzrahmen auf der Baustelle Zeit und Kosten. Vor dem Hintergrund eines steigenden Preisdrucks, dem schwachen Arbeitsmarkt im Handwerkssektor und dem stetig wachsenden Bedarf an Holzfertigteilen sind Unternehmen gezwungen, ihre Arbeitseffizienz zu steigern. Innovative Lösungen sind daher gefragt.

    Die Forschungsgruppe FLEX (Forschung. Lehre. Experiment) arbeitet disziplin-, werkstoff- und technologieübergreifend an innovativen Lösungen an der Schnittstelle von Architektur, Bau- und Informationstechnik. Stark praxisorientiert, stehen dabei digital basierte Strategien für ressourceneffiziente Konstruktionen sowie die zugehörigen Planungs- und Fertigungsprozesse im Fokus des Interesses von Architektur- und Baufachleuten sowie Wirtschaftsingenieuren und -ingenieurinnen. FLEX ist Mitglied im Co-Creation Lab „Additive Fertigung“ des Transfer­verbunds Saxony⁵ der fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. 

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    UEbungsplatzHTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵FAS - NACHRICHTEN - ALLGEMEINFAS - NACHRICHTEN - ARCHITEKTURHTWK > ForschenHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
    news-4011Tue, 25 May 2021 08:37:00 +0200Kleines Molekül mit großem Potenzialhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/kleines-molekuel-mit-grossem-potenzialWasserstoff ist ein wichtiger Baustein der Energiewende, weil er regenerativ erzeugte Energie zwischenspeichern kann. Wie er gefahrlos zu Endkundinnen und Endkunden transportiert werden kann, demonstriert die HTWK Leipzig mit Partnerinnen und Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft im Wasserstoffdorf in Bitterfeld-Wolfen.Auf den ersten Blick ist nur schwer vorstellbar, dass sich hier eine Modellregion der Zukunft befindet: Mitten im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen, etwa 15 Autominuten von der A9 entfernt, befindet sich fast unscheinbar das sogenannte Wasserstoffdorf. Das etwa zwei Fußballfelder große Gelände ist mit einem meterhohen Sicherheitszaun abgesperrt. Nur ein großes Tor führt hinein. Von hier leitet ein Schotterweg zu einem Häuschen, von dem mehrere Rohre abgehen. Rechterhand steht ein verglaster Flachbau, linkerhand erstreckt sich eine Wiese mit grauen Abdeckungen.

    Großes Interesse an Wasserstoff

    Die zukunftsweisende Technologie befindet sich größtenteils unter der Erde und bleibt damit für Besucherinnen und Besucher verborgen. Trotzdem kommen seit der Inbetriebnahme des Wasserstoffdorfs im Mai 2019 regelmäßig an den Tagen der offenen Tür Interessierte aus Deutschland und der ganzen Welt, um sich über das Gelände führen zu lassen. So auch am 10. Juni 2020, als zehn Personen an einem Rundgang teilnehmen. Just an jenem Mittwoch verabschiedete die Bundesregierung auch ihre nationale Wasserstoffstrategie. Damit betont sie den Anspruch, sich in der Wasserstoffforschung eine globale Führungsrolle sichern zu wollen. Bis 2050 will sie die Energieversorgung umstellen; weg von Atomenergie und Kohleverstromung. Deshalb investiert die Regierung mehrere Milliarden Euro in innovative Energietechnologien und eine starke Energieforschung.

    „Grüner Wasserstoff könnte dazu beitragen, die Strom- und Wärmeversorgung künftig bei weiterhin hoher Versorgungssicherheit klimaneutraler, umweltfreundlicher und langfristig kostengünstiger zu gestalten“, erklärt Robert Huhn, Professor für Gas- und Wärmenetze an der HTWK Leipzig.

     

    Denn: Wasserstoff kann überall aus erneuerbaren Energiequellen hergestellt, anschließend transportiert, gespeichert und jederzeit wieder in andere Energieformen umgewandelt werden. Die Anwendungsmöglichkeiten reichen von der Stromerzeugung über die Wärmeversorgung bis hin zu wasserstoffbetriebenen Autos. Wasserstoff, der mit der chemischen Formel H2 abgekürzt wird, hat aber auch besondere Eigenschaften: Er ist das kleinste und damit auch flüchtigste chemische Element mit einer 14 Mal geringeren Dichte als Luft, ist farb- und geruchlos sowie leicht entzündlich. Der sehr leicht flüchtige Wasserstoff bildet ab bestimmten Mischverhältnissen mit Luft oder reinem Sauerstoff explosive Gemische. Die geringe Dichte lässt das Gas außerdem verschiedene Materialien durchdringen. Mehr als 130 Partnerinnen und Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft – darunter die HTWK Leipzig – haben sich deshalb im Forschungsverbund „Hydrogen Power Storage & Solutions East Germany“ (Hypos) das Ziel gesetzt, die Wasserstoffnutzung technisch sicher und zugleich wirtschaftlich zu machen.

    Erprobung der Wasserstoff-Infrastruktur

    In insgesamt 34 Projekten wird die Herstellung, Speicherung, Verteilung und breite Anwendung von Wasserstoff in den Bereichen Energieversorgung, Chemie, Raffinerie und Mobilität erforscht. In Mittel- und Ostdeutschland entstand so in den letzten Jahren eine Modellregion für eine grüne Wasserstoffwirtschaft, die im Rahmen der Initiative „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ vom Bundesforschungsministerium mit insgesamt über 45 Millionen Euro gefördert wird. Im „H2-Netz“-Projekt testet die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Gas (Mitnetz Gas) gemeinsam mit den Partnern, der HTWK Leipzig, dem Forschungsunternehmen DBI Gas-und Umwelttechnik, dem Kunststoffhersteller Rehau und dem Tüv Süd, wie Wasserstoff unter realen Bedingungen verteilt werden kann und ob dazu bereits bestehende Systeme genutzt werden können. „Dafür untersuchen wir, wie die Verteilung ökonomisch und ökologisch nachhaltig gelingt und welche Materialien für die Infrastruktur geeignet sind“, erklärt Robert Huhn, der an der HTWK Leipzig das Projekt H2-Netz leitet. Das Versuchsgelände ist deshalb als eigenes, kleines Verteilnetz von der Gaspipeline bis zu Endverbraucherinnen und Endverbrauchern aufgebaut.

    Grüner Wasserstoff

    Um Wasserstoff zu gewinnen, wird per Elektrolyse Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff getrennt. Dafür ist Energie nötig. Von „grün“ ist die Rede, wenn Energie aus erneuerbaren Ressourcen wie beispielsweise Sonnen-, Wind- oder Wasserkraft gespalten wird. Ein Teil der Energie geht dabei verloren, jedoch werden die Anlagen stets weiterentwickelt und somit immer effizienter. Wasserstoff ist einfach speicher- und transportierbar. Durch „kalte Verbrennung“ lässt er sich ganz ohne Abgase jederzeit wieder in Strom und Wärme umwandeln. Anders als Strom aus Sonne und Wind unterliegt er keinen zeitlichen und räumlichen Schwankungen. Von industriellen oder kleineren Endverbraucherinnen und Endverbrauchern könnte Wasserstoff beispielsweise in der Hausenergie- und Stromversorgung, als Kraftstoff in der Mobilität oder als Rohstoff in Chemie, Raffinerie oder Ammoniakherstellung verwendet werden.

    Geruch für mehr Sicherheit

    Mit der Geländeführung beginnt an jenem Junitag Jürg Ziegenbalg von der Mitnetz Gas. Er ist für den Betrieb und die Instandhaltung des Wasserstoffdorfs verantwortlich. Dazu versammeln sich die Anwesenden an dem kleinen Häuschen. Es riecht ein wenig nach verfaulten Eiern. Angst haben muss niemand, denn das soll so sein. „Hier befindet sich die Odorieranlage, in der der eigentlich geruchlose Wasserstoff riechbar gemacht wird“, erklärt er. Dieser Prozess ist wichtig, denn würde das Gas unbemerkt ausströmen, könnte es zu einer Explosion kommen. Die Beigabe von Odoriermittel dient daher zum Schutz. „Bereits geringste Mengen Wasserstoff können so von der menschlichen Nase wahrgenommen werden“, erklärt Ziegenbalg. Etwa 50 Milliliter Odoriermittel werden pro Jahr in der kleinen Anlage verbraucht. „Pro Kubikmeter Wasserstoff geben wir einen Nieselregentropfen Odoriermittel hinzu“, so Ziegenbalg.

    In dem kleinen Häuschen selbst befinden sich hinter der linken Tür die Gasdruckregel- und Messanlage. Hier kommt der Wasserstoff mit maximal 25 Bar an. In der Anlage wird der Gasdruck in mehreren Stufen reduziert.

    Sind Kunststoffrohre geeignet?

    Zwischen Gasdruckregelanlage und Info-Pavillon fließt der Wasserstoff durch ein 1,4 Kilometer langes System aus Rohren. Diese bestehen aus verschiedenen Materialien, vorwiegend aus Kunststoff, aber auch aus Stahl. In der Industrie wird Wasserstoff bislang ausschließlich in Stahlrohren transportiert; Erdgas wird hingegen schon über Kunststoffleitungen verteilt. Doch Stahl wird spröde, weil sich bei der sogenannten Wasserstoffversprödung kleine H2-Atome im Metallgitter der Stahllegierung einlagern, wodurch diese aufbrechen, undicht werden und reißen können. Bei Kunststoffrohren passiert das nicht. Mit den bekannten Kunststoffartikeln aus dem Haushalt sind sie nicht vergleichbar, denn die bestehen aus anderen Kunststoffen und werden beispielsweise durch UV-Strahlung spröde.

    „Die im Forschungsprojekt verwendeten Kunststoffrohre sind zudem in ihrer Herstellung CO2-ärmer als Stahl. Auch können sie mit modernen, grabenlosen Verfahren deutlich schneller und umweltfreundlicher verlegt werden“, erklärt Robin Pischko, Projektmitarbeiter an der HTWK Leipzig.

    Sollte sich zeigen, dass Wasserstoff mit denselben Materialien wie für Erdgasleitungen transportiert werden kann, könnten Energieunternehmen auf die bestehende Gasinfrastruktur aufbauen. Das würde die Umstellung auf Wasserstoff deutlich attraktiver machen.

    Doch aufgrund der besonderen Eigenschaften des Wasserstoffs müssen die Forschenden prüfen, ob die Bauteile auch für den Einsatz von reinem Wasserstoff geeignet sind. Zur Erklärung führt Christopher Knorr vom DBI die Besuchsgruppe zur Rohrbrücke. Der Ingenieur arbeitete bis 2019 an der HTWK Leipzig und hat das prototypische Verteilnetz für Wasserstoff von Anfang an mitentwickelt. Seit Januar 2020 ist er Projektkoordinator des H2-Netz-Projekts beim DBI. Er erklärt: „Kunststoffrohre sind auf einer Rohrbrücke so noch gar nicht erlaubt, weil es bislang keine Zulassungen gibt.“ Kunststoff dehnt sich ähnlich wie Metall bei Wärme aus. Deshalb liegen die Leitungen auf Schienen, auf denen sie sich verschieben können. Da mit steigender Oberflächentemperatur der Rohre auch die Festigkeit des Materials nachlässt, muss wiederum der Druck angepasst werden. Im Sommer strömt der Wasserstoff deshalb mit 11 Bar und im Winter mit 13 Bar durch die Leitungen. Eine PE-Schaumstoff-Schicht schützt die Rohre vor der Sonneneinstrahlung.

    Warnung vor ausströmendem Gas

    Neben Umwelteinflüssen testen die Forschenden auch die Permeation, also inwieweit Wasserstoff Materialien durchdringt und dadurch austritt. Dazu sind die Rohre mit verschiedenen Barriereschichten aus zusätzlichen Kunststoffen oder Metallen verkleidet. „Wasserstoff ist das kleinste Molekül der Welt. Trotzdem dauert es dank der verwendeten Materialien mehr als ein Jahr, bis das Molekül durchkommt und nachweisbar ist“, so Knorr. Das weiß er so genau, weil das DBI eine Permeationszelle entwickelt hat, die als Manschette von beiden Seiten das Rohr umschließt. Die damit entnommenen Gasproben untersuchen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Labor.

    Undicht war bislang kein Rohr. Würde irgendwo Wasserstoff ausströmen, würde das die zusätzlich eingebaute Gaswarntechnik mit zwei Sensoren registrieren. Dann würde sich die Anlage automatisch abschalten. Zur Sicherheit tragen auch ausführliche Betriebsanweisungen, strenge Instandhaltungsmaßnahmen und Verhaltensregeln wie das strikte Rauchverbot bei.

    Auch die Art und Weise, wie die Gasleitungen verlegt werden, kann Auswirkungen auf die Sicherheit haben. Deshalb werden unter der Erde verschiedene Verlegeverfahren getestet. Die Besucherinnen und Besucher können dies nur erahnen, aber nicht sehen, denn das Verteilnetz verläuft etwa anderthalb Meter unter der großen Brachfläche. Die verschiedenen Rohre wurden per Bohrspülungsverfahren, Grabenverlegung und Erdrakete verlegt. „Mit der Zeit können die Rohre durch den Druck der Erde Kerben, Dellen, Furchen oder Ähnliches erleiden, wodurch das Material schneller Risse bekommen und so der Wasserstoff leichter nach außen dringen könnte“, erklärt Pischko. Die Mitarbeiter des Wasserstoffdorfs kontrollieren deshalb regelmäßig den Zustand der Rohre. Die HTWK Leipzig erstellt zur ökonomisch-ökologischen Bewertung von Verteilnetzinfrastrukturen für das H2-Netz-Projekt außerdem Tools, um beispielsweise die CO2-Einsparung berechnen zu können.

    Nur verbrannt in die Atmosphäre

    Im Verteilnetz des Wasserstoffdorfs kommt das Gas nach einer Strecke von 1,4 Kilometern schließlich am Informationspavillon an, dem verglasten Flachbau linkerhand im Wasserstoffdorf. Die Besucherinnen und Besucher müssen dafür nur wenige Meter gehen. Ab hier übernimmt Patrick Becker von Mitnetz Gas die Gästeführung. Am Pavillon wird ein regulärer Hausanschluss simuliert und die dezentrale Energieversorgung mit einer Wasserstoff-Brennstoffzelle erforscht. Hinter dem Pavillon befindet sich ein Container mit einer knapp sechs Meter langen Versuchsstrecke. „Hier untersuchen wir, ob die handelsüblichen Gasströmungswächter, also die Sicherheitseinrichtungen, bei hundertprozentigem Wasserstoff genauso funktionstüchtig sind wie bisher bei Erdgas“, erklärt Becker. Getestet werden auch Gaszähler. Denn wie viel Gas tatsächlich die Leitung durchströmt, ist für die Abrechnung gegenüber Kundinnen und Kunden entscheidend.

    Manchmal lassen die Mitarbeiter im Wasserstoffdorf zu Forschungszwecken deutlich mehr Gas in die Leitungen als eine Brennstoffzelle verbrauchen kann. Das überschüssige Gas leiten sie dann vorher aus den Rohren in die speziell für das Projekt entwickelte Fackelanlage, wo es verbrannt wird. In der Gasbranche ist das bisher nicht üblich. Erdgas wird bei kleinen Entleerungsmengen direkt in die Atmosphäre abgelassen. Mit Wasserstoff wäre das aber gefährlich. Um eine Explosion auszulösen, bedarf es gerade einmal der elektrostatischen Aufladung von Kleidung oder mechanischer Funken durch die Reibung eines Rost- oder Metallteilchens in einem der Rohre. „Es ist deshalb verboten, Wasserstoff unverbrannt in die Atmosphäre strömen zu lassen“, betont Jürg Ziegenbalg.

    Forschung für den Praxiseinsatz

    Die Besucherinnen und Besucher sind damit an jenem Tag am Ende ihres Rundgangs angekommen. Obwohl oberflächlich kaum etwas zu sehen war, dauerte die Besichtigung des Wasserstoffdorfs fast zwei Stunden, denn unter der Erde schlummert enormes Potenzial. Laut aktuellen Zwischenergebnissen kann Wasserstoff effizient und sicher verteilt und die bestehende Gasnetzinfrastruktur zum großen Teil genutzt werden. Grüne Gase wie Wasserstoff werden deshalb beim Ausstieg aus der Kernenergie und der Kohle zu einem bedeutenden Energieträger im Energiesystem der Zukunft. „Deshalb ist es wichtig, durch angewandte Forschung und Reallabore die Technologien zur Erzeugung, Verteilung, Speicherung und Anwendung von Wasserstoff weiterzuentwickeln und damit marktreif zu machen. Das hilft bei der flächendeckenden Einführung der Wasserstofftechnologien und damit auch beim schrittweisen Ausstieg aus den fossilen Energiequellen“, erklärt HTWK-Professor Robert Huhn abschließend. Durch die aktuelle Wasserstoffstrategie der Bundesregierung komme hierbei endlich mehr Schwung in den Transformationsprozess.

    Robin Pischko (*1995) ist seit 2020 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät Ingenieurwissenschaften der HTWK Leipzig. Zuvor studierte er von 2014 bis 2019 Energie-, Gebäude- und Umwelttechnik an der HTWK Leipzig. Für das Projekt H2-Netz wertet er Messdaten aus, dokumentiert Versuche und erforscht ökologische und ökonomische Aspekte der Wasserstoffinfrastruktur.Prof. Dr. Robert Huhn (*1974) ist seit 2019 Professor für Gas- und Wärmenetze an der Fakultät Ingenieurwissenschaften der HTWK Leipzig. Der promovierte Maschinenbau-Ingenieur befasst sich mit Gasversorgungstechnik und Gasanwendung in Industrie, Gewerbe und Haushalten sowie
    mit der Verteilung von thermischer Energie in Wärmenetzen. Wasserstoffanwendungen spielen dabei eine wesentliche Rolle. Seit 2020 leitet er an der HTWK Leipzig das Forschungsprojekt H2-Netz.

     

    Dieser Text erschien zuerst im Forschungsmagazin Einblicke 2020/21 der HTWK Leipzig. Hier können Sie das Magazin digital lesen oder kostenfrei abonnieren.

    Am 14. Juli 2021 öffnet das Wasserstoffdorf wieder seine Pforten für Besucherinnen und Besucher. Bitte melden Sie sich bei Interesse auf dieser Website an. Informationen dazu finden Sie ebenfalls bei Hypos.

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    news-3994Mon, 17 May 2021 12:16:00 +0200Stromnetz für die Zukunfthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/stromnetz-fuer-die-zukunftDer Umstieg auf erneuerbare Energien und der gleichzeitig wachsende Energiebedarf stellen unser Stromnetz vor viele Herausforderungen. Vor allem muss es leistungsfähiger, flexibler und intelligenter werden, ohne dabei an Ausfallsicherheit einzubüßen. Auf dem Weg zu einem solchen „Smart Grid“ sind viele Hürden zu bewältigen. HTWK-Professor Faouzi Derbel arbeitet daran.Als im Februar 2020 das Sturmtief „Sabine“ über Deutschland fegte, sorgte das für einen neuen Rekord: Zwei Drittel des in Deutschland benötigten Stroms wurden aus Windkraft gespeist. Damit war für ein paar Tage das Ziel erreicht, das eigentlich erst bis 2030 vorgesehen ist: mindestens 65 Prozent des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien zu decken. Doch der Orkan machte auch deutlich: Unser Stromnetz ist noch nicht für solche Extremereignisse gewappnet. Nicht nur, dass vielerorts umgestürzte Bäume für Stromausfälle sorgten. Es mussten auch etliche Windräder abgestellt werden, weil das Überangebot an Strom sonst das Netz womöglich überlastet hätte. Damit blieben nach Recherchen der ZEIT im Nordosten Deutschlands 210 Gigawattstunden an grüner Energie ungenutzt – diese Menge hätte eine Stadt mit 60.000 Einwohnerinnen und Einwohnern für ein ganzes Jahr versorgen können.

    Übertragungskapazitäten besser nutzen

    Um die Energiewende zu bewältigen, muss das deutsche Stromnetz auf vielen Ebenen leistungsfähiger werden. Beispielsweise sollte es mehr Strom transportieren können. Doch der Netzausbau wird allerorts durch Anwohnerkritik verzögert oder gar verhindert. Also müssen Versorgungsunternehmen das vorhandene Netz besser nutzen. „Tatsächlich gibt es hier noch einigen Spielraum“, sagt Faouzi Derbel, Professor für Monitoring und Diagnostik in der elektrischen Energietechnik an der HTWK Leipzig. Doch damit, einfach nur mehr Strom durch das Leitungsnetz zu schicken, ist es nicht getan. „Durch einen höheren Stromfluss erwärmen sich die Leiterseile in Freileitungsanlagen, die dadurch länger werden und stärker durchhängen. In direkter Nähe der Leitungen besteht ein elektrisches Feld mit hoher Spannung, das für Menschen und Tiere gefährlich werden kann. Außerdem können Kurzschlüsse entstehen“, so Derbel. Je nach Art der Freileitungsanlage ist deshalb ein Mindestabstand vorgeschrieben, bei neugebauten Freileitungen mit einer Nennspannung von 380 Kilovolt beispielsweise mindestens zwölf Meter bis zum Erdboden.

    Um dennoch die Übertragungskapazität der Stromleitungen zu erhöhen, müssten Energieversorgungsunternehmen wissen, wann der maximale Durchhang der Stromleitungen erreicht ist. Zu diesem Zweck entwickelt Derbel gemeinsam mit seinem Team im Projekt „Zapdos“ eine Messeinrichtung. „Die Herausforderung ist es, ein autarkes System zu konstruieren, das nicht an den Leitungen befestigt ist. Schließlich darf man diese nicht anfassen“, sagt Derbel. Die Ingenieure stellen deshalb einen Messsensor mit Kamera her, der später am Mast angebracht werden kann. Mittels intelligenter Bildverarbeitung sollen aus den längs aufgenommenen Bildern die Neigungen der Leitungen erkannt und daraus der Durchhang ermittelt werden. Diese Daten sollen per Funk an die Energieversorgungseinrichtungen übertragen werden, die dann automatisch die durchgeleitete Strommenge anpassen können. Damit die Messeinrichtung autark funktioniert, soll sie ihre benötigte Energie für den Betrieb eigenständig aus den Ableitströmen an den Strommasten gewinnen. Bis Mitte 2022 soll der Sensor fertig sein.

    Herausforderungen im Mittelspannungsnetz

    Das Zapdos-Messsystem ist vor allem für das Höchst- und Hochspannungsnetz gedacht. Diese Leitungen transportieren Strom über große Distanzen bei mehreren hunderttausend Volt. Nur in diesem „Transportnetz“ stehen den Netzbetreibern derzeit Informationen zur Verfügung, wie viel Energie an welcher Stelle eingespeist wird – und nur hier kann die Stromübertragungsmenge direkt gesteuert werden. Für die regionale und lokale Weiterverteilung wird die Energie in Netze mit mittlerer und niedriger Spannung übertragen. Auch dieses „Verteilnetz“ muss dringend um- und ausgebaut werden. Vielerorts passiert das schon: Mittelspannungsfreileitungen werden zunehmend durch Erdkabel ersetzt. Bei der Bevölkerung finden die unterirdischen und damit unsichtbaren Kabel mehr Akzeptanz, zugleich sind sie besser vor umfallenden Bäumen und anderen Beschädigungen geschützt.

    Außerdem wird immer mehr Energie von dezentral verteilten Windrädern, Biomassekraftwerken und Solaranlagen direkt ins Mittelspannungsnetz eingespeist. Damit fließt Strom nicht mehr nur von wenigen großen Kraftwerken über Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetze zu vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern, sondern auch in entgegengesetzter Richtung übers Mittelspannungs- ins Hochspannungsnetz. Die Netzbelastung nimmt zu.

     

    Blackouts verhindern

    „Was Stromausfälle angeht, gehört unser Netz zu den sichersten in ganz Europa. Das liegt auch an einer besonders ausgeprägten Fehlertoleranz in unseren Mittelspannungsnetzen. Grob gesagt, könnten die Netze auch dann weiterbetrieben werden, wenn ein Erdschluss, also ein Kurzschluss der Stromleitung mit der Erde, vorläge – solange der Fehlerstrom eine bestimmte Stärke nicht überschreitet“, erklärt Kai Bartholomäus, wissenschaftlicher Mitarbeiter in Derbels Forschungsgruppe. Je größer ein Netz und je größer der Anteil an Erdkabeln, desto höher der mögliche Fehlerstrom. Für seine Berechnung werden mathematische Modelle verwendet. Doch je mehr dezentrale Energieerzeugerinnen und -erzeuger Strom ins Mittelspannungsnetz einspeisen, desto ungenauer sind diese Modelle. Ursache sind Oberschwingungen, die erneuerbare Energien im Stromnetz verursachen und die bei der üblichen Berechnungsmethode nicht berücksichtigt werden.

    Um trotz ungenauer Berechnungen keine Stromausfälle zu riskieren, bleibt den Netzbetreibern nichts anderes übrig, als entsprechende Sicherheitsreserven vorzuhalten. Das reduziert die Übertragungskapazität des Stromnetzes unnötig – effizient ist das nicht. Als Lösung haben Faouzi Derbel und sein Team deshalb ein Messsystem entwickelt, das die Fehlerstromhöhe anhand eines kontrolliert herbeigeführten Erdschlusses messtechnisch ermittelt. Das Besondere an ihrem Verfahren ist, dass es – anders als herkömmliche Erdschlussversuche – keinerlei Risiko eines Stromausfalls birgt. Die nötige Technik passt in einen LKW. Das patentierte Verfahren befindet sich derzeit in der Markteinführungsphase und wird bereits bei verschiedenen Netzbetreibern eingesetzt. Dadurch können diese die Einhaltung der Grenzwerte mit sicheren Messungen nachweisen und ihre Netze effizienter nutzen, ohne Stromausfälle zu riskieren.

    Ein effizientes ist ein intelligentes Stromnetz

    Künftig soll es auch viel mehr Messungen in dem Teil des Stromnetzes geben, der die Privathaushalte versorgt: im Niederspannungsnetz. „Bislang ist das eine Art Blackbox. Stromnetzbetreiber erfahren einmal im Jahr bei der Zählerablesung, wie viel Strom jeder Haushalt verbraucht hat. Dadurch ist es extrem schwierig, das Netz bedarfsgerecht auszubauen und klug zu steuern“, so Derbel. Besonders wenn künftig immer mehr Haushalte große Mengen Strom zum Laden ihrer Elektroautos entnehmen oder auf dem eigenen Hausdach erzeugte Solarenergie ins Netz einspeisen. „Um unser Netz nicht unter großem Geld- und Ressourceneinsatz immer weiter auszubauen, müssen wir es dezentralisieren“, ist Derbel überzeugt. Energie könnte in Zukunft also stärker regional verbraucht, statt wie derzeit üblich einmal quer durch die Republik transportiert werden. Das würde den Neubaubedarf großer Stromtrassen reduzieren. „Voraussetzung dafür ist aber ein insgesamt intelligenteres Energie-Management-System. Und dazu muss man wissen, wann mit welchem Verbrauch zu rechnen und von welcher Quelle welche Energiemenge zu erhalten ist“, erklärt Derbel.

    Im eigenen Zuhause können intelligente Stromzähler, sogenannte Smart Meter, diese Daten messen. Sobald sie flächendeckend eingesetzt werden, wissen Energiefirmen, wie die Erzeugung und der Verbrauch in jedem Teilabschnitt eines Stromnetzes aussehen. Daraufhin können sie den Strom passender zum tatsächlichen Verbrauch erzeugen oder Maßnahmen zur Netzstabilisierung planen, um gefährliche Frequenzschwankungen zu vermeiden. Die Umrüstung auf Smart Meter hat 2020 begonnen, zunächst für Kundinnen und Kunden mit einem Energieverbrauch ab 6.000 Kilowattstunden pro Jahr und für jene, die eigene Solaranlagen betreiben. „Die Kommunikationsinfrastruktur und die Menge der anfallenden Daten bereiten derzeit die größten Probleme. Aktuell erhalten wir alle 15 Minuten Daten zum Verbrauch von den Endkundinnen und Endkunden, wodurch bereits jetzt riesige Datenmengen entstehen. Daten sollen aber künftig in Echtzeit geliefert werden“, sagt Derbel. Zusammen mit seinem Team erforscht er deshalb, wie die Daten aufs Wesentliche reduziert werden können, um dann per Funk an die Netzbetreiber weitergeleitet zu werden.

    Bis auch der kleinste Haushalt mit elektrischen Messeinrichtungen ausgestattet ist, dauert es laut Bundeswirtschaftsministerium noch elf Jahre. Bis dahin arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemeinsam mit den Energieunternehmen daran, möglichst viele Informationen aus den bereits verfügbaren Daten herauszuholen und das Netz Schritt für Schritt und auf allen Netzebenen zu einem „Smart Grid“, einem intelligenten Netz, umzubauen. Denn noch Jahrzehnte auf die Energiewende warten, dazu lässt uns das Tempo des Klimawandels keine Zeit.

    Prof. Dr. Faouzi Derbel (*1970) ist seit 2013 Professor für Monitoring und Diagnostik in der elektrischen Energietechnik an der HTWK Leipzig. Nach dem Elektrotechnik-Studium und anschließender Promotion in München arbeitete der gebürtige Tunesier viele Jahre in der Industrie. So war er unter anderem Entwicklungsleiter von Sub- und Smart-Meter-Lösungen bei Siemens. Seit Juli 2020 vertritt Derbel Deutschland in der Arbeitsgruppe „Smart Cities“ innerhalb der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC). Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Länder erarbeitet er hier ein Referenzarchitekturmodell für Smart Cities.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

    Dieser Text erschien zuerst im Forschungsmagazin Einblicke 2020/21 der HTWK Leipzig. Hier können Sie das Magazin digital lesen oder kostenfrei abonnieren.

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    news-3943Mon, 26 Apr 2021 10:32:26 +0200Für ein CO2-emissionsfreies Deutschland https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/fuer-ein-co2-emissionsfreies-deutschlandScientists for Future veröffentlichen Diskussionsbeitrag – Prof. Jens Schneider ist Co-Autor

    Als Professor für „Vernetzte Energiesysteme“ forscht und lehrt Prof. Jens Schneider an der Fakultät Ingenieurwissenschaften für eine klimaschonende, nachhaltige Energieversorgung. Zusätzlich engagiert er sich bei den Scientists for Future (S4F) und arbeitete als Co-Autor an der jetzt veröffentlichten Studie „Klimaverträgliche Energieversorgung für Deutschland – 16 Orientierungspunkte“ mit.

    In dem Diskussionsbeitrag zeigen Scientists for Future (S4F) auf, dass die Haupthemmnisse für die Energiewende nicht in der mangelnden Finanzierbarkeit oder der technologischen Umsetzung liegen, sondern größtenteils strukturell bedingt sind. Denn das Energiesystem Deutschlands kann bis 2035 nahezu CO2-emissionsfrei werden. Der dazu erforderliche Um- und Ausbau der Energieversorgung ist schon jetzt technisch möglich, finanziell machbar und sozialverträglich umsetzbar.

    Aber die Energiewende gelinge nur systemisch, betonen die Scientists for Future. In ihren 16 Orientierungspunkten werden daher die Rollen von Energieimporten, Biomasse, Energieeinsparung, Suffizienz, grünem Wasserstoff, Speichern und Stromnetzen in einer klimaverträglichen Energieversorgung ebenso beleuchtet wie die Umgestaltung der Sektoren Mobilität und Wärmeversorgung. Der schnelle Umbau des Energiesystems ist weniger eine technische, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

    An der Studie (55 Seiten) haben insgesamt 29 Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachbereichen mitgearbeitet.

    Eine übersichtliche Zusammenfassung der Studie finden Sie hier:
    https://de.scientists4future.org/klimavertraegliche-energieversorgung-de-in-16-punkten/

    Die komplette Studie finden Sie hier:
    Klimaverträgliche Energieversorgung für Deutschland – 16 Orientierungspunkte“ – https://doi.org/10.5281/zenodo.4409334

    Scientists For Future (S4F) ist ein überparteilicher und überinstitutioneller Zusammenschluss von Wissenschaftler:innen, die sich für eine nachhaltige Zukunft engagieren. Scientists for Future bringt als Graswurzelbewegung den aktuellen Stand der Wissenschaft in wissenschaftlich fundierter und verständlicher Form aktiv in die gesellschaftliche Debatte um Nachhaltigkeit und Zukunftssicherung ein. Mehr Informationen unter: https://de.scientists4future.org/

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    news-2787Wed, 21 Apr 2021 11:17:00 +0200Wie kann das Pariser Klimaabkommen erfolgreich umgesetzt werden?https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wie-kann-das-pariser-klimaabkommen-erfolgreich-umgesetzt-werdenÖkonomen des ZEW Mannheim und der HTWK Leipzig zeigen: Die im Pariser Klimaabkommen vereinbarten dynamischen Anreize wirken kontraproduktiv

    Schmelzende Gletscher, steigende Meeresspiegel, neue Hitzerekorde – unser Klima verändert sich spürbar. Deshalb einigte sich die internationale Staatengemeinschaft bei der UN-Klimakonferenz 2015 in Paris auf gemeinsame Ziele, um den durch Menschen verursachten Temperaturanstieg einzudämmen. Die globale Erwärmung soll auf deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten sinken.

    Um das zu erreichen, vereinbarten sie ein dynamisches Anreizsystem, das sogenannte „Ratcheting“. Die Vertragsstaaten sollen dabei ihre Beiträge zum Klimaschutz in regelmäßigen Abständen transparent darlegen und im Laufe der Zeit erhöhen.

    Dass dieses dynamische Prinzip funktioniert, bezweifeln Wirtschaftswissenschaftler der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) und des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Ein Laborexperiment zeigt, dass dieses Anreizsystem sogar kontraproduktiv sein kann.

    Das Discussion Paper „The Ratchet Effect in Social Dilemmas“ von Prof. Dr. Bodo Sturm (HTWK Leipzig) und Dr. Carlo Gallier (ZEW) fasst den Stand der Forschung zusammen und wird im April 2021 im Journal of Economic Behavior and Organization veröffentlicht.

    In diesem Paper untersuchen die Wirtschaftswissenschaftler, welche Effekte ein dynamisches Anreizsystem wie das Ratcheting im Pariser Klimaabkommen auf das Beitragsniveau in einem Öffentliches-Gut-Spiel hat. Klimaschutz ist ein globales öffentliches Gut, bei dem es individuell rational ist, weniger als den global optimalen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Gallier und Sturm testeten, ob Probanden zu Beginn eines Öffentliches-Gut-Spiels ihre Beitragsniveaus einschränken, um künftig hohe Verpflichtungen zu vermeiden. Die Anreizsysteme schreiben vor, dass die einzelnen Beiträge mindestens so hoch oder höher sein müssen als vorherige Beiträge.

    „Wir beobachten einen deutlichen und statistisch signifikanten Ratcheting-Effekt,“ fasst Prof. Sturm die Erkenntnisse zusammen. „Die Teilnehmer reduzieren zu Beginn des Spiels ihre Beiträge für das Gemeinwohl und gehen davon aus, dass höhere Beiträge in Zukunft höhere Mindestbeiträge bedeuten. Dadurch steigt das Risiko, von Trittbrettfahrern ausgenutzt zu werden.“

    Klimapolitik sollte Freifahreranreize offensiver angehen

    Die dynamischen Anreizsysteme führen zwar im Laufe des Spiels zu steigenden Beitragsniveaus, jedoch ist dieser Anstieg nicht stark genug, um die Effizienzverluste zu Beginn auszugleichen. „Der Grund für dieses Verhalten ist anscheinend, dass kooperative Akteure der Ausnutzung ihrer eigenen hohen Bereitschaft, etwas für das Klima zu tun, durch ‚Trittbrettfahrer‘ vorbeugen wollen“, erklärt Prof. Dr. Bodo Sturm von der HTWK Leipzig und Forschungsprofessor am ZEW. Ratcheting wirkt somit also sogar kontraproduktiv.

    Für die internationale Klimapolitik resultiert aus diesen Ergebnissen: Es ist große Skepsis angebracht, dass Ratcheting eine positive Wirkung auf die tatsächlichen Beiträge zur Emissionsreduktion hat. Es gibt weder theoretische noch empirische Hinweise darauf, dass Ratcheting das Kooperationsproblem abschwächt oder gar löst. Statt wie im Pariser Abkommen darauf zu vertrauen, dass die Klimaschutzbeiträge mit Ratcheting quasi „automatisch“ steigen, sollte die Klimapolitik nach Ansicht der Wissenschaftler daher stärker als bisher die Freifahreranreize offensiv angehen. Erfolgversprechend sind insbesondere bedingt kooperative Maßnahmen, die auf Gegenseitigkeit abzielen. Hierzu zählt zum Beispiel eine höhere Bepreisung von CO₂ unter der Bedingung, dass auch andere Staaten eine solche Maßnahme durchsetzen. Staaten, die CO₂ nicht bepreisen, also sich nicht kooperativ verhalten, müssten dann von kooperativen Staaten sanktioniert werden, zum Beispiel durch CO₂-Zölle auf die Importe oder durch eine pauschale Besteuerung von Importen. Dies ist auch der Vorschlag von William Nordhaus, Ökonomie-Nobelpreisträger von 2018.

    Ökonomische Laborexperimente sind eine sehr sinnvolle Methode, um die tatsächlichen Effekte bestimmter politischer Maßnahmen beurteilen zu können. Um zum Beispiel die Wirkung von Ratcheting in der Klimapolitik abschätzen zu können, müsste man eigentlich zwei Welten vergleichen: eine, in der die Staaten ihre Beiträge zum Klimaschutz mit Ratcheting leisten sowie eine andere Welt, in der sie diese Beiträge ohne Ratcheting erbringen. In der Realität gibt es aber nur die eine Welt mit Ratcheting. Erst mit einem ökonomischen Laborexperiment lassen sich beide Welten vereinfacht konstruieren und vergleichen.

    Die Studie ist Teil des Drittmittelprojekts „Incentives, Fairness and Compliance in International Environmental Agreements (InFairCom)“. Darin untersuchen Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen, wie das Pariser Klimaabkommen erfolgreich umgesetzt werden kann. Das Abkommen enthält nur wenig konkrete Verpflichtungen und ist von der näheren Ausgestaltung durch weitere multilaterale Beschlüsse und der Umsetzung in den Mitgliedsstaaten abhängig. Das InFairCom-Projekt untersucht diese Verpflichtungen sowie Institutionen und Instrumente zur Umsetzung des Pariser Abkommens auf ihre Wirksamkeit für den Klimaschutz. Ziel des Projekts ist eine Analyse dessen, was Staaten und Private zu Beiträgen und Kooperation motiviert und wie entstehende Kosten fair aufgeteilt werden können.

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    news-3925Wed, 21 Apr 2021 09:40:21 +0200Radiowellenforschung führt zu Unternehmensgründunghttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/radiowellenforschung-fuehrt-zu-unternehmensgruendungWissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von UFZ und HTWK Leipzig gründen ein Unternehmen zur Entwicklung und Anwendung von Radiowellen Elektromagnetische Wellen im Hochfrequenzbereich, so genannte Radiowellen, sind wahre Alleskönner. Sie haben nicht nur das Zeug dazu, die Sanierung schadstoffbelasteter Böden und Gebäude zu optimieren, sondern können zum Beispiel auch zur Trocknung feuchten Mauerwerks, zur chemikalienfreien Bekämpfung von Holzschädlingen oder zur Sanierung von Straßenschäden eingesetzt werden. Die Weiterentwicklung, die Anwendung und der Vertrieb dieser Technologie im Bauwesen sowie in der Energie- und Umwelttechnik stehen im Fokus des neuen Unternehmens RWInnoTec GmbH. Gegründet wurde es von einem sechsköpfigen interdisziplinären Team aus Physikern, Chemikern, Ingenieuren und einer Betriebswirtschaftlerin des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und der Hochschule für Wirtschaft, Technik und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig).

    Verfahren in der Bauwirtschaft etablieren

    Der Schwerpunkt des neuen Unternehmens wird zunächst darin liegen, radiowellenbasierte Verfahren in der Bauwirtschaft zu etablieren. Dies betrifft zum Beispiel die Sanierung von Straßenschäden mit vor Ort aufgeheiztem Asphalt – eine Methode, die gegenüber derzeit üblichen Verfahren unabhängig von der Jahreszeit eingesetzt werden kann. „Unsere Methode ist in der Lage, schnell, das heißt innerhalb weniger Minuten, und bedarfsgerecht vorgefertigte Asphaltplatten auf die gewünschte Verarbeitungstemperatur von etwa 160 Grad Celsius zu erwärmen, ohne dass die Qualität des Asphalts beeinträchtigt wird und Lösungsmittel freigesetzt werden“, sagt Dr. Markus Kraus, Physiker am UFZ und jetzt auch Geschäftsführer der RWInnoTec GmbH. Ein entsprechender Prototyp wird noch in diesem Jahr einsatzbereit sein. Weitere Anwendungsfelder sehen die Firmengründerin und -gründer in der Mauerwerkstrocknung und dem chemikalienfreien Holzschutz. Beides wurde in den letzten Jahren im Rahmen von Forschungsprojekten des UFZ und der HTWK Leipzig detailliert untersucht und erfolgreich erprobt. „Weil mithilfe von Radiowellen Wärme sehr effektiv im Inneren von Objekten erzeugt werden kann und die Erwärmung nicht über die Oberfläche erfolgt, ist ihre Nutzung in der Regel deutlich energiesparender und kostengünstiger als herkömmliche Methoden. Vor allem kleinere und mittlere Unternehmen sowie Handwerksbetriebe interessieren sich für die neue Technologie, zu der wir sowohl die notwendigen Geräte liefern als auch Schulungen und Unterstützung vor Ort anbieten wollen“, sagt Kraus.

    Einrichtungen arbeiten seit vielen Jahren zusammen

    Die Entwicklung der Radiowellen-Technologie am UFZ reicht zurück bis in die 1990er Jahre. Damals untersuchten die UFZ-Forscherinnen und -Forscher den Einsatz von Radiowellen zur thermischen Unterstützung der Bodensanierung, indem bei höheren Temperaturen Schadstoffe aus dem Boden abgesaugt oder biologische Abbauprozesse unterstützt wurden. Nachdem dieses Verfahren erfolgreich in die Praxis überführt wurde, suchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach anderen Einsatzmöglichkeiten dieser Methode – etwa um verschiedene technologische Prozesse in der Industrie kostengünstiger und effektiver zu gestalten. „Wir haben mit der thermischen Regenerierung von Adsorbenzien und Katalysatoren experimentiert, die damit kontinuierlich in industriellen Prozessen eingesetzt werden können, und testeten den Nutzen von Radiowellen für die Trocknung von Rohbiogas oder Wasserstoff“, blickt Dr. Ulf Roland zurück. Der Wissenschaftler leitet seit vielen Jahren die einrichtungsübergreifende Arbeitsgruppe im Netzwerk RWTec.

    RWInnoTec baut auf dieses Fundament auf. Das ist für Ulf Roland einer der Gründe, die ihn trotz des Unternehmensstarts mitten in der Corona-Pandemie optimistisch in die Zukunft schauen lassen: „Die über Jahre kontinuierlich entwickelte Zusammenarbeit zwischen UFZ und HTWK Leipzig, die solide technologische Grundlage und die Einbindung in das Innovationsnetzwerk RWTec lassen eine erfolgreiche Entwicklung von RWInnoTec erwarten.“

    Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie förderte die Gründung von RWInnoTec über zwei Jahre im Rahmen des Programms EXIST-Forschungstransfer. Die Abteilung Wissens- und Technologietransfer am UFZ sowie das Forschungs- und Transferzentrum an der HTWK Leipzig unterstützten diese Entwicklung. Die Unternehmensgründung reiht sich ein in die bereits seit vielen Jahren laufende Kooperation zwischen UFZ und HTWK Leipzig, in der die Grundlagen für zahlreiche gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte geschaffen wurden. Zuletzt vertieften beide Forschungseinrichtungen ihre Zusammenarbeit im Januar dieses Jahres mit einem Kooperationsvertrag.

    Autorin: Susanne Hufe, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, UFZ Leipzig

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    Startbahn13 - AktuellesFW > FakultaetFB > Fakultät > AktuellesHTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵HTWK > ForschenHTWK > Hochschule > AktuellesFING > allgemein
    news-3913Tue, 20 Apr 2021 11:53:00 +0200Forschungsmagazin „Einblicke“ 2020/21 frisch gedruckthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/forschungsmagazin-einblicke-2020-21-frisch-gedruckt-1Die neue Ausgabe der Einblicke finden Sie ab sofort in Ihrem Briefkasten und in den Auslagen der HTWK LeipzigIn der neunten Ausgabe der „Einblicke“ richten wir den Fokus auf das Thema Energiewende und zeigen Ihnen anschaulich, woran die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unserer Hochschule derzeit arbeiten, sei es an grünem Wasserstoff, intelligenten Stromnetzen und verbesserter Solartechnik. „Ein Scheitern ist an dieser Stelle nicht erlaubt“, bringt Ralf Hiltenkamp von der Envia Mitteldeutsche Energie AG die Notwendigkeit einer Energiewende auf den Punkt. Ihn befragten wir im großen Interview gemeinsam mit HTWK-Professorin Anke Bucher und Ralf Wehrspohn von der Fraunhofer-Gesellschaft. Der Konsens: Es gibt noch viel zu tun. Packen wir es an.

    Auch Forschungen zu anderen gesellschaftlich relevanten Themen stellen wir im Heft vor. Sei es ein Prototyp für ein Notfall-Beatmungsgerät, Strategien für eine gesundheitsfördernde Gestaltung von Städten, Handlungsanweisungen für bessere Arbeitsbedingungen in Kindertagesstätten und vieles mehr. In der Fotoreportage begleiteten wir unsere Geotechnikerinnen und Geotechniker zur Bodenversuchsanlage, einem großen „Sandkasten“ zum Forschen. Dass eine Ausgründung auch ein alternativer Karriereweg für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sein kann, dafür sensibilisiert und qualifiziert die HTWK-eigene Gründungsberatung „Startbahn 13“. Aus ihr hervorgegangene Unternehmen stellen wir ab sofort regelmäßig im Heft vor – denn das Gründen ist einer der direktesten Wege, theoretisches Wissen in die praktische Umsetzung zu überführen.

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    news-3907Thu, 15 Apr 2021 14:39:00 +0200Schmerzen im Gesicht mit einer Kamera erkennenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/schmerzen-im-gesicht-mit-einer-kamera-erkennenDoktorandin Bianca Reichard im Portrait von „Dr. Who? – Promovieren an der HTWK Leipzig“Manche Menschen können nicht sagen, ob und wo sie Schmerzen haben, beispielsweise Kleinkinder oder Personen, die im Koma liegen. Bianca Reichard (30), die an der HTWK Leipzig Elektrotechnik und Informationstechnik studiert hat, entwickelt in ihrer Promotion eine Software, mit der mit Hilfe einer Kamera Schmerzen im Gesicht von Patientinnen und Patienten erkannt und klassifiziert werden sollen.

    Für ihre Forschung arbeitet sie eng mit der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig zusammen.

    Das Video ansehen bei YouTube.

    In der Videoreihe „Dr. Who? – Promovieren an der HTWK Leipzig“ stellen sich Doktorandinnen und Doktoranden der HTWK Leipzig vor.

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    news-3887Thu, 25 Mar 2021 14:00:31 +0100Nachhaltig bauen mit intelligenten Leichtbaumaterialien https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/nachhaltig-bauen-mit-intelligenten-leichtbaumaterialienEU-Forschungsprogramm „Horizon 2020“: Internationales Projekt „iClimaBuilt“ gestartetGebäude sind für etwa 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs und einen fast ebenso hohen Anteil an CO2-Emissionen in Europa verantwortlich. Da die EU-Klimaziele für 2030 eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um mehr als die Hälfte gegenüber dem Niveau von 1990 vorgeben und zudem Klimaneutralität bis 2050 anstreben, besteht europaweit dringender Bedarf an einer grundsätzlichen Veränderung im Umgang mit Ressourcen: Effiziente Materialien und Technologien für den Bausektor sind gefragt.

    Die EU-Kommission hat daher im Rahmenprogramm Horizon 2020 ein interdisziplinäres Forschungsprojekt bewilligt, das sich genau dieser Fragestellung widmet. Daran ist auch die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) beteiligt. Insgesamt 27 Partner aus 14 verschiedenen europäischen Ländern forschen gemeinsam in dem auf vier Jahre angelegten Projekt „iClimaBuilt“ („Functional and advanced insulating and energy harvesting/storage materials across climate adaptive building envelopes“) an der Entwicklung geeigneter intelligenter Leichtbaumaterialien für den Bausektor und Technologien zur Integration von Energiespeicher- und Energierückgewinnungssystemen in Gebäudehüllen. Das Budget beträgt insgesamt rund 16,5 Millionen Euro.

    Die Forscher vom Institut für Entwicklungsorientierten Maschinenbau und von der Forschungsgruppe Nachhaltiges Bauen des Instituts für Betonbau der HTWK Leipzig wollen – in Zusammenarbeit mit dem Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik und dem Institut für Massivbau der TU Dresden – insbesondere die Carbonbetonbauweise noch nachhaltiger gestalten.

    Nachwachsende und wiederverwendete Rohstoffe

    „Wir fokussieren in ‚iClimaBuilt‘ unter anderem die Entwicklung von Carbonfasern aus nachwachsenden Rohstoffen für neuartige Bewehrungssysteme, die Integration von ultraleichtem Porenbeton mit niedriger Wärmeleitfähigkeit in Carbonbetonstrukturen oder die Verwendung so genannter Aerogele als Dämmstoff in Fassadenelementen. Teilweise werden auch Rohstoffe aus Industrieabfällen in unseren Fassadenelementen wiederverwendet. Das Team der HTWK Leipzig ist stolz, Teil eines solch innovativen Projektes zu sein. Wir sind überzeugt, dass unsere Entwicklungen in iClimaBuilt‘ zu Leichtbaulösungen im Bausektor substanziell zum erst kürzlich proklamierten ‚Green Deal‘ der EU-Kommission beitragen werden: Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen“, sagt Prof. Robert Böhm, der das Projekt an der HTWK Leipzig leitet

    Da der Energieverbrauch von Gebäuden zudem stark vom Klima und den lokalen Wetterbedingungen abhängt, sollen die in iClimaBuilt entwickelten nachhaltigen Lösungen für Gebäudehüllen auch Langzeittests unter realen Bedingungen in fünf sogenannten „Klimastandorten“ – verteilt in ganz Europa – unterzogen werden. Die für die Klimazone Mittel- und Osteuropa geplanten Tests werden zum einen im „valid lab“ der HTWK Leipzig und zum anderen im C³-Ergebnishaus CUBE an der TU Dresden durchgeführt, das 2022 fertiggestellt werden soll. Das iClimaBuilt-Vorhaben zielt durch seinen interdisziplinären Ansatz letztlich darauf ab, Zero Emission Buildings (ZEBs) zu entwickeln, also Gebäude, die keine oder nur minimale Emissionen verursachen. iClimaBuilt fungiert dabei als „Brücke“ zwischen der so genannten vorgelagerten Industrie – Rohstofflieferanten, System- und Komponentenlieferanten, Dienstleistungsanbieter – und der nachgelagerten Industrie, also den Endnutzern – im Sinne einer klimaorientierten Kreislaufwirtschaft. „Durch seinen Open-Access-Ansatz ist iClimaBuilt dabei zudem als Unterstützung für kleine High-Tech-Firmen gedacht, um deren neue technologische Lösungen zu testen, zu bewerten und zu verbessern“, sagt Alexander Kahnt, technischer Leiter des Projektes an der HTWK Leipzig.

    In einem ersten Schritt werden nun an der HTWK Leipzig Prototypen für verschiedene Fassadenelemente in Carbonbeton-Bauweise entwickelt. Dabei arbeitet die Hochschule unter anderem mit Forscherinnen und Forschern des RISE Research Institute (Schweden), der Firma FENX (Schweiz), der TU Dresden und der TU Hamburg zusammen. Die ersten Prototypen sollen noch in diesem Jahr fertiggestellt werden.

    Hintergrund

    Gemäß der Neufassung der EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) aus dem Jahr 2013 sollen seit 2020 alle Neubauten in der EU sogenannte „nearly Zero Emission Buildings (nZEB)“ sein, also einen sehr niedrigen Energiebedarf aufweisen, der vorzugsweise durch erneuerbare Energiequellen gedeckt wird.Weitere internationale Projektpartner: NTU Athen (Griechenland), NTNU Trondheim (Norwegen), Fraunhofer ISE (Deutschland), Politecnico di Torino (Italien), INEGI (Portugal), University of Birmingham (UK), University of Strathclyde (UK), Instituto Tecnologico de Aragon (Spanien) sowie zahlreiche Unternehmen.

    Weiterführende Informationen

    iClimaBuilt: https://cordis.europa.eu/project/id/952886/de

    HTWK Leipzig valid lab: https://nachhaltigesbauen.htwk-leipzig.de/labore-leistungen/validlab/

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    IFB > AllgemeinIFB > Nachhaltiges BauenMNZ > StartseiteFB > Fakultät > AktuellesHTWK > ForschenFING > allgemeinHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
    news-3880Wed, 24 Mar 2021 10:26:59 +0100HTWK-Studie: „NetzDG hat nahezu keinen Effekt“https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-studie-netzdg-hat-nahezu-keinen-effektForschungsteam untersuchte praktische Anwendung des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes (NetzDG) Mit dem 2017 in Kraft getretenen Gesetz wollte die Bundesregierung Hassrede im Internet bekämpfen und die sozialen Netzwerke zu einer schnellen Löschung bestimmter strafbarer Inhalte verpflichten. Die am 24. März 2021 veröffentlichte Evaluation von Marc Liesching, Professor für Medienrecht und Medientheorie an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig), gelangt zu dem Befund, dass das NetzDG fast keinen unmittelbaren Regulierungseffekt bei den global agierenden Sozialen Netzwerken Facebook, YouTube und Twitter hat.
    „Die allermeisten Inhalte werden von den sozialen Netzwerken aufgrund ihrer eigenen Community-Standards geprüft und entfernt, nicht jedoch wegen des NetzDG“, erläutert Liesching. „Zudem erfolgen bei Facebook und YouTube mittlerweile mehr als 90 Prozent der Inhaltsentfernungen automatisiert und proaktiv, das heißt, noch bevor überhaupt eine Nutzerbeschwerde eingeht“. Das NetzDG gilt demgegenüber ohnehin nur für Inhalte, von denen die Sozialen Netzwerke auf Beschwerde hin erfahren. Facebook habe beispielsweise im zweiten Halbjahr 2020 allein im Bereich „Hassrede“ 49 Millionen Inhalte aufgrund Verstoßes gegen seine eigenen Gemeinschaftsrichtlinien entfernt. Demgegenüber wurden im gleichen Zeitraum lediglich 154 Inhalte bei NetzDG-Beschwerden wegen Verstoßes gegen die dort genannten deutschen Strafvorschriften gelöscht.

    Auch Monitoring im Auftrag des Bundesamts kann keinen Effekt belegen

    Im Rahmen der Studie wertete das HTWK-Forschungsteam auch erstmals die bislang unveröffentlichten NetzDG-Monitoringberichte aus, die das Bundesamt für Justiz im Zeitraum 2019/2020 für rund 1,4 Millionen Euro beauftragt hatte. Demnach ist der Anteil „eindeutig rechtswidriger“ Inhalte, die den sozialen Netzwerken Facebook, YouTube und Twitter testweise gemeldet und durch die Plattformen entfernt worden sind, gegenüber den Monitoring-Daten vor Inkrafttreten des NetzDG im Mittelwert sogar gesunken. „Zwar sind die Daten der unterschiedlichen Monitoring-Berichte aufgrund methodischer Unklarheiten nur eingeschränkt vergleichbar“, so Liesching, „zumindest aber können die Berichtsdaten einen Regulierungseffekt des NetzDG nicht belegen“.
    Hinzu komme, dass das auf Bußgeldahndung ausgerichtete NetzDG praktisch keine Rechtsfolgen hat. Ursprünglich rechnete der Gesetzgeber 2017 mit jährlich rund 500 begründeten Bußgeldverfahren wegen Nicht-Löschung strafbarer Inhalte. „Tatsächlich ist in diesem Bereich aber seit über drei Jahren kein einziger Bußgeldbescheid ergangen“, so Marc Liesching. Auch dies deute auf eine kaum vorhandene praktische Relevanz des NetzDG hin.

    Anhaltspunkte für Overblocking

    Zudem hat das Forschungsteam an der HTWK Leipzig erstmals Kriterien entwickelt, die als Anhaltspunkte für ein „Overblocking“ qualifiziert werden können. Hiermit gemeint ist die seit 2017 in der Rechtswissenschaft geäußerte Sorge, dass die im NetzDG geregelten engen Löschfristen und hohen Bußgelddrohungen die Sozialen Netzwerke dazu anreizen, im Zweifelsfall mehr zu löschen, als sie es nach dem deutschen Strafrecht müssten. Dies gehe zu Lasten der Meinungs- und Kommunikationsfreiheit. Auch die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages und der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichtes, Hans-Jürgen Papier, hatten schon 2017 verfassungsrechtliche Bedenken aus diesem Grund geäußert.
    In der unabhängigen Gesetzesevaluation an der HTWK Leipzig werden nun mehrere Anhaltspunkte für einen solchen Effekt ausgemacht. „Wenn das NetzDG überhaupt einen Effekt hatte“, so Liesching, „dann ist es ein tendenzielles Ausweichen der Sozialen Netzwerke in eine vorgeschaltete Lösch-Compliance nach eigenen, eher weit gefassten Community-Standards“. Durch eine solche – durchaus legale – „Flucht vor dem NetzDG in die AGB“ werde Overblocking befördert. Auch weitere geprüfte Kriterien sprächen nach der Studie für einen solchen Effekt.

    Weitere Informationen
    Die Studie „Das NetzDG in der praktischen Anwendung“ ist als Open-Access-Publikation im Carl Grossman Verlag als Band 3 in der Schriftenreihe Medienrecht & Medientheorie erschienen und als E-Book frei abrufbar

    Die Schriftenreihe Medienrecht & Medientheorie (ISSN Print 2700-8312, ISSN Online 2700-8320) wird herausgegeben von Prof. Dr. Gabriele Hooffacker und Prof. Dr. Marc Liesching (beide HTWK Leipzig).

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    news-3856Thu, 18 Mar 2021 10:00:00 +0100Gründung? Ein alternativer Karriereweg! https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/gruendung-ein-alternativer-karrierewegDie HTWK-Gründungsberatung Startbahn 13 unterstützt seit rund einem Jahr alle Hochschulangehörigen bei der Verwirklichung ihrer GeschäftsideenMit Leidenschaft arbeiten, selbstbestimmt, frei und unabhängig handeln – all das verspricht eine Ausgründung. An der Hochschule steckt viel Potenzial in den vielfältigen Forschungsergebnissen, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hervorbringen. Auf dem Weg, theoretische Ergebnisse in greifbare Produkte oder Dienstleistungen zu verwandeln, begleitet das Team der HTWK-Gründungsberatung von Startbahn 13 seit April 2020 gründungsinteressierte und Start-up-begeisterte Studierende, Alumni, wissenschaftliche Mitarbeitende, Lehrende und Forschende der HTWK Leipzig. Der Fokus liegt auf dem technisch-ingenieurwissenschaftlichen Bereich – was nicht verwundert, sind doch rund drei Viertel der Studiengänge MINT-Fächer. Finanziert wird das Projekt durch Fördermittel in Höhe von 1,5 Millionen Euro aus dem BMWi-Programm „EXIST-Potentiale“ über einen Zeitraum von vier Jahren.

    Das Team von Startbahn 13 besteht aus vier Mitarbeitenden. Die beiden HTWK-Absolventinnen Alexandra Huber und Carolin Lorenz sind Betriebswirtinnen und schrieben gemeinsam den Antrag für die EXIST-Förderung. Das Potenzial hierfür erkannte Huber bereits 2018, als sie im Rahmen eines Kooperationsprojektes zwischen der HTWK Leipzig und der Gründerinitiative SMILE der Universität Leipzig erste Workshops und Coachings für Gründungsinteressierte anbot. Stephanie Börner, ebenfalls studierte Betriebswirtin mit Spezialisierung auf die Bereiche Marketing und Personalwesen, ist für das Marketing und Eventmanagement zuständig. Yvonne Hahn ist studierte Gesundheitsmanagerin, Betriebswirtin und selbst Gründerin. Genau wie Huber und Lorenz gibt sie ihr Fachwissen in Coachings und Workshops an Gründende weiter und übernimmt zudem Aufgaben im Marketing. 

    Gemeinsam unterstützen sie potenzielle Gründerinnen und Gründer in der ersten der drei Phasen einer Gründung. „In dieser ersten Phase, der Vorgründung, bauen Interessierte Prototypen, definieren ein Geschäftsmodell, finden gegebenenfalls Partnerinnen und Partner und bereiten die formale Gründung vor“, so Huber. Deshalb bietet das Team für diesen Entwicklungsprozess kostenlose Angebote wie Workshops, vor allem zu betriebswirtschaftlichen Themen, an, darunter zum Geschäftsmodell, zum Businessplan oder zur Buchführung. Aber auch alles rund um die persönliche Qualifikation kommt nicht zu kurz: Selbst- und Zeitmanagement oder auch die Zusammenarbeit im Team sind genauso wichtige Bausteine auf dem Weg zum unternehmerischen Erfolg. Außerdem unterstützt Startbahn 13 bei Fördermittelanträgen und organisiert Veranstaltungen, bei denen sich die Teilnehmenden untereinander oder mit anderen Akteurinnen und Akteuren der regionalen Gründungsszene vernetzen können.

    Einzelcoachings statt einheitlicher Beratung

    „Um Gründungsinteressierte optimal zu begleiten, setzen wir auf individuelle und langfristige Coachings statt auf einheitliche Beratung. So können wir auch besser auf die jeweiligen Bedarfe sowie die unterschiedlichen Persönlichkeiten und Voraussetzungen der zu begleitenden Personen eingehen“, so Lorenz. Bislang hat das Team 33 Einzelpersonen und Teams in Coachings beraten; mehr als einhundert Personen haben an Workshops teilgenommen. Sechs erfolgreiche Ausgründungen und freiberufliche Tätigkeiten sind daraus hervorgegangen, darunter die IexB GmbH, die experimentelle Untersuchungen von Baukonstruktionen durchführt, oder das Unternehmen Bewusst.Werk UG (haftungsbeschränkt) von Kathrin Burkhardt, die sich als Bewusstseinstrainerin selbstständig gemacht hat.

    Gründung in der Lehre

    Die Gründungsthematik soll auch in der Lehre weiter integriert werden. Bisher wird seit drei Semestern im Rahmen des Studium generale das Modul „Think.Make.Start.“ angeboten. Hier lernen die Studierenden Grundlagen des unternehmerischen Denkens und Handelns sowie die Entwicklung und Vermarktung eines Produktes kennen. Diese können sie anhand eines selbstgewählten Beispiels praktisch vertiefen.

    Standort inspirierte zum Namen

    In den nächsten Monaten soll am Standort von Startbahn 13, am HTWK-Forschungszentrum Life Science & Engineering, kurz FZE, in der Eilenburger Straße 13 im Leipziger Osten, auch ein hochschuleigenes Prototypen-Zentrum entstehen. In den Kreativräumen, Werkstätten und Laboren können Gründungsinteressierte dann noch besser ihre Ideen weiterentwickeln und Entwürfe anfertigen. Der Standort mit der Hausnummer 13 bot auch Inspiration zur Namensfindung. Dazu rief das Team einen Namenswettbewerb aus, an dem alle Netzwerkangehörigen teilnehmen konnten. Der Begriff Startbahn steht dabei für die Aufbruchsstimmung, das „Durchstarten“, das mit einer Gründung einhergeht.

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    Startbahn13 - AktuellesFW > FakultaetHTWK > ForschenHTWK > Hochschule > Aktuelles
    news-3822Thu, 04 Mar 2021 09:23:48 +0100COVID-19: Das Infektionsrisiko punktgenau berechnenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/covid-19-das-infektionsrisiko-punktgenau-berechnenMit Mathe gegen Corona: HTWK-Arbeitsgruppe entwickelt neue Simulationsmodelle zur konkreten Virusbelastung pro Person in verschiedenen InnenräumenWir leben inzwischen ein Jahr mit der COVID19-Pandemie – und wissen: Viren verbreiten sich vor allem auch durch Aerosole, also kleinste Schwebeteilchen, die durch Atmen, Lachen oder Reden in die Luft gelangen. Dort bleiben sie noch eine Zeitlang und verteilen sich. Daher bilden sie eine Ansteckungsgefahr in Räumen, in denen sich mehrere Personen aufhalten, selbst wenn diese den geforderten Mindestabstand einhalten. Besonders kritisch ist das dort, wo viele Menschen zusammenkommen – in Schulen, Hörsälen und Seminarräumen zum Beispiel. Das tatsächliche Infektionsrisiko im konkreten Einzelfall – also unter Beachtung von Faktoren wie Raumvolumen, Abstand, Personenanzahl – ist jedoch schwierig abzuschätzen.

     

    Eine Arbeitsgruppe der Fakultät Ingenieurwissenschaften der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) hat deshalb ein genaues Modell zur Viruskonzentration durch Luftströmungen im Raum entwickelt. Es simuliert die durch Atmung bedingte Virusbelastung in geschlossenen Räumen mit Hilfe strömungsmechanischer Modelle – und zwar für jede einzelne Person im Raum. Die Gruppe um Stephan Schönfelder, Professor für die Simulation energetischer und technischer Systeme, hat verschiedene Szenarien am Beispiel eines Seminarraums der Hochschule simuliert: jeweils mit bzw. ohne Belüftung durch Fenster sowie mit und ohne sprechende Lehrperson mit der Annahme, dass diese infiziert ist. „Wir wollen mit neuen Berechnungsansätzen zur luftströmungsbasierten Viruskonzentration das Infektionsrisiko jeder Einzelperson in Innenräumen besser verstehen und so einen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten. Unsere langjährige Erfahrung in Strömungs-simulationen zur Raumluftqualität in Innenräumen war die Basis, um die Modelle auf die Berechnung von Viruskonzentrationen anzupassen“, sagt Schönfelder.

    Berechnungsgrundlagen können variiert werden

    Den ersten Modellen für einen Seminarraum liegen folgende Annahmen zugrunde, die variiert werden können: Die Lehrperson ist Infektionsquelle und steht vorn, der Abstand zur ersten Bank beträgt 1,5 Meter, der Raum ist 80 Quadratmeter groß bei drei Metern Deckenhöhe, und die Personenanzahl ist festgelegt – 16 Personen ohne Mund-Nasen-Schutz befinden sich in dem Raum, jeweils mindestens im Abstand der geforderten 1,5 Meter. Die Annahme über die Partikelanzahl der Aerosole (basierend auf aktueller Literatur):  Weniger als 500 Partikel bergen ein niedriges Ansteckungsrisiko, ab mehr als 500 Partikeln ist das Ansteckungsrisiko hoch, das bedeutet, eine Infektion ist wahrscheinlich. Anhand dieser Faktoren können konkrete Viruskonzentrationen über eine bestimmte Zeit berechnet werden. In der Simulation wurden 90 Minuten Aufenthalt zugrunde gelegt – die Dauer eines Seminars. In der Anwendung bedeutet das: Wenn bekannt ist, welche Viruskonzentration kritisch ist, können maximale Kontakt- bzw. Aufenthaltszeiten in Innenräumen verschiedener Art genau bestimmt werden.

    Die Ergebnisse der HTWK-Simulation für den geschilderten und auf dieser Basis berechneten Fall: Wenn der Raum gelüftet wird und eine infizierte Lehrperson darin spricht, kann rund 40 Minuten unterrichtet werden, bevor erstmals eine hohe Ansteckungsgefahr für jemanden besteht.  Bei Belüftung, aber ohne Sprechen –  z.B. in einer schriftlichen Prüfung – besteht erst nach ca. 75 Minuten ein hohes Risiko. OhneBelüftung und mit Sprechen tritt das hohe Risiko für die erste Person bereits nach rund 30 Minuten ein, und ohne Lüftung und ohne Sprechen nach 50 Minuten. Betrachtet man aber alle Personen im Raum, zeigt sich ohne Lüftung nach einer Stunde ein hohes Infektionsrisiko für alle, während mit Lüftung nach der gleichen Zeit nur sechs Personen betroffen sind (40 Prozent). In der Prüfungssituation (Annahme: niemand spricht) besteht nach 90 Minuten ohne Lüftung für zwölf von 15 Studierenden zumindest eine hohe Infektionsgefahr, mit Lüftung nur für drei von 15. Interessant ist auch, dass aufgrund der hier besonderen räumlichen Strömungsgegebenheiten ohne Lüftung sich nicht die Person ansteckt, die der Infektionsquelle am nächsten ist, sondern erst eine Person in der zweiten Reihe. Dies zeigt, dass es auch lokale Effekte in Innenräumen zu berücksichtigen gilt, wenn das Infektionsrisiko genau analysiert werden soll. Generell ist es jedoch erwartungsgemäß am besten, wenn man sich so weit wie möglich von der Infektionsquelle entfernt aufhält.

    Weiterführende Informationen zum Projekt inkl. Animationen

    „Risiken zu Infektionsgefahren werden derzeit in komplexen Modellen mit dennoch notwendigen Vereinfachungen abgeschätzt, dazu gibt es auch schon Rechner im Internet. Dies sind ohne Zweifel gute Verfahren für eine übergeordnete statistische Bewertung der Situation, können aber ganz lokale Effekte in Innenräumen nicht abbilden. Wir können aber genau das mit unseren Modellen. Das heißt, für jeden einzelnen Quadratmeter im Raum können wir das Infektionsrisiko konkret abschätzen und auch, wie es sich mit der Zeit entwickelt. Das ist deutlich aufwendiger, da ganz konkrete Fälle berücksichtigt werden, liefert aber ein ergänzendes Verständnis für strömungsbedingte Infektionswege durch Aerosole in Innenräumen. Unsere Modelle sind prinzipiell übertragbar auf alle Szenarien - Theaterbestuhlungen, Klassenzimmer und den ÖPNV zum Beispiel“, so Schönfelder.

    Fazit: Die „AHACL-Regel“ bleibt weiter wichtig. Ziel aller Modellberechnungen ist es letztlich, Infektionsrisiken besser zu verstehen, um wieder sicher in Präsenz lehren und prüfen zu können, Kinos und Konzerte zu besuchen, kurz: zu einem „normalen“ Alltag zurückzufinden. Im besten Fall tragen solche Modelle, neben den bestehenden Modellen und Daten, zu einer Perspektive bei, mit dem Virus – oder anderen Viren – zu leben.

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    news-3786Thu, 11 Feb 2021 10:32:22 +0100Zwei HTWK-Professoren an der Weltspitzehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/zwei-htwk-professoren-an-der-weltspitzeStanford University listet weltbeste Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf

    Zwei HTWK-Professoren sind in einer aktuellen Studie der Stanford University unter den zwei Prozent der weltweit besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aufgeführt: Auf der Liste der knapp 160.000 Forschenden stehen auch Prof. Hendrik Richter (Fakultät Ingenieurwissenschaften) und Prof. Slavisa Aleksic (Fakultät Digitale Transformation).

    Prof. Dr. Hendrik Richter ist unter den Top 255 der deutschen Forschenden im hochkompetitiven Forschungsgebiet Künstliche Intelligenz. Seit 2003 ist er Professor für Regelungstechnik an der HTWK Leipzig. Neben Studium, Lehre und Forschung in England, China und Südafrika veröffentlichte er zahlreiche international verbreitete Beiträge, die sich mit naturinspiriertem Rechnen befassen und mit dessen Hilfe ingenieurwissenschaftliche Probleme gelöst werden. 2019 waren er und sein Team Gastgeber der internationalen Informatik-Konferenz „EvoStar“ in Leipzig.

    „Für eine forschungsstarke Hochschule für angewandte Wissenschaften wie die HTWK Leipzig bestätigt so eine Listung die internationale Sichtbarkeit von Forschungsaktivitäten“, so Richter.

    Prof. Dr. Slavisa Aleksic gehört auf dem Gebiet der Netzwerk- und Telekommunikationstechnologien zu den besten 50 Forschenden in Deutschland und im Teilbereich der grundlegenden und strategischen Technologien für Netzwerke und Telekommunikation zu den weltweit besten 120 Forschenden. Seit Februar 2021 ist Aleksic als Professor für Netzwerktechnologien und Netzwerkmanagement an der Fakultät Digitale Transformation der HTWK Leipzig tätig. Zuvor lehrte und forschte er mehr als 15 Jahre an der Technischen Universität Wien und war seit 2015 an der Hochschule für Telekommunikation Leipzig tätig.

    „Die Aufnahme in die Ranking-Liste sehe ich als Bestätigung und Motivation zugleich. Sie zeigt, dass in Forschungsprojekten an der Hochschule hochaktuelle und relevante Themen behandelt werden“, sagt Aleksic.

    Angeführt wird das Ranking von Vertreterinnen und Vertretern weltweiter Elite-Universitäten wie der Harvard University und dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA oder den Universitäten von Oxford und Cambridge in England. Auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler deutscher Spitzenuniversitäten sind aufgelistet, darunter von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen oder der Ludwig-Maximilian-Universität in München.

    Hintergrund
    Die US-amerikanische Stanford University ist eine der forschungsstärksten und renommiertesten Universitäten der Welt. Das Ranking wurde auf der Grundlage von Zitationszahlen, H-Index-Werten, Ko-Autorenschaft und karrierebegleitenden Impact-Faktoren der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erstellt.
    Für die Studie analysierte Prof. John P.A. Ioannidis von der Stanford University mit zwei Kollegen Daten von weltweit rund sieben Millionen Forschenden und ihren Publikationen zwischen 1996 und 2019. Dabei haben sie alle wissenschaftlichen Disziplinen einbezogen, darunter Medizin, Mathematik, Biologie, Ingenieurswissenschaften und Wirtschaft, und diese miteinander verglichen.

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    news-3774Thu, 04 Feb 2021 08:52:29 +0100Beeinflusst die Wohngegend das Körpergewicht von Kindern?https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/beeinflusst-die-wohngegend-das-koerpergewicht-von-kindernDr. Ulrike Igel erhält Dissertationspreis 2020 der Stiftung HTWK und gibt mit ihrer Forschung entscheidende Impulse zur gesundheitsfördernden Gestaltung von Städten

    „Gerade jene Kinder haben ein höheres Risiko übergewichtig zu werden, die in Stadtteilen aufwachsen, in denen besonders viele Erwerbslose oder weniger gebildete Menschen wohnen – und das unabhängig vom Sozialstatus ihrer Eltern“, sagt Dr. Ulrike Igel. In ihrer Doktorarbeit erforschte sie, welchen Einfluss soziale Ungleichheit und Umweltfaktoren auf das Körpergewicht von Mädchen und Jungen haben und wie Wohngegenden gestaltet werden können, um Übergewicht vorzubeugen. Für ihre innovative Arbeit in der Adipositasforschung zeichnete die Stiftung HTWK sie im Dezember 2020 mit dem mit 3.000 Euro dotierten Dissertationspreis aus.

    Für die Auswirkungen der Wohnumgebung interessierte sich Igel schon früh. „Ich lebte eine Weile in einem Stadtteil, in dem ich jeden Morgen an der Bushaltestelle streitende, rauchende, trinkende und perspektivlos wirkende Menschen sah. Ich hatte das Gefühl, diese ‚Depression‘ färbt ab“, so die 39-Jährige, die ab 2001 an der HTWK Leipzig Sozialwesen studierte. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule arbeitete sie ab 2007 an verschiedenen stadtteilbezogenen Projekten zur Gesundheitsförderung mit.

    Etwa 15 Prozent aller Kinder sind übergewichtig

    Zuletzt führte sie mit Kolleginnen und Kollegen das Forschungsprojekt „Grünau bewegt sich“ durch. Viele ihrer darin erarbeiteten Erkenntnisse flossen in ihre Doktorarbeit mit ein. „In Kooperation mit der Universitätskinderklinik und der Stadt Leipzig entwickelten wir Ansätze, um Stadtteile gesundheitsförderlicher zu machen. So haben wir etwa mit zwei Grundschulen Gestaltungsideen für einen bewegten Schulweg erarbeitet“, sagt Igel.

    Etwa 15 Prozent aller Kinder in Deutschland sind übergewichtig. Diese Kinder haben häufiger mit Folgekrankheiten wie Diabetes oder Depressionen zu kämpfen. Neben der Bildung und dem Einkommen der Eltern spielen auch die sozialen und baulichen Verhältnisse in der Umwelt eine Rolle für die kindliche Entwicklung, wie Igel in ihrer Doktorarbeit herausfand. „Förderlich ist es zum Beispiel, wenn Wohngebiete sicher sind, ein guter Zusammenhalt unter den Bewohnerinnen und Bewohnern herrscht und es attraktive Grün- und Erholungsflächen gibt“, sagt Igel.

    Für ihre Forschung wertete Ulrike Igel Daten zur Lebensmittelumwelt in den Leipziger Stadtteilen Neustadt-Neuschönfeld, Grünau-Nord und Schleußig sowie der Schuleingangsuntersuchung aller Leipziger Schulanfängerinnen und Schulanfänger aus. „Eine meiner Fallstudien zeigte, dass im Vergleich zum ‚privilegierten‘ Stadtteil Schleußig in sozial benachteiligteren Gebieten der Anteil von Läden, die ungesundes Essen anbieten, wie Fastfoodläden oder Kioske, doppelt so hoch war.“

    Forschung von hoher gesundheitswissenschaftlicher Relevanz

    Fast acht Jahre forschte Igel zum Zusammenhang von Wohnumgebungen und Gesundheit an der HTWK Leipzig und der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. Ihr kooperatives Promotionsvorhaben wurde für drei Jahre mit einem Stipendium des Europäischen Sozialfonds gefördert. 2019 verteidigte sie ihre Doktorarbeit „Zur Bedeutung von sozialer Ungleichheit und Umweltfaktoren in der Entstehung und Prävention von Übergewicht und Adipositas im Kindesalter“ mit der Bestnote „summa cum laude“. Die Auszeichnung mit dem Dissertationspreis, der 2020 von der Leipziger Stadtbau AG gestiftet wurde, zeigt aber nicht allein, von welch hoher gesundheitswissenschaftlicher, sozialer und politischer Relevanz ihre Forschung ist. So wurde das Projekt „Grünau bewegt sich“, an dem Igel maßgeblich mitgewirkt hat, 2019 mit dem Präventionspreis der Deutschen Adipositas-Gesellschaft gewürdigt.

    Ulrike Igels fast 20-jährige wissenschaftliche Karriere an der HTWK Leipzig nimmt aber nun ein Ende, denn im April 2021 wird sie eine Vertretungsprofessur für „Soziale Arbeit im Sozialraum“ an der Fachhochschule Erfurt antreten. „Damit kann ich gut an meine bisherige Arbeit anknüpfen. Ich freue mich sehr darauf. Ich bleibe aber weiter in Leipzig wohnen und vielleicht konzipiere ich später auch mit den Kolleginnen und Kollegen der HTWK Leipzig gemeinsame Projekte“, so Igel. 

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    news-3744Wed, 20 Jan 2021 10:12:21 +0100Martin Weisbrich verteidigt Promotion erfolgreichhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/martin-weisbrich-verteidigt-promotion-erfolgreichThema „Verbesserte Dehnungsmessung im Betonbau durch verteilte faseroptische Sensorik“Am 16.12.2020 hat Martin Weisbrich seine Dissertation zum Thema „Verbesserte Dehnungsmessung im Betonbau durch verteilte faseroptische Sensorik“ erfolgreich an der TU Bergakademie Freiberg verteidigt.
    Martin Weisbrich ist seit 2015 als Promotionsstudent und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Betonbau (IfB) der HTWK Leipzig tätig. Sein kooperatives Promotionsverfahren wurde durch Prof. T. A.  Bier (TU Bergakademie Freiberg) und Prof. Klaus Holschemacher (IfB) betreut.
    Das Promotionsthema hat enormes Potential, sowohl in wissenschaftlicher Hinsicht als auch für Monitoring-Aufgaben bei der Bauwerksüberwachung.
    Weisbrich: „Ich freue mich, auch nach Abschluss meiner Promotion weiter am IfB wissenschaftlich tätig sein zu können. Mein Ziel ist es nun, die gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu validieren und in der Baupraxis anzuwenden.“
    Diese Maßnahme wurde mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes, der HTWK Leipzig und des SMWK und ist damit ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Wissenschaftsförderung an der Hochschule der angewandten Wissenschaften in Sachsen.

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    news-3732Wed, 20 Jan 2021 09:00:00 +0100So schlank werden die Häuser der Zukunfthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/so-schlank-werden-die-haeuser-der-zukunftIngenieurinnen und Ingenieure der HTWK Leipzig erforschen neue Materialien, um Gebäude nachhaltiger zumachen und Ressourcen zu sparen

    In der Einsteinstraße in Dresden entsteht aktuell ein Haus, das einen Einblick ins Bauen der Zukunft ermöglicht: Der Cube. Die Wände sind nur 27 Zentimeter dick – rund ein Drittel dünner als konventionelle Wände. Ermöglicht wird dieser technische Fortschritt durch eine Sandwichkonstruktion aus Carbonbeton und zwei neuen Dämmstoffen: Slentite und Slentex. Bei den beiden von BASF entwickelten Hochleistungsdämmstoffen handelt es sich um sogenannte Aerogele. Sie bestehen zum Großteil aus Luft, eingeschlossen in winzige Poren in einem Material auf mineralischer Basis (Slentex) beziehungsweise auf Polyurethan-Basis (Slentite). Die neuartige Wandkonstruktion führt zu einer effizienteren Flächenausnutzung von Bauland, spart Ressourcen wie Sand und Zement, hat eine deutlich bessere CO2-Bilanz und einen ebenso hohen Wohnkomfort wie herkömmliche Verfahren. Das belegen die Analysen der Forschungsgruppe Nachhaltiges Bauen an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig). Die ersten Wände für den Cube werden diese Woche im Betonwerk Oschatz hergestellt.

    Während der „Lebenszeit“ eines Gebäudes schlägt vor allem die Wärmeenergie zu Buche. Mehr als ein Viertel des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland entfällt allein darauf. Durch effektive Dämmung sinkt der Heizbedarf deutlich. Die Besonderheit von Slentite und Slentex liegt in ihrer porösen Struktur. Umso kleiner die Poren, desto mehr werden die darin eingeschlossenen Luftmoleküle in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Dadurch wird die Wärmeübertragung stark reduziert. Durch die ausgesprochen gute Wärmedämmung benötigen die neuen Dämmstoffe nur halb so viel Raum wie herkömmliche Baustoffe.

    Slentite und Slentex eignen sich hervorragend für Bereiche, in denen konventionelle Dämmstoffe nicht eingesetzt werden können. Doch bevor neue Materialien in Deutschland regulär in Bauprojekten eingesetzt werden können, müssen Handhabung, Einsatzgebiete und Grenzen ausführlich untersucht und dokumentiert werden – im besten Fall anhand von konkreten Pilotprojekten. Mit dieser Begleitforschung hat BASF die Forschungsgruppe Nachhaltiges Bauen an der HTWK Leipzig beauftragt. „Wir haben alle Kennwerte erhoben und umfangreiche Erfahrungen im Umgang mit den Dämmstoffen gesammelt, die für die Planung von Projekten unter Einsatz der neuen Baustoffe nötig sind. Dabei konnten beispielhaft folgende Fragen beantwortet werden: Mit welchen Werkzeugen können die Dämmstoffe verarbeitet werden? In welchen Fällen ist der Einsatz nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich lohnend? Wie sehen konstruktive Detaillösungen aus, welche über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes sicher funktionieren?“, berichtet Alexander Kahnt von der Forschungsgruppe Nachhaltiges Bauen. Um den Wärme- und Feuchtigkeitsaustausch im Material unter verschiedenen Bedingungen zu untersuchen, nutzen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler computerunterstützte Simulationsprogramme. In den HTWK-eigenen Laboren erfolgen dann umfangreiche Validierungsprüfungen.

    Etwa 40 Prozent des Energieverbrauches der europäischen Union entfallen allein auf den Bau, den Betrieb und den Abriss von Gebäuden. Beim Bauen wird derzeit am häufigsten Stahlbeton verwendet. Dabei schützt das alkalische Milieu des Betons den Stahl vor Korrosion. Eine Carbonbewehrung kann hingegen nicht rosten – bei Carbonbeton kann die nötige Betonschicht deshalb um bis zu 80 Prozent dünner sein. Seit 2014 arbeiten die HTWK Leipzig sowie mehr als 160 weitere Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen unter Federführung der TU Dresden mit dem Institut für Massivbau gemeinsam an der Markteinführung von Carbonbeton. Dafür wurde das Forschungskonsortium „C³ – Carbon Concrete Composite“ bereits mit dem Rohstoffeffizienzpreis, dem Deutschen Umweltpreis und zahlreichen weiteren Preisen ausgezeichnet.

    Der 220 Quadratmeter große Cube in Dresden ist das Ergebnishaus des Forschungsprojekts C³. Das futuristische Labor- und Ausstellungsgebäude wird all die Vorzüge von Carbonbeton aufzeigen. Grundsteinlegung war im März 2020, bis zum Sommer 2022 soll das Gebäude fertiggestellt sein. Das gesamte Gebäude wird mit Messtechnik ausgestattet und nach der Inbetriebnahme von der Forschungsgruppe Nachhaltiges Bauen in einem Monitoring hinsichtlich bauphysikalischer Eigenschaften untersucht.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-3718Tue, 12 Jan 2021 09:40:06 +0100HTWK Leipzig und UFZ verleihen Zusammenarbeit neue Qualität https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-leipzig-und-ufz-verleihen-zusammenarbeit-neue-qualitaetKooperationsvertrag bündelt Expertise in den Bereichen Umwelt, Nachhaltigkeit, Bauwesen, Stadtentwicklung und Ressourcenmanagement bündeln und stärkt Wissenschaftsstandort Leipzig

    Am 11. Januar unterzeichneten das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) gemeinsam mit dem an die Hochschule angegliederten Forschungs- und Transferzentrum (FTZ) einen Rahmenvertrag zum Ausbau ihrer Kooperation am Wissenschaftsstandort Leipzig. Mit dem Vertrag und den konkreten Vereinbarungen zu gemeinsamen Schutzrechten sowie zur Nutzung wissenschaftlicher Infrastruktur sollen die langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit weiter gefestigt sowie Synergien ausgebaut und auf eine breitere Grundlage gestellt werden.

    Dies betrifft einerseits sehr erfolgreiche Vorhaben wie die gemeinsame Entwicklung umwelttechnologischer Verfahren unter Nutzung von Radiowellen, aus der zahlreiche Kooperationsprojekte, ein Innovationsnetzwerk aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen sowie eine technologieorientierte Ausgründung hervorgegangen sind. Andererseits soll der Vertrag  auch neue gemeinsame Forschungsvorhaben zur Energiewende, zum Strukturwandel oder zur Stadt der Zukunft initiieren. Ausdruck dessen ist unter anderem die gemeinsame Entwicklung einer Plattform für Innovation und Technologietransfer zu Umwelt und Nachhaltigkeit mit enger Anbindung an den Transferverbund Saxony5, einem Zusammenschluss aller Hochschulen der Angewandten Forschung in Sachsen.

    Prof. Dr. Mark Mietzner, Rektor der HTWK Leipzig: „Gerade in Zeiten des globalen Wandels, bei den drängenden Fragen zum Klimaschutz, zur Energieversorgung oder zur Mobilität ist es notwendig, Wissen und Technologien für eine gesunde Umwelt und für Nachhaltigkeit zu entwickeln. Seit über 20 Jahren arbeiten die HTWK Leipzig, das FTZ und das UFZ immer wieder gemeinsam an praxisorientierten Lösungen. Während das FTZ die Forschenden vor allem bei der Entwicklung von Produkten und deren Überführung in die Anwendungspraxis unterstützt, können die HTWK Leipzig und das UFZ durch die neue Kooperation ihre Kompetenzen auf zahlreichen Feldern an der Schnittstelle zwischen hochqualifizierter Forschung und Lösung konkreter Probleme von Wirtschaft und Gesellschaft bündeln. Technologien sind dabei der Schlüssel für Innovationen in den Themenbereichen Umwelt, Nachhaltigkeit, Stadtentwicklung und Energiewende, um nur einige zu nennen."

    Prof. Dr. Georg Teutsch, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung: „Der Kooperationsvertrag verleiht unserer langjährigen Zusammenarbeit eine neue Qualität. Wir werden damit gezielter gemeinsame Forschungsprojekte einwerben, gemeinsame Professuren einrichten und wissenschaftlichen Nachwuchs fördern. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Technologie- und Wissenstransfer. Wir werden wissenschaftliche Strategien gemeinsam weiterentwickeln und umsetzen, etwa bei so wichtigen gesellschaftlichen Zukunftsthemen wie der Energiegewinnung, -speicherung und -versorgung, der Wasser- und Siedlungswirtschaft, der nachhaltigen Stadtentwicklung oder Sanierungstechnologien.“

    Langjährige Zusammenarbeit

    Die HTWK Leipzig mit ihrem breiten ingenieurwissenschaftlich-technischen Profil und das UFZ, das sich mit den komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt auseinandersetzt, haben bereits mehrfach im Verbund geforscht. Unter anderem entwickelten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beider Einrichtungen eine Sanierungstechnologie für das Bauwesen, mit der Häuser mit Radiowellen getrocknet oder Schadstoffe entfernt werden können. Die Radiowellentechnologie wird auch bei Verbundprojekten zum chemikalienfreien Holzschutz oder umweltschonenden Recycling von Asphalt eingesetzt. Auch durch die enge Zusammenarbeit mit dem FTZ im Bereich Automatisierungstechnik gelang es dem UFZ, neue, innovative Sanierungsverfahren auf Basis der Radiowellen in den Feldmaßstab zu überführen.

    Die Zusammenarbeit hat sich darüber hinaus auf Bereiche wie den effizienten Gebrauch und das Management der Ressource Wasser, insbesondere im städtischen Umfeld, sowie die Entwicklung nachhaltiger Stadtkonzepte ausgedehnt. Im Herbst 2020 starteten zwei Forschungsprojekte, die sich mit der Wärmeversorgung auf Basis erneuerbarer Energien, darunter die oberflächennahe Geothermie, und deren effizienter Anwendung in Stadtquartieren befassen. Auch diese Beispiele zeigen das große Potenzial einer intensivierten Zusammenarbeit, gerade durch die Verbindungen von Expertisen auf den Feldern Umwelt und Nachhaltigkeit, Bauwesen, Stadtentwicklung und Ressourcenmanagement.

    Grundlage für Handlungsstrategien, Austausch und Vernetzung

    Der Kooperationsvertrag erweitert die bisherige Zusammenarbeit der Einrichtungen und bildet den Rahmen für neue Formate und Strategien. Dadurch werden der Austausch intensiviert und die Kontakte in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft ausgebaut. Das experimentelle und theoretische Arbeiten und der Personalaustausch zwischen beiden Einrichtungen werden erleichtert, indem die Forschenden die Labore, Werkstätten, Bibliotheken oder Dienstleistungen der kooperierenden Einrichtungen nutzen können. Mit gemeinsamen Professuren, der Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses oder gemeinsamen Veranstaltungen, um den Informations- und Wissenstransfer insbesondere in die Region zu stärken, werden weitere Synergien geschaffen. Als besonders wichtig sehen es die beiden Partner an, zukünftig noch stärker gemeinsam im Verbund mit Wirtschaft und Gesellschaft zu forschen.

    Hintergrund: Zu den Einrichtungen

    Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) vereint praxisorientierte Lehre und anwendungsnahe Forschung. Regionales Alleinstellungsmerkmal der Hochschule ist ihr breites ingenieurwissenschaftlich-technisches Profil. Zusammen mit den Bereichen Wirtschaft, Soziales und Kultur bietet die HTWK Leipzig ein vielfältiges Lehr- und Forschungsangebot. Momentan sind rund 6.400 Studierende immatrikuliert. Mit einem Drittmittelaufkommen von mehr als 15 Millionen Euro gehört die HTWK Leipzig aktuell zu den forschungsstarken Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Deutschland. Das rechtlich selbständige Forschungs- und Transferzentrum, kurz FTZ, der HTWK Leipzig ist ein wichtiger Partner für Forschungs-, Entwicklungs- und Transferarbeit an der Hochschule. Angesiedelt an der Nahtstelle zwischen Hochschule, Wissenschaft und Wirtschaft bildet es eine Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis.

    Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt und erarbeiten Lösungsoptionen. In sechs Themenbereichen befassen sie sich mit Wasserressourcen, Ökosystemen der Zukunft, Umwelt- und Biotechnologien, Chemikalien in der Umwelt, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg circa 1.100 Mitarbeitende. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

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    news-3697Tue, 22 Dec 2020 07:21:37 +0100Erfolgreiche Promotionsverteidigunghttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/erfolgreiche-promotionsverteidigungAlexander Kahnt vom Institut für Betonbau der HTWK Leipzig hat am 15.12.2020 erfolgreich seine Dissertation verteidigtSeine wissenschaftliche Arbeit, die dem Thema „Die Gebäudehülle der Zukunft“ gewidmet ist, befindet sich inhaltlich an der Schnittstelle von Materialforschung, Bauphysik und Nachhaltigkeit.
    Die Dissertation entstand im Rahmen eines kooperativen Promotionsverfahrens, das von Prof. John Grunewald (TU Dresden, Institut für Bauklimatik) und Prof. Klaus Holschemacher (HTWK Leipzig, Institut für Betonbau) betreut wurde.

    Alexander Kahnt ist sich sicher, dass die von ihm erbrachten wissenschaftlichen Ergebnisse schon bald in der Praxis umgesetzt werden können: „Dem Textilbeton gehört die Zukunft. Ich freue mich, dass ich mit meinen Forschungsergebnissen wichtige Voraussetzungen für die Anwendung dieses innovativen Baustoffes in Fassadenkonstruktionen schaffen konnte“.

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    news-3480Wed, 02 Dec 2020 14:20:00 +0100Betreuungsvereinbarung für die Promotionhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/betreuungsvereinbarung-fuer-die-promotionAb 01. Januar 2021 muss für alle Promotionsverfahren eine verbindliche Betreuungsvereinbarung abgeschlossen werden Die „Vereinbarung zur Betreuung der Promotion an der HTWK Leipzig“ regelt das Verhältnis zwischen Promovenden und Betreuenden und bildet eine wichtige Grundlagen, um Grundsätze der guten wissenschaftlichen Praxis bereits zu Beginn einer Forschungstätigkeit fest zu etablieren.

    Bereits 2017 hat der wissenschaftliche Beirat des Graduiertenzentrums eine Betreuungsvereinbarung für Promotionsverfahren erarbeitet, die an der HTWK Leipzig durchgeführt werden. Die Vereinbarung zwischen Promovierenden und ihren betreuenden Professorinnen und Professoren an der HTWK zielt darauf ab, die Transparenz und Verbindlichkeit im Projekt Promotion zu stärken. Sie soll Grundlage für eine strukturierte Zusammenarbeit sein und damit zur Qualitätssicherung der Promotionsvorhaben beitragen.

    Die Vereinbarung zur Betreuung einer Promotion an der HTWK Leipzig wurde zum 1. Juni 2019 für beginnende Promotionsvorhaben nachdrücklich empfohlen. Den Leitlinien der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie den Vereinbarungen im Koalitionsvertrag der Sächsischen Landesregierung vom 1. Dezember 2019 folgend, wurde von den Gremien der HTWK Leipzig Folgendes beschlossen:

    Ab dem 1. Januar 2021 ist für alle Promotionsverfahren an der HTWK Leipzig eine Betreuungsvereinbarung verbindlich abzuschließen.

    Damit verfolgt die HTWK Leipzig das Ziel, die Qualität der Promotionen zu erhöhen und den Prozess für alle Beteiligten transparent sowie verbindlich zu gestalten.

    Den verbindlichen Mustertext der HTWK-Betreuungsvereinbarung sowie die dazugehörige Leitlinie findet sich auf der Website des Graduiertenzentrums als Download.

    Sobald die Vereinbarung von den Promovierenden und Betreuenden unterzeichnet wurde, ist diese umgehend dem Graduiertenzentrum der HTWK Leipzig eine Kopie inklusive aller Anlagen zu übermitteln.

    Für alle laufenden Promotionsverfahren ist eine entsprechende Vereinbarung bis zum 15. März 2021 nachzureichen.

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    news-3631Wed, 02 Dec 2020 07:42:29 +0100Best Presentation Award geht an das Institut für Betonbau (IfB)https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/best-presentation-award-geht-an-das-institut-fuer-betonbau-ifbPreis für IfB-Mitarbeiter Dennis Meßerer Dennis Meßerer, M.Sc., gewann den Best Presentation Award in der Session “Concrete Structures and Materials" der ASEA SEC 5 Konferenz, die in diesem Jahr virtuell durchgeführt wurde.

    Der Mitarbeiter des IfB trug zu dem Thema „Confinement of RC Columns with CFRCM" vor. Der Konferenzbeitrag ist ein Produkt der intensiven wissenschaftlichen Untersuchungen von Dennis Meßerer und Prof. Dr.-Ing. Klaus Holschemacher, Leiter des IfB, zur Umschnürung von Stahlbetonstützen mit Carbonbeton. Ziel der Forschung ist es, wirtschaftliche und ressourcenschonende Alternativen zur Sanierung und Verstärkung bestehender Bausubstanz zu entwickeln.

    Der Preisträger war von der Ehrung positiv überrascht: „Es ist ein spannendes und innovatives Thema. Dass die Scientific Community auch die Qualität meiner Konferenzpräsentation anerkennt, freut mich natürlich sehr." Prof. Klaus Holschemacher, der das Forschungsthema wissenschaftlich leitet, ist stolz auf seinen Mitarbeiter: „Herr Meßerer hat es hervorragend verstanden, das hohe Niveau seiner  Forschungsergebnisse darzustellen und daher zu Recht diese Auszeichnung erhalten".

    Die ASEA SEC Konferenzen (Australasia and South-East Asia Structural Engineering and Construction Conferences) werden im Abstand von zwei Jahren als Tagungsreihe der International Structural Engineering and Construction Society (ISEC Society) durchgeführt. Aufgrund der Covid-19-Situation konnten in diesem Jahr Dennis Meßerer und Prof. Dr.-Ing. Klaus Holschemacher an der ursprünglich in Christchurch, Neuseeland, geplanten Konferenz jedoch nur virtuell teilnehmen. Die Konferenzbeiträge wurden bereits veröffentlicht und sind unter der Website www.isec-society.org/ISEC_PRESS/ASEA_SEC_05/ abrufbar.

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    news-3606Fri, 27 Nov 2020 10:17:56 +0100Forschen für die Energiewendehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/forschen-fuer-die-energiewende Dr. Florian Wallburg verteidigt seine Doktorarbeit zur Herstellung von Siliziumsubstraten erfolgreich

    Für seine Doktorarbeit „Experimentelle und numerische Untersuchungen zum Schädigungsverhalten von Siliziumsubstraten während des Diamantdrahtsägeprozesses“ erforschte HTWK-Absolvent Florian Wallburg, was bei der Herstellung von Siliziumsubstraten, wie sie für Solarzellen benötigt werden, passiert. Seine Forschungsergebnisse tragen unter anderem dazu bei, die Produktion von Solarmodulen für die Zukunft noch zuverlässiger und effizienter zu machen.

    Verteidigung via Livestream

    Unter coronabedingten Zugangsbeschränkungen und im digitalen Livestream via YouTube verteidigte Florian Wallburg seine Doktorarbeit am 13. November 2020 an der TU Bergakademie Freiberg, Institut für Mechanik und Fluiddynamik (IMFD). Persönlich anwesend waren einige Mitarbeiter des IMFD sowie die Kommission bestehend aus Prof. Hans-Joachim Möller, Prof. Alfons Ams und Prof. Henning Zeidler (Vorsitzender der Kommission). Die beiden Gutachter, Prof. Meinhard Kuna von der TU Freiberg und Prof. Stephan Schönfelder von der Fakultät Ingenieurwissenschaften der HTWK Leipzig, waren für die Verteidigung digital zugeschaltet.

    Wallburgs Forschungsarbeit entstand in Kooperation mit der HTWK Leipzig, dem Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik Halle und der TU Freiberg.

    Forschung für die Energiewende

    Geforscht hat Florian Wallburg zu Abtrags- und Schädigungsprozessen während des sogenannten Diamantdrahtsägens, dem dominierenden Herstellungsverfahren für dünne Siliziumsubstrate, auch Wafer genannt. Diese bilden die Basis für die Herstellung von Solarzellen. Siliziumsubstrate sind somit essentiell für eine erfolgreiche Energiewende.

    „In meiner Arbeit leiste ich einen Beitrag zum Verständnis der mikromechanischen Schädigungs- und Materialabtragsmechanismen während des Sägeprozesses von diesen Wafern, was für die Zuverlässigkeit des Herstellungsprozesses und die Qualität der fertigen Produkte unerlässlich ist. Dieser Beitrag fußt auf der Entwicklung eines numerischen Modells auf Basis der Finite-Elemente-Methode, welches mit sehr vielen und sehr umfangreichen experimentellen Mikrostrukturanalysen validiert wurde und so in Zukunft zur Optimierung des Sägeprozesses beitragen kann“, erklärt Dr. Florian Wallburg.

    „Beim Diamantdrahtsägen wird ein großer Siliziumbrick, d.h., ein großes Stück sehr reines Silizium, aus dem später die Wafer herausgesägt werden, durch ein rotierendes Drahtfeld gedrückt. Wie es der Prozessname schon verrät, sind dabei die Drähte mit Diamanten besetzt. Diese schleifen über die Oberfläche und führen so zum Materialabtrag“, so Dr. Wallburg.

    „Das Diamantdrahtsägen funktioniert mit Hilfe von ganz vielen Drähten nebeneinander, also wie beim Eierschneiderprinzip, nur, dass sich der Draht eben noch dazu bewegt.“

    „Im Bild 2 ist eine typische Schädigung eines Wafers (Seitenansicht) dargestellt, wie sie beim Sägen mit Diamantdrähten auftritt. Eben diese gilt es in Zukunft durch optimale Herstellungsprozesse zu vermeiden“, erläutert Dr. Florian Wallburg.

    Und was bringt die Zukunft?

    Dr. Florian Wallburg möchte auch weiterhin in der Forschung, speziell der anwendungsorientierten Forschung arbeiten. Aktuell leitet er die interdisziplinäre Nachwuchsforschungsgruppe SmartKMU, die sich mit der Digitalisierung und den Anforderungen von Industrie 4.0-Anwendungen in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) beschäftigt.

    SmartKMU geht der zentralen Frage nach, wie sich mit Hilfe smarter Simulationswerkzeuge die Digitalisierung entlang des Produktentstehungsprozesses effizient gestalten lässt, um die Wettbewerbsvorteile von digitalisierten Prozessketten schnell in das Tagesgeschäft von KMU mit ihren oft begrenzt verfügbaren digitalen Infrastrukturen integrieren zu können.

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    news-3605Thu, 26 Nov 2020 16:28:29 +0100Kann die Kultur- und Kreativbranche Corona trotzen?https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/kann-die-kultur-und-kreativbranche-corona-trotzenAktueller Monitoringbericht zur Situation der Branche - HTWK-Volkswirtschaftler Rüdiger Wink ist Co-AutorWährend viele Gewerbe der deutschen Kultur- und Kreativbranche um ihre Existenz bangen, profitieren andere sogar von den Maßnahmen zur Eindämmung der COVID 19-Pandemie. Trotz der Widerstandsfähigkeit der Branche müsse sie jedoch gefördert werden, fordert Rüdiger Wink, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig). Erstmals untersuchte er im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) - gemeinsam mit der Goldmedia GmbH und der Hamburg Media School (HMS) - die wirtschaftlichen Kennzahlen der Kultur- und Kreativbranche für den Monitoringbericht, der im Oktober 2020 in der Kurzfassung erschienen ist (die Langfassung soll Anfang Dezember erscheinen).
    „Angesichts der starken Abhängigkeit vieler Bereiche von physischer Nähe war es leider zu erwarten, dass die Kreativwirtschaft von der Situation besonders stark betroffen ist. Es ist auf jeden Fall für alle Beteiligten der Branche und der Politik eine Herausforderung, dass aus diesem Einbruch kein dauerhafter Trend mit strukturellem Wegfall ganzer Teilbereiche entsteht“, so Prof. Rüdiger Wink. Laut den Prognosen erwartet die Branche für 2020 Verluste von mehr als
    42 Milliarden Euro – knapp ein Viertel des sonstigen Gesamtumsatzes. Damit wird sie nach einem mehr als zehn Jahre andauernden positiven Trend schmerzhaft zurückgeworfen. Noch 2019 erwirtschafteten die fast 260.000 deutschen Kreativ-Unternehmen mit mehr als 1,8 Millionen Erwerbstätigen einen Umsatz von 174 Milliarden Euro. Der Anteil am Brutto-Inlandsprodukt lag im Vorjahr bei 3,1 Prozent und war damit ähnlich hoch wie in der Maschinenbaubranche und sogar höher als beispielsweise in den Zweigen Finanzdienstleistung oder Energieversorgung.

    Pandemiebedingter Digitalisierungsschub nützt nur bestimmten Teilmärkten

    Besonders hart trifft die Pandemie alle Darstellenden Künste und die Filmwirtschaft. Hier wird mit Umsatzverlusten von je mehr als 70 Prozent gerechnet. Auch der Kunstmarkt und die Musikwirtschaft haben mit Umsatzverlusten von minus 64 bzw.  minus 59 Prozent zu kämpfen. Gründe hierfür sind - neben einer deutlichen Begrenzung von Kapazitäten in Theater- und Konzertsälen - das weitgehende Verbot von Großveranstaltungen und die komplette Schließung von Einrichtungen. Doch selbst in besonders schwer getroffenen Teilmärkten gebe es positive Tendenzen: Beispielsweise ist das Audio-Streaming in der Musikwirtschaft weiterhin ein Wirtschaftsmotor.

    Als widerstandsfähig können der zusammengefasste Software- und Games-Markt - mit „nur“ minus zehn Prozent Umsatzrückgang - bezeichnet werden. Allein auf diesen Markt entfiel 2019 rund ein Viertel der Gesamtumsätze der Kultur- und Kreativwirtschaft. Als besonders widerstandsfähig erwiesen sich dabei Streaming, Podcasts und Games. Laut Wink erhöhte der pandemiebedingte Digitalisierungsschub hier die Nachfrage: Seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 spielen laut einer Befragung mehr Menschen Games als bisher – jede(r) zweite Nutzer bzw. Nutzerin durchschnittlich sieben Stunden pro Woche. Die Games-Umsätze sind in Deutschland von 2,93 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2019 auf 3,71 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2020 gestiegen. Der leichte Umsatzrückgang ergibt sich durch die schwächere Nachfrage im Software-Bereich.

    Auch Leipzig als Stadt der Kreativen betroffen

    Bundesweit treffe die negative Lage vor allem Großstädte und Metropolregionen. Bayern und Baden-Württemberg  seien aber insgesamt stärker betroffen als Nord- und Ostdeutschland, so Wink. Besonders stark bemerkbar mache sich dies aber auch in Leipzig, denn in der Messestadt sind ebenfalls eine starke und vielfältige Kultur- und Kreativbranche sowie viele Solo-Selbstständige und kleine Unternehmen ansässig. „Leipzig hat auch ein vergleichsweise starkes Software- und sonstiges IT-Segment. Hier wird man sehen müssen, wie stark kurzfristig die Kunden aus anderen Branchen ihre Budgets zurückfahren“, so Wink weiter.

    Bei einer Analyse zur Beschäftigung von „Kreativen“ außerhalb der Kultur- und Kreativbranche zeigte sich außerdem, dass jene in Sachsen im Bundesländervergleich leicht unterdurchschnittlich, aber stärker als andere Flächenbundesländer wie Niedersachsen oder Rheinland-Pfalz abschnitten. Wink dazu: „Leipzig kann im Vergleich mit anderen Großstädten sehr gut mithalten. Das heißt, Beschäftigte aus der Kreativwirtschaft können in Leipzig auch Jobs in Branchen außerhalb der Kreativbranche finden, auch wenn ich natürlich hoffe, dass sich die Kreativwirtschaft in Leipzig schnell wieder erholt.“

    Doch was folgt daraus – was sollte laut Rüdiger Wink getan werden, damit die Kultur- und Kreativbranche die Krise übersteht? „Zum einen müssen aus meiner Sicht die kurzfristigen Rettungsprogramme besser auf die Besonderheiten der Unternehmen und Solo-Selbstständigen in der Kreativwirtschaft angepasst werden. Zum anderen müssen Förderprogramme auch verstärkt die nicht-technischen Innovationen aus der Kreativwirtschaft in den Fokus nehmen, die durch neue Geschäftsmodelle und Dienstleistungsangebote auch anderen Branchen wichtige Impulse bieten.

    Die Palette reicht hier von der Entwicklung neuer interaktiver Spiele zur Gesundheitsvorsorge über die Gestaltung von Personenleitsystemen wie auf Flughäfen oder innovativen Geschäftsmodellen wie Sharing-Plattformen von Airbnb bis hin zu erneuerbaren Energiegemeinschaften. Die Prognosen gehen außerdem noch zurück auf die Zeit des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 - noch ist nicht abzusehen, wie sich die Regelungen des sogenannten ‚Lockdown light‘ in diesen letzten Wochen des Jahres und allgemein die Belastungen durch zusätzliche Kosten für Hygienekonzepte und Einnahmeverluste auswirken“, resümiert Wink.

    Corona verstärke und beschleunige vermutlich viele Trends in der Digitalisierung, hin zu Streaming und E-Commerce, die ohnehin bereits existieren. „Vielleicht schärft die Beschleunigung aber auch den Blick der Konsumenten und Konsumentinnen – und das sind wir ja alle - für das, was wir ohne gemeinsame Live-Erlebnisse in physischer Nähe zueinander verlieren – wie viel also dauerhaft strukturell verschwindet, können wir noch gar nicht absehen“, so Wink.

    Hintergrund

    Das Monitoring wird seit 2009 jährlich von der Bundesregierung veröffentlicht. Damit soll die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung der Branche transparent gemacht werden. Die Daten der Studie stammen von öffentlich zugänglichen Quellen wie dem Statistischen Bundesamt sowie der Bundesagentur für Arbeit. Genaue Daten, wie stark die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie 2020 tatsächlich ausfallen, werden naturgemäß erst 2021 vorliegen.

    Zur Kurzfassung des Berichts

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    FW > FakultaetFW_FORSCHUNGFIM > Fakultät > AktuellesHTWK > ForschenHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
    news-3590Mon, 23 Nov 2020 11:04:37 +0100Forschung für smarte Hochleistungswerkstoffe https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/forschung-fuer-smarte-hochleistungswerkstoffeEU-Projekt im Bereich der Materialforschung mit Beteiligung der HTWK Leipzig gestartet Nanomaterialien auf Kohlenstoffbasis wie zum Beispiel Graphen oder Kohlenstoff-Nanoröhrchen haben aufgrund ihrer außergewöhnlichen Eigenschaften in den vergangenen Jahren für Aufsehen in der Wissenschaftswelt gesorgt. Und obwohl im Jahr 2010 der Physik-Nobelpreis an zwei Graphen-Forscher verliehen wurde, fehlt bis heute der große industrielle Durchbruch. Nun wird – koordiniert von der Europäischen Union – ein neuer Versuch unternommen, diesen Materialien innerhalb der Schlüsseltechnologie Leichtbau zum Durchbruch zu verhelfen.
    Mitte Oktober ist das Projekt „High-performance carbon-based composites with smart properties for advanced sensing applications“ („EsSENce“) mit Beteiligung der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) gestartet. Ziel ist es demnach, neuartige Hochleistungswerkstoffe unter Verwendung dieser Nanomaterialien für Anwendungen im Maschinen- und Automobilbau, in der Luft- und Raumfahrt sowie in der Medizintechnik zu entwickeln. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf intelligente Bauteileigenschaften unter Anwendung integrierter Sensorik gelegt.

    Nanomaterialien im Leichtbau

    „Die Verwendung von Nanomaterialien im Leichtbau ermöglicht eine Vielzahl extrem spannender neuer Anwendungen. So ist es etwa vorstellbar, dass nanobasierte Sensoren für neue Schadensüber­wachungskonzepte von Windkraftanlagen oder Satelliten eingesetzt werden. Damit würde die Lebensdauer solcher technischen Systeme um Jahre erhöht werden. Denkbar sind aber auch neue Impulse in der Medizintechnik. Eine breite Palette neuartiger Biosensoren könnte unter Verwendung von Tintenstrahl- oder Siebdrucktechnologien für diagnostische Zwecke im menschlichen Körper eingesetzt werden. Für die Zukunft ist aber auch klar, dass die Realisierung des Potenzials fortgesetzte koordinierte Anstrengungen in vielen Teilbereichen der Materialforschung erfordert“, sagt Robert Böhm, der – gemeinsam mit Dr. Sharali Malik vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) - die Projektarbeiten in Deutschland leitet. Böhm ist Professor für Leichtbau mit Verbundwerkstoffen an der Fakultät Ingenieurwissenschaften der HTWK Leipzig.

    Das EsSENce-Projekt wird mit jährlich 130.000 Euro gefördert und ist auf vier Jahre angelegt. Beteiligt sind unter anderem die National Technical University of Athens (NTU Athen, Griechenland), die University of Bristol (Großbritannien), die Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (Schweiz), das Instituto Tecnológico de Aragón Zaragoza (Spanien), die Cracow University of Technology (Polen), die TU Delft (Niederlande), die University of Limerick (Irland), die Ghent University (Belgien) und zahlreiche Industriepartner wie etwa BASF oder SGL Carbon. Das EsSENce-Projekt soll neben der Karriereförderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern auch dazu dienen, vielversprechende Forschungsprojekte im europäischen Rahmenprogramm „Horizont Europa“ anzustoßen, das im Januar 2021 startet.

    Hintergrund

    Koordiniert wird das Projekt von der 1971 gegründeten zwischenstaatlichen Organisation „European Cooperation in Science & Technology“ (COST), das nationale wissenschaftliche und technische Forschung auf europäischer Ebene vernetzt. Alljährlich sind mehr als 45.000 Forschende beteiligt. Die sogenannten „COST-Aktionen“ umfassen sowohl Grundlagenforschung als auch angewandte Forschungsaktivitäten. Ziel der COST ist es, die europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet und wissenschaftliche Interaktion zu stärken. Demnach soll in „EsSENce“ ein europäisches dezentrales Innovationszentrum für Verbundwerkstoffe entstehen. Neben der Förderung der Mobilität von Studierenden sowie Forscherinnen und Forschern werden auch Konferenzen, Workshops und Summer Schools organisiert.

    Mehr: https://www.cost.eu/actions/CA19118/#tabs|Name:overview

    Literaturangabe: Böhm, R.; Hufnagl, E.; Kupfer, R.; Engler, T.; Hausding, J.; Cherif, C.; Hufenbach, W.: Thermoplastic composites reinforced with textile grids: development of a manufacturing chain and experimental characterisation. Applied Composite Materials 20 (2013), pp. 1077-1096

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    HTWK > ForschenFING > allgemeinHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
    news-3540Wed, 04 Nov 2020 11:12:48 +0100Pandemie-Bekämpfung: Auf das Tempo kommt es anhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/pandemie-bekaempfung-auf-das-tempo-kommt-es-anCOVID-19 im mathematischen Modell: HTWK-Mathematiker und Leipziger Gymnasiast an internationaler Publikation beteiligtDie „zweite Welle“ der COVID-19-Pandemie ist da – im Moment gibt es weltweit mehr als 47 Millionen Fälle in 190 Ländern (Quelle: Bundesregierung mit Verweis auf John Hopkins Universität Baltimore/USA). Warum aber leiden einige Länder stärker unter COVID-19 als andere, obwohl im Prinzip überall ähnliche Eindämmungs­maß­nahmen zu ähnlichen Zeitpunkten beschlossen wurden? Möglicherweise hängt dies damit zusammen, wie schnell die beschlossenen Maßnahmen umgesetzt wurden.
    Dieser Frage gehen Jochen Merker, Professor für Analysis und Optimierung sowie Gründungsleiter des Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Zentrums (MNZ) an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) und Elftklässler Benjamin Kunsch vom Wilhelm-Ostwald-Gymnasium Leipzig nach.

     

    Kunsch erbringt in diesem Schuljahr unter Betreuung von Merker eine „Besondere Lernleistung“ (BeLL): Sie besteht in der mathematischen Untersuchung  von „Nichtlinearen Kompartimentmodellen aus der Epidemiologie“. Kompartiments sind Teilgruppen der Gesamtbevölkerung, wie z.B. die Infektiösen oder die für eine Ansteckung Empfänglichen. Eine Arbeit zu dem Teilaspekt der „Rate-induced tipping phenomena in compartment models of epidemics“, d.h. des Phänomens, dass eine schnelle zeitliche Änderung von Modellparametern zu einer drastischen Veränderung des Langzeitverhaltens führen kann, wurde Anfang Oktober zur Veröffentlichung in der Publikation „Analysis of Infectious Disease Problems (Covid-19) and Their Global Impact“ angenommen, mit dem Mathematiker und Mathematikerinnen aus aller Welt einen Beitrag zur Bekämpfung von COVID-19 leisten möchten.

    Zeitpunkt und Schnelligkeit ergriffener Maßnahmen sind entscheidend

    Jochen Merker und Benjamin Kunsch haben in ihrem Modell die Ausbreitung der COVID-19-Pandemie in einer so genannten gemischten Bevölkerungsgruppe simuliert. Grundannahme: Der R-Wert ist größer als 1  – das heißt, eine infizierte Person steckt durchschnittlich mehr als eine Person an. Liegt die Ansteckungsrate also über 1, breitet sich die Krankheit exponentiell aus, liegt sie darunter, geht die Anzahl der Neuinfektionen zurück – und die Krankheit würde nach einer gewissen Zeit von allein wieder verschwinden. (Zum Vergleich: Stand in Deutschland: gestern 1,04, Stand heute 0,98/Quelle: Bundesregierung).
    Die bekanntesten Modelle vereinfachten dabei die Realität jedoch sehr stark, da sie von stets gleich bleibenden Übertragungsraten ausgehen, so Merker. Er und Kunsch hingegen nehmen an, dass sich die Prämissen, unter denen die Ansteckung geschieht, zeitabhängig ändern – je nachdem, welche Maßnahmen ergriffen werden. Ihr Ergebnis: Es ist nicht nur wichtig, welche Maßnahmen wann erfolgen, sondern vor allem auch, wie schnell sie umgesetzt werden.

    „Das mag zunächst trivial erscheinen, ist aber in den bekanntesten mathematischen Modellen kaum zu beweisen, denn dort nistet sich bei R größer als 1 die Krankheit dauerhaft in der Bevölkerung ein. In unseren idealisierten Modellen ist es dagegen tatsächlich möglich, die Pandemie fast vollständig zurückzudrängen, auch wenn es noch  einen Reproduktionswert von mehr als 1 gibt.  Fazit: Durch schnelle Umsetzung von Maßnahmen können Krankheiten quasi ausgerottet werden, obwohl sie sich unter anderen Umständen dauerhaft in der Bevölkerung eingenistet hätten‘“, so Jochen Merker.

     „Gute mathematische Idee“ führte zur Veröffentlichung in internationaler Publikation

    Zur Veröffentlichung in dem von internationalen Fachleuten verfassten Buch haben laut Merker drei Dinge maßgeblich beigetragen: „Die bestehenden Kontakte zu Praveen Agarwal als ein Herausgeber des Buches im Rahmen des DAAD- Projektes ‚Mathematics of nonlocal interaction‘ („Die Mathematik nichtlokaler Wechselwirkungen“) und des Memorandum of Understanding, das die HTWK Leipzig mit dem indischen Anand International College of Engineering im vergangenen Jahr abgeschlossen hat, das Engagement des mathematisch sehr begabten Schülers Benjamin Kunsch, der sich frühzeitig entschieden hat, bei mir eine besondere Lernleistung im Bereich der mathematischen Epidemiologie zu erstellen, und schließlich eine gute mathematische Idee.“

    Benjamin Kunsch arbeitet jeden zweiten Dienstag gemeinsamen mit Merker weiter an dem Thema. Er wird es für seine „BeLL“ noch vertiefen: „Für mich ist es eine tolle Möglichkeit, dass ich meine BeLL an der HTWK Leipzig schreiben und Einblicke in das wissenschaftliche Arbeiten erhalten kann. Natürlich bin ich froh, dass ich mit diesem relevanten und mathematisch interessanten Thema gleich zu einem international veröffentlichten Buch beitragen konnte“, so der Gymnasiast.

    Das bei Springer Nature Singapore Pte Ltd erscheinende Buch wird auch in die Liste der bedeutenden COVID-19 Ressourcen der Internatonal Mathematical Union (IMU) aufgenommen.

    Literaturangabe - Zur Veröffentlichung angenommene Arbeit:
    Jochen Merker, Benjamin Kunsch (2020): Rate-induced tipping phenomena in compartment models of epidemics, in „Analysis of Infectious Disease Problems (Covid-19) and Their Global Impact“ editiert von Praveen Agarwal, Juan J. Nieto, Michael Ruzhansky, Delfim F. M. Torres, veröffentlicht von Springer Nature Singapore Pte Ltd.

    Weiterführende Informationen:

    https://www.researchgate.net/project/Springer-Publisher-Book-on-Recent-Developments-in-the-Mathematical-Modelling-and-Analysis-of-Infectious-Disease-Problems-COVID-19

    https://www.mathunion.org/corona

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    MNZ > StartseiteFIM > Fakultät > AktuellesHTWK > international > AktuellesHTWK > ForschenHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
    news-3510Wed, 28 Oct 2020 09:56:41 +0100Forschungspraktika weltweit im Sommersemester 2021 https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/forschungspraktika-weltweit-im-sommersemester-2021Bewerbung für Forschungspraktika von RISE Weltweit bis 15. Dezember möglich Im Rahmen von RISE Weltweit (Research Internships in Science and Engineering) ist die Bewerbung für ein Praktikum im Ausland vom 1. November bis 15. Dezember 2020 möglich. Das Angebot richtet sich an Bachelorstudierende aus den Bereichen Natur- und Ingenieurwissenschaften und der Informatik.

    Frühester Praktikumsbeginn ist der 1. Juni 2021. Die Laufzeit beträgt sechs Wochen bis drei Monate und wird individuell zwischen dem Praktikanten und dem Praktikumsanbieter vereinbart.

    Die Stipendiaten erhalten eine monatliche DAAD-Vollstipendienrate und einmalig eine Reisekostenpauschale. Im Stipendium enthalten ist außerdem eine Kranken-, Unfall- und Haftpflichtversicherung.

    Weitere Informationen zum Bewerbungsablauf, den Voraussetzungen und die verfügbaren Praktikumsplätze finden Sie auf der DAAD-Website.

    Das RISE Programm wurde aufgrund der weltweiten Pandemie im März für das Jahr 2020 ausgesetzt. Der DAAD verfolgt weiterhin die Entwicklungen in Bezug auf die weltweite Ausbreitung des Corona-Virus mit großer Sorgfalt. Momentan geht der DAAD davon aus, dass das RISE Programm im Sommer 2021 stattfinden wird. Änderungen werden auf der DAAD-Website veröffentlicht.

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    FW_STUDIUMHTWK > international > AktuellesHTWK > Forschen
    news-3478Tue, 27 Oct 2020 17:15:00 +0100Projektstart für Digitalisierungszentrum Zeitzhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/projektstart-fuer-digitalisierungszentrum-zeitzMit wissenschaftlicher Begleitung der HTWK Leipzig will die Stadt Zeitz den Strukturwandel bewältigen

    Die Stadt Zeitz eröffnete am 23. Oktober 2020 das Digitalisierungszentrum Zeitz (DZZ). Es soll sowohl die Stadt als auch den umliegenden ländlichen Raum dabei unterstützen, den Strukturwandel rund um den Braunkohleausstieg erfolgreich einzuleiten und zu gestalten. Dazu sollen die Möglichkeiten der Digitalisierung genutzt werden. So soll das DZZ Angebote für den Einsatz digitaler Technologien für Wirtschaft, Verwaltung, Bevölkerung sowie Schülerinnen und Schüler erarbeiten und neue Formen der branchen- und sektorenübergreifenden Vernetzung für Stadt und Umland sowie eine bessere Anbindung an die prosperierenden Oberzentren Leipzig und Halle ermöglichen.

    Wissenschaftliche Begleitung durch die HTWK Leipzig

    Die HTWK Leipzig begleitet das DZZ wissenschaftlich, indem die digitalen Bedarfe und Netzwerkstrukturen der Akteure vor Ort und die Übertragbarkeit auf andere, ähnlich strukturierte Regionen Deutschlands analysiert werden. Prof. Dr. Rüdiger Wink von der Fakultät Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsingenieurwesen der HTWK Leipzig verantwortet die Aufgabe. „Mit dem Digitalisierungszentrum wird ein neuer Ansatz für die Region verfolgt, da verschiedenste und passgenaue Angebote für einen breiten Teil der Bevölkerung, Schülerinnen und Schüler sowie Unternehmen entwickelt werden, um die digitale Transformation voranzubringen. Damit wird die Basis geschaffen, sich von der Abhängigkeit einzelner Branchen zu lösen und die Notwendigkeit einer Abwanderung in die Oberzentren zu stoppen“, so Wink.

    Auf der Eröffnungsveranstaltung betonte der sachsen-anhaltinische Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff: „Der Strukturwandel in der Braunkohleregion soll ein Erfolg werden. Dafür legen wir bereits heute die Grundlagen. Wir wollen Innovationen und neue Arbeitsplätze in die Region holen. Mit dem Digitalisierungszentrum und der Kooperationsvereinbarung werden wichtige Schritte in diese Richtung gegangen. Zeitz und der Burgenlandkreis werden im Jahr 2038 attraktive Standorte sein, für Unternehmen ebenso wie für die Menschen, die hier leben.“

    Der Zeitzer Oberbürgermeister Christian Thieme zeigt sich zuversichtlich: „Heute war der offizielle Startschuss für Zeitz – Stadt der Zukunft. Ziel soll es sein, die Region im Dreieck um Zeitz, Naumburg und Leipzig zu der Modell- und Laborregion Deutschlands und Europas zu machen, in der neue Technologien, Produkte und Dienstleistungen für das Leben von morgen entwickelt und erprobt werden. Treibhausgasneutralität und Ressourcenschonung stehen dabei im Vordergrund, die Schaffung neuer Arbeitsplätze hat dabei Priorität.

    Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) und das Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt fördern das Projekt bis Ende 2021.

    Hintergrund

    Zeitz und sein Umland sind ein typisches Beispiel für eine Region im Umbruch der Energiewende. Die Braunkohle wurde seit 1850 für die einst von der Landwirtschaft geprägten Stadt im Süden Sachsen-Anhalts zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor. Industrie siedelte sich an und damit auch mehr Menschen. Das Bergbauunternehmen Mibrag mbH ist bis heute der größte Arbeitgeber in der Region. Bis voraussichtlich 2035 soll im nahe gelegenen Tagebau Profen Braunkohle abgebaut werden. Doch auch die Mibrag hat im Verlauf des schrittweisen Umstiegs von fossilen zu erneuerbaren Energien zunehmend Tagebaue geschlossen und stattdessen beispielsweise Photovoltaikanlagen in Betrieb genommen.
    Auch immer mehr Geschäfte und Betriebe mussten aufgeben, dadurch gingen Arbeitsplätze verloren, Menschen wanderten ab. Ende des Jahres 1990 lebten rund 40.000 Menschen in Zeitz, heute sind es noch etwas mehr als 27.000.

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    news-3474Wed, 14 Oct 2020 15:19:14 +0200Wissenschaftspreis an Prof. Robert Böhm verliehenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wissenschaftspreis-an-prof-robert-boehm-verliehen„IAAM Scientist Award“ zeichnet Arbeiten auf dem Gebiet innovativer Materialien ausAnlässlich der Feierlichkeiten ihres zehnjährigen Bestehens Anfang September hat die International Association of Advanced Materials (IAAM) mit Sitz in Stockholm (Schweden) Prof. Robert Böhm den „IAAM Scientist Award“ verliehen. Böhm wurde für seine wissenschaftlichen Beiträge in der Kategorie „Advancement of Materials“ ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand angesichts der Corona-Krise virtuell statt. Zu diesem Anlass hielt Robert Böhm den Fachvortrag „Contributions from composite lightweight engineering towards a climate-efficient economy“ („Beiträge aus dem Faserverbund-Leichtbau für eine klimaeffiziente Wirtschaft“).

    „Die IAAM war in den vergangenen Jahren sehr aktiv, Forscherinnen und Forscher zusammenzubringen, die sich der Vision der Entwicklung ressourceneffizienter und CO2-minimierter Technologien in verschiedenen Industriezweigen verschrieben haben. Umso mehr habe ich mich darüber gefreut, dass meine Forschungsarbeiten zu Faserverbundwerkstoffen ausgezeichnet worden sind. Die Bedeutung des Leichtbaus als Schlüsseltechnologie der Zukunft ist damit noch einmal deutlich geworden. Der Preis zeigt auch die Stärke sächsischer Forschungseinrichtungen und Unternehmen auf diesem Gebiet und gibt mir Ansporn, auch in Zukunft wichtige Themen wie einen effizienten Umgang mit Materialien und Rohstoffen hin zu einer Kreislaufwirtschaft wissenschaftlich anzugehen“, so Robert Böhm.

    Die IAAM ist eine der führenden gemeinnützigen internationalen wissenschaftlichen Organisationen zur Förderung der Materialwissenschaften und hat mehr als 6.000 Mitglieder aus mehr als 100 Ländern. Sie zeichnet Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus, die in ihren Arbeiten dem Leitbild „2030 – Advancement of Materials to a Sustainable and Green World“ („2030 - Weiterentwicklung von Materialien für eine nachhaltige und grüne Welt“) folgen.

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    HTWK > ForschenFING > allgemein
    news-3460Mon, 12 Oct 2020 10:00:00 +0200Ausschreibung für zwei HTWK-Promotionsstipendienhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/ausschreibung-fuer-zwei-htwk-promotionsstipendienBis zum 1. März 2021 können sich Absolventinnen und Absolventen mit einem Masterabschluss für ein Promotionsstipendium der HTWK bewerben.Sie haben eine interessante Idee für ein wissenschaftliches Projekt, das Sie im Rahmen einer Promotion umsetzen möchten? Motivierte und exzellente Nachwuchsforschende können sich ab sofort für ein Promotionsstipendium der HTWK bewerben.

    Förderziel
    Ziel der Förderlinie ist die Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses und damit verbunden die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der HTWK Leipzig in Forschung, Entwicklung und Lehre.

    Fördergegenstand
    Gefördert wird die Durchführung kooperativer Promotionsvorhaben mit einer Förderdauer von max. drei Jahren.

    Promotionsstipendium
    in Höhe von 1.600 EUR pro Monat

    Sach- und Reisekosten
    Ausgaben für Reisen sowie Aufwendungen für Sachmittel im Rahmen der Promotion in Höhe von bis zu 1.600 EUR pro Jahr

    Bewerbungsvoraussetzungen

    •   Ein Masterabschluss der HTWK Leipzig

    •   Eine Doppelförderung ist ausgeschlossen.
        Eine Nebentätigkeit ist bis maximal zehn Stunden in der Woche zulässig.

    •   Eine Förderung ist ausgeschlossen, wenn die/der Antragstellende zuvor bereits   
        eine Förderung für die Dauer von zwölf Monaten oder länger für die Arbeit an der
        Dissertation erhalten hat.

    Folgende Unterlagen sind einzureichen

    1. Motivationsschreiben (max. zwei A4-Seiten)
    2. Exposé zum Promotionsvorhaben inkl. Forschungsstand, Forschungsfrage/Hypothesen, Theoretischen Vorüberlegungen, Methoden, Arbeits- und Zeitplan, Gliederung (max. zehn A4-Seiten, wobei die Literaturliste aus der Zählung ausgenommen ist).
    3. Erläuterung der Einordnung des Promotionsvorhabens in mindestens einen der HTWK-Forschungsschwerpunkte bzw. den Forschungskontext der betreuenden HTWK-Professorin/des betreuenden HTWK-Professors
    4. Empfehlungsschreiben der betreuenden HTWK-Professorin/des betreuenden HTWK-Professors
    5. Betreuungszusage einer Professorin/eines Professors der kooperierenden promotionsberechtigten Einrichtung
    6. Wissenschaftlicher Lebenslauf (max. drei A4-Seiten)
    7. Kopie des zur Promotion berechtigenden Abschlusszeugnisses.

    Die Bewerbungs- und Fördervoraussetzungen können Sie im Detail in der Förderrichtlinie für das HTWK Promotionsstipendium nachlesen.

    Bewerbungsfrist: 1. März 2021

    Die Entscheidung über eine Förderung erfolgt nach einer eingehenden Prüfung der Anträge unter Zugrundelegung der Ausschreibungskriterien durch eine hochschul-interne Kommission bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Hochschul-leitung, des Referates Forschung und des Wissenschaftlichen Beirates des Graduiertenzentrums. Es besteht kein Anspruch auf Förderung. Ablehnungen werden grundsätzlich nicht begründet.

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    GradZ > StartseiteHTWK > Studieren > Erfolgreich durchs StudiumHTWK > ForschenHTWK > Hochschule > Aktuelles
    news-3439Thu, 08 Oct 2020 15:14:00 +0200„Nur gemeinsam können wir diese herausfordernde Zeit meistern“https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/nur-gemeinsam-koennen-wir-diese-herausfordernde-zeit-meisternEin anstrengendes Sommersemester mit bislang völlig unbekannten und enorm herausfordernden Bedingungen liegt hinter uns. Corona hat alles bestimmt – und ist noch nicht vorbei. Deshalb wird auch das Wintersemester wieder besondere Anforderungen an Studierende, Lehrende und Forschende stellen. Was erwartet die HTWK Leipzig? Im Gespräch dazu die Prorektorin für Bildung, Prof. Barbara Mikus, und der Prorektor für Forschung, Prof. Ralf Thiele. Wie fällt Ihre Bilanz der vergangenen Monate aus?

    BM: Fast die komplette Lehre musste digital stattfinden. Nach kurzer Zeit sind sowohl die Dozierenden als auch die Studierenden gut damit zurechtgekommen, wenngleich viel Arbeit mit der Vorbereitung der Lehrveranstaltungen verbunden war. Dafür herzlichen Dank an die Lehrenden für den großen Einsatz!
    Bei einigen Studiengängen bzw. einzelnen Modulen war die Umsetzung schwieriger. Wir haben an der HTWK viele Studiengänge, bei denen Lehre in Laboren und Werkstätten unabdingbar ist – das geht nur in Präsenz und dies wurde teilweise auch im aktuellen Semester schon praktiziert, wenngleich unter erschwerten Bedingungen. Natürlich tauschen sich die Lehrenden mit den Studierenden aus, holen deren Feedback ein, um die Stoffvermittlung bestmöglich zu gestalten. Das ist ein laufender Prozess. Die Hochschulleitung hat Lehrende und Studierende ebenfalls nach ihren Erfahrungen im Sommersemester befragt. Die Ergebnisse erlauben gute Einblicke in die Situation der Hochschulangehörigen, sodass wir darauf reagieren und unsere Vorbereitungen auf das kommende Semester so gut wie möglich daran orientieren können. Wir versuchen, auch in diesen Zeiten bestmögliche Lösungen für alle Bereiche zu finden und dabei alle Beteiligten – Studierende, Lehrende und Mitarbeitende – einzubeziehen, ihre Ideen anzuhören und umzusetzen, wo es möglich ist. Nur gemeinsam können wir diese herausfordernde Zeit meistern.

    RT: Was die Forschung betrifft, so funktioniert der Zugriff auf Programme und Daten aus dem Homeoffice – selbst bei VPN-Verbindung - nur bedingt. Die Labore, die Experimentiermöglichkeiten und der Erfahrungsaustausch sowie die Kooperationspartner fehlen sehr stark. Doch schnell wurden neue Methoden und Wege analog zu Studium und Lehre gefunden. Wir haben viel gelernt, waren kreativ – und trotzdem: Wir haben Zeit, Geld und Kontinuität verloren. Unser Fokus lag in den vergangenen Monaten sicher zunächst auf der Umstellung und Sicherung der Lehre, was auch richtig war.

    Was war das Schwierigste in dieser Zeit - für Studierende, Lehrende, Forschende?

    BM: Das Schwierigste aus meiner Sicht war es, die Studierenden mitzunehmen und zu motivieren, das Sommersemester als vollwertiges Studiensemester zu nutzen. Das vergangene Semester wird zwar in fast allen Studiengängen nicht auf die Regelstudienzeit angerechnet, das Ziel war aber, möglichst alle Module und Prüfungen anzubieten und damit die Möglichkeit zu schaffen, in der geplanten Zeit das Studium absolvieren zu können – etwa, indem beispielsweise Bearbeitungszeiten für Abschlussarbeiten verlängert und Prüfungsformen geändert wurden.

    RT: Alle haben mit viel Kreativität und Einsatz versucht, den Forschungsbetrieb so gut wie möglich aufrecht zu erhalten. Dabei kamen auf Projektebene häufig digitale Lösungen zum Einsatz oder wurden aus den Gruppen heraus geschaffen. Auch zahlreiche neue Anträge wurde kreiert und eingereicht. Nichtsdestotrotz haben sich die Antragsbedingungen signifikant verschlechtert – durch längere Bearbeitungszeiträume beim Projektträger bis zur Bewilligung, durch zeitliche Lücken in der Antragstellung für Förderprogramme sowie durch sehr große Zurückhaltung gegenüber Forschung bei der Industrie. Diejenigen, die an der Schnittstelle zwischen Lehre und Forschung arbeiten, sind diejenigen, die die Projekte leiten und sich zwangsläufig in ihrer Doppelfunktion verstärkt der Lehre widmen mussten. In der Forschung werden sich die Auswirkungen der Pandemie erst langfristig zeigen, das betrifft Fördermittel und Partnerschaften.
    Es gibt im Bereich der Forschung so gut wie keine Unterstützung. Vollmundige Versprechungen der Projektträger zu einer kostenneutralen Projektverlängerung von drei Monaten sind hier wenig hilfreich und unzureichend. Da wir als praxisorientierte Hochschule ca. 80-90 Prozent unserer Forschungsleistungen durch unterschiedlichste Kooperationen mit der Industrie generieren, ergibt sich daraus ein hohes Risiko für die langjährig aufgebaute Forschungslandschaft der HTWK. Sie merken, ich sehe Einiges sehr kritisch.

    Wie wird das Wintersemester aus heutiger Sicht aussehen bzw. mit welchen Erwartungen blicken Sie auf die nächsten Wochen und Monate?
    BM
    : Wir werden auf den Erfahrungen des Sommersemesters aufbauen und die Studierenden soweit als möglich unterstützen, auch anhand der Ergebnisse der Studierenden­befragung. In Bezug auf die Lehre ist zu sagen: Es wird wieder Präsenzlehre geben, allerdings in kleinen Gruppen, um Abstände in den Räumen wahren und Hygieneregeln einhalten zu können. Vorrangig wird es sich aber um Mischformen von digitaler und Präsenzlehre handeln. Wie an anderen sächsischen Hochschulen wird die Priorität für den Präsenz­unterricht auf die Erstsemester gelegt, um diesen den Einstieg in das Studium zu erleichtern und ihnen auch in Corona-Zeiten ein „Hochschulleben vor Ort“ zu ermöglichen - auch, wenn es natürlich trotzdem ein sehr besonderer Start für sie sein wird. Besonders wichtig erscheint uns das Kennenlernen der neuen Studierenden, deshalb wollen wir auch nicht auf einige Einführungsveranstaltungen in Präsenz verzichten, wenngleich die Einführungsphase dieses Jahr kürzer als üblich stattfinden wird. Das Programm liegt wie üblich in der Hand der Fakultäten bzw. Studiendekaninnen und Studiendekane. Glücklicherweise haben sich unsere zukünftigen Studierenden von den Umständen nicht abschrecken lassen – wir konnten in diesem Jahr wieder gute Bewerbungszahlen verzeichnen.

    RT: Mit Blick auf das nächste halbe Jahr muss aus Sicht der Forschung vor allem das Ziel sein, schnellstmöglich und so weit wie möglich zum Forschungsregelbetrieb zurückzukehren. Der Status quo muss personell und inhaltlich gesichert, Risiken müssen minimiert werden. Wenn wir heute nicht erfolgreich gemeinsam mit der Industrie Anträge stellen und bisherige Förderungen von Bund und Land nicht verstetigt werden, verlieren wir morgen Forschungspersonal. Deshalb müssen die Projektleitungen bestehende Industriekontakte verstärkt pflegen, sichern und neue aufbauen. Ich erwarte bzw. erhoffe mir aktivere Beteiligung an Ausschreibungen (mit aufgestockten Budgets), Zuwendung zu aktuellen und neuen Forschungsschwerpunkten, die von Bund und Land gesetzt werden, und dabei mehr und intensivere Zusammenarbeit in der gesamten HTWK. Vorhandene Potentiale müssen genutzt werden, um mehr und neue Kolleginnen und Kollegen mitzunehmen und einzubeziehen.

    Gibt es etwas Positives, das wir aus der Krise mitnehmen können? Was haben wir gelernt, was wird bleiben?

    BM: Die Digitalisierung an der Hochschule ist einen Riesenschritt vorangegangen, vor allem bei der Anwendung digitaler Lehr- und Lernformate und beim E-Learning, bei Austausch- und Kommunikationsformaten. Das gilt für alle Bereiche der Hochschule. Wir haben Hardware und Software angeschafft, die wir nachhaltig nutzen werden. Unser „Institut für digitales Lehren und Lernen“ (IDLL), das 2019 gegründet wurde und aus unserem E-Learning-Team und weiteren auf das Gebiet der digitalen Lehre spezialisierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besteht, hat vor Beginn des Wintersemesters  eine spezielle, virtuelle Ausgabe von „Lunch&Listen“ durchgeführt. Mithilfe von Vorträgen, Workshops und Diskussionen wurden die Kompetenzen in digitaler Lehre weiter ausgebaut und es wird ein Forum zum Erfahrungsaustausch geboten. Das IDLL hat die gesamte Hochschule im Sommersemester stark unterstützt, wofür ich sehr dankbar bin.

    RT: Ich bin stolz, wie rasch die Hochschule auf aktuelle Probleme reagieren und wie schnell sie Herausforderungen bewältigen kann. Ein sehr gutes Beispiel ist „Beat2020“ - ein praxisgerechtes Funktionsmuster eines Notfall-Beatmungssystems, das ein interdisziplinäres Team um Prof.  Fritz-Peter Schulze gemeinsam mit der Stadt Leipzig und der Uni Leipzig binnen kürzester Zeit entwickelt hat. Doch es braucht immer auch gewisse Freiräume, um auf schwankende Anforderungen und Ereignisse reagieren zu können. Wir brauchen kreative, flexible, motivierte Mitarbeitende in Forschung und Entwicklung, die Lösungen finden.

    (Die Fragen stellte Franka Platz.)

    Zum neuen Hygienekonzept der HTWK Leipzig (gültig seit 1.10.2020)

     

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    StudifitHTWK > ForschenHTWK > Hochschule > Aktuelles
    news-3429Wed, 23 Sep 2020 09:56:40 +0200Verschlafen deutsche Kleinverlage die Digitalisierung?https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/verschlafen-deutsche-kleinverlage-die-digitalisierungAktuelle Studie der HTWK Leipzig zu Perspektiven für Verlage in Zeiten des digitalen Wandels - Veröffentlichung zur Frankfurter Buchmesse Die Kleinverlage in Deutschland sind schon oft totgesagt worden, und in der Tat sinkt ihre Zahl von Jahr zu Jahr: Allein von 2.019 kleinen Verlagen im Jahr 2013 sank ihre Anzahl auf 1.850 im Jahr 2017. Das entspricht einem Rückgang um rund acht Prozent.  Dennoch scheint sich diese Gruppe innerhalb der Verlagsbranche immer noch recht sicher zu sein, auch in Zukunft ein relevanter Teil der deutschen Kulturlandschaft zu sein.

    Laut einer Studie der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) könnte dies für viele Verlage jedoch ein folgenschwerer Irrtum sein:  Die Mehrheit der deutschen Kleinverlage – in der Studie erstmals aufgeteilt in verschiedene Strategiecluster - ist nach den Erkenntnissen der Studie langfristig nicht wettbewerbsfähig.

    Haben deutsche Kleinverlage noch eine Zukunft?

     „Unsere Untersuchung des Buchmarktes zeigt, welche Chancen und Risiken für die einzelnen Verlagscluster bestehen. Dabei sieht es für einen Großteil der Verlage nicht rosig aus, wenn sie nicht ihre Zukunftsstrategien anpassen“, sagt Prof. Friedrich Figge, der die Studie geleitet hat. Als bedenklich bezeichnen die Autorinnen und Autoren die Tatsache, dass sich etwa drei von vier befragten Unternehmen von der Digitalisierung nicht bedroht fühlen und den Markt nur unsystematisch beobachten. Für sie sind das gedruckte Buch und der stationäre Handel weiterhin Kern ihrer Arbeit, obwohl die Marktanteile sinken, wie Figge die Problematik beschreibt: „Sollten diese Verlage weiterhin den digitalen Wandel ignorieren, werden sie der Änderung der Medienlandschaft auf Dauer nicht gewachsen sein.“ Laut Figge ist der Grund für die düsteren Aussichten vor allem die mangelnde Vorbereitung der Verlage auf die Veränderungen durch die Digitalisierung, sei es der Einfluss auf das Leseverhalten, den Wettbewerb durch neue Unterhaltungsmedien wie Streamingdienste oder die Auswirkungen auf Produktion und Vertrieb von Verlagsprodukten. 

    Allerdings konnten im Gegensatz dazu kleinere Verlags-Gruppen identifiziert werden, denen es gelungen ist, im digitalisierten Marktumfeld erfolgversprechende Nischen zu besetzen. In der Studie werden sie „Digitale“, „Dienstleister“ und „Avantgarde“ genannt. Entsprechend konnte einem Viertel der Befragten bescheinigt werden, die  Möglichkeiten der Digitalisierung zu ihrem Vorteil zu nutzen. Sie könnten daher, so die Studie, als Vorbilder für die beiden noch nicht zukunftsfähigen Gruppen „Traditionalisten“ und „Einsteiger“ dienen.

    Die Digitalisierung anerkennen und nutzen

     „Eine Änderung in der Strategie der Kleinverlage wird nur eintreten, wenn sie das Ausmaß der digitalen Revolution erkennen und darauf reagieren wollen – und können. Dabei könnten die Strategien der drei kleineren genannten Gruppen als Vorbild dienen. Als erster Schritt zur Rettung betroffener Verlage muss daher eine dauerhafte und realistische Vermittlung der Marktsituation in Zeiten der Digitalisierung auf eine Weise sein, die für Kleinverlage glaubwürdig und überzeugend ist“, resümiert Figge. Um innovative Produkte und Geschäftsmodelle zu entwickeln und um Produktion und Vertrieb digital zu gestalten, bedürfe es einer Zusammenarbeit der Verlage bei Standards sowie kooperativer Entwicklungen. Eine deutlichere Ausrichtung des Börsenvereins  –  eines eingetragenen Verein mit Sitz in Frankfurt/Main, der die Interessen aller Handelsstufen im Buchhandel vertritt – auf solche Kooperationen, zum Beispiel durch Verstärkung der jeweiligen Interessengemeinschaften, und eine gezielte Wissensvermittlung über erfolgreiche Digitalisierungs­strategien könnte dies fördern.

    Ausdrücklich verweisen die Studienautoren und -autorinnen auf bereits bestehende Initiativen zur Verlagsförderung, unter anderem den neuen „Deutschen Verlagspreis“ (2019 erstmals verliehen), darüber hinaus auf Förderprogramme, die unter dem Titel „Neustart Kultur“ von der Bundesregierung geschaffenen worden sind. Außerdem wird auf das Programm „Digital Jetzt“ des Bundeswirtschaftsministeriums verwiesen, mit dem beispielsweise Investitionen in Technologien und Qualifizierung bezuschusst werden.  „Optimal wäre, wenn die Bundesregierung künftig bei Förderprogrammen einen Weg finden könnte, den Eigenanteil dieser Investitionen der Kleinverlage teilweise zu übernehmen“, regt Figge an. Die HTWK-Studie gibt Verlagsclustern und Marktakteuren darüber hinaus weitere Empfehlungen.

    Hintergrund

    Die Marktforschung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels splittet bei Erhebungen die Verlage in drei Größenklassen auf:  Kleinverlage bis zu einem Jahresumsatz von 1 Mio. Euro, mittlere Verlage bis zu einem Umsatz von 10 Mio. Euro und große Verlage mit einem Umsatz von mehr als 10 Mio. Euro. (Lippmann, 2020).
    Die Studie wurde kurz vor Beginn der COVID-19-Pandemie, im Frühjahr 2020, durchgeführt. Rund 1.700 Kleinverlage wurden angeschrieben, 89 haben geantwortet. Davon waren 61 auswertbar, und 36 konnten zur Clusteranalyse herangezogen werden.

    Prof. Friedrich Figge lehrt seit 2004 Electronic Publishing und Multimedia an der HTWK Leipzig. Zuvor war er Verlagsleiter im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP; nach Stationen als Leiter Neue Medien, Online-Manager, Projektleiter für Geschäftsfeldentwicklung und Business Analyst u. a. bei Bertelsmann und Reed Elsevier). Er hat Wirtschaftswissenschaften und Kunstgeschichte in Berlin, München und Madrid studiert.

    Angaben zur Studie:
    Figge, Friedrich, et. al. Zukunftskompetenzen von kleinen und mittelgroßen Verlagen (KMV) im digitalen Wandel. München: AVM, 2020. ISBN: 978-3-95477-119-6; ca. 75 Seiten (erscheint voraussichtlich vor der Frankfurter Buchmesse; 14.-18.10. 2020)

    Rezensionsexemplare über laura_sophie.tischer (at) stud.htwk-leipzig.de

    Auf der future!publish 2021, dem Kongress für die Buchbranche (Berlin, 14.01-15.01.2021), werden Friedrich Figge und sein Team die Ergebnisse der Studie präsentieren, Lösungswege werden diskutiert und Fragen der Verlage beantwortet.

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    news-3426Mon, 21 Sep 2020 14:48:41 +0200Gemeinsam forschen für das Bauen der Zukunfthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/gemeinsam-forschen-fuer-das-bauen-der-zukunftHTWK Leipzig und Firmencluster schließen Kooperationsvertrag Wie müssen Baustoffe beschaffen sein, damit Gebäude langlebiger, ressourcenschonender und ästhetischer werden? Wie kann nachhaltiger gebaut werden, und wie sehen ganzheitliche Lösungen für die Bauwerke der nächsten Generation aus?
    Das Bauen der Zukunft steht im Mittelpunkt einer Kooperation, die die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) und der Firmencluster von S&P Gruppe, MFPA Leipzig und IFBT Leipzig am 21. September 2020 im Beisein zahlreicher Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft beschlossen haben.
    Ziel ist es, dass die HTWK Leipzig und innovative Firmen gemeinsam an einem Standort in Leipzig forschen und die Forschungsergebnisse mit den ansässigen Ingenieurbüros und Prüfanstalten bis zur Marktreife weiterentwickeln, überwachen und zertifizieren können. Die gesamte Innovationskette wird damit an einem Standort, dem InnovationsPark • Bautechnik • Leipzig/Sachsen, ermöglicht.

    Im Zuge der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages wurde auch eine erst im Sommer 2020 fertiggestellte Versuchshalle an die HTWK zur Nutzung übergeben. Zukünftig sollen hier vor allem neue Baustoffe entwickelt, Prototypen getestet und erforscht werden.

    Kooperation zwischen starken Partnern

    Sebastian Gemkow, sächsischer Staatsminister für Wissenschaft: „Der Kooperationsvertrag der HTWK Leipzig mit der Wirtschaft ist von strategischer Bedeutung natürlich für die HTWK selbst, aber auch für den Hochschulbereich in Sachsen insgesamt. Innovationen können hier künftig schnell und anwendungsbezogen in die Praxis überführt werden. Auf dem Gebiet der Baustoffforschung arbeitet die HTWK auf Augenhöhe mit renommierten universitären Partnern, wie der TU Dresden, eng zusammen. In dieser Kombination bestimmt Sachsen die Zukunft des Bauens maßgeblich mit.“

    Thomas Schmidt, sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung, ergänzt: „Projekte wie der Innovationspark Bautechnik bringen die Region voran und befördern den Wandel in der Bauwirtschaft. Hier werden Wissenschaftler und Praktiker auf Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse moderne Werk- und Baustoffe sowie Verfahren entwickeln und diese gemeinsam zur Marktreife zu führen. So entstehen Innovationen, die auch Nutzen bringen. Ich bin sicher, dass die heute vereinbarte Kooperation für den Innovationspark Bautechnik eine gute Grundlage für eine noch engere Zusammenarbeit ist.“

    „Zwei starke Partner finden zusammen: die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig und das Firmencluster aus der S&P Gruppe, der Materialforschungsprüfungsanstalt Leipzig und dem Institut für Fassaden- und Befestigungstechnik. Beide, Cluster und Hochschule, sind Kinder der Friedlichen Revolution, die nach 1990 gegründet wurden und sich rasant entwickelt haben. Die Stadt Leipzig unterhält selbst eine Kooperationsvereinbarung mit der HTWK Leipzig, in der wir uns ausdrücklich zum Ziel des gemeinsamen Wissens- und Technologietransfers bekennen. Wir begrüßen und unterstützen daher den heute ratifizierten Kooperationsvertrag. Der Vertrag stärkt die wirtschaftliche und wissenschaftliche Entwicklung unserer Stadt“, betont Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung.

    „Mit einem Drittmittelaufkommen von mehr als 15 Millionen Euro im Jahr gehört die HTWK Leipzig zu den forschungsstärksten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. Wir sind ein starker Partner der regionalen Wirtschaft und freuen uns, dass wir hier eine weitere, hervorragende Möglichkeit bekommen, gemeinsam zu forschen und Innovationen anwendungsnah erproben zu können. Die Kooperation stärkt einmal mehr unsere Kompetenzen auf dem Gebiet der Automatisierung von Fertigungsprozessen und der angewandten Digitalisierung“, so Prof. Mark Mietzner, Rektor der HTWK Leipzig.

    Dr. Mathias Reuschel, Vorsitzender des Firmenclusters, ergänzt:„Wir freuen uns auf eine noch intensivere Zusammenarbeit mit der HTWK Leipzig auf der Grundlage des Kooperationsvertrages. Mit unseren über 500 Mitarbeitern fühlen wir uns der regionalen Wertschöpfung auf internationalem Maßstab verpflichtet. Dabei möchten wir für das Bauen der Zukunft gemeinsam forschen, aber vor allem auch für die regionale Wirtschaft die Anwendung zuverlässig umsetzen. Der auf dem Gelände des InnovationsPark • Bautechnik • Leipzig/Sachsen der HTWK zur Verfügung gestellte Hallenneubau ermöglich ein Wirken der Kooperationspartner in unmittelbarer Nachbarschaft und ist ein neues und sicher weiter ausbaufähiges Zukunftsmodell der Zusammenarbeit von regionaler Wirtschaft und regionaler Wissenschaft in Sachsen.“

    Hintergrund

    Auf dem Gelände des – ebenfalls am 21.9. neu benannten - „InnovationsPark • Bautechnik • Leipzig/Sachsen“ im östlichen Leipziger Stadtteil Engelsdorf befinden sich seit den 1950er Jahren wissenschaftliche Einrichtungen mit experimentellem Untersuchungsschwerpunkt im Bereich Bauwesen/Bautechnik. Vor 1989 gehörte die Forschungseinrichtung zur Bauakademie der DDR und forschte vor allem im Bereich Tiefbau und Infrastruktur.

    Nach 1990 wurde die Einrichtung zur Materialprüfanstalt des Freistaats Sachsen. Im Zuge der Privatisierung zwischen 1998 und 2001 entstanden auf dem Gelände zwei forschungsnahe Prüfinstitute: Die Gesellschaft für Materialforschung und Prüfungsanstalt für das Bauwesen Leipzig mbH (MFPA Leipzig) mit heute ca. 120 Mitarbeitenden und das Institut für Fassaden- und Befestigungstechnik (IFBT) mit ca. 20 Mitarbeitenden.  Die Ingenieurgesellschaft S&P Gruppe bietet neben Planungsleistungen auch Softwareentwicklungen und IT-Dienstleistungen an.

     

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    news-3409Thu, 10 Sep 2020 09:23:05 +0200Masterarbeit führt zu Forschungssoftware und internationalem Paperhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/masterarbeit-fuehrt-zu-forschungssoftware-und-internationalem-paperHTWK-Absolvent Florens Rohde entwickelte im Elektrotechnikstudium mit „Correlia“ eine freie Forschungssoftware für die Hightech-Mikroskopie

    In ihren Abschlussarbeiten zeigen Studierende, dass sie ihr über Jahre angeeignetes Fachwissen zur Lösung anwendungsnaher Problemstellungen anwenden können. Und obwohl viel Leidenschaft in diesen Arbeiten steckt, werden die meisten nur von einer Hand voll von Personen gelesen: den Prüfenden. Anders bei Florens Rohde: Für seine Masterarbeit entwickelte er in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) eine Software für die Hightech-Mikroskopie. Für die Masterarbeit wurde Rohde am 23. Januar 2019 mit dem Preis des Fördervereins der HTWK Leipzig ausgezeichnet. Das UFZ veröffentlichte die entstandene Software unter www.ufz.de/correlia frei zugänglich und kostenlos für alle. Die Dokumentation der Software reichte Florens Rohde im April 2020 beim britischen „Journal of Microscopy“ ein. Der Artikel erscheint nun in der Oktoberausgabe, eine Abbildung daraus ziert das Cover.

    Correlia wurde entwickelt, um Forscher bei der Datenauswertung im Bereich der korrelativen Mikroskopie zu unterstützen. Dabei werden auf ein und dieselbe Probe verschiedene mikroskopische Modalitäten angewandt. So können beispielsweise lichtoptische Bilder der Anatomie der Proben im Lebendzustand, rasterelektronenmikroskopische Bilder der Feinstruktur nach Fixierung und Trocknung sowie massenspektrometrische Bilder der chemischen Zusammensetzung aus dem bildgebenden Sekundärionen-Massenspektrometer kombiniert werden. Diese retrospektive Überlagerung erfordert zweierlei: Zum einen müssen die variierenden Bildausschnitte aufeinander ausgerichtet werden. Zum anderen müssen innerhalb der jeweiligen „Region of Interest“ sowohl die modalitätsbedingten nichtlinearen Abbildungsfehler als auch die präparierungsbedingten Verzerrungen der Probe selbst kompensiert werden und somit Bilder ganz verschiedener Modalitäten so exakt wie möglich in Deckung gebracht werden („Bildregistrierung“).

    Diese Thematik wurde von Florens Rohde im Rahmen seiner Masterarbeit im Studiengang Elektrotechnik und Informationstechnik an der HTWK Leipzig im ProVIS-Zentrum des UFZ bearbeitet. Hochschulseitiger Betreuer war Ulf-Dietrich Braumann, Professor für Biotronische Systeme an der Fakultät Ingenieurwissenschaften. Am ProVIS-Zentrum wurde Florens Rohde von Dr. Matthias Schmidt betreut. Schmidt ist als Physiker für die dortigen Elektronen- und Helium-Ionen-Rastermikroskopie zuständig und hat bereits eine Software entwickelt, die auf Basis des freien Bildverarbeitungsprogramms ImageJ mikroskopische Bilder verwalten und anhand manuell gesetzter Landmarken linear registrieren kann.

    Anspruch der Masterarbeit war es, geeignete algorithmische Erweiterungen für eine automatische und interaktiv-semiautomatische elastische Registrierung sowie weitere Bildähnlichkeitsmaße wie Transinformation (mutual information) hinzuzufügen.

    Im Ergebnis liegt mit Correlia ein Plug-in für ImageJ/Fiji vor, das als Open-Source-Software einschließlich von Beispieldatensätzen unter www.ufz.de/correlia verfügbar ist und das genau auf die Bedürfnisse der modernen korrelativen Mikroskopie zugeschnitten ist.

    „Die Correlia-Software ist von hohem Nutzen, da sie im Unterschied zu existierenden Werkzeugen keine Beschränkung des Umfangs an zu überlagernden Mikroskopien aufweist, verschiedene Visualisierungen zur Überlagerung anbietet und zudem die Registrierungsschritte, also die einzelnen Transformationsprozesse, beliebig und verlustlos kaskadiert werden können. Den Anwendern ist es somit möglich, automatische, semiautomatische und manuelle Schritte zu kombinieren, um mit hoher Transparenz und geringem Aufwand zum Ziel zu gelangen“, lobt Prof. Ulf-Dietrich Braumann.

    Anfang April 2020 wurde das Manuskript „Correlia: an ImageJ plug-in to co-register and visualise multimodal correlative micrographs“ von Rohde, Braumann und Schmidt als Originalarbeit beim britischen „Journal of Microscopy“ eingereicht. Nach Begutachtung durch zwei anonyme Gutachtende und anschließender Überarbeitung ist der Fachartikel seit 3. Juni 2020 unter doi.org/10.1111/jmi.12928 als Open-Access-Publikation verfügbar.

    Florens Rohde forscht mittlerweile als Doktorand am Institut für Informatik der Universität Leipzig.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-3395Mon, 31 Aug 2020 16:57:16 +0200Projektstart für Forschung für die Wärmewendehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/projektstart-fuer-forschung-fuer-die-waermewendeHTWK Leipzig, UFZ und Netzwerk Energie und Umwelt Leipzig wollen Innovationscluster für die Region Borna-Leipzig-Bitterfeld aufbauen

    Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig), das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und das Netzwerk Energie und Umwelt Leipzig (NEU) starten am 1. September 2020 das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt RegioZukunft:Wärme. Ziel ist es, eine gemeinsame Vision für die Wärmeversorgung der Zukunft auf der Basis erneuerbarer Energien zu entwickeln. Die beteiligten Partner werden in der Region Borna-Leipzig-Bitterfeld ein Zukunftskonzept für Wärmewende und Sektorkopplung erarbeiten, das anschließend in einer zweiten Förderphase umgesetzt werden soll. Dazu wollen sie ein Innovationscluster bilden, das den Strukturwandel in der Region unterstützt.

    Ziel: Klimaneutraler Umbau des Wärmesektors

    Das Bereitstellen von Wärme und Kälte für die Raumklimatisierung in Gebäuden verursacht laut Umweltbundesamt gut ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland. Diesem Bereich kommt daher eine entscheidende Rolle bei der Energiewende zu. Zwar ist auch hier der Übergang zu regenerativen Energieträgern in Gang gekommen, deren Anteil stagniert jedoch seit bald zehn Jahren bei gerade einmal 14 Prozent. In Großstädten mit umfassend ausgebauten Systemen zur Fernwärmeversorgung ist der Anteil regenerativer Energie häufig noch deutlich geringer. Gerade hier braucht es deshalb dringend Lösungen für eine klimaneutrale Umstellung des Wärmesektors.

    „Die mitteldeutsche Region ist durch eine jahrzehntelange wirtschaftliche Orientierung auf die Gewinnung, Verarbeitung und Verstromung von Braunkohle geprägt. Mit dem vom Bundestag beschlossenen Kohleausstieg bis 2038 steht sie daher vor enormen Herausforderungen. Durch die bisherige Fernwärmeversorgung Leipzigs aus dem Kraftwerk Lippendorf ist auch die Stadt von dem angestrebten Kohleausstieg unmittelbar betroffen“, umschreibt Markus Krabbes, Professor für Informationssysteme an der HTWK Leipzig, die Ausgangslage. Eine Vision der Forscherinnen und Forscher ist, das gesamte Jahr hindurch überschüssige Wärme so zu speichern, so dass sie im Winter fürs Heizen wiederverwendet werden kann.

    Städte und Regionen müssen Wärmewende gemeinsam umsetzen

    Mit dem Fokus auf eine klimaneutrale Transformation des urbanen und regionalen Wärmesektors in der Region Borna-Leipzig-Bitterfeld wollen die Partner im Projekt RegioZukunft:Wärme dazu beitragen, innovative und nachhaltige Technologien der Wärmeenergieversorgung zu erforschen, zu entwickeln und zu etablieren. „Ich freue mich auf die gefundene Konstellation aus den Standorten Leipzig, Borna und Bitterfeld, denn Städte werden ihre Strom- und Wärmeversorgung nur im Verbund mit ihrer Region klimaneutral umsetzen können. Wir wollen ökonomisch effiziente, ökologisch nachhaltige, sozial verträgliche und versorgungssichere Konzepte zur Wärme- und Kälteversorgung von Städten und Stadtregionen entwickeln“, so der UFZ-Stadtsoziologe Prof. Dieter Rink.

    Die Basis für eine erfolgreiche Umsetzung dieser Vision bilden die bisherigen Forschungsprojekte der HTWK Leipzig und des UFZ zur künftigen Gestaltung des Wärmeenergiesektors. Hierzu zählen beispielsweise Forschungen zur dezentralen Wärmeversorgung für Stadtquartiere durch oberflächennahe Geothermie sowie Kooperationen mit weiteren Einrichtungen der Region im Rahmen der Leipziger Digital-Hub-Initiative „Smart Infrastructure“. Kai-Uwe Blechschmidt, Vorsitzender des NEU e.V., betont: „Langfristig wollen wir durch die Entwicklung neuer Wärmegewinnungs- und Wärmespeichertechnologien und den Ausbau der nutzbaren Kapazitäten sowie deren systemische Verknüpfung auch Perspektiven für die Wertschöpfung und die Beschäftigung in einer Region im Strukturwandel schaffen.“

    Mit dem Programm „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ gibt das Bundesministerium für Bildung und Forschung den Anstoß für neue regionale Bündnisse und einen nachhaltigen innovationsbasierten Strukturwandel in allen strukturschwachen Regionen Deutschlands. Eins der bewilligten 44 WIR!-Bündnisse der 2. Förderrunde ist das Projekt „RegioZukunft:Wärme“.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    HTWK > ForschenFING > allgemeinHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
    news-3367Mon, 03 Aug 2020 11:09:39 +0200Next Step - Coaching für Nachwuchswissenschaftlerinnenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/next-step-coaching-fuer-nachwuchswissenschaftlerinnenProfessionelles Coaching-Angebot für Nachwuchswissenschaftlerinnen startet im Wintersemester 2020/2021 an der HTWK Leipzig Während der Promotions- und Postdoc-Phase stehen Wissenschaftlerinnen vor großen Richtungsentscheidungen bezüglich der eigenen Karriere. Mit dem Coaching-Programm Next Step hat die HTWK Leipzig ein professionelles und prozessorientiertes Beratungsangebot ins Leben gerufen, das den Nachwuchswissenschaftlerinnen Raum für individuelle Themen und Fragen zur strategischen Karriereplanung bietet.

    Next Step unterstützt Sie unter anderem dabei…

    • sich im Spannungsfeld von Person, Berufsrolle und Institution zu orientieren und weiterzuentwickeln,
    • strukturiert Lösungswege für Ihre Karriereherausforderungen aufzuzeigen,
    • Ihre Potenziale auszubauen und Karrierechancen optimal zu nutzen oder
    • Fragen zur Vereinbarkeit von Familie und wissenschaftlicher Laufbahn anzugehen.

    Methoden

    Bei Next Step werden Sie von zwei erfahrenen Coaches begleitet und durch ein initiales Gruppencoaching sowie individuelle Einzelcoachings unterstützt. Die Agenda der Einzelgespräche bestimmen Sie selbst. Die Coachings können sowohl online als auch in Präsenz stattfinden.

    Formalia

    • Das Coaching-Programm richtet sich an Doktorandinnen und Postdoktorandinnen der HTWK Leipzig
    • Die Coachings finden im Wintersemester 2020/2021 statt

    Bewerben Sie sich bis zum 18. September 2020!
    Nähere Informationen zum Bewerbungsprozess finden Sie unter:
    http://www.htwk-leipzig.de/nextstep

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    news-3324Wed, 15 Jul 2020 00:00:00 +0200„Wir entwickeln ein Exoskelett fürs Treppensteigen“https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wir-entwickeln-ein-exoskelett-fuers-treppensteigenMax Böhme und Felix Weiske im Portrait von „Dr. Who? Promovieren an der HTWK Leipzig“Viele Menschen haben im fortschreitenden Alter Probleme mit dem Treppensteigen. Ihnen wollen Max Böhme (26) und Felix Weiske (28) mit ihrer Forschung helfen. Gemeinsam entwickeln sie ein Exoskelett, das Menschen mit Maschinenkraft und künstlicher Intelligenz dabei unterstützt, Treppen hinaufzugelangen. Wie das Ganze funktioniert, erklären die beiden im Video.

    In der Videoreihe „Dr. Who? Promovieren an der HTWK Leipzig“ stellen sich Doktorandinnen und Doktoranden der HTWK Leipzig vor.

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    GradZ > StartseiteHTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵HTWK > ForschenHTWK > Hochschule > AktuellesFING > allgemein
    news-3325Mon, 13 Jul 2020 16:55:15 +0200Schutz vor Starkregenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/schutz-vor-starkregenStadt und Wasserwerke stellen digitale Gefahrenkarte für Leipzig vor. Die wissenschaftliche Grundlage erarbeiteten Wasserbau-Ingenieure der HTWKOb ein Grundstück bei außergewöhnlich starken Niederschlägen durch Überflutungen gefährdet ist, können Hauseigentümer, Planer und Architekten in Leipzig künftig online recherchieren. Die Starkregen-Gefahrenkarte im Geoportal der Stadt Leipzig ist unter www.leipzig.de/starkregen abrufbar und stellt drei Regenszenarien mit unterschiedlicher statistischer Wiederkehrzeit dar. Farbige Markierungen zeigen besonders überflutungsgefährdete Flächen.

    „Die Karte soll Bürgerinnen und Bürgern helfen, das Risiko eines Schadensereignisses besser einzuschätzen und Schutzmaßnahmen für betroffene Gebäude in Betracht zu ziehen“, erläutert der Leiter des Leipziger Verkehrs- und Tiefbauamtes, Michael Jana, die Idee der Karte. Entwickelt wurde die Anwendung von der Stadt Leipzig und den Leipziger Wasserwerken unter wissenschaftlicher Begleitung des Instituts für Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig im gemeinsamen Projekt „KAWI-L – Kommunale Anpassungsstrategien für wassersensible Infrastrukturen in Leipzig“.

    „Die klassische Ableitung über die Kanalisation stellt nicht die alleinige Lösung für den Umgang mit zunehmend heftigen und kleinräumigen Regenereignissen dar“, erklärt der Technische Geschäftsführer der Wasserwerke, Dr. Ulrich Meyer. „Die Kanalisation flächendeckend auf die selten und zumeist lokal begrenzten Starkregen auszulegen, ist aufgrund des Platzmangels im Untergrund schwer umsetzbar und zudem wirtschaftlich nicht vertretbar. Die Kanäle wären dann für den Normalbetrieb viel zu groß.“ Daher müsse das Niederschlagswasser mithilfe von anderen Maßnahmen und im Zusammenspiel von Kommune, Abwasserentsorger und dem Grundstückseigentümer intelligent bewirtschaftet, das heißt, zurückgehalten, versickert oder gespeichert werden.

    „Die wassersensible Stadtentwicklung ist ein wichtiger Baustein im Umgang mit den aktuellen Klimaentwicklungen“, betont der Leiter des Amtes für Umweltschutz und amtierende Leiter des Referates für Nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz, Peter Wasem. Flächen, auf die Niederschläge fallen und die potentiell zum Rückhalt, zur Verdunstung oder Versickerung geeignet sind, können bei entsprechender Planung Überflutungsrisiken abfedern. „Der Schutz vor Überflutung durch Oberflächenwasser ist Gemeinschaftsaufgabe von Kommune, Bürgern und weiteren Akteuren“, sagt Wasem. Bürgerinnen und Bürger könnten durch die Entsiegelung von Flächen in Höfen oder Einfahrten oder die Begrünung von Dächern auch selbst aktiv werden. Die Karte wurde auf der Grundlage dynamischer modelltechnischer Computersimulationen erstellt.

    Die aus den Modellberechnungen abgeleiteten Szenarien versuchen dabei nicht, ein reales Ereignis abzubilden, sondern sie zeigen die Gefahren auf, die bei verschiedenen Starkregenereignissen auftreten können. Grundlage für die Berechnungen ist ein digitales Geländemodell mit 2 x 2-Meter-Raster von Leipzig. Im Geländemodell sind Höheninformationen, die aus einer Laserscanbefliegung vom Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen aus dem Jahr 2010 abgeleitet wurden, sowie Oberflächenbefestigungsinformationen aus einer Befliegung aus dem Jahr 2018 enthalten. Normale Regenereignisse werden nicht abgebildet.

    Im Gegensatz zu Hochwasser-Gefahrenkarten hat die Starkregen-Gefahrenkarte keinen eigenen Rechtscharakter und zieht keine Bauverbote nach sich. Haus- und Grundstückseigentümer, die wissen wollen, wie stark ihr Grundstück gefährdet ist und Vorsorge betreiben wollen, können über die Karte eine grundstücksbezogene Detailauskunft beantragen. Erschließende und Bauwillige werden im Rahmen der notwendigen Antragstellungen beraten. Die Koordination der Anfragen und die damit verbundene Beratung innerhalb Stadtverwaltung und Wasserwerken übernehmen die Leipziger Wasserwerke.

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    news-3307Fri, 03 Jul 2020 11:54:51 +0200„Damit Straßenbahnen rollen wie sie sollen“https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/damit-strassenbahnen-rollen-wie-sie-sollenMaik Wolf studierte Maschinenbau an der HTWK Leipzig und ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter gebliebenNach seinem Maschinenbau-Studium an der HTWK Leipzig blieb Maik Wolf „seiner“ Hochschule treu. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter forscht er gemeinsam mit Praxispartnern an individuellen Fragestellungen. Im Video erfahrt ihr mehr über seine aktuellen Untersuchungen zu Störungen des Straßenbahnbetriebs.

    Mehr Informationen zum Studiengang

     

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    news-3289Thu, 02 Jul 2020 10:30:00 +0200Leipzig führt die Games-Branche in Sachsen anhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/leipzig-fuehrt-die-games-branche-in-sachsen-anHTWK Leipzig legt im Auftrag des Leipziger Wirtschaftsdezernates erstes Gutachten zu Potenzialen der Games-Branche in Sachsen vor

    Der Schwerpunkt der sächsischen Games-Szene liegt in Leipzig. Das ergab eine systematische Befragung von Beschäftigten der Games-Branche in Sachsen. Die Befragung ist Teil eines Gutachtens über diesen Wirtschaftszweig, das Prof. Gabriele Hooffacker von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) und der Kommunikationswissenschaftler Dr. Benjamin Bigl im Auftrag der Stadt Leipzig im ersten Halbjahr 2020 erstellten. Mehr als einhundert Personen nahmen an der Befragung teil, etwa die Hälfte beantwortete alle Fragen.

    „Digitale Spiele sind seit mehr als vierzig Jahren ein globaler Wachstumsmarkt, sowohl im Hinblick auf die Nutzungszahlen als auch auf den Umsatz. In Deutschland wurden 2018 rund 4,4 Milliarden Euro mit Computer- und Videospielen und mit Games-Hardware erwirtschaftet. Doch nur 4 Prozent der Umsatzerlöse entfallen auf Spieleentwicklungen aus Deutschland, und das, obwohl mehr als 34 Millionen Menschen hierzulande Games spielen. Die zentralen Erlöse der Wertschöpfungskette finden also außerhalb Deutschlands und vor allem außerhalb Sachsens statt“, ordnet Hooffacker ein.

    So ist die sächsische Games-Branche aufgestellt

    Über die sächsische Games-Szene war bislang wenig bekannt. Mit dem vorliegenden Gutachten hat sich das nun geändert: „Die sächsische Games-Szene besteht vorwiegend aus Kleinst- und Kleinunternehmen“, so Benjamin Bigl. Dabei sind die Beschäftigten überdurchschnittlich gut ausgebildet: Rund drei Viertel verfügen mindestens über einen Hochschulabschluss. Allerdings lebt rund ein Fünftel mit einem Einkommen unterhalb des Existenzminimums. Die Hälfte der Befragten findet es schwer, in der Region ihr Einkommen zu sichern. Entsprechend wünschen sich viele Befragte passgenaue regionale Förderprogramme, da sie meist aus Sachsen stammen und gerne in ihrer Heimat arbeiten möchten.

    „Nur jedes vierte befragte Unternehmen beurteilt den Freistaat derzeit als wirtschaftlich attraktiv“, so Bigl. Dabei wird der Standort prinzipiell positiv bewertet, vor allem hinsichtlich der Faktoren Lebensqualität und Freizeitmöglichkeiten, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie den Möglichkeiten der kreativen Entfaltung. Defizite sieht die Branche vor allem in der technisch-digitalen Infrastruktur, der Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal sowie den Informations- und Förderangeboten von Stadt und Land.

    Innerhalb Sachsens ist Leipzig der wichtigste Games-Standort. Das liegt auch an den Vernetzungsmöglichkeiten: An der HTWK Leipzig kommen jedes Jahr bis zu 3.000 Games-Begeisterte mit Entwicklerinnen und Entwicklern bei der „Langen Nacht der Computerspiele“ zusammen. Bis 2008 fand in Leipzig die Branchenmesse Games Convention statt; seit 2016 gibt es mit der Dreamhack ein jährliches Games- und E-Sport-Festival in der Messestadt.

    Gezielte Förderung nötig

    „Um die sächsische Games-Branche mit Schwerpunkt in Leipzig in ihrem Wachstum voranzubringen und nachhaltig zu fördern, sind gezielte Maßnahmen notwendig“, sagt Gabriele Hooffacker. Öffentliche Förderangebote sollten die aktuellen Entwicklungen und Trends wie beispielsweise Gamification und App-Entwicklung, Mobile Gaming, 3D- und Virtual-Reality-Technologien sowie den E-Sport in besonderer Weise unterstützen.

    Fünf Mal mehr Frauen als Männer gaben in der Befragung an, sich derzeit in der Gründungsphase für eine Selbstständigkeit zu befinden. „Dies deutet auf einen besonderen und wichtigen Förderbedarf von Gründerinnen hin“, folgert Bigl.

    Uwe Albrecht, Bürgermeister für Wirtschaft, Arbeit und Digitales der Stadt Leipzig, möchte die sächsische Games-Branche auf dem Weg von einer Nischenbranche hin zu einem wirtschaftlich relevanten Cluster unterstützen. „Dazu wollen wir die Verbindung zwischen Politik, Verwaltung, Unternehmen und Hochschulen stärken. Die gut ausgebildeten Hochschulabsolventen wollen und sollen in der Region bleiben. Dies erfordert attraktive Angebote. Notwendige Strukturentwicklungen können auf kommunaler Ebene initiiert, müssen aber auf Landesebene finanziert werden. Die vorliegende Studie bietet hierfür gute Argumente.“

    Friedrich Lüder, Vorstand des Games und XR Mitteldeutschland e. V.: „Leipzig hat mit der Studie einen wichtigen Impuls gesetzt und zeigt, dass die sächsische Gamewirtschaft noch viel Wachstumsraum für kreative und innovative Unternehmen bietet. Sie ist eine Zukunftsbranche, auf die wir nicht verzichten können. Der Freistaat muss die geplanten Fördergelder für die Gaming-Branche bereitstellen.“

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-3279Wed, 24 Jun 2020 10:05:13 +0200Mobilität mit Geschichte und Zukunfthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/mobilitaet-mit-geschichte-und-zukunftHTWK Leipzig trägt zu neuem Buch „Leipzig Automobil“ der Kulturstiftung Leipzig bei Dass an der HTWK Leipzig über das Thema „Mobilität“ in vielfältiger und zukunftsorientierter Weise nachgedacht wird, zeigt Dr. Rebecca Schweier in einem Aufsatz in dem soeben im Passage-Verlag erschienenen Buch „Leipzig Automobil. Geschichte, Geschäfte und Leidenschaft“. Vorgestellt werden fünf verschiedene Aspekte der Mobilitätsforschung, darunter laufende Projekte zur Ladeinfrastruktur und zur Schlaglochreparatur. Die Idee zum Buch hatte die herausgebende Kulturstiftung Leipzig vor einigen Jahren an den Arbeitskreis Technik- und Industriekultur der HTWK herangetragen.

    Streifzüge durch die Mobilitätsgeschichte

    Davon ausgehend wurde gemeinsam mit dem Hochschulzentrum für überfachliche Bildung (jetzt: Hochschulkolleg) an der HTWK Leipzig im Wintersemester 2017/18 die öffentliche Ringvorlesung „Mobilität mit Vision. Zwischen Utopie und Realität“ initiiert. Referierende dieser Veranstaltungsreihe finden sich auch mit Beiträgen im neuen Buch wieder. Während sich Honorarprofessor Dirk Schaal und Dr. Enrico Hochmuth von der Fakultät Informatik und Medien auf kulturhistorische Streifzüge durch die Mobilitätsgeschichte begeben, erzählt Siegfried Bülow, ehemaliger Porsche-Werksleiter und Honorarprofessor an der Fakultät Ingenieurswissenschaften, in einem Doppelinterview mit dem ehemaligen BMW-Werksleiter Peter Claussen von den Aufbaujahren der beiden großen Automobilwerke in Leipzig.

    Elektromobilität - Industrie und Ökologie

    Insgesamt präsentiert das Buch umfangreiche Texte und Bildquellen zu einer erstaunlich facettenreichen Mobilitätsgeschichte – beispielsweise im Hinblick auf die frühen Jahre der Elektromobilität um 1925 in Leipzig. Berücksichtigt werden jedoch auch die jüngere Entwicklung mit der Rückkehr der Automobil- und ihrer Zulieferindustrie nach Leipzig sowie drängende gesellschaftliche und ökologische Fragen. Zu den damit verknüpften Perspektiven beziehen nicht nur die HTWK Leipzig, sondern auch die Stadt Leipzig und die hiesigen Automobilproduzenten Stellung im Buch.

    Das Buch „Leipzig Automobil“ (ISBN 978-3-95415-092-2) ist im Mai 2020 im Passage-Verlag erschienen und demnächst auch in der Hochschulbibliothek verfügbar.

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    FIM > Fakultät > AktuellesHTWK > Hochschule > AktuellesHTWK > ForschenFING > allgemeinFW > Fakultaet
    news-3277Tue, 23 Jun 2020 09:19:43 +0200Neuer Humboldt-Stipendiat am Institut für Betonbau (IfB) der HTWK Leipzighttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/neuer-humboldt-stipendiat-am-institut-fuer-betonbau-ifb-der-htwk-leipzigDas IfB ist international aufgestellt: Dr. Biruk Hailu Tekle forscht als Gastwissenschaftler Mit Dr. Biruk Hailu Tekle entschied sich zum wiederholten Mal ein ausländischer Gastwissenschaftler dazu, einen Forschungsaufenthalt am IfB zu verbringen und damit auch die Forschungskompetenz der HTWK Leipzig zu stärken. Dr. Biruk Hailu Tekle promovierte an der renommierten australischen University of New South Wales auf dem Gebiet der alkalisch-aktivierten Bindemittel. Mit diesem neuen Baustoff wird es möglich, wesentlich umweltfreundlicher mit Beton zu bauen.

    Dr. Tekle erhält ein Fellowship-Stipendium der Alexander-von-Humboldt Stiftung, welches ihm die Möglichkeit eröffnet, zwei Jahre an der HTWK Leipzig zu forschen. Er hat sich ganz bewusst für einen Forschungsaufenthalt am IfB entschieden: „In Leipzig treffe ich auf ein renommiertes Forschungsteam, von dem ich schon in Australien viele Publikationen mit großem Interesse zur Kenntnis genommen habe." Dr. Biruk Hailu Tekle wird in seinen wissenschaftlichen Untersuchungen den Ansatz weiter verfolgen, den Baustoff Beton in ökologischer Hinsicht zu verbessern.

    Prof. Klaus Holschemacher, Leiter des IfB, freut sich auf die Kooperation: „Dr. Tekle wird mit seinen wissenschaftlichen Erfahrungen das Team des IfB bereichern. Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen ausländischen Gastwissenschaftlern hat den Mitarbeitern am Institut und auch mir selbst in den vergangenen Jahren stets neue Impulse verliehen."

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    news-3268Thu, 18 Jun 2020 09:04:02 +0200Vision wird Realitäthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/vision-wird-realitaetUnter Einhaltung strenger Hygienevorschriften fand im Juni die Grundsteinlegung für das weltweit erste Haus aus Carbonbeton statt

    Die wissenschaftliche Bearbeitung des Modellvorhabens CUBE verantwortet das Institut für Betonbau der HTWK Leipzig gemeinsam mit dem Institut für Massivbau der TU Dresden.

    Mit dem CUBE präsentiert der C³ – Carbon Concrete Composite e.V. das weltweit erste Haus aus Carbonbeton in der Nähe des Fritz-Förster-Platzes in Dresden. Kürzlich fand unter Einhaltung strenger Hygienevorschriften die Grundsteinlegung des futuristisch anmutenden Gebäudes statt. Projektleiter Michael Frenzel und Projektkoordinator und HTWK-Alumnus Matthias Tietze setzten symbolisch eine Zeitkapsel aus Carbon in den Boden ein.

    Aufgrund der Corona-Pandemie konnten Vertreter der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nicht persönlich teilnehmen. Via Video haben u.a. der Ministerpräsident Michael Kretschmer, der Oberbürgermeister Dirk Hilbert, der Rektor der TU Dresden Hans Müller-Steinhagen sowie die Ministerialrätin im Bundesministerium für Bildung und Forschung Gisela Philipsenburg ihre Begeisterung für den nachhaltigen Baustoff zum Ausdruck gebracht.

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    IFB > AllgemeinIFB > MassivbauIFB > Nachhaltiges BauenHTWK > ForschenHTWK > Hochschule > AktuellesFB > Fakultät > Aktuelles
    news-3261Mon, 15 Jun 2020 10:46:08 +0200„Deutsche Gesetze gehen bei Facebook & Co ins Leere“https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/deutsche-gesetze-gehen-bei-facebook-co-ins-leereMedienrechtsprofessor Marc Liesching (HTWK Leipzig) analysiert in neuem Buch, ob deutsche Gesetze für Soziale Netzwerke mit Europarecht vereinbar sindFake News, Hass-Posts und gesetzeswidrige Inhalte in Sozialen Medien wie Facebook, Youtube und Twitter werden zunehmend zu einem Problem. Das haben auch die Bundesregierung und die Staatskanzleien der Länder erkannt – und versuchen die allesamt im EU-Ausland sitzenden Internetkonzerne durch schärfere Gesetze zu strengeren Kontrollmaßnahmen zu zwingen. Zu den geplanten Instrumenten gehören die Erweiterung des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes (NetzDG) sowie der aktuell im parlamentarischen Prozess befindliche Medienstaatsvertrag und neue Jugendschutzbestimmungen.

    Doch derartige nationale Alleingänge mit dem Anspruch internationaler Geltung widersprechen europäischen Regelungen, analysiert der Medienrechtsprofessor Marc Liesching von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) in einem neuen Buch – zumindest bei Anbietern mit Sitz in anderen EU-Staaten. Dadurch, so Liesching, werden die neuen Regelungen gerade nicht für die großen Sozialen Medien wie Facebook, Youtube, Instagram oder Twitter gelten.

    „Es ist nicht unwahr­schein­lich, dass spätestens die noch ausstehende Befassung des Europäischen Gerichtshofs – wie zuletzt bei der deutschen Pkw-Maut – das Aus für die aktuelle deutsche Medien­gesetzgebung bedeuten wird.“

    Marc Liesching, Professor für Medienrecht und Medientheorie an der HTWK Leipzig

    „Ebenso wie niemand in Deutschland möchte, dass nationale Gesetze in Ungarn, Polen, Italien oder Österreich deutsche Medienanbieter beschränken, müssen auch die deutschen Gesetzgeber die Grenzen des europarechtlichen Herkunftslandprinzips beachten. Sitzen Facebook, Youtube und Twitter in anderen EU-Mitgliedstaaten wie beispielsweise Irland, können Maßnahmen gegen solche Sozialen Netzwerke aufgrund deutscher Gesetze allenfalls im Einzelfall und unter engen Ausnahmevoraussetzungen erfolgen.

    Das berücksichtigen Regelwerke wie das Netzwerkdurchsetzungsgesetz des Bundes und der Medienstaatsvertrag der Länder nicht hinreichend. Die Gesetze sind insoweit unionsrechtswidrig. Die EU-Kommission hat sich hierzu bereits kritisch geäußert und es ist nicht unwahrscheinlich, dass spätestens die noch ausstehende Befassung des Europäischen Gerichtshofs – wie zuletzt bei der deutschen Pkw-Maut – das Aus für die aktuelle deutsche Mediengesetzgebung bedeuten wird“, so Liesching.

    Das Buch „Das Herkunftslandprinzip der E-Commerce-Richtlinie und seine Auswirkung auf die aktuelle Mediengesetzgebung in Deutschland“ ist im Juni im Carl Grossmann Verlag erschienen (ISBN 978-3-941159-46-4) und ist als E-Book frei im Internet abrufbar.

    Es handelt sich um den ersten Band der neu gestarteten Schriftenreihe „Medienrecht und Medientheorie“, die Prof. Marc Liesching und Prof. Gabriele Hooffacker (beide HTWK Leipzig) gemeinsam herausgeben.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-3258Fri, 12 Jun 2020 13:30:00 +0200HTWK Leipzig entwickelt Notfallbeatmungsgeräthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-leipzig-entwickelt-notfallbeatmungsgeraetMit Technik gegen Corona: HTWK-Ingenieure stellen kostengünstiges Beatmungsgerät als Notersatz während der Covid-19-Pandemie vor

    Die Pandemie der Lungen­­­krankheit Covid-19, verursacht vom neuartigen Coronavirus, beschäftigt die Welt seit Anfang des Jahres. Bei mehr als 7 Millionen Menschen wurde das Coronavirus bereits nachgewiesen, mehr als 400.000 Menschen weltweit sind an der Infektion bereits gestorben. Bei schweren Verläufen müssen Patientinnen und Patienten beatmet werden – eine Herausforderung für die Gesundheitssysteme, die für eine solche Häufung nicht ausgelegt sind. Ende März hat sich an der Fakultät Ingenieurwissenschaften der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) ein Forschungsteam zusammengeschlossen um einfache Beatmungsgeräte zu entwickeln. Sie sollen in Notfällen zum Einsatz kommen, falls kurzfristig mehr Menschen gleichzeitig beatmet werden müssen als professionelle Geräte vorhanden sind.

    Anstoß gab eine Anfrage des Krisenstabs der Stadt Leipzig am 29. März. Bereits zwei Tage später startete die Forschungsgruppe. Im Moment sind 25 Personen an dem Projekt beteiligt, darunter Spezialisten für Mechatronik, Sensorik, Konstruktion, Fertigungstechnik, Software und Regelungstechnik. Innerhalb von drei Wochen entstand der erste Prototyp, seit Mitte Mai ist die zweite, optimierte Version einsatzbereit. Das Gerät kann Patientinnen und Patienten vollautomatisch beatmen; bei kritischen Situationen ertönt ein Alarm. Über ein Tablet können mehrere Geräte überwacht sowie Atemfrequenz und Beatmungsdruck visualisiert werden.

    Beat2020 ist Notlösung, falls alle professionellen Geräte ausgelastet sind

    „Unser Gerät soll günstig und schnell herstellbar sein und als Notlösung dienen, falls in einer Klinik alle professionellen Geräte ausgelastet sind. Denn aktuell werden auf der ganzen Welt mehr Beatmungsgeräte benötigt, als auf absehbare Zeit produziert werden können. Natürlich ist der Funktionsumfang nicht vergleichbar mit dem eines professionellen Geräts. Auch handelt es sich nicht um ein zertifiziertes Medizinprodukt. Aber unser Gerät könnte helfen, kurzfristige Engpässe auszugleichen“, sagt Prof. Fritz Peter Schulze, Koordinator des Forschungsteams.

    Medizinisch wird das HTWK-Team durch Prof. Sven Bercker, stellvertretender Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin an der Uniklinik Leipzig beraten. Er ordnet ein: „Beatmungsgeräte, die heute für schwer kranke Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen eingesetzt werden, sind hoch entwickelte Geräte mit einer Reihe komplexer Funktionen, die die Atmung individuell unterstützen können. Personen mit Lungenerkrankungen – also auch Covid-19-Erkrankte – sind unter Umständen auf solche Geräte angewiesen. Einfache Notfallgeräte wie das der HTWK Leipzig können das nicht leisten. Dazu kommt, dass der Einsatz von Medizinprodukten am Menschen einer Reihe gesetzlicher Voraussetzungen bedarf, die bei dieser Entwicklung nicht erfüllt sind. Der Einsatz dieses Gerätes ist also nur vorstellbar, wenn es im absoluten Notfall keine anderen technischen Möglichkeiten mehr gibt, um einem Menschen das Leben zu retten.“

    Dörfler: „Wir sind froh, wenn unser Gerät niemals zum Einsatz kommen muss“

    Das Team der HTWK Leipzig kooperiert außerdem mit dem Bio-Nano-Anwendungslabor des Fraunhofer IZI und des Fraunhofer IKTS und steht im Austausch mit anderen Forschungsgruppen in Leipzig, Aachen, Marburg und Zwickau, die parallel an Beatmungsgeräten arbeiten bzw. bereits Ergebnisse veröffentlicht haben. „Wir sind froh, wenn unser Gerät niemals zum Einsatz kommen muss“, sagt Dr. Hans-Martin Dörfler von der HTWK Leipzig. „Doch im Moment weiß niemand, wie sich die Pandemie entwickelt. Deshalb wollen wir die Bauanleitung frei im Internet veröffentlichen, sodass Menschen auf der ganzen Welt das Gerät nutzen oder weiterentwickeln können. Sollte es eine zweite Welle geben oder sich die Situation in anderen Ländern weiter zuspitzen, könnte unsere Entwicklung so im Kampf gegen Covid-19 helfen.“

    Clemens Schülke, Leiter des Amts für Wirtschaftsförderung der Stadt Leipzig: „Ich bin beeindruckt, wie schnell die Leipziger Wissenschaftscommunity Lösungen entwickelt hat. Aktuell sind unsere Kliniken in keiner Notlage. Aber falls sich das ändern sollte, sind wir gut vorbereitet. Im nächsten Schritt suchen wir deshalb Partner in Leipzig, um ein solches Gerät in Stückzahlen produzieren zu lassen.“

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

     

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    HTWK > ForschenFING > allgemeinHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
    news-3255Thu, 11 Jun 2020 15:22:36 +0200Holzbau in der Landwirtschaft – ressourceneffizient und digital geplanthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/holzbau-in-der-landwirtschaft-ressourceneffizient-und-digital-geplantForschungsgruppe FLEX der HTWK Leipzig entwickelt im Verbundprojekt TimberPlan+ ein neues Planungssystem für landwirtschaftliche Gebäude

    Ein Forschungsverbund entwickelt eine neue Methode, wie sich Holzdächer für landwirtschaftliche Gebäude digital planen lassen: von den erforderlichen Fachplanungen über die voll- oder teilautomatisierten Fertigungsabläufe bis hin zu den Vormontageprozessen. Das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderte Planungsinstrument soll auf die Ansprüche von kleinen und mittleren Unternehmen des Holzbaus zugeschnitten werden.

    Um die Wohnungsnot zu lindern, entwarf der Merseburger Architekt Friedrich Zollinger vor rund 100 Jahren eine neue Holzbauweise: Sein markant geformtes Zollinger-Dach basiert auf einer Lamellenstruktur, die sich leicht, schnell und kostengünstig errichten lässt. An der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) hat man Zollingers Idee aufgegriffen und daraus eine kreisbogenförmige Brettrippendachkonstruktion aus Holz entworfen – ressourceneffizient, flexibel, recycelbar – das ReFlexRoof. Nun will ein Forschungsverbund Zollingers Holzbauweise auch planerisch ins digitale Zeitalter hieven. Vor allem, weil sich das ReFlexRoof ideal für eine Standardisierung der Fertigungsprozesse eignet und dadurch eine serielle Vervielfältigung ermöglicht – ohne, dass die architektonische Vielfalt verloren geht.

    Leicht, schnell, kostengünstig – ideal für landwirtschaftliche Gebäude

    In dem Forschungsvorhaben, das vom BMEL über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gefördert wird, wird erstmals eine digital basierte Planungsmethodik für landwirtschaftliche Gebäude entwickelt. Alle erforderlichen Schritte der verschiedenen Fachplanungen sollen darin integriert und informationsverlustfrei verknüpft werden. Auch voll- oder teilautomatisierte, NC-gesteuerte Fertigungs- und Vormontageprozesse deckt das System ab. Am Ende soll ein digitales Planungsinstrument entstehen, speziell ausgelegt für regional agierende, kleine und mittlere Unternehmen des Holzbaus.

    Systemhallendächer aus Holz

    Das neue digitale Planungsinstrument ist auf den Bau von materialeffizienten und robusten Systemdachkonstruktionen für landwirtschaftlich genutzte Hallen ausgerichtet. Dabei berücksichtigt es die flächendeckende, typische Bearbeitungs- und Montagekompetenz des heimischen Zimmerer- und Dachdeckerhandwerks und baut auf die primäre Nutzung von Holz als Baustoff in regionaler Produktion.

    Hand in Hand – ein System im Verbund

    Das dreijährige Forschungsvorhaben unter dem Projektkoordinator Professor Alexander Stahr von der HTWK Leipzig setzt sich aus sechs Teilvorhaben zusammen: Die Entwicklung eines digital basierten Prozess- und Planungsmodells für die Holzkonstruktionen übernimmt die HTWK Leipzig. Das Konzept einer direkt verknüpften, parametrisch-statischen Bemessungsroutine wird an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden erstellt, Details zur Konstruktion und Bauphysik an der Technischen Universität Braunschweig. Möglichkeiten der Interaktion mit regional tätigen KMU untersuchen Forscher des Fraunhofer-Zentrums für Internationales Management und Wissensökonomie. Die für den Bau notwendigen Arbeitsabläufe werden am Abbundzentrum Leipzig GmbH und bei der STRAB Ingenieurholzbau Hermsdorf GmbH erarbeitet.

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    news-3235Fri, 05 Jun 2020 06:52:00 +0200Erneuter Drittmittelrekord an der HTWK Leipzighttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/erneuter-drittmittelrekord-an-der-htwk-leipzigHTWK Leipzig warb 2019 mehr als 15 Millionen Euro zusätzliche Mittel für Forschung, neue Lehrmethoden und Internationalisierung einAn der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) wurden 2019 mehr Drittmittel als je zuvor eingeworben: insgesamt 15,8 Millionen Euro. Im Vergleich zu 2018 (12,1 Millionen Euro) sind es rund 1,7 Millionen Euro mehr, die die Hochschule von Bund, Land, Wirtschaft und EU zusätzlich einwerben konnte. Hinzu kamen weitere 2 Millionen Euro, die die Deutsche Telekom für die neu gegründete Fakultät Digitale Transformation stiftete. Insgesamt wurden aus den Drittmitteln rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finanziert, die in zahlreichen Forschungsvorhaben sowie in Projekten zur Verbesserung der Studienbedingungen und zur Internationalisierung tätig sind.

    Gemkow: „Rekord belegt Leistungsstärke der Hochschule“

    Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow: „Im Jahr 2019 konnte die HTWK Leipzig ihr Drittmittelaufkommen um rund ein Drittel steigern. Dieser Rekord belegt die Leistungsstärke der Hochschule und unterstreicht ihre regionale und überregionale Bedeutung. Ein Großteil der zusätzlichen Mittel fließt in gemeinsame Forschungsprojekte mit kleinen und mittleren Unternehmen in Sachsen. Damit stärken Hochschulen für angewandte Wissenschaften wie die HTWK Leipzig maßgeblich die Innovationsfähigkeit des Freistaats.“

    Prof. Mark Mietzner, Rektor der HTWK Leipzig: „Hinter der Zahl von 15,8 Millionen Euro steckt das unermüdliche Engagement unser Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und eine große Vielfalt an innovativen Projekten in Forschung, Lehre und Transfer. Der Erfolg basiert sowohl auf unserer Nachwuchsförderung als auch auf vielfältigen Kooperationen mit der Wirtschaft und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen.“
     

    Fast die Hälfte der Drittmittel wurde 2019 aus Bundesmitteln (43 Prozent) eingeworben. 15 Prozent stammen aus der Wirtschaft, 11 Prozent entfallen auf Förderprogramme der Europäischen Union und 9 Prozent stammen vom Freistaat Sachsen. Weitere 13 Prozent stiftete die Deutsche Telekom für den Aufbau der 2019 neu gegründeten Fakultät Digitale Transformation.

    Diese innovativen Projekte werden aus Drittmitteln finanziert

    Mithilfe von Bundesmitteln wurde beispielsweise mit dem Aufbau einer Modellfabrik begonnen, in der eine vollautomatisierte Fertigung von Bauteilen aus Carbonbeton erprobt werden soll. Dem gingen langjährige Forschungsarbeiten in „C³ – Carbon Concrete Composite“ voraus, dem mit 160 Partnern größten Bauforschungsvorhaben Deutschlands.

    Durch die enge Zusammenarbeit ausgewiesener Expertinnen und Experten für Betonbau und für Automatisierungstechnik entsteht nunmehr an der HTWK Leipzig einer von deutschlandweit drei Standorten des Carbonbetontechnikums Deutschland, das erstmals die automatisierte Herstellung und Anwendung von Baukonstruktionen aus Carbonbeton demonstrieren wird.

    Aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds werden an der HTWK Leipzig aktuell 19 Stipendien für Promovierende sowie zwei Nachwuchsforschungsgruppen ermöglicht – eine zur Simulation von Produktionsprozessen und eine zur Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen.

    Darüber hinaus werden aus europäischen Mitteln über die HTWK Leipzig Bildungs- und E-Learning-Projekte in Ländern wie Jordanien, Irak und Vietnam unterstützt. Die Wirtschaftsmittel verteilen sich auf zahlreiche verschiedene Projekte und Forschungsaufträge in Zusammenarbeit mit Unternehmen der Region.

    Zusätzliche Mittel des Freistaats Sachsen nutzte die Hochschule unter anderem, um Lehrende bei der digitalen Aufbereitung ihrer Lehrinhalte zu unterstützen. Wie sinnvoll diese Investition in zeitgemäße Studienbedingungen war, zeigte sich beim erfolgreichen Start ins Sommersemester, das aufgrund der Coronakrise fast vollständig digital stattfindet.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-2890Tue, 19 May 2020 00:00:00 +0200Geschichte zeitgemäß erforschenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/geschichte-zeitgemaess-erforschenWelchem Muster folgten Professoren-Karrieren in der Frühen Neuzeit? Um diese Frage zu beantworten, forschen Informatiker und Historikerinnen gemeinsamAutorin: Katrin Haase

    In Bibliotheken, Archiven und Museen in aller Welt lagern Dokumente, die von früheren Zeiten berichten. Vieles davon wurde inzwischen digitalisiert. Der digitale Datenschatz könnte neue Erkenntnisse über unsere Vergangenheit enthüllen – wenn er über klug aufgebaute Datenbanken erschlossen wird. Historikerinnen und Informatiker arbeiten dafür zusammen.

    Wollen Historikerinnen und Historiker herausfinden, welche Umstände im Europa des 16. bis 18. Jahrhunderts darüber entschieden, wer Karriere an einer Universität machte, müssen sie zeitgeschichtliche Berichte aufspüren, Einzelschicksale vergleichen und daraus Rückschlüsse ziehen. Doch wie viele Quellen in wie vielen europäischen Bibliotheken können sie sichten? Bei ein paar hundert Dokumenten und einer Handvoll Archiven muss wohl Schluss sein – der Mensch hat nur begrenzte Kapazitäten.

    Für einen Computer hingegen ist es ein Leichtes, riesige Datensätze zu durchsuchen und dabei auch noch Muster zu erkennen. Um mithilfe digitaler Daten geisteswissenschaftliche Forschungsfragen lösen zu können, müssen Historikerinnen und Informatiker ihre Kompetenzen und Methoden kombinieren.

    Was das bedeutet, lässt sich derzeit im interdisziplinären Forschungsprojekt „PCP-on-Web“ an der Herzog August Bibliothek (HAB) Wolfenbüttel und der HTWK Leipzig beobachten. Dahinter verbirgt sich der Titel „Professorale Karrieremuster der Frühen Neuzeit. Entwicklung einer wissenschaftlichen Methode zur Forschung auf online verfügbaren und verteilten Forschungsdatenbanken der Universitätsgeschichte“.

    Die Herausforderung: unterschiedliche Datenbanken mit Lebens- und Karrieredaten von Professoren sinnvoll verknüpfen. Die Lösung: Datenbanken, die Grammatik verstehen. 

    Rückblende: Vor 400 Jahren

    Hermann Conring war ein wissbegieriger Junge. 1606 in einem ostfriesischen Pfarrerhaushalt geboren, machte er sich in der Lateinschule als besonders lernwillig bemerkbar. Der Helmstedter Professor Cornelius Martini wurde schließlich auf den damals 14-Jährigen aufmerksam, holte ihn als Stipendiat nach Helmstedt und ließ ihn bei sich wohnen. Nach Martinis Tod unterstützte Professor Georg Calixt den jungen Conring und sorgte dafür, dass dieser an der Universität Leiden forschen und seine ersten wissenschaftlichen Aufsätze drucken konnte.

    Dann bekam Conring das Angebot seines Lebens: Er sollte die Söhne des braunschweig-lüneburgischen Kanzlers Arnold Engelbrecht erziehen. Für diese Position kehrte er als 22-Jähriger in die Nähe von Helmstedt zurück – mit Aussicht auf eine Professur in Naturphilosophie, da die Stelle gerade vakant geworden war. In Engelbrechts Haus kam Conring mit politischen Amtsträgern in Kontakt und bewarb sich offiziell auf die Professur. Regierung und Universität stimmten zu, er wurde Professor.

    Hermann Conring

    (1606–1681) machte an der Universität Helmstedt eine beispielhafte Karriere als Professor und Universalgelehrter

     

    © Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. CC BY-SA

    Fortan widmete er sich intensiv der Lehre, veröffentlichte diverse Schriften und erwarb zwei Doktorgrade: in Medizin und Philosophie. Außerdem heiratete er die Tochter des Celler Vizekanzlers, womit sein Vermögen und sein sozialer Aufstieg gesichert waren. Im Alter von 31 Jahren wurde Conring Professor für Medizin und Leibarzt der Königin Christina von Schweden. Dreizehn Jahre später wurde er zusätzlich Professor für Politik. Conring prägte die Fächer Rechtsgeschichte, Staatenkunde, Politik, Medizin und Theologie und starb 1681 als wohlhabender Mann und angesehener Gelehrter mit eigener Bibliothek, Münzkabinett und Güterbesitz.

    Ehemalige Universität Helmstedt

    Die „Academia Julia“ wurde 1576 von Herzog Julius, Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel, als protestantische Universität gegründet. Mit 559 Immatrikulationen war sie im Jahr 1616 die drittgrößte Universität im deutschsprachigen Raum. Mit der Eingliederung des Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel  in das Königreich Westfalen wurde die Universität Helmstedt 1810 geschlossen.

    Muster erkennbar?

    Der starre Karriereweg zur Professur, wie wir ihn heute kennen – erst Studium, dann Doktortitel, Habilitation und schließlich die Berufung – war damals noch nicht etabliert. Zugänglich war eine akademische Karriere nur Männern.

    „Die frühneuzeitliche Professorenschaft kann als intellektuelle Elite gelten. Professoren waren kulturelle Wissensvermittler, politische Weisungsgeber und wirkten quasi nebenberuflich als praktizierende Ärzte, Anwälte, Prediger und Autoren“, erklärt die Historikerin Jennifer Blanke von der HAB Wolfenbüttel. Insofern beinhalte die Frage nach Karrieremustern auch die Frage danach, wem derart attraktive Positionen in der Gesellschaft überhaupt zugänglich waren.

    Viele deutschsprachige Universitäten haben in den vergangenen Jahren ihre Archive digitalisiert und in Form sogenannter Professorenkataloge als Datenbanken verfügbar gemacht. Doch dabei handelt es sich um unverknüpfte Einzellösungen, Recherchen über mehrere Kataloge hinweg sind bislang nicht möglich. Die ungebändigten Datenbanken mit Professorenlebensläufen nutzen die Informatiker der HTWK Leipzig als Futter, um neue Methoden und Algorithmen zu entwickeln.

    „Unser Ziel ist, geisteswissenschaftliche Fragestellungen mithilfe von digitalen Technologien beantwortbar zu machen. Wir sind überzeugt, dass Online-Datenbanken zeit- und kostenintensive Recherchen verkürzen und neue Forschungserkenntnisse zutage fördern können“, so Informatik-Professor Thomas Riechert von der HTWK Leipzig.

    Genaugenommen geht es also um zwei Forschungsfragen: die Frage nach universitären Karrieremustern einerseits und die Frage nach geeigneten Methoden zur Verknüpfung von Geschichtsdatenbanken andererseits – Neuland in der Methodik geisteswissenschaftlicher Forschung. Dafür werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von 2017 bis 2020 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.

    Weblinks mit Bedeutung

    Wenn Historikerinnen und Informatiker gemeinsam forschen, dann nutzen sie Begriffe aus der Linguistik: Sie sprechen von Subjekt, Prädikat und Objekt und meinen damit das Semantic Web. Das Internet basiert auf Textdokumenten, die mithilfe von Links verbunden sind. Im herkömmlichen Netz sind diese Verbindungen nicht bewertet oder begründet. Beim Semantic Web ist die Grundidee, Informationen im Netz zueinander in sinnvolle Relationen zu setzen und so Zusammenhänge herzustellen.

    Wir alle kennen es aus der Wikipedia: Suchen wir dort den Begriff „Leipzig“, ist Leipzig das Subjekt. Am Ende des Textes finden wir die Kategorie „Deutsche Universitätsstadt“ – das Objekt. Verknüpft sind beide über das Prädikat „ist Teil der Gruppe“. Diese Grundeinheit nennt sich Tripel. Um Tim Berners-Lee, Erfinder von World Wide und Semantic Web, zu zitieren: „Das Semantic Web ist eine Erweiterung des bestehenden Netzes, in der Informationen mit eindeutigen Bedeutungen versehen werden, um die Arbeit zwischen Mensch und Computer zu erleichtern.“ Als Standardsprache hat sich dafür RDF (Resource Description Framework) etabliert. Auch Thomas Riechert nutzt diese Sprache, um die Professorendatenbanken miteinander zu verknüpfen.

    Die Methodik

    Riechert kam bereits während seiner Promotionszeit mit der Geschichtswissenschaft in Kontakt. Damals baute der Informatiker den Leipziger Professorenkatalog auf, eine auf dem Semantic Web beruhende Datenbank, in der alle Professoren verzeichnet werden sollen, die in Leipzig wirkten. Diese Datenbank verbindet er für das PCP-on-Web-Projekt mit den Professorenkatalogen der Universitäten Helmstedt, Bamberg und Kiel. Für Projekte wie diese hat er das Heloise Common Research Model entwickelt – „ein methodischer Vorschlag, der die Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen erleichtern und die Verknüpfung unterschiedlicher Datenbanken ermöglichen soll“, so Riechert.

    Dabei wird zwischen der Ebene der Datenbanken, der Ebene der Anwendungen und der Ebene der Schnittstellen unterschieden. Bei PCP-on-Web beispielsweise verknüpft Riechert die Datenbanken der verschiedenen Professorenkataloge, während sein Mitarbeiter Edgard Marx gemeinsam mit der Geschichtsforscherin Jennifer Blanke an der Schnittstelle zwischen Mensch und Computer arbeitet. Sie entwickeln einen Suchalgorithmus, der geschichtswissenschaftliche Forschungsfragen so übersetzt, dass die Datenbanken darauf antworten können.

    Der Zwischenstand

    Ein abschließendes Ergebnis ist erst Ende 2020 zu erwarten, doch Tendenzen sind bereits erkennbar. „Ein Professor musste gut situiert und hervorragend sozial vernetzt sein. Insofern ist die Karriere des Universalgelehrten Hermann Conring, der schon früh Begabung, Unterstützer und ein mächtiges Netzwerk hatte, mustergültig und beispielhaft für die Frühe Neuzeit“, erläutert Jennifer Blanke und ergänzt: „Jedoch ist wichtiges, aufschlussreiches Quellenmaterial noch nicht digitalisiert und fließt somit nicht in dieses Forschungsprojekt ein. Daher können wir bisher zwar Tendenzen ausmachen, aber die Frage nach Karrieremustern nicht abschließend beantworten.“

    Das Forschungsprojekt zeigt deshalb auch: Für moderne Geschichtsforschung mit zuverlässigen Ergebnissen müssen noch zahlreiche weitere historische Dokumente mit einem gut durchdachten und semantisch verknüpften System digitalisiert werden. Auf die Frage nach einer neuen Methode zur Verknüpfung und Auswertung von Geschichtsdatenbanken haben die Informatiker der HTWK Leipzig allerdings bereits jetzt eine umfassende Antwort parat: in Form von dokumentierten Algorithmen und Handbüchern. Forscherinnen und Forscher in aller Welt können die Informationen in Zukunft frei nutzen und ihre Projekte auf diesen Wissensstand aufbauen.

    Prof. Dr. Thomas Riechert

    (*1973) ist seit April 2014 Professor für Informationssysteme und Datenmanagement an der HTWK Leipzig. Zuvor forschte und promovierte er am Informatik-Institut der Universität Leipzig. 2006 baute er die Forschungsgruppe „Agile Knowledge Engineering and Semantic Web“ mit auf.

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    FIM > Fakultät > AktuellesHTWK > ForschenHTWK > Hochschule >> HTWK.story
    news-3125Fri, 24 Apr 2020 09:49:00 +0200Nachhaltiges Wohlfühlklimahttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/nachhaltiges-wohlfuehlklimaHTWK bekommt drei neue ForschungsmoduleUmweltbewusstes Denken, das rapide Wachstum der Weltbevölkerung, der steigende Trend zur Urbanisierung, aber auch die ständig steigenden Energiepreise rücken klimagerechtes Bauen in den Blickpunkt der Baubranche. Hinzu kommt, dass Gebäude zu den Hauptverursachern von Emissionen zählen, da ca. 40 Prozent des Energieverbrauchs auf Raumkühlung bzw. –heizung entfallen.

    Ein behagliches Klima am Arbeitsplatz erhöht nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern wirkt sich auch positiv auf das Wohlbefinden der raumnutzenden Menschen aus. Doch wie kann der Spagat zwischen Wohlfühlklima und Energieeinsparung gelingen?

    Dazu hat die HTWK Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Modulhersteller KLEUSBERG GmbH und Co. KG drei geometrisch gleiche Forschungsmodule entwickelt, welche sich durch ihren Materialeinsatz in den Wand-, Dach- und Fußbodenaufbauten unterscheiden. Durch die modulare Anordnung können die Aufbauten jederzeit ausgetauscht werden. Die ebenfalls baugleiche technische Gebäudeausrüstung ermöglicht verschiedenste raumklimatische Untersuchungen, so dass verschiedene Nutzverhalten untersucht und optimiert werden.

    Die aktuelle Versuchsordnung besteht aus dem derzeitigen „KLEUSBERG-Standardmodul“ mit einem Wärmedämmverbundsystem als Fassade, einem neu entwickelten „Stahl-Holz-Modul“ mit ökologischen Holzdämmstoffen und unbehandelter Lärchenholz-Außenwandverkleidung sowie einer ebenfalls neuen Variante, dem „Textilbeton-Modul“, mit neuartigen C³-Betonplatten.
    Ziel der Untersuchung ist es durch einen intelligenten Materialeinsatz die aktive Kühlenergie im Sommerfall auf ein Minimum zu reduzieren. Mit der Firma KLEUSBERG GmbH und Co. KG haben die Forschungsgruppe Nachhaltiges Bauen und die HTWK Leipzig einen neuen, langfristigen Kooperationspartner dazu gewonnen um die Verbindung zwischen Forschung und Industrie weiter zu stärken.

     

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    news-3112Wed, 22 Apr 2020 00:00:00 +0200Heute sehen, was morgen krank machthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/heute-sehen-was-morgen-krank-macht-1Welche Arbeitsabläufe können langfristig zu Schmerzen führen? Das analysiert ein videobasiertes System der HTWK Leipzig

    Die Autokarosserie fährt lautlos heran, ein Mechaniker beugt sich herab, montiert die Motorhaube, die nächste Karosserie fährt heran, der Mechaniker beugt sich wieder herab, montiert eine Motorhaube …

    Viele Male am Tag die gleichen Handgriffe, Bewegungen, Belastungen. Auf Dauer kann das im wahrsten Sinne des Wortes auf die Knochen gehen. Muskel-Skelett-Erkrankungen zählen zu den häufigsten Gesundheitsproblemen in der Arbeitswelt. Sie verursachen in Deutschland rund ein Fünftel aller Arbeitsunfähigkeitstage und mehr als 30 Milliarden Euro an Krankheitskosten pro Jahr. Einem besonderen Risiko sind Personen ausgesetzt, deren Arbeitsplatz durch monotone und wiederkehrende Bewegungen geprägt ist. So führen hockende und kniende Positionen häufig zu Knieschmerzen, gebückte Positionen zu Rückenschmerzen und Arbeiten über Kopf zu Schulterschmerzen.

    Im Leipziger BMW-Werk schulen deshalb Gesundheitsexpertinnen und -experten jährlich mehrere hundert Vorarbeitende und Führungskräfte. Sie vermitteln ihnen darin, wie wichtig es ist, die Bewegungsabläufe bei der Arbeit regelmäßig zu variieren und bestimmte Bewegungen zu vermeiden. Dabei unterstützt sie ein System der Forschungsgruppe Laboratory for Biosignal Processing (LaBP) an der HTWK Leipzig: Humen Dynamics. „Humen“ ist ein Akronym aus „human engineering“, dem englischen Begriff für Ergonomie.

    Ergonomie von grün bis rot

    Humen Dynamics wertet anhand von Videoaufnahmen aus, wie körperlich belastend die gefilmten Arbeitsabläufe sind. Das Besondere ist: Für die Analyse muss keine spezielle Laborsituation geschaffen werden, die arbeitende Person kann mit einer handelsüblichen Kamera gefilmt werden – inzwischen reicht selbst ein Smartphone aus.

    Die Software erkennt in den Videos automatisch Schultern, Rücken und Knie, erfasst die Winkel der Gelenke im Bewegungsverlauf und gleicht die Ergebnisse mit aktuellen Ergonomie-Leitlinien wie dem RULA-Verfahren (Rapid Upper Limb Assessment) ab. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Person seitlich oder frontal im Bild zu sehen ist und ob sich ihre Position während der Aufnahme verändert. Auf dem Monitor werden die verschiedenen Körperregionen mit einem Ampelsystem von ‚grün – unbedenklich‘ bis ‚rot – überlastet‘ eingefärbt. So ist in Echtzeit ersichtlich, bei welchen Bewegungen an welchen Stellen Belastungen auftreten.

    Patrick Frenzel (*1984) forscht seit 2011 in der Arbeitsgruppe „Laboratory for Biosignal Processing“ an der HTWK Leipzig zur Bewegungs- und Biosignalerfassung. Er studierte Elektrotechnik und Informationstechnik an der HTWK Leipzig.

    Patrick Frenzel ist der Entwickler hinter Humen Dynamics. Der Elektrotechnik-Ingenieur beschäftigt sich seit 2011 mit der Bewegungs- und Biosignalerfassung. „Ich kenne viele Leute, die regelmäßig ins Fitnessstudio gehen und penibel darauf achten, wie sie die Hanteln anheben, aber bei der täglichen Arbeit überhaupt nicht auf ihre Bewegungsabläufe achten. Dabei sind es oft schon kleine Veränderungen, die Bewegungsabläufe gelenkschonender machen. Mit unserem System können wir das veranschaulichen“, so Frenzel.

    Kooperation mit BMW

    Den Vorgänger von Humen Dynamics entwickelte Frenzel als Mitglied der HTWK-Nachwuchsforschungsgruppe METEORIT, Praxispartner war das Leipziger BMW-Werk. Hier lief bereits parallel ein Forschungsprojekt mit der Universität Leipzig, in dem der Sportwissenschaftler Franz Mätzold Konzepte zur Gesundheitsförderung an Montagearbeitsplätzen erarbeitete.

    Frenzel und Mätzold arbeiteten fortan zusammen: Frenzel entwickelte unter dem Namen „Ergonomics in Motion“ eine Software, die mithilfe der Kamera Kinect von Microsoft dreidimensional Körpergelenke erfasste, Mätzold erarbeitete dazu ein Bewertungsschema auf Grundlage aktueller Ergonomie Richtlinien. BMW setzt das System seitdem in verschiedenen Generationen als Teil seiner betrieblichen Gesundheitsförderung in Werken auf aller Welt ein.

    „Das System hilft uns dabei, im gesamten Konzern für Ergonomie am Arbeitsplatz zu begeistern. Beispielsweise nutzen wir es viel, um gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern passende Strategien zur Entlastung des Rückens zu finden – denn das hat sehr viel mit der richtigen Beinstellung zu tun“, so Mätzold, der mittlerweile bei BMW als Gesundheitsmanager arbeitet.

    Frenzel hingegen blieb an der HTWK Leipzig und befasste sich weiter mit der Bewegungserfassung: „Die Kinect-Kamera, die wir für ‚Ergonomics in Motion‘ verwendeten, war aus Entwicklersicht ziemlich spannend – aber ursprünglich wurde sie für die Videospielkonsole Xbox entwickelt. Hier fand sie nicht genügend Zuspruch, daher stellte Microsoft die Produktion ein. Schnell wurde uns klar, dass wir uns aus solchen Abhängigkeiten befreien mussten. Also entwickelten wir in den folgenden Jahren am Forschungs- und Transferzentrum der Hochschule Schritt für Schritt ein neues System, das ohne spezielle Kameratechnik funktioniert.“

    Bewegungsanalyse mit künstlicher Intelligenz

    Gerold Bausch ist Stiftungsprofessor für Eingebettete Systeme und Signalverarbeitung an der HTWK Leipzig und begleitet die Entwicklung von Anfang an aus strategischer Perspektive. Er erzählt: „Im Entwicklungsverlauf ist es uns gelungen, die Software so intelligent zu machen, dass sie Bewegungen in Videos erkennt, die mit herkömmlichen Kameras, also in 2D aufgenommen wurden. Dafür nutzen wir eine Methode der künstlichen Intelligenz: Die Software lernt anhand von vorgegebenen Bilddaten selbst.“

    Gerold Bausch (*1979) wurde 2019 auf die Stiftungsprofessur für Eingebettete Systeme und Signalverarbeitung an der HTWK Leipzig berufen. Der promovierte Elektrotechnik-Ingenieur forscht seit 2013 in der Arbeitsgruppe „Laboratory for Biosignal Processing“.

    Als Lernmaterial dienen ein digitales Modell des menschlichen Skeletts sowie viele Stunden 3D-Videomaterial, das eine Person bei verschiedenen Bewegungen zeigt. Anders als in den Aufnahmen, anhand derer später Bewegungsabläufe analysiert werden sollen, trägt die Person in den Lernvideos zusätzlich Trackingmarker. Für die Aufnahme solcher Videos stellen sich die Ingenieure im Labor des HTWK-Forschungszentrums oft selbst vor die Kamera.

    Aktuell erkennt die Software sicher die vielfältigen Bewegungsabläufe, die in verschiedenen Berufen üblich sind. Aber manche Bewegungen – beispielsweise überwiegend kniende Tätigkeiten wie beim Fliesenlegen – hat das System noch nicht so oft gesehen. „Möchte ein Kunde derartige Bewegungen analysieren, dann geht selbstverständlich auch das – aber wir müssen erst mehr entsprechende Videos ins Lernprogramm der Software aufnehmen. Das Anlernen selbst dauert ungefähr eine Woche“, so Frenzel.

    Aus der Forschung in den Markt

    Mit der Zeit wurde Humen Dynamics immer bekannter, dabei gab es anfangs noch nicht einmal einen professionellen Vertrieb. So nutzt beispielsweise das österreichische Verpackungsunternehmen Gigant das System, um Arbeitsplätze mit händischen Packprozessen zu analysieren und besser an die Bedürfnisse der Mitarbeiter anzupassen.

    Im April 2019 stellte Gerold Bausch das System auf dem „Tag der Ergonomie“ in Mannheim vor. Dabei ergab sich ein Kontakt, der sich als folgenreich erweisen sollte: Christian Brunner vom Institut für Gesundheit und Ergonomie (IGR) in Nürnberg nutzte die Messe, um sich die Technologie anzuschauen. „Davon gehört hatte ich bereits bei Kundenbesuchen – nun wollte ich mir selbst ein Bild machen“, erzählt Brunner. Das auf Ergonomieberatung spezialisierte Unternehmen hat ein ähnliches Produkt entwickelt: „Humen Arbeitsplatzanalyse“, eine Software, die Büroarbeitsplätze auf Grundlage eines Fotos analysiert und die Ergebnisse in Ampelfarben darstellt.

    Viele Pläne mit Humen Dynamics

    Die Wissenschaftler der HTWK Leipzig und das IGR wurden sich schnell einig: IGR übernimmt ab Herbst 2019 den Vertrieb und bietet das System sowohl als Dienstleistung als auch als Hard- und Software-Paket an. „Das Leipziger System mit seinem Fokus auf dynamische Arbeitsprozesse ist wirklich eine exzellente Ergänzung unseres bisherigen Angebots“, erklärt Brunner. Nach dem bisherigen Kundeninteresse gefragt, zieht Brunner wenige Wochen nach dem Vertriebsstart eine positive Bilanz: „Es laufen bereits Gespräche mit mehreren potenziellen Käufern, der erste Vertrag über eine größere Stückzahl ist so gut wie unterzeichnet.“

    Die Forscher von LaBP konzentrieren sich fortan wieder ganz auf die Weiterentwicklung ihres Systems. Pläne gibt es schon genug, wie Bausch verrät: „Derzeit funktioniert unsere Software nur fehlerfrei, wenn höchstens eine Person im Video zu sehen ist. Schön wäre es, wenn künftig auch Videos analysiert werden könnten, auf denen noch weitere Personen zu sehen sind. Außerdem hat uns der Einsatz der Technologie für Trainingsanalysen im Kanurennsport gezeigt: Auch für Anwendungen im Leistungssport könnte Humen Dynamics weiter ausgebaut werden.“

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-3141Tue, 21 Apr 2020 17:30:00 +0200Carbonbetontechnikum in Engelsdorfhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/carbonbetontechnikum-in-engelsdorfHTWK Leipzig nutzt Stärken und baut ein Carbonbetontechnikum zur anwendungsnahen Forschung in Engelsdorf. Innerhalb der Forschungsarbeiten des C³-Konsortiums hat die HTWK Leipzig grundlegend bei der Entwicklung neuer Betonmatrices, neuer Baukonstruktionen/Bauweisen aus Carbonbeton, neuen Produktionsverfahren und Bewertungsmöglichkeiten für Ökologie und Ökonomie beigetragen. Im Ergebnis der bisher eher auf die Schaffung von Grundlagen ausgerichteten Forschungsarbeiten befindet sich der Baustoff Carbonbeton nun an der Schwelle zur Markteinführung. Vor diesem Hintergrund beteiligt sich die HTWK Leipzig an der Errichtung des „Carbonbetontechnikums Deutschland“.

    Neben den beiden Standorten der TU Dresden und der RWTH Aachen, die sich inhaltlich mit Fragen zur weiteren Grundlagenforschung von Massivbaustrukturen beschäftigen, wird die HTWK Leipzig an einem dritten Standort ihre Stärken in der anwendungsnahen Forschung nutzen. Dort werden vollautomatisierte Fertigungsprozesse für Bauteile aus Carbonbeton sowohl entwickelt, als auch validiert und demonstriert. Zu diesem Zweck wird aktuell eine neue Versuchshalle mit integrierter Modellfabrik errichtet, welche die vollautomatisierte Herstellung von Carbonbetonbauteilen im Modellmaßstab aufzeigen soll.

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    news-3123Thu, 16 Apr 2020 13:20:00 +0200Promovieren mit einem Forschungsstipendium der HTWKhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/promovieren-mit-einem-forschungsstipendium-der-htwkBis zum 1. September können sich Absolventinnen und Absolventen mit einem Masterabschluss für ein Promotionsstipendium der HTWK bewerben.Bei der Arbeit an Ihrem Masterprojekt haben Sie Ihre Forschungsleidenschaft entdeckt? Sie brennen für ein wissen-schaftliches Thema und wollen sich intensiv damit auseinandersetzen? Wenn Sie ein eigenes Forschungsprojekt an der HTWK Leipzig entwickeln wollen, können Sie für ein Promotionsstipendium der HTWK bewerben.


    Förderziel

    Ziel der Förderlinie ist die Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses und damit verbunden die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der HTWK Leipzig in Forschung, Entwicklung und Lehre.

    Fördergegenstand

    Gefördert wird die Durchführung kooperativer Promotionsvorhaben mit einer Förderdauer von max. drei Jahren.

    Promotionsstipendium
    in Höhe von 1.600 EUR pro Monat

    Sach- und Reisekosten
    Ausgaben für Reisen sowie Aufwendungen für Sachmittel im Rahmen der Promotion in Höhe von bis zu 1.600 EUR pro Jahr

    Bewerbungsvoraussetzungen

    •   Ein Masterabschluss der HTWK Leipzig

    •   Eine Doppelförderung ist ausgeschlossen.
        Eine Nebentätigkeit ist bis maximal zehn Stunden in der Woche zulässig.

    •   Eine Förderung ist ausgeschlossen, wenn die/der Antragstellende zuvor bereits   
        eine Förderung für die Dauer von 12 Monaten oder länger für die Arbeit an der
        Dissertation erhalten hat.

    Folgende Unterlagen sind einzureichen

    1. Motivationsschreiben (max. zwei A4-Seiten)
    2. Exposé zum Promotionsvorhaben inkl. Forschungsstand, Forschungsfrage/Hypothesen, Theoretischen Vorüberlegungen, Methoden, Arbeits- und Zeitplan, Gliederung (max. zehn A4-Seiten, wobei die Literaturliste aus der Zählung ausgenommen ist).
    3. Erläuterung der Einordnung des Promotionsvorhabens in mindestens einen der HTWK-Forschungsschwerpunkte bzw. den Forschungskontext der betreuenden HTWK-Professorin/des betreuenden HTWK-Professors
    4. Empfehlungsschreiben der betreuenden HTWK-Professorin/des betreuenden HTWK-Professors
    5. Betreuungszusage einer Professorin/eines Professors der kooperierenden promotionsberechtigten Einrichtung
    6. Wissenschaftlicher Lebenslauf (max. drei A4-Seiten)
    7. Kopie des zur Promotion berechtigenden Abschlusszeugnisses.

    Die Bewerbungs- und Fördervoraussetzungen können Sie im Detail in der Förderrichtlinie für das HTWK Promotionsstipendium nachlesen.

    Bewerbungsfrist: 1. September 2020

    Die Entscheidung über eine Förderung erfolgt nach einer eingehenden Prüfung der Anträge unter Zugrundelegung der Ausschreibungskriterien durch eine hochschul-interne Kommission bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Hochschul-leitung, des Referates Forschung und des Wissenschaftlichen Beirates des Graduiertenzentrums. Es besteht kein Anspruch auf Förderung. Ablehnungen werden grundsätzlich nicht begründet.

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    news-3108Wed, 08 Apr 2020 10:56:08 +0200Verstärkt die Coronakrise häusliche Gewalt?https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/verstaerkt-die-coronakrise-haeusliche-gewaltInterview mit Anja Pannewitz, Professorin für Sozialarbeitswissenschaften an der HTWK Leipzig Die Fälle häuslicher Gewalt nehmen zu. Grund seien die Ausgangsbeschränkungen, um den Coronavirus einzudämmen. Prof. Anja Pannewitz von der HTWK Leipzig argumentiert: „Der Raum ist nicht die Ursache.“

    Anja Pannewitz ist Professorin für Sozialarbeitswissenschaften an der HTWK Leipzig. Zu ihren Forschungsinteressen gehört die Bedeutung von Raum und Gewalt im persönlichen Umfeld. So befasste sie sich beispielsweise mit der Gewalttätigkeit von Mädchen und Frauen. Aktuell erforscht sie in rekonstruktiven Fallanalysen das Wechselverhältnis von Gewalt und Raum in sozialen Nahbeziehungen.

    Wie erklären Sie sich den Anstieg häuslicher Gewalt seit den verschärften Ausgangsbeschränkungen?

    Laut ersten Berichten aus Europa und China sind die Fälle häuslicher Gewalt eklatant angestiegen, vor allem gegen Frauen und Kinder. Für Frauen war das eigene Zuhause aber vor der Corona-Krise bereits der Ort, an dem sie am meisten Gewalt zu befürchten hatten. Jetzt, wo die Aktions- und Bewegungsräume der Menschen begrenzt sind, können die Ausgangsbeschränkungen wie ein Katalysator für Gewalt wirken. Außerdem vermute ich, dass sich das Gewaltpotenzial aus dem öffentlichen Raum gerade nach Hause verschiebt. Die Gewalt ist ja nicht einfach weg.

    Sind die Ausgangsbeschränkungen der tatsächliche Grund für mehr häusliche Gewalt?

    Häusliche Gewalt hat immer mehrere Ursachen. Das können zum Beispiel Macht- oder Abhängigkeitsverhältnisse in der Partnerschaft oder in der Familie sein. Oder die Familienmitglieder haben nicht gelernt, Konflikte auf sprachlicher Ebene und gewaltfrei zu lösen. Gewaltursachen können verstärkt werden, wenn Menschen in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden oder wenn die soziale Kontrolle durch andere wegfällt. 

    Die aktuelle Situation offenbart auch die Lage des Hilfesystems für häusliche Gewalt in Deutschland. Bereits vor der Corona-Krise fehlten etwa 14.000 Plätze in Zufluchtshäusern. Daher wird es jetzt bei steigender Nachfrage immer schwerer, die ohnehin knappen Hilfestrukturen aufrechtzuerhalten. Die Betroffenen wissen teilweise gar nicht mehr wohin, wenn zu Hause Gewalt droht. So ist für manche Kinder die Schule der einzig sichere Ort und die ist geschlossen.

    Eine gängige Annahme lautet: Menschen, die auf engstem Raum zusammenleben müssen, werden aggressiver. Wie sind Ihre Beobachtungen dazu?

    Dahinter steckt die Vermutung, dass Menschen, die wenig Raum zur Verfügung haben, automatisch gewalttätiger sind. In unserer Forschung haben wir das untersucht. Aber weder wir noch andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler oder Beratungs- und Hilfestellen können das bisher bestätigen. Enger Raum ist nicht die Ursache für das Entstehen von häuslicher Gewalt. Sie ist ein Querschnittsproblem unserer Gesellschaft und ist immer mit hierarchischen Geschlechterverhältnissen verknüpft. Gewalt ist kein Armutsphänomen; auch in riesigen Vorstadthäusern oder in gut betuchten Milieus kommt es ganz regulär zu häuslicher Gewalt.

    Wie sollten die Menschen zu Hause mit der Enge und dem Frust umgehen, damit Gewalt gar nicht erst entsteht?

    Es ist in Krisensituationen ganz normal, frustriert zu sein oder aggressive Impulse zu haben – darüber sollte sich jede und jeder im Klaren sein. Wenn man weiß, wie es einem gerade geht, überrascht einen der eigene Frust nicht erst beim Handeln. Um Angst und Panik zu lindern, empfehle ich, sich nur einmal am Tag aus seriösen Quellen über Corona zu informieren. Man muss auch mal vom Thema Abstand bekommen. Jede und jeder sollte die wenigen verbliebenen Freiräume auch nutzen. Bei Bewegung an der frischen Luft baut der Körper Stress ab. 15 Minuten Sonnenlicht täglich heben insgesamt die Stimmungslage. Und telefonischer oder digitaler Kontakt zu anderen Personen mindert das Gefühl, isoliert zu sein.

    Wo können sich Betroffene Hilfe holen, gerade jetzt, wo sie eventuell ständig von einem gewalttätigen Familienmitglied umgeben sind?

    Es ist schwerer, wenn der Partner oder die Partnerin das Handy kontrolliert oder einen nicht aus den Augen lässt. Dennoch rate ich zu Krisentelefonen. So gibt es vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben ein Hilfetelefon bei Gewalt gegen Frauen; das bundesweite Opfer-Telefon des Weißen Rings steht täglich von 7 bis 22 Uhr zur Verfügung und bietet auch eine Online-Beratung und ich empfehle die deutschlandweite „Nummer gegen Kummer“ mit dem Kinder- und Jugendtelefon. Hier ist auch eine Onlineberatung per E-Mail oder Chat für Kinder, Jugendliche, Eltern und Großeltern möglich.

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    FAS - NACHRICHTEN - SOZIALWISSENSCHAFTENFAS - NACHRICHTEN - ALLGEMEINHTWK > Hochschule >> PressemitteilungHTWK > Forschen
    news-3107Wed, 08 Apr 2020 10:44:45 +0200Tierforschung aus dem Weltallhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/tierforschung-aus-dem-weltallÜber die Raumstation ISS wollen Biologinnen und Biologen die Wanderrouten von Tieren erforschen. Die Funktechnik entwickelt ein HTWK-Professor

    Jetzt im Frühling hört man es überall zwitschern: Die Zugvögel kehren aus ihren Winterquartieren zu uns zurück. Zahlreiche Vögel haben in Italien, Südfrankreich oder gar in Afrika überwintert. Doch viele der Tiere verschwinden auf der großen Wanderung. Andere bringen Krankheitserreger mit sich. Forscherinnen und Forscher des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie in Radolfzell/Konstanz wollen daher die Flugrouten von Vögeln besser verstehen. Schon im Sommer 2020 wollen sie Amseln und andere wandernde Tierarten mit speziellen Funksensoren ausstatten.

    Jedes Mal, wenn die Raumstation ISS die Tiere überfliegt, fragt sie dann verschiedene Messwerte ab. So können Tierwanderungen rund um den Globus beobachtet werden. Dass die Daten die weite Strecke zwischen Erde und Weltall verlustfrei bewältigen, ist das Verdienst von Marco Krondorf. Der Nachrichtentechnik-Professor an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) hat die Algorithmen zur Datenübertragung entwickelt. Mitte März wies er die erfolgreiche Kommunikation zwischen Funksensoren und ISS in seinem heimischen Garten in Dresden nach.

    HTWK-Professor entwickelt Funkttechnik

    Jahrelang hat Krondorf auf diesen Moment hingearbeitet. Gemeinsam mit einem Forscherkollegen hatte er 2010 die Firma Inradios gegründet. 2013 kontaktierte Prof. Martin Wikelski vom Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie die beiden Ingenieure und erzählte ihnen von seiner Idee: Mithilfe eines Satelliten im Weltraum sollen die Wanderungsbewegungen von Tieren erforscht werden. Seitdem entwickelt und produziert Inradios die sogenannten „Tags“, die Funksensoren für das auf den Namen ICARUS getaufte Forschungsprojekt. Die Mini-Computer zeichnen Position, Beschleunigung, Temperatur, Magnetfeld und Luftdruck auf und senden diese Daten an die ISS.

    „Die große Herausforderung war es, ein ausreichend starkes Signal zu erzeugen, damit es im Weltall empfangen werden kann. Denn das Hintergrundrauschen dort oben ist tausendfach stärker als ein konventionell erzeugtes Funksignal. Deshalb haben wir Verfahrensweisen aus dem Mobilfunk, der Radartechnik und der Satellitenkommunikation kombiniert und Algorithmen entwickelt, die auf der Raumstation aus dem Rauschen die richtigen Informationen herausfiltern“, erzählt Krondorf.

    Montage der ICARUS-Antenne auf der ISS

    Im Sommer 2018 installierten zwei russische Kosmonauten in siebenstündiger Arbeit die ICARUS-Antenne an der Außenhaut der ISS. Eineinhalb Jahre später wurde die Antenne auf der Raumstation eingeschaltet. Bis zum Sommer sollen noch einige technische Tests stattfinden, bevor schließlich die ersten Amseln vom Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie mit Tags ausgestattet werden. Ihre Flugrouten ins Winterquartier werden dann bereits aufgezeichnet.

    „Erst mithilfe der ICARUS-Technologie können wir die Informationen unserer tierischen ‚Spürhunde‘ nutzen, um ein neues Zeitalter der Erdbeobachtung einzuleiten. Gleichzeitig werden wilde Tiere damit als Informanten für uns Menschen so wichtig, dass wir sie immer besser schützen wollen“, sagt Prof. Martin Wikelski, der Leiter des ICARUS Projektes.

    Ziel: Die Schwarmintelligenz der Tiere nutzen

    Perspektivisch sollen nicht nur die Wanderungen von Amseln erforscht werden. Auch Fledermäuse und Flughunde, Meeresschildkröten und Fische sowie große Tiere sollen vom Weltraum aus beobachtet werden. Denn oft fliehen Tiere vor Erdbeben und anderen Naturkatastrophen, bevor der Mensch die drohende Gefahr bemerkt. Die Daten aus dem ICARUS-Projekt könnten so die Schwarmintelligenz der Tiere für den Menschen nutzbar machen und für den Katastrophenschutz eingesetzt werden.

    Daneben sind auch Epidemiologinnen und Epidemiologen an der Technik interessiert: Mithilfe von ICARUS möchten sie die Ausbreitung von Seuchen durch tierische Träger besser überwachen. „Im nächsten Schritt wollen wir die Tags noch kleiner und leichter machen. Aktuell wiegen sie fünf Gramm. Aber für kleinere Tiere als Amseln ist das zu schwer. Mit sehr kleinen Tags könnten wir vielleicht sogar die Ausbreitung von Heuschreckenplagen aus dem All beobachten“, sagt Marco Krondorf.

    Marco Krondorf wurde im März 2020 auf die Professur für Nachrichtentechnik an die HTWK Leipzig berufen. Ein Teil seiner Forschungsarbeit beschäftigt sich mit der Weiterentwicklung des Systems. Daher kooperiert Krondorf auch weiterhin über die Hochschule mit dem ICARUS-Projekt.

    Die ICARUS-Initiative (kurz für: International Cooperation for Animal Research Using Space) ist ein Gemeinschaftsprojekt der Max-Planck-Gesellschaft und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt sowie Roskosmos, der russischen Raumfahrtagentur.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-3085Wed, 01 Apr 2020 11:26:32 +0200Beschäftigte im digitalen Wandel mitnehmen https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/beschaeftigte-im-digitalen-wandel-mitnehmenHTWK Leipzig beteiligt sich an neuem Thinktank „Zentrum digitale Arbeit“

    Digitale und demografische Veränderungsprozesse sind in den neuen Bundesländern besonders zu spüren. Deshalb wurden hier auf Initiative des Bundesarbeitsministeriums fünf „Regionale Zukunftszentren“ eingerichtet, in denen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und ihre Beschäftigten beraten und vernetzt werden.

    Das übergeordnete Zentrum digitale Arbeit in Eilenburg steht als Thinktank an der Schnittstelle zwischen dem Bundesarbeitsministerium und den Zukunftszentren, um Forschungswissen zum digitalen und demografischen Wandel des Arbeitsmarktes zu generieren und weiterzugeben. Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) bringt ihre Expertise zu digitalen Geschäftsmodellen, Datenanalyse und E-Learning in den Thinktank ein.

    Diese Schwerpunkte stehen an der HTWK im Fokus

    Der Wirtschaftswissenschaftler Dr. Sven Preußer, der Lernwissenschaftler Tibor Horváth und der Informatiker Stefan Berger entwickeln dazu an der HTWK Leipzig Best-Practices und Lösungsansätze für die digitale Transformation von KMU und für die berufliche Weiterbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Betreut wird das interdisziplinäre Team von Prof. Gerold Bausch (Fakultät Ingenieurwissenschaften), Prof. Gabriele Hooffacker (Fakultät Medien und Informatik) und Prof. Holger Müller (Fakultät Wirtschaftswissenschaft und Wirtschaftsingenieurwesen).

    „Hier entsteht ein Wissenspool, der die Forschungsergebnisse mit Praxiserfahrungen aus den fünf Regionalen Zukunftszentren in den neuen Bundesländern verknüpft“, erklärt Holger Müller, BWL-Professor und HTWK-seitiger Leiter des Projekts.

    „Daten werden zum wichtigen Rohstoff“

    Gerold Bausch ergänzt: „Daten werden zunehmend auch für kleine und mittelständische Unternehmen zum wichtigen Rohstoff. Wir unterstützen das Vorhaben deshalb mit unserem Know-how von der Datenerhebung bis zur Analyse – unabhängig davon, ob es sich um Sensor- oder Geschäftsdaten handelt.“

    Dem fügt Gabriele Hooffacker vom Institut für Digitales Lehren und Lernen an der HTWK Leipzig hinzu: „Eine der Hauptherausforderungen der Digitalisierung ist es, die Beschäftigten mitzunehmen. Wir unterstützen den Thinktank deshalb bei der didaktischen Umsetzung von digitalen Weiterbildungsangeboten.“

    Das Zentrum digitale Arbeit hat im Oktober 2019 die Arbeit aufgenommen und läuft bis Juni 2022. Es wird vom Verein Arbeit und Leben Sachsen e. V. geleitet. Weitere Partner neben der HTWK Leipzig sind die Universität Leipzig und die ATB Arbeit, Technik und Bildung gGmbH aus Chemnitz. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds sowie ergänzend durch den Freistaat Sachsen gefördert.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    FW_Aktuelles-News-externFW > FakultaetFW_FORSCHUNGFW_MUELLERscmFIM > Fakultät > AktuellesHTWK > ForschenFING > allgemeinHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
    news-3067Mon, 23 Mar 2020 15:59:01 +0100Firmen setzen E-Lösungen nur schleppend einhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/firmen-setzen-e-loesungen-nur-schleppend-einProf. Holger Müller (HTWK Leipzig) und Prof. Ronald Bogaschewsky (Uni Würzburg) veröffentlichen „BME-Barometer Elektronische Beschaffung 2020“

    Die Einführung und der Ausbau elektronischer Lösungen in deutschsprachigen Unternehmen lässt weiter zu wünschen übrig. Denn in jedem vierten in diesem Jahr befragten Betrieb steht die Geschäftsführung bei diesem wichtigen Thema auf der Bremse. Ebenso viele Firmen berichten von internen Widerständen, die das Vorankommen behindern. Das ist eines der zentralen Ergebnisse des „BME-Barometers Elektronische Beschaffung 2020“.

    Die Studie wurde von Prof. Holger Müller von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) und Prof. Ronald Bogaschewsky (Universität Würzburg) im Auftrag des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) durchgeführt. Partner waren der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Österreich (BMÖ) und die Allocation Network GmbH.

    Im BME-Barometer untersuchen Müller und Bogaschewsky seit 2018 jährlich den aktuellen Stand der Digitalisierung sowie zukünftige Entwicklungen in ausgewählten Bereichen des Einkaufs und des Supply Chain Managements. An der aktuellen Befragung nahmen 168 Unternehmen aus Industrie, Dienstleistungsgewerbe, Handel und öffentlichen Institutionen im Zeitraum von Oktober bis Dezember 2019 teil.

    Was die Nutzung digitaler Lösungen verhindert

    Hinderungsgründe für die weitergehende Nutzung digitaler Lösungen im konventionellen E-Procurement-Bereich liegen nach wie vor primär in einer mangelnden internen Datentransparenz und -strukturierung. Danach folgen nahezu gleichauf innerbetriebliche Widerstände, fehlende Unterstützung seitens der Geschäftsführung, als ungenügend oder fehlend empfundene Standards, Kosten sowie unzureichende interne technische Voraussetzungen. Diese Faktoren werden von den Befragten teilweise noch intensiver als Hinderungsgründe empfunden als im Vorjahr.

    Die Umfrage ergab auch, dass die Notwendigkeit des Einsatzes der E‐Tools von Klein- und Mittelunternehmen im Vergleich zu Konzernen fast durchweg geringer eingeschätzt wird – ein Trend, der seit Jahren zu beobachten ist. Es wurden aber auch signifikante Veränderungen deutlich. So schätzen im Gegensatz zum Vorjahr die Befragten aus Industrieunternehmen die jeweilige Relevanz des Einsatzes der E‐Tools über nahezu alle Kategorien hinweg höher ein als die Dienstleister.

    Digitalisierung sollte Chefsache sein

    „Die diesjährigen Umfrage-Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Digitalisierung ganzer Wertschöpfungs- und Lieferketten den Unternehmen alles abfordert“, betont BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Silvius Grobosch. Immer mehr Unternehmen würden die Notwendigkeit des Einsatzes elektronischer Lösungen in Einkauf, Logistik und Supply Chain Management erkennen. Allerdings müssten einige von ihnen noch stärker als bisher an der Beseitigung der Hinderungsgründe für deren Nutzung arbeiten.

    Ronald Bogaschewsky, Professor für BWL und Industriebetriebslehre an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, appelliert insbesondere an die Verantwortlichen der Unternehmen, die komplette Automatisierung der operativen Beschaffungsprozesse endlich zur Chefsache zu erklären. „Einige Geschäftsführungen denken in Bezug auf den Einkauf und das Supply Chain Management wohl immer noch, das Internet sei nur eine vorübergehende Erscheinung“, fügt er hinzu.

    Digitalisierungstrends und Zukunftstechnologien

    Ähnlich wie im Vorjahr werde eine nahezu komplette Automatisierung des operativen Einkaufsprozesses bis vor dem Übergang zur Rechnungsprüfung und ‐buchung von über zwei Dritteln der Unternehmen in absehbarer Zeit erwartet und sei zum Teil schon vollzogen. Ähnliches gelte für die Integration der Buchungs‐, Rechnungsprüfungs‐ und Zahlungsprozesse mit dem Bestellprozess im Sinne eines unterbrechungsfreien P2P‐Prozesses sowie das Empfangen von Lieferantenrechnungen in elektronischer Form.

    Nach Einschätzung von Holger Müller, Professor für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Supply Chain Management, an der HTWK Leipzig, sei „dieses Handlungsfeld offenbar nicht nur als wichtig erkannt worden. Es ist vielmehr zu erwarten, dass die Mehrheit der befragten Unternehmen diese Prozesse zügig in integrierte Lösungen überführen wird, sofern dies nicht bereits erfolgt ist.“

    Die aktuelle BME-Umfrage gibt auch Aufschluss, welche Zukunftstechnologien für Einkauf, Logistik und Supply Chain Management die größte Bedeutung haben. Danach liegt Big Data Analytics wie ein Jahr zuvor erneut auf Platz eins. Auf den Plätzen folgen „Intelligente Objekte zur Steuerung des Materialflusses“ und „Gemeinsame Datenräume entlang der Supply Chain“. Blockchains bilden das Schlusslicht. Insgesamt werden die „Zukunftstechnologien“ deutlich weniger positiv gesehen als im Vorjahr.

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    FW_FORSCHUNGFW_MUELLERscmHTWK > Hochschule >> PressemitteilungHTWK > ForschenFW_Aktuelles-News-extern
    news-2922Wed, 18 Mar 2020 00:00:00 +0100Statt Treppenlift: Neues Hilfsmittel fürs Treppensteigenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/statt-treppenlift-neues-hilfsmittel-fuers-treppensteigenIm Alter wird Treppensteigen immer schwerer. Max Böhme und Felix Weiske entwickeln deshalb eine Art Siebenmeilenstiefel fürs Treppensteigen

    Bis ins hohe Alter selbstständig wohnen, das wünschen sich wohl alle. Doch die wenigsten Altbauten sind barrierefrei, und Treppen sind mit zunehmendem Alter immer schwieriger zu bewältigen. Fahrstühle und Treppenlifte können nicht in jedem Haus installiert werden, außerdem sind sie nicht gerade billig. Die beiden Nachwuchswissenschaftler Felix Weiske und Max Böhme von der HTWK Leipzig haben deshalb eine Art Siebenmeilenstiefel fürs Treppensteigen entwickelt.

    Äußerlich ähnelt das Gerät einer klassischen Orthese, wie sie zur Rehabilitation von Knieverletzungen verwendet wird. Doch im Inneren befinden sich mehrere Sensoren sowie ein kleiner Motor. „Unser Ziel ist eine Art intelligenter Stiefel, der leicht an- und ausziehbar ist und die noch vorhandene Muskelkraft individuell unterstützt“, erklärt Böhme. Innerhalb von drei Jahren sind die beiden Ingenieure diesem Ziel ziemlich nahegekommen.

    Wie funktioniert Treppensteigen?

    Zunächst haben Böhme und Weiske im Biomechaniklabor der Universität Leipzig die Bewegungsabläufe beim Treppensteigen von 25 Personen untersucht, darunter 13 Seniorinnen und Senioren. Die Fragestellung: In welchem Gelenk wird wieviel Kraft aufgebracht, um eine Stufe zu bewältigen? Außerdem interviewten sie die Teilnehmenden zu ihren Vorstellungen und Bedürfnissen.

    „Ein wichtiger Aha-Effekt für uns war: Für viele ist es schwieriger, treppab die Balance zu halten als treppauf die nötige Kraft aufzubringen. Unser System muss also automatisch erkennen, welche Bewegung unterstützt werden soll“, sagt Weiske. Der Elektrotechnik-Ingenieur hat die Algorithmen programmiert, auf deren Grundlage das sogenannte Exoskelett den individuellen Gang eines Menschen erlernt. „Das ist das, was gemeinhin mit künstlicher Intelligenz bezeichnet wird: eine selbstlernende Maschine“, erläutert Weiske.

    Gewinner im Hochschulwettbewerb

    Anfang 2019 stellten Böhme und Weiske die erste Version fertig. Wenige Wochen später waren sie damit schon im Fernsehen. Denn mit ihrem Exoskelett gewannen die beiden als eines von 15 Forschungsteams den Hochschulwettbewerb zum Wissenschaftsjahr „Künstliche Intelligenz“. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro nutzen Böhme und Weiske zur Gestaltung mehrerer interaktiver Ausstellungen in Leipzig, Köln und Berlin. Ein Ziel: möglichst viel Feedback von potenziellen Anwenderinnen und Anwendern zu erhalten.

    „Der technologische Fortschritt findet schnell und oft ohne Einbindung der Gesellschaft statt. Genau das wollen wir anders machen“, erklärt Böhme die Motivation der beiden Forscher. Dabei bekamen sie viel Lob, aber auch Verbesserungsvorschläge. Beispielsweise finden einige Ältere das Exoskelett zu schwer, außerdem sieht es manchen nach „zu viel Technik“ aus. Die Anregungen sollen in der nächsten Version des Exoskeletts Berücksichtigung finden.

    „Unsere Vision ist, dass das Gerät später in einer Ladestation neben der Treppe steht und im Handumdrehen angezogen ist. Das könnte älteren Menschen das Wohnen in ihrer vertrauten Umgebung einige Jahre länger ermöglichen“, sagt Böhme.

    Über die Nachwuchsforscher

    Max Böhme
    (*1993) studierte Maschinenbau an der HTWK Leipzig. Nach seinem Master-Abschluss stieg er direkt in die Nachwuchsforschungsgruppe DemoS ein. Böhme strebt eine Promotion in Kooperation mit der Technischen Universität Berlin zur Konstruktion von Bewegungsunter-stützungssystemen an.

    Felix Weiske
    (*1991) studierte Elektrotechnik und Informationstechnik an der HTWK Leipzig. Bereits im Studium entwickelte er für einen Roboter Steuerungsalgorithmen, der seine Bewegungsmöglichkeiten durch eigenständiges Erkunden lernt. Die Erfahrungen aus DemoS fließen in seine Promotion in Kooperation mit dem Informatik-Institut der Universität Leipzig ein.

    Felix Weiske und Max Böhme waren Mitglieder der Nachwuchsforschungsgruppe „Systemlösungen zur Gestaltung des Demografie- und Strukturwandels“ (DemoS) an der HTWK Leipzig. Das Projekt wurde durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst von 2016 bis 2019 mit rund 1,2 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-2923Tue, 17 Mar 2020 00:00:00 +0100Wie intelligente Technik den Gebäudeverfall verhinderthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wie-intelligente-technik-den-gebaeudeverfall-verhindertLeere Gemäuer verfallen schneller: Dr. André Dollase und Johannes Braun entwickelten deshalb ein Messsystem, um Raum- und Gebäudeklima zu überwachen

    In großen Städten wird es immer enger, während es in vielen ländlichen Regionen immer leerer wird. Das gilt auch für die Schwarmstadt Leipzig und ihr Umland. Beispielsweise hat der Landkreis Nordsachsen seit dem Jahr 2000 rund 14 Prozent seiner Bevölkerung verloren. Viele Gebäude stehen leer. Immobilienfachleute prognostizieren, dass in ein paar Jahren auch das Leipziger Umland vom Boom der Großstadt profitieren könnte – aber bis dahin müssen zahlreiche unbewohnte Häuser vor dem Verfall bewahrt werden.

    Wasserschaden in unbewohntem Haus

    So auch ein unscheinbares Einfamilienhaus am Rand der Dübener Heide, das die beiden Ingenieure Dr. André Dollase und Johannes Braun von der Nachwuchsforschungsgruppe DemoS 2019 besuchten. Ihr Ziel: einen Wasserschaden im Keller verursachen – und dabei testen, ob ihr neu entwickeltes Monitoring-System für Feuchteschäden funktioniert. „Alles natürlich mit dem Besitzer abgesprochen – und ohne die Bausubstanz zu schädigen. Nach dem Versuch haben wir das Gemäuer wieder fachgerecht getrocknet“, versichert Bauingenieur Dollase.

    Der Eigentümer des Hauses wohnt im rund 35 Kilometer entfernten Leipzig und hat das Haus geerbt. Seit Jahren findet er für die Immobilie weder eine Käuferin noch einen Mieter – aber selbst zurück aufs Land ziehen, das will er auch nicht. Also versucht er, das Haus bestmöglich zu erhalten. Doch aus der Ferne ist das gar nicht so einfach.

    „Wird das Mauerwerk feucht, ist schnell die gesamte Bausubstanz gefährdet“, sagt Dollase. Zum einen könne gefrierende Nässe Risse und kleine Löcher ins Gemäuer sprengen. Zum anderen könne sich Schimmel bilden. „Unbewohnte Gebäude sind einem besonderen Risiko ausgesetzt, da sie weder geheizt noch gelüftet werden – und weil niemand mitbekommt, wenn es zu einem Rohrbruch kommt“, so Dollase. Gemeinsam mit dem Elektrotechnik-Ingenieur Johannes Braun hat er innerhalb von drei Jahren das Monitoring-System für Feuchteschäden in leerstehenden Gebäuden entwickelt.

    Neues Messsystem überwacht Gebäudeklima

    Etliche Stunden Programmierarbeit und zahlreiche Laborversuche gingen dem Testeinsatz in der nordsächsischen Provinz voraus. Entstanden ist dabei ein Messsystem, das kontinuierlich das Gebäudeklima überwacht. Dazu werden mehrere kleine Messeinheiten an den Kellerwänden verteilt. Jede Messeinheit registriert mithilfe von Mikrowellen die Feuchtigkeit der Kellerwand sowie zusätzlich Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit.

    Übertragen werden die Daten ganz ohne Kabel, wie Johannes Braun erklärt: „Eine zentrale Steuereinheit empfängt die Messwerte per Funk und wertet sie anhand eines von uns entwickelten Algorithmus aus. Diese Auswertung wird per WLAN an ein Tablet oder einen Computer übertragen.“ Werden an einer Messeinheit kritische Grenzwerte überschritten, erhält die Hausverwaltung einen Warnhinweis. Sie kann dann Gegenmaßnahmen einleiten – ein geplatztes Rohr reparieren lassen oder einen Luftentfeuchter aufstellen. „Manchmal reicht es auch schon, zum richtigen Zeitpunkt kräftig durchzulüften“, ergänzt Dollase.

    Über die beiden Nachwuchsforscher

    Dr. André Dollase
    (*1981) studierte Bauingenieurwesen an der HTWK Leipzig. Nach dem Studium erforschte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter, wie mit Mikrowellen das Trocknungsverhalten von frischem Beton und Estrich beurteilt werden kann. Diesen Ansatz übertrug er im Rahmen von DemoS auf die Feuchtigkeitsmessung in Altbauten. Die Ergebnisse beider Projekte flossen in seine Doktorarbeit ein. Mittlerweile arbeitet Dollase bei der Deutschen Bahn als Bauwerksprüfer und strebt eine Weiterbildung zum Sachverständigen an.

    Johannes Braun
    (*1989) studierte an der HTWK Leipzig im dualen Studium Elektrotechnik und Informationstechnik und machte eine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik. Anschließend studierte er im Master Wirtschaftsingenieurwesen. Nach zwei Jahren als Projektingenieur und -leiter bei einem Automatisierungsunternehmen kam er für DemoS zurück an seine Hochschule. Seine begonnene Promotion zur Funkkommunikation verschiedener Sensoren im „Smart Home“ führt er in der Arbeitsgruppe von Prof. Faouzi Derbel weiter.

    Dr. André Dollase und Johannes Braun waren Mitglieder der Nachwuchsforschungsgruppe „Systemlösungen zur Gestaltung des Demografie- und Strukturwandels“ (DemoS) an der HTWK Leipzig. Das Projekt wurde durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst von 2016 bis 2019 mit rund 1,2 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-2924Mon, 16 Mar 2020 00:00:00 +0100Wie Mixed-Reality-Brillen beim Hausumbau helfen https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wie-mixed-reality-brillen-beim-hausumbau-helfenDie Architektinnen Lena Salm und Sophie Seifert zeigen, wie die Umnutzungsplanung von leerstehenen Gebäuden dank Digitalisierung einfacher wird

    Verfallende Fabrikhallen, unbewohnte Häuser und stillgelegte Bahnhöfe – vielerorts sind die Auswirkungen des demografischen und strukturellen Wandels augenscheinlich. Ohne Feuchteeintrag, Schädlingsbefall oder Vandalismus können Gebäude mehrere Jahrzehnte leer stehen, ohne substanziell geschädigt zu werden. Soll wieder jemand einziehen, wird häufig saniert. Oft wird der Anlass genutzt, um ein Gebäude an veränderte Wohnbedürfnisse anzupassen: In einstigen Wohnhäusern für Großfamilien finden Ein-Raum-Apartments ihren Platz, ehemalige Fabriken werden zu Loftwohnungen umgebaut und in Bahnhöfen entstehen soziokulturelle Zentren.

    Umbau statt Abriss

    „Es ist viel nachhaltiger, leerstehende Häuser umzubauen und wieder nutzbar zu machen, als sie abzureißen und neu zu bauen – zumal diese Gebäude ja auch den Charakter einer Stadt prägen. Allerdings treten bei einem Umbau oft Überraschungen auf, die den Bauprozess verteuern und in die Länge ziehen“, erklärt die Architektin Lena Salm von der Nachwuchsforschungsgruppe DemoS und führt weiter aus: Zwar sollten sich im Bauaktenarchiv einer Stadt neben dem Bauantrag sämtliche Akten zum Gebäude befinden. Was im Laufe der Jahrzehnte nachträglich verändert wurde, sei allerdings oft unvollständig dokumentiert – ebenso wenig die Setzung und Verformung des Gebäudes über die Jahre.

    Der erste Schritt zur Wiederbelebung ist deshalb das sogenannte Aufmaß: eine umfangreiche Vermessung und Dokumentation der Bausubstanz. Salms Kollegin Sophie Seifert erklärt: „Die meisten Architekturbüros arbeiten dabei analog, mit Distanzmessern und Zollstöcken. Das heißt, sie notieren sich die Daten vor Ort und erzeugen danach im Büro ein digitales Gebäudemodell. Ungenauigkeiten oder fehlende Werte fallen frühestens beim Übertragen der Daten in die Konstruktionssoftware auf. Für Nachmessungen geht es erneut zum Objekt. Das kann ganz schön Zeit fressen.“

    Alternativ wird ein Vermessungsbüro beauftragt, das mit Laserscannern arbeitet. Dabei entstehen zwar sehr exakte, aber gleichzeitig riesige Datenmengen. Für die Weiterbearbeitung zu digitalen Modellen müssen diese reduziert werden – ebenfalls eine aufwendige Angelegenheit.

    Aufmaß per HoloLens

    Im Rahmen der Nachwuchsforschungsgruppe haben die beiden Architektinnen deshalb untersucht, inwieweit sich die Mixed-Reality-Brille HoloLens für das Aufmaß verwenden lässt. Die Brille funktioniert ähnlich wie ein Smartphone. Über ihre halbdurchsichtigen Gläser können virtuelle Inhalte dreidimensional ins Blickfeld eingeblendet werden.

    „Die HoloLens ist mit einer sogenannten Time-of-Flight-Kamera ausgestattet. Mit diesem Kamerasystem kann die Entfernung und die dreidimensionale Struktur von Gegenständen in Echtzeit erfasst werden. Im Automobilbereich wird eine vergleichbare Technik beispielsweise für Fahrerassistenzsysteme genutzt“, sagt Salm. Gemeinsam mit Seifert hat sie für die Brille einen Workflow konzipiert, der das Erfassen der Raumarchitektur in Echtzeit ermöglicht. Herzstück ist eine eigens programmierte App.

    Praxistest zeigt Zeitersparnis

    Anfang 2019 haben die beiden Architektinnen das System live in einer leerstehenden Wohnung getestet. Salm erläutert das Vorgehen: „Die etwa 65 Quadratmeter große Dachgeschosswohnung im Leipziger Gründerzeitviertel Stötteritz sollte mit dem restlichen Dachstuhl zu einer großen Wohnung umgebaut werden. Wir haben die Wohnung auf zwei verschiedene Arten vermessen. Mit dem Laserscanner waren wir vier Stunden beschäftigt, mit der HoloLens haben wir nur eine halbe Stunde benötigt.“

    Hinzu kommt in beiden Fällen noch die Datennachbereitung am Computer. Salm urteilt: „Herkömmliche Verfahren wird die HoloLens nicht komplett ablösen. Dazu werden Kanten und Ecken nicht exakt genug erkannt. Aber für die frühe Planungsphase ist die Detailtiefe der HoloLens ausreichend."

    Über die beiden Architektinnen

    Sophie Seifert (*1992, links) und Lena Salm (*1990) studierten beide an der HTWK Leipzig Architektur. Bereits als Studentinnen arbeiteten sie in der Forschungsgruppe FLEX von Prof. Alexander Stahr und beschäftigten sich mit den Themen Demografie und Digitalisierung.

    Nach dem Ende von DemoS wechseln beide in die Wirtschaft: Lena Salm und Sophie Seifert werden als Architektinnen im Hoch- und Städtebau den Wandel Leipzigs mitgestalten.

    Sophie Seifert und Lena Salm waren Mitglieder der Nachwuchsforschungsgruppe „Systemlösungen zur Gestaltung des Demografie- und Strukturwandels“ (DemoS) an der HTWK Leipzig. Das Projekt wurde durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst von 2016 bis 2019 mit rund 1,2 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-3026Mon, 09 Mar 2020 10:00:00 +0100Als Postdoc an der HTWK forschenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/als-postdoc-an-der-htwk-forschenBis zum 1. Juni können sich Promovierte für eine Postdoc-Förderung an der HTWK Leipzig bewerben.Promovierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können sich mit einem Forschungskonzept für eine Postdoc-Förderung bewerben und damit bis zu fünf Jahre an der HTWK Leipzig forschen. Zugleich können sie ihre Kompetenzen in Forschung, Projektmanagement, Lehre, Gruppenleitung und akademischer Selbstverwaltung ausbauen.


    Förderziel
    Ziel dieser Förderlinie ist die Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der HTWK Leipzig in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Lehre.
    Diese Förderung richtet sich an promovierte Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler (Postdocs), die im Rahmen eines konkreten Forschungsvorhabens ihre Potenziale weiterentwickeln wollen. Die Förderung soll die Nachwuchsforschenden dabei unterstützen, ihr Forschungsgebiet und ihre wissenschaftlichen Netzwerke in hohem Maße selbständig auszubauen.

    Fördergegenstand
    Gegenstand der Förderung ist die Finanzierung einer Projektstelle (bis zu 0,5 VZÄ) für eine wissenschaftliche Mitarbeiterin/einen wissenschaftlichen Mitarbeiter (Postdoc) in Form einer Stellenaufstockung/Kofinanzierung in Verbindung mit einem Forschungsprojekt (Basisprojekt) an der HTWK Leipzig.

    Personalausgaben
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin/ Wissenschaftlicher Mitarbeiter mit bis zu 0,5 VZÄ 

    Sachausgaben
    Sachmittel in Höhe von bis zu 3.000 EUR/Jahr; zu verausgaben für Dienstreisen, Verbrauchsmaterial und Kleingegenstände

    Fördervoraussetzungen

    •   Die/der Antragstellende verfügt über eine abgeschlossene Promotion, deren Abschluss bei der Antragstellung nicht länger als sechs Jahre zurückliegt.
    •   Die/der Postdoc ist mehrjährig strukturell an eine Professorin/einen Professor der HTWK angebunden.
    •   Die zu beantragende Postdoc-Stelle ist an eine bestehende Gruppe von Nach-wuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern angegliedert.
    •   Das Forschungsgebiet der Antragstellenden verortet sich in mindestens einem wissenschaftlichen Profilschwerpunkt der HTWK Leipzig.
    •   Es liegt ein schlüssiges Forschungs-, Nachwuchs- und Qualifizierungskonzept vor.
    •   Es muss ein aktuell laufendes oder bis zum Förderbeginn zu startendes Basis-projekt unter der Leitung der mitantragstellenden Professorin/des mitantrag-stellenden Professors der HTWK Leipzig vorliegen, in dem der/die antragstel-lende Postdoc mit bis zu 0,5 VZÄ beschäftigt ist. Dabei darf der beantragte Stellenanteil den Stellenanteil des Basisprojektes nicht übersteigen und der Gesamtstellenumfang aus Basisprojekt und Postdoc-Förderung muss mindestens 0,75 VZÄ betragen.
    •   Die/der Antragstellende verfügt über einschlägige Publikationen und mehr-jährige Forschungserfahrung in Forschungsprojekten.

    Weiterhin vorausgesetzt wird:

    •   die Bereitschaft der/des Postdoc zur eigenen individuellen Weiterqualifizie-rung, z. B. Teilnahme an Kursen zu Projektmanagement oder Personalführung und zur Mitwirkung in der Lehre an der HTWK Leipzig im Umfang von zwei SWS.
    •   die Bereitschaft der/des Postdoc zur Teilnahme an Aktivitäten zur Förderung und Vernetzung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der HTWK Leipzig.

    Folgende Unterlagen sind einzureichen

    1. Forschungs-, Nachwuchs- und Qualifizierungskonzept
    In diesem Konzept soll zu folgenden Punkten Stellung genommen werden:

    •   Die Persönliche Motivation der/ des Antragstellenden und den zu erwartender
      Nutzen für die HTWK Leipzig
    •   Die Kompetenz der/des Antragstellenden und die Einordnung in mindestens einen wissenschaftlichen Profilschwerpunkt der HTWK Leipzig
    •   Eine detaillierte Forschungskonzeption mit der Darstellung der Ausgangssituation und den Bezug zum Basisprojekt
    •   Konzeptionelle Überlegungen zur Koordination und wissenschaftlichen Weiterentwicklung der Gruppe von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern (Nachwuchskonzept)
    •   Ein Qualifizierungsplan für die Karriereentwicklung der/des Postdoc
    •   Eine Gesamtarbeitsplanung und die Definition von Meilensteinen für den Förderzeitraum
    •   Eine Darlegung des Beitrags zur disziplinen- und fakultätenübergreifenden Zusammenarbeit
    •   Die Sicherstellung der Kofinanzierung (eine schlüssige Finanzplanung für das Basisprojekt)
    •   Aussagen zur Nachhaltigkeit, d. h. konzeptionelle Vorschläge zur Weiterführung der begonnenen Forschungs-, Nachwuchs- und Qualifizierungsaktivitäten nach dem Förderende

    2. Weitere Unterlagen

    •   Eine Publikations- und Projektliste der/des Antragstellenden
    •   Ein wissenschaftlicher Lebenslauf der/des antragstellenden Postdoc
    •   Eine Kopie der Promotionsurkunde der/des antragstellenden Postdoc

    Die Bewerbungs- und Fördervoraussetzungen können Sie im Detail in der Förderrichtlinie für die Projektausschreibung zur Förderlinie N-Postdoc nachgelesen werden.

    Bewerbungsfrist: 1. Juni 2020.

    Die Entscheidung über eine Förderung erfolgt nach einer eingehenden Prüfung der Anträge unter Zugrundelegung der Ausschreibungskriterien durch eine hochschulinterne Kommission bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Hochschulleitung, des Referates Forschung und des Wissenschaftlichen Beirates des Graduiertenzentrums. Es besteht kein Anspruch auf Förderung. Ablehnungen werden grundsätzlich nicht begründet.

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    news-3019Thu, 05 Mar 2020 09:32:00 +0100Absage der Handwerksmesse München: „Wiegende Halme“ dafür in Leipzig https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/absage-der-handwerksmesse-muenchen-wiegende-halme-dafuer-in-leipzigAus Vorsicht vor dem Coronavirus entfällt auch die Sonderschau Talente auf der Handwerksmesse München, auf der zwei HTWK-Alumni ihre Konstruktionsidee Swaying Straws zeigen wollten. Die gibt es im Juli wieder zu sehen

    Sie hatten sich schon sehr darauf gefreut: In der kommenden Woche wollten die beiden frischgebackenen Nachwuchswissenschaftler Fabian Eidner (21) und Theodor Reinhardt (21) von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) ihre Skulptur Swaying Straws (Wiegende Halme) auf der Sonderschau Talente zeigen. Die renommierte Ausstellung ist seit vielen Jahren Teil der Internationalen Handwerksmesse in München. Sie zeigt die Ergebnisse eines internationalen Wettbewerbs für Gestaltung und Technik und richtet sich an junge Designer und gestaltungsorientierte Handwerker. Für den Wettbewerb gingen mehr als 600 Bewerbungen aus rund 50 Ländern ein. Von den 99 ausgestellten Exponaten sollten die besten acht Beiträge am 14. März 2020 mit dem Talente-Preis prämiert werden. Aufgrund der Verbreitung des Coronavirus wurden sowohl die Messe als auch die Sonderschau nun kurzfristig abgesagt. „Sehr gern hätten wir unsere Arbeit als eine von 99 Exponaten aus der ganzen Welt auf einer so bedeutenden internationalen Messe präsentiert. Umso mehr bedauern wir die Absage, haben jedoch vollstes Verständnis für die Entscheidung der Organisatoren, die nach der dringenden Empfehlung des Krisenstabs der Bayerischen Staatsregierung gehandelt haben“, so Reinhardt.

    Die Skulptur Swaying Straws besteht aus insgesamt 320 schwarzen Papierstrohhalmen und 160 orangenen Verbindungselementen aus Kunststoff und sieht aus wie ein säulenförmiges Netz, das sich im Wind zu wiegen scheint. Hinter dem Designobjekt steckt eine neue Konstruktionsidee für organisch gekrümmte Gebäudefassaden. Die Innovation sind die Verbindungselemente: Sie haben alle eine individuelle Geometrie und stammen aus dem 3D-Drucker. Jeder Knoten verbindet vier gerade Stäbe. Bei Swaying Straws entsteht so eine 2,36 Meter hohe Netzstruktur mit 80 Zentimeter Durchmesser. Maßstäblich vergrößert, könnte das Netz die Unterkonstruktion für eine Fassade aus Glas-, Metall- oder Holzplatten bieten. „Ziel unserer Forschung ist es, mehrfach gekrümmte Fassaden- und Dachkonstruktionen in Zukunft mit deutlich weniger Materialeinsatz – und damit ressourcenschonender – bauen zu können. Dafür setzen wir auf eine konsequente Digitalisierung des gesamten Entwurfs-, Planungs- und Fertigungsprozesses und auf automatisierbare Verfahren wie den 3D-Druck“, sagt Alexander Stahr, Professor für Tagwerkslehre. Er hat Eidner und Reinhardt für das Projekt Swaying Straws in seine Forschungsgruppe FLEX (Forschung. Lehre. Experiment) geholt.

    Noch als Studierende im Bachelor-Studiengang haben die beiden sechs Monate lang neben dem Studium an ihrer Idee gearbeitet. Erstmalig präsentiert wurde Swaying Straws bei den Messen „Rapid.Tech + FabCon 3.D“ in Erfurt und „Designers’ Open“ in Leipzig. Im Januar 2020 erhielten Eidner und Reinhardt eine „Anerkennung“ beim Bremmer-Preis, einer jährlich verliehenen Auszeichnung für die besten Entwurfsarbeiten von Architekturstudierenden der HTWK Leipzig. Vor wenigen Tagen haben beide ihr Bachelorstudium mit großem Erfolg abgeschlossen. Seit März arbeiten sie als Nachwuchswissenschaftler in der Forschungsgruppe FLEX daran, ihre Konzeptstudie in die Anwendbarkeit zu überführen. Der nächste Schritt: das Verbindungselement aus Metall statt aus Kunststoff fertigen. Bis dahin werden sie ihre Skulptur Swaying Straws auch trotz der bedauerlichen Absage der Internationalen Handwerksmesse künftig zeigen. „Die Wissenschaftler von FLEX arbeiten weiter an dem Zukunftsthema ‚3D-Druck‘ im Kontext bautechnischer Anwendungen. Die Swaying Straws werden wir das nächste Mal am 10. Juli 2020 bei der Langen Nacht der Wissenschaften an der HTWK Leipzig ausstellen“, sagt Stahr.

    Die Forschungsgruppe FLEX ist Mitglied im 2018 gestarteten Co-Creation Lab „Additive Fertigung“ des Transferverbunds Saxony⁵ der fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. An das Co-Creation Lab können sich Akteure aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft wenden, um gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der sächsischen Hochschulen Innovationen auf Basis neuer Fertigungsverfahren wie 3D-Druck zu entwickeln.

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    FAS - NACHRICHTEN - ARCHITEKTURFAS - NACHRICHTEN - ALLGEMEINHTWK > ForschenHTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵HTWK > Hochschule > Aktuelles
    news-3004Fri, 28 Feb 2020 09:32:53 +0100Wiegende Halme auf der Handwerksmesse Münchenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wiegende-halme-auf-der-handwerksmesse-muenchenTalente-Sonderschau: Architekturstudenten der HTWK Leipzig zeigen filigrane Skulptur aus Strohhalmen – dahinter steckt eine Konstruktionsidee für organisch gekrümmte Fassaden

    Swaying Straws (Wiegende Halme) heißt die Skulptur, die die zwei Architekturstudenten Fabian Eidner und Theodor Reinhardt von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) bei der Sonderschau Talente zur Internationalen Handwerksmesse vom 11. bis 15. März 2020 in München (Messegelände, Halle B1) präsentieren. Insgesamt 320 schwarze Papierstrohhalme und 160 orangene Verbindungselemente aus Kunststoff bilden ein säulenförmiges Netz, das sich im Wind zu wiegen scheint. Dahinter steckt eine neue Konstruktionsidee für organisch gekrümmte Gebäudefassaden.

    Die Innovation sind die Verbindungselemente: Sie haben alle eine individuelle Geometrie und stammen aus dem 3D-Drucker. Jeder Knoten verbindet vier gerade Stäbe. Bei Swaying Straws entsteht so eine 2,36 Meter hohe Netzstruktur mit 80 Zentimeter Durchmesser. Maßstäblich vergrößert, könnte das Netz die Unterkonstruktion für eine Fassade aus Glas-, Metall- oder Holzplatten bieten.

    „Ziel unserer Forschung ist es, mehrfach gekrümmte Fassaden- und Dachkonstruktionen in Zukunft mit deutlich weniger Materialeinsatz – und damit ressourcenschonender – bauen zu können. Dafür setzen wir auf eine konsequente Digitalisierung des gesamten Entwurfs-, Planungs- und Fertigungsprozesses und auf automatisierbare Verfahren wie den 3D-Druck“, sagt Alexander Stahr, Professor für Tagwerkslehre. Er hat die beiden Architekturstudenten für die Umsetzung von Swaying Straws in seine Forschungsgruppe FLEX (Forschung. Lehre. Experiment) geholt.

    Hier haben Fabian Eidner (21) und Theodor Reinhardt (21) sechs Monate lang neben dem Studium an ihrer Idee gearbeitet. Erstmalig präsentiert wurde Swaying Straws bei den Messen „Rapid.Tech + FabCon 3.D“ in Erfurt und „Designers’ Open“ in Leipzig. Im Januar 2020 erhielten die beiden Studenten eine Anerkennung beim Bremmer-Preis, einer jährlich verliehenen Auszeichnung für die besten Entwurfsarbeiten von Architekturstudierenden der HTWK Leipzig. Vor wenigen Tagen haben Eidner und Reinhardt ihr Bachelorstudium mit großem Erfolg abgeschlossen. Ab März arbeiten beide als Nachwuchswissenschaftler in der Forschungsgruppe FLEX daran, ihre Konzeptstudie in die Anwendbarkeit zu überführen. Der nächste Schritt: das Verbindungselement aus Metall statt aus Kunststoff fertigen.

    Swaying Straws ist eines von 99 Exponaten bei der Sonderschau Talente 2020, einem internationalen Wettbewerb für Gestaltung und Technik. Für die Ausstellung gingen mehr als 600 Bewerbungen aus rund 50 Ländern ein. Die besten acht Beiträge werden am 14. März mit dem Talente-Preis prämiert.

    Die Forschungsgruppe FLEX ist Mitglied im 2018 gestarteten Co-Creation Lab „Additive Fertigung“ des Transferverbunds Saxony⁵ der fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. An das Co-Creation Lab können sich Akteure aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft wenden, um gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der sächsischen Hochschulen Innovationen auf Basis neuer Fertigungsverfahren wie 3D-Druck zu entwickeln.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    HTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵FAS - NACHRICHTEN - ALLGEMEINFAS - NACHRICHTEN - ARCHITEKTURHTWK > ForschenHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
    news-3000Thu, 27 Feb 2020 10:04:37 +0100Freies Wissen für allehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/freies-wissen-fuer-alleHTWK-Forschungsteam veröffentlicht Handbuch zum Open-Access-Publizieren – Präsentation auf Tagung „Road to Open Access“ am 11. März in Leipzig

    Im Internet können Forschungsergebnisse frei zugänglich für alle veröffentlicht werden. Doch bislang werden solche Open-Access-Publikationen wegen hoher Verlagsgebühren zu wenig genutzt. Eine Lösung für dieses Problem hat nun ein Forschungsteam der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) entwickelt: Das Team beschreibt in einer detaillierten Anleitung, wie Wissenschaftseinrichtungen selbst Open-Access-Bücher herstellen und veröffentlichen können. Vorgestellt wird das – im Internet frei zugängliche – Handbuch auf der Fachtagung „Road to Open Access“ am 11. März an der HTWK Leipzig (Gustav-Freytag-Straße 42, 04277 Leipzig).

    Für die Open-Access-Veröffentlichung eines Fachbuchs berechnen Wissenschaftsverlage bis zu 15.000 Euro Gebühr. „Solche Beträge liegen weit über den tatsächlichen Herstellungskosten“, sagt Prof. Alexander Grossmann. Er ist überzeugt: „Für Forschungseinrichtungen und Hochschulen ist es deutlich günstiger, die Angelegenheit selbst in die Hand zu nehmen und eigene Verlage zu betreiben.“ Grossmann war selbst jahrelang in verschiedenen Wissenschaftsverlagen tätig. Im vom Bundesforschungsministerium geförderten Pilotprojekt „Open-Access-Hochschulverlag“ entwickelte er gemeinsam mit Prof. Michael Reiche, David Böhm und Antonia Schrader ein Workflow-Modell zur Herstellung und Verbreitung von Open-Access-Monografien. Es ermöglicht Hochschulen und Forschungseinrichtungen, neue Fachbücher zu überschaubaren Kosten selbst herzustellen und sowohl digital als auch als gedrucktes Buch zu veröffentlichen.

    Das Forschungsteam erprobte das Modell anhand von fünf Büchern verschiedener Fachrichtungen. Eines davon ist das Projekthandbuch selbst. Es ist ab März online frei verfügbar und als Soft- oder Hardcover über den regulären Buchhandel zu beziehen (ISBN 978-3-96627-015-1). Neben Checklisten und Kalkulationen beziffert es anhand von fünf Fallbeispielen den finanziellen, personellen und zeitlichen Aufwand für die Publikation von Open-Access-Monografien. Grossmann: „Mit unserem Publikationsworkflow für akademische Bücher schöpfen wir das derzeit im Verlagsbereich technisch und wirtschaftlich Mögliche aus. Unser Handbuch kann von anderen akademischen Einrichtungen genutzt werden, um den Aufwand eines eigenen Open-Access-Verlags einzuschätzen und selbst einen solchen Verlag zu gründen.“

    Das Forschungsteam stellt das Buch „Open-Access-Publikationsworkflow für akademische Bücher“ bei der Fachtagung „Road to Open Access“ am Mittwoch, den 11. März 2020 an der HTWK Leipzig vor. Daneben erwartet die Teilnehmenden ein breites Angebot von Vorträgen und Diskussionen rund um das Thema Open Access.

    *Aktualisiert am 4. März 2020. Urspürnglich war auch eine Präsentation auf der Leipziger Buchmesse am Stand „Studium rund ums Buch“ vorgesehen. Da die Buchmesse abgesagt wurde, kann das dort geplante Programm der HTWK Leipzig leider nicht stattfinden.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    FIM > Forschung >> OpenAccess-HS-VerlagBIBO > Über uns > Veranstaltungen und NewsFIM > Fakultät > AktuellesHTWK > ForschenHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
    news-2999Wed, 26 Feb 2020 16:52:56 +0100Tage der offenen Tür im Wasserstoffdorfhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/tage-der-offenen-tuer-im-wasserstoffdorfIm Chemiepark Bitterfeld-Wolfen testet die HTWK Leipzig gemeinsam mit der MITNETZ GAS Transport und Speicherung von grünem Wasserstoff. Nächste Besichtigung: 13. Mai 2020

    Bis zum Jahr 2050 soll Strom vorwiegend aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden. Grüner Wasserstoff kann einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten. Dieser Energieträger lässt sich durch regenerativ erzeugten Strom gewinnen, transportieren und anschließend speichern. Damit Industrie und Privathaushalte grünen Wasserstoff in Zukunft nutzen können, bedarf es einer entsprechenden Infrastruktur. Wissenschaftler der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) testen seit Mai 2019 unter realen Bedingungen im Wasserstoffdorf im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen gemeinsam mit der Mitteldeutschen Netzgesellschaft Gas (MITNETZ GAS), dem Forschungsunternehmen DBI Gas- und Umwelttechnik, dem Kunststoffhersteller Rehau und dem TÜV Süd, wie Wasserstoff verteilt werden kann.

    Wie Wasserstoff verteilt werden kann

    Konkret nutzen die Forscherinnen und Forscher im HYPOS-Projekt „H2-Netz“ auf dem insgesamt 12.000 Quadratmeter großen Versuchsgelände hochdichte Kunststoffrohrleitungen im Verteilnetz und für Inneninstallationen, testen verschiedene Verlegeverfahren und erproben die erforderliche Sicherheitstechnik für den Wasserstofftransport. Prof. Robert Huhn von der HTWK Leipzig forscht im Projekt zur ökonomisch-ökologischen Bewertung von Wasserstoffnetzen. „Unser Ziel ist es, entlang des gesamten Lebenszyklus der modernen Wasserstoffinfrastruktur die Kosten sowie den CO₂-Fußabdruck zu berechnen und klassischen Erdgasnetzen gegenüber zu stellen“, so Huhn.

    Tage der offenen Tür im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen

    Damit auch Außenstehende Einblicke in das Projekt und die Anlagentechnik erhalten können, lädt MITNETZ GAS zu Tagen der offenen Tür ein. Am 13. Mai, 10. Juni, 8. Juli, 9. September, 14. Oktober, 11. November und 9. Dezember informieren Expertinnen und Experten vor Ort Interessierte und Fachpublikum über aktuelle Entwicklungen und beantworten Fragen zum Wasserstoffdorf. Für die kostenfreie Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich.

    Seit 2013 beschäftigt sich das HYPOS-Konsortium (Abkürzung für „Hydrogen Power Storage & Solutions East Germany“) mit dem Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft in Form einer Modellregion im mittel- und ostdeutschen Raum. Die über 100 Mitglieder des HYPOS e.V. – eines davon ist die HTWK Leipzig – bündeln darin ihre Kompetenzen aus Forschung und Praxis im Wasserstoffsektor. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Initiative „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ gefördert.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    HTWK > ForschenFING > allgemeinHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
    news-2991Tue, 25 Feb 2020 10:45:18 +0100Automatisierung im Dienst des Menschenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/automatisierung-im-dienst-des-menschen150 Fachleute für Automatisierungstechnik treffen sich an der HTWK Leipzig

    Vom 4. bis 6. März 2020 werden an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) mehr als 150 Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen und deutschsprachigen Hochschulen zur 17. Konferenz für Angewandte Automatisierungstechnik in Lehre und Entwicklung (AALE) erwartet. Der Fokus liegt dieses Jahr auf dem Zusammenspiel von Automatisierung und Mensch-Technik-Interaktion in Anwendungsbereichen wie Produktionstechnik, Medizintechnik und hochautomatisiertes Fahren. Daneben werden neue technische Entwicklungen in den Bereichen Industrie 4.0, Digitalisierung und Cyber-Security sowie deren Auswirkungen auf Studium und Lehre in der Automatisierungstechnik diskutiert.

    Gastgeber der Konferenz ist HTWK-Professor Jens Jäkel. Als langjähriges Mitglied des AALE-Beirats freut er sich besonders, dass die jährliche Konferenz nun erstmals an der HTWK Leipzig gastiert. „Die Automatisierungstechnik hat hier eine lange Tradition in Lehre und Forschung“, sagt Jäkel. „Automatisierung wird und kann den Menschen nicht ersetzen. Aber es ergibt sich eine neue Aufgabenteilung zwischen Mensch und Technik. Dabei muss der Mensch im Fokus der Entwicklungen stehen.“

    Neben seiner Funktion als Gastgeber ist Jens Jäkel auf der diesjährigen AALE-Konferenz auch selbst im Programm vertreten. Sein Doktorand Felix Weiske wird eine Methode zur intelligenten Regelung von tragbarer Technik vorstellen, die Menschen bei wiederkehrenden Bewegungen unterstützt. Ein Beispiel hierfür wäre eine Art Roboteranzug, mit dessen Hilfe Beschäftigte in der Industrieproduktion schwere Lasten leichter bewegen können. „Ziel ist es, den Menschen individuell und situationsangepasst zu unterstützen. Dazu muss das System der menschlichen Bewegung folgen und diese bei Bedarf korrigieren. Unser Beitrag zeigt, wie es ein solches Verhalten mithilfe neuronaler Netzwerke erlernen kann“, so Weiske.

    Am letzten Konferenztag, dem 6. März, mischen sich unter die Konferenzgäste zusätzlich 140 Schülerinnen und Schüler von einem Beruflichen Gymnasium, einer Fachoberschule und einer Fachschule in Leipzig. Sie können sich neben den neuesten Entwicklungen in der Automatisierungstechnik über Studienmöglichkeiten und Berufschancen informieren.

    Die AALE-Konferenz wird von einer Industrieausstellung begleitet, auf der aktuelle Produkte und Dienstleistungen der automatisierungstechnischen Industrie sowie Lösungen für den Einsatz in Studium und Lehre gezeigt werden. Die Konferenz findet im Nieper-Bau der HTWK Leipzig, Karl-Liebknecht-Straße 134, 04277 Leipzig statt.

    Prof. Jens Jäkel ist Mitglied im Co-Creation Lab „Fabrik der Zukunft“ des Transferverbunds Saxony⁵ der fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. An das Co-Creation Lab können sich Akteure aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft wenden, um gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der sächsischen Hochschulen Innovationen im Bereich Industrie 4.0 und Mensch-Technik-Interaktion zu entwickeln.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    HTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵FING > allgemeinHTWK > ForschenHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
    news-2984Thu, 20 Feb 2020 10:00:00 +0100„Ich forsche, damit Solarzellen besser werden“https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/ich-forsche-damit-solarzellen-besser-werdenFlorian Wallburg im Portrait von „Dr. Who? Promovieren an der HTWK Leipzig“Florian Wallburg hat Maschinenbau an der HTWK Leipzig studiert. Für seine Doktorarbeit erforscht er, was bei der Herstellung von Solarzellen im Material Silizium passiert. Mit seiner Forschung trägt er dazu bei, Solarmodule noch zuverlässiger zu machen. Wallburgs Promotion ist eine Kooperation der HTWK Leipzig, des Fraunhofer-Centers für Silizium-Photovoltaik Halle und der TU Freiberg.

    In der Videoreihe „Dr. Who? Promovieren an der HTWK Leipzig“ stellen sich Doktorandinnen und Doktoranden der HTWK Leipzig vor.

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    HTWK > ForschenGradZ > StartseiteHTWK > Hochschule > AktuellesFING > allgemein
    news-2980Wed, 19 Feb 2020 13:47:54 +0100Stethoskop für abgenutzte Straßenbahn-Getriebehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/stethoskop-fuer-abgenutzte-strassenbahn-getriebeHTWK-Nachwuchsforscher Maik Wolf für Beitrag zu Sensorkommunikation auf internationaler Schwingungstechnik-Konferenz ausgezeichnet

    Schlechte Witterungsbedingungen, holprige Straßen, ruppiger Fahrstil: All diese Aspekte führen auf Dauer zum Fahrzeugverschleiß – auch bei Straßenbahnen. Alle acht Jahre fahren die Bahnen zur Hauptuntersuchung. Hier wird entschieden, ob eine Komponente getauscht wird oder weitere acht Jahre in Benutzung bleibt. In seiner Doktorarbeit beschäftigt sich der Maschinenbauingenieur Maik Wolf von der HTWK Leipzig mit der Frage: Wie kann der Verschleiß von Straßenbahnen mithilfe von Sensoren früher erkannt werden? Einen Auszug seiner Ergebnisse stellte er auf der 41. Internationalen JVE-Konferenz für Schwingungstechnik am 30. September 2019 in Leipzig vor. Dafür erhielt er jetzt einen Best Paper Award.

    Die Forschung von Maik Wolf basiert auf einem gemeinsamen Projekt der HTWK Leipzig zusammen mit den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) und zwei Messtechnikunternehmen aus Leipzig und Zwenkau. Darin entstand ein Diagnosesystem, das den Verschleißzustand von Antriebskomponenten anhand ihrer Schwingungsmuster erkennt. Das System besteht aus mehreren Schwingungssensoren, die am Getriebe einer Straßenbahn befestigt werden und ihre Auswertung an einen Computer senden. Damit die Messgeräte dauerhaft einsatzfähig sind, funktionieren sie vollkommen energieautark. Sie gewinnen also allen nötigen Strom selbstständig aus ihrer Umgebung.

    Im ausgezeichneten Konferenzbeitrag stellt Maik Wolf zusammen mit Prof. Mathias Rudolph (HTWK Leipzig) und Prof. Olfa Kanoun (TU Chemnitz) – Doktorvater und Doktormutter seiner Promotion – einen Ansatz zur Datenauswertung in den Messgeräten vor. „Damit die Sensoren ohne zusätzlichen Strom und damit ohne Kabel auskommen, dürfen sie nur sehr wenig Energie verbrauchen. Deshalb ist es nicht möglich, alle Messdaten kontinuierlich an einen Computer zu schicken und erst dort auszuwerten. Die Sensoren müssen einen Teil der Diagnose selbst übernehmen“, erklärt Wolf. In seinem Konferenzbetrag beschreibt er seine Lösung für diese Herausforderung: Die Messgeräte prüfen kontinuierlich, ob die Rahmenbedingungen für eine Diagnose ausreichend gut sind und tauschen sich untereinander darüber aus. Denn beispielsweise ein schlechter Gleiszustand macht die Messungen ohnehin unbrauchbar. Erst wenn alle Randbedingungen stimmen, senden die Messgeräte ihre Schwingungsdiagnose an den Computer weiter.

    Ein Teil von Wolfs Forschungsergebnissen kommt bereits in Leipziger Straßenbahnen zum Einsatz: Die beiden Messtechnikunternehmen aus dem gemeinsamen Forschungsprojekt nutzen einen abgewandelten Prototyp des entwickelten Systems, um Handlungsempfehlungen für die LVB zum aktuellen technischen Zustand der Straßenbahnen abzuleiten.

    Der mit dem Best Paper Award ausgezeichnete Konferenzbeitrag ist online frei verfügbar: Maik Wolf, Mathias Rudolph, Olfa Kanoun (2019): Concept for an Event-triggered Wireless Sensor Network for Vibration-based Diagnosis in Trams. Vibroengineering Procedia 27, S. 55-60, DOI: 10.21595/vp.2019.21033.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-2962Thu, 13 Feb 2020 17:15:17 +0100Baugenehmigung für Experimentalbau aus Carbonbetonhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/baugenehmigung-fuer-experimentalbau-aus-carbonbetonIn der Einsteinstraße in Dresden beginnen im März die Bauarbeiten zum „Cube“, dem weltweit ersten Gebäude komplett aus Carbonbeton. Das Institut für Betonbau der HTWK Leipzig ist am Bauprojekt beteiligt

    Bis Ende 2020 wird in Dresden ein in seiner Bauweise außergewöhnliches und in der Optik futuristisch anmutendes Gebäude entstehen: Der „Cube“, ein 220 Quadratmeter großer Experimentalbau aus Carbonbeton, der gleichzeitig als Versuchsstand dienen soll. Es wird maßgeblich der Erforschung der Langzeittauglichkeit von Carbonbeton aus baukonstruktiver, statischer und bauphysikalischer Sicht dienen.

    Der „Cube“ besteht aus zwei Elementen: „Twist“ und „Box“. Die „Twist“-Elemente sind zwei symmetrisch gegenüber angeordnete Schalen, die sich jeweils aus der Wand heraus in ein Dach hinein verdrehen und dadurch gleichzeitig den seitlichen und oberen Raumabschluss bilden. Die „Box“ ist der wesentliche Teils des Versuchstands und ermöglicht das Langzeitmonitoring von Bauelementen. So kann stetig der neueste Stand der Technik getestet und präsentiert werden. 

    Das weltweit erste Gebäude aus Carbonbeton ist das Leuchtturmprojekt des vom Bundeministerium für Bildung und Forschung finanzierten Projektes C³ – Carbon Concrete Composite. Der „Cube“ bündelt die Ergebnisse, die seit 2014 in diesem Projekt intensiv erforscht werden. Die Projektleitung obliegt der Technischen Universität Dresden, die HTWK Leipzig ist mit dem Institut für Betonbau beteiligt.

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    news-2945Mon, 10 Feb 2020 16:02:22 +0100„Papier liegt mir in den Genen“https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/papier-liegt-mir-in-den-genenDie Druck- und Verpackungstechnologin Jennes Hünniger forscht mit einem Promotionsstipendium an der HTWK Leipzig. Bis zum 1. März können sich Interessierte für ein solches Stipendium bewerben.

    Konzentriert und routiniert platziert Jennes Hünniger eine Kartonprobe auf dem Prägewerkzeug, das zwischen zwei schwere Metallplatten einer Druckprüfmaschine montiert ist. Prägeprozesse lassen Muster auf Papier und Karton entstehen, indem sie das Material gezielt verformen. Am Rechner kann die Ingenieurin nun Prägekraft, Prägeweg und Prägedauer einstellen. Mit nur einem Knopfdruck entsteht in wenigen Sekunden eine perfekte Prägung auf dem Papier. Dahinter steht jedoch ein komplexer Prozess, der bisher kaum erforscht ist.

    Leidenschaft für Papier

    Wie muss ein Karton beschaffen sein, um eine spezifische Prägung zu erzielen? Welche Kriterien beeinflussen den Prozess und das Ergebnis? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich Hünniger in ihrer Doktorarbeit. Für ihren Forschungsgegenstand begeistert sie sich schon von Kindesbeinen an. „Papier liegt mir in den Genen. Schon als kleines Kind habe ich meinem Großvater bei der Arbeit zugesehen, der als Schauwerbegestalter jeden Tag von Farben und Papier umgeben war“, berichtet Jennes Hünniger.

    Von der Praxis zur Theorie

    Von der ersten Begeisterung für das Material bis zur eigenständigen Forschung vergingen einige Jahre: Nach einer Ausbildung zur Gestaltungstechnischen Assistentin arbeitete sie in einer Offset-Druckerei. Besonders spannend fand sie dabei die verschiedenen Prägeprozesse und die Veredelung von Papieren. Nach acht Jahren Arbeitserfahrung wuchs ihr Wunsch, mehr darüber zu lernen: „Das Interesse an Werkstoffen, vor allem an Papier, und der Wunsch, zu forschen, haben mich an die HTWK Leipzig geführt“, so Hünniger. Hier absolvierte sie zunächst ein Bachelor- und anschließend ein Masterstudium der Druck- und Verpackungstechnik. Gefördert wurde sie mit einem Aufstiegsstipendium der Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung. Diese unterstützt engagierte Studierende mit Berufsausbildung und Praxiserfahrung bei der Durchführung eines akademischen Hochschulstudiums.

    Traditionelle Kategorien erweitern

    Ein Praxissemester beim Sächsischen Institut der Druckindustrie Leipzig und die enge Vernetzung ihres Professors Lutz Engisch mit der Wirtschaft bildeten für Jennes Hünniger die Brücke zur Forschung. Sowohl die technischen Voraussetzungen für präzise und ästhetisch ansprechende Prägungen, als auch die Rolle der Werkzeuge wurden – gerade im Hinblick auf industrielle Fertigungen – stetig wichtiger. Diese Beobachtungen und die Erkenntnisse aus ihrer Masterarbeit informieren schließlich auch ihre gegenwärtige Forschung: Hünniger fiel schnell auf, dass die traditionell ingenieurwissenschaftlichen Kategorien – Kraft, Zeit und Temperatur – allein nicht reichen, um Prägungen zu beschreiben. Um den Prozess adäquat zu definieren und zu messen, müssen weitere Aspekte berücksichtigt werden. „Das Prägeergebnis hängt von drei Kriterien ab: dem Material und dessen Verhalten bei der Umformung, dem Prägedesign und schließlich dem Prozess des Prägens selbst“, erläutert Jennes Hünniger.

    Forschungsneuland betreten

    Bisher gibt es keine Standardisierung des Prägeprozesses, keine einheitliche Terminologie und keine Kennwerte, die das Prägeverhalten beschreiben. Das möchte die Doktorandin nun ändern. Seit 2015 promoviert Jennes Hünniger in Kooperation mit der Technischen Universität Dresden zum Umformverhalten von Karton im Prägeprozess. Mit ihrem Promotionsvorhaben betritt sie Neuland: Denn Hünniger ist eine der ersten, die den Vorgang des Prägens von Karton mit einem ganzheitlichen Ansatz erforscht. Seit 2017 wird die Arbeit mit einem Promotionsstipendium der HTWK Leipzig gefördert. Dadurch kann sie sich nun voll und ganz auf ihre Dissertation konzentrieren. Die Doktorandin resümiert: „Ich genieße die Freiheit, unabhängig und finanziell abgesichert forschen zu können. Zugleich motiviert mich das Stipendium, etwas zu leisten und meine Forschung voranzubringen.“

    Langfristig umweltfreundlicher prägen

    Die Arbeit zum Prägeverhalten von Karton ist zukunftsweisend. Je besser der Prägeprozess und die Voraussetzungen für die Materialbeschaffenheit erforscht sind, desto gezielter und präziser können Prägungen umgesetzt werden. Das Interesse der Wirtschaft an einer Standardisierung und einem besseren Prozessverständnis ist groß: Mit regionalen Unternehmen tauscht sich Jennes Hünniger über Messtechnik, Materialverhalten und Prägewerkzeuge aus. Langfristig erlauben die Untersuchungen, Prägeergebnisse vor der eigentlichen Herstellung gezielt vorherzusagen und damit zu einer umweltfreundlicheren und kostengünstigen Produktion beizutragen.

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    news-2938Fri, 07 Feb 2020 14:09:26 +0100Leben mit Klebenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/leben-mit-klebenAnja Sack aus Jena hat schon während ihrer Schulzeit im Wettbewerb „Jugend forscht“ 2019 zwei Sonderpreise für ihr Projekt „Ein Leben mit Kleben“ gewonnen. Nun studiert sie Pharmazie an der Uni Leipzig und unterstützt gleichzeitig in einem Forschungspraktikum an der HTWK Leipzig die G² Gruppe Geotechnik.Text: Marie Nowicki

    Schon in den Sommerferien 2017 hat Anja Sack in einem Forschungspraktikum am Fraunhofer Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF in Jena begonnen, ihr eigenes Projekt zu entwickeln – da war sie noch Gymnasiastin: Sie beschäftigte sich mit geklebten optischen Baugruppen am Beispiel von Kameraobjektiven. Normalerweise sind Linsen in Kameraobjektiven mit verklebten Fassungselementen befestigt. Anja Sack testete, ob man die Linsen auch direkt mit Klebstoff und ohne Fassungen fixieren könnte, um Material zu sparen und in der Folge Fertigungsaufwand zu reduzieren. Auf den Untersuchungsansatz ist sie selbst gekommen, als sie einmal ihre Koffer für einen Urlaub packte und überlegte, warum Kameraobjektive eigentlich so schwer sind.

    Während der Untersuchung war die wichtigste Frage für sie, ob der Klebstoff zwischen den Linsen über längere Zeit und Temperaturschwankungen hinweg stabil bleibt. Mehr als neun Monate lang testete Anja Sack mit Unterstützung des Fraunhofer Instituts Jena ihre Baugruppen und konnte zum Schluss ein positives Ergebnis verbuchen: der getestete Kleber bleibt bei kleinen Objektiven, wie sie in Handys oder Lesegeräten für CDs verbaut werden, auch auf Dauer stabil.

    Von „Jugend forscht“ zum Forschungspraktikum an die HTWK Leipzig

    Mit dem abgeschlossenen Projekt bewarb sie sich beim „Jugend Forscht“ Wettbewerb 2019 im Fachgebiet Physik. „Mein Ansatz war 'einfach mal mitmachen und probieren‘, ich habe nicht damit gerechnet, in den Wettbewerbsrunden weiter- und sogar bis ins Bundesfinale zu kommen“, so Anja. Doch schließlich brachte sie der Wettbewerb sogar bis nach China. Denn in der Bundesrunde gewann die Jungforscherin einen Sonderpreis, der ihr die Teilnahme am „China Adolescents Science & Technology Innovation Contest“ in Macao ermöglichte. Dort konnte sie ihr Projekt einer internationalen Jury präsentieren. Auch ein halbes Jahr später ist Sack noch begeistert von der Reise: „Für mich war das ein großartiges Erlebnis, so viele interkulturelle und zwischenmenschliche Kontakte zu knüpfen. Ich tausche mich bis jetzt immer wieder mit den Menschen aus, die ich auf der Reise kennengelernt habe.“ 

    Nach dem Wettbewerb konnte Anja Sack dank eines weiteren Sonderpreises aus der Landesrunde Sachsen-Anhalt ein Forschungspraktikum an einer Hochschule beginnen. „Ich hatte keinerlei Vorgaben, also habe mich auf die Suche gemacht und mich gefragt: Was klingt spannend und wo könnte ich reinschauen?“

    So ist sie auf die HTWK Leipzig gestoßen und war schnell fasziniert von der G² Gruppe Geotechnik. In ihrem Praktikum unterstützt sie nun die Projektgruppe um Doktorand Alexander Knut, die sich mit der Bestimmung von Bodendichte in einer bestimmten Tiefe beschäftigt. Besonders spannend findet Anja Sack, dass hier Bereiche erforscht werden, die zwar allgegenwärtig sind, die man aber im Alltag meist gar nicht wahrnimmt – wie der Boden unter unseren Füßen.

    Alexander Knut hat ein Verfahren entwickeln, mit dem Sand und Boden stabilisiert werden können – und auch hier wird tatsächlich mit Klebstoff gearbeitet. Die mit Kleber fixierten Bodenproben werden in Plättchen zerschnitten, fotografiert und auf dem Computer-Bildschirm auf ihre Dichte untersucht. „Ein Problem dabei: Da die Körner in den Plättchen nicht immer genau in der Mitte durchgeschnitten werden können, ergibt sich eine Ungenauigkeit in den Querschnitten, die es zu bestimmen gilt“, so Alexander Knut.

    Pharmazie, Chemie, Stereologie

    Direkt neben dem Versuchsaufbau wertet Anja Sack seit Dezember 2019 einmal pro Woche die Messwerte aus und hilft, die Daten zu untersuchen. Den Rest der Zeit studiert sie an der Universität Leipzig Pharmazie im ersten Semester. Auch hier kommt ihr weites Interessensgebiet zum Vorschein: „Ich wollte gerne etwas Naturwissenschaftliches machen, aber mich nicht auf reine Chemie oder Biologie festlegen. Also habe ich mich für Pharmazie entschieden, in der von beidem viel vorkommt.“

    Dazu ein Praktikum im Bereich der Stereologie – also der räumlichen Interpretation von Schnitten? „Ein Sprung ins kalte Wasser waren die ersten Tage schon“, gibt Anja Sack zu. „Andererseits macht es gerade Spaß, ohne Vorkenntnisse in die Thematik reinschauen zu können und von der Forschungsgruppe so herzlich aufgenommen zu werden.“
    Und auch die Gruppe ist von der Nachwuchswissenschaftlerin angetan: „Sie konnte sich sehr schnell ins Thema reindenken und ist ziemlich clever. Durch ihre Mitarbeit wurde sogar klar, dass unsere Methodik so nicht ganz klappen kann“, erzählt Alexander Knut. Das Praktikum ist zeitlich nicht begrenzt und entwickelt sich mit dem Projekt. Während Anja Sack sich momentan ganz auf ihre Prüfungsphase an der Uni konzentriert, forscht die Gruppe an einer neuen Methodik, die zwischen Februar und März entwickelt sein soll – und dann ist auch Anja wieder dabei.

    Ihr „Leben mit Kleben“ geht also weiter.

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    news-2884Thu, 30 Jan 2020 10:25:00 +0100Digitalisierung macht's möglich: Das Zollingerdach reloadedhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/digitalisierung-machts-moeglich-das-zollingerdach-reloadedRessourcenschonend, sparsam und ästhetisch: das ist das Zollingerdach. Der Bauweise für gekrümmte Holzdächer wird an der HTWK neues Leben eingehauchtAutorin: Katrin Haase

    In Zeiten von Krisen sind wir besonders gefordert umzudenken, um neue Wege und Möglichkeiten zu erschließen. So regte das Ende des Ersten Weltkriegs und die damalige Material- und Wohnungsnot den Merseburger Stadtbaurat Friedrich Zollinger dazu an, eine besonders materialeffiziente Dachbauweise zu entwickeln. Das Resultat war eine gekrümmte, freitragende Dachkonstruktion aus kurzen Hölzern, heute bekannt als Zollingerdach. Damit wurden bis 1928 mehr als 1.000 Häuser und Hallen allein in Deutschland überdacht.

    Vom Staunen zum Forschen

    Wer in einem Gebäude mit Zollingerdach den Blick nach oben wendet, staunt über die wabenförmige, regel-mäßige Ästhetik der Lamellen, die das Dach stützen. So erging es auch Alexander Stahr, als er im Januar 2014 das erste Mal die Kunstgalerie Mutter Fourage in Berlin-Wannsee betrat und das Scheunendach des ehemaligen Hofguts bestaunte. Der Professor für Tragwerkslehre an der HTWK Leipzig beschloss, sich mit seinen Studierenden und der interdisziplinären Forschungsgruppe FLEX – ein Akronym aus den Begriffen Forschung, Lehre und Experiment – dem Zollingerdach zu widmen. Warum ist diese Bauweise heute so gut wie verschwunden, wenn sie doch so sparsam war? Was können wir heute, was Zollinger damals noch nicht konnte?

    Diesen Fragen ging Stahr zunächst in wöchentlichen Meetings mit Bauingenieur- und Architekturstudierenden nach. Schnell kam die Frage nach der Geometrie auf. Es wurde gelesen, getüftelt und programmiert, bis das Prinzip entschlüsselt war. „Die Besonderheit ist der Zuschnitt der Lamellen. Sie sind nicht rechtwinklig, sondern an beiden Enden windschief und an den Oberseiten kreisbogenförmig zugeschnitten. Daraus ergibt sich ein gekrümmtes Dach. Diese Geometrie ist alles andere als trivial“, so Stahr. Die Studierenden rechneten, sägten, bauten Modelle, machten Belastungstests und verbesserten Details, bis ein großmaßstäbliches Modell fertig war. Das 5 Meter lange, 3 Meter breite und 2 Meter hohe Modell präsentierte das FLEX-Team im Jahr 2016 auf der Denkmal-Messe in Leipzig und erhielt dafür eine Goldmedaille für herausragende Leistungen in der Denkmalpflege in Europa.

    Vor- und Nachteile

    „Das Zollingerdach spart 30 bis 40 Prozent Holz im Vergleich zu anderen Dachstuhl- und Hallendachkonstruktionen aus Brettschichtholz“, erläutert Cristoph Dijoux einige Vorteile des Dachs. Noch dazu habe es eine einmalige Ästhetik, eine sehr gute Klimabilanz und bestehe im Kern aus zwei standardisierten Bauteilen. „Es gibt nur zwei Typen Lamellen, die spiegelverkehrt sind, ähnlich wie ein rechter und ein linker Schuh“, so der Bauingenieur weiter. Dijoux war einer der Studierenden, die gemeinsam mit Alexander Stahr das erste Zollingerdachmodell bauten. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter beschäftigt sich Dijoux intensiv mit der Dachkonstruktion. In seiner Doktorarbeit untersucht er, wie die Montage von gekrümmten Holzkonstruktionen grundlegend vereinfacht werden kann.

    Denn wo Licht ist, ist auch Schatten. Soll heißen, die wirtschaftlichen und technischen Nachteile der historischen Bauweise waren gravierend: Der Aufbau dauerte lang, blockierte wertvolle Zeit auf der Baustelle und trieb damit die Kosten in die Höhe. Außerdem gab es nur acht feste Dachgrößen, die nicht flexibel anpassbar waren. Problematisch insbesondere bei weitspannenden Hallendächern: An den Knotenpunkten, wo die Lamellen miteinander verbunden sind, verschob sich die Konstruktion über die Jahrzehnte im Millimeter-Bereich. Die Dächer verformten sich und sackten allmählich ab. So musste beispielsweise das 36 Meter überspannende Zollingerdach der Münsterland-Halle in Münster nur 34 Jahre nach seiner Errichtung grundhaft saniert werden.

    Die moderne Lösung

    Alexander Stahr und sein Team haben auf zwei Ebenen Abhilfe geschaffen: in der vereinfachten Herstellung und in der verbesserten Mechanik. Sie analysierten, welche Kräfte das Dach verformen und entwickelten als Lösung den Mikroversatzknoten. Primär sorgen nun zwei minimale Einschnitte in den Lamellen, sogenannte Kerven, sowie leicht modifizierte Stirnflächenzuschnitte an den Brettenden dafür, dass die Kräfte direkt von Holz zu Holz übertragen werden. Die Tragfähigkeit des Verbindungsknotens kann dadurch – bei gleichzeitig signifikanter Verringerung der Verformungen – nahezu verdoppelt werden.

    Neben diesem neuen konstruktiven Detail sind es vor allem die Möglichkeiten der Digitalisierung, die dem Zollingerdach zu einem Comeback verhelfen sollen. Jeder Arbeitsschritt – von der ersten Idee bis zur Umsetzung auf der Baustelle – kann davon profitieren, beginnend bei der Planung mithilfe parametrischer Entwurfswerkzeuge. Algorithmen definieren dabei, wie sich durch die Änderung verschiedener Parameter – Spannweite, Länge und Dachkrümmung – die Geometrie der Lamelle verändert. Diese Daten werden dann direkt an die Maschinen für den Zuschnitt weitergereicht: „Heutzutage gibt es computergesteuerte Abbundmaschinen, die Lamellen perfekt und zehntelmillimetergenau zuschneiden. Das verbessert die statische Berechenbarkeit und reduziert den Wartungsaufwand des Dachs ungemein“, so Stahr.

    Die Maschinen können die fertigen Bauteile bereits in der richtigen Reihenfolge stapeln – eine enorme Zeitersparnis beim Aufbau des Dachs. Statt mehrere Wochen dauert dieser nun wenige Tage. Der Aufbau ist so einfach, dass selbst Laien mit anpacken könnten. „Noch schneller kann es durch vorgefertigte Segmente gehen, bei denen einige Lamellen bereits miteinander verbaut zur Baustelle geliefert werden“, ergänzt der Architekt Martin Dembski von der Forschungsgruppe FLEX. Die halbrunden Bögen müssen dann nur noch durch Kräne aufs Dach gehoben und miteinander verbunden werden.

    Während Zollinger in nächtelanger Arbeit die Statik seines Dachs berechnete und dabei zahlreiche Faktoren einbeziehen musste, berechnen heute Computer Zahlenkolonnen schneller und sicherer. Dadurch können viel kompliziertere und individuellere Projekte umgesetzt werden als zu Zollingers Zeiten. „Kostensenkung trotz Einzelteilfertigung – darin liegt für die Baubranche das Potenzial der Digitalisierung“, ist Stahr überzeugt. Dieser Kerngedanke müsse sich nur noch durchsetzen. „Dank unserer Forschungen ermitteln wir nun in einem System die Geometrie, Statik und Wirtschaftlichkeit. Die Informationen kommen am Ende maschinenlesbar heraus, und schon startet der Fertigungsprozess.“

    Perspektivisch ist es denkbar, dass schlechte Hölzer oder fehlerhafte Lamellen mit Hilfe künstlicher Intelligenz automatisch aussortiert werden – technisch wäre das durchaus möglich. Im Labor können die Forscher das nur teilweise simulieren, so Stahr: „Wir sind noch nicht am Ziel. Wenn das moderne Zollingerdach wirtschaftlich konkurrenzfähig werden soll, dann braucht es eine automatisierte Fertigung. Wir brauchen also jemanden, der Geld in die Hand nimmt und an die Idee glaubt.“ Dafür habe er seine Fühler in viele Richtungen ausgestreckt. Ziel ist es, einerseits Partner in der Holzwirtschaft zu finden, die in solche Maschinen investieren, und andererseits Bauherren, die ein neues Gebäude mit dem verbesserten Zollingerdach bauen wollen.

    Potenziale

    Bisher werden für Neubauten vor allem Beton und Stahl genutzt. Für ihre Herstellung wird viel Energie verwendet und viel CO₂ produziert. Holz dagegen ist weltweit verfügbar, wächst ständig nach, bindet CO₂ und ist einfach im Umgang. Die Nachfrage wird steigen, prognostiziert Stahr: „Seit dem Beginn unserer Forschung zum Zollingerdach hat sich die politische Situation schon deutlich verändert. Während eine CO₂-Bepreisung lange ein eher wissenschaftlich diskutiertes Thema war, wurde sie kürzlich ins Klimapaket der Bundesregierung aufgenommen. Es ist davon auszugehen, dass das Bauen mit Holz auch dadurch eine Renaissance erleben wird.“ Schon jetzt ist zu spüren, dass das Thema Nachhaltigkeit beim Hausbau an Relevanz gewinnt. Vor diesem Hintergrund scheint die bald hundert Jahre alte Bautechnik von Zollinger fast visionär. Die Digitalisierung könnte ihr zu einem Comeback verhelfen.

    Prof. Dr. Alexander Stahr

    (*1973) ist seit 2010 Professor für Tragwerkslehre an der Fakultät Architektur und Sozialwissen-schaften der HTWK Leipzig. 2013 gründete der promovierte Bauingenieur die Forschungsgruppe FLEX (Forschung. Lehre. Experiment) an der HTWK Leipzig. Schwerpunkt ist die Entwicklung digitaler Werkzeuge für materialeffiziente, gekrümmte Konstruktionen mit individueller Geometrie und deren Prototypenbau.

    Dieser Text erschien zuerst im Forschungsmagazin Einblicke 2019 der HTWK Leipzig. Hier können Sie das Magazin digital lesen oder kostenfrei abonnieren.

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    news-2904Fri, 24 Jan 2020 10:00:00 +0100Effizienter produzieren dank digitaler Simulationhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/effizienter-produzieren-dank-digitaler-simulationNeue HTWK-Nachwuchsforschungsgruppe entwickelt Simulationswerkzeuge für kleine und mittelständische Unternehmen

    Der Begriff Industrie 4.0 beschreibt sehr unterschiedliche Chancen und Herausforderungen. Zunehmend werden diese Entwicklungen auch für Industriezweige relevant, die analoge Materialien wie Metall, Kunststoff oder Papier verarbeiten. Denn die gestiegene Rechenleistung ermöglicht es, Produktions- und Verarbeitungsprozesse digital zu simulieren. Dadurch können viele Prozesse verbessert werden, ohne Zeit und Ressourcen durch Versuch und Irrtum zu verschwenden. Doch derartige Simulationen benötigen ausgesprochen leistungsfähige und teure Computer. Unternehmen kleiner und mittlerer Größe können sich derartige Technik oft nicht leisten, zudem fehlt es ihnen an Fachkräften, um eigene Simulationswerkzeuge zu entwickeln.

    An der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) startete deshalb im Januar die interdisziplinäre Nachwuchsforschungsgruppe SmartKMU. Fünf Absolventinnen und Absolventen der HTWK Leipzig entwickeln darin für die verarbeitende Industrie Simulationswerkzeuge, die auf konventionellen Rechnern anwendbar sein sollen. Als Anwendungsbeispiel dient ihnen der für die Verpackungsindustrie wichtige Prägeprozess von Karton. Die Nachwuchsforschungsgruppe wird vom Sächsischen Wissenschaftsministerium mit rund 1,3 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.

    Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow: „Sachsens Wirtschaft ist durch viele kleine und mittlere Unternehmen geprägt. Die HTWK Leipzig als technisch orientierte Hochschule leistet einen herausragenden Beitrag zur Qualifizierung von Fachkräften und stärkt zugleich die Innovationsfähigkeit der gesamten Region. Zunehmend etabliert sich die Hochschule als kompetente Ansprechpartnerin im Bereich der angewandten Digitalisierung. Ich freue mich, dass der Freistaat mit dem Einsatz von Mitteln des ESF innovative Projekte wie SmartKMU ermöglichen kann.“

    „Mit der neuen Nachwuchsforschungsgruppe eröffnen wir herausragenden Absolventinnen und Absolventen der HTWK Leipzig den Weg zu einer wissenschaftlichen Karriere und zur Promotion. Gleichzeitig unterstützen wir sächsische Unternehmen dabei, die Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung für sich nutzbar zu machen“, so HTWK-Rektor Prof. Mark Mietzner.

    Drei Ingenieure, eine Ingenieurin und ein Mathematiker werden gemeinsam mathematische Methoden, Modelle und Software entwickeln, mit denen Prägeprozesse in Karton und Papier simuliert werden können. Die Entscheidung für dieses Anwendungsfeld fiel aus verschiedenen Gründen, erklärt Nachwuchsgruppenleiter Florian Wallburg: „Mit Papier und Karton haben wir alle tagtäglich zu tun – beispielsweise in Form von Lebensmittelverpackungen im Supermarkt. Durch Prägung werden Kartons mit Brailleschrift oder haptischen Effekten versehen. Ähnliche Resultate lassen sich zwar auch durch zusätzliche Lack- oder Folienbeschichtungen erzielen – diese sind allerdings weniger gut recycelbar und somit schlechter für die Umwelt.“

    Wie tief ein Prägestempel eingedrückt werden muss, bestimmen Druck- und Verpackungsunternehmen bislang indem sie ausprobieren, was am besten funktioniert. Prägungen sind deshalb aufwendig und teuer. In den kommenden drei Jahren werden die Mitglieder der Nachwuchsforschungsgruppe Prägeprozesse in Karton digital nachbilden und soweit vereinfachen, dass die entstehende Software auf einem gewöhnlichen Arbeitsrechner nutzbar ist. Damit können Optimierungen und Veränderungen im Prozess künftig erst digital simuliert werden, bevor sie in die Produktion gehen. „Durch ihre Faserstruktur sind Papier und Karton ziemlich komplexe Materialien. Wenn es uns gelingt, Umformprozesse bei diesen Materialien zu simulieren, dann können wir die Methoden auch leicht auf andere Materialien und Bearbeitungsprozesse übertragen“, ist der wissenschaftliche Leiter Prof. Stephan Schönfelder überzeugt. Im Rahmen der Projektlaufzeit möchten die Forscherinnen und Forscher ein branchenübergreifendes Netzwerk für die materialwissenschaftliche Simulation von Fertigungsprozessen aufbauen.

    SmartKMU („Smarte Simulationswerkzeuge für die Prozessdigitalisierung in klein- und mittelständischen Unternehmen der verarbeitenden Industrie“) ist die zehnte Nachwuchsforschungsgruppe an der HTWK Leipzig, die aus Mitteln des ESF gefördert wird. Der Maschinenbau-Ingenieur Florian Wallburg leitet die Gruppe von vier jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Sie werden von vier Professoren der HTWK Leipzig betreut und vom Graduiertenzentrum der HTWK Leipzig unterstützt.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-2882Tue, 21 Jan 2020 09:37:00 +0100EMV-Prüfungen in neuer Dimensionhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/emv-pruefungen-in-neuer-dimensionDas EMV-Zentrum am Forschungs- und Transferzentrum der HTWK Leipzig verfügt über eines der größten EMV-Labore in Mitteldeutschland

    Wer kennt das nicht: Das Radio läuft, das Handy liegt daneben. Plötzlich ist ein Brummen und Rattern zu hören. Das Handy hat sich in einer Funkzelle angemeldet und damit den Radioempfang gestört. Am Radio ist so eine Störung harmlos. Doch unsere Umgebung ist voll von Elektronik. Undenkbar, wenn sich im Alltag alle elektrischen Geräte, Stromleitungen und drahtlosen Geräte gegenseitig beeinflussen würden. Unternehmen müssen daher die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) ihrer Produkte gewährleisten.

    Das EMV-Zentrum am Forschungs- und Transferzentrum der HTWK Leipzig berät Unternehmen bei der EMV-konformen Produktentwicklung, denn die Durchfallquote bei Tests in akkreditierten Prüflaboren ist hoch: „Ohne vorherige Beratung fällt etwa die Hälfte aller neu entwickelten Produkte durch. Das führt zu hohen Kosten und Verzögerungen“, so Carsten Rabe vom EMV-Zentrum Leipzig. In den letzten Jahren habe die Nachfrage spürbar zugenommen, so Rabe weiter. Auch deshalb ist das EMV-Zentrum im Sommer 2019 in größere Räumlichkeiten am Leipziger Gutenbergplatz gezogen.

    Herzstück des neuen Labors ist die knapp 10 Meter lange, 5 Meter breite und 3,6 Meter hohe Absorberhalle. Hier können erstmals Geräte und Maschinen von bis zu 2,5 Metern Durchmesser getestet werden. Da die Halle vollständig mit Absorbern ausgekleidet ist, können außerdem Antennenmessungen bis in den Gigahertz-Bereich hinein durchgeführt werden. Rabe: „Damit werden wir der wachsenden Zahl an Funkkomponenten gerecht, die inzwischen Geräte im sogenannten Internet der Dinge miteinander vernetzen.“

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-2869Tue, 14 Jan 2020 10:00:00 +0100Dr. Who? Maschinenbau-Ingenieur Christoph Oefnerhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/dr-who-maschinenbau-ingenieur-christoph-oefner-1Doktorand Christoph Oefner im Portrait von „Dr. Who? – Promovieren an der HTWK Leipzig“In der Videoreihe „Dr. Who? – Promovieren an der HTWK Leipzig“ stellen wir Doktorandinnen und Doktoranden der HTWK Leipzig vor. Diesmal: Christoph Oefner. Der Maschinenbauingenieur beschäftigt sich in seiner Promotion mit einem medizinischen Thema: Pedikelschrauben, die nach Erkrankungen der Wirbelsäule in diese eingesetzt werden, um für Stabilität zu sorgen.

    Für seine Forschung arbeitet er eng mit dem Zentrum zur Erforschung der Stütz- und Bewegungsorgane (ZESBO) der Universitätsmedizin Leipzig zusammen.

    Das Video ansehen bei YouTube.

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    news-2844Fri, 20 Dec 2019 15:43:28 +0100Dr. Who? Doktorand Martin Weisbrichhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/dr-who-doktorand-martin-weisbrichErste Ausgabe der Videoreihe „Dr. Who? – Promovieren an der HTWK Leipzig“ In der Videoreihe „Dr. Who? – Promovieren an der HTWK Leipzig“ stellen wir Doktorandinnen und Doktoranden der HTWK Leipzig vor.

    Den Start macht Martin Weisbrich. Der 31-Jährige hat an der HTWK Leipzig Bauingenieurwesen studiert und promoviert nun am Institut für Betonbau zur Messbarkeit von Verformungen an Bauwerken. Außerdem ist er Skiorientierungsläufer im deutschen Bundeskader.

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    news-2804Tue, 10 Dec 2019 13:00:18 +0100Neues Forschungsprojekt „smartskinreal“ am Institut für Betonbauhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/neues-forschungsprojekt-smartskinreal-am-institut-fuer-betonbauDas interdisziplinäre Konsortium Smart³ ist eine Initiative von Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen in den neuen Bundesländern. Ziel des Konsortiums unter Führung des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU ist die Entwicklung neuer, innovativer Produkte auf Basis von Smart Materials.

    In dem Folgevorhaben smartskinreal arbeiten Wissenschaftler des Instituts für Betonbau ab Januar 2020 an autarken Verschattungssystemen bzw. deren Komponenten. Gemeinsam mit Verbundpartnern aus Wissenschaft und Wirtschaft erfolgt die großmaßstäblichen Erprobung und Validierung der Technologien unter Realbedingungen und die Entwicklung von technologischen Konfigurationstools.

    Die im Projekt zu entwickelnden Sonnenschutzsysteme sollen ohne Motoren, allein auf der Basis sogenannter Formgedächtnislegierungen, funktionieren. Damit werden Betriebs- und Wartungskosten am Sonnenschutz auf ein Minimum reduziert.
    Prof. Klaus Holschemacher, Direktor des IfB: „Mit Formgedächtnislegierungen können völlig neue Bauteile entwickelt werden, die zukünftig den Betrieb von Gebäuden wieder vereinfachen und damit zur Energieeffizienz beitragen."

    Das Verbundvorhaben hat eine Laufzeit von zwei Jahren und wird im Rahmen der Zwanzig20-Initiative smart³ (Intelligente Werkstoffe) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

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    news-2782Tue, 03 Dec 2019 12:55:00 +0100Konzentriert forschen mit einem Promotionsstipendium der HTWKhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/konzentriert-forschen-mit-einem-promotionsstipendium-der-htwkBis zum 1. März können sich Masterabsolventinnen und -absolventen um ein Stipendium für ein kooperatives Promotionsvorhaben an der HTWK bewerbenSie befinden sich in der Abschlussphase Ihres Masterstudiums oder haben Ihre Masterarbeit gerade erfolgreich verteidigt?
    Wenn Sie Interesse haben, weiterhin an der HTWK Leipzig zu forschen und ein eigenes Forschungsprojekt zu entwickeln, können Sie für ein Promotionsstipendium der HTWK bewerben.

    Förderziel
    Ziel der Förderlinie ist die Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses und damit verbunden die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der HTWK Leipzig in Forschung, Entwicklung und Lehre.

    Fördergegenstand
    Gefördert wird die Durchführung kooperativer Promotionsvorhaben mit einer Förderdauer von max. 3 Jahren.

    Promotionsstipendium
    in Höhe von 1.600 EUR pro Monat

    Sach- und Reisekosten
    Ausgaben für Reisen sowie Aufwendungen für Sachmittel im Rahmen der Promotion in Höhe von bis zu 1.600 EUR pro Jahr

    Bewerbungsvoraussetzungen

    • Ein Masterabschluss der HTWK Leipzig

    • Eine Doppelförderung ist ausgeschlossen.
       Eine Nebentätigkeit ist bis maximal zehn Stunden in der Woche zulässig.

    • Eine Förderung ist ausgeschlossen, wenn die/der Antragstellende zuvor bereits
       eine Förderung für die Dauer von 12 Monaten oder länger für die Arbeit an der
       Dissertation erhalten hat.

    Folgende Unterlagen sind einzureichen

    1. Motivationsschreiben (max. zwei A4-Seiten)
    2. Exposé zum Promotionsvorhaben inkl. Forschungsstand, Forschungsfrage/Hypothesen, Theoretischen Vorüberlegungen, Methoden, Arbeits- und Zeitplan, Gliederung (max. zehn A4-Seiten, wobei die Literaturliste aus der Zählung ausgenommen ist).
    3. Erläuterung der Einordnung des Promotionsvorhabens in mindestens einen der HTWK-Forschungsschwerpunkte bzw. den Forschungskontext der betreuenden HTWK-Professorin/des betreuenden HTWK-Professors
    4. Empfehlungsschreiben der betreuenden HTWK-Professorin/des betreuenden HTWK-Professors
    5. Betreuungszusage einer Professorin/eines Professors der kooperierenden promotionsberechtigten Einrichtung
    6. Wissenschaftlicher Lebenslauf (max. drei A4-Seiten)
    7. Kopie des zur Promotion berechtigenden Abschlusszeugnisses.

    Die Bewerbungs- und Fördervoraussetzungen können Sie im Detail in der Förderrichtlinie für das HTWK Promotionsstipendium nachlesen.

    Bewerbungsfrist: 1. März 2020

    Die Entscheidung über eine Förderung erfolgt nach einer eingehenden Prüfung der Anträge unter Zugrundelegung der Ausschreibungskriterien durch eine hochschulinterne Kommission bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Hochschulleitung, des Referates Forschung und des Wissenschaftlichen Beirates des Graduiertenzentrums. Es besteht kein Anspruch auf Förderung. Ablehnungen werden grundsätzlich nicht begründet.

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    news-2734Wed, 13 Nov 2019 12:28:34 +0100Ausgezeichnete Forschung zur Qualitätskontrolle von Solarzellenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/ausgezeichnete-forschung-zur-qualitaetskontrolle-von-solarzellenEnergietechnik-Student Eduard Betko erhält „Best Paper Award“ der Fachtagung „Vernetzt Planen und Produzieren“ in ChemnitzFür seinen wissenschaftlichen Beitrag zur 13. Konferenz „Vernetzt planen und produzieren“ am 6. und 7. November 2019 an der TU Chemnitz wurde der Eduard Betko, Energietechnik-Student an der HTWK Leipzig, vom Programmkomitee mit einem „Best Paper Award“ ausgezeichnet.

    In seinem Beitrag „Verbesserte Qualitätskontrolle in der Produktion von Solarzellen durch Fuzzy Regelung von LED-Lichtspektren“ stellen Betko und seine Co-Autoren Julian Hofbauer und Prof. Mathias Rudolph (HTWK Leipzig) sowie Dr. Ognian Kabranov (Apple) ein regelungstechnisches Konzept vor, mit welchem sich das Lichtspektrum eines Sonnensimulators konstant halten lässt. Dabei nutzen sie eine musterbasierte, spektrale Regelung. Für die Entwicklung des Regelungskonzepts nahmen die Wissenschaftler Messungen an dem LED-Sonnensimulator SINUS-70 der Leipziger Firma Wavelabs vor. Anschließend entwickelten sie ein theoretisches Modell und implementierten dieses in der Software Matlab.

    Anwendung finden Sonnensimulatoren in der Qualitätskontrolle von Solarzellen. Je ähnlicher das Lichtspektrum eines Sonnensimulators dem der Sonne ist, desto exakter können Solarzellen vermessen und in verschiedene Qualitätsklassen eingeteilt werden. Damit können Hersteller von Solarzellen ihre Produktionskosten senken und somit günstiger am Markt anbieten. Erneuerbare Energie wird damit wirtschaftlicher.

    Eduard Betko arbeitet als studentische Hilfskraft in der Forschungsgruppe „Industrielle Messtechnik“ von Prof. Mathias Rudolph. Aktuell arbeitet er an seiner Bachelorarbeit. Die Forschung zur Regelung von Sonnensimulatoren wurde im Rahmen des Projekts FuzzySun von 2016 bis 2019 im BMBF-Programm FHprofUnt gefördert.

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    news-2685Wed, 30 Oct 2019 08:59:47 +0100Institut für Betonbau erhält Zuschlag für Forschungsprojekt GRO-COCEhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/institut-fuer-betonbau-erhaelt-zuschlag-fuer-forschungsprojekt-gro-coceDas Institut für Betonbau der HTWK Leipzig (IfB) baut seine Forschungsaktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung weiter ausAm 28. Oktober 2019 traf der Fördermittelbescheid des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) für das mit rund 190.000 Euro geförderte Forschungsvorhaben GRO-COCE ein.

    Der Direktor des IfB, Prof. Klaus Holschemacher, freut sich auf die bevorstehenden Aufgaben:
    „Wir werden gemeinsam mit Praxispartnern nachhaltige und ressourcenschonende Holz-Beton-Verbunddecken entwickeln. Dazu soll vor allem der Einsatz von hanffaserverstärkten Kunststoffen und von Ökobetonen beitragen, womit wissenschaftliches Neuland betreten wird."

    Das Forschungsvorhaben ist für eine Laufzeit vom 01.11.2019 bis 30.04.2022 konzipiert.

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    news-2664Wed, 23 Oct 2019 15:27:54 +0200Wiegende Halme auf den Designers’ Openhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wiegende-halme-auf-den-designers-openForschungsgruppe der HTWK Leipzig präsentiert drei Exponate mit „digitaler DNA“ (25.-27.10.) Klimaschutz durch Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sind die Megatrends der Stunde. So lautet der Schwerpunkt des Leipziger Designfestivals „Designers’ Open“ (25.-27.10.2019) in diesem Jahr: „DO! FUTURE MATTER - Neue Materialien für unsere Zukunft“. Auch die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) ist mit der Forschungsgruppe FLEX (Forschung.Lehre.Experiment) bereits zum 6. Mal mit einem eigenen Stand vertreten. Dort werden drei Exponate präsentiert: „Parametric Bench“ (Parametrische Bank), „Swaying Straws“ (Wiegende Halme) und „Lamella Lamps“ (Lamellenlampen).

    „Dem diesjährigen Schwerpunktthema folgend, geht es bei unseren Exponaten vor allem um den Umgang mit neuen Materialien im Kontext architekturbezogener Anwendungen. Ziel war immer, die Konstruktionen individualisierbar und ressourceneffizient zu fertigen. Durch konsequente Digitalisierung wird es möglich, Individualität wirtschaftlich zu gestalten und gleichzeitig sparsam mit den endlichen materiellen Ressourcen umzugehen“, sagt Alexander Stahr, Professor für Tragwerkslehre und Leiter der Forschungsgruppe.

    „Swaying Straws“ ist eine maßstäblich verkleinerte Konzeptstudie für gekrümmte Fassaden, die mit Hilfe individueller 3D-gedruckter Knoten-Verbindungselemente realisiert werden können. Das Exponat ist 2,36 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 80 Zentimetern. Die Netzstruktur besteht aus 320 identischen, geraden Stäben mit Rohrquerschnitt. 160 geometrisch individuelle Knotenelemente bilden den konstruktiv-kreativen Kern des Projekts. Sie verbinden je vier Stäbe und wurden in einem parametrisch gesteuerten, additiven Prozess hergestellt. Die Knoten bestehen aus PETG (Polyethylenterephthalat, ein mit Glykol modifizierter, vollständig recyclingfähiger, thermoplastischer Kunststoff), die Stäbe sind aus Papier. Ziel der Forschungen ist es, mehrfach gekrümmte Fassaden- und Dachkonstruktionen in Zukunft mit deutlich weniger Materialeinsatz – und damit ressourcenschonender – bauen zu können, indem Prozesse automatisiert etabliert werden. 2017 hatte FLEX bereits den Vorläufer auf den Designers’ Open vorgestellt: den Pavillon „ParaKnot3D“.

    „Parametric Bench“ ist konzeptionell verwandt mit den „Swaying Straws“: Es handelt sich um ein digital entworfenes, frei individualisierbares – das heißt, den jeweiligen Bedürfnissen anpassbares- Sitzmöbel, das zugleich bequemes und stylisch ist. Es wurde in Zusammenarbeit mit zwei Unternehmen aus der Region aus einem neuartigen Holz-Polymer-Verbundwerkstoff gefertigt.

    Die „Lamella Lamps“ entstanden ebenfalls mit Hilfe eines von FLEX eigens dafür produzierten Algorithmus: Neun unterschiedliche Lampenschirme aus Holz, die auf einem Stecksystem beruhen. Sie können käuflich erworben werden.

    Hintergrund

    Die Forschungsgruppe FLEX an der HTWK Leipzig ist ein interdisziplinäres Team aus Architekten, Bau- und Wirtschafts-ingenieuren sowie studentischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Unter Leitung von Prof. Alexander Stahr ist die Forschung zur digitalen Verknüpfung von Planungs- und Ausführungsprozessen - mit dem Ziel, Ressourcen in Architektur und Bautechnik effizienter zu nutzen - eine Kernaufgabe der Wissenschaftler.
    Die Forschungsgruppe FLEX ist Mitglied im 2018 gestarteten Transferverbund Saxony⁵ der fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. An das „Co-Creation Lab Additive Fertigung“ können sich Akteure aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft wenden, um Forschungs- und Entwicklungsprojekte in den Bereichen 3D-Druck und parametrisches Design zu realisieren.

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    news-2661Wed, 23 Oct 2019 10:42:25 +0200Dr. Max Vollmering mit dem Dissertationspreis der Stiftung HTWK ausgezeichnethttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/dr-max-vollmering-mit-dem-dissertationspreis-der-stiftung-htwk-ausgezeichnetDer Bauingenieur begründete eine Methode zur automatischen Erkennung von Strukturveränderungen und Schadensfrüherkennung an Bauwerken und Anlagen An der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) wurden am 14. Oktober mit einer Feier im Gewandhaus zu Leipzig die neuen Studierenden immatrikuliert.
    Alljährlich werden anlässlich der Immatrikulation auch verschiedene Preise verliehen.

    Der mit 3.000 Euro dotierte Dissertationspreis der Stiftung HTWK - gestiftet in diesem Jahr vom Energieversorger enviaM (Mitteldeutsche Energie AG) - geht an Dr. Max Vollmering für seine Dissertation: “Damage Localization of Mechanical Structures by Subspace Identification and Krein Space Based H∞ Estimation”. Darin begründet Vollmering, der an der HTWK-Leipzig Bauingenieurwesen studiert hat, eine Methode zur automatischen Erkennung von Strukturveränderungen und Schadensfrüherkennung an Bauwerken und Anlagen.

    Zunächst entwickelte er eine theoretische Schadens-lokalisations-Methodik, die er anschließend in Laborversuchen an der HTWK Leipzig überprüfte. Dr. Max Vollmering forscht in der Arbeitsgruppe Mechanik/Dynamik von Prof. Armin Lenzen, der die wissenschaftliche Arbeit betreut, an einem Langzeitversuch zur Identifikation mechanischer Strukturen im Rahmen eines geförderten Projektes der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Die entwickelte und erprobte Methodik ist in Praxis und Industrie nutzbringend, da strukturelle Schäden im Betriebszustand zwischen Wartungsintervallen von exponierten Bauwerken wie z.B. Brücken oder Windenergieanlagen präventiv festgestellt und lokalisiert werden können. Begutachtet wurde die ausgezeichnete Dissertation durch Prof. Carsten Könke (Bauhaus-Universität Weimar), Prof. Christian Bucher (TU Wien) und Prof. Armin Lenzen (HTWK- Leipzig).

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    news-2620Thu, 10 Oct 2019 11:48:58 +0200Neue Kompetenzen für den Ingenieur 4.0https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/neue-kompetenzen-fuer-den-ingenieur-40Dr. Gerold Bausch auf neue Stiftungsprofessur an der HTWK Leipzig berufen – Digitalisierung soll größere Rolle im Ingenieur-Studium spielen

    Die digitale Transformation der Wirtschaft erfordert ein Umdenken auf allen Ebenen: von der Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen bis hin zu Geschäftsmodellen und -prozessen. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen stellt das eine große Herausforderung dar, bei deren Bewältigung gut ausgebildete Ingenieurinnen und Ingenieure eine entscheidende Rolle spielen. Doch die Definition guter Ausbildung unterliegt ebenfalls einem Wandel: Zusätzlich zu den technischen Grundlagen benötigen Ingenieure zunehmend digitale Kompetenzen, unternehmerisches Denken und kreative Problemlösetechniken. Um diese Themen in engem Austausch mit regionalen Unternehmen in die Ingenieur-Studiengänge zu integrieren, hat die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) mit Unterstützung der Leipziger Stiftung für Innovation und Technologietransfer eine neue Stiftungsprofessur geschaffen: Prof. Gerold Bausch lehrt und forscht seit dem Sommersemester 2019 an der Fakultät Ingenieurwissenschaften. Am 16. Oktober um 13:30 Uhr hält er seine öffentliche Antrittsvorlesung zum Thema „Neue Kompetenzen für den Ingenieur 4.0“ (Hörsaal W-08, Wiener-Bau, Wächterstraße 13, 04107 Leipzig).

    „Ziel der von unserer Stiftung geförderten Professur ist es, das Berufsbild des Ingenieurs in der Wirtschaft durch neue Lehrmethoden und -inhalte zukunftsfähig fortzuentwickeln. In der Region Leipzig produzieren viele kleine und mittlere Unternehmen, die dringend nach Fachkräften suchen. Deshalb sollen insbesondere Anforderungen der hiesigen Wirtschaft in die Lehre integriert werden. Zugleich wollen wir den Austausch zwischen Unternehmen und Hochschule intensivieren, so den Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Wirtschaft stärken“, begründet Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig und Vorstandsvorsitzender der Leipziger Stiftung für Innovation und Technologietransfer.
    „Die Absolventinnen und Absolventen der ingenieurwissenschaftlichen Fächer an der HTWK Leipzig sind ein Motor für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Dank der Finanzierung durch die Leipziger Stiftung für Innovation und Technologietransfer verankern wir mit der Stiftungsprofessur neue Digitalisierungskompetenzen dauerhaft in der studentischen Ausbildung und stärken damit zugleich unser Kooperationspotenzial mit der regionalen Wirtschaft“, sagt Prof. Markus Krabbes, Prorektor für Forschung an der HTWK Leipzig.

    Der Elektrotechnik-Ingenieur Gerold Bausch hat in den vergangenen Jahren am Forschungs- und Transferzentrum Leipzig e. V. Medizin- und Industrieanwendungen entwickelt und erforscht, die auf vernetzten Systemen und selbstlernenden Algorithmen für die Signalverarbeitung basieren. Dabei hat er in zahlreichen Projekten mit Unternehmen verschiedener Branchen zusammengearbeitet und selbst ein Unternehmen gegründet. Bausch: „Ich habe in der Zusammenarbeit mit den Unternehmen festgestellt, dass es nicht mehr nur den tüftelnden Fachexperten braucht, sondern kreative Querdenker, die neue Technologien kennen und neue Lösungsansätze entwickeln können. Ingenieure von morgen müssen globaler denken und gemeinsam mit Kunden Prototypen entwickeln können. Mein Ziel ist es, diese Fertigkeiten den Studierenden praxisnah durch neue Lehrformate zu vermitteln.“ Ein erstes Beispiel hierfür ist die Data Week, die im September 2019 zum ersten Mal an der HTWK Leipzig stattfand und in der Studierende in interdisziplinären Teams praxisnahe Einblicke in die Analyse von Daten erhielten. Für die Zukunft plant Gerold Bausch außerdem, einen Maker Space in der Hochschule zu etablieren – eine Art offene Werkstatt, wo Studierende eigene Ideen umsetzen können. Der Raum soll gleichfalls offen sein für Unternehmen, die gemeinsam mit Wissenschaftlern an prototypischen Entwicklungen arbeiten.
    Die Stiftungsprofessur wird über drei Jahre von der Leipziger Stiftung für Innovation und Technologietransfer gefördert und anschließend in eine reguläre Professur an der Fakultät Ingenieurwissenschaften überführt. Ein Beirat mit Vertretern sechs in Leipzig ansässiger Unternehmen sichert den regelmäßigen Austausch zwischen Stiftungsprofessur und regionaler Wirtschaft.

    Zur Person

    Gerold Bausch (40) studierte in Leipzig und im schottischen Paisley Elektro- und Informationstechnik und promovierte an der Universität Rostock zum Doktor-Ingenieur. Seit 2013 forscht er an der HTWK Leipzig in der Arbeitsgruppe „Laboratory for Biosignal Processing“ zu Algorithmen und Verfahren für die Verarbeitung von Signalen und Bildern. Von 2015 bis 2019 war er am Forschungs- und Transferzentrum Leipzig für Projektentwicklung und Technologietransfer im Bereich Eingebetteter Systeme und Bildverarbeitung tätig.

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    news-2615Wed, 09 Oct 2019 12:21:34 +0200Beschlossene Sachehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/beschlossene-sacheSenat beschließt Leitbilder zu Forschung und Lehre Das Leitbild Forschung und Transfer wurde im September 2019 vom Senat beschlossen. Es unterstreicht die Bedeutung von sichtbarer Forschung, engagierter Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und enger Zusammenarbeit im Transfer für den Erfolg der Hochschule.

    Das Leitbild Lehren und Lernen ist nicht nur Voraussetzung für die Systemakkreditierung. Es hält auch die Werte und Zielvorstellungen für Lehre und Studium fest. Es wurde im April 2019 vom Senat beschlossen. Das Leitbild erhebt den Anspruch einer – auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhenden - studierendenzentrierten Lehre, die sowohl für den Beruf befähigt als auch zur Persönlichkeitsentwicklung beiträgt.Zu den Leitbildern

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    news-2611Mon, 07 Oct 2019 12:58:19 +0200HTWK Leipzig richtet Wahlstelle für DFG-Fachkollegienwahl 2019 einhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-leipzig-richtet-wahlstelle-fuer-dfg-fachkollegienwahl-2019-einVom 21. Oktober bis zum 18. November werden bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) die Fachkollegien gewählt Zum ersten Mal richtet die HTWK Leipzig eine Wahlstelle ein. Damit sind alle promovierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die bei Wahlbeginn an der HTWK forschen, wahlberechtigt. Sie erhalten die Unterlagen per Hauspost in der 42. Kalenderwoche (ab 14.10.) und können dann über das Online-Wahlsystem auf die Besetzung der Fachkollegien einwirken.

    Die DFG ist die größte Forschungsförderungseinrichtung in Deutschland. Im Jahr 2018 betrug der Förderetat 3,4 Milliarden Euro. Davon entfällt auf Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) allerdings nur ein Bruchteil – zwölf Millionen Euro, das sind 0,36 Prozent. Umso wichtiger ist die Beteiligung der HAW in den Selbstverwaltungsstrukturen der DFG. Alle vier Jahre werden die DFG-Fachkollegien gewählt. Diese sind maßgeblich an den Förderentscheidungen der DFG beteiligt, indem sie Forschungsanträge wissenschaftlich bewerten und beratend auf neue Förderprogramme hinwirken.
    Bei der letzten DFG-Fachkollegienwahl 2015 gab es noch keine Wahlstelle an der HTWK. Stattdessen waren 16 Professorinnen und Professoren als Einzelwählende erfasst. Das damalige Ziel für die Wahl 2019 war die Einrichtung einer eigenen Wahlstelle, um allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern automatisch die Teilnahme zu ermöglichen. Das ist jetzt möglich: Knapp vier Wochen lang können sie sich an der Online-Wahl beteiligen.

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    news-2568Tue, 24 Sep 2019 09:22:56 +0200Leipziger Carbonbeton im Futurium Berlinhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/leipziger-carbonbeton-im-futurium-berlinNeues Wissenschaftsmuseum zeigt leuchtende Schale aus Carbonbeton – eine Gemeinschaftsarbeit von Automatisierungs- und Betonforschern der HTWK Leipzig

    Auf den ersten Blick sieht sie fast aus wie ein Bogen Papier, so dünn und glatt ist die weiße Betonschale, die seit September im Berliner Futurium ausgestellt wird. Auf den zweiten Blick fällt ein schwarzes Gitter auf, das am linken Ende aus der Schale herausragt und in acht LEDs mündet. Es besteht aus Carbonfasern und erfüllt gleich zwei Funktionen: Zum einen dient es als Bewehrung, das heißt: es verstärkt den Beton. Zum anderen leitet es Strom zu den LED-Lämpchen.

    „Mit dem Exponat wollen wir zeigen, welche Möglichkeiten der neue Verbundwerkstoff Carbonbeton bietet“, sagt Alexander Kahnt vom Institut für Betonbau der HTWK Leipzig und zählt auf: „Carbonbeton ist leichter, flexibler formbar und verursacht weniger CO₂ als herkömmlicher Stahlbeton, außerdem ist Carbon elektrisch leitfähig.“

    Seit 2015 forschen die Leipziger Bauingenieure im mehrfach preisgekrönten Forschungskonsortium C³ zu Carbonbeton und entwickelten passende Betonmischungen, Fertigungs- und Prüfverfahren für den neuen Baustoff. Das Ziel: Carbonbeton möglichst schnell industriell einsatzfähig machen. Nun arbeiten die Betonforscher gemeinsam mit den Elektrotechnik-Ingenieuren der HTWK Leipzig daran, das neue Material für die Datenübertragung nutzbar zu machen. In Gebäuden aus Carbonbeton könnten damit in Zukunft zahlreiche Kabel überflüssig werden.

    Damit ist die Schale aus Carbon genau richtig aufgehoben im Futurium, dem „Haus der Zukünfte“. Das im September eröffnete Wissenschaftsmuseum vereint Ausstellung, Forum und Zukunftslabor. Das „Starke Leichtgewicht“ ist auch weiterhin im Bereich „Wunderdinge erfinden“ innerhalb des Denkraums „Technik“ zu sehen. 

    Hintergrund

    40 Prozent des Energiebedarfs in Europa entfallen auf den Bereich Bauen, so die Schätzung der Europäischen Kommission. Das dabei am häufigsten verwendete Material ist Stahlbeton. Da Stahl korrodiert, braucht er Beton als Schutz. Carbon hingegen kann nicht rosten – die nötige Betonschicht kann also viel dünner sein. Dies wirkt sich positiv auf den Ressourcenverbrauch aus, außerdem ermöglichen schlanke Bauteile deutlich mehr Möglichkeiten in der architektonischen Gestaltung. Um Carbonbeton möglichst schnell einsatzfähig zu machen, haben sich 160 Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen im Verein C³ – Carbon Concrete Composite zusammengeschlossen. Das Institut für Betonbau der HTWK Leipzig ist an zahlreichen Forschungsprojekten von C³ maßgeblich beteiligt.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-2563Mon, 23 Sep 2019 14:00:00 +0200Gesund Aufwachsen im Stadtteilhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/gesund-aufwachsen-im-stadtteilLeipziger Forschungsprojekt „Grünau bewegt sich“ erhält Präventionspreis der Deutschen Adipositas-Gesellschaft

    Für seinen innovativen Ansatz zur Kindergesundheitsförderung wurde das Leipziger Projekt „Grünau bewegt sich“ von der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) und der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA) mit dem Präventionspreis ausgezeichnet. Das Projekt zielt darauf, die Entwicklungschancen von Kindern durch Veränderungen in ihrem direkten Lebensumfeld zu verbessern und dabei Bewohnerinnen und Bewohner miteinzubeziehen. Modellhaft erprobt wird der Ansatz seit fünf Jahren im Leipziger Stadtteil Grünau. Die Sozialwissenschaftlerin Dr. Ulrike Igel von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) nahm den Preis während der 35. Jahrestagung der DAG am 19. September 2019 in Kiel entgegen.

    Der mit 1.000 Euro dotierte Präventionspreis wird seit 2010 an Projekte verliehen, die ein gesundes Körpergewicht bei Kindern und Jugendlichen fördern und deren Ansatz auf andere Städte übertragbar ist. „Grünau bewegt sich“ erfüllt diese Kriterien in besonderer Weise und wurde daher – gemeinsam mit einem weiteren Projekt – von einer unabhängigen Jury aus 15 Bewerbungen ausgewählt. „Die Auszeichnung bestätigt uns in unserem eingeschlagenen Weg und ist gleichzeitig ein wichtiges Signal für alle, die wie wir an der Verbesserung der Lebensbedingungen für Kinder und Familien arbeiten“, freut sich Prof. Wieland Kieß, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Leipzig und einer der zwei Projektleiter von „Grünau bewegt sich“.

    Laut aktuellen Studien ist beinahe jedes zehnte Vorschulkind übergewichtig. Je nach Wohnort und Stadtteil sind die Chancen für ein gesundes Aufwachsen unterschiedlich ausgeprägt. Allerdings erreichen traditionelle Strategien zur Gesundheitsförderung Familien in schwierigen sozialen Lagen in der Regel nicht. „Grünau bewegt sich“ hat daher einen Ansatz gewählt, der vom Gemeinwesen ausgeht. Das bedeutet: Das Wissenschaftlerteam hat die Interessen und Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils erkundet, berücksichtigt und daraus Handlungsmöglichkeiten abgeleitet. „Die Anerkennung besonderer Lebens- und Arbeitssituationen und die Stärkung von Selbstwirksamkeit sind elementar für nachhaltige gesundheitsförderliche Veränderungen. Das betrifft alle Beteiligte, also sowohl verantwortliche Akteure – wie Eltern, Erzieher, Lehrer oder Nachbarn – als auch die Kinder selbst“, so Projektleiterin Prof. Gesine Grande von der HTWK Leipzig.

    Im Rahmen von „Grünau bewegt sich“ entstanden unterschiedliche Anregungen für mehr Bewegung im Alltag und für eine bessere Ernährung bei Kindern. Beispielsweise markierte das Projektteam gemeinsam mit Grundschulkindern mehrere Wege bunt, um mehr Spielgelegenheiten im Stadtalltag zu bieten. Außerdem entwickelte das Projektteam gemeinsam mit den Kindertagesstätten im Quartier verschiedene Aktionen, die Vorschulkinder spielerisch über gesunde und ungesunde Lebensmittel informieren.

    „Grünau bewegt sich“ ist ein Verbundprojekt in Trägerschaft der Stadt Leipzig, das unter Leitung von Prof. Dr. Gesine Grande (HTWK Leipzig) und Prof. Dr. Wieland Kieß (Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Leipzig) von vier Mitarbeiterinnen der Universitätsmedizin Leipzig und der HTWK Leipzig von Januar 2015 bis Dezember 2019 umgesetzt wird. Es wird von der AOK PLUS gefördert und von IKK classic und Knappschaft unterstützt. Die Stadt Leipzig wird die Weiterführung der Angebote im kommenden Jahr durch eigene Finanzmittel ermöglichen.

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    news-2550Wed, 18 Sep 2019 11:17:37 +0200Fakultät Informatik und Medien heißt Gastwissenschaftlerin willkommenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/fakultaet-informatik-und-medien-heisst-gastwissenschaftlerin-willkommenElena Orlova forscht drei Monate lang an der HTWK Leipzig Internationaler Zuwachs an der Fakultät Informatik und Medien: Die russische Wissenschaftlerin und Dozentin Dr.-Ing. Elena Orlova von der Moskauer Polytechnischen Universität wird vom 15. September bis zum 15. Dezember 2019 an der HTWK zu Gast sein. Gefördert wird ihr Forschungsaufenthalt durch das Michail-Lomonosov-Programm des DAAD, das Forschungsvorhaben russischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an deutschen Hochschulen durch Stipendien unterstützt.

    Orlova ist an der HTWK keine Unbekannte: Bereits 2009 besuchte sie die Hochschule im Rahmen einer Exkursion mit Studierenden. Zehn Jahre später nun hat sie mehr Zeit hier, die sie für ihre Forschung nutzen möchte.

    Als Spezialistin im Druckbereich forscht Orlova zu Feuchtwerken in Offsetdruckmaschinen. Da sich ihr Untersuchungsgebiet gut mit aktuellen Forschungsarbeiten im Studiengang – insbesondere mit Alexandra Hodes‘ Forschungsprojekt zur Charakterisierung des Penetrationsverhaltens von Bedruckstoffen – ergänzt, entstand die Idee, die Wissenschaftlerin für drei Monate an die HTWK einzuladen.

    Fachlich wird Orlova in dieser Zeit insbesondere mit Ulrike Herzau-Gerhardt, Holger Zellmer – beide Professoren im Studiengang Drucktechnik – und Alexandra Hodes zusammenarbeiten. Nach Abschluss des Forschungsaufenthaltes ist eine gemeinsame Veröffentlichung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der HTWK Leipzig und der Moskauer Polytechnischen Universität vorgesehen.

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    news-2524Thu, 05 Sep 2019 14:59:19 +0200Erfolg bei Kreativwettbewerb der Jungen Akademiehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/erfolg-bei-kreativwettbewerb-der-jungen-akademie3. Preis für HTWK-Artikel zu einer Promotionsfeier an der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik„Der Delinquent heißt Andreas Reinhold. Genauer: Dr. Andreas Reinhold. Das ist wichtig, denn der Titelgewinn ist’s, der den 35-Jährigen in seine missliche Lage bringt“ – so beginnt die Reportage von Reinhard Franke über eine Promotionsfeier an der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik (heute: Fakultät Ingenieurwissenschaften) der HTWK Leipzig. Nun wurde der Beitrag aus der Reihe „HTWK.story“ ausgezeichnet: Ziemlich genau ein Jahr nach seiner Entstehung erhielt„Mit Zoten ins Doktorendasein“ den 3. Platz im Kreativwettbewerb der Jungen Akademie zu Promotionsritualen.

    Die Junge Akademie ist die weltweit erste Gesellschaft für herausragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sie hatte nach unterschiedlichen Ritualen gesucht, mit denen der Abschluss der Promotion gefeiert wird. „Wichtig war uns bei diesem Wettbewerb insbesondere die Kreativität der eingereichten Beiträge. Uns interessierte aber auch, inwieweit die vorgeschlagenen Aktivitäten schon ritualisiert sind oder das Potenzial haben, ein Ritual zu werden“, erläutert Robert Kretschmer von der Jungen Akademie. „Wir hoffen, dass Doktorandinnen und Doktoranden dem Abschluss dieser wichtigen – und oft sehr emotionalen – Phase wieder mehr Aufmerksamkeit schenken.“

    Dass die Junge Akademie ausgerechnet einen Wettbewerb über Promotionsrituale auslobte, bezeichnet Reinhard Franke als „ganz wunderbaren Zufall, der mir vorzeitig ein bisschen Weihnachtsgeld einbringt“. Der frühere HTWK-Onlineredakteur arbeitet mittlerweile an der Martin-Luther-Universität Halle. Von den 500 Euro Preisgeld für den 3. Platz will er seine ehemaligen engen Kolleginnen und Kollegen zum Essen einladen: „Der Hinweis auf den Wettbewerb kam nämlich aus der HTWK-Öffentlichkeitsarbeit“, sagt Franke.

    Die Aufmerksamkeit um den Artikel in der akademischen Welt kommt auch der HTWK Leipzig nicht ungelegen. Schließlich überliefert die Reportage trotz aller Zoten auch die Geschichte über die Befähigung von Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, erfolgreich Doktorinnen und Doktoren hervorzubringen.

    Hintergrund

    Rund 80 Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler werden derzeit an der HTWK Leipzig bei der Erstellung ihrer Dissertation betreut. Pro Jahr schließen im Schnitt sieben Doktorandinnen und Doktoranden ihre Promotion erfolgreich ab.

    Die Junge Akademie wird getragen von den beiden Mutterakademien, der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften.

    HTWK.story: Beim Relaunch der HTWK-Webpräsenz ins Leben gerufen, erzählt die Rubrik Geschichten aus der und über die HTWK Leipzig. Mal historisch, mal visionär, meist sehr persönlich. Über Alumni und solche, die es werden wollen, über heldenhafte Vorfahren (und solche, die es werden wollen…) oder über Professoren (m/w/d) und solche, die es werden wollen. Oder eben, Vorstufe, über frischgebackene Doktorinnen und Doktoren.

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    news-2517Thu, 29 Aug 2019 19:45:43 +0200Chirurgische Simulation für Fortgeschrittenehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/chirurgische-simulation-fuer-fortgeschritteneDamit bei Operationen keine Fehler passieren, brauchen Chirurgen viel Übung und Erfahrung. Ärzte, Spieleentwickler, Pädagogen und Ingenieure haben deshalb gemeinsam ein Trainingssystem für die Wirbelsäulenchirurgie entwickelt: Mit „SurMe“ lassen sich erste Schritte in der Chirurgie bis hin zu einer vollständigen Bandscheibenoperation üben. Geleitet wurde das Projekt an der HTWK Leipzig.

    Ein Brennen im unteren Rücken und starke Rückenschmerzen, die bis in die Arme oder Beine ausstrahlen, sind typische Anzeichen für einen Bandscheibenvorfall. Die Bandscheibe besteht aus einem gelartigen Kern, der von einer knorpelartigen Außenhülle geschützt wird. Reißt diese Außenhülle, tritt die gelartige Substanz aus und drückt auf den außerhalb der Bandscheibe verlaufenden Nerv oder das Rückenmark, was Reizungen und damit Schmerzen verursacht. „Nicht jeder Patient muss bei Beschwerden an der Bandscheibe zwingenderweise operiert werden. Oft führt auch eine konservative Therapie zum Erfolg und der Patient ist weitgehend beschwerdefrei. Kommt es jedoch zu neurologischen Ausfällen wie beispielsweise Lähmungserscheinungen oder Kontrollverlust bei Blase und Darm, dann ist eine operative Therapie ratsam“, sagt Dr. Christoph Mehren, Chefarzt im Wirbelsäulenzentrum der Schön Klinik München Harlaching.

    Kommt es zur OP, wird ein Bandscheibenvorfall meist mikrochirurgisch behandelt. Bei dieser Methode verwendet der Chirurg ein Operationsmikroskop und spezielle, sehr kleine Operationsinstrumente. Er entfernt das ausgetretene Bandscheibengewebe und nimmt damit den Druck auf den umliegenden Nerv und das Rückenmark. Das sehr kleine Operationsfeld von ungefähr zwei mal zwei Zentimetern erfordert vom Chirurgen präzises Arbeiten und höchste Konzentration, um die Strukturen rund um die Bandscheibe nicht zu verletzen.

    Chirurgische Simulationssysteme der HTWK Leipzig

    Traditionell lernen Ärzte derartige Operationen durch das Beobachten erfahrener Chirurgen und das schrittweise Übernehmen einzelner OP-Schritte. Doch neue Technologien werden in der medizinischen Aus- und Weiterbildung immer wichtiger, wie Werner Korb, Professor für Simulation und Ergonomie in der operativen Medizin an der HTWK Leipzig, ausführt: „An Simulatoren lassen sich gezielt spezifische Situationen und Komplikationen herbeiführen, die man am echten Patienten so nicht trainieren kann. Macht der Arzt einen Fehler, kann dieser ausgewertet und korrigiert werden. Am echten Patienten jedoch kann schon ein kleiner Fehler weitreichende Folgen haben.“ Seit bald zehn Jahren entwickelt Werner Korb gemeinsam mit einem interdisziplinären Team Simulationssysteme für die Chirurgie. Das besondere an den Leipziger Simulatoren: Sie sind nicht virtuell, sondern bestehen aus künstlichem Gewebe, Kunstblut und Elektronik.

    Parallel zu seiner wissenschaftlichen Arbeit gründete Korb bereits 2015 gemeinsam mit seinem Forscherkollegen Dr. Luis Bernal die Realists Training Technologies GmbH. Seitdem bietet das Unternehmen weltweit Trainings an den Leipziger Simulatoren an – mit wachsendem Erfolg. Bis 2019 lehrte und forschte Werner Korb parallel an der HTWK Leipzig weiter. Im April schloss er das jüngste Forschungsprojekt erfolgreich ab: Mit Förderung des Bundesforschungsministeriums haben die Wissenschaftler der HTWK Leipzig das Lernsystem „SurMe“ entwickelt, das Chirurgen vom Medizinstudium über die Facharztweiterbildung bis in den Klinikalltag begleitet. Das Wirbelsäulenzentrum der Schön Klinik München steuerte als klinischer Partner seine chirurgische Expertise bei. Mit der Heidelberger Firma MRC Systems und dem Leipziger Unternehmen CodeCraft gelang die technische Umsetzung des Projektplans. Die Programmierarbeiten übernahm das uruguayische Softwareunternehmen Buhoview.

    SurMe – The Surgical Mentor System

     

    SurMe besteht aus einem Serious Game, einem realistischen Wirbelsäulensimulator und einer Lernplattform, auf der sich die Fortschritte des Lerners individuell einsehen lassen. Das Serious Game hält acht Minispiele in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen bereit, mit denen für die Wirbelsäulenchirurgie typische Bewegungen trainiert und perfektioniert werden können. Dabei löst der Spieler auf engstem Raum Geschicklichkeitsaufgaben. So müssen mit einem Spatel, an dem ein Marker angebracht ist und der als Instrument dient, Objekte an einer bestimmten Position für einige Sekunden gehalten oder geschickt um ein Hindernis herummanövriert werden. Je weniger Zeit der Spieler dafür benötigt, desto mehr Punkte erhält er. Ist eine Aufgabe geschafft, wird das nächste Level freigeschaltet. Neben Fingerspitzengefühl muss der Spieler dabei vor allem eins mitbringen – eine ruhige Hand.

    An einem Wirbelsäulensimulator, der sich wie ein echter Patient verhält, können  fortgeschrittene Studierende und Assistenzärzte ein reales Operationsszenario trainieren. Über ein Mikroskop sieht der Operateur direkt in die Operationswunde hinein. Die Muskeln, Knochen und das Gewebe können mit echten Instrumenten operiert werden. Sensoren nehmen die Kraft auf, mit denen der Chirurg auf empfindliche Strukturen wie das Rückenmark einwirkt, und die im Projekt entwickelte Auswertungssoftware präsentiert die entsprechenden Kurven auf einem Bildschirm. Ein Vergleich mit den Daten eines Experten zeigt dann, an welchen Stellen der zukünftige Chirurg zu viel Druck ausgeübt hat. Das Simulationssystem und die Kraftsensoren wurden bereits in früheren Projekten der HTWK Leipzig entwickelt und nun von den Wissenschaftlern um die Auswertungssoftware und das pädagogische Bewertungskonzept erweitert.

    Positives Feedback von Ärzten und Bürgern

    „Wir als ausbildende Institution haben die Möglichkeit, über eine Lernkurve den Fortschritt unserer Ärzte zu verfolgen und darüber hinaus zu erkennen, ob ihnen die Chirurgie wirklich liegt.“

    Dr. Christoph Mehren (Schön Klinik München)

    Eine fertige Version des Serious Games wurde 2018 mit Chirurgen der Schön Klinik München und der Semmelweis Universität Budapest getestet und validiert. Die teilnehmenden Ärzte nahmen das Spiel insgesamt positiv auf und stuften es als unterhaltsam und zugleich lehrreich ein. Testoperationen sowohl mit Assistenzärzten als auch mit erfahrenen Wirbelsäulenchirurgen bescheinigen dem Wirbelsäulensimulator eine hohe Realitätsnähe und zahlreiche Einsatzmöglichkeiten in der Aus- und Weiterbildung in der Wirbelsäulenchirurgie. Dr. Christoph Mehren von der Schön Klinik ordnet ein: „Wir als ausbildende Institution haben die Möglichkeit, über eine Lernkurve den Fortschritt unserer Ärzte zu verfolgen und darüber hinaus zu erkennen, ob ihnen die Chirurgie wirklich liegt.“

    Auch in der Öffentlichkeit sorgte SurMe für reges Interesse. Ende November stellten die Wissenschaftler das Projekt in München, Bremen, Leipzig und Aachen im Rahmen der Informationstour Erfahrbares Lernen des Bundesforschungsministeriums einer breiten Öffentlichkeit vor. Zur Hannover Messe 2019 probierte sogar Bundesforschungsministerin Anja Karliczek das chirurgische Lernsystem aus. Nach Projektabschluss konzentriert sich Prof. Werner Korb ganz auf den Transfer der erarbeiteten Forschungsergebnisse in die Praxis. Dazu beitragen wird neben Realists Training Technologies auch ein neues Unternehmen: 2019 gründete Korb mit Vocationeers ein Start-up, das sich auf die berufliche Weiterbildung durch neue Technologien spezialisiert hat.

    Autorinnen: Eszter Fenyőházi & Rebecca Schweier

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    news-2487Wed, 14 Aug 2019 08:53:56 +0200Wissen, was in der Luft isthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wissen-was-in-der-luft-istDas Start-up Corant bringt 2019 den Luftanalysator „air-Q“ auf den Markt. Gehäuseentwicklung und Prototypenfertigung fanden an der HTWK Leipzig statt.

    Wir alle atmen circa 20.000 Mal am Tag ein und aus. Dazu benötigen wir ausreichend frische Luft. Den Großteil unserer Zeit verbringen wir allerdings in Innenräumen – im Schlafzimmer, im Wohnzimmer oder im Büro. Ob genügend Sauerstoff in der Luft ist und was wir sonst noch einatmen an Feinstaub, Allergenen oder gesundheitsschädlichen Gasen, wissen wir üblicherweise nicht.

    In Städten wird die Luftqualität an Außenmessstationen erfasst, aber jenseits von Rauchmeldern und Temperaturfühlern ist für Privatanwender bislang keine leicht bedienbare und kostengünstige Lösung verfügbar. Das ursprünglich aus Chemnitz stammende und nun in Leipzig ansässige Start-up Corant hat deshalb einen handlichen Luftanalysator entwickelt, der mithilfe mehrerer Sensoren bis zu 14 verschiedene Luftmesswerte erfasst, darunter beispielsweise Sauerstoff, Stickstoffdioxid, Feinstaub, Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Am Forschungs- und Transferzentrum e. V. der HTWK Leipzig wurde das Gehäuse des „air-Q“ entwickelt und hinsichtlich der Luftströme optimiert. Außerdem wurden alle Prototypen des Produkts per 3D-Drucker an der Hochschule gefertigt.

    Video: HTWK-Mitarbeiter Tobias Flath zur Kooperation

     

    „Unser Fokus lag darauf, den air-Q so zu designen, dass die Sensoren möglichst wenig Platz benötigen, die Luft aber optimal durch das Gerät strömen kann. Dadurch konnten wir lüfterlos eine sehr kurze Ansprechzeit des air-Q erreichen. Die kreisförmigen Aussparungen im Gehäuse sehen also nicht nur schick aus, sondern sind essentiell für die Funktion des Luftanalysators“, erklärt Tobias Flath vom Forscherteam Generative Fertigung an der HTWK Leipzig, und führt weiter aus: „Um die Fertigungskosten gering zu halten, haben wir das Gehäuse so konstruiert, dass es aus zwei baugleichen Hälften einfach zusammengeklippt werden kann. Der positive Nebeneffekt dabei: Der air-Q hat keine Vorder- und Rückseite und kann deshalb beliebig in der Wohnung oder im Büro positioniert werden.“

    Einmal aufgestellt, misst das Gerät kontinuierlich seine Umgebungsluft. Die Ergebnisse werden in einer App visualisiert und interpretiert. Dabei übernimmt das Gerät auch die Funktion eines Rauchdetektors. So ertönt bei kritischen Verschlechterungen der Luftqualität ein Warnsignal. „Gute, sauerstoffreiche Luft ist nicht nur wichtig, um konzentriert zu arbeiten, sondern auch um sich effektiv zu regenerieren“, ist Corant-Geschäftsführer Mario Körösi überzeugt.

    Das Start-up bietet den air-Q derzeit zur Vorbestellung sowie im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne an. Dem Gründerteam gelang es so, bereits mehr als 100.000 Euro einzuwerben. Im Dezember 2019 sollen die ersten air-Q-Modelle ausgeliefert werden.

    Video zur Produktidee

     

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    news-2481Mon, 12 Aug 2019 10:32:00 +0200Siebenmeilenstiefel fürs Treppensteigenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/siebenmeilenstiefel-fuers-treppensteigenInteraktive Ausstellungen in Leipzig und Berlin: Forscher der HTWK Leipzig zeigen aktive Knie-Orthese, die durch künstliche Intelligenz das Treppensteigen erleichtern soll

    Bis ins hohe Alter selbstständig wohnen – wer möchte das nicht? Doch die wenigsten Häuser und Wohnungen sind barrierefrei, gerade Treppen werden mit zunehmendem Alter immer schwieriger zu bewältigen. Als flexible Alternative zu Treppenliften entwickeln die beiden Ingenieure Felix Weiske und Max Böhme von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) deshalb eine Art Siebenmeilenstiefel fürs Treppensteigen. Das Besondere: Dank künstlicher Intelligenz soll jeder Mensch ganz individuell unterstützt werden. Vom 19. bis 23. August 2019 können interessierte Bürgerinnen und Bürger das sogenannte Exoskelett im Stadtteilladen in Leipzig-Grünau (Stuttgarter Allee 21, 04209 Leipzig) im Rahmen einer interaktiven Ausstellung ausprobieren, seine weitere Entwicklung mitgestalten und sich über künstliche Intelligenz informieren. Eine weitere Ausstellung findet vom 5. bis 14. September im Bikini-Haus, Budapester Straße 38–50, 10787 Berlin statt.

    „Der technologische Fortschritt findet schnell und oft ohne Einbindung der Gesellschaft statt. Genau das wollen wir anders machen“, erläutert Max Böhme. Über mehrere interaktive Ausstellungen in Leipzig und Berlin beteiligen er und sein Forscherkollege Felix Weiske zukünftige Anwender an der weiteren Entwicklung des Exoskeletts.

    Noch steckt dessen Entwicklung in den Anfängen – die erste Version ist seit Anfang des Jahres einsatzfähig. Man schlüpft wie in einen Stiefel hinein und schließt die Schnallen an Unter- und Oberschenkel. Sensoren erkennen während des Gehens automatisch, ob eine Treppe hinauf oder hinab gestiegen wird. Die dafür aufgewendete Muskelkraft wird durch einen kleinen Motor verstärkt. „Das Exoskelett muss einschätzen können, welche Bewegungen wie unterstützt werden sollten. Dazu erlernt es den individuellen Gang seines Nutzers – das funktioniert mit künstlicher Intelligenz“, sagt Felix Weiske. Mit ihrer Ausstellung wollen Weiske und Böhme auch das Verständnis für künstliche Intelligenz fördern und Ängste abbauen.

    Felix Weiske und Max Böhme sind Mitglieder der Nachwuchsforschergruppe „Systemlösungen für den Demografie- und Strukturwandel“ an der HTWK Leipzig, die von 2016 bis 2019 vom Freistaat Sachsen aus Mitteln des europäischen Sozialfonds gefördert wurde. Die Ausstellung findet im Rahmen des Hochschulwettbewerbs zur Künstlichen Intelligenz statt, bei dem Weiske und Böhme im Februar 2019 als eines von 15 Forscherteams mit 10.000 Euro ausgezeichnet wurden.

    Die Wissenschaftler freuen sich über jedes Feedback zu ihrem Demonstrator. Die kostenfreie Ausstellung im Stadtteilladen Leipzig-Grünau kann ohne Voranmeldung zu folgenden Zeiten besucht werden:

    • Montag, 19. August, 9–17 Uhr
    • Dienstag, 20. August, 9–17 Uhr
    • Mittwoch, 21. August, 9–13 Uhr
    • Donnerstag, 22. August, 12–17 Uhr
    • Freitag, 23. August, 9–17 Uhr

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    HTWK > ForschenFING > allgemeinHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
    news-2437Fri, 12 Jul 2019 12:05:29 +0200Defekte in Mikrochips sichtbar machen https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/defekte-in-mikrochips-sichtbar-machenMarkus Stöhr für Weiterentwicklung eines Messverfahrens für Halbleitermaterialien wie Silizium auf Sensorik-Fachtagung mit Posterpreis ausgezeichnetFür seinen wissenschaftlichen Beitrag zur 20. Fachtagung „Sensoren und Messsysteme“ am 25. und 26. Juni 2019 in Nürnberg wurde der Maschinenbau-Ingenieur Markus Stöhr von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) für das „Beste Poster“ von der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik ausgezeichnet. In dem Poster beschreibt Stöhr die Weiterentwicklung der sogenannten Spannungsoptik – ein Messverfahren, mit dem sich mechanische Spannungen in lichtdurchlässigen Materialien analysieren lassen. Durch Stöhrs Arbeit ist es nun möglich, Materialfehler von Halbleitern wie Silizium exakter zu bestimmen. Damit könnten zukünftig geschädigte Siliziumscheiben bereits im Herstellungsprozess besser aussortiert und vorzeitige Defekte in Elektronikbauteilen oder Solarmodulen vermieden werden.

    Prof. Stephan Schönfelder von der Fakultät Ingenieurwissenschaften betreut Markus Stöhrs Promotionsvorhaben an der HTWK Leipzig. In Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS forscht er seit Jahren dazu, wie empfindliche Materialien bereits während der Produktion geschädigt werden und wie die Herstellung verbessert werden kann. „Bauteile aus Silizium – egal ob Mikrochips oder Solarzellen – sind im Endprodukt tief verborgen. Ein frühzeitiger Defekt durch Risse im Material bedeutet oft einen Totalschaden des Smartphones, der PC-Platine oder des Solarmoduls. Wir wollen deshalb Defekte möglichst frühzeitig erkennbar und vor allem im Detail bewertbar machen. Die Auszeichnung bestätigt unsere erfolgreiche Forschungsarbeit im Bereich der Spannungsoptik und motiviert die Promotion von Markus Stöhr umso mehr“, freut sich Schönfelder.

    Silizium ist ein wichtiger Materialbestandteil aller Elektronikbauteile – es steckt heute in jeglichen Speichermedien, Sensoren und Solarmodulen. Silizium wird aus Sand gewonnen und zu großen Kristallen geschmolzen. Aus diesen werden anschließend hauchdünne Scheiben, sogenannte Wafer, gesägt. Seine herausragenden Eigenschaften als Halbleiter gehen mit einer speziellen Materialbeschaffenheit einher: Siliziumkristalle sind anisotrop, verformen sich bei Belastung also in verschiedenen Richtungen unterschiedlich stark. Dieser Umstand macht es bislang schwierig, Verspannungen im Material exakt zu bestimmen. „Mit spannungsoptischen Messverfahren werden schon seit Jahrzehnten isotrope Materialien wie beispielsweise Glas analysiert. Dabei wird das Material mit einem polarisierten Lichtstrahl durchleuchtet und aus der Brechung des Lichts die Verspannung berechnet. Aber für Silizium und andere Halbmetalle liefert diese klassische Methode bislang nur sehr ungenaue Ergebnisse. Das macht es schwierig zu entscheiden, ob Spannungen und Risse wirklich kritisch sind. Im Rahmen meiner Forschung habe ich die das Berechnungsverfahren der Methode so weiterentwickelt, dass es nun auch für anisotrope Materialien funktioniert“, erklärt Markus Stöhr.

    Markus Stöhr (25) studierte an der HTWK Leipzig Maschinenbau. Für seine kooperative Promotion an der HTWK Leipzig und der Technischen Universität Dresden erhält er ein Stipendium des Freistaat Sachsens aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.

    Ein Kurzbeitrag zum prämierten Poster ist online unter https://dx.doi.org/10.5162/sensoren2019/P2.6 frei verfügbar. Eine Langversion wird Ende des Jahres im „Journal of Sensors and Sensor Systems“ erscheinen.

    Literaturangabe:
    Markus Stöhr, Gerald Gerlach, Thomas Härtling, Stephan Schönfelder (2019): Analysis of Photoelastic Properties of Monocrystalline Silicon, in: 20. GMA/ITG-Fachtagung Sensoren und Messsysteme 2019, Tagungsband, S. 695–699. dx.doi.org/10.5162/sensoren2019/P2.6

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    FING > allgemeinHTWK > Hochschule >> PressemitteilungHTWK > ForschenGradZ > Startseite
    news-2441Wed, 10 Jul 2019 15:51:00 +0200Prof. Tilo Heimbold zum wissenschaftlichen Direktor des FTZ gewählthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/prof-tilo-heimbold-zum-wissenschaftlichen-direktor-des-ftz-gewaehltWechsel an der Spitze des Forschungs- und Transferzentrums an der HTWK Leipzig – bisheriger Direktor Prof. Wolfgang Reinhold in den Ruhestand verabschiedet

    Am Mittwoch, dem 10. Juli 2019 wählten die Mitglieder des Forschungs- und Transferzentrums (FTZ) Leipzig e. V. an der HTWK Leipzig Prof. Tilo Heimbold einstimmig zum neuen wissenschaftlichen Direktor. Der Automatisierungsforscher ist Gründungsmitglied des FTZ Leipzig und war dort bereits von 2001 bis 2004 Projektkoordinator. Der bisherige wissenschaftliche Direktor Prof. Wolfgang Reinhold geht im Herbst 2019 in Rente und trat deshalb nicht erneut zur Wahl an.

    Tilo Heimbold: „Ich bedanke mich für das Vertrauen der FTZ-Mitglieder und freue mich auf die kommenden Jahre. Ich werde mein Bestes geben, den Erfolg meines Vorgängers und geschätzten Kollegen Wolfgang Reinhold fortzuführen.“ Erster Gratulant war Prof. Volker Slowik, der als Vorsitzender des FTZ-Kuratoriums die Wahl leitete.

    Ebenfalls einstimmig wurde Dirk Lippik als geschäftsführender Direktor im Amt bestätigt. Lippik ist Referent für Forschung an der HTWK Leipzig und steht dem FTZ seit mittlerweile zwölf Jahren vor. Er bedankte sich bei Prof. Wolfgang Reinhold für sein großes Engagement und die erfolgreiche Arbeit: „Wolfgang Reinhold führte die Geschicke des FTZ 18 Jahre lang – sechs Jahre lang als geschäftsführender Direktor und seitdem als wissenschaftlicher Direktor. In diesem Zeitraum hat sich das FTZ außerordentlich erfolgreich entwickelt. Die mittlerweile 67 Mitglieder und 53 wissenschaftlichen Mitarbeiter des FTZ werben regelmäßig 20 bis 25 Prozent der Drittmittel der HTWK Leipzig ein. Damit trägt Wolfgang Reinhold entscheidenden Anteil daran, dass sich das FTZ als Bindeglied zwischen Hochschule und Wirtschaft fest etablieren konnte.“

    Das Forschungs- und Transferzentrum der HTWK Leipzig verbindet seit 1997 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft mit dem wissenschaftlich-technischen Potenzial der Hochschule. Über 300 Forschungs- und Entwicklungsprojekte wurden seitdem von Wissenschaftlern der Hochschule am FTZ durchgeführt. Im Geschäftsjahr 2018 verzeichnete der gemeinnützige Verein mit rund 2,5 Millionen Euro Drittmitteleinnahmen einen neuen Umsatzrekord.

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    news-2358Wed, 19 Jun 2019 10:39:08 +0200Vom Forschungsprojekt zum Geschäftsfeldhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/vom-forschungsprojekt-zum-geschaeftsfeldForschungskooperationen zwischen Unternehmen und Hochschulen bringen die Wissenschaft voran, ermöglichen den Unternehmen aber auch, sich einen Innovationsvorsprung gegenüber Wettbewerbern zu erarbeiten. Die Kooperation von AviComp und HTWK Leipzig ist hierfür ein Beispiel.Kooperationsbeziehungen sind ein bisschen wie gute Freundschaften: Man lernt sich scheinbar zufällig kennen, findet Interesse an der Lebenswelt und den Fähigkeiten des anderen. Gemeinsame Erlebnisse schaffen Vertrauen und einen Mehrwert für beide Seiten. So war es auch zwischen der HTWK Leipzig und der AviComp Controls GmbH, deren heute enge Kooperationsbeziehung ihren Anfang mit einem studentischen Praktikum nahm.

    Verdichter und Turbinen

    AviComp ist eine weltweit agierende Firma mit Sitz in Leipzig, die sich auf die Automatisierung von industriellen Verdichter- und Turbinenanlagen spezialisiert hat. Dr. Rico Schulze, damals noch Elektrotechnik-Student an der HTWK Leipzig, schrieb nach dem Praktikum seine Diplomarbeit bei AviComp. Anschließend wurde er als frisch gebackener Absolvent übernommen. Seitdem betreute Schulze mehrere aufeinander aufbauende Forschungsprojekte, auch in Kooperation mit seiner Hochschule. Dabei entstanden in enger Zusammenarbeit Softwarekomponenten und Systeme, die eine Simulation der Anlagen und eine Zustandsbewertung von Verdichtern ermöglichen. Parallel dazu hat Rico Schulze seinen Doktor-Ingenieur gemacht. Mittlerweile leitet er die F&E-Abteilung von AviComp.

    „In der Automobilentwicklung ist es längst üblich, die Funktionsweise von komplexen Steuerungsvorgängen wie zum Beispiel der Bremsautomatik bereits vor dem Einbau ausgiebig zu testen und Extremsituationen zu simulieren. Dazu wird das Steuerungssystem an einen Prüfstand angeschlossen, in welchem das Fahrzeug virtuell nachgebildet ist“, erklärt Rico Schulze. „Gemeinsam mit der HTWK Leipzig haben wir diese sogenannte ‚Hardware-in-the-Loop‘-Simulation auch für rotierende Maschinen einsatzfähig gemacht.“ Gefördert wurden die Projekte über das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand des Bundeswirtschaftsministeriums. Mit den Ergebnissen kann AviComp die Steuerung eines Verdichters bereits testen, bevor dieser fertiggestellt ist – für den Kunden spart das Zeit und Geld, für AviComp kostbare Nerven und weite Dienstreisen. „Dieser technologische Vorsprung stellt für uns ein enorm wichtigen Wettbewerbsvorteil dar – und er hat sich bereits in lukrativen Aufträgen ausgezahlt“, so Schulze.

    Digitale Zwillinge für komplexe Anlagen

    Auch für die Fehlersuche in bestehenden Anlagen ergeben sich neue Möglichkeiten. Aktuell beschäftigen sich Hochschule und AviComp in einem gemeinsamen Projekt mit den Einsatzmöglichkeiten sogenannter „digitaler Zwillinge“. Das Konzept gliedert sich in den Themenkomplex Industrie 4.0 ein, wie Projektleiter Prof. Jens Jäkel erklärt: „Ein digitaler Zwilling ist eine virtuelle Kopie einer Maschine oder komplexen Anlage inklusive allem was dazu gehört. Er wird über den gesamten Lebenszyklus der Maschine oder Anlage anhand von Echtzeitdaten auf aktuellem Stand gehalten. Wenn Änderungen anstehen oder Probleme auftreten, können am digitalen Zwilling Lösungen erarbeitet werden, ohne Experimente im laufenden Betrieb zu riskieren.“

    Von den Ergebnissen profitieren beide Seiten

    Einen beträchtlichen Teil der Kosten für die gemeinsamen Forschungsprojekte muss AviComp selbst stemmen – für das mittelständische Unternehmen aber alles andere als ein Verlustgeschäft: „Wir wissen, dass wir in Forschung investieren müssen. Durch die Kooperation mit der HTWK Leipzig können wir uns das fördern lassen und haben gleichzeitig einen kompetenten Partner, der uns mit seinem methodischen Know-how ideal unterstützt“, so Schulze. Doch auch die Wissenschaft profitiert von der Kooperation: Rico Schulze hat, betreut von Prof. Hendrik Richter, im kooperativen Verfahren an der HTWK Leipzig und der Universität Magdeburg promoviert. Seine Dissertation steht frei zugänglich im Internet.

    Für seinen Doktor-Ingenieur hat sich Schulze mit einem sicherheitsrelevanten Aspekt beim Betrieb von Verdichtern beschäftigt: „Für Verdichter gibt es wichtige Betriebsgrenzen. So wie ein Flugzeug abstürzt, wenn es zu langsam fliegt, wird ein Verdichter geschädigt, wenn er dauerhaft zu langsam durchströmt wird. In meiner Arbeit habe ich gezeigt, wie solche Betriebsgrenzen durch Körperschallmessungen am Gehäuse von Verdichtern erkannt werden können. Darauf aufbauend habe ich einen Regelungsalgorithmus entworfen, der im kritischen Fall automatisch nachsteuert.“ Im Juni 2019 wurde Rico Schulze für seine Arbeit mit dem 1. Förderpreis des VDI-Bezirksvereins Leipzig ausgezeichnet.

    Bei AviComp wird Schulze in den nächsten Jahren nun daran arbeiten, die Ergebnisse seiner Dissertation in die Anwendung zu überführen – und natürlich auch weiterhin gemeinsam mit „seiner Hochschule“ weitere gemeinsame Forschungsprojekte in Angriff nehmen.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-2351Mon, 17 Jun 2019 13:09:33 +0200Mensch Maschine Moralhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/mensch-maschine-moralRund 160 Leipzigerinnen und Leipziger beim Wissenschaftskino zu künstlicher Intelligenz und Robotik mit Experten der HTWK Leipzig und des Max-Planck-Instituts für Mathematik in den Naturwissenschaften

    Bis zur 30-Grad-Marke kletterte das Thermometer am ersten Dienstag im Juni. Doch anstelle den Abend im Park oder am See zu verbringen, kamen rund 160 Leipzigerinnen und Leipziger zum Wissenschaftskino im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig. Dort lief kostenfrei der Science-Fiction-Film „Ex Machina“ des britischen Regisseurs Alex Garland. Im Anschluss beantworteten die Professoren Jens Jäkel und Detlef Riemer von der HTWK Leipzig sowie Professor Nihat Ay vom Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften (MPI-MIS) eine Stunde lang Fragen aus dem Publikum.

    In Garlands Filmdebüt steht der junge Programmierer Caleb (Domhnall Gleeson) im Mittelpunkt. Er arbeitet bei der marktbeherrschenden Suchmaschine „Bluebook“ und wird von dessen Gründer Nathan (Oscar Isaac) für eine Woche auf dessen abgelegenes Grundstück eingeladen. Hier führt ihm Nathan eine Künstliche Intelligenz in Form der attraktiven Roboterfrau Ava (Alicia Vikander) vor. Caleb soll ihre Intelligenz testen. Ava hat aber ein eigenes Bewusstsein entwickelt und fürchtet, nach dem Test zerstört zu werden. Der Programmierer versucht ihr zu helfen – und die Situation eskaliert.

    Nach der Vorführung erläuterte Nihat Ay zunächst, dass es in der Wissenschaft verschiedene Definitionen von „Intelligenz“ und erst recht von „künstlicher Intelligenz“ (KI) gebe. Dabei sorgte er für einige Lacher, als er auf den Unterschied zwischen schwacher und starker KI abhob: „Schwache Intelligenz begegnet uns jeden Tag.“ Er spielte damit auf adaptive Systeme wie Navigationsgeräte oder Suchmaschinen an, die wir bereits im Alltag nutzen. Starke Intelligenz, die wie Ava aus eigenem Antrieb handelt, gebe es noch nicht. Damit beantwortete er die dringlichste Frage aus dem Publikum: Ist die KI-Forschung annähernd so weit, wie in „Ex Machina“ dargestellt wird?

    Dem fügte Prof. Jens Jäkel erläuternd hinzu, dass derzeitige Roboter vor allem auf einzelne Aufgaben wie Staubsaugen, Übersetzen, Fußball oder Go spielen spezialisiert seien: „Es wird noch lange dauern, bis eine Künstliche Intelligenz mehrere dieser Fähigkeiten in sich vereinen kann“, so Jäkel. Auch brauche es noch viele Jahre intensiver Forschung, bis sich Roboter so geschmeidig wie Lebewesen bewegen können. Detlef Riemer gab in diesem Zusammenhang einen kurzen Einblick in den Forschungsstand zu künstlichen Muskeln. Fazit: Noch ziemlich am Anfang – einzelne Muskelstränge können schon nachgebaut werden, aber ein komplettes Muskel-Skelett-System ist noch nicht in Sicht. Ohnehin läge der aktuelle Fokus in der Robotik-Forschung nicht auf dem möglichst genauen Nachbau der Natur, sondern in der Übernahme ausgewählter Prinzipien.

    Aus dem Publikum kamen im Laufe der Diskussion mehrere Fragen zu ethischen Aspekten, beispielsweise auf den möglichen Missbrauch von KI zur Steuerung von Waffen oder zur Manipulation von Wahlen und Kaufverhalten. „Das Böse steckt immer im Menschen, nicht in der Technik“, positionierte sich Nihat Ay – und plädierte für eine breitere Diskussion innerhalb der Gesellschaft plus politische Regulierung auf internationaler Ebene.

    Mit dem Wissenschaftskino Leipzig haben die Leipziger Wissenschaftseinrichtungen in Kooperation mit dem Zeitgeschichtlichen Forum und dem Referat Wissenspolitik der Stadt eine Veranstaltungsreihe für Leipzig entwickelt, die zwei unterschiedliche Formate – Film und Diskussion – mit Wissenschaft verknüpft. Die Reihe geht 2019 ins fünfte Jahr. Das nächste Wissenschaftskino findet am 22. Oktober 2019 mit dem Film „Als wir träumten“ zum Thema Wende- und Nachwende-Zeit mit Experten der Universität Leipzig und des Zeitgeschichtlichen Forums statt. Selber Ort, selbe Zeit. Eintritt frei.

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    news-2346Thu, 13 Jun 2019 12:20:46 +0200Neue Parkhaustechnologien für smarte Städtehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/neue-parkhaustechnologien-fuer-smarte-staedteHTWK-Studierende erarbeiten Geschäftsmodell für neue Indoor-Lokalisierungs-Technologie

    In attraktiven Städten wie Leipzig wird es immer enger. Mehr Einwohner haben mehr Autos und brauchen dafür mehr Platz – zum Fahren und auch zum Parken. In Anbetracht der knappen Ressource Raum sind dabei Probleme vorprogrammiert. Im Projekt „Future Parking“ erarbeiten deshalb sechs sächsische Unternehmen, die TU Dresden und das Automobilzulieferernetzwerk Sachsen eine neue Parkhaustechnologie. Konkret wird eine funkbasierte Indoor-Lokalisierungs-Technologie entwickelt und erprobt, die zukünftig als Grundausstattung oder Aufrüstset eine intelligentere Steuerung von Parkhäusern ermöglichen soll. Dadurch sollen mehr Autos aus dem Straßenbild in den Parkhäusern verschwinden und auch der innerstädtische Verkehrsfluss gelenkt werden.

    An der HTWK Leipzig arbeiten fünf Studierende der Fakultät Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsingenieurwesen daran, das technische Projektteam auf die Vermarktungsphase vorzubereiten (Infos zum Projekt an der Fakultät). Angeleitet wird das studentische Team von Dr. Oliver Crönertz, Vertretungsprofessor für Betriebswirtschaftslehre. „Nur wenn technologische Erfindungen auch durch Organisationen in den Markt gebracht werden und Unternehmen damit Geld verdienen können, wird sich eine Lösung auch ‚in der Fläche‘ verbreiten. Anders herum brauchen innovative Lösungen nicht nur Marketing, sondern eben auch intelligente Erfindungen“, erklärt Crönertz. Zur Gewinnung von Marktinformationen interviewen die Studierenden ab Juni verschiedene Parkhausnutzer (Kurzzeit-, Langzeit-, Dauerparker), Praxisvertreter und Experten (Parkhausbetreiber und -ausstatter, andere Projekte, Stadtplaner, Automobilhersteller etc.). Daneben führen sie eine deutschlandweite Marktanalyse zur Parkhaussituation durch, indem sie alle öffentlichen Parkhäuser in Großstädten ab 100.000 Einwohnern erfassen, und untersuchen bereits vorhandene Navigationslösungen und Apps. Bis Ende September 2019 erarbeitet das Team auf dieser Grundlage passende Geschäftsmodelle.

    Für September ist die öffentliche Demonstration der Technologie im Parkhaus des Business & Innovation Centers in Leipzig-Plagwitz geplant.

    Die Entwicklung von Geschäftsmodellen wurde vom Leipziger Amt für Wirtschaftsförderung in Auftrag gegeben. Mit Förderungen dieser Art unterstützt Leipzig den Transfer von Forschungsergebnissen in vermarktungsfähige Innovationen.

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    FW_STUDIUMFW_FORSCHUNGFW > FakultaetHTWK > Hochschule > AktuellesHTWK > Forschen
    news-2323Wed, 29 May 2019 17:22:11 +0200Chance auf Sächsischen Transferpreis für zwei HTWK-Professorenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/chance-auf-saechsischen-transferpreis-fuer-zwei-htwk-professorenProf. Mathias Rudolph und Prof. Detlef Riemer nominiert – Preisverleihung am 19. Juni in DresdenFür ihren Beitrag zum Transferprozess von der Wissenschaft in die Anwendung wurden Messtechnik-Professor Mathias Rudolph vom Zwenkauer Unternehmen SDS Schwingungs Diagnose Systeme und Mechatronik-Professor Detlef Riemer vom Leipziger Gründerteam Recovics für den Sächsischen Transferpreis nominiert. Insgesamt wurden 21 Vorschläge aus ganz Sachsen eingereicht. Die Preisverleihung findet am 19. Juni im Rahmen der futureSAX-Innovationskonferenz in Dresden statt.

    Prof. Mathias Rudolph

    Mathias Rudolph, Professor für Industrielle Messtechnik an der HTWK Leipzig, hat als Projektleiter gemeinsam mit seinen wissenschaftlichen Mitarbeitern ein drahtloses und energieautarkes Diagnosesystem entwickelt, das den Verschleiß von Straßenbahngetrieben erkennt und daraus direkt eine Wartungsempfehlung ableitet. Dabei hat er mit mehreren Unternehmen aus und um Leipzig zusammengearbeitet.

    Für den Sächsischen Transferpreis wurde er vom Projektpartner SDS Schwingungs Diagnose GmbH aus Zwenkau vorgeschlagen. SDS-Geschäftsführer Johannes Köllner begründet den Vorschlag wie folgt: „Mit dem Projekt wird in besonderem Maße die regionale Wirksamkeit der angewandten Forschung sichtbar. Neben der Optimierung von Wartungsaktivitäten wird auch die Zuverlässigkeit der Straßenbahnflotte erhöht.“ Das trage wesentlich zu einer gesteigerten Attraktivität und Akzeptanz des öffentlichen Nahverkehrs bei. Gleichzeitig schaffe die Forschungskooperation für die SDS GmbH „einen bereichsübergreifenden Technologietransfer und damit einen hervorragenden Zugang zur Vielschichtigkeit der Digitalisierung“.

    Prof. Detlef Riemer

    Bereits während ihres Maschinenbau-Studiums haben Frank Schmidt, Michael Sanne und Robert Wedermann an einem Exoskelett für die Handtherapie geforscht. Nun arbeiten die drei Ingenieure daran, ihre Entwicklungen in die Praxis umzusetzen und unter dem Namen Recovics ein Start-up zu gründen. Ihr Professor Detlef Riemer unterstützt sie bei diesem Transfer von der Hochschule in die Praxis – und wurde dafür vom Gründerteam Recovics für den Transferpreis nominiert.

    „Professor Detlef Riemer steht uns in der Projekt- und Vorhabenentwicklung auf vielfältige Art und Weise zur Seite. So stellt er all sein Fachwissen sowie seine Labore, Gerätschaften und Technik bereit“, erklärt Frank Schmidt von Recovics. Riemer habe die drei Ingenieure außerdem in die Hochschulstrukturen integriert und bei der Einwerbung eines Gründerstipendiums unterstützt, sodass sie ihren Lebensunterhalt sicherstellen und sich für ihr Vorhaben vernetzen konnten.

    Über den sächsischen Transferpreis

    Der Sächsische Transferpreis von der Initiative futureSAX ehrt Geberinnen und Geber von Wissen und Technologie, die in besonderer Weise zum Gelingen eines Transferprozesses von der Wissen-schaft in die Wirtschaft beigetragen haben und somit die Innovationskraft des sächsischen Mittel-stands stärken. Die zehnköpfige Jury besteht aus Vertreterinnen und Vertretern sächsischer Wissenschaftseinrichtungen, Unternehmen und Ministerien.

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    news-2309Tue, 28 May 2019 10:35:31 +0200Wissenschaftskino: Mensch Maschine Moralhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wissenschaftskino-mensch-maschine-moral4. Juni 2019, 19 Uhr: Spielfilm zu künstlicher Intelligenz und Robotik als deus EX MACHINA, anschließend Diskussion mit Experten von HTWK Leipzig und Max-Planck-Institut für Mathematik

    Sind Roboter irgendwann den Menschen überlegen? Wird künstliche Intelligenz zu einer übermächtigen Maschine, einem deus ex machina? Das Filmdebüt des britischen Regisseurs Alex Garland von 2015 setzt sich mit diesem Gedankenspiel auseinander. Gezeigt wird der Film im Rahmen des Wissenschaftskinos Leipzig am 4. Juni 2019 um 19 Uhr im Zeitgeschichtlichen Forum. Nach der Vorführung diskutieren die Professoren Jens Jäkel und Detlef Riemer von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) sowie Professor Nihat Ay vom Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften (MPI-MIS) mit dem Publikum über die Chancen und Grenzen der Forschung zu künstlicher Intelligenz und Robotik. Beginn: 19 Uhr, Eintritt frei.

    Der Science-Fiction-Film beginnt damit, dass ein junger Programmierer auf das abgelegene Anwesen des Firmengründers der marktbeherrschenden Internet-Suchmaschine „Bluebook“ eingeladen wird. Dort soll er die Intelligenz des humanoiden Roboters Ava testen. Die Roboterfrau hat bereits ein eigenes Bewusstsein entwickelt und fürchtet, nach dem Test zerstört zu werden. Der Programmierer versucht zu helfen – und der Thriller nimmt seinen Lauf. Im Anschluss an die Filmvorführung diskutieren Experten der HTWK Leipzig und des MPI-MIS aus wissenschaftlicher Perspektive die filmische Darstellung von Robotik und künstlicher Intelligenz und stehen für Fragen aus dem Publikum offen.

    Auf dem Podium sitzen:

    • Nihat Ay ist Leiter der Forschungsgruppe „Informationstheorie kognitiver Systeme” am MPI-MIS und Honorarprofessor an der Universität Leipzig. Parallel hat er eine Professur am Santa Fe Institute New Mexico, USA, inne. Nihat Ay arbeitet an mathematischen Theorien des Lernens in neuronalen Netzwerken und kognitiven Systemen. Ein Augenmerk liegt auf der Erforschung sogenannter verkörperter künstlicher Intelligenz, die insbesondere das Zusammenspiel von Gehirn, Körper und Umgebung untersucht. -
    • Jens Jäkel ist Professor für Systemtheorie und Mechatronik an der HTWK Leipzig und Dekan der Fakultät Ingenieurwissenschaften. Er forscht zu maschinellen Lernverfahren und ihrer Anwendung in der Robotik und Bildverarbeitung.
    • Detlef Riemer ist Professor für Mechatronik und Steuerungstechnik an der HTWK Leipzig. Er beschäftigt sich mit den Anwendungsmöglichkeiten von Robotik in verschieden Bereichen, von der Automobilfertigung bis hin zur Medizintechnik. Daneben setzt er sich mit möglichen Roboterentwicklungen und humanistisch-philosophischen Fragestellungen der Roboterzukunft auseinander.

    Mit dem Wissenschaftskino Leipzig haben die Leipziger Wissenschaftseinrichtungen in Kooperation mit dem Zeitgeschichtlichen Forum und dem Referat Wissenspolitik der Stadt eine für Leipzig Veranstaltungsreihe entwickelt, die zwei unterschiedliche Formate – Film und Diskussion – mit Wissenschaft verknüpft. Die Reihe geht 2019 ins fünfte Jahr. Das nächste Wissenschaftskino findet am 22. Oktober 2019 mit dem Film „Als wir träumten“ zum Thema Wende- und Nachwende-Zeit mit Experten der Universität Leipzig und des Zeitgeschichtlichen Forums statt. Selber Ort, selbe Zeit. Eintritt frei.

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    news-2307Tue, 28 May 2019 08:46:43 +0200Sachsen im Zeichen der Mischwasserbehandlunghttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/sachsen-im-zeichen-der-mischwasserbehandlungAm 17. Mai 2019 fand an der HTWK Leipzig das Leipziger Kolloquium zu Wasserwirtschaft, Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft stattDa bei einem Niederschlag nicht das gesamte Regenwasser sofort zur Kläranlage geleitet werden kann, ist es notwendig, einen Teil des anfallenden Mischwassers in Becken zu speichern bzw. vor der Einleitung in ein Gewässer zu behandeln. Die richtige Bemessung entscheidet hier in den nächsten Jahren über Investitionen in mehrstelliger Millionenhöhe allein in Sachsen.

    Aufgrund der vielfältigen Entwicklungen im Bereich der Mischwasserbehandlung – sowohl bezogen auf Berechnungsmethoden als auch Bemessungsregeln, beispielsweise in der Regenwasserbehandlung – stand das Kolloquium in diesem Jahr unter der Überschrift „Herausforderungen bei der Umsetzung der Mischwasserbehandlung“.

    Namhafte Referenten

    Besonders freute sich Gastgeber Prof. Hubertus Milke über die namhaften Referenten sowohl aus Forschung als auch Wirtschaft sowie aus ganz Deutschland, die für die Tagung gewonnen werden konnten. So eröffnete Prof. Hansjörg Brombach von der Umwelt- und Fluid-Technik Bad Mergentheim mit einem interessanten Vortrag zu geschichtlichen Entwicklungen und aktuellen Zahlen der Regenwasserbehandlung in Deutschland. Uwe Schuster von der Landesdirektion Sachsen betrachtete anschließend im Speziellen die Umsetzung der Regenwasserbehandlung in Sachsen und Prof. Mathias Uhl von der FH Münster gab einen Blick in die Zukunft auf die mit Spannung erwartete neue Bemessungsnorm DWA-A102.

    Diese und andere interessante Vorträge lockten über 130 Teilnehmer in den Geutebrückbau. Die Pausen zwischen den thematisch gebündelten Blöcken gaben ausreichend Zeit zur Stärkung und Diskussion, so dass auch noch zum Ende der Veranstaltung am Freitagnachmittag der Raum gut gefüllt war.

    Das Institut für Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft (IWS) organisierte das Kolloquium bereits zum vierten Mal.

    Text: Helene Böhme

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    news-2292Fri, 24 May 2019 08:49:00 +0200Neuer Drittmittelrekord an der HTWK Leipzighttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/neuer-drittmittelrekord-an-der-htwk-leipzigHTWK Leipzig warb 2018 mehr als 12 Millionen Euro zusätzliche Mittel für Forschung, Lehrverbesserung und Internationalisierung einAn der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) wurden 2018 mehr Drittmittel als je zuvor eingeworben: 12,1 Millionen Euro. Im Vergleich zu 2017 (10,3 Millionen Euro) sind es fast 2 Millionen Euro mehr, die die Hochschule von Bund, Land, Wirtschaft und EU zusätzlich einwerben konnte. Damit gelang es der HTWK Leipzig, ihr jährliches Budget um beinahe ein Drittel zu erhöhen. Insgesamt wurden daraus mehr als 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finanziert, die in zahlreichen Forschungsvorhaben sowie in Projekten zur Verbesserung der Studienbedingungen und zur Internationalisierung tätig sind. 

    Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange: „Unsere Hochschulen für Angewandte Wissenschaften bilden in den Regionen nicht nur die dringend benötigten Fachkräfte in verschiedensten Bereichen aus, sondern haben in den letzten Jahren ihre große Forschungsstärke unter Beweis gestellt. Oft übernehmen sie als forschende Dienstleister in Sachsen eine Ersatzfunktion für fehlende Forschungsabteilungen der kleinen und mittelständischen Unternehmen. Der neue Drittmittelrekord der HTWK Leipzig belegt die Leistungsstärke der Hochschule und unterstreicht ihre Bedeutung für die Region Leipzig. Mein Dank gilt dem enormen Engagement der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.“

    Prof. Gesine Grande, Rektorin der HTWK Leipzig: „Die Höhe der Drittmittel – 12,1 Millionen Euro – steht für einen großen Erfolg, den viele engagierte Wissenschaftler und Mitarbeiter der Hochschule ermöglicht haben. Dieser Erfolg basiert auch auf unserer Nachwuchsförderung ebenso wie auf unseren vielfältigen Kooperationen mit der Wirtschaft und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen. Wir sind eine zentrale Innovationskraft für die Region.“

    Die Drittmittel wurden 2018 überwiegend aus Bundesmitteln (34 Prozent) eingeworben, 23 Prozent stammen aus Förderprogrammen der Europäischen Union, 16 Prozent aus der Wirtschaft sowie 12 Prozent vom Freistaat Sachsen. So wurden beispielsweise aus Bundesmitteln mehrere Vorhaben zur Entwicklung des neuen Verbundwerkstoffs Carbonbeton im Rahmen des mehrfach ausgezeichneten Forschungskonsortiums „C³ – Carbon Concrete Composite“ gefördert. Diese besonders langlebige und CO₂-sparende Weiterentwicklung von Beton soll dank enger Zusammenarbeit mit zahlreichen Unternehmen der Bauindustrie innerhalb weniger Jahre marktreif werden.

    Aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds werden an der HTWK Leipzig aktuell 13 Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler mit einem Promotionsstipendium sowie zwei Nachwuchsforschergruppen ermöglicht – eine zur Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und eine zum Demografie- und Strukturwandel. Darüber hinaus werden aus europäischen Mitteln über die HTWK Leipzig Bildungs- und E-Learning-Projekte in Ländern wie Jordanien, Usbekistan und Irak unterstützt. Die Wirtschaftsmittel verteilen sich auf viele kleinere Projekte und Forschungsaufträge in Zusammenarbeit mit Unternehmen der Region.

    Zusätzliche Mittel des Freistaats Sachsen nutzte die Hochschule unter anderem, um berufsorientierte Zusatzkurse für Studierende anzubieten. Diese Kurse in der vorlesungsfreien Zeit sind ein Vorteil für den Berufseinstieg und nützen auch dem späteren Arbeitgeber. So können die Studierenden beispielsweise ein Schweißtechnikpraktikum absolvieren, sich auf die Zertifizierung als Datenschutzbeauftragte vorbereiten oder zertifizierte Kurse im Projektmanagement belegen.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    HTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵FAS - NACHRICHTEN - ALLGEMEINHTWK > ForschenHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
    news-2288Thu, 23 May 2019 09:58:11 +0200Auszeichnung für sächsische Robotik-Forschunghttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/auszeichnung-fuer-saechsische-robotik-forschungDr. Florian Müller erhält den mit 5.000 Euro dotierten Richard-Hartmann-Preis für kooperative Promotion an der HTWK Leipzig und der TU Chemnitz

    Für seine an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) verfasste Dissertation zur Mensch-Roboter-Interaktion wurde Dr. Florian Müller mit dem Richard-Hartmann-Preis des Industrievereins Sachsen 1828 e. V. ausgezeichnet. Verliehen wurde die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung am 7. Mai 2019 im Rahmen des „Tags der Industrie und Wissenschaft“ in Chemnitz.

    In seiner Doktorarbeit „Assistierende virtuelle Kraftfelder bei handgeführten Robotern“ beschreibt Müller, wie Industrieroboter Menschen bei schweren Tätigkeiten unterstützen können, indem sie die vom Menschen eingesetzte Kraft verstärken und durch virtuelle Kraftfelder in geeignete Bahnen lenken. Dadurch lassen sich die enorme Kraft und Ausdauer von Robotern mit der Flexibilität und Intelligenz des Menschen sinnvoll kombinieren. „Ziel meiner Forschung war, die Bedienung solcher Roboter für den Nutzer zu vereinfachen und intuitiver zu gestalten. Zu diesem Zweck habe ich eine Robotersteuerung entwickelt, welche den Menschen unterstützt und seine Bewegungen auf eine geeignete Bahn lenkt“, sagt Florian Müller, und erklärt weiter: „Der Roboterarm trägt die Hauptlast, muss aber vom Nutzer im Raum geführt werden. Innerhalb einer vorgegeben Bahn erleichtert der Roboter die Bewegung, möchte der Nutzer den Arm darüber hinausführen, wird eine Gegenkraft erzeugt.“ In zwei Nutzerstudien konnte Müller nachweisen: Die von ihm entwickelte Steuerung reduziert die Fehleranzahl der Probanden im Schnitt um die Hälfte und hat positiven Einfluss auf die Arbeitsbelastung der Arbeiter.

    Florian Müller studierte Elektro- und Informationstechnik an der HTWK Leipzig. Im Anschluss forschte er in verschiedenen Forschungsprojekten unter der Leitung von HTWK-Professor Jens Jäkel zur Mensch-Roboter-Interaktion und kooperierte dabei eng mit Unternehmen wie dem BMW-Werk-Leipzig und dem Maschinenbau-Unternehmen Continental Trebbin. In diesem Umfeld erarbeitete er die Grundlage zu seiner Promotion zum Doktor-Ingenieur in Kooperation mit der Technischen Universität Chemnitz. Seit Anfang 2018 ist er dort am Lehrstuhl seiner Doktormutter Prof. Ulrike Thomas tätig.

    „Da die sächsische Wirtschaft stark industriell geprägt ist, haben Technologien wie die Mensch-Roboter-Kooperation, welche die Flexibilität erhöhen und die Werker entlasten, einen bedeutenden Einfluss auf den Wirtschaftsstandort“, so Prof. Ulrike Thomas in ihrer Laudatio bei der Preisverleihung in Chemnitz. Die Dissertation von Florian Müller trage somit zu einem zukunftsorientierten Wachstumsmarkt bei.

    Der Industrieverein Sachsen 1828 e. V. verleiht jährlich den mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis „Richard Hartmann“. Prämiert wird stets eine Arbeit mit herausragenden industrienahen wissenschaftlichen, technischen und betriebswirtschaftlichen Ergebnissen mit einem hohen Neuheitsgrad und einer deutlich positiven Wirkung bezüglich der Stärkung der sächsischen Wirtschaft. Richard Hartmann war Begründer der größten sächsischen Maschinenfabrik in Chemnitz.

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    news-2189Thu, 25 Apr 2019 11:04:34 +0200Das Elektroauto als dezentraler Energieerzeugerhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/das-elektroauto-als-dezentraler-energieerzeugerHTWK-Ingenieure wollen Elektroautos beim Laden intelligent ins Stromnetz einbinden und so zur Netzstabilität beitragen. Der erste Testeinsatz soll 2020 in Finnlands Hauptstadt Helsinki stattfinden.

    Nicht mehr als 1,5 Grad Celsius soll es bis zum Jahr 2100 wärmer werden. Das ist eines der Ziele des Pariser Klimaabkommens. Um es zu erreichen, muss sich unsere Energieversorgung schnell verändern. Mehr erneuerbare Energien allein reichen nicht – denn der sogenannte grüne Strom muss nicht nur von Wind, Wasser und Sonne erzeugt, sondern auch flexibel gespeichert und transportiert werden. Aktuell ist unser Stromnetz dafür nicht ausgelegt. Deshalb muss das Stromnetz intelligenter und dezentraler werden, muss lernen, sich selbst zu steuern – ein bisschen wie das Internet. „Smart Grid“ ist der Begriff, den Fachleute für diese Vision verwenden.

    Die Energiewende braucht ein modernes Stromnetz

    „Wenn wir unsere Energieerzeugung zunehmend auf wetterabhängige Erzeuger wie Wind und Wasser umstellen, müssen wir an sonnigen, windigen Tagen überschüssige Energie speichern und flexibel nachts ins Netz zurückeinspeisen. Elektroautos können zu einem wichtigen Baustein dieses Systems werden“, ist Professor Andreas Pretschner vom Kompetenzzentrum für Elektromobilität und Ladeinfrastruktur an der HTWK Leipzig überzeugt. Das kann zum Beispiel heißen, dass das Auto selbst entscheidet, wann es lädt – nämlich wenn besonders viel Energie zur Verfügung steht. Oder sogar, dass das Auto mit seiner Batterie selbst zum dezentralen, flexiblen Energiespeicher wird, der bei Bedarf Strom ins Netz einspeist oder zur Netzstabilität beitragt. „Attraktiv ist das für Autobesitzer freilich nur dann, wenn die Bereitstellung des eigenen Fahrzeugs als Energiespeicher dem einzelnen keinen größeren Aufwand bereitet und wenn es sich finanziell rechnet“, so Pretschner.

    „Das Elektroauto ist ein wichtiger Baustein für das Energienetz der Zukunft“

    Prof. Andreas Pretschner

    Im Projekt EVALIA arbeitet Pretschner gemeinsam mit mehreren Forschungseinrichtungen und Firmen aus Deutschland und Finnland an der praktischen Umsetzung dieser Vision. Dabei soll die Elektromobilität mithilfe eines intelligenten Lademodells, dem „Smart Charging“, in das Energienetz eingebunden werden. Eine Umrüstung der Elektroautos ist nicht nötig – die Innovation soll in den Ladesäulen stecken, die die Kommunikation mit dem Stromnetz übernehmen.

    Viele Partner, ein Ziel

    Marco Ulbricht entwickelt als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HTWK Leipzig seit Sommer 2018 die Software für die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Ladesäule sowie zwischen Ladesäule und Energieversorger. Zu Testzwecken nutzt er im Labor an der HTWK Leipzig Simulationen. „Das deutsche Stromnetz ist aktuell noch nicht so intelligent, dass wir unser System hier testen können“, so Ulbricht.

    Die Hardware-Entwicklung übernehmen Ebee Smart Technologies aus Berlin sowie die finnischen Unternehmen ENSTO und Parking Energy. Die elektromagnetische Verträglichkeit der Komponenten wird im EMV-Labor der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) getestet. Das Leipziger Unternehmen Energy2Market wiederum befasst sich mit verschiedenen Geschäftsmodellen und Vergütungsoptionen, die die Teilnahme am Smart Grid für Elektromobilisten, Parkhausbetreiber und Immobilienbesitzer finanziell attraktiv machen soll.

    Realllabor in Finnland

    In einem Wohnquartier im Helsinkier Stadtteil Kulosaari soll Mitte 2020 in einer Art Reallabor ein Testnetz entstehen, das Elektroautos, Wohngebäude und Smart Grid miteinander verbindet. „In Finnland ist die Elektromobilität schon viel weiter verbreitet als hier. Auch das Stromnetz ist deutlich besser auf erneuerbare Energien eingestellt“, erklärt Marco Ulbricht. Funktioniert das Smart Charging in Finnland, kann es perspektivisch auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern eingesetzt werden.

    Das Projekt EVALIA ist für das Kompetenzzentrum für Elektromobilität und Ladeinfrastruktur an der HTWK Leipzig eines der ersten Resultate des 2018 im Rahmen des Hochschulverbunds Saxony⁵ gestarteten Transferlabors „Vernetzte Mobilität“. Die sächsischen Hochschulen haben sich das Ziel gesetzt, ihr Wissen und ihre Kompetenzen besser zu vernetzen, um gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft Lösungen für die Mobilität der Zukunft zu entwickeln.

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    news-2186Tue, 23 Apr 2019 09:31:02 +0200Agenda-Setting zur Bundestagswahl bei ARD und ZDF https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/agenda-setting-zur-bundestagswahl-bei-ard-und-zdfMedienwissenschaftler der HTWK Leipzig untersuchten Themenverteilung von politischen Fernsehsendungen im Wahlsommer 2017

    Nach der Bundestagswahl 2017 gerieten die öffentlich-rechtlichen Sender stark in die Kritik. „Themensetzung von rechts“ kritisierten Kommentatoren und Kommentatorinnen über die Gewichtung in den politischen Sendungen, insbesondere im TV-Duell Merkel/Schulz. Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, ging mit den Polit-Talkshows von ARD und ZDF noch härter ins Gericht. Durch ihre einseitige Fokussierung auf Themen wie „Flüchtlinge“ und „Islam“ hätten die Sender dazu beigetragen, „die AfD bundestagsfähig zu machen“. Ist dieser Vorwurf von Agenda-Setting berechtigt? Welchen Raum nahm das Thema Migration vor der Bundestagswahl tatsächlich ein?

    Fakten zur Versachlichung der Debatte

    Die Medienwissenschaftler Prof. Marc Liesching und Prof. Gabriele Hooffacker von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) haben in einer unabhängigen Studie nun erstmals eine Kategorisierung aller Erstsendeminuten der politischen Fernsehbeiträge von ARD und ZDF im Monat vor der Bundestagswahl 2017 vorgenommen. Ein Befund der Studie: Über alle 56 untersuchten Sendungen hinweg zeigt sich eine vielfältige Themenpräsenz mit weitgehend ausgeglichener Gewichtung. Dabei rangiert der Themenkomplex „Migration“ mit knapp 12 Prozent der Sendeminuten hinter „Arbeit/Familie/Soziales“ (15 Prozent) und nur knapp vor „Außenpolitik“ (11 Prozent). Die restlichen Sendeminuten verteilen sich auf weitere elf Sachgebiete, darunter beispielsweise „Umwelt“, „Bildung/Digitalisierung“ oder „Steuer/Finanzen“.

    Dementgegen war „Migration“ das Thema Nummer eins in den fünf meistgesehenen politischen Sendungen vor der Bundestagswahl, über ein Fünftel der Sendezeit kreiste um diesen Sachverhalt. Beim TV-Duell Merkel/Schulz, der Sendung mit den höchsten Einschaltquoten, fokussierten sogar 34 Prozent der Sendezeit das Thema „Migration“, weitere 20 Prozent handelten von „Außenpolitik“. Mit niedrigeren Anteilen schließen sich die nahezu gleich gewichteten Themen „Umwelt“ (9 Prozent), „Innere Sicherheit“ (7 Prozent) und „Arbeit/Familie/Soziales“ (7 Prozent) an.

    Die detaillierten Ergebnisse der Studie erlauben eigene Auswertungen, beispielsweise nach Einschaltquoten oder nach Sendeformaten. Um das Bild für die Leser abzurunden, haben die beiden Wissenschaftler mehrere Journalisten zu den Abläufen und dem journalistischen Selbstverständnis ihrer Redaktion befragt. Zusätzlich führten Medienstudierende der HTWK Leipzig eine qualitative Analyse durch, bei der die Neutralität der Fragen von Fernsehmoderatoren an Politikerinnen und Politikern im Fokus stand. „Bisher wurde in den Debatten viel mit ‚gefühlten‘ Fakten und Häufigkeiten gearbeitet“, so Medientheorie-Professor Marc Liesching, „wir wollen die Debatten auf ein sichereres Fundament stellen – sodass nun über die Interpretation der Zahlen und auch über methodische Fragen ihres Zustandekommens sachlich fundiert diskutiert werden kann.“

    „Agenda-Setting“ und „Framing“ als Begleiter des Journalismus

    Liesching und Hooffacker stellen ihre Forschungsergebnisse in den Kontext der Debatten um „Agenda-Setting“ und „Framing“. Die Ausgangsthese: Eine häufige Themensetzung („Agenda-Setting“) kann die Wahrnehmung der Zuschauer beeinflussen. Ebenso kann die Rahmung (das „Framing“) des Themas „Migration“, beispielsweise mit dem Thema „Kriminalität“, Verknüpfungen in den Köpfen des Fernsehpublikums erzeugen und festigen. Eine mögliche Erklärung für die unzutreffende Wahrnehmung der Themenverteilung kann zudem der Hostile-Media-Effekt liefern, wonach Personen mit einer gefestigten Meinung eine ausgewogene Berichterstattung als verzerrend erleben. „Die qualitativen Befragungen haben gezeigt, dass die allgemein anerkannten journalistischen Qualitätsstandards wie Aktualität, Neutralität und Meinungsvielfalt in allen untersuchten Redaktionen eine wichtige Rolle spielen“, fasst Journalistik-Professorin Gabriele Hooffacker zusammen. „Zudem konnten die TV-Redakteure Effekte wie den Hostile-Media-Effekt aus der Praxis bestätigen.“

    Die Studie „Agenda-Setting bei ARD und ZDF? Analyse politischer Sendungen vor der Bundestagswahl 2017“ wurde von der Otto Brenner Stiftung gefördert und erschien am 23. April 2019 als OBS-Arbeitspapier 35.
    Online lesen

    Das Arbeitspapier wird im Rahmen der „Münchener Mediengespräche“ am 26. April 2019 im Bayernforum der Friedrich-Ebert-Stiftung (Herzog-Wilhelm-Straße 1, 80331 München) vorgestellt. Eintritt frei.

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    news-2162Thu, 18 Apr 2019 14:29:00 +0200Dem Starkregen trotzenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/dem-starkregen-trotzenDas Institut für Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft der HTWK Leipzig erarbeitet gemeinsam mit der Stadt und den Wasserwerken neue Ansätze zum Umgang mit extremen Niederschlägen in Leipzig

    Klimaforscher warnen, dass es in Zukunft immer häufiger Sommer mit Dauer- und Starkregen geben wird. Auch in Leipzig nehmen Extrem-Niederschläge zu – sogar so sehr, dass dadurch die Bemessungsregeln für die Kanalisation überschritten werden. Die Stadt Leipzig und die Leipziger Wasserwerke riefen deshalb Anfang 2017 das Projekt „KAWI-L – Kommunale Anpassungsstrategie für wassersensible Infrastrukturen in Leipzig“ ins Leben, um die Auswirkungen von Starkregen-Ereignissen zu untersuchen. Teil des Projektes ist die wissenschaftliche Begleitung durch das Institut für Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft (IWS) der HTWK Leipzig.

    Ganzheitliche Ansätze

    Die Forscherinnen und Forscher des IWS führen Untersuchungen und Berechnungen von Fließwegen im Stadtgebiet, von verschiedenen Regenszenarien mit variierenden Regenmengen und -zeiten sowie zum Ablaufverhalten über die Kanalisation durch. In Zusammenarbeit mit dem Verkehrs- und Tiefbauamt, dem Amt für Umweltschutz und den Wasserwerken entwickeln sie ganzheitliche Ansätze für den Umgang mit extremen Niederschlägen. Auch Erfahrungen aus früheren Regenereignissen sowie aktuelle Luftbilder zur Versiegelung von Flächen sowie andere relevante Parameter fließen in die Betrachtungen mit ein.

    „Starkregen, wie sie in den letzten Jahren wieder häufiger auftreten, wurden in der Vergangenheit nur unzureichend bei der Stadtplanung berücksichtigt. Das zeigt sich beispielsweise, wenn Tiefgarageneinfahrten an Fließwegen liegen oder Zugänge in Geschäften und Wohnungen barrierefrei und damit ebenerdig zum Gehweg angelegt wurden“, erzählt Prof. Hubertus Milke, wissenschaftlicher Direktor des IWS.

    Forschung für die Leipziger Stadtplanung

    „Ziel ist es, langfristig ein neues Arbeitsinstrument für die Stadtplanung und -gestaltung sowie für den Kanalbetrieb zu entwickeln“, sagt die Leiterin des Amts für Umweltschutz, Angelika Freifrau von Fritsch, und unterstreicht: „Bei der Planung neuer Quartiere oder Erschließungsmaßnahmen berücksichtigt die Stadt Leipzig schon heute Aspekte des naturnahen Regenwassermanagements – zum Beispiel im Rahmen der Gründachstrategie. Auch die Wasserwerke setzen schon heute auf eine intelligente Stauraumbewirtschaftung im Kanal.“

    Für den Umgang mit zunehmend heftigen und kleinräumigen Regenereignissen stellt die klassische Ableitung über die Kanalisation nicht die alleinige Lösung dar, betont der Technische Geschäftsführer der Wasserwerke, Dr. Ulrich Meyer. Die Leipziger Kanalisation sei wie in der Abwasserbranche üblich für die Ableitung von „normalen“ Regenereignissen ausgelegt. „Die Kanalisation darüber hinaus aber flächendeckend auf die selten und zumeist lokal begrenzten Starkregen auszulegen, wäre aufgrund des Platzmangels im Untergrund schwer umsetzbar und zudem wirtschaftlich nicht vertretbar. Die Kanäle wären dann für den Normalbetrieb viel zu groß“, sagt er. Daher müsse das Niederschlagswasser mithilfe von anderen Maßnahmen bewirtschaftet, das heißt schadfrei zwischengespeichert oder abgeleitet werden.

    Mithilfe von KAWI-L erwarten sich die Projektpartner Erkenntnisse, wo bauliche Maßnahmen im Stadtgebiet sinnvoll wären. Bis Mitte des Jahres ist mit konkreten planungsrelevanten Ergebnissen zu rechnen. Dann sollen die aufwendigen Berechnungen und Simulationen abgeschlossen sein.

    Das IWS der HTWK Leipzig ist Mitglied im 2018 gestarteten Co-Creation Lab „Versorgungs­infrastruktur“ des Transfer­verbunds Saxony⁵ der fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. An das Co-Creation Lab können sich Akteure aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft wenden, um konkrete Problemstellungen in den Bereichen Wasser-, Energie- und Wärmeversorgung gemeinsam mit Wissenschaftlern der sächsischen Hochschulen zu lösen.

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    news-2181Wed, 17 Apr 2019 11:09:28 +0200Künstliche Intelligenz: Lernen von der Naturhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/kuenstliche-intelligenz-lernen-von-der-naturEvoStar: Internationale Informatik-Konferenz zu „Evolutionary Computing“ vom 24. bis 26. April in Leipzig

    Die Natur hat Millionen verschiedener Tiere und Pflanzen hervorgebracht, die optimal auf ihre jeweiligen Lebensreiche abgestimmt sind. Die Methode der Natur: Evolution, also Optimierung durch natürliche Auslese und Selektion. Dasselbe Prinzip benutzen auch Informatiker auf der ganzen Welt, um Künstliche Intelligenz (KI) zu entwickeln. Vom 24. bis 26. April 2019 treffen sich mehr als 140 internationale Experten für „Evolutionary Compution“ an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) zur Konferenz EvoStar 2019.

    „Die wesentlichen Fortschritte der KI-Forschung wurden zuletzt im Bereich der Neuronalen Netzwerke erzielt. Mittlerweile zeigen sich jedoch gewisse Grenzen der Leistungsfähigkeit dieses Ansatzes. Viele Wissenschaftler hoffen, dass die Zusammenführung von Techniken aus den Neuronalen Netzwerken mit Methoden des Evolutionary Compution zu einem weiteren Innovationsschub führen wird“, erklärt Hendrik Richter, Professor für Regelungstechnik an der HTWK Leipzig und Gastgeber der Tagung.

    Im Plenarvortrag zur Eröffnung der Tagung setzt sich Prof. Risto Miikkulainen von der Universität Texas, USA, genau mit dieser Fragestellung auseinander. Konferenz-Gastgeber Hendrik Richter ist deshalb überzeugt: „Das Thema der Konferenz ist nicht nur in wissenschaftlicher Hinsicht spannend, sondern es beschäftigt sich mit einer Zukunftstechnologie, die unser Lebensumfeld mitgestalten wird.“

    Die EvoStar ist unterteilt in vier Teil-Konferenzen zu den folgenden Themen: Genetische Programmierung (Genetic Programming), Anwendungen (Applications of Evolutionary Computation), Kombinatorische Optimierung (Evolutionary Computation in Combinatorial Optimisation) sowie Musik, Sound, Kunst und Design (Computational Intelligence in Music, Sound, Art and Design). Während es in den ersten drei Mini-Konferenzen vorrangig um neue Algorithmen und Methoden geht, stehen bei der Teil-Konferenz zu Musik und Kunst auch spielerische Themen eine Rolle. So gibt es beispielsweise Beiträge über einen Kochrezepte-Generator, über künstliche Kreativität bei der Gestaltung von Emojis und über computergenerierte Musik.

    Die EvoStar findet seit etwa 20 Jahren einmal jährlich in Europa statt und wechselt üblicherweise zwischen Nord- und Südeuropa. Leipzig ist in diesem Jahr Gastgeber. In den letzten Jahren fand die Konferenz in Parma (Italien), Amsterdam (Niederlande), Porto (Portugal) und Kopenhagen (Dänemark) statt.

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    news-2139Wed, 03 Apr 2019 08:30:00 +0200Post vom Jobcenter: Zwischen Schwerverständlichkeit und Verständnislosigkeithttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/post-vom-jobcenter-zwischen-schwerverstaendlichkeit-und-verstaendnislosigkeitLeipziger Sozialwissenschaftlerin promovierte zur Verständlichkeit von Hartz-IV-Bescheiden

    Am Sozialgericht stapeln sich derzeit knapp 180.000 Widersprüche und fast ebenso viele Klagen gegen Hartz-IV-Bescheide. Mehr als ein Drittel der Bescheide ist tatsächlich fehlerhaft – die restlichen beruhen auf Missverständnissen. Die Ursachen dieser Verständigungsbarrieren zwischen Jobcenter und Arbeitslosen untersuchte Ulrike Leistner in ihrer Doktorarbeit. Betreut wurde die Sozialwissenschaftlerin an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) in einem kooperativen Verfahren mit der Technischen Universität Dresden.

    Insgesamt analysierte Ulrike Leistner knapp 20 Beratungsgespräche und befragte über 200 Sozialarbeiter in Erwerbslosenberatungsstellen, also unabhängigen Anlaufstellen, in denen Arbeitslose zu ihren Jobcenter-Schreiben beraten werden. Dabei fand sie heraus: Eine Hauptursache für die Verständigungsprobleme ist tatsächlich das komplizierte Amtsdeutsch sowie die hochkomplexe Rechtslage. Darüber hinaus ist es aber auch die Logik einer Behörde, die vielen Erwerbslosen unverständlich ist. Dazu kommt als große Barriere, dass viele Erwerbslose generell an der Aufrichtigkeit und dem Wohlwollen des Jobcenters zweifeln.

    „Tatsächlich haben die Jobcenter schon vor Jahren erkannt, dass sie ihre Schreiben überarbeiten müssen. Allerdings hat die Überarbeitung zu keinen substantiellen Verbesserungen geführt“, so Leistner zu einem weiteren Ergebnis ihrer Doktorarbeit. Um eine bessere Verständigung zwischen Jobcentern und Erwerbslosen zu erreichen, mahnt die Wissenschaftlerin zwei drängende Nachbesserungen an: eine leichte, allgemeinverständliche Sprache sowie eine bessere direkte Erreichbarkeit der Jobcentermitarbeiter. Sie insistiert: „Verständigungsbarrieren in Verwaltungsschreiben sind kein leidliches Übel, das man hinnehmen muss. Ganz im Gegenteil: Behörden sind in der Bringschuld, ihr Handeln transparent und nachvollziehbar zu gestalten, um die Akzeptanz der Demokratie und des Rechtsstaats zu erhalten“, so Ulrike Leistner. Dazu brauche es auch weiterhin das Engagement Sozialer Arbeit, um nachhaltige, strukturelle Verbesserungen zu erreichen.

    Ulrike Leistner studierte an der HTWK Leipzig Soziale Arbeit. Sie blieb nach ihrem Diplom als Wissenschaftlerin an der Hochschule und forschte zum Vertrauen in soziale Dienstleister und Ämter sowie zur Verständlichkeit von Gesundheitsinformationen. Für ihre Promotion erhielt die gebürtige Leipzigerin ein Stipendium aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF). Mittlerweile arbeitet die heute 36-Jährige als Koordinatorin für kommunale Gesundheit bei der Stadt Leipzig.

    An der HTWK Leipzig promovieren aktuell rund 80 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Kooperation mit Universitäten in ganz Deutschland. Mehr als zwei Drittel der Promovierenden arbeiten vor Ort, 13 erhalten aktuell ein ESF-Stipendium.

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    news-2146Wed, 03 Apr 2019 08:25:00 +0200HTWK Leipzig beteiligt sich an Kompetenzregion GRAVOmerehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-leipzig-beteiligt-sich-an-kompetenzregion-gravomereDas mitteldeutsche Bündnis GRAVOmere startet mit bis zu 8 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ in die UmsetzungsphaseAb dem 1. April 2019 bauen 42 mitteldeutsche Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen – darunter die HTWK Leipzig – unter dem Namen „Kompetenzregion GRAVOmere“ gemeinsam ein Bündnis für Innovationen zu mikrostrukturierten Funktionsoberflächen auf. Relevanz haben Oberflächen dieser Art in vielen Bereichen: So können sie beispielsweise dazu beitragen, dass sich an Windkraftflügeln weniger Eis absetzt, oder an Krankenhausmöbeln weniger Bakterien; dass sich Licht besser in Photovoltaikmodule einkoppeln lässt oder bewegte Maschinenteile einen geringeren Reibungswiderstand erfahren.

    „Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserem Konzept die Jury überzeugen konnten. Die eigentliche Arbeit – nämlich das GRAVOmere-Bündnis mit Leben zu füllen und damit die Region in einem so zukunftsträchtigen Forschungsgebiet wie der Oberflächentechnologie voranzubringen – diese Arbeit kann nun beginnen“, so Prof. Lutz Engisch, Leiter des iP³ Leipzig (Institute for Printing, Processing and Packaging Leipzig) der HTWK Leipzig.

    Gemeinsam mit Dr. Ulrike Helmstedt vom Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung und Dr. Stefan Gramm von der Firma Herlac Coswig koordinierte er in Zusammenarbeit mit der Sächsischen Walzengravur Frankenberg die Erstellung des Bündniskonzeptes.

    GRAVOmere ist eines von 20 Bündnissen, die sich erfolgreich im zweistufigen Auswahlverfahren des Programmes „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ unter insgesamt 105 Einreichungen durchgesetzt haben. Damit stehen der Kompetenzregion GRAVOmere seit dem 1. April 2019 und zunächst für zwei Jahre bis zu acht Millionen Euro aus dem Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zur Verfügung. Sollte sich die Kompetenzregion erfolgreich gestalten, kann die Förderung auf fünf Jahre verlängert werden.

    Ziel des Bündnisses ist eine stärkere regionale Vernetzung von Unternehmen, Forschenden und Ausbildenden der Bereiche Material-, Oberflächen-, Laser- und Werkzeugtechnik bei Innovationsprozessen. Es ist geplant, Kompetenzen gemeinsam zu entwickeln und auch für innovationsfernere Partner zugänglich zu machen. Aus- und Weiterbildung sollen flexibler gestaltet werden und so mitteldeutschen Unternehmen die Suche nach Fachkräften erleichtern.

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    news-2107Mon, 25 Mar 2019 15:55:45 +0100Wenn Historiker und Informatiker gemeinsam forschenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wenn-historiker-und-informatiker-gemeinsam-forschenHTWK-Informatiker wollen Geschichtsforschung durch vernetzte Online-Datenbanken ermöglichen – und erwarten am 4. und 5. April Experten aus ganz Europa zum Symposium in Leipzig In Bibliotheken, Archiven und Museen lagern überall auf der Welt Dokumente, die Aufschluss über das Leben vor hunderten von Jahren geben und die bis heute unsere Gegenwart prägen. Für Historiker sind diese Überbleibsel wertvolle Quellen, die nun nach und nach digitalisiert werden. Informatiker der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) arbeiten gemeinsam mit Historikern der Herzog August Bibliothek (HAB) Wolfenbüttel daran, historische Quellen aus unterschiedlichen Online-Datenbanken für Forscher auf aller Welt zentral zugänglich zu machen. Konkret wollen die Wissenschaftler digitale biografische Informationen zu Professoren mehrerer Universitäten miteinander vernetzen, um beispielhaft professorale Karrierewege im 16. bis 18. Jahrhundert zu untersuchen. Dafür werden sie von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.

    „Die Zugangsvoraussetzungen für eine Professur waren damals weniger strikt geregelt als heutzutage. Im Auswahlverfahren war nicht nur die Leistung des Einzelnen interessant. Auch Fragen der sozialen Herkunft oder die der Konfessionszugehörigkeit waren entscheidend“, erklärt Jennifer Blanke, Historikerin an der HAB Wolfenbüttel. Um die Frage nach den relevanten Faktoren im Berufungsprozess einer Professur zu klären, nutzen die Wissenschaftler digitale Technologien. Dies soll zeit- und kostenintensive Recherchen verkürzen und neue Forschungserkenntnisse zutage fördern.

    „Informatiker und Historiker haben sehr unterschiedliche methodische Zugänge zu ihren Forschungsgebieten. So spielen für Historiker historische Fakten und deren Nachweisbarkeit eine fundamentale Rolle, während wir Informatiker beispielsweise an Algorithmen für Softwaresysteme forschen. Als Teil des europäischen Forschungsnetzwerks ‚Data for History‘ wollen wir gemeinsam eine Methodik erarbeiten, die beide Forschungsfelder zusammenbringt“, so Thomas Riechert, Professor für Informationssysteme und Datenmanagement an der HTWK Leipzig.

    Auszug aus dem digitalen Professorenkatalog der Universität Helmstedt

    Heinrich Meibom, der Jüngere (1638–1700). Professor der Medizin, Geschichte und Poesie an der Universität Helmstedt, Vertreter einer sogenannten „Professorendynastie“. In Helmstedt hatte bereits sein Vater gelehrt. Auch Meiboms Söhne sollten als Professoren dort ihr Einkommen finden.

    © Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. <http://diglib.hab.de/varia/portrait/a-13793/start.htm?image=000001> CC BY-SA

    Um den internationalen Austausch zu befördern, haben Riechert und sein Forscherteam für den 4. und 5. April Wissenschaftler aus ganz Europa zu dem Doktorandensymposium „Research on Online Databases in History“ (Forschung zu Online-Datenbanken für die Geschichtswissenschaft) eingeladen. Insgesamt werden rund 30 Teilnehmer aus acht europäischen Ländern erwartet. Das von Riechert mitgegründete Forschungsnetzwerk „Data for History“ wird im Rahmen der Veranstaltung seine dritte Mitgliederversammlung abhalten.

    Das Doktorandensymposium „Research on Online Databases in History“ findet am 4. und 5. April 2019 im Hörsaal 116 des Gutenberg-Baus der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (Gustav-Freytag-Straße 42, 04277 Leipzig) statt. Die Teilnahme ist für Wissenschaftler und Studierende kostenfrei.

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    news-2086Mon, 18 Mar 2019 13:56:36 +0100Neue Entwicklungen im Betonbauhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/neue-entwicklungen-im-betonbauBetonexperten diskutieren am 21. März an der HTWK Leipzig über Innovationen und AnwendungsgebieteBei der Tagungsreihe Betonbauteile tauschen sich alle zwei Jahre Wissenschaftler und Anwender aus der Praxis über den Stand der Forschung und aktuelle Entwicklungen hinsichtlich der Planung, der Konstruktion und der Ausführung von Bauteilen aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton an der HTWK Leipzig aus. Die mittlerweile 13. Ausgabe der Tagung findet am 21. März 2019 unter dem Titel „Neue Entwicklungen im Betonbau“ im Geutebrückbau, Hörsaal 329 (Karl-Liebknecht-Straße 132) statt.

    In insgesamt 12 Vorträgen gehen namhafte Referenten aus Baupraxis und Wissenschaft auf Hintergründe und Fortschreibung der Eurocodes, baustoffliche Innovationen und neue Anforderungen an die Planung und Ausführung von Betonbauteilen ein. Erwartet werden rund 180 Teilnehmer.

    Traditionell stehen im ersten Tagungsschwerpunkt Fragen der baupraktischen Anwendung der Eurocodes sowie der Weiterentwicklung dieser Normen im Mittelpunkt. Aus aktuellem Anlass wird dabei auch auf die Fortschreibung der Einwirkungsnormenreihe DIN EN 1991 sowie die neuen DAfStb-Hefte 630 und 631 eingegangen.

    Im zweiten Themenkomplex werden betontechnologische Fragestellungen sowie neue Tendenzen bei der Herstellung und Verarbeitung von Beton erläutert. Die heute schon bestehenden, oftmals aber noch ungenutzten Möglichkeiten der automatisierten Produktion und Montage dürften für die Baupraxis ebenso interessant sein wie der Beitrag zur Sanierung von Parkhäusern.

    Im letzten Veranstaltungsblock wird auf innovative Weiterentwicklungen der Betonbauweise eingegangen. Dass diese sehr vielgestaltig sind, zeigen die Vortragsthemen, welche von Carbonbeton über Stahlfaserbeton und Spannbetonträger in Segmentbauweise bis hin zur Problematik der Reibung zwischen Bodenplatten und Untergrund reichen.

    Die Tagung wird gemeinsam mit der InformationsZentrum Beton GmbH und dem Fachverband Beton- und Fertigteilwerke Sachsen/Thüringen durchgeführt.

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    news-2038Thu, 28 Feb 2019 16:35:39 +0100HTWK-Team gewinnt Hochschulwettbewerb zu Künstlicher Intelligenzhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-team-gewinnt-hochschulwettbewerb-zu-kuenstlicher-intelligenzLeipzigerinnen und Leipziger sollen an Exoskelett-Entwicklung beteiligt werden

    Die Gesellschaft schon während der Entwicklung neuer Technologien einbinden – das ist das Ziel von Max Böhme und Felix Weiske. Die beiden Nachwuchswissenschaftler der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) arbeiten an einem intelligenten Exoskelett, das beeinträchtige Personen beim Treppensteigen unterstützten soll. Diesen Sommer wollen sie den ersten Prototyp vorstellen und im Rahmen einer interaktiven Werkstatt künftige Nutzerinnen und Nutzer in die Entwicklung miteinbeziehen. Mit dieser Idee haben die beiden die Jury des Hochschulwettbewerbs zum Wissenschaftsjahr 2019 – Künstliche Intelligenz „Zeigt eure Forschung!“ überzeugt. Der Wettbewerb wird jährlich von der Initiative Wissenschaft im Dialog ausgerufen und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Alle der insgesamt 15 ausgezeichneten Forscherteams erhalten für die Umsetzung ihrer Projekte bis Dezember 2019 ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro.

    Bundesforschungsministerin Anja Karliczek sagt zum Wettbewerb: „Künstliche Intelligenz ist eine der wichtigsten Zukunftstechnologien und wird unsere Gesellschaft verändern. Den Wandel können wir nur gemeinsam gestalten. Dafür ist es wichtig, dass wir Dialoge anstoßen und über Chancen und Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz für unsere Gesellschaft sprechen. Mit ihren Beiträgen zum Hochschulwettbewerb zeigen die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie dies auf vielfältige und kreative Weise gelingen kann.“

    Die Ingenieure Max Böhme und Felix Weiske arbeiten als Mitglieder der HTWK-Nachwuchsforschergruppe DemoS seit drei Jahren an einem neuartigen Bewegungsunterstützungssystem auf Basis künstlicher Intelligenz. Böhme: „Der technische Fortschritt bietet die Chance, Menschen auch im hohen Alter ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Aber um Anwendungen zu entwickeln, die die Menschen wirklich nutzen wollen, müssen wir sie schon frühzeitig in die Entwicklung miteinbeziehen.“ Für den Sommer planen die beiden Forscher eine interaktive Ausstellung, bei der Besucher den Prototyp testen, erfahren und im Gespräch mit den Entwicklern proaktiv mitgestalten können.

    Ziel des Hochschulwettbewerbs im Wissenschaftsjahr ist es, den öffentlichen Dialog über Künstliche Intelligenz anzuregen. Die ausgezeichneten Teams kommen aus Berlin, Bonn, Emden/Leer, Furtwangen, Köln, Konstanz, Leipzig, Marburg, Nürnberg, Reutlingen, Saarbrücken, Würzburg und Zittau/Görlitz. Im Dezember 2019 wird die Jury die 15 Kommunikationsprojekte erneut begutachten. Bis dahin halten die Teams die Öffentlichkeit im Blog über ihre Fortschritte auf dem Laufenden: www.hochschulwettbewerb.net

    Die HTWK Leipzig sucht verstärkt den Dialog mit Unternehmen und Bürgern, um innovative Lösungen für die drängenden Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln. Als Mitglied des sächsischen Transferverbunds Saxony⁵ ist sie eine von 48 „innovativen Hochschulen“ in Deutschland. Die gesamte Vielfalt der Kommunikation mit der Öffentlichkeit steht hierbei besonders im Fokus.

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    news-1769Wed, 06 Feb 2019 15:57:28 +0100HTWK Leipzig unterstützt Open Sciencehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-leipzig-unterstuetzt-open-scienceWichtige Meilensteine auf dem Weg zu Open-Science-Strategie an der HTWK Leipzig gesetzt

    Seit 1.2.2019 gehört die Hochschule zu den Unterzeichnern der Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen.
    Die Hochschule bekennt sich damit zur Unterstützung und Förderung des freien Zugangs zu wissenschaftlichen Publikationen, Forschungsdaten und anderen digitalen Objekten.Um den Open-Access-Gedanken im Hochschulalltag fest zu verankern, hat der Senat der HTWK Leipzig eine Open-Access-Erklärung verabschiedet.

    Die Erklärung beinhaltet Handlungsempfehlungen für alle Mitglieder der HTWK Leipzig und Maßnahmen, die die Umsetzung nachhaltig fördern sollen. Verschiedene Akteure in der Hochschule, wie beispielsweise das Referat Forschung und die Hochschulbibliothek, arbeiten als Partner eng zusammen, um in diesem Prozess für Hochschulangehörige Beratungsangebote und Services aufzubauen.
    Die Palette reicht dabei von der Recherche nach passenden Veröffentlichungsmöglichkeiten (z.B. Fachrepositorien oder geeigneten Journals) über die Unterstützung beim Einstellen von Dokumenten auf den Dokumentenserver bis zur Beratung zur Vergabe von Lizenzen.

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    news-1752Thu, 31 Jan 2019 11:54:14 +0100Smarte Sensoren erkennen Verschleiß an Maschinenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/smarte-sensoren-erkennen-verschleiss-an-maschinenHTWK-Wissenschaftler präsentieren intelligentes Sensornetzwerk auf Intec-Messe Auf der diesjährigen Fertigungstechnik-Messe Intec vom 5. bis 8. Februar in Leipzig präsentieren Wissenschaftler der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) den weiterentwickelten Prototyp eines drahtlosen Messsystems, das den Zustand von Antriebskomponenten anhand ihres Schwingungsmusters diagnostiziert. Damit kann in Zukunft der Verschleiß von Fahrzeugen, Maschinen und Anlagen online überwacht werden, ohne sie aus dem Betrieb zu nehmen und aufwendig auseinanderbauen zu müssen. Die Technologie soll die Sicherheit in Maschinen- und Fuhrparks erhöhen und gleichzeitig Wartungskosten reduzieren.

    Entwickelt und erprobt wurde das Messsystem seit 2017 beispielhaft für den Einsatz an Straßenbahnen. „Um den Zustand von Fahrzeugen und anderen beweglichen Anlagen dauerhaft zu überwachen, muss die Technik losgelöst vom Stromnetz funktionieren“, erklärt Professor Mathias Rudolph von der HTWK Leipzig. „Die Sensoren unseres Messsystems generieren daher ihre benötigte Energie aus den Vibrationen in ihrer unmittelbaren Umgebung. Diese Energie reicht aus, um regelmäßig Messungen durchzuführen, mit anderen Sensoren zu kommunizieren und die Ergebnisse per Funk an eine Auswertungseinheit zu senden.“ Zur Schadensdiagnose werden die Schwingungsmessdaten effizient verdichtet und sogenannte Merkmalsdaten generiert. Das spart Energie und Speicherplatz. Die Auswertungseinheit ordnet die Merkmalsdaten einem aktuellen Maschinenzustand zu und gibt im kritischen Fall eine Handlungsempfehlung an die Person, die die Maschine führt. Das System, das bereits vor zwei Jahren auf der Intec vorgestellt wurde, arbeitet inzwischen noch effizienter. „Die Kommunikation zwischen den Sensoren funktioniert energiesparender als bisher. Außerdem können nun Unschärfen bei der Zustandsbeurteilung in die Auswertung und damit in die Entscheidungsfindung einbezogen werden“, so Rudolph.

    Auf der Intec präsentieren Prof. Mathias Rudolph und seine Mitarbeiter den Prototyp des Sensornetzwerks in einem Versuchsstand, der eine Maschine simuliert. Zu finden sind die Wissenschaftler am Gemeinschaftsstand „Forschung für die Zukunft“ in Halle 3, Stand B58 der Intec, der Internationalen Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Fertigungs- und Automatisierungstechnik, vom 5. bis 8. Februar in Leipzig.

    Hintergrund

    Alle technischen Anlagen und Maschinen nutzen sich mit der Zeit ab. Zahlreiche Verschleißkomponenten werden daher nach festgelegten Zeiträumen getauscht – sicherheitshalber auch dann, wenn die Komponenten noch in Ordnung sind. Gleichzeitig besteht aber die Gefahr, dass ein übermäßig strapaziertes Bauteil frühzeitig ausfällt und zu einem Totalschaden führt. Zahlreiche Ingenieure auf der ganzen Welt erforschen daher aktuell, wie sich verschiedenste Maschinen und Anlagen im „Internet der Dinge“ mit energieautarken Sensoren automatisch überwachen lassen. Dem Trendthema „Energy Harvesting“, also Mini-Computern, die ihre Energie selbst erzeugen, wird ein Marktwachstum von jährlich bis zu 20 Prozent vorhergesagt (MarketsandMarkets 2016). An der HTWK Leipzig laufen auf diesem Gebiet verschiedene Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Prof. Rudolph und seine Mitarbeiter forschen an der Fakultät Maschinenbau und Energietechnik am Thema der Zustandsüberwachung von Maschinen, aber auch im Bereich der Energietechnik sowie am Thema der berührungslosen optischen Messverfahren.

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    news-1750Wed, 30 Jan 2019 14:46:46 +0100Energy Globe World Award geht nach Sachsenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/energy-globe-world-award-geht-nach-sachsenPreis für C³ - Carbon Concrete Composite-Konsortium Am 29. Januar 2019, 8.30 Uhr iranischer Zeit, hatte das C³ - Carbon Concrete Composite-Konsortium Gewissheit: Der Energy Globe World Award in der Kategorie Erde geht nach Sachsen.

    Eingereicht waren mehr als 2.300 Projekte aus 182 Ländern für den Preis, der seit 1999 jährlich von der österreichischen Energy Globe Foundation ausgelobt wird. Letztlich setzte sich auf der Preisverleihung in der iranischen Stadt Yazd das innovative Forschungsprojekt auf dem Gebiet des Carbonbetons, welches unter der Federführung der Technischen Universität Dresden (TU Dresden) durchgeführt wird, gegen die verbliebenden Finalisten aus Österreich und Somalia durch.

    Prof. Dr.-Ing. Klaus Holschemacher, seit vergangenem Jahr Vorstandsmitglied im C³-Verein und mit dem Institut für Betonbau an der HTWK Leipzig einer der wissenschaftlichen Partner, zeigte sich beeindruckt: „Es ist eine große Anerkennung für die Leistung der Partner im C³-Projekt, diesen renommierten Preis zu bekommen und sich gegen eine solch hohe Anzahl von Mitbewerber durchsetzen zu können. Ich freue mich, dass auch international die Forschungsleistungen des C³ - Carbon Concrete Composite-Konsortiums gewürdigt werden".

    Das mehrfach ausgezeichnete interdisziplinäre C³-Projekt ist eines von zehn geförderten Projekten im Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ der Initiative „Unternehmen der Region". Der Verein C³ e.V. koordiniert die Zusammenarbeit im C³-Konsortium.

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    news-1730Mon, 28 Jan 2019 15:29:06 +0100SOLAR_shell gewinnt „Energy Award“ https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/solar-shell-gewinnt-energy-awardDesignfassade in der Kategorie „System Stadt“ ausgezeichnet Die Design-Solarfassade „SOLAR_shell“, ein Projekt des „Architekturinstituts Leipzig“ (a:iL) der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig), gewann am 23. Januar den „Energy Award“ des „Handelsblattes“ in der Kategorie „System Stadt“.
    Die energieffiziente Fassade wurde von einem Team unter Leitung von Prof. Frank Hülsmeier gemeinsam mit Partnern, darunter dem Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP in Halle (Saale), entwickelt. Insgesamt standen in der Kategorie 45 innovative Produkte, Serviceangebote oder Geschäftsmodelle im Energiebereich zur Wahl.

    "Ein spezieller inhaltlicher Fokus lag auf den Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Besonders wichtig ist für uns, dass der Preis auch die Bedeutung einer gelungenen gestalterischen Einbindung neuer Entwicklungen in unsere Lebenswelt anerkennt", so Prof. Frank Hülsmeier.

    „SOLAR_shell“ ist eine parametrisch optimierte Fassade, die nicht nur ästhetischen Ansprüchen genügt, sondern gleichzeitig auch als Energiequelle dient. Dank ihres außergewöhnlichen Designs erzeugt sie bis zu 50 Prozent mehr Energie als herkömmlich angebrachte Solarmodule – und sieht dabei auch noch gut aus. Der Trick: Die Solarmodule in der dreidimensional gefalteten Fassade sind alle so ausgerichtet, dass sie am jeweiligen Gebäude im Jahresverlauf möglichst viel Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind.

    Diese PV-Sondermodule wurden vom Fraunhofer CSP in Halle (Saale) angefertigt. Der Demonstrator war im Rahmen der internationalen Photovoltaik-Konferenz »PV-Days 2017« erstmals der Öffentlichkeit präsentiert worden.
    „Ich freue mich sehr über den Preis und gratuliere insbesondere Prof. Hülsmeier und dem Team der HTWK Leipzig. Auch für uns ist das ein schöner Erfolg, werden damit doch nicht zuletzt die Potenziale der gebäudeintegrierten Photovoltaik verdeutlicht, für die wir auch weiterhin neue Entwicklungen umsetzen“, sagt Sebastian Schindler, der das Projekt am Fraunhofer CSP betreute.

    Hintergrund

    Das ai:L entwickelt innovative Konstruktions- und Gestaltungskonzepte aus neuartigen Materialien und Technologien.

    Die „Energy Awards“ sind eine Initiative der Tageszeitung Handelsblatt, „um die Fortschritte und Veränderungen in der Energiebranche aufzuzeigen“.

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    news-1704Mon, 14 Jan 2019 12:34:09 +0100Die HTWK Leipzig auf der BAU in Münchenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/die-htwk-leipzig-auf-der-bau-in-muenchen-1Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Syteme (14.-19. Januar 2019) Alle zwei Jahre treffen sich Architekten, Planer, Investoren, Industrie- und Handelsvertreter sowie Handwerker in München, um sich über die neusten Trends und Innovationen der Baubranche auszutauschen.

    Wissenschaftler der HTWK-Forschungsgruppe Nachhaltiges Bauen stellen gemeinsam mit dem Forschungskonsortium C³ – Carbon Concrete Composite e. V. - auf der BAU 2019 ihre Planungen zum weltweit ersten Haus aus Carbonbeton, dem C³ Cube vor. Es soll ab Ende des Jahres in Dresden gebaut werden.

    Der C³ – Carbon Concrete Composite e. V. präsentiert die aktuellen Ergebnisse aus Deutschlands größtem Bauforschungsprojekt. Mithilfe ausgewählter Demonstratoren werden zahlreiche Vorteile von Carbonbeton anschaulich dargestellt. Durch den Einsatz von Carbonbeton können Bauteile deutlich schlanker gebaut und zudem beim gleichen Dämmwert mehr Fläche erzeugt werden. Ein Vergleich von Wandelementen aus Stahl-, Carbonbeton sowie einer hybriden Bauweise (einer Kombination aus Stahl- und Carbonbewehrung), die auf der Messe ausgestellt werden, verdeutlichen dies.
    Ein Bestandteil der Wandelemente ist die Weltneuheit von BASF – die Hochleistungs-Dämmplatte SLENTITE ®.

    Auf der Messe in München wird der Leiter der HTWK-Forschungsgruppe „Nachhaltiges Bauen“, Alexander Kahnt, konventionelle, nichttragende Fassaden aus Stahlbeton mit den innovativen Bauteilen aus Carbonbeton vergleichen und dabei explizit auf die neuen Dämmmaterialien SLENTEX und SLENTITE eingehen und deren Vorteile gegenüber der herkömmlichen Mineralwolle aufzeigen.
    (Montag, 14.01., ca. 17.20-18.30 Uhr)

    Unter dem Motto „Forschung für die Zukunft“ und gemeinsam mit weiteren C³-Partnern – außer der HTWK Leipzig gehören das Institut für Baubetriebswesen und das Institut für Massivbau der Technischen Universität Dresden und das Institut für Strukturleichtbau der Technischen Universität Chemnitz dazu – stehen die C³-Experten für den fachlichen Austausch zur Verfügung.

    Ort: Halle B0, Stand 210

     

     

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    news-1598Mon, 14 Jan 2019 07:21:00 +0100SOLAR.shell in der Endrunde der Energy Awards https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/solarshell-in-der-endrunde-der-energy-awardsBesonders effiziente Design-Solarfassade überzeugt JurySOLAR.shell ist eine parametrisch optimierte Fassade als Energiequelle. Sie wurde von einem Team unter Leitung von Prof. Frank Hülsmeier entwickelt und bei den Energy Awards in der Kategorie „System Stadt“ nominiert.
    Die Entwicklung ist - mit zwei weiteren Nominierten von insgesamt 45 in dieser Kategorie - in der Endrunde zur Wahl.

    Die Energy Awards sind eine Initiative der Tageszeitung Handelsblatt, „um die Fortschritte und Veränderungen in der Energiebranche aufzuzeigen“.

    Prof. Frank Hülsmeier freut sich über den Erfolg und sieht der Preisverleihung Ende Januar 2019 gespannt entgegen.

    Alle Informationen über das Projekt finden Sie auf den Seiten des Architektur-Institut Leipzig (ai:L).

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    news-1675Mon, 17 Dec 2018 14:33:48 +0100„Den Journalismus ergänzen, nicht ersetzen“https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/den-journalismus-ergaenzen-nicht-ersetzenMedienwissenschaftler der HTWK Leipzig entwickeln Modell für die Partizipation von Bürgerreportern im Lokaljournalismus

    „Die Zukunft des professionellen Journalismus könnte im klugen Einbinden von Bürgerjournalisten und partizipativen Formaten liegen“: So fasst die Medienprofessorin Gabriele Hooffacker die Ergebnisse ihrer Forschung zur Zukunft des Lokaljournalismus an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) zusammen. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Prof. Uwe Kulisch und Masterstudierenden hat sie über mehrere Jahre hinweg die Zusammenarbeit von lokalen Fernsehredaktionen und Bürgerreportern untersucht. Die Ergebnisse wurden jetzt in der Fachzeitschrift „Journalistik“ online veröffentlicht.

    „Wenn das Publikum aktiv Inhalte beisteuert, ist die Zuschauerbindung höher. Gleichzeitig bindet es die Bürgerinnen und Bürger stärker ins lokalpolitische Geschehen ein“, erklärt Uwe Kulisch. In mehreren Lehrforschungsprojekten haben Studierende neue journalistische Formate für den partizipativen TV-Journalismus entwickelt. Die Bandbreite reicht vom Zuliefern von Rohmaterial, das noch geschnitten und bearbeitet werden muss, bis zur Produktion ganzer Fernsehbeiträge mit eigenem Sendeplatz. „Das Smartphone mit seinen vielen Möglichkeiten unterstützt die Produktion von Video-Beiträgen“, meint Gabriele Hooffacker. „Vor allem aber werden Themen und Formate entwickelt, die den klassischen Journalismus ergänzen, nicht ihn ersetzen sollen.“

    Unterschiedliche Erwartungen bei Lokalsender und Bürgerreportern

    Doch die Bedürfnisse der Lokalsender und der partizipativ tätigen Bürgerreporter passen nicht immer zusammen: Das Interesse der Bürgerinnen und Bürger ist groß, aber die lokalen Fernsehredaktionen haben wenig Ressourcen für das Betreuen der Bürgerjournalisten. Sie erwarten vor allem professionelle Zuarbeit. Zudem haben sie teilweise Vorbehalte gegenüber dem mobilen Journalismus. Dagegen sehen sich lokale Online-Plattformen und Blogs als Ergänzung zum klassischen Journalismus. Im nächsten Schritt untersuchen die Wissenschaftler deshalb den Workflow zwischen Bürgerreportern mit Smartphones und den Redaktionen. Uwe Kulisch erhofft sich davon: „So sollen Abläufe und Modelle für das Einbinden partizipativer Formate entwickelt werden, die auch auf die Praxis lokaler Fernsehsender übertragbar sind.“

    Gabriele Hooffacker (Jahrgang 1959) ist Professorin für Medienadäquate Inhalteaufbereitung an der HTWK Leipzig. Seit 2006 gibt sie die Lehrbuch-Reihe „Journalistische Praxis“ heraus. Hooffacker ist außerdem Mitgründerin und Mitherausgeberin der Fachzeitschrift „Journalistik“. Uwe Kulisch ist Professor für Elektronische Mediensystemtechnik an der HTWK Leipzig. Seit 2006 ist er Dekan der Fakultät Medien.

    Der Beitrag über „Bürgerreporter: zwischen Partizipation und professioneller Redaktion“ ist online frei verfügbar: http://journalistik.online/aufsatz/buergerreporter-zwischen-partizipation-und-professioneller-redaktion/

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    news-1657Fri, 07 Dec 2018 13:00:42 +0100Chirurgische Exzellenz bedeutet, die richtige Entscheidung zu treffenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/chirurgische-exzellenz-bedeutet-die-richtige-entscheidung-zu-treffenRückblick zur Informationstour „Erfahrbares Lernen“ an der HTWK Leipzig am 15. November 2018Wie technologische Innovationen in der chirurgischen Ausbildung unterstützend helfen können, zum Beispiel um chirurgische Skills und Know-how zu erlernen, war eines der Hauptthemen der dritten Station der BMBF-Informationstour „Erfahrbares Lernen“ am 15. November an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig. Neue digitale Lernsysteme sollen Menschen helfen, Lernen intuitiver und zugleich orts- und zeitunabhängig zu gestalten. Wie das genau funktionieren kann, erfuhren Schülerinnen und Schüler, Pädagoginnen und Pädagogen und interessierte Bürgerinnen und Bürger zur Veranstaltung im Nieperbau der HTWK Leipzig. Unter dem Motto „Wissenschaft zum Anfassen“ konnten die Besucherinnen und Besucher neue Forschungsprojekte aus der Förderbekanntmachung „Erfahrbares Lernen“ kennenlernen und verschiedene neue Lernmethoden selbst ausprobieren.

    Mensch-Technik-Interaktion in der Chirurgie

    Im Rahmen der interaktiven Ausstellung zeigten Forscherinnen und Forscher der HTWK Leipzig zum Beispiel ihre neueste Entwicklung für die Aus- und Weiterbildung von zukünftigen Chirurgen: In einem Lernspiel können Ärzte sowohl erste chirurgische Handgriffe üben als auch an einem hochrealistischen Simulationssystem eine echte Bandscheibenoperation durchführen. Ob die Operation erfolgreich war, zeigt am Ende die Auswertung auf der integrierten Lernplattform. Diese soll angehende Chirurgen vom Medizinstudium über die gesamte Facharztausbildung hinweg begleiten. „Mit chirurgischen Simulatoren können sich Mediziner auf kritische Situationen bei einer Operation vorbereiten, ohne dass dabei ein Risiko für einen echten Patienten ensteht“, sagt Werner Korb, Professor für Simulation und Ergonomie in der operativen Medizin an der HTWK Leipzig.

    Eine erste Validierung mit Expertinnen und Experten hat die Funktionalität von Simulator, Kraftsensorik und Lernspiel im Projekt SurMe bereits bestätigt. Aus Sicht der Chirurgie ein wahrer Segen: „Chirurgische Exzellenz bedeutet, die richtige Entscheidung zu treffen und diese technisch optimal umzusetzen. Richtig zu entscheiden, ist praktisch für jeden erlernbar. Gut zu operieren, erfordert Talent und hartes ‚Grundlagen‘-Training. Talentscreening und das Trainieren von Basic Skills sollte nicht auf Kosten der Patienten im Operationssaal stattfinden, so Prof. Michael Mayer, Chefarzt des Wirbelsäulenzentrum an der Schön Klinik München Harlaching und Projektpartner der HTWK Leipzig. Langfristiges Ziel ist die Integration des Gesamtsystems ins tägliche chirurgische Training.

    MINT-Themen digital erfahrbar machen

    Daneben wurden die Ergebnisse insgesamt neun weiterer Forschungsprojekte zu innovativen Lernsystemen für Schule und Ausbildung ausgestellt – so beispielsweise interaktive Medien zur Aneignung abstrakter Lerninhalte wie Mathematik und Informatik. Am Abend diskutierten Experten aus Wissenschaft und Medizin in einem Podium mit dem Wissenschafts- und Bildungsjournalisten Jan-Martin Wiarda zum Thema. Die Quintessenz der Innovation Night „Wirtschaft – Wissenschaft – Klinik“: Innovative Technologie wie Simulationstraining kann bereits bei der Ausbildung von Ärzten dafür sorgen, dass künftig noch mehr Menschenleben gerettet werden.

    Autorin: Tanja Hansen-Schweitzer, VDI/VDE Innovation + Technik GmbH

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    news-1641Fri, 30 Nov 2018 14:49:05 +0100Deutsche Telekom AG stiftet 17 Professuren für Digitalisierung an der HTWK Leipzig https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/deutsche-telekom-ag-stiftet-17-professuren-fuer-digitalisierung-an-der-htwk-leipzigGründung einer Fakultät „Digitale Transformation“ geplant Der Freistaat Sachsen, die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) und die Deutsche Telekom AG haben heute (Freitag, 30.11.) ein gemeinsames Vorhaben im Bereich der Digitalen Transformation vorgestellt. Die Deutsche Telekom AG stiftet 17 Professuren, die an der HTWK Leipzig zu einer neuen Fakultät „Digitale Transformation“ zusammengefasst werden. Die Deutsche Telekom AG trägt die damit verbundenen Kosten. Die Vereinbarung gilt rückwirkend zum Beginn des Wintersemesters. An der HTWK wurden bereits die ersten 126 Studierenden in den Fächern Informations- und Kommunikationstechnik sowie Telekommunikationsinformatik immatrikuliert. Die Kapazität soll schrittweise auf 500 Studierende erweitert werden.

    „Durch die Gründung der neuen Fakultät mit Unterstützung der Deutschen Telekom wird die Forschung in Leipzig weiter gestärkt und übernimmt auf dem Gebiet der zukunftsträchtigen Informationstechnologie eine führende Rolle. Für die Hochschullandschaft in Sachsen ist dieser Schritt zukunftsweisend. So kann sich die HTWK noch stärker im Segment digitaler Kommunikation etablieren. Dies wird für Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft eine immer größere Bedeutung haben. Ich danke der Deutschen Telekom AG, dass sie diese Neugründung finanziell großzügig unterstützen und die 17 Professuren stiften wird“, erklärt Ministerpräsident Michael Kretschmer.

    Digitalisierung - Herausforderung und Chance

    Wirtschaftsminister Martin Dulig unterstreicht: „Die Digitalisierung stellt uns vor große Herausforderungen, aber sie bietet uns auch viele Chancen. Um diese nutzen zu können, benötigen wir Fachleute, die uns den Weg in die digitale Transformation ebnen. Dafür braucht es sowohl Weiterbildung in den Unternehmen als auch gezielte Ausbildung an den Hochschulen. Es freut mich sehr, dass die Telekom mit den Stiftungsprofessuren Verantwortung übernimmt und sich an der Ausbildung unserer zukünftigen Fachleute beteiligt. Sie sind eine gute Ergänzung unserer ohnehin schon hervorragenden Forschungslandschaft. Davon profitiert am Ende nicht nur die Wirtschaft, sondern ganz Sachsen.“

    Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange begrüßt die Vereinbarung: „Diese bundesweit in diesem Umfang einmalige Kooperation einer staatlichen Hochschule und eines privaten Großunternehmens ist wegweisend dafür, wie Staat und Wirtschaft ihrer gemeinsamen Verantwortung für die Deckung des Fachkräftebedarfs gerecht werden können. Das staatliche Hochschulsystem ist flexibel und leistungsstark, um auf aktuelle Ausbildungsbedarfe in technischen Berufen zu reagieren und herausragende Forschungsergebnisse zu liefern. An der Leipziger HTWK wird ein hochspezialisiertes Studienprogramm eingerichtet, das auch die Fachkräfte für die Telekommunikationsbranche der Zukunft auf ihren Berufseinstieg vorbereiten wird. Wir kooperieren einerseits bei der Ausbildung von Fachkräften in einer Zukunftsbranche und erhalten andererseits die fachlichen Kompetenzen aus der Telekom-Hochschule in Leipzig.“

    Dr. Elke Frank, Senior Vice President Human Resources Developement der Deutschen Telekom AG begründet das Unternehmensengagement: „Die rasant fortschreitende Digitalisierung macht natürlich nicht vor den Hörsälen und Forschungslaboren der Universitäten halt. Deshalb benötigen wir dringender denn je neue Studien- und Forschungsinhalte sowie Projekte, die es mit der voranschreitenden Digitalisierung aufnehmen können. Schon lange reicht es nicht mehr aus, eine Hardware oder Software, zum Beispiel für die neue Mobilfunkgeneration 5G, einfach nur zu installieren. Unsere zukünftigen Fachkräfte müssen sich mit Cybersecurity ebenso gut auskennen wie mit modernen Kommunikationsprotokollen und agilem Projektmanagement. Genau darum geht es bei unserer neuen Stiftungsfakultät hier in Leipzig. Wir versprechen uns davon neue Impulse für unsere Nachwuchsgewinnung.“


    Die HTWK Leipzig - Zentrum für angewandte Digitalisierung


    Rektorin Prof. Gesine Grande erklärt: „Die HTWK Leipzig ist die Ingenieurschmiede in der attraktiven Metropolregion Leipzig-Halle. Mit der neuen Partnerschaft wird es gelingen, die Hochschule als Zentrum für angewandte Digitalisierung weiter zu profilieren – zum Nutzen der Hochschule, der Region und des Freistaates Sachsen. Als eine der forschungsstärksten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Deutschland und die am stärksten nachgefragte HAW in Sachsen verfügt die HTWK Leipzig über die Kompetenzen und die Kontakte, um auf diesem Gebiet künftig starke Impulse setzen zu können.“

    Zu der neuen Fakultät erklärt Oberbürgermeister Burkhard Jung: „Die Stadt Leipzig begrüßt diese Neugründung ausdrücklich. Damit schaffen wir in Leipzig einen Ort der Wissenschaft, der sich mit der wohl wichtigsten technologischen Frage der nächsten Jahrzehnte befasst. Leipzig wird damit ein Zentrum für Fragen des digitalen Wandels in Deutschland. Wir sehen in der neuen Fakultät auch einen wichtigen Partner für unsere eigenen städtischen Projekte im Bereich der Digitalisierung und freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit.“ Der Vertrag zwischen dem Freistaat Sachsen, der HTWK und der Deutschen Telekom AG stellt klar, dass die private Finanzierung die Freiheit von Forschung, Lehre und Studium gewährleistet ist. Der gleichberechtigte Zugang zu den Studiengängen ist für alle Bewerber, die die Zugangsvoraussetzungen erfüllen, gegeben.

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    news-1636Fri, 30 Nov 2018 09:55:34 +0100HTWK Leipzig baut „Angewandte Digitalisierung“ aushttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-leipzig-baut-angewandte-digitalisierung-ausLandeshaushalt sieht zusätzliche Professuren für ein neues Querschnittsprofil vor An der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) werden die bestehenden Kompetenzen im Bereich der Digitalisierung weiter ausgebaut: Der Haushalts- und Finanzausschuss des Sächsischen Landtages hat beschlossen, zwei neue, zusätzliche Professuren für das geplante Querschnittsprofil „Angewandte Digitalisierung“ an der HTWK Leipzig einzurichten. Diese Professuren werden aus Haushaltsmitteln finanziert und sollen Themen an den Schnittstellen zwischen Digitalisierung und den bestehenden anwendungsbezogenen Fachgebieten der HTWK Leipzig entwickeln.


    An der HTWK Leipzig sind aktuell 6.186 Studierende eingeschrieben, mehr als drei Viertel in einem ingenieur- oder informationswissenschaftlichen Fach wie Informatik, Bauwesen, Maschinenbau, Energietechnik, Elektrotechnik, Informationstechnik oder Medientechnik. Zudem wird sich die Deutsche Telekom AG in einem bundesweit einmaligen Umfang an der HTWK Leipzig engagieren, um Lehre, Forschung und Transfer im Themenfeld der Digitalisierung zu stärken. Geplant ist die Einrichtung mehrerer Studiengänge an einer Fakultät „Digitale Transformation“ mit perspektivisch 500 Studierenden.
    Prof. Gesine Grande, Rektorin der HTWK Leipzig: „Die HTWK Leipzig ist bereits jetzt eine der forschungsstärksten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Deutschland und die am stärksten von Studierenden nachgefragte HAW in Sachsen. Unsere Hochschule ist das ingenieurwissenschaftliche Zentrum der Region; unsere Professoren, Mitarbeiter und unsere Studierenden ein wichtiger Standortvorteil für Leipzig. Dieser Rolle werden wir mit dem neuen Querschnittsprofil „Angewandte Digitalisierung“ künftig noch besser gerecht. Digitalisierung ist ein Querschnittsthema – in Verbindung mit unseren bestehenden vielfältigen technischen Fächern und mit den Bereichen Wirtschaft, Soziales und Kultur können wir Impulse für die Umsetzung der digitalen Transformation hier in der Region setzen.“

    Aline Fiedler, hochschulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion: „Digitalisierung ist eines der wichtigsten Zukunftsthemen für die Entwicklung unseres Freistaates. Dies wird sich auch im Wissenschaftsbereich noch verstärkt widerspiegeln müssen. Die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften haben insbesondere durch ihre Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft dafür ein großes Potential. Dieses wollen wir aufgreifen und mit der Einrichtung der Digitalisierungsprofessoren in Leipzig einen weiteren Akzent setzen. Damit soll das Thema Digitalisierung einen neuen Impuls erhalten, wohl wissend, dass die Entwicklung - auch begleitetet durch die Wissenschaftspolitik – weitergehen muss.“

    Holger Mann, hochschulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, erklärt: „Die Koalition untersetzt das Zukunftsfeld ‚Digitalisierung‘ inhaltlich bei Lehre und Forschung. Mit zwei zusätzlichen Professuren für Angewandte Digitalisierung an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig setzen wir einen neuen Impuls an den Schnittstellen verschiedener Fächer. Die HTWK Leipzig wird so in die Lage versetzt, ein Querschnittsprofil zur Angewandten Digitalisierung aufzubauen. Zudem wird ihre Grundfinanzierung gestärkt. Neben den beiden Professuren sollen hierfür jährlich weitere 300.000 Euro zur Verfügung stehen. In Kombination mit den drei Millionen Euro für interdisziplinäre und angewandte Forschung im Bereich der Digitalisierung aus Mitteln der Landesforschungsförderung ist der neue Akzent im Wissenschaftshaushalt deutlich erkennbar.“

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    news-1622Fri, 23 Nov 2018 16:04:39 +0100Automatisch gut vernetzt für die Industrie 4.0https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/automatisch-gut-vernetzt-fuer-die-industrie-40Neue Generation des industriellen Kommunikationsstandards AS-Interface wird auf der Fachmesse SPS IPC Drives in Nürnberg vorgestellt – Wissenschaftler der HTWK Leipzig an Entwicklung beteiligt

    In der Fabrik von morgen läuft fast alles automatisch ab; intelligente Werkstücke und Maschinen steuern selbst die Produktion und bewegen sich eigenständig durch die Fertigung. Doch damit diese Idee von „Industrie 4.0“ Wirklichkeit werden kann, müssen die Fließbänder, Anlagen und Maschinen permanent miteinander kommunizieren. Für die unterste Ebene dieser Kommunikation – dort, wo in Nullen und Einsen kommuniziert wird – haben Wissenschaftler der HTWK Leipzig gemeinsam mit mehreren Unternehmen des AS-International-Verbands eine neue Generation des weltweiten Automatisierungsstandards „AS-Interface“ (ASi) entwickelt. Die Weltneuheit wird erstmals auf der Fachmesse SPS IPC Drives vom 27. bis 29. November in Nürnberg vorgestellt (Halle 3A, Stand 751).

    „Die nächste Generation von AS-Interface ist mehr als eine Evolution. Man kann ASi-5 als eine flexible, intelligente und zukunftssichere Basistechnologie für die Digitalisierung betrachten“, sagt Rolf Becker, Geschäftsführer des AS-International-Verbandes.

    Auch wenn die meisten noch nie von AS-Interface gehört haben – in unserem Alltag begegnen wir dem System regelmäßig. So sorgt ASi zum Beispiel dafür, dass am Flughafen jedes Gepäckstück automatisch zum richtigen Flieger findet, in Parkhäusern automatisch die freien Plätze angezeigt werden oder dass in großen Gebäuden bei einer Feuermeldung automatisch die Fluchttüren öffnen.

    Der Automatisierungsforscher Prof. Tilo Heimbold von der HTWK Leipzig ist seit Anfang an Teil des Entwicklerteams von AS-Interface. Die erste Generation des Systems wurde 1991 von Wissenschaftlern aus Leipzig und Karlsruhe zusammen mit elf deutschen Unternehmen entwickelt. Seitdem ist es zu einem weltweiten Standard geworden – über 37 Millionen ASi-Komponenten sind rund um den Globus installiert. Das Besondere an AS-Interface: Über ein und dasselbe, charakteristisch gelbe Kabel können zahlreiche Sensoren und Aktoren miteinander kommunizieren. „AS-Interface ist unschlagbar robust und preiswert“, erläutert Heimbold die Vorteile des Systems. „Und es lässt sich innerhalb von Sekunden montieren oder umbauen, von Hand und ohne Vorkenntnisse.“

    Am Forschungs- und Transferzentrum Leipzig leitet Heimbold das weltweit erste akkreditierte Prüflabor für ASi-Komponenten. „Mit der neuen ASi-Generation ist es uns gelungen, durch eine Veränderung des Datenübertragungsverfahrens deutlich höhere Datenraten zu erzielen. Dadurch ist ASi-5 um ein vielfaches schneller und leistungsfähiger als seine Vorgänger.“ Die Weiterentwicklung sei vergleichbar wie die Bandbreitensteigerung beim Internet – und der Umstieg für industrielle Anwender ähnlich einfach wie wenn man zuhause sein altes Modem durch einen modernen Router ersetze.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-1573Tue, 06 Nov 2018 14:20:34 +0100Lernen erfahrbar machenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/lernen-erfahrbar-machenWissenschaft zum Anfassen am 15.11.: Informationstour „Erfahrbares Lernen“ des BMBF an der HTWK Leipzig // Ab 17 Uhr Innovation Night „Wirtschaft – Wissenschaft – Klinik“ Das weltweite Wissen wächst immer schneller, Lerninhalte in Schulen, Hochschulen und Ausbildungsstätten werden zunehmend komplexer. Eine Antwort auf diese Herausforderung sind digitale Lernsysteme. Sie sollen uns helfen, Lernen intuitiver und zugleich orts- und zeitunabhängig zu gestalten. Wie das genau funktionieren kann, erfahren Schüler, Pädagogen und interessierte Bürger auf der Informationstour „Erfahrbares Lernen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), die am 15. November 2018 an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig zu Gast ist. In der Zeit von 12 bis 17 Uhr können Besucher im Nieper-Bau der HTWK Leipzig (Karl-Liebknecht-Straße 134, 04277 Leipzig) verschiedene neue Lernmethoden selbst ausprobieren. Ab 17 Uhr lädt die HTWK Leipzig ein zur Innovation Night „Wirtschaft – Wissenschaft – Klinik“ mit Vortrag und Podiumsdiskussion zur Zukunft der chirurgischen Ausbildung. Der Eintritt ist frei, um eine Anmeldung bis zum 9. November wird gebeten.

    Im Rahmen der interaktiven Ausstellung zeigen Wissenschaftler der HTWK Leipzig ihre neueste Entwicklung für die Aus- und Weiterbildung von zukünftigen Chirurgen: In einem Lernspiel können Ärzte sowohl erste chirurgische Handgriffe üben als auch an einem hoch-realistischen Simulationssystem eine echte Bandscheibenoperation durchführen. Ob die Operation erfolgreich war, zeigt am Ende die Auswertung auf der integrierten Lernplattform. Diese soll angehende Chirurgen vom Medizinstudium über die gesamte Facharztausbildung hinweg begleiten. „Mit chirurgischen Simulatoren können sich Mediziner auf kritische Situationen bei einer Operation vorbereiten, ohne dass dabei ein Risiko für einen echten Patienten entsteht“, sagt Werner Korb, Professor für Simulation und Ergonomie in der operativen Medizin an der HTWK Leipzig.

    Daneben werden die Ergebnisse neun weiterer Forschungsprojekte zu innovativen Lernsystemen für Schule und Ausbildung ausgestellt. So werden beispielsweise abstrakte Lerninhalte wie Mathematik und Informatik durch Eingabegeräte und interaktive Tische spielerisch begreifbar gemacht. Auch das RobertaRegioZentrum Leipzig mit seinen Lego-Robotern beteiligt sich mit einer Mitmachstation. Die Veranstaltung in Leipzig ist die dritte Station der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung durchgeführten Informationstour. Weitere Stationen sind München, Bremen und Aachen.

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    news-1567Mon, 05 Nov 2018 14:24:42 +0100Ressourcenschonend und leicht: Das Holzdach der Zukunft https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/ressourcenschonend-und-leicht-das-holzdach-der-zukunftHTWK Leipzig präsentiert ihre Expertise auf den Messen "denkmal“ und „MUTEC“ Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) stellt auch in diesem Jahr wieder ihre Expertise auf den Messen „denkmal“, der europäischen Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung, und „MUTEC“, der internationalen Fachmesse für Museums- und Ausstellungstechnik in Leipzig vor.

    So präsentiert die Forschungsgruppe „FLEX. Forschung. Lehre. Experiment“ um Alexander Stahr, Professor für Tragwerkslehre, auf der „denkmal“ ihre Ergebnisse und Entwicklungen aus zwei Forschungsprojekten zu ressourcen-sparenden Holz-Brettrippenkonstruktionen für Hallendächer (Messestand I22 in Halle 2). Umgesetzt wurden diese in einem großformatigen Vorführmodell, das in 2,50 Metern Höhe - vom Hallendach hängend - über den Köpfen der Besucher schweben wird. Das Exponat bildet ein Segment mit „Original-Geometrie“ aus einem Dach mit zwölf Metern Spannweite ab. Es beinhaltet zum einen das Prinzip der Elementierung im Kontext der Zollinger-Bauweise und zum anderen eine an der HTWK Leipzig entwickelte neuartige Verbindung, die so genannten Microversatzknoten der Brettlamellen untereinander. Bei einer Fläche von zirka 25 Quadratmetern wiegt die gekrümmte Dachkonstruktion nur 250 Kilogramm. Vor zwei Jahren waren die FLEX-Wissenschaftler für ihren Forschungsansatz zur Weiterentwicklung der historischen Zollinger-Bauweise auf der „denkmal“-Messe mit einer Goldmedaille ausgezeichnet worden.

    „Der Reiz unseres FLEX-Messeauftritts liegt in der intelligenten Verknüpfung der Möglichkeiten der digitalen Welt im Kontext einer ‚analogen Konstruktion‘ aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz: Die Konstruktion des Daches ist nicht gezeichnet, sondern vielmehr programmiert worden. Auf der Basis einer konsequenten Transformation digitaler Planungsdaten konnten sowohl die statische Berechnung integriert als auch die notwendigen Daten für die rechner-gesteuerte Fertigung der einzelnen Elemente generiert werden“, so Prof. Alexander Stahr.

    Darüber hinaus werden erste Resultate von Forschungsarbeiten zum Einsatz von Datenbrillen in der Architektur zu sehen sein. Durch ihre Anwendung ist es möglich, gebaute Geometrien schnell und vollständig zu erfassen oder Planungsdaten virtuell darzustellen, um auf der Baustelle schneller und präziser als mit Papierplänen arbeiten zu können. Die Besucher können am Stand die Brille selbst ausprobieren und so die „digitale Ergänzung“ zum aufgehängten „analogen Dachsegment“ sehen und mit Professoren, Nachwuchsforschern und Studierenden zum Zukunftspotenzial historischer Konstruktionsweisen und zur Bewahrung kulturellen Erbes durch adäquate Sanierung ins Gespräch kommen.

    Außerdem werden auf dem Messestand die Ergebnisse studentischer Seminare an verschiedenen Leipziger Denkmalen sowie der kaiserzeitlichen Villa von Sette Bassi in Rom präsentiert. In Form von Bauaufnahmeplänen, Bildplänen und 3D-Modellen stellen die studentischen Bauaufnahmen einen grundlegenden Beitrag zum Erhalt der bearbeiteten Baudenkmale dar. Am 9. November wird die Ausstellung traditionell vom "Forum Bauwerksinformation" unter Leitung von HTWK-Vermessungsexperte Prof. Ulrich Weferling im Congress Centrum Leipzig (Raum 10) flankiert. In diesem Jahr steht die Digitalisierung der Bauaufnahme vom digitalen Raumbuch bis zur Anwendung der BIM-Methode (Building Information Modeling, zu Deutsch: Bauwerksdatenmodellierung) im Zentrum der Fachtagung.

    Auf der seit 2010 parallel stattfindenden MUTEC präsentiert die Hochschule außerdem ihren Bachelorstudiengang Museologie sowie erstmals auch den 2017 neu begründeten weiterbildenden Masterstudiengang "Museumspädagogik | Bildung und Vermittlung im Museum" (Halle 2-I22 und I18). Professoren und Studierende der beiden Studiengänge stehen für Gespräche über neue Entwicklungen im Museumsbereich und dem boomenden Sektor der kulturellen Bildung im Museum bereit. Im Rahmenprogramm der MUTEC findet am 10. November auch das MuseologieKolloquium 2018 statt, das Absolventen und Studierenden der Museologie und allen Interessierten die Möglichkeit bietet, sich zu Themen über Studium und Berufspraxis in Museen auszutauschen und zu vernetzen.

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    FAS - NACHRICHTEN - ALLGEMEINHTWK > Hochschule >> PressemitteilungFIM > Fakultät > AktuellesFB > Fakultät > AktuellesHTWK > Forschen
    news-1497Mon, 01 Oct 2018 11:13:20 +0200Prof. Klaus Holschemacher zum Vorstandsmitglied im C³-Verein gewählthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/prof-klaus-holschemacher-zum-vorstandsmitglied-im-c3-verein-gewaehltAm 26. September 2018 wurde Prof. Dr.-Ing. Klaus Holschemacher, Leiter des Instituts für Betonbau (IfB) an der Fakultät Bauwesen, zum neuen Vorstandsmitglied des Vereins C³ – Carbon Concrete Composite e. V. gewählt. Die Wahl erfolgte im Rahmen der Vorstandssitzung während der 10. Carbon- und Textilbetontage in Dresden für eine Amtszeit von zwei Jahren.

    Das mehrfach ausgezeichnete interdisziplinäre Projekt C³ ist eines von zehn geförderten Projekten im Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ der Initiative „Unternehmen des Region“. Die Leitung des Projekts obliegt der Technischen Universität Dresden.

    Der Verein C³ e. V. wurde gegründet, um die Zusammenarbeit im C³-Konsortium zu koordinieren. Aktuell verzeichnet es über 160 Partner aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Vereinen.

    Prof. Klaus Holschemacher zeigte sich über die Wahl in den Vorstand erfreut und geehrt: „Als wichtiger Partner im C³-Konsortium kann die HTWK Leipzig ihre Expertise nun auch in den Verein und somit in die Koordinierung der Zusammenarbeit der Konsortialpartner einbringen.“

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    BIM > AllgemeinIFB > AllgemeinFB > Fakultät > AktuellesHTWK > ForschenHTWK > Hochschule > Aktuelles
    news-1467Mon, 17 Sep 2018 09:48:47 +0200Heute sehen, was morgen krank machthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/heute-sehen-was-morgen-krank-machtWissenschaftler der HTWK Leipzig präsentieren System zur ergonomischen Bewertung von Arbeitsabläufen auf der FachPack in Nürnberg

    Muskel-Skelett-Erkrankungen und insbesondere Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen in der Arbeitswelt. Einem besonderen Risiko sind Personen ausgesetzt, deren Arbeitsplatz durch monotone und wiederkehrende Bewegungen geprägt ist. Um körperliche Belastungen schnell und einfach erkennen zu können, haben Wissenschaftler der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) „Ergonomics in Motion“ entwickelt. Das kamerabasierte System erfasst die Belastung von Rücken, Schultern und anderen Gelenken am Arbeitsplatz in Echtzeit und visualisiert das Maß der Belastung mit Ampelfarben. Die Wissenschaftler präsentieren das System auf der europäischen Fachmesse für Verpackungen, Prozesse und Technik „FachPack“ vom 25. bis 27. September 2018 in Nürnberg.

    Entwickelt und erprobt wurde „Ergonomics in Motion“ beispielhaft in der Fahrzeugfertigung und in der Logistik. Monotone Bewegungsabläufe sind hier an der Tagesordnung. Doch ob eine Bewegung auf Dauer zu Schmerzen führt, hängt maßgeblich von der Art ihrer Ausführung ab. Schon kleine Änderungen im Bewegungsablauf können die Gelenke schonen. „Das unmittelbare Feedback durch ‚Ergonomics in Motion‘ kann helfen, Arbeitsplätze zu bewerten und anzupassen oder Mitarbeiter in ergonomischen Bewegungsabläufen zu schulen“, erklärt Dr. Gerold Bausch von der HTWK Leipzig. Das Know-how des Systems steckt vor allem in der Software, die in Echtzeit Kameraaufnahmen mit ergonomischen Leitlinien abgleicht und daraus ableitet, wie gesundheitsschädlich ein Bewegungsablauf ist. Bausch: „Bei der Entwicklung war uns wichtig, dass das System unkompliziert einsetzbar ist. So ist zum Beispiel keine spezielle Kameratechnik nötig. Neben einer Live-Analyse vor Ort können wir auch Videos auswerten, die mit einem Smartphone aufgenommen wurden“. Ein Unternehmen erhält dann zwar kein unmittelbares Feedback, kann aber auch mit geringstem Investitionsaufwand seine Arbeitsplätze analysieren.

    Auf der FachPack präsentieren Dr. Gerold Bausch und seine Kollegen von der Forschungsgruppe „Laboratory for Biosignal Processing“ das System am Stand von Gigant Verpackungstechnik. Der österreichische Verpackungsmaschinen-Hersteller möchte „Ergonomics in Motion“ in Zukunft nutzen, um Arbeitsplätze mit händischen Packprozessen zu analysieren und individuell an die Bedürfnisse der Mitarbeiter anzupassen. „Viele körperlich belastende Aufgaben in Verpackungsabteilungen können heutzutage von Maschinen übernommen werden. Aber es wird immer Arbeiten geben, die sich nicht automatisieren lassen. Deshalb ist uns Ergonomie am Arbeitsplatz schon immer ein Anliegen. Mit ‚Ergonomics in Motion“ verfügen wir nun über ein einfach anzuwendendes Werkzeug, um die wissenschaftliche Expertise ganz einfach im Arbeitsalltag anwenden zu können“, betont Rupert Melkus, Projektleiter Verpackungsprozesse bei Gigant Verpackungstechnik.

    „Ergonomics in Motion“ kann am Stand von Gigant Verpackungstechnik in Halle 5, Stand 5-330 der FachPack, der europäischen Fachmesse für Verpackungen, Prozesse und Technik, vom 25. bis 27. September 2018 in Nürnberg besichtigt und ausprobiert werden.

    Über das „Laboratory for Biosignal Processing“

    Das Laboratory for Biosignal Processing ist auf die kontaktlose Erfassung, Verarbeitung und Analyse von Biosignalen spezialisiert. Dabei machen sich die Elektroingenieure die neuen Möglichkeiten des sogenannten „Internet der Dinge“ zunutze und vernetzen Geräte und Anwendungen zu innovativen Lösungen für Biotechnologie und Medizintechnik. Darüber hinaus beraten die Wissenschaftler kleine und mittlere Unternehmen zu den Möglichkeiten der Digitalisierung.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-1413Fri, 24 Aug 2018 09:17:40 +0200Qualitätsoffensive für die Medienhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/qualitaetsoffensive-fuer-die-medienLeipziger Wissenschaftler stellen interaktive Online-Plattform zum Dialog zwischen Journalisten, Bürgern und Experten vor

    Fakenews, Filterblasen, „Lügenpresse“ – Medienmacher wurden in den letzten Jahren oft und lautstark angegriffen. Auf diese Vorwürfe reagieren Journalisten und Journalistik-Forscher auch mit kritischer Selbstreflexion und Dialogangeboten. Nun haben Wissenschaftler der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) und des Europäischen Instituts für Qualitätsjournalismus (EIQ) eine interaktive Plattform zum Austausch über Qualität in der digitalen Medienwelt entwickelt. Auf www.mediaqualitywatch.de können Medienmacher und ihr Publikum künftig direkt miteinander über Qualität und Glaubwürdigkeit diskutieren. Die Entwicklung der Website wurde von der Friede Springer Stiftung unterstützt.

    Gabriele Hooffacker, Journalistik-Professorin an der HTWK Leipzig, erklärt zu den Zielen des Online-Portals: „Es soll zunächst einmal sachliche und fachlich fundierte Orientierung bieten sowie die Forschungsergebnisse und Publikationen, Kommentare und politischen Aktivitäten in diesem Bereich bündeln.“ In wenigen Wochen soll das Internetportal um ein Forum ergänzt werden, in dem sich Rezipienten, Medienverantwortliche und Experten über aktuelle Debatten und Fallbeispiele austauschen können. Prof. Wolfgang Kenntemich vom EIQ führt aus: „Wir wollen mit der Plattform neue Erkenntnisse über die Definition von Qualität gewinnen und zu mehr gegenseitigem Verständnis beitragen.“

    Daneben haben sich die Wissenschaftler vorgenommen, Medienmacher und angehende Journalisten ganz praktisch zu unterstützen: In Kooperation mit Ausbildungseinrichtungen für Journalismus und Journalisten-Netzwerken sollen künftig Workshops zu Qualitätsjournalismus angeboten werden. Insbesondere Redaktionen, Medienplattformen und journalistische Ausbildungseinrichtungen sind eingeladen, sich an der Umsetzung des Projekts zu beteiligen.

    Die Internetplattform wurde im Rahmen eines Fachforums am 23. August in der HTWK Leipzig erstmals öffentlich vorgestellt. Dabei tauschten sich Journalisten und Wissenschaftler zur Qualitätsdebatte im Journalismus und zu Möglichkeiten des Dialogs mit dem Publikum aus. Zu den Teilnehmern gehörten neben den Initiatoren von Media Quality Watch unter anderem der Direktor des MDR Landesfunkhauses Thüringen, Boris Lochthofen, der Chefredakteur der Deutschen Presseagentur, Sven Gösmann, und der Leipziger Kommunikationswissenschaftler Dr. Uwe Krüger.

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    news-1398Wed, 15 Aug 2018 17:00:46 +0200Damit auch kleine Unternehmen von der Digitalisierung profitierenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/damit-auch-kleine-unternehmen-von-der-digitalisierung-profitierenNeue HTWK-Nachwuchsforschergruppe erarbeitet Lösungsansätze für die digitale Transformation der sächsischen Wirtschaft

    Neuen Technologien wie dem Internet der Dinge oder der Prozessautomatisierung durch künstliche Intelligenz wird viel Potenzial zugesprochen. Aufgrund der aktuell guten Auftragslage und fehlenden Fachpersonals setzen sich aber kleine und mittlere Unternehmen kaum damit auseinander. Gerade in Sachsen mit seiner eher kleinteilig geprägten Wirtschaft könnte das in Zukunft ein Problem werden. An der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) startete deshalb Anfang August die interdisziplinären Nachwuchsforschergruppe DigiTransSachs, in welcher fünf Absolventinnen und Absolventen Lösungsansätze speziell für die digitale Transformation kleiner und mittlerer Betriebe entwickeln und umsetzen. Die Nachwuchsforschergruppe wird vom Sächsischen Wissenschaftsministerium mit rund 1,2 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.

    „Junge Forscherinnen und Forscher profitieren in Sachsen stark von der Förderung durch die EU. 118 Millionen Euro stehen aus dem ESF für sie bereit und erhöhen ihre Einstiegschancen in Wissenschaft und Wirtschaft. Die Nachwuchsforschergruppen beleuchten gesellschaftlich relevanten Themen unter verschiedenen Aspekten – damit kann eine forschungsstarke Hochschule wie die HTWK Leipzig ihr Profil weiter schärfen. Gleichzeitig profitiert die sächsische Wirtschaft von den anwendungsnahen Lösungen der jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler“, so Sachsens Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange.

    Prof. Gesine Grande, Rektorin der HTWK Leipzig: „Die digitale Transformation der sächsischen Unternehmen eine Herausforderung mit einer außerordentlichen Dringlichkeit. Für uns und für die Region ist die Nachwuchsforschergruppe deshalb eine Chance für Profilierung und Weiterentwicklung, für die Nachwuchswissenschaftler eine einmalige Gelegenheit, sich in einem interdisziplinären Team in Forschung und Transfer zu qualifizieren.“

    „Die digitale Transformation erfordert ein Umdenken auf allen Ebenen: von der Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen bis hin zu Geschäftsmodellen und -prozessen. Für die Unternehmen ist das eine große Herausforderung, die eigentlich nur mit Mut und gut ausgebildeten Fachkräften zu lösen ist. Unterstützung von außen hilft natürlich zusätzlich – und deshalb werden die Nachwuchswissenschaftler ihre Forschung in enger Kooperation mit Unternehmen durchführen“, so der Leiter der Nachwuchsforschergruppe Prof. Holger Müller.

    Ein Beispiel, wie die Digitalisierung eine komplette Branche verändert, ist das Bauwesen: Nach Vorgaben des Bundes müssen ab 2020 alle Bauprojekte digital per „Building Information Modeling“ (BIM) geplant werden. Also müssen auch kleine Planungsbüros und Handwerksbetriebe mit BIM-Daten arbeiten können – aber nur jedes zehnte betroffene Unternehmen in Sachsen testet bereits die Methode. Einer der fünf Nachwuchswissenschaftler wird deshalb ein Konzept entwickeln, das kleinen Betrieben aus eigener Kraft den Umstieg auf die neue BIM-Methode ermöglichen soll. Im Fokus der anderen vier Nachwuchsforscher stehen die Vernetzung von Maschinen und Geräten per „Internet der Dinge“, die Automatisierung von Beschaffungsprozessen, die Veränderung der regionalen Wirtschaft sowie die Auswirkungen der Digitalisierung auf Mitarbeiter und künftige Fachkräfte.

    Um digitale Technologien erlebbar und Forschungsergebnisse möglichst schnell regionalen Unternehmen zugänglich zu machen, entsteht ein Test- und Demonstrationslabor für digitale Technologien. Zukünftig sind Veranstaltungen und Workshops geplant, die regionalen Unternehmen die Einsatzmöglichkeiten von beispielsweise 3D-Druck, Internet der Dinge, Augmented und Virtual Reality und Blockchain-Technologien vorstellen.

    Die Nachwuchsforschergruppe DigiTransSachs („Digitale Transformationsprozesse in der sächsischen Wirtschaft“) ist die neunte Nachwuchsforschergruppe an der HTWK Leipzig, die aus Mitteln des ESF gefördert wird. Alle Nachwuchswissenschaftler streben eine Promotion an und werden an den beteiligten Fakultäten sowie im Graduiertenzentrum der HTWK Leipzig betreut. Fünf Professoren der HTWK Leipzig begleiten das Projekt.

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    news-1394Wed, 15 Aug 2018 09:09:09 +0200Die perfekte Wellehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/die-perfekte-welleRadiowellen sind gewissermaßen die großen Geschwister von Mikrowellen. Mit ihnen können verschiedenste Materialien effizient erwärmt werden. Welche vielfältigen Anwendungsgebiete die Technologie ermöglicht, untersuchen Wissenschaftler der HTWK Leipzig und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) gemeinsam mit zahlreichen Unternehmen im RWTec-Netzwerk.

    In mehr als jedem dritten deutschen Haushalt steht heutzutage eine Mikrowelle. Kein Wunder, denn das Küchengerät scheint für den Einsatz in Privathaushalten wie geschaffen. Schaltet man es an, so erzeugt ein Generator elektromagnetische Wellen im Mikrowellen-Frequenzbereich und leitet diese ins metallisch abgeschirmte Innere des Geräts. Die Wellen verursachen hier ein elektrisches Feld mit permanent wechselnder Richtung. Darin befindliche Wassermoleküle werden ständig neu ausgerichtet. Durch die Reibung entsteht Wärme. Ein kalter Kaffee oder ein Gericht vom Vortrag wird so innerhalb weniger Minuten heiß, während das Gefäß verhältnismäßig kalt bleibt. Im Vergleich zur Erwärmung über heiße Luft (Backofen) oder Kontakt zu heißen Flächen (Herd) geht das – zumindest bei kleinen Mengen, bei herkömmlichen Geräten sind das einige Hundert Milliliter – schnell und energieeffizient.

    Für einige Anwendungen im industriellen Kontext sind die großen Geschwister der Mikrowellen allerdings deutlich besser geeignet: Radio- bzw. Kurzwellen sind etwa 100 Mal länger als Mikrowellen. Mit ihrer geringeren Frequenz können Radiowellen nicht nur Wasser, sondern auch eine Vielzahl von anderen Materialien kontrolliert aufheizen. Außerdem lassen sich mit der Technologie selbst Objekte von mehreren Kubikmetern Größe schnell und energiesparend von innen heraus erhitzen. Voraussetzung für die Erwärmung ist, dass wie auch beim Mikrowellenherd mithilfe der Radiowellen gezielt ein elektromagnetisches Feld in einem abgegrenzten Bereich erzeugt wird.

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    Radiowellen: die großen Geschwister der Mikrowellen

    Entdeckt wurden Radiowellen bereits vor über 100 Jahren von Heinrich Hertz. Je nach Frequenz wird zwischen Mittel-, Kurz- und Ultrakurzwellen (UKW) unterschieden. Wie der Name schon andeutet, machten Radiowellen ihre Karriere zunächst fast ausschließlich im Rundfunk. Heutzutage werden fast nur noch UKW verwendet, aber mit der entsprechenden Technik kann man über Kurzwelle noch immer Radioprogramme aus aller Welt empfangen.

    Über die Jahre experimentierten Wissenschaftler auf der ganzen Welt immer wieder damit, Radiowellen ähnlich wie Mikrowellen zur Erwärmung einzusetzen, beispielsweise um Erdöl aus Ölschiefer herauszulösen. In den 1990er Jahren begannen Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig, das Verfahren für die Dekontaminierung von Böden einzusetzen.

    Der Physiker Dr. Ulf Roland ist seit damals an der Erforschung und Entwicklung der Radiowellen-Technologie beteiligt. Er erzählt: „Wenn man mit einer geeigneten Elektrodenanordnung durch Radiowellen ein elektrisches Feld in einem Material erzeugt, so erwärmt es sich. Diesen Effekt kann man für eine Reihe von Anwendungen nutzbar machen. In unserer Forschung am UFZ haben wir auf diese Art Böden gereinigt, die mit Schadstoffen belastet waren. Denn so wie Wasser bei erhöhter Temperatur verdunstet, werden auch andere chemische Verbindungen durch Wärme flüchtiger. Das können zum Beispiel Lösungsmittel oder Treibstoffe sein, die in den Boden eingedrungen sind. Durch die Erwärmung des Bodens konnten wir gezielt Schadstoffe freisetzen, absaugen und die Abluft anschließend reinigen. Dadurch war es möglich, vorher belastete Böden schnell und vor allem im großen Maßstab wieder nutzbar machen.“

    Das Forschungsnetzwerk RWTec

    Ende der 1990er Jahre verlor die Reinigung kontaminierter Böden im Gebiet der ehemaligen DDR an Bedeutung – und die Wissenschaftler vom UFZ überlegten, welche anderen Probleme sich noch mit der Radiowellen-Technologie lösen lassen könnten. Gemeinsam mit Bauingenieuren der HTWK Leipzig entstand die Vision, die Technologie in der Gebäudesanierung einzusetzen. „In unserem ersten gemeinsamen Projekt mit dem UFZ haben wir untersucht, ob sich mit Radiowellen feuchte Gemäuer schneller trocknen und frischer Beton schneller aushärten lässt“, erzählt Detlef Schmidt, Professor für Baustofflehre an der HTWK Leipzig. Die Ergebnisse des „RWBau“-Projekts sind  vielversprechend, die Ideen für abermals neue Anwendungsgebiete sprudeln.

    Nach Abschluss des Forschungsprojekts 2014 gründen das UFZ und die HTWK Leipzig gemeinsam mit 13 Unternehmen aus ganz Deutschland das Forschungs- und Innovations-Netzwerk RWTec. Mit Fördermitteln aus dem „Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand“ (ZIM) des Bundeswirtschaftsministeriums ist es den Wissenschaftlern möglich, gemeinsam mit interessierten Unternehmen die Technologie weiterzuentwickeln und weitere Anwendungsfelder zu erproben. „Mittlerweile ist die Technologie soweit erforscht, dass Unternehmen sie schon bald erfolgreich einsetzen können“, erzählt Ulf Roland. Seit 2018 ist der Wissenschaftler sowohl am UFZ als auch an der HTWK Leipzig beschäftigt, wo er seitdem über den Transferverbund Saxony⁵ auch die Vernetzung mit sächsischen Wissenschaftlern und Unternehmen gezielt vorantreibt.

    Ebenfalls seit 2018 ist die Koordination des Forschungsnetzwerks aus mittlerweile 21 Partnern am Forschungs- und Transferzentrum (FTZ) der HTWK Leipzig angesiedelt. „Das FTZ bietet uns die Entwicklungschancen, die für den weiteren Transfer in die Wirtschaft nötig sind“, erklärt Netzwerkmanager Dr. Ulf Trommler. Perspektivisch soll am FTZ ein Kompetenzzentrum entstehen, in dem Unternehmen unkompliziert Produkte und Dienstleistungen auf Grundlage der vielversprechenden Technologie erproben können. Die weiterhin enge Anbindung an Umweltforschungszentrum und Hochschule garantiert, dass neben der Markteinführung die weitere Erforschung der Radiowellen nicht aus dem Blick gerät.

    Zur Person

    Dr. rer. nat. habil. Ulf Roland

    Physikstudium und Promotion an der Universität Leipzig, wissenschaftliche Stationen in Berlin, Dresden, Tübingen, Louvain/​Belgien, Hamburg. Seit 1996 Erforschung der Radiowellen-Technologie und anderer umwelt­technologischer Fragestellungen am Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung. 2006 Habilitation an der TU Berg­akademie Freiberg. Seit 2014 wissenschaftlicher Leiter des RWTec-Netzwerks, seit 2018 Tätigkeit an der HTWK Leipzig und am UFZ.

    Mehr erfahren

    Möchten Sie mehr über die Radiowellen-Forschung erfahren? Dieser Text ist ein Vorabdruck aus dem diesjährigen HTWK-Forschungsmagazin EINBLICKE (Erscheinungstermin: Herbst 2018). Darin lesen Sie außerdem, wie Radiowellen zur Reparatur von Schlaglöchern, zum Schutz von Kulturgütern und zur Sanierung von feuchten Mauern eingesetzt werden.

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    news-1391Tue, 14 Aug 2018 16:23:31 +0200City-Maut statt Fahrverbotehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/city-maut-statt-fahrverboteWirtschaftsprofessor Bodo Sturm und zwei Fachkollegen veröffentlichen im „Wirtschaftsdienst“ Handlungsempfehlungen für die Diesel-Debatte

    Sind Fahrverbote für Diesel ein probates Mittel, um die Luftqualität in den Städten zu verbessern? Über diese Frage wurde in den letzten Jahren teils erbittert gestritten. Die Ökonomen Prof. Bodo Sturm von der HTWK Leipzig, Dr. Martin Kesternich vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und Dr. Martin Achtnicht vom Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung argumentieren in einem gemeinsamen Policy-Brief zur Diesel-Debatte, dass Luftverschmutzung besser mit einem Preis versehen werden sollte als Fahrverbote zu verhängen.

    Ihr Vorschlag: Eine City-Maut abhängig von lokaler Luftverschmutzung und Verkehrsaufkommen. „Wer viel fährt, zahlt viel, wer nur selten mit dem Auto in die Stadt fährt, wird seltener zur Kasse gebeten“, so die Vision des Dossiers. Um zusätzliche ökonomische Anreize für den Klimaschutz zu setzen, argumentieren die Wissenschaftler, müssten CO₂-Emissionen insgesamt teurer werden. Dabei seien Pkw-Kraftstoffe bereits relativ hoch besteuert, die CO₂-Zertifikate im EU-Emissionshandel hingegen eher billig. Ein sinnvoller Schritt in Richtung mehr Klimaschutz sei deshalb, die Anzahl der CO₂-Zertifikate weiter zu reduzieren und damit den Preis pro Tonne CO₂ zu erhöhen. „Das Thema wird uns in Zukunft noch lange begleiten“, betont Sturm.

    Der Policy Brief ist auf der Website des ZEW kostenlos verfügbar. Im August 2018 erschien er leicht verändert in der Zeitschrift Wirtschaftsdienst (DOI: 10.1007/s10273-018-2333-4)

    Dieser Text ist ein Vorabdruck aus der 2018er Ausgabe des HTWK-Forschungsmagazins EINBLICKE. Hier können Sie das Magazin kostenfrei abonnieren.

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    news-1326Wed, 11 Jul 2018 11:35:28 +0200Gegen das Verblassen historischer Dokumentehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/gegen-das-verblassen-historischer-dokumenteWissenschaftler der HTWK Leipzig entwickeln Software zur Prognose des Verblassens von Farbpigmenten durch Beleuchtung

    Sonnenlicht lässt Farben ausbleichen – das kennt man sowohl von den eigenen Haaren, die im Sommer heller werden, als auch von alten Fotos, Straßenschildern oder Autos. Doch nicht nur das Licht der Sonne, auch Kunstlicht verändert Farben. Besonders groß ist der Schaden, wenn es sich um die Tinte auf historischen Dokumenten oder die Farbe auf Gemälden handelt. Bibliotheken und Museen mit wertvollen Beständen überlegen deshalb sehr genau, welche Werke sie öffentlich zeigen und damit der Gefahr des Verblassens aussetzen. Zwei Physiker der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) haben nun eine Datenbank und eine Software entwickelt, die eine Vorhersage des Einflusses von Licht auf zahlreiche Farbstoffe und Pigmente ermöglicht. Ihr Vorgehen beschreiben die Wissenschaftler im Fachmagazin „Studies in Conservation“.

    „Bis ins 19. Jahrhundert wurden Farben wie Purpurrot, Safrangelb oder Azurblau aus Mineralien, Pflanzen und tierischen Zutaten hergestellt. Einige dieser Farbpigmente verblassen sehr schnell, wenn sie der Strahlung bestimmter Lichtquellen ausgesetzt werden“, erklärt Prof. Christian Weickhardt von der HTWK Leipzig. Gemeinsam mit seiner Kollegin Dr. Beate Villmann untersucht er seit mehreren Jahren den Einfluss verschiedener Lichtspektren auf Farbpigmente. Für ihre aktuellen Versuche haben die Wissenschaftler 64 Farben, die vom Mittelalter bis in die Renaissance verwendet wurden und als besonders empfindlich gelten, auf Probekarten aufgebracht. Im Labor wurden die Probekarten anschließend über mehrere Monate mit 16 verschiedenen Wellenlängen bestrahlt und regelmäßig hinsichtlich ihrer Farbveränderung vermessen. Aus diesen Daten haben die beiden Physiker nun ein mathematisches Modell entwickelt, das die Schädigung der Farbpigmente für eine beliebige Lichtquelle ausgehend von deren Emissionsspektrum vorhersagen kann. „Es kommen ja ständig neue Leuchtmittel auf den Markt. Mit unserer Software können Restauratoren und Kuratoren abschätzen, wie lange sie welche Kunstwerke mit einem bestimmten Licht beleuchten können, ohne dass es zu sichtbaren Schäden kommt“, so Beate Villmann.

    Aktuell wird die Bedienoberfläche der Software noch optimiert, um sie anwenderfreundlich zu gestalten. Parallel dazu planen Beate Villmann und Christian Weickhardt bereits weitere Versuche, damit künftig auch der Einfluss der Umgebungsatmosphäre auf das Verblassen von Pigmenten abschätzbar wird.

    Für ihre Forschung werden Christian Weickhardt und Beate Villmann von der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Kulturstiftung der Länder gefördert.

    Vollständige Literaturangabe:
    Beate Villmann, Gregor Peltri & Christian Weickhardt (2019): Modeling of Light-Induced Changes in Reflectance Spectra: A Predictive Tool for the Effect of an Arbitrary Spectral Irradiance. Studies in Conservation, 64(1), S. 54–61, Online-Veröffentlichung am 3. Juli 2018. DOI: 10.1080/00393630.2018.1486529

    Beate Villmann & Christian Weickhardt (2018): Wavelength Dependence of Light Induced Changes in Reflectance Spectra of Selected Dyes and Pigments. Studies in Conservation 63(2), S. 104–112. DOI: 10.1080/00393630.2017.1345088

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    news-1314Thu, 05 Jul 2018 14:47:00 +0200Durch die Nacht, die Wissen schaffthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/durch-die-nacht-die-wissen-schafftRückblick auf die Lange Nacht der Wissenschaften 2018 an der HTWK Leipzig

    „Zuhause habe ich zwar auch Lego, aber keines, was man programmieren kann“, erklärt Julius begeistert. Er ist am 22. Juni mit seinen Eltern Nadine und Knut Ulrich bei der Langen Nacht der Wissenschaften an der HTWK Leipzig unterwegs. Genauer gesagt nimmt er am Workshop „Roboter selbst bauen und programmieren“ teil. Seine Eltern erzählen: „Wir haben Julius das Programmheft gezeigt – hier wollte er unbedingt hin. Da haben wir großes Glück, dabei sein zu können. Draußen stehen ja noch zig Familien und es gibt Tränen bei denen, die nicht rein können.“

    Tatsächlich lockt das vielfältige Programm an diesem windigen Juniabend eine Rekordzahl von rund 2.500 Besuchern an die HTWK Leipzig. Am Campus Süd finden gut 40 Veranstaltungen aus allen Wissenschaftsgebieten der Hochschule statt. So kann man im Nieper-Bau im Wettstreit gegen einen Roboterarm Bälle werfen, gemeinsam mit den Nao-Robotern Fußball spielen oder sich vollautomatisiert eine Limo einschenken lassen. Ein Blick in den digitalisierten Spiegel verrät geschätztes Alter und aktuellen Puls, ein Sprung in den Sandkasten der Geotechniker wird als Verdichtungsimpuls auf eine Leinwand übertragen. Per Fön können Sensoren mit Energie gefüttert und Metallblumen zur Bewegung animiert werden. Stets neben den Exponaten: Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die unermüdlich die Zusammenhänge erklären und Fragen beantworten.

    Auch Medienzentrum, Gutenberg-Bau und Hochschulbibliothek haben zu dieser besonderen Nacht ihre Türen geöffnet. Während man in letzterer endlich einmal lärmen und spielen darf, betonieren vor dem Gebäude zahlreiche Kinder kleine Betonmännchen. Daneben wird ein Deichbruch simuliert. Alumnus Enrico Apelt ist dafür extra aus Frankfurt angereist: „Der Besuch der ‚Langen Nacht der Wissenschaften‘ hat für mich sowohl berufliche als auch private Gründe. Ich arbeite als sogenannter ‚Risikoingenieur‘ im Bereich Industrieversicherungen, da gehört Hochwasserschutz neben Brandschutz zu den wichtigsten Themengebieten.“

    Bevor es weiter in die offenen Druck- und Verpackungslabore geht, lädt das Jazz-Duo Stiehler/Lucaciu zum Verweilen und Durchatmen ein. Der HTWK-Faschingsverein Ba-Hu Elferrat versorgt mit Gegrilltem und Getränken, die Hochschule verschenkt Zuckerwatte und Luftballons. Kleiner werden die Besuchertrauben erst gegen Mitternacht. Denn mit Forschern Elektroauto fahren, den Maschinensaal einer Druckerei besichtigen oder mit Robotern Fußball spielen – das kann man nur alle zwei Jahre. Die nächste Lange Nacht der Wissenschaften findet im Sommer 2020 statt.

    Text: Pauline Reinhardt

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    news-1254Tue, 12 Jun 2018 09:36:13 +0200Von Robotern, smarten Metallen und großen Maschinenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/von-robotern-smarten-metallen-und-grossen-maschinenLange Nacht der Wissenschaft am 22. Juni: Mehr als 40 Mitmach-Aktionen, Vorträge und offene Labore am HTWK-Campus

    Um die Wette werfen gegen einen Industrieroboter und ein Getränk an der Roboterbar gewinnen? Oder lieber einen Kühlschrankmagneten bedrucken? Und danach eine Ausfahrt im Elektroauto zu einem Bodenversuchsfeld an der A72? All dies und noch viel mehr ist zur Langen Nacht der Wissenschaften am 22. Juni ab 18 Uhr an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) möglich. Die meisten Programmpunkte können durchgehend bis Mitternacht besucht werden und sind für Kinder wie Erwachsene gleichermaßen geeignet. Der Eintritt ist frei.

    Im Foyer des Nieper-Baus (Karl-Liebknecht-Straße 134) zeigt beispielsweise die Forschungsgruppe FLEX ihre neusten Entwürfe zu gekrümmter Architektur – sowohl als echte Modelle als auch virtuell per Mixed-Reality-Brille. Ebenfalls wie aus einer anderen Realität: Smarte Metalle, die sich ganz von allein bewegen – zu bewundern als Jalousie, die sich ohne Strom schließt, und auszuprobieren an mehreren Experimentierstationen. Im „Sandkasten“ der Bauingenieure kann hüpfend ein Versuchsboden verdichtet werden, die Verformung wird live auf einer Leinwand dargestellt. Ob dabei der Kreislauf in Schwung gekommen ist, verrät dann ein Blick in den digitalisierten Spiegel, der kontaktlos Atmung und Puls misst. Neben den zahlreichen Präsentationen im zweistöckigen Foyer können verschiedene Labore der Fakultät Maschinenbau und Energietechnik besichtigt werden.

    Gegenüber vom Nieper-Bau lädt die für den Autoverkehr gesperrte Gustav-Freytag-Straße zum Verweilen ein: Das BetonkanuTeam der Hochschule präsentiert sein neuestes Boot, welches bei einer internationalen Regatta Ende Mai in den Niederlanden 16 andere Teams hinter sich ließ. Eine kleine Ausstellung zeigt die Gewinnerfotos des 2018er Wettbewerbs „ForschungsPerspektiven“. Das Duo Stiehler/Lucaciu spielt von 19 bis 20 Uhr mit Saxophon und Klavier sommerliche Jazzmusik, der Hochschul-Faschingsverein Ba-Hu sorgt für Heißes vom Grill und Kühles aus der Zapfanlage, am zentralen Infostand gibt es Zuckerwatte und Luftballons.

    In den sonst stillen Räumen der Hochschulbibliothek (Gustav-Freytag-Straße 40) darf gekniffelt, geknobelt und gespielt werden. Nebenan zeigt die Hausdruckerei ihren Maschinensaal. Ein paar Räume weiter kann man erfahren, wie High-Tech-Displays gedruckt werden, und in den Verpackungslaboren können Joghurtbecher hergestellt und anschließend auf ihre Widerstandsfähigkeit geprüft werden.

    Das komplette Programm zur Langen Nacht der Wissenschaften an der HTWK Leipzig findet sich unter www.htwk-leipzig.de/lndw. Die Wissenschaftsnacht wird alle zwei Jahre gemeinsam von den Leipziger Forschungseinrichtungen und der Stadt organisiert. Das Gesamtprogramm kann unter www.wissen-in-leipzig.de abgerufen werden.

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    news-1173Mon, 04 Jun 2018 12:06:33 +0200Auf dem Weg zum digitalen Unternehmenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/auf-dem-weg-zum-digitalen-unternehmenWirtschaft trifft Wissenschaft an der HTWK Leipzig: Vortragsprogramm am 13. Juni zu Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung für Unternehmen

    Die Digitalisierung verändert nicht nur unseren Alltag, sondern sie markiert auch einen ökonomischen Umbruch. Unternehmen, denen eine Anpassung nicht gelingt, überlassen die künftige Wertschöpfung womöglich anderen. Der Druck dieses Szenarios ist gerade für kleine Betriebe allgegenwärtig. Aber was heißt es konkret, auf die Digitalisierung zu reagieren? Zu dieser Frage laden die Handwerkskammer und die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig am 13. Juni von 14.30 bis 17.30 Uhr an die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig), Nieper-Bau, Raum N 101, Karl-Liebknecht-Straße 134, 04277 Leipzig ein. Vier Digitalisierungsexperten – davon drei Wissenschaftler der HTWK Leipzig – werden in kurzen Vorträgen künftige Herausforderungen und Handlungsoptionen für Unternehmen der Region aufzeigen.

    „Innovationen basieren nicht nur auf dem Einsatz digitaler Technologien, sondern benötigen auch neue Ansätze beim Denken und Umsetzen. Nur so lassen sich Produkt- und Prozessinnovationen, aber auch neue Geschäftsmodelle zeit- und kundennah umsetzen“, so Dr. Gerold Bausch vom Laboratory for Biosignal Processing an der HTWK Leipzig. Der Spezialist für eingebettete Systeme und digitale Signalverarbeitung hält den Einführungsvortrag der Veranstaltung.

    Im Anschluss zeigt Dr. Karl-Peter Fritz von Hahn-Schickard (Stuttgart) auf, wie Unternehmen bestehende Fertigungsprozesse durch „Retrofit“ digital nachrüsten können. Nach einer kurzen Pause folgen zwei fachspezifische Vorträge: Prof. Ulrich Möller referiert über die Digitalisierung im Bauwesen anhand von Building Information Modeling (BIM). Dabei handelt es sich um ein Verfahren, das alle Betriebe betrifft, die Aufträge im Umfeld von Bau-, Sanierungs- oder Abrissprozessen generieren. Zum Abschluss erläutert Prof. Holger Müller die Zeit- und Kostenersparnisse von digitalisierten Einkaufs- und Lieferketten und stellt Studienergebnisse zum Stand von Einkauf 4.0 in Sachsen vor.

    Die kostenfreie Veranstaltung richtet sich vorrangig an Vertreter von kleinen und mittleren Unternehmen der Region. » Anmeldung auf der Website der IHK zu Leipzig

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    news-1156Thu, 31 May 2018 11:17:26 +0200Mittelzentren im Mittelpunkthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/mittelzentren-im-mittelpunktProjektauftakt von „Smart Osterland“ am 6. Juni in der historischen Brikettfabrik Herrmannschacht bei Zeitz

    Die „versteckten Perlen“ im Leipziger Südraum aus dem Dornröschenschlaf erwecken – das ist das erklärte Ziel des Projekts „Smart Osterland“ der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig), der Universität Leipzig und des Ingenieurbüros JENA-GEOS. Dazu wollen die Wissenschaftler gemeinsam mit kommunalen Akteuren und Bürgern ein Zukunftskonzept für die vom Braunkohlentagebau geprägte Region südlich von Leipzig entwickeln. Dieses historisch als „Osterland“ bezeichnete Gebiet um die Städte Naumburg, Weißenfels, Zeitz, Altenburg und Borna erstreckt sich über die Landesgrenzen von Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. In der historischen Brikettfabrik Herrmannschacht bei Zeitz findet am 6. Juni zum Auftakt des Projekts ein Workshop mit regionalen Akteuren statt.

    „Mittelzentren sind viel mehr als einfach nur nah an einer Großstadt. Sie haben ihren eigenen Charme, ihre eigene Identität und können selbst Schwarmeffekte auf das Umland auslösen. Diesen Prozess wollen wir durch eine enge Zusammenarbeit mit den ansässigen Akteuren aus Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung über die Grenzen der Landkreise hinaus anstoßen“, so Projektleiter Prof. Markus Krabbes, Prorektor Forschung an der HTWK Leipzig.

    Der Fokus liegt auf sozialen Innovationen für den Strukturwandel: Länderübergreifender Zugang zu Bildung und Kultur, Sharing-Lösungen für Mobilität sowie Quartierkonzepte im Bereich Wohnen und Energie. Krabbes: „Technologische Veränderungen und strukturpolitische Maßnahmen zur Stärkung ländlicher Räume beanspruchen oft erhebliche Zeit. Mit der Umsetzung sozialer Innovationen kann viel schneller begonnen werden. Dabei wollen wir im Sinne einer ‚Sharing Economy‘ den Genossenschaftsgedanken und bürgerschaftliche Konzepte ins Heute übertragen und die ökonomischen Vorteile vom Handeln im Verbund neu denken.“

    Über den Sommer wollen die Projektpartner ihr Zukunftskonzept gemeinsam mit Vertretern der Region entwickeln. Dazu führen die Wissenschaftler seit Frühling Gespräche mit Bürgermeistern und Landratsamtsvertretern. Im nächsten Schritt sollen interessierte Vereine, Unternehmen und Initiativen gemeinsam mit den Projektpartnern und den Vertretern der Landkreise an einen Tisch kommen. Die Workshops am 6. Juni in der Brikettfabrik Herrmannschacht bei Zeitz stellen den Auftakt dieser Projektphase dar.

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    news-1140Mon, 28 May 2018 11:00:00 +0200HTWK-Student erhält Preis der Zukunftsstiftung Südraum Leipzighttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-student-erhaelt-preis-der-zukunftsstiftung-suedraum-leipzigChristoph Schwager entwickelte in seiner Bachelorarbeit die Antenne für einen Funksensor zur Verschleißerkennung in Tagebaugroßgeräten der MIBRAG

    Wie kann der Verschleiß in den Getrieben von Großmaschinen besser und schneller erkannt werden, um Stillstandzeiten und Reparaturkosten zu reduzieren? Wissenschaftler der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) entwickeln in Kooperation mit der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft (MIBRAG) zur Lösung dieser Frage Sensorsysteme, die dauerhaft die Schwingungen der Getriebe überwachen sollen. Einige Teilaspekte dieser Entwicklungsarbeit werden in studentischen Abschlussarbeiten untersucht. So entwickelte HTWK-Student Christoph Schwager im Rahmen seiner Bachelorarbeit eine Antenne, welche die erfassten Daten bei möglichst geringem Energiebedarf durch das Getriebeöl hindurch sendet. Dafür wurde Schwager nun von der Zukunftsstiftung Südraum Leipzig ausgezeichnet. Der Preis – dotiert mit 1.000 Euro – wurde am 25. Mai in der ehemaligen Brikettfabrik Witznitz in Borna im Rahmen des jährlichen Regionalstammtischs der Stiftung verliehen.

    Mit der jährlichen Preisvergabe für eine hervorragende wissenschaftliche Arbeit möchte die Zukunftsstiftung Südraum Leipzig regionale innovative Ressourcen heben und für den Südraum nachhaltig erschließen. Stiftungsvorsitzender Prof. Markus Krabbes lobte in seiner Laudatio die Vorbildwirkung, „welche von der erfolgreichen regionalen Forschungskooperation des Großunternehmens MIBRAG aus dem Südraum Leipzig mit einer Leipziger Hochschule ausgeht“.

    Forschungskooperation mit der MIBRAG

    Die MIBRAG freut sich ebenfalls über den Preis: „Die Arbeit hat sich gelohnt“, sagt Dietmar Müller, Leiter Engineering Elektrotechnik bei der MIBRAG, der das Projekt von technischer Seite betreut. „Wir werden mit Hilfe der Forschungsarbeiten bald in der Lage sein, den Zustand unserer Getriebe an Schaufelradantrieben noch exakter zu diagnostizieren. Das spart uns zukünftig Zeit und erhebliche Instandhaltungskosten“, ist sich Müller sicher. Die MIBRAG habe das konkrete Beispiel für die Neuentwicklung geliefert. Anwendbar seien die wissenschaftlichen Erkenntnisse jedoch auch auf andere Großmaschinen mit ölgekühlten Getrieben. „Solche Tüfteleien sind schon eine tolle Sache. Man verlässt die manchmal eingefahrenen Gleise und schaut gemeinsam mit den Wissenschaftlern über den Tellerrand. Und wenn dabei solche hervorragenden Leistungen erbracht werden, ist das einfach genial“, schwärmt der Elektroniker. „Die Zusammenarbeit ist hervorragend und dafür möchte ich mich bei allen Projektbeteiligten bedanken.“ Die Forschungskooperation geht unterdessen in ihre nächste Phase: Im Juni beginnen in die Härtetests in der Praxis.

    Christoph Schwagers Bachelorarbeit „Analyse von ISM-Band-Frequenzen ab 1 GHz hinsichtlich ihrer Eignung zur Funkkommunikation innerhalb von Großgetrieben“ wurde von Prof. Faouzi Derbel betreut. Er lobt, dass Schwager für das Design und die Entwicklung der Antennenstrukturen „nicht nur Simulationen mit geeigneten Tools durchgeführt, sondern auch Prototypen entwickelt hat. Damit sind Messungen in der Luft und auch im Öl möglich, auf deren Grundlage nun weitere Entwicklungsarbeiten durchgeführt werden können.“

    Übrigens ist die Auszeichnung nicht der erste Preis für dieses anspruchsvolle Forschungsprojekt. Erst vor wenigen Wochen wurde der Konferenzbeitrag von Prof. Faouzi Derbel und seinem Mitarbeiter Florian Strakosch bei der „15. Multi-Conference on Systems, Signals and Devices“ in Tunesien mit einem Best Paper Award ausgezeichnet.

    Christoph Schwager (22) stammt aus dem sachsen-anhaltinischen Jessen an der Elster. Er studiert aktuell im Master Elektrotechnik und Informationstechnik mit dem Schwerpunkt Elektronische Schaltungstechnik und Signalverarbeitung an der HTWK Leipzig. Wofür er das Preisgeld für seine Bachelorarbeit einsetzen will? „Naja, Geld kann man als Student ja immer gebrauchen. Ein ordentliches Fahrrad, um in Leipzig zur Hochschule und an die Seen zu kommen, das wäre was“, so Schwager.

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    news-1135Fri, 25 May 2018 16:38:00 +0200Die Stadt als Spielplatzhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/die-stadt-als-spielplatzWeltspieltag: Leipziger Gesundheitsforscherinnen markieren bunte Fußwege, um Kinder zu mehr Bewegung anzuregen

    Kinder kommen mit einem natürlichen Bewegungsdrang auf die Welt. Weil es aber immer mehr „Schrittklauer“ wie Fernsehen, Computer oder Elterntaxis gibt, kommt die Bewegung insbesondere von Schulkindern viel zu kurz. Wissenschaftlerinnen der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) und des Universitätskinderklinikums haben deshalb Fußwege in der Leipziger Großraumsiedlung Grünau farbig markiert, um damit Bewegungsanreize im alltäglichen Lebensumfeld von Kindern zu schaffen. Die Aktion zum Weltspieltag ist Teil des Praxisforschungsprojekts „Grünau bewegt sich“, das die Entwicklungschancen von Kindern durch die gesundheitsförderliche Veränderung ihrer Lebenswelten verbessern will.

    Die Idee ist denkbar einfach: Wege, auf denen gehüpft und balanciert werden kann, regen Kinder zu mehr Bewegung an – vor allem dann, wenn sie die Gestaltungsideen dazu selbst entwickelt haben. So waren Schülerinnen und Schüler zweier Leipziger Grundschulen von Beginn an in das Projekt einbezogen. Haben sie ihren Schulweg und mögliche Fortbewegungsarten im Unterricht zunächst theoretisch unter die Lupe genommen, ging es bei der ganz praktischen Wegeerkundung darum, selbst Bewegungsanlässe zu erkennen und eigene Gestaltungsideen für farbige Markierungen zu entwickeln. Aus der Vielfalt der Vorschläge wählten die Kinder schließlich ihre Favoriten aus, die nun auf Rasenkanten, Treppen und Gehwegplatten dauerhaft wie „Schrittmacher“ für einen bewegten Schulweg funktionieren.

    „Wenn wir zu mehr Bewegung und Aktivität im Stadtteil animieren und ermutigen wollen, müssen wir die zukünftigen Nutzer, in diesem Fall die Kinder, unbedingt einbeziehen“, so Prof. Gesine Grande, Leiterin des Praxisforschungsprojekts „Grünau bewegt sich“ an der HTWK Leipzig. „Wenn die Kinder ‚ihre‘ Fußwege dann bespielen können, bestärkt sie das nicht nur in ihrem natürlichen Bewegungsdrang, sondern auch in ihrem Vertrauen, selbst Veränderungen bewirken zu können – so wie in diesem Projekt, das sie maßgeblich mitgestaltet haben.“

    Um zu überprüfen, ob die Wegemarkierungen tatsächlich zu mehr und intensiverer Bewegung führen, untersuchen die Wissenschaftlerinnen von „Grünau bewegt sich“ die Häufigkeit und Art der Schulwegnutzung. „In einer Pilotstudie zeigte sich, dass nach der Kreide-Markierung von Wegen die Bewegungsintensität von Kindern und Jugendlichen höher war als vor der Markierung. Bei Erwachsenen und Seniorinnen ließen sich dagegen keine Unterschiede feststellen“, erklärt Ulrike Igel von der HTWK Leipzig. In den nächsten Monaten werden die Wissenschaftlerinnen diesen Effekt nun anhand der dauerhaften Farbmarkierungen in einer Studie überprüfen. Unterstützung für die Wegemarkierung kam vom Deutschen Kinderhilfswerk, vom Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt Leipzig-Grünau“ und dem Bürgerverein Grünau.

    Die Aktion ist nur ein Baustein des umfassend angelegten Forschungsprojekts „Grünau bewegt sich“, in welchem die Gesundheit von Kindern durch Veränderungen im Lebensumfeld verbessert werden soll. Im Fokus steht dabei ein gesundes Körpergewicht der Heranwachsenden – denn laut aktueller Studien ist beinahe jedes zehnte Vorschulkind übergewichtig. Das auf Jahre angelegte Forschungsprojekt erprobt modellhaft in Leipzig-Grünau, wie durch Maßnahmen im Stadtteil die Kindergesundheit nachhaltig verbessert werden kann. Die Ergebnisse sollen Vorbild für andere Städte und Stadtteile sein.

    „Grünau bewegt sich" ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Leipzig, der Universitätskinderklinik und der HTWK Leipzig. Es wird hauptsächlich von der AOK Plus und anteilig von der ikk classic und der Knappschaft gefördert.

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    COMPUTERSPIELENACHT-PodcastFAS - SOZIALWISSENSCHAFTEN - PROJEKTEHTWK > ForschenHTWK > Hochschule >> PressemitteilungFAS - NACHRICHTEN - SOZIALWISSENSCHAFTEN
    news-1129Tue, 22 May 2018 14:00:00 +0200Deutschlands Rolle in der europäischen Energiewendehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/deutschlands-rolle-in-der-europaeischen-energiewendeFachtagung an der HTWK Leipzig thematisiert aktuelle Fragen der Energieversorgung // Öffentliche Podiumsdiskussion zur Energiepolitik am 30. Mai 2018

    Das Schlagwort „Energiewende“ wird mittlerweile so inflationär verwendet, dass der Eindruck einstehen mag, die Herausforderung sei längst gelöst. Aber stimmt das auch? Und welchen Beitrag dazu kann ein anderes, viel beschworenes Schlagwort, die „Digitalisierung“ leisten? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die 11. Fachtagung „Energie + Gebäudetechnik“ am 30. und 31. Mai 2018 an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig). Mehr als 200 Experten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft werden zu der zweitägigen Konferenz erwartet.

    „In der Diskussion um die Energiewende ist mittlerweile klar: Nicht nur der Stromsektor muss sich verändern - Wärmemarkt, Strom- und Gasnetz, dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung und Energieeffizienz in Gebäuden sind weitere wichtige Handlungsfelder. Wir sprechen hier mit Recht von einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe! Auf der diesjährigen Fachtagung wird es vor allem darum gehen, wie die Vernetzung diese Veränderungsprozesse vorantreiben kann“, so Prof. Michael Kubessa, wissenschaftlicher Leiter der Tagung.

    Eröffnet wird die Veranstaltung am 30. Mai mit einem Plenarprogramm zur Energiewende in Europa und dem Beitrag Deutschlands. Ab 16.30 Uhr diskutieren Vertreter der europäischen und nationalen Energiepolitik sowie der mitteldeutschen Wirtschaft gemeinsam aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und erprobte Lösungsansätze im Rahmen einer öffentlichen Podiumsdiskussion. Am zweiten Tag der Fachtagung werden in zwei parallelen Sektionen aktuelle Ergebnisse zur Gas- und Wärmeversorgung und zur energieeffizienten Gebäudesanierung vorgestellt. In einer begleitenden Ausstellung stellen mehr als 30 Partner zukunftsweisende Lösungen aus den Bereichen Energieversorgung und Gebäudetechnik vor.

    Die Tagung findet im Nieper-Bau der HTWK Leipzig, Karl-Liebknecht-Straße 134, 04277 Leipzig statt.

    Programmauszug: Plenarprogramm am 30. Mai

    15.30 Uhr – „Die Energiewende im europäischen Kontext“
    Jan Papsch, Rechts- und Politikreferent bei der Europäischen Kommission, Generaldirektion Energie

    16.00 Uhr – „Wie wird Deutschland wieder zum Vorreiter in Europa?“
    Stefan Kapferer, Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung und Mitglied des Präsidiums im Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW)

    16.30 Uhr – Podiumsdiskussion (Moderation: Dr. Heiko Lohmann, Journalist für Energiethemen)

    • Jan Papsch, Rechts- und Politikreferent bei der Europäischen Kommission, Generaldirektion Energie
    • Stefan Kapferer, Mitglied der Geschäftsführung und des Präsidiums des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.
    • Dr. Johannes Kleinsorg, Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Leipzig GmbH
    • Hans-Joachim Polk, Vorstandsmitglied der VNG – Verbundnetz Gas AG
    • Kristian Kirpal, Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig
    • Manfred Greis, Generalbevollmächtigter der Viessmann Werke GmbH & Co. KG
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    news-1094Tue, 08 May 2018 11:49:30 +0200Großmaschinen: Funküberwachung von innenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/grossmaschinen-funkueberwachung-von-innenHTWK-Wissenschaftler Florian Strakosch und Faouzi Derbel bei internationaler Konferenz für Sensorsysteme und Instrumentierung ausgezeichnet

    Für ihren wissenschaftlichen Beitrag zur „15. Multi-Conference on Systems, Signals and Devices“ (SSD 2018) vom 19. bis 22. März 2018 in Hammamet, Tunesien, wurden Florian Strakosch und Prof. Faouzi Derbel von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) mit einem Best Paper Award ausgezeichnet. Die Wissenschaftler analysieren in dem Artikel die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen in ölgekühlten Großgetrieben. Derartige Getriebe kommen in besonders großen Maschinen, wie zum Beispiel Tagebaubaggern oder Tunnelbohrern, vor. Auf Grundlage der Untersuchungen sollen in Zukunft drahtlose Sensoren zur zustandsorientierten Verschleißdiagnose eingesetzt werden. Damit könnten Störungen noch schneller und präziser erkannt und damit teure Stillstandzeiten vermieden werden.

    „Wir sind stolz auf diese Auszeichnung, weil sie nicht nur unsere Arbeit an sich würdigt, sondern durch das internationale Interesse auch die Relevanz dieser praxisnahen Thematik verdeutlicht. Diese positive Resonanz bestätigt uns in unserem Forschungsansatz, den wir weiter vertiefen werden“, so Florian Strakosch.

    Die Forschungsarbeit entstand in Kooperation mit der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft MIBRAG, die selbst Tagebaumaschinen mit ölgekühlten Getrieben im Einsatz hat. Überwacht werden die Maschinen – wie in der entsprechenden Industrienorm festgelegt – von äußerlich angebrachten Schwingungssensoren. „Um den Zustand unserer Anlagen noch exakter diagnostizieren zu können, wären Sensoren im Inneren der Getriebe nötig. Allerdings müssen sie dafür ihre Messergebnisse durch das Getriebeöl hindurch per Funk senden und dabei möglichst wenig Energie benötigen – schließlich ist im Inneren eines Getriebes kein Strom vorhanden. Gemeinsam mit den Wissenschaftlern der HTWK Leipzig arbeiten wir deshalb aktuell daran, diese Herausforderung zu meistern“, so Dietmar Müller, Leiter Engineering E-Technik bei der MIBRAG.

    Florian Strakosch (32) studierte kooperativ an der HTWK Leipzig und bei Siemens Elektrotechnik und Informationstechnik. Nach einem Jahr Work & Travel kam er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Hochschule zurück und arbeitet seitdem in der Forschungsgruppe um Prof. Faouzi Derbel zu drahtloser Sensorik.

    Vollständige Literaturangabe des prämierten Artikels:
    Florian Strakosch, Faouzi Derbel (2018): Investigation of Radio Propagation in Moving Gear Oils, 15th International Multi-Conference on Systems, Signals & Devices (SSD), S. 827–831. DOI: 10.1109/SSD.2018.8570505

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    news-1087Fri, 04 May 2018 17:00:00 +0200Exzellent im Transfer: Hochschulverbund Saxony⁵ geht an den Starthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/exzellent-im-transfer-hochschulverbund-saxony5-geht-an-den-startSachsens Hochschulen für Angewandte Wissenschaften stellen in Leipzig gemeinsames Transferkonzept für die kommenden fünf Jahre vor

    Tag für Tag entstehen in den Laboren, Werkstätten und Büroräumen der Hochschulen neue Ideen, neues Wissen und neue Technologien. Damit dieses Know-how noch schneller und zu breiteren Zielgruppen als bisher in die Praxis gelangt, haben sich die sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Dresden, Leipzig, Mittweida, Zittau/Görlitz und Zwickau zum Transferverbund Saxony⁵ zusammengeschlossen.

    Zur öffentlichen Auftaktveranstaltung des Transferverbunds am 4. Mai 2018 an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) stellten die fünf Hochschulen ihre Strategie und Pläne für die kommenden fünf Jahre rund 150 Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft vor.

    Bundesforschungsministerin Anja Karliczek sagte anlässlich des startenden Transferverbundes: „Unsere Hochschulen sind Orte voller Ideen und Erkenntnisse. Mir ist wichtig, dass wir mit den Ergebnissen aus Forschung und Entwicklung das Leben unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger besser machen. Wir arbeiten deshalb daran, dass Innovationen noch schneller bei den Menschen ankommen. Mit Saxony⁵ packen jetzt fünf sächsische Hochschulen mit regionalen Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Partnern das Thema an und bilden ein dichtes Netzwerk quer durch den Freistaat Sachsen.“ Deutschlandweit investieren die Bundesregierung und die Länder mit der Initiative „Innovative Hochschule“ über zehn Jahre insgesamt 550 Millionen Euro in die Umsetzung innovativer Strategien des forschungsbasierten Wissenstransfers.

    „Ich freue mich, dass die hohe wissenschaftliche Kompetenz der beteiligten fünf Hochschulen mit der Förderung des Bundes für Saxony⁵ bestätigt wird. Im Fokus der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften stehen immer die praktische Anwendung und damit der konkrete Nutzen wissenschaftlicher Erkenntnisse. Es stimuliert die Forschung, wenn sie die Anwendungsfragen der Praxis kennt, und es hilft den Unternehmen, wenn sie über Forschungsmöglichkeiten und -schwerpunkte der Hochschulen informiert sind und wissen, wie sie davon profitieren können. Die kooperierenden Hochschulen von Saxony⁵ werden ihre Aktivitäten zum Ideen-, Wissens- und Technologietransfer gemeinsam konzipieren, durchführen und kommunizieren. Damit versorgen sie Wirtschaft und Gesellschaft unseres Landes flächendeckend mit vernetztem Wissens- und Technologietransfer“, so die sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange.

    Prof. Gesine Grande, Rektorin der HTWK Leipzig und Gastgeberin der Auftaktveranstaltung, zeigt sich ebenfalls zufrieden: „Seit Jahren kooperieren die fünf Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Sachsen konzeptionell und inhaltlich in der Weiterentwicklung und Profilierung von Lehre, Forschung und Transfer. Saxony⁵ ist für uns eine große Chance, eine neue Qualität im Transfer von Wissen und Technologien zu erreichen. Die Zusammenführung unserer Kompetenzen und Netzwerke in Saxony⁵ ermöglicht es uns, neue Wege zu erproben, um den Austausch mit der Wirtschaft und auch mit der Gesellschaft zu intensivieren.“

    Nach den Grußworten stand die Vorstellung der Projektstruktur und der Umsetzungskonzepte der zwölf Teilvorhaben im Mittelpunkt. Umrahmt von einer Posterpräsentation entstanden beim anschließenden Get-together intensive Diskussionen über Potenziale und Wirkungsdimensionen der Transferansätze von Saxony⁵.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    HTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵HTWK > ForschenHTWK > Hochschule >> Pressemitteilung
    news-1064Thu, 03 May 2018 15:00:00 +0200Wenn aus Stadtraum „Spielraum“ wird: Grünauer Grundschulkinder erkunden Bewegungsortehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wenn-aus-stadtraum-spielraum-wird-gruenauer-grundschulkinder-erkunden-bewegungsorteGemeinsame Initiative des Praxisforschungsprojekts „Grünau bewegt sich“ und der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Uni Leipzig

    Immer seltener können Kinder ihrem natürlichen Bewegungsdrang nachgehen, weil dafür Raum, Zeit und Vorbilder fehlen. Am 3. Mai 2018 startet daher das Projekt „SpielRaum Grünau“, das Grundschulkinder dabei unterstützen will, öffentliche Räume als Spiel- und Bewegungsorte (zurück-) zu erobern. „SpielRaum Grünau“ ist ein Gemeinschaftsprojekt des Fachbereiches „Grundschuldidaktik Sport“ der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig und dem Praxisforschungsprojekt „Grünau bewegt sich“.

    Öffentliche Räume wie Fußwege, Wiesen und Plätze sind für Kinder unentbehrlich. Sie dienen dem Spiel, der Bewegung und dem Austausch mit anderen Kindern. Und obgleich der Leipziger Stadtteil Grünau vielerorts mit einem verkehrsberuhigten, kinderfreundlichen Wohnumfeld aufwartet, scheint es vielen Kindern fremd, selbstständig unterwegs zu sein oder mit anderen Kindern draußen zu spielen.

    Dem will das Projekt „SpielRaum“ jetzt entgegenwirken. Gemeinsam mit Studierenden der „Grundschuldidaktik Sport“ und ihren Sportlehrerinnen und Sportlehrer erkunden Schulkinder der 3. und 4. Klassen im Rahmen der 3. Sportstunde das Gebiet um ihre Schule. Acht Wochen lang dauert das Projekt, an dem sich die 91. Grundschule und die Joachim-Ringelnatz-Grundschule beteiligen. In dieser Zeit suchen die Kinder nach bewegungsfreundlichen Orten und lernen Spiele im öffentlichen Raum kennen. „Was sie zunächst unter Anleitung lernen, soll sie später dazu befähigen, selbstständig Räume für aktives Spielen im Freien zu erschließen“, argumentiert Jun.-Prof. Almut Krapf, die das Projekt mit ihren Studierenden, allesamt angehende Sportlehrerinnen und Sportlehrer, umsetzt.

    Die Idee hinter dem Projekt ist, Kindern in spielerischer Auseinandersetzung mit dem öffentlichen Raum Möglichkeiten der Freiraumnutzung aufzeigen und zu mehr eigenständiger Mobilität zu befähigen. „Die körperlichen und eigentätigen Bewegungserfahrungen bestärken sie darin, sich selbstständig Freiräume anzueignen – um gemeinsam zu spielen, ihre Geschicklichkeit zu trainieren, Mutproben zu bestehen oder ihre Kräfte zu messen. All das sind Voraussetzungen für eine gesunde Entwicklung von Kindern“, so Prof. Wieland Kieß, Projektleiter von „Grünau bewegt sich“ seitens der Leipziger Universitätskinderklink.

    Positiver und gewollter Nebeneffekt dieser spielerischen Freiraumerkundung ist die Belebung des öffentlichen Raumes, bei der die Schüler als Rollenmodelle für das Draußenspiel erfahrbar werden. Denn wenn Kinder beobachten können, dass andere – allein oder auch in Gruppen – sich draußen aufhalten und bewegen, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie dieses Verhalten nachahmen (wollen). „Dieses als Modelllernen bezeichnete Lernen durch Beobachten spielt eine große Rolle für die erfolgreiche Aneignung gesundheitsförderlichen Verhaltens, nicht nur bei Kindern“, weiß Prof. Gesine Grande, Projektleiterin von „Grünau bewegt sich“ von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig).

    Mit dem Projekt unterstützt die „Grundschuldidaktik Sport“ der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig die Arbeit des Forschungsprojektes „Grünau bewegt sich“ bei der praktischen Umsetzung von Bewegungsförderung im öffentlichen Raum.

    „Grünau bewegt sich“ ist ein stadtteilbezogenes Praxis-Forschungsprojekt zur Kindergesundheitsförderung und Adipositasprävention. Ziel ist es, die Entwicklungschancen von Kindern in Leipzig-Grünau durch die gesundheitsbezogene Veränderung von Lebenswelten zu verbessern und die Wirksamkeit der Interventionen wissenschaftlich zu überprüfen.

    „Grünau bewegt sich“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Leipzig, der Universitätskinderklinik, der Universität Leipzig und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig). Es wird hauptsächlich von der AOK PLUS und anteilig von der ikk classic und der Knappschaft gefördert.

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    COMPUTERSPIELENACHT-PodcastFAS - SOZIALWISSENSCHAFTEN - PROJEKTEFAS - NACHRICHTEN - SOZIALWISSENSCHAFTENHTWK > ForschenHTWK > Hochschule > Aktuelles
    news-974Tue, 03 Apr 2018 14:00:00 +0200Zukunftskonzept für den Leipziger Südraumhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/zukunftskonzept-fuer-den-leipziger-suedraumWissenschaftler der HTWK Leipzig wollen Strukturwandel im „Osterland“ anstoßen – Chance auf Bundesmittel in Millionenhöhe für Mitteldeutschland

    Die „versteckten Perlen“ im Leipziger Südraum aus dem Dornröschenschlaf erwecken – das ist das Ziel der Initiative „Smart Osterland“, die am 1. April 2018 in die Konzeptionsphase gestartet ist. Konkret soll ein länderübergreifendes Zukunftskonzept zur Gestaltung des Strukturwandels entwickelt und umgesetzt werden. Die vom Braunkohlenbergbau geprägte Region mit den Städten Altenburg, Zeitz, Weißenfels, Naumburg und Borna soll in den kommenden Jahren demografisch und wirtschaftlich das Wachstum der umliegenden Metropolen unterstützen und selbst davon profitieren. Neben der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) sind die Universität Leipzig und das Jenaer Ingenieurbüro JENA-GEOS sowie zahlreiche weitere Partner der Region beteiligt.

    „Als Hochschule sehen wir es als Pflicht und Chance zugleich, uns in die Stärkung unseres gesellschaftlichen Umfelds einzubringen. Um die Barrieren zwischen Stadt und Land, drei Bundesländern sowie hergebrachten und modernen Wirtschaftsformen zu überbrücken, bedarf es vielfältiger Innovationen“, so Prof. Markus Krabbes, Prorektor für Forschung an der HTWK Leipzig.

    Die Initiative „Smart Osterland“ wurde aus 105 Einreichungen als eines von 32 regionalen Bündnissen in der ersten Runde des Wettbewerbs „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ des Bundesforschungsministeriums ausgewählt. Bis Herbst 2018 wird in engem Austausch mit den Bewohnern der Region ein Zukunftskonzept erstellt. Eine Expertenjury wählt dann bis zu 12 Initiativen für eine fünfjährige Förderung aus. Insgesamt stehen bereits in den ersten beiden Jahren 150 Millionen Euro für diese Form der Strukturförderung in den Neuen Ländern zur Verfügung.

    Der historische Begriff Osterland umschreibt eine landesübergreifende Region in der südlichen Leipziger Tieflandsbucht, die nach Osten durch den Fluss Mulde und nach Westen durch den Fluss Saale begrenzt wird. Während die Einwohnerzahlen in den „Schwarmstädten“ Leipzig, Halle und Jena rasant steigen, kämpfen die kleinen und mittleren Städte in deren Einzugsgebiet mit der Sogwirkung der großen Städte und dem Strukturwandel nach der Wende. Die Initiative „Smart Osterland“ will Wege der Zusammenarbeit zwischen Hinterland und Zentren entwickeln, von der beiden Seiten profitieren. Im Fokus stehen dabei Fragen der Stadt- und Quartierentwicklung, der nachhaltigen Mobilität und strategischer Partnerschaften zwischen Landkreisen, deren Mittelzentren und Wissenschaftseinrichtungen.

    Die HTWK Leipzig ist noch an einer weiteren WIR!-Initiative beteiligt: Unter Federführung des Leibniz-Instituts für Oberflächenmodifizierung, der Sächsischen Walzengravur GmbH und der Herlac Coswig GmbH soll unter dem Namen „Gravomere“ eine Kompetenzregion mikrostrukturierte Funktionsoberflächen in Mitteldeutschland entstehen. Die HTWK Leipzig bringt hier ihre Expertise zur Druck- und Verpackungstechnik ein.

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    news-973Tue, 20 Mar 2018 16:45:44 +0100Wasserqualität im Fokushttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wasserqualitaet-im-fokusMitarbeiter der sächsischen Wasserbehörden zur Weiterbildung an der HTWK Leipzig

    Am 20. März 2018 reisten 34 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wasserbehörden aus ganz Sachsen nach Leipzig, um sich von Wissenschaftlern des Instituts für Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft (IWS) der HTWK Leipzig auf den neuesten Stand zur softwaregestützten Simulation von Mischwasser in Siedlungen bringen zu lassen.

    Bei der sogenannten Schmutzfrachtberechnung werden alle Abwässer, die in die Kanalisation fließen – vom Regen, der über Straßengullys abfließt, bis hin zum Abwasser aus Privathaushalten – in ein Modell einbezogen. Dieses Modell erlaubt eine Abschätzung des entlasteten Mischwassers sowie seiner Verschmutzung und dient als Planungsgrundlage für Bauwerke zur Reinigung des Mischwassers. Für die Berechnung wird häufig die Software KOSIM eingesetzt, deren Funktionsweise in der eintägigen Weiterbildung anschaulich erklärt wurde.

    Thomas Sundheim von der Unteren Wasserbehörde in Chemnitz erklärte im Anschluss: „Durch die Schulung wurde uns als zuständige Wasserbehörde sehr effektiv Fachwissen vermittelt. Dieses hilft uns, die Erstellung von Mischwasserkonzeptionen fachlich zu begleiten und vor allem vorgelegte Mischwasserkonzeptionen ordnungsgemäß – zukünftig auch unter Nutzung eines Prüfprogramms – wasserrechtlich bewerten zu können.“

    „Als Hochschule bilden wir nicht allein Studierende aus, sondern wir bringen unsere Expertise auch in die Gesellschaft ein. Insofern unterstützen wir gerne die Wasserbehörden und auch Ingenieurbüros, indem wir ihre Mitarbeiter zum aktuellen Stand der Technik schulen oder gemeinsam mit ihnen Lösungen für aktuelle Herausforderungen entwickeln“, erläutert Tilo Sahlbach. Der Wasserbau-Ingenieur ist geschäftsführender Direktor des IWS der HTWK Leipzig und zugleich Ansprechpartner im 2018 gestarteten Co-Creation Lab „Versorgungsinfrastruktur“ des Transferverbunds Saxony⁵ der fünf sächsischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. An das Co-Creation Lab können sich Akteure aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft wenden, um konkrete Problemstellungen in den Bereichen Wasser-, Energie- und Wärmeversorgung gemeinsam mit Wissenschaftlern der sächsischen Hochschulen zu lösen.

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    news-950Tue, 13 Mar 2018 14:33:00 +0100Digitalisierungsdilemma im Einkaufhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/digitalisierungsdilemma-im-einkaufProf. Holger Müller (HTWK Leipzig) und Prof. Ronald Bogaschewsky (Uni Würzburg) stellen „BME-Barometer Elektronische Beschaffung 2018“ vor

    Die überwiegende Mehrheit an Unternehmen sieht die Notwendigkeit des Einsatzes von E-Tools bei ihren Einkaufsprozessen. Nur leider sind die Realisierungslücke und damit der Handlungsbedarf bei vielen noch sehr groß. Zu diesen zentralen Ergebnissen kommt die Studie „BME-Barometer Elektronische Beschaffung 2018“.

    Die Untersuchung wurde auch in diesem Jahr gemeinsam von Prof. Holger Müller (HTWK Leipzig) und Prof. Ronald Bogaschewsky (Universität Würzburg) durchgeführt. Die Studie wurde unterstützt vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. (BME) sowie vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Österreich (BMÖ) und der Allocation Network GmbH.

    An der Befragung nahmen zwischen Oktober 2017 und Januar 2018 insgesamt 303 Unternehmen aus Industrie, Dienstleistungsgewerbe, Handel und öffentlichen Institutionen teil. Darunter befanden sich zu etwa gleichen Teilen Großunternehmen und mittelständische Betriebe (KMU). Am 13. März stellte Holger Müller den mehr als 1.000 Teilnehmern der 9. BME-eLÖSUNGSTAGE in Düsseldorf die Studie im Detail vor.

    „In der Digitalisierung geht die Schere zwischen KMU und Großbetrieben weiter auseinander. Unabhängig von der Unternehmensgröße sind sich jedoch alle Befragten sicher, dass die Digitalisierung in ihren Organisationen weiter vorangetrieben wird“, fasste Holger Müller, Professor für Betriebswirtschaftslehre und Supply Chain Management an der HTWK Leipzig, ein zentrales Umfrageergebnis zusammen. KMU strebten dabei ähnliche Nutzungsintensitäten wie Konzerne an, dürften aber die geplanten Quoten nach Müllers Einschätzung weder kurz- noch mittelfristig erreichen.

    „Es ist schon erschreckend, wie wenig fortgeschritten viele Unternehmen hinsichtlich des Einsatzes von E-Tools im Beschaffungsbereich sind. Insbesondere KMU sind hier weiterhin zu wenig aktiv. Wenn man dem die Entwicklungsstrategien führender Unternehmen gegenüberstellt, muss befürchtet werden, dass mehr und mehr Firmen digital ‚abgehängt‘ werden und deshalb massive Wettbewerbsnachteile erleiden könnten“, führte Ronald Bogaschewsky, Professor für BWL und Industriebetriebslehre an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, weiter aus.

    Fazit: Den vorläufigen Studienergebnissen zufolge hat die Mehrheit der befragten Unternehmen die „klassischen“ Basisprozesse im Einkauf noch nicht durchgehend digitalisiert. Inwieweit auf dieser Grundlage in den nächsten Jahren die „digitale Transformation“ zum Einkauf 4.0 – also die Einführung und Nutzung neuer digitaler Prozesse und Geschäftsmodelle – in der Breite gelingen kann, muss mit einem Fragezeichen versehen werden. Insbesondere KMU sind hier aktuell noch deutlich schlechter aufgestellt als Großunternehmen. Nichtsdestotrotz werden einige Betriebe als Leuchttürme weiter vorangehen. Für die Mehrheit der Firmen heißt es jedoch zunächst, die grundlegenden Beschaffungsprozesse digital in den Griff zu bekommen – und dies in einer Geschwindigkeit, die den Abstand zu den Best-in-Class-Unternehmen nicht noch größer werden lässt.

    Details zur Studie

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    news-867Mon, 29 Jan 2018 11:08:03 +0100Neue Fachzeitschrift „Journalistik“https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/neue-fachzeitschrift-journalistikHTWK-Professorin Gabriele Hooffacker ist Co-Herausgeberin der ersten deutschsprachigen Zeitschrift für JournalismusforschungJournalistik? „Diese Wissenschaft begleitet den Journalismus wie die Medizin den Arztberuf“, sagt Horst Pöttker, Initiator der neuen Zeitschrift „Journalistik“. In den deutschsprachigen Ländern fehlt bisher eine Fachzeitschrift für dieses Gebiet. Die „Journalistik“ soll diese Lücke füllen. Seit 1. Februar ist sie unter www.journalistik.online zu finden.

    „Wie wirkt Konstruktiver Journalismus?“ Diese Frage beantwortet der Eichstätter Journalistik-Professor Klaus Meier in der ersten Ausgabe. „Die Zukunft ist frei“ – mit diesem Titel ist eine Bestandsaufnahme des freien Journalismus von Nina Steindl, Corinna Lauerer und Thomas Hanitzsch überschrieben. Ein Essay von Friederike Herrmann fragt nach, warum das Thema Europa so langweilig wirkt. Weitere Beiträge diskutieren den Paragrafen 12a des Pressekodex – soll die Nationalität eines Straftäters genannt werden oder nicht? – und stellen Erich Kästner als Journalisten vor. Hinzu kommen Rezensionen aktueller wissenschaftlicher Neuerscheinungen aus der Journalistik.

    Die „Journalistik“ erscheint als Online-Publikation und ist damit frei zugänglich. Nach dem Muster traditioneller wissenschaftlicher Zeitschriften erscheint sie zu festen Terminen mit zitierbarer Ausgabenzählung.

    Die „Journalistik“ ist bewusst als Herausgeberzeitschrift konzipiert, die auch nicht an akademische Institutionen gebunden ist. Eine inhaltsgleiche englische Version neben der deutschen gehört zum Konzept. Möglich wird dieser Start durch den Herbert von Halem-Verlag und die Stiftung Presse-Haus NRZ.

    Die Herausgeberinnen und Herausgeber:

    • Bernhard Debatin (Athens, Ohio),
    • Petra Herczeg (Wien),
    • Gabriele Hooffacker (HTWK Leipzig/München),
    • Horst Pöttker (Dortmund/Hamburg),
    • Tanjev Schultz (Mainz).

    Am 21. Februar laden die Herausgeber zur Diskussion nach München ein. Im „Lost Weekend“ in der Schellingstraße 3 sprechen sie mit Franziska Augstein und Wolfgang Langenbucher ab 19.30 Uhr über die Frage „Journalistik – eine notwendige Wissenschaft?“

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    news-852Tue, 23 Jan 2018 11:46:00 +0100Gesundheit: Von der Privatsache zur kommunalen Aufgabehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/gesundheit-von-der-privatsache-zur-kommunalen-aufgabeDie Leipziger Koordinierungsstelle kommunale Gesundheit, einst Forschungsprojekt der HTWK Leipzig, führt zu bundesweitem Interesse

    Gesund leben ist längst keine reine Privatangelegenheit mehr. Doch dass Kommunen Gesundheitsförderung als wichtige Aufgabe für die Stadtentwicklung wahrnehmen, ist eine eher neue Entwicklung. Mit der deutschlandweit einmaligen „Koordinierungsstelle kommunale Gesundheit“ nimmt die Stadt Leipzig hier seit 2015 eine Vorreiterrolle ein. Das Konzept dieser Stelle basiert auf Forschungsergebnissen von Wissenschaftlerinnen der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig). Diese bescheinigen nach drei Jahren wissenschaftlicher Begleitung: Die Koordinierungsstelle verbessert die Zusammenarbeit zwischen Fachämtern, Krankenkassen und Stadtteilakteuren. Dadurch, so die Wissenschaftlerinnen, kann besser auf die gesundheitlichen Bedürfnisse von Einwohnern eines Stadtviertels eingegangen werden.

    Wer sich regelmäßig bewegt und ausgewogen ernährt, wird bekanntermaßen seltener krank. Doch nicht nur wie man lebt, auch wo man lebt, hat Einfluss auf die Gesundheit. „Mittlerweile ist wissenschaftlich gut belegt, dass es die eigene Gesundheit beeinflusst, ob man in einem Stadtteil mit vielen Grünflächen und Läden und Einrichtungen oder in einem grauen Viertel mit schlechter Infrastruktur wohnt. Städte und Gemeinden gelten daher als ein wichtiger Ansatzpunkt für Gesundheitsförderung“, erklärt Astrid Sonntag, Professorin für Gesundheitspsychologie und Leiterin der Forschungsgruppe „Soziales und Gesundheit“ an der HTWK Leipzig. Auf welche Art und Weise eine Stadtverwaltung dieser zusätzlichen Aufgabe gerecht werden kann, erprobt die Forschungsgruppe um Astrid Sonntag seit mehreren Jahren gemeinsam mit der Stadt Leipzig. Nun legten die Wissenschaftlerinnen die Abschlussevaluation zur Leipziger „Koordinierungsstelle kommunale Gesundheit“ vor.

    Die Koordinierungsstelle hatte die Stadt Leipzig in Kooperation mit der AOK Plus im Jahr 2015 in Weiterführung eines Modellprojekts der HTWK Leipzig im Gesundheitsamt eingerichtet. Hier werden Gesundheitsakteure auf Verwaltungs- und Stadtteilebene ressortübergreifend vernetzt und über einen eigens eingerichteten Fördertopf Gesundheitsinitiativen in verschiedenen Statteilen unterstützt. In den vergangenen drei Jahren konnten so 22 Mikroprojekte, von Bewegungsstadtteilplänen über Seniorensportgruppen bis hin zu einem Theaterprojekt für Flüchtlingskinder, unbürokratisch gefördert werden. „Das ist nur möglich, weil mittlerweile sechs Krankenkassen für den Verfügungsfonds Gesundheit zusammenlegen. Deutschlandweit ist diese Form der Kooperation einmalig“, so Dr. Regine Krause-Döring, Leiterin des Leipziger Gesundheitsamts. Das Leipziger Erfolgsmodell macht womöglich bald Schule: Gesundheitskoordinatorin Ulrike Leistner hat bereits mehrere Kommunen beraten, die eine ähnliche Struktur aufbauen wollen.

    Die Wissenschaftlerinnen der HTWK Leipzig erforschen unterdessen, ob sich gesundheitsfördernde Veränderungen in einem Stadtteil in einem besseren Gesundheitszustand seiner Bewohner tatsächlich messbar nachweisen lassen. Im gemeinsamen Forschungsprojekt „Grünau bewegt sich“ mit der Universitätskinderklinik und der Stadt Leipzig werden in Kooperation mit lokalen Beteiligten gezielt Maßnahmen umgesetzt, um die Gesundheit von Kindern in der Leipziger Großwohnsiedlung Grünau zu fördern. Das Projekt wird von der AOK Plus und weiteren Krankenkassen gefördert. Erste Ergebnisse sollen 2020 vorliegen.

    Zum Verfügungsfonds Gesundheit ist ein wissenschaftlicher Artikel erschienen: Leistner, Ulrike; Schubert, Karoline; Sonntag, Astrid: „Verfügungsfonds Gesundheit“ zur Gesundheitsförderung in Stadtteilen. Journal Gesundheitsförderung (3/2016): S. 60–63. Weitere Veröffentlichungen zur Koordinierungsstelle sind in Arbeit.

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    news-787Mon, 18 Dec 2017 16:08:52 +0100Freies Online-Tool ermittelt Einsparpotenzial im indirektem Einkaufhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/freies-online-tool-ermittelt-einsparpotenzial-im-indirektem-einkaufForschungsergebnisse einer gemeinsamen Studie von HTWK Leipzig und Mercateo sind nun in einem Online-Prozesskostenrechner direkt nachvollziehbar

    Was kostet es ein Unternehmen, einen Bleistift nachzukaufen? Ein paar Cent, oder? Leider nein. Dem Unternehmen entstehen um ein Vielfaches höhere Ausgaben, da der Bleistift von der Bedarfsmeldung über die Bestellung und Verbuchung bis hin zur Bezahlung eine Reihe von Prozessschritten durchläuft, die alle Zeit und damit Geld kosten. Herkömmliche Beschaffungsvorgänge schlagen nicht selten mit über 100 Euro zu Buche, so das Ergebnis einer gemeinsamen Studie von HTWK-Professor Holger Müller und der Mercateo AG im Frühjahr 2017.

    Neben dem Bleistift gibt es viele weitere Dinge des „täglichen Bedarfs“ eines Unternehmens, die dem sogenannten indirekten Einkauf zugerechnet werden. Da hieran verschiedene Mitarbeiter und Abteilungen beteiligt sind, sind die dahinterliegenden Prozesskosten kaum transparent. Ineffiziente Prozesse bleiben damit in den Personalkosten des Unternehmens verborgen. Die Studie „Indirekter Einkauf im Fokus: Zwischen Einsparpotenzial und Zukunftschancen“ belegt, dass durch die Digitalisierung des Beschaffungsvorgangs die Prozesskosten im Unternehmen halbiert und eine Stunde Arbeitszeit pro Bestellvorgang gespart werden können.

    Die in der Studie ermittelten Kennzahlen und die beschriebene Prozessstruktur wurden nun von Mercateo in einem frei verfügbaren Prozesskostenrechner implementiert. Unter www.einsparpotenziale-entdecken.de können Unternehmen in wenigen Schritten ihr individuelles Einsparpotenzial berechnen und Stellschrauben identifizieren, um dieses freizusetzen.

    „Was Beschaffungsvorgänge in Summe kosten, ist schon seit geraumer Zeit bekannt. Mit der Studie und dem nun entwickelten Prozesskostenrechner ist es aber erstmalig möglich, auf die Ebene der einzelnen Prozessschritte zu gehen und dort die eigenen Abläufe zu vergleichen – sowohl mit Unternehmen der gleichen Größe und einer ähnlichen Beschaffungsabwicklung als auch in Bezug zu einem digitalisierten Prozess. Damit lässt sich detailliert abschätzen, wo genau im eigenen Prozess sich welche Potenziale verbergen“, so Professor Holger Müller. Der Experte für Supply Chain Management hofft, dass die Studienergebnisse und der Prozesskostenrechner dazu beitragen, die Digitalisierung im Bereich des indirekten Einkaufs weiter voranzutreiben.

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    news-754Thu, 07 Dec 2017 11:43:51 +0100Innovationspreis für stromerzeugende Fassaden aus Carbonbetonhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/innovationspreis-fuer-stromerzeugende-fassaden-aus-carbonbetonGemeinsames Forschungsprojekt von HTWK Leipzig, Fraunhofer CSP und TU Dresden belegt 3. Platz beim Hugo-Junkers-Preis des Landes Sachsen-Anhalt

    Gebäudefassaden aus neuartigen Materialien können viel mehr leisten, als nur vor Kälte, Wärme und Regen zu schützen. Beispielsweise können sie ein Haus zu einem kleinen Sonnenkraftwerk machen. Für ihre gemeinsame Forschung zur Integration von Solarmodulen in Fassaden aus Carbonbeton wurden Wissenschaftler der HTWK Leipzig, des Fraunhofer CSP und der TU Dresden am 6. Dezember 2017 mit dem 3. Platz des Hugo-Junkers-Preises für Forschung und Innovation aus Sachsen-Anhalt in der Kategorie „Innovativste Projekte der angewandten Forschung“ ausgezeichnet.

    Das ausgezeichnete Forschungsprojekt ist Teil von „C³ – Carbon Concrete Composite“, Deutschlands aktuell größten Forschungsvorhaben im Bauwesen. Der neuartige Verbundwerkstoff Carbonbeton, so die Vision, soll den heute gängigen Stahlbeton in zahlreichen Bereichen ersetzen und das Bauwesen ressourcenschonender, langlebiger und flexibler machen. Denn anders als Stahl kann Carbon nicht rosten. Dies ermöglicht deutlich schlankere Bauteile und neue architektonische Möglichkeiten, beispielsweise die Integration von Solarmodulen.

    Wie dies optimal gelingen kann, haben Prof. Frank Hülsmeier und sein Team vom Architektur-Institut Leipzig (ai:L) an der HTWK Leipzig zusammen mit der Gruppe Modultechnologie am Fraunhofer CSP um Prof. Jens Schneider (zugleich Stiftungsprofessor an der HTWK Leipzig), sowie dem Institut für Betonbau der TU Dresden, der SGB Steuerungstechnik GmbH und der Solar Valley GmbH untersucht. Konkret hat das interdisziplinäre Team drei mögliche Wege der Kombination von Solarmodulen mit Beton erforscht: Bei der ersten Variante werden die Solarmodule direkt in Betonbauteile mit entsprechenden Aussparungen eingegossen, sodass sie sich ohne Kanten in die Fassade einfügen. Die zweite Möglichkeit besteht darin, Solarmodule auf Betonplatten zu laminieren oder zu kleben. Als dritte Option können die Solarmodule mit Druckknöpfen, Schraubverbindungen oder anderen Befestigungsmethoden angebracht werden. Auf diese Weise wären die Module abnehm- und austauschbar. Alle erprobten Varianten sind technisch umsetzbar und dank ihres speziellen Designs ein optischer Blickfang.

    „Wir als forschende Architekten streben in Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen eine höhere Gestaltungsqualität und Effizienz der gebäudeintegrierten Photovoltaik an und freuen uns, dass der Preis diesen Ansatz würdigt. Damit rückt neben der Photovoltaik-Technologie mehr und mehr auch die gestalterische Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt“, so Frank Hülsmeier, Professor für Gebäudetechnik, Energiekonzepte und Bauphysik an der HTWK Leipzig und Leiter des ai:L.

    Eine der zentralen Innovationen des Forschungsprojekts ist die Ausrichtung der einzelnen Solarmodule in einer Weise, sodass sie möglichst viel Sonnenertrag erzielen können. Die Forschung zu solar optimierten Fassaden haben die Architekten von ai:L und die Gruppe Modultechnologie vom Fraunhofer CSP im Projekt „SOLAR.shell“ weitergeführt. Eine Miniatur-Version einer solchen Fassade, allerdings in diesem Fall aus Aluverbundmaterial und nicht aus Carbonbeton, ist noch bis zum 20. Dezember 2017 im Nieper-Bau der HTWK Leipzig zu besichtigen.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-726Thu, 23 Nov 2017 10:24:00 +0100Maximale Sonnenenergie aus der Hausfassadehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/maximale-sonnenenergie-aus-der-hausfassadeWissenschaftler der HTWK Leipzig präsentieren besonders effiziente Design-Solarfassade

    Ästhetisch und effizient zugleich: Die von Architekten der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) entwickelte Solar-Fassade „SOLAR.shell“ erzeugt dank ihres außergewöhnlichen Designs bis zu 50 Prozent mehr Energie als herkömmlich angebrachte Solarmodule – und sieht dabei auch noch gut aus. Der Trick: Die Solarmodule in der dreidimensional gefalteten Fassade sind alle so ausgerichtet, dass sie am jeweiligen Gebäude im Jahresverlauf möglichst viel Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Eine maßstäblich verkleinerte Version der „SOLAR.shell“ wird vom 30. November bis zum 20. Dezember 2017 in der HTWK Leipzig öffentlich ausgestellt (Foyer, Nieper-Bau, Karl-Liebknecht-Straße 134, 04277 Leipzig). Über ein USB-Kabel kann die erzeugte Energie direkt vor Ort genutzt werden, beispielsweise zum Laden eines Handys.

    Mit Solarmodulen auf dem Dach lässt sich die Energiebilanz eines Hauses erheblich verbessern. Mit der verfügbaren Dachfläche allein lässt sich der komplette Energiebedarf eines Gebäudes jedoch kaum decken. Weiteren Platz könnte die Fassade von Gebäuden bieten. Doch sowohl aus ästhetischen Gründen als auch aufgrund des geringen Sonnenertrags auf senkrechten Flächen wird diese Lösung selten umgesetzt. HTWK-Professor Frank Hülsmeier und sein Team vom Architektur-Institut Leipzig (ai:L) haben deshalb gemeinsam mit Partnern die Solarfassade „SOLAR.shell“ entwickelt, die sowohl technisch als auch architektonisch überzeugt. „Zuerst haben wir nach ästhetischen Gesichtspunkten eine dreidimensional gefaltete Fassade entworfen und diese am Computer modelliert. Im nächsten Schritt wurde der Entwurf technisch optimiert. Dazu haben wir den Sonnenverlauf im Tages- und Jahreszyklus sowie die Höhe der umgebenden Gebäude an einem spezifischen Standort – in diesem Fall eine Straße in Berlin – in das Entwurfsmodell einbezogen und den Winkel der Solarmodule optimiert“, so Hülsmeier. „So ist es uns gelungen, mit der gleichen Fläche an Solarmodulen bis zu 50 Prozent mehr Energie zu gewinnen als bei vertikal installierten Solarmodulen.“ Mithilfe dieses „parametrisch-generativen“ Vorgehens lässt sich für jeden beliebigen Standort die optimale Süd-, West- oder Ost-Fassade entwerfen.

    Im Foyer des Nieper-Baus der HTWK Leipzig wird nun ein im Maßstab 1:2 verkleinerter Ausschnitt der „SOLAR.shell“-Fassade ausgestellt. In den 2 x 3 Meter großen Demonstrator aus Aluminium-Verbundplatten sind insgesamt neun Solarmodule eingelassen. Diese erzeugen direkt aus dem vor Ort einfallenden Sonnen- und Kunstlicht Strom, der über einen integrierten USB-Anschluss genutzt werden kann.

    Die Entwicklung der SOLAR.shell wurde durch das Bundesprogramm „Zukunft Bau“ gefördert. Unterstützung bei der Umsetzung des Demonstrators kam vom Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP, der BOBO GmbH und SGB Steuerungstechnik GmbH.

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    news-671Wed, 08 Nov 2017 14:57:11 +0100Flucht und Migration in den Medienhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/flucht-und-migration-in-den-medienNeu gestartetes Forschungsprojekt untersucht, wie Jugendliche mit medialen Informationen zum Themenfeld Flucht, Migration und Integration umgehen

    Mit der „Flüchtlingskrise“ im Jahr 2015 wurden die Themen Flucht, Migration und Integration zu einem der am lautesten geführten gesellschaftlichen und politischen Diskurse. Durch ihre Darstellung von Flucht, Fluchtursachen und Flüchtenden beeinflussen die Medien maßgeblich, wie sich die gesamtgesellschaftliche Diskussion entwickelt und wie jeder einzelne das Thema wahrnimmt.

    In einem neu gestarteten Forschungsprojekt arbeiten die HTWK Leipzig, die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis und das Zentrum für Ethik der Medien und der digitalen Gesellschaft (zem::dg) zusammen, um den Umgang von Jugendlichen mit medialen Darstellungen von Flucht zu erforschen.

    „Unser Ziel ist, die Strategien von 10- bis 16-Jährigen zur Bewältigung des Themas Flucht in ihren medialen und sozialen Zusammenhängen zu erforschen und Ansatzpunkte für die Stärkung individueller wie gesellschaftlicher Ressourcen zur Bewältigung herauszuarbeiten“, erklärt Gabriele Hooffacker, Journalistik-Professorin an der HTWK Leipzig. „Hier in Leipzig wollen wir Konzepte entwickeln, wie die erarbeiteten Ergebnisse in die Praxis von Journalismus, Journalistenausbildung sowie in die pädagogische Praxis der Arbeit mit Heranwachsenden in Schule und Jugendarbeit übertragen werden können.“

    Die Wissenschaftler wollen dabei auf das Konzept des „Konstruktiven Journalismus“ zurückgreifen. Diese vergleichsweise junge Strömung im Journalismus zielt darauf, nicht nur von Problemen und negativen Ereignissen zu berichten, sondern auch Lösungsansätze für die angesprochenen Probleme zu diskutieren.

    Das Forschungsprojekt „MeKriF“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und hat eine Laufzeit von drei Jahren bis September 2020.

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    news-630Thu, 26 Oct 2017 01:13:00 +0200Forschung zu Mensch-Roboter-Kooperation ausgezeichnethttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/forschung-zu-mensch-roboter-kooperation-ausgezeichnetHTWK-Nachwuchswissenschaftler Florian Müller ist „Best Paper Finalist“ beim IEEE-Symposium für Roboter und Intelligente Sensoren in Kanada

    Für seinen wissenschaftlichen Beitrag zum „IEEE 5th International Symposium on Robotics and Intelligent Sensors (IRIS)“ vom 5. bis 7. Oktober 2017 im kanadischen Ottawa wurde Florian Müller von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig als „Best Paper Finalist“ ausgezeichnet. In dem prämierten Artikel beschreibt Müller, wie Industrieroboter Menschen bei schweren Tätigkeiten unterstützen können, indem sie die vom Menschen eingesetzte Kraft in einem virtuellen Kraftfeld verstärken.

    Der Nachwuchswissenschaftler Florian Müller beschäftigt sich seit 2013 mit der Frage, wie Roboter Menschen im industriellen Umfeld intelligent unterstützen können. Ziel ist es, die enorme Kraft und Ausdauer von Robotern mit der Flexibilität und Intelligenz von Menschen sinnvoll zu kombinieren. Dazu entwickelt Müller die Steuerung für einen Roboter, welche die vom Menschen eingesetzte Kraft verstärkt und in die richtige Bahn lenkt. Der Roboterarm trägt die Hauptlast, muss aber vom Nutzer im Raum geführt werden. Innerhalb einer vorgegeben Bahn erleichtert der Roboter die Bewegung, möchte der Nutzer den Arm darüber hinausführen, wird die Bewegung schwerfälliger. „Diese Lenkwirkung wird durch ein virtuelles Kraftfeld erzeugt, dessen Bahn der Roboter aus den Bewegungen erfahrener Nutzer gelernt hat“, erklärt Florian Müller.

     

    Im prämierten Artikel stellt Müller ein Verfahren vor, wie diese Kraftfelder bei Robotern mit sieben Gelenken genutzt werden können. Solche Roboter können Kollisionen mit Menschen dank ihrer erhöhten Flexibilität ausweichen. Die im Paper vorgestellte Technik soll es ermöglichen, derartige Roboter in Zukunft als Kraftverstärkungssysteme in der Industrie einzusetzen. Damit könnten beispielsweise in der Automobilindustrie schwere Objekte wie Räder leichter montiert werden.

    Florian Müller (30) studierte Elektro- und Informationstechnik an der HTWK Leipzig und forscht seitdem am Institut für Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik in verschiedenen Forschungsprojekten unter Leitung von Professor Jens Jäkel zur Robotik. Sein Promotionsvorhaben in Kooperation mit der TU Chemnitz steht kurz vor dem Abschluss.

    Vollständiger Titel des prämierten Artikels:
    Florian Müller, Felix Weiske, Jens Jäkel, Ulrike Thomas, Jozef Suchý: Human-Robot Interaction with Redundant Robots Using Force-Field-Dependent Variable Impedance Control, IEEE/RSJ International Symposium on Robotics and Intelligent Sensors (IRIS), 2017, Ottawa. DOI: 10.1109/IRIS.2017.8250116

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    news-579Fri, 13 Oct 2017 10:46:34 +0200Gekrümmt. Leicht. Nachhaltig.https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/gekruemmt-leicht-nachhaltigDesigners’ Open 2017: HTWK Leipzig präsentiert Pavillon zum ZusammensteckenDie Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) stellt sich auch in diesem Jahr sich auf dem Leipziger Designfestival „Designers’ Open“ (20.-22. Oktober) mit einem außergewöhnlichen Messestand vor, der zugleich Hauptausstellungsstück ist:

    Der Pavillon ParaKnot3D spiegelt die Auseinandersetzung mit von der Natur inspirierten Formen, modernen 3D-Druckverfahren und nachhaltigen Werkstoffen wider: Das fast drei Meter hohe Messestandmodell beschreibt eine optimierte, räumlich gekrümmte Geometrie, in der ausschließlich Druckkräfte auftreten. Sie besteht aus 570 recycelbaren, gleichlangen Stäben – ähnlich Strohhalmen – aus gewickeltem Papier. Das technische Highlight der Konstruktion aber sind ihre x-förmigen Verbinder, 310 an der Zahl: Jedes Knotenende muss bei diesen in eine geometrisch genau definierte Richtung weisen, damit die Halme eingefügt werden können. „Die besten Beispiele für diese Freiformgeometrie findet man in der Natur: die Verästelung der Adern eines Blattes, die Form eines Hühnereis, die Struktur der menschlichen Knochen – all diese Beispiele zeigen, was Ressourceneffizienz bedeutet. Das ist faszinierend, davon haben wir uns inspirieren lassen“, sagt Alexander Stahr, Professor für Tragwerkslehre, der das Projekt gemeinsam mit Prof. Monica Rossi betreut hat.

    Für den Messestand hat das Entwicklerteam den 3D-Drucker mit individuellen Konstruktionsdaten ‚gefüttert‘, die in einem komplexen Simulationsprozess aus der Hängeform des Pavillons errechnet wurden. Das außergewöhnliche ‚Spinnweben-Design‘ resultiert somit aus der intelligenten Kombination universeller Stäbe und individueller Knoten, die ein räumlich gekrümmtes Stabnetz mit größtmöglicher Ressourceneffizienz beschreiben – und das bei einem Gewicht von nur rund zwei Kilogramm.

    „So konnten wir mit minimalem Materialaufwand und Gewicht eine große Stabilität erzeugen – unsere Nachwuchsingenieure haben gewissermaßen beim kreativen ‚Spinnen‘ die optimale Lösung aus Funktion, Ästhetik und Nachhaltigkeit gefunden“, freut sich Stahr. Er sieht in dem Prinzip, das dem ‚Spinnennetz‘ zugrunde liegt, Anwendungspotenziale beispielsweise für Stadiendächer, weitspannende Hallen oder auch hohe Türme.

    Der Pavillon ParaKnot3D dient zu den Designers’ Open darüber hinaus auch als Showroom: Dort werden aktuelle Entwürfe von Studierenden der Verpackungstechnik präsentiert, darunter Verpackungen für Frisch-Fisch mit integrierten Frischhalte-Überwachungssensoren, für Parfüm und Smartphones.

    Der HTWK-Messestand befindet sich im Großen Saal der Kongresshalle am Zoo (Standnummer G35).

    Mehr: www.designersopen.de

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    news-570Wed, 11 Oct 2017 14:16:31 +0200Ein Korsett für schwache Stützen aus Betonhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/ein-korsett-fuer-schwache-stuetzen-aus-betonDr. Stefan Käseberg erhält Dissertationspreis der Stiftung HTWK für Forschung zur Verstärkung von Betonbauwerken

    Um ein neues Stockwerk auf ein Bauwerk aufsetzen zu können oder eine Brücke für mehr Last befahrbar zu machen, müssen unter Umständen die Stützen der Bauwerke verstärkt werden. Wie das mit minimalem Materialeinsatz gelingen kann, hat Dr.-Ing. Stefan Käseberg von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) im Rahmen seiner Promotion untersucht. Seine mit „magna cum laude“ bewertete Dissertation schafft die ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen zur nachträglichen Verstärkung von Bauwerken aus Stahlbeton mithilfe von Carbon. Damit hat er nach Einschätzung seines Doktorvaters Professor Klaus Holschemacher für ein „aktuell bestehendes bautechnisches Problem eine hervorragende Lösung gefunden“. Für seine Doktorarbeit erhielt er bei der Feierlichen Immatrikulation der HTWK Leipzig am 10. Oktober 2017 im Gewandhaus zu Leipzig den Dissertationspreis der Stiftung HTWK.

    Ein Großteil aller Bautätigkeiten entfällt auf die Sanierung bestehender Gebäude, Straßen und Brücken. Das liegt nicht nur daran, dass das Material altert – auch die Anforderungen an die Bauwerke verändern sich stetig. Dieser Wandel zielt oft auf Steigerung: Mehr Bevölkerung, mehr Verkehr, schwerere Maschinen und Fahrzeuge. Um bestehende Bauwerke für größere Lasten zu verstärken, kann auf die Stützen eines Gebäudes oder einer Brücke eine zusätzliche Schicht Beton aufgetragen werden. Einer der Nachteile dieses Verfahrens: Die tragenden Elemente des Bauwerks werden dadurch deutlich breiter, nicht immer ist dafür ausreichend Platz. Außerdem bringt das Verfahren eine Menge Staub und Lärm mit sich – gerade in Wohnhäusern ist das ungünstig. In seiner Dissertation beschreibt Stefan Käseberg, wie Betonstützen durch eine dünne Schicht aus carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK) verstärkt werden können. „Die Carbonschicht legt sich dabei wie ein Korsett um die Stütze aus Stahlbeton und erhöht mit minimalem Ressourceneinsatz ihre Tragfähigkeit“, erklärt Käseberg.

    Auf Grundlage von über 150 eigens durchgeführten Versuchen entwickelte der Bauingenieur in seiner Dissertation ein Berechnungsmodell, welches den sicheren und effizienten Einsatz des neuartigen Verfahrens ermöglicht. „Bis das Verfahren in Form einer offiziellen Richtlinie die Baupraxis übergeht, wird es wohl noch etwas dauern. Aber schon heute ist die baupraktische Anwendung möglich, da bei der zuständigen Bauaufsichtsbehörde eine Zustimmung im Einzelfall beantragt werden kann“, so der Bauingenieur. In der Fachwelt wird Käsebergs Forschung bereits mit regem Interesse diskutiert. So konnte der Nachwuchswissenschaftler den Dissertationspreis auch nicht persönlich entgegen nehmen, da er zeitgleich in Shanghai seine Forschungsergebnisse auf einer internationalen Konferenz präsentierte.

    Stefan Käseberg machte eine Lehre zum Zimmerer, bevor er an der HTWK Leipzig Bauingenieurwesen im Diplom und anschließend im Master studierte. Seit 2008 forscht er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in verschiedenen Forschungsprojekten am Institut für Betonbau (IfB) der HTWK Leipzig. Für sein Promotionsvorhaben in Kooperation mit der Technischen Universität Dresden wurde Käseberg mit einem Stipendium des Freistaats Sachsen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) unterstützt. Professor Klaus Holschemacher (HTWK Leipzig) und Professor Manfred Curbach (TU Dresden) betreuten die Arbeit. Seit seiner Promotion im Sommer 2016 leitet Käseberg die Forschungsgruppe Massivbau am IfB.

    Der Dissertationspreis der Stiftung HTWK wird seit 2014 jährlich an eine herausragende Dissertation mit maßgeblicher Entstehung an der HTWK Leipzig verliehen. Die Stiftung HTWK fördert die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig durch die Beschaffung und Weiterleitung von Mitteln zur Unterstützung und den Ausbau von Lehre und Forschung. Der diesjährige Dissertationspreis wurde von der „Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH“ gestiftet.

    Die Dissertation „Verstärkung von Stahlbetonstützen mit Kreisquerschnitt durch Umschnürung mit CFK-Werkstoffen“ ist 2016 in der Schriftenreihe des Instituts für Betonbau erschienen und steht darüber hinaus in der sächsischen Open-Access-Datenbank Qucosa frei zur Verfügung.

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    news-483Wed, 30 Aug 2017 09:16:00 +0200Transferpreis für die Carbonbetonforschunghttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/transferpreis-fuer-die-carbonbetonforschungHTWK-Absolvent Dr. Frank Schladitz, Teamchef des deutschlandweit größten Bauforschungsprojekts C³, erhält Sächsischen TransferpreisFür den Aufbau eines beispielhaften Transfernetzwerkes zur Erforschung und Markteinführung des neuen Verbundwerkstoffs Carbonbeton wurde Dr. Frank Schladitz mit dem Sächsischen Transferpreis 2017 geehrt. Der Bauingenieur leitet das Strategieteam von C³ – Carbon Concrete Composite, Deutschlands größtem Bauforschungsprojekt.

    Frank Schladitz studierte an der HTWK Leipzig im Diplomstudiengang Bauingenieurwesen und absolvierte anschließend berufsbegleitend ein Wirtschaftsstudium. Über seine Arbeit in C³ ist er seiner ehemaligen Hochschule auch weiterhin eng verbunden: Die HTWK Leipzig ist mit mehreren Instituten maßgeblich an der Carbonbetonforschung im Rahmen von C³ beteiligt.

    Der Sächsische Transferpreis wurde in diesem Jahr erstmalig vergeben. Überreicht wurde die Auszeichnung am 28. August 2017 in Dresden von Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig. „Neue Produkte zu erforschen, weiterzuentwickeln und auf den Markt zu bringen, sind die wesentlichen Elemente des Transfers. Selten sind alle Elemente so stark mit einer Person verknüpft, wie beim Gewinner des diesjährigen Sächsischen Transferpreises“ – so die Laudatorin und Juryvorsitzende des Transferpreises Beate-Victoria Ermisch, Geschäftsführerin der GWT-TUD GmbH.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-461Thu, 17 Aug 2017 09:11:00 +0200Fachkräfte gesucht: Leipzigs Kreativwirtschaft wächsthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/fachkraefte-gesucht-leipzigs-kreativwirtschaft-waechstAktuelle Studie der HTWK Leipzig zur Medien- und Kreativwirtschaft in LeipzigDie Medien- und Kreativbranche in Leipzig wächst und wird immer vielfältiger. Beschäftigung, Umsätze und Anzahl von Unternehmen haben in den vergangenen Jahren zugenommen: Zwischen 2009 und 2016 entstanden knapp 6.800 Arbeitsplätze in dem Bereich, in dem insgesamt rund 31.500 Menschen arbeiten. Sie stehen damit für rund 12 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung der Stadt – ein Anstieg von mehr als 27 Prozent. Zwischen 2011 und 2015 verzeichnete die Branche ein Umsatzwachstum von nahezu 50 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro.

    Diese Ergebnisse erbrachte die „Studie zur Medien- und Kreativwirtschaft in Leipzig 2017“. Sie wurde von einem Team um Rüdiger Wink, Professor für Volkswirtschaftslehre, am Forschungs- und Transferzentrum Leipzig e. V. der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) im Auftrag des Amts für Wirtschaftsförderung Leipzig durchgeführt. In der Studie wurde die Lage der einschlägigen Leipziger Unternehmen einschließlich ihrer sieben Subbranchen untersucht, darunter erstmals mit dem Schwerpunkt Informations- und Kommunikationstechnologie. Vor allem Unternehmen aus diesem Bereich tragen laut der Untersuchung die positive Umsatzentwicklung – 1.055 sind es in Leipzig insgesamt. Das entspricht einem Zuwachs von mehr als einem Drittel gegenüber 2009. Umsatzstärkste Leistungsbereiche sind IT-Beratung, Softwareentwicklung, Hardware und E-Commerce.

    „Das Wachstum in den Subclustern Informations- und Kommunikationstechnologie, Architektur und Design, Künste und Musik und Messen und Dienstleistungen konnte Rückgänge und Stagnation im Druck- und Verlagsgewerbe und bei Rundfunk und Filmwirtschaft mehr als ausgleichen. Insgesamt ist es jedoch sicherlich verfrüht, Leipzig als neue ‚IT-Hochburg‘ oder Zentrum der Medien- und Kreativwirtschaft auszurufen. Doch bieten die Vielfalt in der Medien- und Kreativwirtschaft und das in den vergangenen Jahren geschaffene Wachstum eine starke Basis zur Fortentwicklung“, so Prof. Rüdiger Wink.

    Uwe Albrecht, Bürgermeister und Beigeordneter für Wirtschaft und Arbeit der Stadt Leipzig, zieht daraus Schlußfolgerungen für die Stadt: „Von der Mehrheit der Unternehmen werden die eigenen Marktchancen positiv bzw. sehr positiv eingeschätzt. Unsere Aufgabe ist es, die Unternehmen durch Angebote, unter anderem im Rahmen des Leipziger Mittelstandsprogrammes, bedarfsgerecht in ihrem Wachstum zu unterstützen. Die bestehenden Kooperationen mit den Vereinen Cluster-IT Mitteldeutschland und Kreatives Leipzig haben sich bewährt. Wir beabsichtigen, diese weiter zu entwickeln und in anderen Bereichen neue Partnerschaften auf den Weg zu bringen. Hierfür bietet beispielsweise das Projekt ‚Digital Hub‘ unmittelbare Anknüpfungspunkte.“

    Fazit der Studie: Vielfalt und Breite sind eine Stärke der Leipziger Medien- und Kreativwirtschaft, die sich dynamisch entwickelt. Diese Stärke sollte als Chance genutzt werden, Anpassungsprozesse an den digitalen Wandel und andere strukturelle Herausforderungen zu entwickeln, die sich aus dem Wachstum ergeben, vor allem hinsichtlich der Gewinnung von Fachkräften.

    Hintergrund:
    Seit 1996 wird die Entwicklung des Medienstandortes Leipzig in regelmäßigen Abständen durch wissenschaftliche Erhebungen analysiert. Nach bislang sieben Untersuchungen liegt nunmehr die „Studie zur Medien- und Kreativwirtschaft in Leipzig 2017“ vor. Die aktuelle Erhebung stützt sich auf strukturelle amtliche Daten und verzichtet, abweichend von der letzten Standortstudie, auf Ansammlungen und Hochrechnungen statistischer Angaben. Diese Ausrichtung ermöglicht Vergleiche mit relevanten Wirtschaftsstandorten bzw. innerhalb der Branchen. Wie bisher beziehen sich die Untersuchungen auf die Stadt Leipzig und die angrenzenden sächsischen Landkreise (Leipziger Land und Nordsachsen). Befragt wurden von Mai bis Juli 2017 insgesamt 2.214 Organisationen bzw. Personen, der Rücklauf betrug etwas mehr als ein Viertel.

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    news-380Tue, 04 Jul 2017 13:47:00 +0200Sachsens Hochschulen wollen Innovationsschub für ihre Region auslösenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/sachsens-hochschulen-wollen-innovationsschub-fuer-ihre-region-ausloesenHTWK Leipzig ist eine von 48 „Innovativen Hochschulen“ in DeutschlandGemeinsam erfolgreich: Die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Leipzig, Dresden, Zwickau, Mittweida und Zittau/Görlitz wollen künftig ihre Rolle als Impulsgeber für ihre Region noch stärker wahrnehmen. Dazu schließen sie sich im Transferverbund Saxony⁵ zusammen, der über fünf Jahre mit bis zu 15 Millionen Euro aus dem Bund-Länder-Programm „Innovative Hochschule“ gefördert wird. Auf die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) entfallen davon bis zu 2,4 Millionen Euro. Ziel der gemeinsamen Initiative ist es, in der Forschung künftig noch enger mit regionalen Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft zu kooperieren, um innovative Lösungen für die drängenden Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln.

    „Ich freue mich, dass wir jetzt viele qualitativ hochwertige Vorhaben unterstützen können, um einen echten Innovationsschub beim Auf- und Ausbau der Zusammenarbeit der Hochschulen mit Wirtschaft und Gesellschaft auszulösen“, so Prof. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, bei der Verkündung der Auswahlentscheidung am 4. Juli 2017 in Berlin. „Dass insbesondere so viele Anträge von Fachhochschulen das Auswahlgremium in einem offenen Wettbewerb überzeugen konnten, beweist das besonders große Potenzial gerade dieser Hochschulen als Innovationspole mit regionaler und auch überregionaler Ausstrahlung. Die ‚Innovativen Hochschulen‘ werden deshalb den Transfer von Forschungsergebnissen aus allen Wissenschaftsdisziplinen zum Nutzen für Wirtschaft und Gesellschaft stärken und Leuchttürme für unsere Regionen werden.“

    Prof. Gesine Grande, Rektorin an der HTWK Leipzig: „Wir freuen uns unglaublich, dass wir uns unter den 118 Projektanträgen erfolgreich behaupten konnten. Das konnte nur gelingen, weil wir gemeinsam mit den anderen sächsischen HAW schon lange in einem leistungsstarken Bündnis in vielen Bereichen kooperieren. Das Sächsische Wissenschaftsministerium hat uns unterstützt, ein gemeinsames Konzept zu entwickeln. Die Fördermittel für den Transferverbund Saxony⁵ werden es nun ermöglichen, Forschung und Transfer sachsenweit mit einem innovativen Ansatz und bedarfsorientierten Instrumenten in einer neuen Qualität umzusetzen, zum Vorteil von Wirtschaft und Gesellschaft der Region.“

    Zu den konkreten Vorhaben im Rahmen des Saxony⁵-Verbundes gehört beispielsweise die Einrichtung von fünf hochschulübergreifenden „Co-Creation Labs“, in welchen Hochschulen und Unternehmen gemeinsam an der Lösung von aktuellen Herausforderungen arbeiten, darunter die Themenbereiche „Fabrik der Zukunft“ und „Vernetzte Mobilität“. Die Koordination des Transferverbundes liegt bei der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden.

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    HTWK > Hochschule >> PressemitteilungHTWK > ForschenHTWK_kooperieren_Wissenschaft&Transfer_Saxony⁵
    news-375Mon, 26 Jun 2017 13:00:00 +0200Für eine bessere Qualitätskontrolle von Solarzellenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/fuer-eine-bessere-qualitaetskontrolle-von-solarzellenFraunhofer CSP und HTWK Leipzig entwickeln neues Testverfahren für Photovoltaikwafer als DIN SPECFür die Festigkeitsprüfung von Photovoltaikwafern hat das Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP gemeinsam mit der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig), regionalen Industriepartnern und dem Deutschen Institut für Normung DIN eine DIN SPEC entwickelt. Das standardisierte Verfahren erleichtert die Qualitätskontrolle in der Solarindustrie.

    Mit der DIN SPEC 91351:2017-04 „Strength Testing für Photovoltaic Wafers“ kann eine vereinheitlichte Festigkeitsprüfung von 120 bis 220 µm dünnen Siliziumplatten, sogenannten Wafern, für Photovoltaik-Zellen und -Module vorgenommen werden. Dabei wird mit einem standardisierten Biegeversuch festgehalten, bei welcher Krafteinwirkung ein Wafer aus kristallinem Silizium bricht. Die Prüfung ist nötig, weil das spröde Material sehr bruchempfindlich ist und daher im Produktionsprozess keinen hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt werden darf. Die DIN SPEC definiert, wie dieser Biegeversuch aufgebaut, durchgeführt und ausgewertet werden muss. Sie ist international die erste Standardspezifikation in diesem Bereich. Für die Nutzer des Standards werden komplexe nichtlineare Probleme in Schautafeln und Tabellen zur Verfügung gestellt, was die Kommunikation über die Wertschöpfungskette hinweg in der Solarzellenproduktion erheblich erleichtert.

    Die Arbeitsgruppe für die DIN SPEC wurde am Fraunhofer CSP von Felix Kaule geleitet und kooperierte eng mit Stephan Schönfelder, Professor für die Simulation energetischer und technischer Systeme an der HTWK Leipzig. Bereits seit vielen Jahren arbeiten die beiden Forschungseinrichtungen im Bereich der Mechanik und Finite-Elemente-Simulation zusammen und gewannen so neue Erkenntnisse zu den theoretischen und werkstoffmechanischen Zusammenhängen für spröde Materialien sowie wertvolle Kompetenzen zur Festigkeitsmessung spröder Siliziumwafer.

    „Es freut mich sehr, dass die Erfahrungen aus unserer intensiven Kooperation und viele tausend gebrochene Wafer nun eine Standard-Spezifikation ermöglichen. Durch das Optimierungspotenzial der damit verbundenen Analyse- und Herstellungsprozesse ist die jetzt zur Verfügung stehende DIN SPEC für alle Industrieunternehmen im Bereich der Photovoltaik sehr interessant“, sagt Schönfelder.

    „Bisher musste das Verformungsverhalten der Wafer stets aufwendig simuliert werden. Das liegt daran, dass Wafer sich unter Last nichtlinear verformen. Durch Umrechnungstabellen in der DIN SPEC kann nun jeder auch ohne Simulationsmodelle die Festigkeit von Siliziumwafern zuverlässig auswerten“, so Felix Kaule vom Fraunhofer CSP.

    Die DIN SPEC dient zur Veröffentlichung von internationalen Standards und kann die Grundlage für eine DIN-Norm sein.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-381Wed, 19 Apr 2017 02:00:00 +02006 x 8 Minuten unterhaltsame Wissenschafthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/6-x-8-minuten-unterhaltsame-wissenschaftScience Slam mit Leipziger Doktoranden am 26. April – Eintritt frei!Wie lässt sich künstliche Intelligenz so einsetzen, dass sie das Leben im Alter verbessert? Wie orientieren sich Roboter im Weltraum? Und wie können Bakterien zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen? An diesen und vielen weiteren spannenden Fragen arbeiten Leipziger Wissenschaftler. Der Science Slam am Tag der Promovierenden am 26. April 2017 bietet einen unterhaltsamen und verständlichen Einblick in ihre aktuelle Forschung. Sechs Leipziger Nachwuchswissenschaftler verwandeln die sonst so stille Universitätsbibliothek Albertina ab 19:30 Uhr in eine Bühnenshow, bei der jeder „Slammer“ in kurzweiligen acht Minuten dem Publikum sein Forschungsgebiet näherbringt.

    „Ein guter Wissenschaftler beherrscht sein Fach. Aber ein sehr guter Wissenschaftler kann selbst seiner Oma erklären, woran er arbeitet und warum das wichtig ist. Denn ohne diesen Dialog wird die Wissenschaft zum Elfenbeinturm, das Vertrauen in die Wissenschaft sinkt“, so Dr. Nicole Sachmerda-Schulz vom Graduiertenzentrum der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig). „Wir ermuntern deshalb unsere Nachwuchswissenschaftler, beim Science Slam das einfache Erklären schwieriger Themen in lockerer Atmosphäre vor großem Publikum zu üben.“ Das Graduiertenzentrum der HTWK Leipzig organisiert den Science Slam gemeinsam mit der Research Academy der Universität Leipzig sowie dem PromovierendenRat.

    Insgesamt nehmen sechs Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler der HTWK Leipzig, der Universität Leipzig, des Umweltforschungszentrums sowie der Max-Planck-Institute für Kognitions- und Neurowissenschaften und für Evolutionäre Anthropologie am Science Slam teil. Durch den Abend führt Mike Webster, bekannt als Quizmaster und DJ im Ilses Erika. Dem Publikumsliebling winken ein Goldenes Megafon und ein Kreuzer-Abo.

    Eingebettet ist die Veranstaltung in den Tag der Promovierenden. Studierende und Promovierende können sich hier darüber informieren, wie eine Promotion an der HTWK Leipzig oder der Universität Leipzig abläuft und wie sich Promotion, Postdoc-Phase und Auslandsaufenthalte finanzieren lassen.

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    news-384Wed, 12 Apr 2017 14:04:00 +0200Ein Reha-Handschuh aus dem 3D-Druckerhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/ein-reha-handschuh-aus-dem-3d-druckerEntwicklungshilfe 4.0: HTWK-Studenten präsentieren Open-Source-Handorthese auf der Hannover MesseEine neue Hand aus dem Drucker – im Internet finden sich mittlerweile zahlreiche Bauanleitungen für Handprothesen, die mit minimalen Materialkosten per 3D-Drucker dort hergestellt werden können, wo sie gebraucht werden. Denn für viele Menschen auf der Welt ist Medizintechnik unerschwinglich. Zwei Maschinenbau-Studenten der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) haben die Open-Source-Idee nun auf den Reha-Bereich übertragen. Auf der Hannover Messe stellen sie den Prototyp einer aktiven Orthese für die Handrehabilitation vor. Die „Exohand“ wird wie ein Handschuh getragen und kann per Motor die einzelnen Finger beugen und strecken. Diese maschinelle Unterstützung kann nach einem Schlaganfall oder einer Operation helfen, die Beweglichkeit der Hand wiederherzustellen.

    „Die Exohand lässt sich mit Bauteilen aus dem 3D-Drucker und zugekaufter, handelsüblicher Mechanik ganz einfach zusammenbauen“, erklärt Frank Schmidt. Seit zwei Jahren tüftelt der Maschinenbau-Ingenieur zusammen mit seinem Kommilitonen Michael Sanne an der Orthese. Betreut werden sie dabei von Mechatronik-Professor Detlef Riemer. Zur diesjährigen Hannover Messe stellen die Studenten nun die dritte Entwicklungsstufe der Exohand vor. Die Bauanleitung und Software zu den Reha-Geräten wollen die Studenten im Internet frei verfügbar machen. Dank Rapid Prototyping sollen die Produktionskosten so für den Anwender unter 250 Euro pro Exemplar liegen. Die Vision der jungen Leipziger ist klar: „Wir wollen, dass der Zugang zu medizinischen Produkten nicht davon abhängt, wo man geboren wurde. In Deutschland zahlt die Krankenkasse die Kosten für notwendige Rehamaßnahmen. Aber in vielen Ländern dieser Welt sind Hightech-Medizinprodukte für die Mehrheit der Menschen unerschwinglich. Doch mittlerweile gibt es weltweit sogenannte Fablabs oder MakerSpaces, in denen die Menschen 3D-Drucker nutzen können. Unsere Exohand könnte man sich dort selbst zusammenbauen“, so Frank Schmidt.

    Bis dahin ist allerdings noch einiges an Entwicklungsarbeit nötig. Denn getestet haben die Maschinebaustudenten ihre Exohand bislang nur an sich selbst. Um die Hand guten Gewissens im Internet verfügbar machen zu können, muss sie gemeinsam mit Therapeuten und Patienten weiter optimiert werden. Von der Hannover Messe erhoffen sich die Maschinenbaustudenten deshalb Kontakte zu interessierten Entwicklern, potenziellen Partnern und Investoren.

    Selbst in die Exohand schlüpfen können Besucher der Hannover Messe am Messestand der HTWK Leipzig, Gemeinschaftsstand „Forschung für die Zukunft“ in Halle 2, Stand A38, vom 24. bis 28. April 2017.

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    news-385Tue, 11 Apr 2017 14:14:00 +0200Wissenschaftskarriere mit Kontakt zur Praxishttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wissenschaftskarriere-mit-kontakt-zur-praxisHTWK Leipzig informiert am 12. April 2017 über „Berufsziel FH-Professur“ An der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) findet am Mittwoch, 12. April 2017, ein Informationsabend zum Thema „Berufsziel FH-Professur“ statt. Die Veranstaltung richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die sich für die Perspektive einer Professur an einer Fachhochschule interessieren. Drei Professorinnen und Professoren sowie die Personaldezernentin der HTWK Leipzig stellen Voraussetzungen und Bewerbungsprozess vor und geben Tipps zur Vorbereitung. Im Anschluss wird zu einem ein kleinen Get-together eingeladen.

    Prof. Gesine Grande, Rektorin der HTWK Leipzig: „Fast die Hälfte aller Professoren und Professorinnen in Deutschland lehren und forschen an Fachhochschulen. Trotzdem ist dieser interessante Karriereweg viel zu wenig bekannt, auch in der Wirtschaft und an den Universitäten.“ Die Anforderungen sind hoch, denn Bewerber müssen neben einer hohen Qualifikation in Lehre und Forschung zusätzlich eine mindestens dreijährige Berufserfahrung außerhalb der Hochschule nachweisen. Die HTWK Leipzig wolle sich in den nächsten Jahren weiterentwickeln und profilieren: „Wir brauchen in der Wissenschaft auch zukünftig fachlich exzellente und motivierte Professorinnen und Professoren.“ Die Informationsveranstaltung ist Teil der vielfältigen Aktivitäten der HTWK Leipzig zur Förderung und Gewinnung des wissenschaftlichen Nachwuchses und wird vom Graduiertenzentrum durchgeführt.

    Einer der Podiumsgäste zum Informationsabend ist Holger Müller. Der 43-jährige wurde vor eineinhalb Jahren auf die Professur für Betriebswirtschaftslehre, Schwerpunkt Marketing, an die HTWK Leipzig berufen. Zuvor forschte und lehrte er an der Universität Magdeburg. Daneben ist er seit fast 20 Jahren als Unternehmensberater im Bereich Marktforschung tätig. Ohne diese Praxiserfahrung hätte er nicht Professor an einer Fachhochschule werden können. Schließlich sollen die Studierenden lernen, worauf es später im Berufsleben ankommt. „In meine Vorlesungen an der HTWK Leipzig fließen viele meiner Praxiserfahrungen ein. Für die Studierenden ist das ein echter Mehrgewinn. Und auch in der Forschung bearbeite ich Fragestellungen, die sich mit tatsächlichen Herausforderungen in der Wirtschaft befassen“, so Holger Müller.

    Von seinem beruflichen Werdegang wird Müller bei der Podiumsdiskussion am Mittwochabend in der HTWK Leipzig erzählen. Weitere Podiumsgäste sind die Journalistik-Professorin Gabriele Hooffacker, der Informatik-Professor Mario Hlawitschka sowie die Personaldezernentin Constanze Soppa.

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    news-386Thu, 06 Apr 2017 14:21:00 +0200Digitalisierte Einkaufsprozesse halbieren Kosten für Beschaffunghttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/digitalisierte-einkaufsprozesse-halbieren-kosten-fuer-beschaffungIndirekter Einkauf im Fokus: Aktuelle Studie der HTWK Leipzig und MercateoEine Stunde Arbeitszeit gespart und dadurch halbierte Prozesskosten im Unternehmen, das macht den Unterschied zwischen einem herkömmlichen und einem digitalisierten Beschaffungsvorgang aus. Zu diesem Ergebnis kommen Prof. Holger Müller von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) und Elisabetta Bollini von der Mercateo AG in der Studie „Indirekter Einkauf im Fokus: Zwischen Einsparpotenzial und Zukunftschancen“. Konkret untersuchten die Autoren, wieviel Zeit es Unternehmen kostet, Materialien zu beschaffen, die tagtäglich in der Verwaltung, im Betrieb oder der Instandhaltung benötigt werden – jenseits der für die Produktion relevanten Güter. Die Ergebnisse sind nach nicht-einheitlichen, einheitlichen und digitalisierten Beschaffungsvorgängen aufgeschlüsselt. Damit es erstmals möglich, das Einsparpotenzial der Digitalisierung für sogenannte „indirekte“ Einkaufsprozesse zu beziffern.

    Die Studie wurde im Zeitraum von Dezember 2016 bis einschließlich Januar 2017 durchgeführt. Insgesamt 110 Verantwortliche für Beschaffung und Einkauf in deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen nahmen an der Online-Befragung teil. Die Studie wurde gemeinsam von Holger Müller, Professor für Supply Chain Management an der HTWK Leipzig, und Elisabetta Bollini, verantwortlich für die Marktforschung innerhalb der Marketing-Abteilung der Mercateo AG, konzipiert und begleitet.

    Eine wesentliche Erkenntnis: Die Beschaffung von indirektem Bedarf kann in einem Unternehmen zu einem erheblichen Kostenfaktor werden, wenn diese Einkaufsprozesse nur unzureichend professionalisiert und vor allem nicht digitalisiert sind. Konkret heißt dies, dass ein durchschnittlicher Mittelständler mit rund 7.100 Bestellungen pro Jahr mit Hilfe von digitalisierten Prozessen seine Bestellkosten von knapp 820.000 Euro um vierzig Prozent auf 480.000 Euro reduzieren kann. Dabei wurden die einzelnen Bereiche einer Bestellung, von der Bedarfsanforderung über die Lieferantenauswahl, die Bestellung und den Wareneingang bis hin zur buchhalterischen Abwicklung definiert und auf ihren konkreten Zeitaufwand hin überprüft. Ein zwar einheitlicher, jedoch weiterhin manueller Prozess führt zu keinen Einsparungen. Erst mit einem digitalen Prozess können die Kosten von 115 Euro (manuell) auf 67 Euro (digital) gesenkt werden (s. Abbildung 1).

    Holger Müller sieht die Studie als wichtige Unterstützung für kleine und mittlere Unternehmen in der Entwicklung ihres Digitalisierungsgrades: „In Großunternehmen ist die digitale Unterstützung des Beschaffungsprozesses weitgehend etabliert. Aber in kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) werden viele Bestellprozesse nach wie vor von Hand ausgeführt. Denn vor dieser Studie fehlte es schlichtweg an handfesten Daten auf der Ebene einzelner Prozessschritte, zu welchen Einsparungen digitale Prozesse wirklich führen. Mit den vorliegenden Ergebnissen können wir erstmalig den Entscheidungsträgern in den KMU eine belastbare Datengrundlage zur Optimierung ihrer Prozesse und zum damit verbundenen Einsparpotenzial mit auf den Weg geben.“

    Die Studie zeigt weiter, dass sich bedenkliche 70 Prozent der befragten Unternehmen nicht gut auf die Digitalisierung vorbereitet sehen. Dabei ist gerade die Anpassung der administrativen Prozesse an die fortschreitende Vernetzung innerhalb der „Industrie 4.0“ von besonderer Bedeutung, um reibungslose Abläufe zwischen Unternehmen zu ermöglichen und isolierte „Digitalisierungsinseln“ zu vermeiden. Auch hier haben die KMU den größten Nachholbedarf.

    Stephanie Egerer, Marketingleiterin bei der Mercateo AG, sieht in den Ergebnissen der Studie deutlich den Bedarf der Unternehmen für eine neue zukunftsfähige Infrastruktur: „Entscheider in Unternehmen sind sich der Tatsache bewusst, dass sie durch die Digitalisierung der Beschaffungsprozesse erhebliche Einsparpotentiale realisieren können. Doch es fehlt an den richtigen Werkzeugen. Zum Beispiel wenn es darum geht, schnelleren Zugriff auf innovative Angebote und neue Kooperationspartner sicherzustellen, ein wichtiger Erfolgsfaktor für Unternehmen, welcher zukünftig noch an Relevanz gewinnen wird. Hier sehen insbesondere KMU durch die Einführung von Standardlösungen ihre direkten Geschäftskontakte und bestehenden Beziehungen gefährdet. Daher wünschen sich immer mehr Einkäufer und Anbieter eine neue innovative Infrastruktur, die diesen Herausforderungen gerecht wird. Mit Mercateo Unite stellen wir genau so eine Infrastruktur zur Verfügung, um Transaktionen digital abzuwickeln und das eigene Netzwerk kontinuierlich zu erweitern.

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    news-387Wed, 22 Mar 2017 01:00:00 +0100Störungsfreie Kommunikation für die Fabriken von morgenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/stoerungsfreie-kommunikation-fuer-die-fabriken-von-morgenHTWK-Wissenschaftler Tobias Rudloff mit Best Paper Award des Weltkongresses für Ingenieur- und Computerwissenschaften ausgezeichnetDer Elektroingenieur Tobias Rudloff von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) wurde für seinen Forschungsbeitrag beim Weltkongress für Ingenieur- und Computerwissenschaften vergangenen Herbst in San Francisco nun mit einem Best Paper Award ausgezeichnet. Ähnlich wie es mit dem Umstieg von ISDN auf DSL gelungen ist, sollen höhere Datenraten zukünftig auch in industriellen Datennetzwerken ermöglicht werden. Rudloff und seine Kollegen erforschen, wie sich dies durch neue Übertragungsverfahren, konkret die Mehrträgermodulation der Daten, erreichen lässt. Dabei fanden sie heraus, dass die gleichzeitige Energieentnahme an verschiedenen Stellen eines solchen Netzwerks durch Lichtschranken, Motoren und andere Sensoren und Aktoren die Kommunikation erheblich stören kann. In dem prämierten Artikel zeigen die Autoren, wie es zu diesen Störungen kommt und wie sich diese vermeiden lassen.

    Zur automatischen Steuerung der einzelnen Anlagen und Maschinen in Fabriken werden häufig Kommunikationsnetzwerke verwendet, bei welchen alle Informationen über ein und dasselbe Kabel laufen. Ähnlich wie bei einem USB-Kabel dient dieses Kabel ebenfalls der Stromversorgung der angeschlossenen Komponenten. Doch gerade bei der Verwendung spezieller digitaler Modulationsverfahren steigt hier mit wachsender Anzahl angeschlossener Komponenten die Gefahr von Übertragungsstörungen bis hin zum Kommunikationsausfall. Tobias Rudloff und Kollegen untersuchen daher in dem Artikel „Analyzing Variants of Multiple Energy Extraction from a Prototypic Multi-flexible Bus System for Industrial Environment”, mit welchen beeinflussbaren Parametern sich die Qualität der Datenübertragung dennoch verbessern lässt. Die Ergebnisse sind ein weiterer Baustein auf dem Weg hin zu vernetzten Fabriken, in welchen Anlagen und Maschinen in einem „Internet der Dinge“ direkt miteinander kommunizieren.

    Tobias Rudloff (37) studierte bis 2007 an der HTWK Leipzig Nachrichtentechnik und Automatisierungstechnik und forscht seitdem in der Forschungsgruppe um Prof. Tilo Heimbold im Bereich der industriellen Datenkommunikation. In den vergangenen Jahren entwickelte die Forschungsgruppe zahlreiche neue Ideen und Konzepte, um die Datenübertragung zwischen industrieller Sensorik und Aktorik effizient und zukunftsweisend zu gestalten. Zusammen mit einem Industriekonsortium arbeiten die Wissenschaftler an der Einführung eines neuen Industriekommunikationsstandards.

    Komplette Literaturangabe des prämierten Artikels:
    Tobias Rudloff, Dietmar Telschow, Patrik Uschmann, Tilo Heimbold: Analyzing Variants of Multiple Energy Extraction from a Prototypic Multi-flexible Bus System for Industrial Environment, In: Lecture Notes in Engineering and Computer Science: Proceedings of The World Congress on Engineering and Computer Science 2016, 19–21 October, 2016, San Francisco, USA, S. 1–7.

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    news-249Tue, 14 Mar 2017 20:42:00 +0100Industrie 4.0 weiterhin mehr Idee denn Realitäthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/industrie-40-weiterhin-mehr-idee-denn-realitaetAktuelle Studie zeigt: Beschaffung und Logistik sind bei vielen Unternehmen noch nicht intelligent vernetzt und automatisiert

    Die Mehrheit der deutschen Unternehmen steht den Themen Digitalisierung, Vernetzung und Industrie 4.0 noch sehr zurückhaltend gegenüber. Die meisten sind weit davon entfernt, das Innovationspotenzial des „Internet der Dinge“ für die Beschaffung ihres Unternehmensbedarfs auszunutzen. Dagegen können die wenigen Best-Practice-Unternehmen ihren Entwicklungsfortschritt auf diesem Gebiet weiter ausbauen. Das sind zentrale Ergebnisse einer gemeinsamen Studie von Prof. Holger Müller, Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig), und Prof. Ronald Bogaschewsky, Universität Würzburg.

    An der Befragung nahmen zwischen November 2016 und Februar 2017 insgesamt 262 Unternehmen aus Industrie, Dienstleistungsgewerbe, Handel und öffentlichen Institutionen teil. Die zentralen Studienergebnisse wurden am Dienstag, dem 14. März 2017, vor mehr als 1.000 Teilnehmern auf den 8. BME-eLÖSUNGSTAGEN in Düsseldorf vorgestellt.

    Jedes Unternehmen benötigt Materialien und Services, um die eigenen Endprodukte zu fertigen, um mit diesen zu handeln oder um Dienstleistungen anzubieten. Die möglichst effiziente und kostengünstige Beschaffung dieser Güter ist damit ein zentraler Faktor für unternehmerischen Erfolg. Holger Müller, Professor für Supply Chain Management an der der HTWK Leipzig, erklärt: „Das Internet der Dinge macht es möglich, Waren bei Bedarf automatisch zu bestellen und zu liefern. Man kann sich das vorstellen wie einen intelligenten Kühlschrank, der nicht nur verbrauchte Lebensmittel selbst nachbestellt – und das bevorzugt dann, wenn sie gerade ein Sonderangebot sind – sondern der auch vorausschaut und weiß, dass am Wochenende höchstwahrscheinlich Besuch kommt und hierfür eine spezielle Lieblingsschokolade benötigt wird. Für den privaten Alltag mag das unheimlich klingen, aber für Unternehmen verbirgt sich darin ein enormes Potenzial, Kosten zu reduzieren und – was viel wesentlicher ist – die für sie wesentlichen Beschaffungsmärkte und Lieferketten strategisch zu bearbeiten. Doch vor allem kleine und mittelständische Unternehmen kämpfen aktuell noch mit der Digitalisierung der operativen Abwicklungsprozesse im Einkauf und beschäftigen sich – wenn überhaupt – nur in ersten Ansätzen mit der intelligenten Vernetzung im Sinne von Industrie 4.0.“

    In der Studie zeigte sich, dass nur 14 Prozent der befragten Unternehmen die einfachen Bestellprozesse schon komplett automatisiert haben. Von den verbleibenden Unternehmen gab aber fast die Hälfte an, dass sie aus diesen Basisprozessen keine Wertschöpfung für das Unternehmen ziehen. Holger Müller: „Damit setzt sich zunehmend durch, dass der Einkauf nicht auf ‚Besteller‘ reduziert werden darf – sein Wert liegt in der Gestaltung und Steuerung von weltweiten Lieferketten sowie der Beziehungen und Partnerschaften zu Lieferanten.“ Doch auf dieser höheren Stufe ist eine durchgehende Digitalisierung bisher kaum zu finden. Beispielsweise geben über 60 Prozent der Befragten an, mit ihren Lieferanten in Fragen des Qualitätsmanagements ausschließlich traditionelle Kommunikationswege (Telefon, Fax, E-Mail) zu nutzen. Und nur 3 Prozent der Unternehmen sehen sich in der Lage, Risiken in der Versorgungskette durch intelligente Suchalgorithmen identifizieren zu können.

    Der Einkauf als Bindeglied zwischen Unternehmen spielt eine entscheidende Rolle bei der Vernetzung innerhalb der Industrie 4.0. Die Befragung zeigt, dass hier noch ein weiter Weg zu gehen ist. Holger Müller fasst zusammen: „Dieser Weg kann nur gelingen, wenn im Unternehmen alle Funktionen im Wertschöpfungsprozess inklusive des Einkaufs als gleichberechtigte Partner zusammenarbeiten und mit den notwendigen Ressourcen ausgestattet werden.“

    Die Studie „Digitalisierung, Vernetzung, Industrie 4.0 in Einkauf & Supply Chain Management – heute und morgen“ wurde im Auftrag des Deutschen Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) durchgeführt und vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Österreich (BMÖ) sowie dem Software-Unternehmer Allocation Network unterstützt. Prof. Ronald Bogaschewsky und Prof. Holger Müller untersuchen seit 2006 jedes Jahr, wie die Digitalisierung Einkauf und Beschaffung in Deutschland verändert.

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    news-250Mon, 13 Mar 2017 20:46:00 +0100Durch die Augen eines Robotershttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/durch-die-augen-eines-robotersCeBIT-Besucher schlüpfen am Stand der HTWK Leipzig per VR-Brille in einen Roboter

    Sich einfach mal in den Kopf eines Roboters hineinversetzen und die Welt durch seine Augen sehen – das können Besucher der IT-Messe CeBIT in Hannover am Stand der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig). Genauer gesagt kann man über eine Virtual-Reality-Brille (VR-Brille) durch die Augen des Nao-Fußballroboters „Gargamel“ schauen und durch Kopfbewegungen die Blickrichtung steuern. Die zugehörige Software entwickelte der Informatik-Absolvent Marcel Göbe im Rahmen seiner Bachelorarbeit für das Nao-Team HTWK, in welchem er gemeinsam mit aktuell 15 anderen Studierenden und Absolventen Robotern das Fußballspielen beibringt.

    „Damit ein Roboter Fußball spielen kann, muss er unter anderem Spielfeld und Ball sicher erkennen und seine Gegner von seinen Mitspielern unterscheiden. Manchmal ist es uns rätselhaft, warum der Roboter den Ball nicht erkennt, selbst wenn er direkt vor ihm liegt, oder einen anderen Roboter umrennt. Über die VR-Brille können wir in den Roboter schlüpfen und so hoffentlich schneller die Ursachen für Programmierfehler finden“, erklärt Marcel Göbe. Doch auch jenseits des Roboterfußballs könnte die die Technologie zum Einsatz kommen. Informatik-Professor Klaus Bastian erklärt: „Ein großer Teil der Robotik beschäftigt sich aktuell damit, wie Roboter im medizinischen und therapeutischen Kontext eingesetzt werden können. Die Nao-Roboter wurden beispielsweise schon in der Demenz- und Autismus-Therapie sowie im Schulunterreicht getestet. Ein Psychotherapeut könnte in Zukunft über die VR-Brille den Roboter steuern, ohne dafür vor Ort zu sein.“ Für wen eine solche Therapieform geeignet sein könnte, müssen Psychologen und Mediziner erforschen. Technisch möglich, so zeigt die HTWK Leipzig auf der CeBIT, ist es jedenfalls schon heute – und alle Messebesucher sind herzlich eingeladen, sich per VR-Brille in den Fußballroboter hineinzuversetzen.

    Der Stand der HTWK Leipzig findet sich am Gemeinschaftsstand „Forschung für die Zukunft“ in Halle 6, Stand B 24 der CeBIT in Hannover vom 20. bis 24. März 2017.

    Hintergrund
    Beim Nao-Fußball besteht die Herausforderung nicht im Bau der Roboter, sondern in deren Programmierung. Jedes Jahr treten Hochschulteams aus aller Welt beim RoboCup, der Weltmeisterschaft im Roboterfußball, in verschiedenen Ligen gegeneinander an. Bei der Weltmeisterschaft 2016 in Leipzig errang das Nao-Team HTWK den dritten Platz – gehört also zu den weltbesten Teams. Zwischen den Meisterschaften arbeiten die menschlichen Teammitglieder kontinuierlich an der Optimierung der Software der Roboter. Denn, so das erklärte Ziel des Roboterfußballs: Bis 2050 soll ein Fußballroboterteam den amtieren menschlichen Weltmeister besiegen.

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    news-244Mon, 27 Feb 2017 13:53:00 +0100Intelligentes Stethoskop für abgenutzte Getriebehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/intelligentes-stethoskop-fuer-abgenutzte-getriebeHTWK-Wissenschaftler präsentieren Sensornetzwerk zur Verschleißdiagnose auf INTEC-MesseAuf der diesjährigen Fertigungstechnik-Messe Intec vom 7. bis 10. März in Leipzig präsentieren Wissenschaftler der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) den Prototyp eines drahtlosen Messsystems, das den Zustand von Antriebskomponenten anhand ihres Schwingungsmusters diagnostiziert. Damit kann in Zukunft der Verschleiß von Fahrzeugen, Maschinen und Anlagen überwacht werden, ohne sie aufwendig auseinanderbauen zu müssen. Die Technologie soll die Sicherheit in Maschinen- und Fuhrparks erhöhen und gleichzeitig Wartungskosten reduzieren.

    Entwickelt und erprobt wurde das Messsystem beispielhaft für den Einsatz an Straßenbahnen. „Um den Zustand von Fahrzeugen und anderen beweglichen Anlagen dauerhaft zu überwachen, muss die Technik losgelöst vom Stromnetz funktionieren“, erklärt Professor Mathias Rudolph von der HTWK Leipzig. „Die Sensoren unseres Messsystems generieren daher ihre benötigte Energie aus den Vibrationen in ihrer unmittelbaren Umgebung. Diese Energie reicht aus, um regelmäßig Messungen durchzuführen, mit anderen Sensoren zu kommunizieren und die Ergebnisse per Funk an eine Auswertungseinheit zu senden.“ Für die Schadensdiagnose selbst wird das Schwingungsmuster der Lager gemessen – ähnlich einem Lungenabhörgerät beim Arzt. Ein Computeralgorithmus vergleicht die Messwerte mit früheren Messungen und Referenzwerten und soll so in Zukunft vorhersagen, wie es um den Verschleißzustand des Lagers steht.

    Auf der Intec präsentieren Prof. Mathias Rudolph und seine Mitarbeiter den Prototyp des Sensornetzwerks in einem Versuchsstand, der eine Maschine simuliert. Zu finden sind die Wissenschaftler am Gemeinschaftsstand „Forschung für die Zukunft“ in Halle 3, Stand A 28 der Intec, der Internationalen Fachmesse für Werkzeugmaschinen, Fertigungs- und Automatisierungstechnik, vom 7. bis 10. März in Leipzig.

    Hintergrund 

    Alle technischen Anlagen und Maschinen nutzen sich mit der Zeit ab. Zahlreiche Verschleißkomponenten werden daher nach festgelegten Zeiträumen getauscht – sicherheitshalber auch dann, wenn die Komponenten noch in Ordnung sind. Gleichzeitig besteht aber die Gefahr, dass ein übermäßig strapaziertes Bauteil frühzeitig ausfällt und zu einem Totalschaden führt. Zahlreiche Ingenieure auf der ganzen Welt erforschen daher aktuell, wie sich verschiedenste Maschinen und Anlagen im „Internet der Dinge“ mit energieautarken Sensoren automatisch überwachen lassen. Dem Trendthema „Energy Harvesting“, also Mini-Computern, die ihre Energie selbst erzeugen, wird ein Marktwachstum von jährlich bis zu 20 Prozent vorhergesagt (MarketsandMarkets 2016). Allein an der HTWK Leipzig laufen auf diesem Gebiet drei verschiedene Forschungs- und Entwicklungsprojekte: Prof. Rudolph und seine Mitarbeiter forschen an der Fakultät Maschinenbau und Energietechnik zur Zustandsüberwachung von Antriebskomponenten in Maschinen und Fahrzeugen, an der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik forscht Prof. Faouzi Derbel zur Diagnose von elektrischen Weichenheizungen, und Prof. Gerd Valtin zur Überwachung von Stromtransistoren.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-254Mon, 06 Feb 2017 21:27:00 +0100HTWK Leipzig baut Nachwuchsförderung aushttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-leipzig-baut-nachwuchsfoerderung-ausDie Hochschule investiert zusätzliche Mittel des Freistaates Sachsen in eigenes Förderprogramm für junge Wissenschaftler

    Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) unterstützt ab diesem Jahr ihre Nachwuchswissenschaftler zusätzlich mit einem eigenen Förderprogramm. So finanziert die Hochschule erstmalig einen Postdoc, um sich in Forschung und Lehre weiterzuqualifizieren. Weiterhin erhalten zwei Absolventen der Hochschule ein Promotionsstipendium. Möglich wird dies durch Mittel des Sächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK), um die Drittmittelfähigkeit von Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) zu verbessern.

    Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange lobt: „Die Sächsischen HAW sind traditionell sehr forschungsstark. Sie belegen im bundesweiten Vergleich Spitzenplätze, wenn es etwa um den Zuschlag bei Programmen des Bundes zur Förderung der Forschung an Fachhochschulen oder um Drittmitteleinnahmen geht. Diese Forschungsstärke gründet nicht nur auf dem herausragenden Engagement und dem wissenschaftlichen Ehrgeiz der Professorenschaft. Der Forschungserfolg steht und fällt auch mit der Begeisterung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Dessen Förderung und die Forschungsstärke der HTWK sind also direkt miteinander verzahnt und bedingen sich gegenseitig. Die HTWK zeigt mit ihrem Engagement für junge Wissenschaftler, dass sie einerseits die Forschungsstärke der Hochschule ausbauen möchte und andererseits den Forschern verlässliche persönliche und wissenschaftliche Perspektiven bieten möchte.“

    Für die HTWK Leipzig stellen Nachwuchswissenschaftler eine wichtige Personalressource dar, die zur Stärkung der Forschungsleistung der Hochschule entscheidend beiträgt. Prof. Gesine Grande, Rektorin der HTWK Leipzig und gleichzeitig wissenschaftliche Leiterin des hochschuleigenen Graduiertenzentrums GradZ: „Ich bin sehr froh, dass wir durch die finanziellen Mittel unsere Nachwuchswissenschaftler jetzt systematischer und nachhaltig fördern können. Damit unterstützen wir die Karriereentwicklung junger Mitarbeiter und stärken unser Forschungsprofil.“ Die Geförderten bearbeiten wissenschaftliche Themen von Implantatforschung über Drucktechnik bis zu Geotechnik – ein Spiegel der Vielfalt der Forschungsschwerpunkte an der HTWK Leipzig.

    Aktuell betreuen die Professoren und Professorinnen der HTWK Leipzig über 70 Doktoranden, die überwiegend in Kooperation mit sächsischen Universitäten promovieren. Die Finanzierung erfolgt in der Regel über drittmittelfinanzierte Forschungsprojekte, in denen die wissenschaftlichen Mitarbeiter „quasi nebenbei“ promovieren. Eine Promotionsförderung ermöglicht ein zügigeres Promovieren, da sich die Kandidaten ausschließlich ihrer Promotion widmen können. Mit der Postdoc-Förderung betritt die HTWK Leipzig Neuland. Da an HAW aus historischen Gründen keine Postdoc-Positionen eingeplant sind, verlassen Wissenschaftler nach ihrer Promotion fast immer ihre Hochschule. Damit verlieren HAW regelmäßig forschungsstarke Mitarbeiter. Durch die Postdoc-Förderung will die HTWK Leipzig ihre Forschungskompetenz ausbauen und Wissenschaftskarrieren ihrer Absolventen besser fördern.

    Die HTWK Leipzig engagiert sich seit einigen Jahren verstärkt in der Nachwuchsförderung. So eröffnete die Hochschule im vergangenen Jahr als eine der ersten HAW in Deutschland ein eigenes Graduiertenzentrum, in welchem Promotionsinteressierte, Promovierende und Postdocs beraten und weiterqualifiziert werden. Davor unterstützte der Freistaat Sachsen mit ESF-Mitteln den Aufbau des überfachlichen Kompetenzschulprogramms für Promovierende CompeTE⁺. Seit 2014 verleiht die Stiftung HTWK jährlich einen Dissertationspreis für die beste Promotionsarbeit.

    Ab Anfang 2017 erhalten drei junge Wissenschaftler eine Förderung aus dem neuen HTWK-Programm:

    • Der Geotechniker Dr.-Ing. Friedemann Sandig forscht zur ressourcenschonenden Aufbereitung von Böden für Deiche und Fundamente. Die Postdoc-Förderung ermöglicht ihm, sich in Forschung, Lehre, Projektmanagement sowie der Koordinierung einer Nachwuchsgruppe weiterzuqualifizieren.
    • Die Druck- und Verpackungstechnologin Jennes Hünniger erhält ein Stipendium für ihr Promotionsvorhaben zu Prägeprozessen in der Drucktechnik.
    • Der Maschinenbauingenieur Christoph Oefner erhält ein Stipendium für sein Promotionsvorhaben zu Materialeigenschaften medizinischer Implantate.
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    news-257Wed, 18 Jan 2017 21:47:00 +0100OP-Training am künstlichen Patientenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/op-training-am-kuenstlichen-patientenSpin-off der HTWK Leipzig revolutioniert chirurgisches Training mit High-Tech-Simulator: Wirbelsäulenexperten aus aller Welt trainieren erstmals in Davos an künstlichem Rücken

    Jedes Jahr im Dezember reisen Chirurgen aus aller Welt nach Davos in den Schweizer Alpen, um unter Anleitung internationaler Koryphäen ihre Operationstechniken zu verbessern. Für das Training von mikrochirurgischen Eingriffen an der Wirbelsäule bot die Chirurgen-Fachgesellschaft AO Spine 2016 erstmals Trainingskurse an dem neuartigen Simulationssystem RealSpine an. Der aus künstlichem Gewebe, Blut und Knochen anatomisch exakt nachgebaute Rücken ermöglicht Ärzten, Operationen unter realistischen Bedingungen, aber ohne Risiko für einen echten Patienten zu trainieren. Entwickelt wurde RealSpine von Wissenschaftlern der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig).

    „Das Konzept von RealSpine beruht auf einem realistischen haptischen Feedback, das einer lebensechten Operation extrem nahe kommt“, so Werner Korb, Professor für Simulation und Ergonomie in der operativen Medizin an der HTWK Leipzig, der den Simulator gemeinsam mit einer interdisziplinären Forschungsgruppe aus Ingenieuren, Ärzten und Designern entwickelt hat. Korb: „Bei Piloten ist simulatorbasiertes Training längst State of the Art, um Fliegen so sicher wie möglich zu machen. Die Komplexität von Flugzeugcockpit und modernem Operationssaal ist vergleichbar, ebenso die Verantwortung, die für das Leben anderer übernommen wird. Deshalb sind wir überzeugt, dass simulatorbasiertes Training auch in der Chirurgie üblich werden wird, um die Patientensicherheit zu steigern.“ Um diese Vision voranzubringen, hat Werner Korb 2015 gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Luis Bernal ein Spin-off der HTWK Leipzig gegründet. Seitdem führen die Wissenschaftler weltweit chirurgische Trainingskurse am Simulationssystem RealSpine durch. In Davos stellten die Forscher die neueste Version des Simulators vor. Neben Bandscheiben-OPs können an RealSpine nun auch Operationen des Wirbelkanals trainiert werden. Dazu wurde auf Grundlage echter Patientendaten eine sogenannte Spinalkanalstenose, ein schmerzhaft verengter Wirbelkanal, aus künstlichem Gewebe, Blut und Knochen nachgebildet.

    Insgesamt trainierten in Davos 30 Teilnehmer aus 14 Ländern minimalinvasive Operationstechniken und den Umgang mit unerwarteten Komplikationen während einer Operation. Angeleitet wurden sie dabei von sechs renommierten Chirurgen aus den USA, der Schweiz, Deutschland und Spanien. Dr. Harry Gebhard, Oberarzt Orthopädie am Kantonsspital Baselland, sagt: „Ich bin überzeugt, dass die chirurgische Simulation zukünftig einen wichtigen Stellenwert haben wird. Denn die Technologie wird immer realitätsnäher und kann ohne hygienische oder örtliche Auflagen eingesetzt werden.“ Dr. Andreas Korge, Chefarzt im Wirbelsäulenzentrum der Schön Klinik München, ergänzt: „Bis jetzt war das Training von minimalinvasiven Operationstechniken immer daran gebunden, dass anatomische Präparate von Tieren oder Verstorbenen zur Verfügung stehen. RealSpine ermöglicht jetzt, das ganze Training von Kadavern zu entkoppeln, zu standardisieren und so einen hohen operativen Trainingsstand zu erreichen.“

    Bei den Teilnehmern kam der Trainingskurs ausgesprochen gut an. Der Orthopäde Casey Davidson aus Mississippi, USA, lobte: „Der Kurs war fantastisch! Die Simulation ist sehr realistisch und das Gewebe unglaublich nah am lebenden Patienten.“ Auch der südafrikanische Chirurg Marius du Preez war vom Training begeistert: „Der Simulator ist erstaunlich realistisch. Da ich selbst noch nicht sehr viel Erfahrung mit minimalinvasiven Eingriffen habe, war der Simulator ein tolles Tool, um den Gebrauch des OP-Mikroskops zu lernen und minimalinvasive Techniken zu üben.“

    Hintergrund:

    Rückenschmerzen, vor allem im Bereich der Lendenwirbelsäule, verursachen weltweit mehr Einschränkungen als andere Gesundheitsbeschwerden. In Deutschland gehören Operationen der Wirbelsäule zu den häufigsten Eingriffen: Rund 150.000 Patienten werden jedes Jahr wegen eines Bandscheibenvorfalls, rund 100.000 weitere Patienten wegen eines schmerzhaft verengten Wirbelkanals operiert. All diese Eingriffe finden in unmittelbarer Nähe des Rückenmarks statt. Um möglichst wenige Muskel- und Nervenstrukturen durch die Operation zu schädigen, werden Operationen an der Wirbelsäule heutzutage oft minimalinvasiv durchgeführt. Der Chirurg verschafft sich dabei über einen kleinen Schnitt Zugang zur Wirbelsäule und orientiert sich im Operationsgebiet mithilfe eines hochauflösenden Mikroskops. Vom operierenden Arzt erfordert das viel Übung und Erfahrung. Bei speziellen Trainingskursen wie in Davos können Chirurgen ihre Operationstechnik unter Anleitung erfahrener Ärzte perfektionieren. Verwendet wurden dafür bislang anatomische Präparate von toten Tieren oder Verstorbenen. Mit einer Operation am lebenden Menschen sind solche Übungen an Präparaten aber kaum vergleichbar.

    Weitere Informationen:

    Die Forschungen zu RealSpine und die Ausgründung des Spin-offs RSTT GmbH wurden vom Bundesforschungsministerium, vom Bundeswirtschaftsministerium, dem Freistaat Sachsen sowie der Leipziger Stiftung für Innovation und Technologietransfer gefördert.

    Wissenschaftlich publiziert wurden die Ergebnisse zu RealSpine u.a. hier: Adermann J, Geißler N, Bernal LE, Kotzsch S, Korb W (2014). Development and Validation of an Artificial Wetlab Training System for the Lumbar Discectomy. European Spine Journal. DOI: 10.1007/s00586-014-3257-3

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    news-258Tue, 17 Jan 2017 22:01:00 +0100Wissenschaftskino: Wird Sand knapp?https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wissenschaftskino-wird-sand-knapp24. Januar 2017, 19 Uhr: Dokumentarfilm „Sand – Die neue Umweltzeitbombe“, anschließend Diskussion mit Experten von HTWK Leipzig und Umweltbundesamt

    Gibt es ihn wie „Sand am Meer“ – oder wird Sand knapp? Im Rahmen der Reihe „Wissenschaftskino“ geht die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) dieser Frage mit einer Filmvorführung und anschließender Expertendiskussion nach. Gezeigt wird dazu am 24. Januar 2017 ab 19 Uhr im Zeitgeschichtlichen Forum der Dokumentarfilm „Sand – die neue Umweltzeitbombe“ (FR 2013, 74 min.). Im Anschluss diskutieren Experten der HTWK Leipzig und des Umweltbundesamts Dessau-Roßlau über die Auswirkungen des Sandabbaus und beantworten Fragen aus dem Publikum. Der Eintritt ist frei.

    Zum Ende des 21. Jahrhunderts werden Strände der Vergangenheit angehören. So zumindest fällt die düstere Prognose einiger Umwelt-NGOs und Wissenschaftler aus. Sand ist nach Luft und Wasser der meistverbrauchte Rohstoff der Welt. Er steckt in zahlreichen Dingen des alltäglichen Lebens, von Gebäuden und Straßen über Computer, Handys und sogar Zahnpasta. Zum Bauen ist Sand aus der Wüste nicht geeignet – für Großbauprojekte in Singapur oder Dubai wird deshalb in großem Maßstab Sand importiert. Nicht nur, dass der „Sandraub“ an Stränden global um sich greift; fehlt am Meeresgrund der Sand, rutschen die Strände hinterher – und verschwinden. Zahlreiche Küsten sind mittlerweile von Erosion betroffen. Der Film „Sand – die neue Umweltzeitbombe“ verfolgt die Spur des „neuen Goldrausches“ des Sandabbaus auf der ganzen Welt und zeigt die beängstigenden Auswüchse von internationalem Sandhandel, größenwahnsinnigen Bauprojekten und verschwindenden Stränden.

    Im Anschluss an die Filmvorführung diskutieren bei einer Podiumsdiskussion Experten der HTWK Leipzig und des Umweltbundesamts aus wissenschaftlicher Perspektive die filmische Darstellung des Themas und stehen für Fragen aus dem Publikum offen. Auf dem Podium sitzen:

    • Klaus Holschemacher, Professor für Stahlbetonbau und Direktor des Instituts für Betonbau (IfB) an der HTWK Leipzig. Prof. Holschemacher und sein Team forschen unter anderem zu der Frage, wie das Bauwesen und insbesondere der Betonbau nachhaltiger gestaltet werden können.
    • Tilo Sahlbach, geschäftsführender Direktor des Instituts für Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft (IWS) an der HTWK Leipzig. Als Wasserbauexperte kennt sich Tilo Sahlbach mit allen Hindernissen in Form von Dämmen, Staubecken und Kanälen aus, die Sand und Kies auf dem langen Weg vom Gebirge bis zum Meer aufhalten können.
    • Hermann Keßler, Leiter des Fachgebiets „Ressourcenschonung, Stoffkreisläufe, Mineral- und Metallindustrie“ am Umweltbundesamt Dessau-Roßlau. Hermann Keßler ist Experte für Ressourcen und Rohstoffe und hat einen exzellenten Überblick über die Mechanismen und Auswirkungen des globalen Sand- und des in Europa damit verbundenen Kiesabbaus, der hierzulande damit verbundenen Umweltherausforderung.

    Mit dem Wissenschaftskino Leipzig haben die Leipziger Wissenschaftseinrichtungen in Kooperation mit dem Zeitgeschichtlichen Forum und dem Referat Wissenspolitik der Stadt eine für Leipzig neue Veranstaltungsreihe entwickelt, die zwei unterschiedliche Formate – Film und Diskussion – mit Wissenschaft verknüpft. Die Reihe geht 2017 ins dritte Jahr. Das nächste Wissenschaftskino findet am 25. April 2017 mit dem Film „The Discrete Charme of Geometry“ und Experten des Max-Planck-Institutes für Mathematik in den Naturwissenschaften statt. Selber Ort, selbe Zeit. Eintritt frei.

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    news-20Fri, 18 Nov 2016 12:34:00 +0100Drahtlose Sensornetzwerke gegen frierende Weichenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/drahtlose-sensornetzwerke-gegen-frierende-weichenHTWK Leipzig präsentiert Sensor-Prototyp für Weichenheizungen auf SPS IPC Drives 2016Wissenschaftler der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) präsentieren auf der diesjährigen Automatisierungsmesse SPS IPC Drives vom 22. bis 24. November in Nürnberg den Prototypen eines drahtlosen, energieautarken Sensorknotens, der an Weichenheizungen im deutschen Schienennetz zum Einsatz kommen soll. Der Sensorknoten soll automatisch die Temperatur und den Verschleißzustand der Weichenheizungen erfassen und so das Ausfallrisiko im Schienenverkehr durch defekte oder eingefrorene Weichen reduzieren. Außerdem sollen die Energiekosten für die Beheizung der Weichen im Winter gesenkt werden, da dank moderner Sensorik ein bedarfsgerechtes An- und Ausgeschalten möglich wird. Aktuell verschlingt die Weichenbeheizung jeden Winter rund 44 Millionen Euro.

    „Herkömmliche Sensoren sind per Kabel ans Stromnetz angeschlossen. Ihre Daten senden die Sensoren ebenfalls über Datenleitungen. Im Fall von Weichenheizungen und vielen anderen Anlagen wäre die Installation solcher Sensoren wegen der nötigen Tiefbauarbeiten aber viel zu aufwendig. Deshalb haben wir an der HTWK Leipzig einen Sensor entwickelt, der komplett drahtlos funktioniert – und das auch bei winterlichen Temperaturen“, so Prof. Faouzi Derbel vom Institut Elektrische Energietechnik an der HTWK Leipzig. Künftig sollen bis zu acht Sensoren je eine Weiche überwachen und die einzelnen Heizstäbe ausschließlich bei Bedarf aktivieren. Zusätzlich können die Sensoren den verschleißbedingten Ausfall von Weichenheizungen rechtzeitig diagnostizieren.

    Als weiteren Höhepunkt präsentieren die Forscher der HTWK Leipzig zur SPS IPC Drives den neusten Entwicklungsstand ihrer in Straßenlaternen integrierbaren Lademodule. Die ersten vier Laternen mit integrierter Ladefunktion wurden im August 2016 im Leipziger Musikviertel eingeweiht. „Die Technologie in den Ladestationen besteht aus modular kombinierbaren Komponenten, die sich an verschiedenste Anwendungssituationen anpassen lassen. Damit sind die Lademodule in alle gängigen Straßenlaternen, aber auch in anderes Stadtmobiliar oder in herkömmliche Ladeboxen integrierbar“, erklärt Projektleiter Prof. Andreas Pretschner vom Institut für Prozessautomation und Eingebettete Systeme an der HTWK Leipzig. Für die Kommunikation zwischen Elektroauto, Ladestation und Stromversorger kommen frei nutzbare, standardisierte Protokolle zum Einsatz. Stellt also eine Kommune, ein Stromanbieter oder ein privater Gewerbetreibender eine solche Ladestation auf, kann zwischen verschiedenen Abrechnungsmodellen gewählt werden. Damit ist das Leipziger „Laternenparken“-System flexibler als ähnliche Konzepte in Berlin und München, bei welchen der Anbieter für die Abrechnungsinfrastruktur jeweils vorgegeben ist. Auf der Messe präsentieren die Forscher das von der Firma „Leipziger Leuchten“ vermarktete Lademodul „Karsten“, welches an gängigen Straßenlaternen angebracht werden kann.

    Der Messestand der HTWK Leipzig auf der SPS IPC Drives vom 22. bis 24. November in Nürnberg findet sich am Gemeinschaftsstand „Forschung für die Zukunft“ in Halle 6, Stand 434.

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    news-11Tue, 15 Nov 2016 14:13:00 +0100Goldmedaille für die HTWK-Architektenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/goldmedaille-fuer-die-htwk-architektenForschungsprojekt zum historischen Zollingerdach auf denkmal-Messe 2016 ausgezeichnet.Wissenschaftler der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) wurden für ihre Forschungsarbeiten zur Modernisierung einer historischen Dachkonstruktion am 12. November 2016 auf der „denkmal“-Messe in Leipzig mit einer Goldmedaille für herausragende Leistungen in der Denkmalpflege in Europa ausgezeichnet. Die Forschungsgruppe FLEX unter Leitung von HTWK-Professor Alexander Stahr befasst sich mit der Frage, wie die historische Zollinger-Konstruktionsweise mit heutigen Erkenntnissen und Herstellungsverfahren verbessert und den aktuellen Anforderungen angepasst werden kann. Auf der Denkmal-Messe präsentierten die Forscher einen maßstäblich verkleinerten Nachbau eines Zollingerdaches. „Diese Vorgehensweise ist eine besondere Form der Denkmal-Aneignung, -vermittlung und -adoption“, lobte die internationale Fachjury der denkmal-Goldmedaillen.

    Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte der Merseburger Stadtbaurat Friedrich Zollinger für Dächer eine ressourcensparende, standardisierte Leichtbaukonstruktion aus Brettrippen. Die Konstruktion wies zahlreiche Vorteile auf, konnte sich aber wegen der aufwendigen Berechnung und Herstellung  nicht durchsetzen. Die Wissenschaftler der HTWK Leipzig arbeiten nun auf eine Renaissance der Bauweise hin. „Die Vorteile des Zollingerdaches, vor allem der geringe Materialbedarf bei hoher Traglast und die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs Holz, sind unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit heute wichtiger denn je“, so Alexander Stahr, Professor für Tragwerkslehre an der HTWK Leipzig. „Wir haben deshalb mit einem interdisziplinären Team aus Architekten und Bauingenieuren erforscht, wie die Konstruktion mit heutigen Erkenntnissen und Herstellungsverfahren verbessert und den aktuellen Anforderungen angepasst werden kann.“ Dabei zeigte sich, dass viele Nachteile der historischen Konstruktion durch digitale Planungswerkzeuge und maschinelle Fertigung behoben werden können. Während der Denkmal-Messe demonstrierte die Forschungsgruppe FLEX live den Aufbau eines konstruktiv optimierten Zollingerdachs von fünf Metern Länge, drei Metern Breite und zwei Metern Höhe.

    „Die denkmal-Goldmedaille ist eine großartige Würdigung unseres Engagements zur Erhaltung und Weiterentwicklung dieses äußerst effizienten Konstruktionsprinzips“, freut sich Prof. Alexander Stahr. In den kommenden zwei Jahren wird die Forschungsgruppe in Zusammenarbeit mit zwei lokalen Unternehmen die Konstruktion der Knotenpunkte der Brettrippenkonstruktion weiter optimieren. Dafür erhält das Team eine Förderung aus Mitteln des Bundeswirtschaftsministeriums.

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    news-19Mon, 14 Nov 2016 01:00:00 +0100Projekte in Wissenschaftseinrichtungen befördernhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/projekte-in-wissenschaftseinrichtungen-befoerdernWissenschaftsmanager tagen an der HTWK LeipzigAm Donnerstag und Freitag, dem 17. und 18. November 2016, findet an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) die Jahrestagung des Netzwerk Wissenschaftsmanagement statt. Die Tagung steht unter dem Motto „Ich mach’ mal ein Projekt – Management von Projekten an Hochschulen und Forschungseinrichtungen“. Über 200 Wissenschaftsmanagerinnen und -manager aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich angemeldet.

    Projekte umzusetzen ist das Kerngeschäft von Wissenschaftsmanagerinnen und Wissenschaftsmanagern. Sie prägen schon lange den Alltag in der Wissenschaft und damit die Governance von Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Darüber hinaus setzen der gestiegene Grad an Autonomie und der Wettbewerb um Mittel unterschiedlicher Träger und Förderer die Institutionen unter Veränderungsdruck. „Institutionelle Veränderungen werden ebenfalls durch Projekte angestoßen, die ihrer ganz eigenen Logik folgen und spezifische Projektmanagementkompetenzen erfordern“, so Dr. Andreas Mai, Vorsitzender des Netzwerks Wissenschaftsmanagement! e. V.

    Prof. Gesine Grande, Rektorin der HTWK Leipzig, sagt: „Ich freue mich, dass diese Tagung hier bei uns an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur stattfindet. Projektmanagement ist für uns wie für andere Hochschulen eine große Herausforderung. Die Tagung bietet eine hervorragende Plattform zu Erfahrungsaustausch und Vernetzung.“

    Die Jahrestagung des Netzwerks Wissenschaftsmanagement findet am 17. und 18. November 2016 im Nieper-Bau der HTWK Leipzig, Karl-Liebknecht-Str. 134, 04277 Leipzig, statt. Eine Anmeldung ist auch vor Ort möglich.

    Über das Netzwerk Wissenschaftsmanagement:
    Das Netzwerk Wissenschaftsmanagement wurde 2011 mit dem Ziel gegründet, eine funktionenübergreifende Plattform für Wissenschaftsmanagement in Deutschland ins Leben zu rufen. Die Jahrestagung leistet einen Beitrag dazu, die Sichtbarkeit des Berufsfeldes zu erhöhen, die berufliche Identität der Profession zu diskutieren und die Vernetzung der Akteure offensiv zu betreiben.

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    news-17Wed, 02 Nov 2016 14:13:00 +0100Mehr als nur Wand: Smarte Fassaden aus Carbonbetonhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/mehr-als-nur-wand-smarte-fassaden-aus-carbonbetonVernissage von multifunktionalen Bauteilen am 10. November in der GaraGe LeipzigIntelligente Fassaden aus Hightech-Materialien können viel mehr, als Gebäude von ihrer Umwelt zu trennen. Beispielsweise können auf ästhetische und zugleich ressourcensparende Art und Weise Solarmodule oder LED in Wände integriert werden. In den vergangenen eineinhalb Jahren haben unter Leitung der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) insgesamt 21 Partner des Forschungskonsortiums C³ untersucht, wie Bauteile aus dem Hochleistungswerkstoff Carbonbeton um elektrische und digitale Funktionen ergänzt werden können. Am 10. November 2016 werden in der VDI GaraGe in Leipzig im Rahmen der Abschlusspräsentation des C³-Basisvorhabens 4 mehr als 20 multifunktionale Musterbauteile aus Carbonbeton ausgestellt.

    Seit 2015 forschen über 140 Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft im Forschungskonsortium „C³ – Carbon Concrete Composite“ gemeinsam an dem neuen Verbundwerkstoff Carbonbeton. Anders als Stahl, das heute im Bauwesen gängige Bewehrungsmaterial, kann Carbon nicht rosten. Während also Stahl eine dicke Schicht Beton benötigt, um vor Korrosion geschützt zu werden, können Bauteile aus Carbonbeton deutlich schlanker sein. Das spart Ressourcen und eröffnet gleichzeitig zahlreiche architektonische Möglichkeiten. Im ersten Schritt des über zehn Jahre angelegten Forschungskonsortiums C³ wurden in vier „Basisvorhaben“ die grundlegenden Aspekte des Carbonbetons erforscht.

    Im Basisvorhaben 4 unter Leitung des ai:L Architektur-Instituts Leipzig an der HTWK Leipzig erforschten insgesamt 21 Partner, wie sich elektrische und digitale Funktionen in Bauteile aus Carbonbeton integrieren lassen. Die Bandbreite reichte vom Monitoring der Gebäudehülle über die Energiegewinnung mittels Photovoltaik, die direktelektrische Energiespeicherung bis hin zur LED-Beleuchtung. Der Einsatz von Lichtleitern im Wandquerschnitt wiederum soll eine verbesserte Tageslichtausleuchtung von Räumen ermöglichen. Darüber hinaus entwickelten die Projektpartner massive Infraleichtbeton- und schlanke Sandwich-Wandkonstruktionen. „Uns war es wichtig, nicht nur ingenieurwissenschaftliche Forschung zu betreiben, sondern vor allem eine Vielzahl von innovativen Ideen in ersten Versuchsstücken umzusetzen“, so Projektleiter Prof. Frank Hülsmeier vom ai:L Architektur-Institut Leipzig an der HTWK Leipzig.

    Das Forschungskonsortium C³ wird von der Technischen Universität Dresden geleitet und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Im vergangenen Jahr wurde C³ unter anderem mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis und dem Rohstoffeffizienz-Preis ausgezeichnet. Aktuell sind drei Carbonbetonforscher aus Dresden für den Deutschen Zukunftspreis nominiert.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-16Tue, 01 Nov 2016 14:14:00 +0100Wie eine historische Dachkonstruktion zukunftsfähig wirdhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wie-eine-historische-dachkonstruktion-zukunftsfaehig-wirdHTWK Leipzig präsentiert modernisiertes Zollingerdach auf der Denkmal-Messe in LeipzigMit einem maßstäblich verkleinerten Nachbau eines historischen Zollingerdaches sowie Bauaufnahmen historischer Bauwerke aus dem Großraum Leipzig präsentiert sich die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) auf der diesjährigen „denkmal“, der Europäischen Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung, in Leipzig. Vom 10. bis 12. November 2016 erleben die Messebesucher, wie die speziell gefertigte Dachkonstruktion aus über 200 individuell gefertigten Einzelteilen vor Ort aufgebaut wird. Gleichzeitig kommen sie mit Professoren, jungen Forschern und Studenten zum Zukunftspotenzial historischer Konstruktionsweisen und zur Bewahrung kulturellen Erbes durch adäquate Sanierung ins Gespräch.

    Einst entwickelt durch den Merseburger Stadtbaurat Friedrich Zollinger, wies das nach ihm benannte Dach bereits Anfang des 20. Jahrhunderts gegenüber der herkömmlichen Bauweise zahlreiche Vorteile auf. Geringerer Materialbedarf, bessere Raumausnutzung und ein sehr einfacher Aufbau sind die wesentlichen Merkmale der lamellenartigen Holzkonstruktion. Dennoch konnte die Bauweise sich nicht durchsetzen. Denn das Errichten der kleinteiligen Konstruktion war ausgesprochen zeitaufwendig und somit teuer. Hinzu kommt, dass die anspruchsvolle statische Berechnung des Zollingerdaches – zu Zeiten ohne Computer eine große Hürde.

    Doch Wissenschaftler der HTWK Leipzig arbeiten auf eine Renaissance der Bauweise hin. „Die Vorteile des Zollingerdaches, vor allem der geringe Materialbedarf bei hoher Traglast und die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs Holz, sind unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit heute wichtiger denn je“, so Alexander Stahr, Professor für Tragwerkslehre an der HTWK Leipzig. „Wir haben deshalb mit einem interdisziplinären Team aus Bauingenieur- und Architektur-Studenten erforscht, wie die Konstruktion mit heutigen Erkenntnissen und Herstellungsverfahren verbessert und den aktuellen Anforderungen angepasst werden kann.“ Das Ergebnis überraschte. Moderne, rechnergesteuerte Maschinen zur Holzbearbeitung können das Holz millimetergenau zuschneiden. Die höhere Präzision verbessert merklich die Statik. Weiterhin können moderne Maschinen die Bauteile bereits so stapeln, dass alle Teile in der richtigen Reihenfolge sortiert sind – eine enorme Zeitersparnis beim Aufbau der Konstruktion. Stahr: „Nachdem wir den Planungsvorgang verstanden hatten, haben wir uns entschlossen, den entwickelten Entwurf real anzufertigen. Das fertige Produkt werden wir auf der diesjährigen „denkmal“ präsentieren und zeigen, wie einfach sich die Konstruktion aufbauen lässt.“ Dank der Ausmaße von fünf Metern Länge, drei Metern Breite und zwei Metern Höhe erleben die Messebesucher am Stand der HTWK Leipzig (Halle 2, Stand I 21) ein komplettes Zollingerdach im kleinen Format. Daneben berichtet Prof. Alexander Stahr im Vortrag „ZoLinkR – Neue Chancen für ein altes Konstruktionsprinzip?“ (11.11.2016, 13.30 Uhr, denkmal-FORUM) vom Planungs- und Konstruktionsvorgang des Zollingerdaches.

    Am Messestand werden außerdem Bauaufnahmen historischer Gebäude aus dem Großraum Leipzig gezeigt, darunter beispielsweise die Fahrradkirche Zöbigker. Diese 1942 abgebrannte Dorfkirche am Cospudener See soll in den nächsten Jahren wiederbelebt und saniert werden. Als Grundlage für den Wiederaufbau der stark beschädigten Ruine untersuchten Bauingenieurstudenten den Zustand der noch stehenden Gemäuer. Die Ergebnisse sind in Fotos, Plänen und Analysen ausgestellt. Fachlich flankiert wird dieser Teil des Messestandes vom Forum Bauwerksinformation unter Leitung von Prof. Ulrich Weferling, welches am Nachmittag des 10. November im Congress Center Leipzig, Vortragsraum 11, stattfindet. In Vorträgen und Diskussionen stehen hier aktuelle Entwicklungen bei der Dokumentation historischer Bauwerke, insbesondere eine neue österreichische Norm zur Bauaufnahme, im Fokus. 

    Seit 2010 findet parallel zur denkmal in der gleichen Messehalle die Internationale Fachmesse für Museums- und Ausstellungstechnik MUTEC statt. Die HTWK Leipzig präsentiert hier den Studiengang Museologie sowie den neuen Masterstudiengang Museumspädagogik (Halle 2, Stand I 22).

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    news-379Tue, 11 Oct 2016 11:00:00 +0200Bessere Bücher für blinde und sehbehinderte Schülerhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/bessere-buecher-fuer-blinde-und-sehbehinderte-schuelerDr. Julia Dobroschke erhält Dissertationspreis der Stiftung HTWK für Beitrag zur Inklusion

    Anlässlich der Feierlichen Immatrikulation der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) am 10. Oktober 2016 im Gewandhaus zu Leipzig wurde Dr. phil. Julia Dobroschke der mit 3.000 Euro dotierte Dissertationspreis der Stiftung HTWK verliehen. In ihrer mit „summa cum laude“ bewerteten Dissertation zeigt Dobroschke auf, wie Schulbücher für sehbehinderte und blinde Kinder einfacher hergestellt werden können. „Die Arbeit zielte darauf ab, teure barrierefreie Sonderlösungen zu vermeiden, indem die Prinzipien des ‚Universellen Designs‘ angewandt werden“, heißt es in der Begründung der Jury. Mit ihrer Arbeit liefere Dobroschke einen „höchst wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung des wissenschaftlichen Kenntnisstandes“.

    Kommt ein blindes oder sehbehindertes Kind ins schulpflichtige Alter, kann es auch in die erste Klasse einer Regelschule eingeschult werden. Zu diesem Recht auf Inklusion hat sich Deutschland mit der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention 2009 verpflichtet. Allerdings liegen im Regelfall die Schulbücher, mit denen die Erstklässler unterrichtet werden, nicht in Blindenschrift vor. Jedes Lehrbuch muss erst zeitaufwendig und häufig mit viel Handarbeit von einem speziellen Medienzentrum „übersetzt“ und didaktisch aufbereitet werden. Das ist nicht nur ausgesprochen teuer, sondern kann gut und gerne ein bis zwei Jahre für ein einzelnes Lehrbuch dauern. Für ihre Dissertation hat Julia Dobroschke untersucht, wie der Herstellungsprozess inklusiver Lehrmaterialien durch den Ansatz des „Universellen Designs“ vereinfacht werden kann. „Die Idee ist, Dinge bereits ‚universell‘ zu konzipieren, damit sie zu einem hohen Grad zugänglich sind. Wenn das von Anfang an mitgedacht wird, muss später weniger nachgearbeitet werden. Aus medienneutralen Daten können dann didaktische Materialien für Schüler mit oder ohne Einschränkungen und in verschiedenen Formaten erzeugt werden – vom normalen Buch über eines in Blindenschrift bis hin zu interaktiven, digitalen Medien“, so Julia Dobroschke. Eine konsequente Umsetzung des „universellen Designs“ nütze sehenden wie sehbehinderten Kindern gleichermaßen.

    Julia Dobroschke studierte im Diplomstudiengang Verlagsherstellung an der HTWK Leipzig. Im Anschluss arbeitete sie an der Deutschen Zentralbücherei für Blinde (DZB) in Leipzig und stieß dort auf das Problem, dass Lehrbücher für Sehbehinderte nicht einfach nur übersetzt, sondern didaktisch neu aufbereitet werden müssen. Daraus entwickelte sie ihr Promotionsthema „Produktionsprozesse für Lehrwerke im Universellen Design unter besonderer Berücksichtigung der Anforderungen blinder und sehbehinderter Kinder im Inklusionsunterricht“, zu dem sie von 2012 bis 2015 unter Betreuung von Prof. Ulrich Nikolaus, Fakultät Medien der HTWK Leipzig, und Prof. Siegfried Lokatis, Fachbereich Buchwissenschaft am Institut für Kommunikations-und Medienwissenschaft der Universität Leipzig, forschte. Unterstützt wurde sie dabei durch ein Promotionsstipendium des Freistaats Sachsen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF). Nach Abschluss ihrer Promotion kehrte Julia Dobroschke an die DZB zurück, wo sie aktuell in einem Projekt zu barrierefreien Informations-und Kommunikationsangeboten in Sachsen arbeitet.

    Der Dissertationspreis der Stiftung HTWK wird seit 2014 jährlich an eine herausragende Dissertation mit maßgeblicher Entstehung an der HTWK Leipzig verliehen. Die Stiftung HTWK fördert die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig durch die Beschaffung und Weiterleitung von Mitteln zur Unterstützung und den Ausbau von Lehre und Forschung. Der diesjährige Dissertationspreis wurde vom Wirtschafts-Club Leipzig e. V. gesponsert.

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    news-22Thu, 22 Sep 2016 14:33:00 +0200Papierlos von der Bestellung bis zu Bezahlung?https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/papierlos-von-der-bestellung-bis-zu-bezahlungAktuelle Studie zeigt: Es holpert noch sehr beim elektronischen Einkauf in UnternehmenOnline einkaufen und bezahlen ist für Endkunden mittlerweile normal geworden. Anders sieht es allerdings beim sogenannten „Purchase-to-Pay“ (P2P) zwischen Unternehmen aus. Bei der Einführung und Nutzung durchgängiger P2P-Systeme besteht noch großer Nachholbedarf. Dies zeigt eine gemeinsame Studie von Prof. Holger Müller, Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig), und Prof. Ronald Bogaschewsky, Universität Würzburg. An der Befragung nahmen insgesamt 181 Unternehmen aus Industrie, Dienstleistungsgewerbe, Handel und öffentlichen Institutionen teil.

    „Sicherlich besitzen die Prozesse beim Online-Shopping eine weitaus geringere Komplexität als die Abwicklung von Einkaufsprozessen zwischen Unternehmen. So wird privat wohl kaum jemand eine formelle elektronische Rechnungsprüfung durchführen, was für Unternehmen im Gesamtprozess unabdingbar ist“, so Holger Müller, Professor für Supply Chain Management an der HTWK Leipzig. Nach Ergebnissen der Studie schaffen es beispielsweise nur ca. 40 Prozent der Unternehmen, Rechnungen elektronisch in ihre Systeme zu importieren. Damit ist eine Soll-Bruchstelle vorprogrammiert. Müller: „Während in vielen Unternehmen Bestellungen schon komplett elektronisch abgewickelt werden, werden nachfolgend bis hin zur Bezahlung sowohl bei den Lieferanten als auch den einkaufenden Unternehmen noch sehr viele Schritte von Hand durchgeführt. Diese Bearbeitung führt nicht nur zu hohen Prozesskosten, sondern auch beispielweise zum Verpassen von Skonti durch lange Durchlaufzeiten.“ Dennoch zeigt die Studie, dass es durchaus einigen Best Practice-Unternehmen gelingt, maximalen Nutzen aus durchgängigen P2P-Prozessen zu ziehen. Die Mehrheit der Unternehmen ist sich auch der Potenziale bewusst, allerdings scheitern viele an der Umsetzung.

    Auf dem Weg zum Einkauf 4.0 sind bruchstellenfreie P2P-Prozesse der Schlüssel, so die Analyse der Ökonomen. Denn ohne durchgehende Verknüpfung der operativen Abwicklungsprozesse werden die Ziele von Industrie 4.0 – eine auf den Kunden maßgeschneiderte Entwicklung, Fertigung und Wartung von Produkten bei Senkung der Produktions- und Logistikkosten – nicht zu erreichen sein. Müller: „Nur wenn vom Einkauf bis zur Bezahlung alles digital automatisiert abläuft, wird es möglich, Produkte wirklich industriell und individualisiert herzustellen.“

    Die Studie „Purchase-to-Pay Prozesse: Stand der Anwendung und Trends 2016“ wurde von SAP Ariba und dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Österreich unterstützt.

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    news-388Wed, 21 Sep 2016 11:00:00 +0200Industrie 4.0 erreicht den Verpackungsdruckhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/industrie-40-erreicht-den-verpackungsdruckHTWK Leipzig und Fachverband DFTA bündeln in Leipzig Kompetenzen zum DigitaldruckVerpackung umgibt uns überall – und ist ein erheblicher Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Bislang werden Schuhkartons, Chipsbeutel und Plastikflaschen fast immer analog bedruckt. Doch die Digitalisierung erreicht allmählich den Verpackungsdruck. Die Branche erwartet einen Umbruch – und bereitet sich darauf vor: Bereits seit 2015 berät das gemeinsame Competence Center Digitaldruck der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) und des Flexodruck Fachverbandes DFTA Druckereien zu den Potenzialen digitaler Drucktechnik. Auf Initiative von HTWK-Professor Eugen Herzau wurde im September 2016 in Leipzig nun auch der DFTA-Arbeitskreis „Digitaler Verpackungsdruck“ gegründet.

    Im Büro- und Heimanwenderbereich sind digitale Drucker bereits seit 25 Jahren im Einsatz. Doch erst jetzt ist die Technologie so weit, dass mit der nötigen Präzision und in industrieller Geschwindigkeit auch Materialien wie Folien oder Pappen bedruckt werden können. „Mit dem Digitaldruck ergeben sich völlig neue Möglichkeiten, Verpackungen industriell herzustellen und trotzdem zu individualisieren. Die Nachfrage seitens Markenherstellern und Endkunden ist jedenfalls da – das zeigt der Erfolg von Fotobüchern. Die Digitaldruck-Technologie funktioniert allerdings ganz anders als konventionelle Druckverfahren – die Unternehmen stehen also unter Druck, sich schnell Kompetenzen in dem Gebiet anzueignen“, so Eugen Herzau, Professor für Verpackungstechnologie an der HTWK Leipzig und Mitglied im Präsidium der DFTA. Der frisch gegründete DFTA-Arbeitskreis „Digitaler Verpackungsdruck“ vernetzt deshalb Agenturen, Vorstufenbetriebe, Zulieferer und Druckereien und dient als Plattform zum Wissensaustausch.

    Maßgeblich unterstützt wird der Arbeitskreis durch das Competence Center Digitaldruck an der HTWK Leipzig, in welchem der Verpackungsingenieur Simon Lober seit 2015 Unternehmen des DFTA-Verbandes bei Innovations- und Strategieentscheidungen unterstützt, bei der Umsetzung von Projekten berät und wissenschaftliche Untersuchungen für branchenrelevante Problemstellungen durchführt. „Natürlich wird der Digitaldruck die anderen Druckverfahren nicht verdrängen. Denn bei großen Stückzahlen sind Verfahren wie der Flexodruck einfach günstiger. Aber bei Markenprodukten, die sich im Ladenregal gegen zahlreiche ähnliche Produkte durchsetzen müssen, wird der Trend sicherlich zu digital gedruckten Verpackungen gehen“, so die Einschätzung von Simon Lober.

    Über den Flexodruck Fachverband DFTA:
    Der DFTA vertritt rund 300 vorrangig mittelständische Mitgliedsunternehmen der Flexodruckindustrie und ist damit einer der mitgliederstärksten Flexodruckverbände in Europa. Der DFTA versteht sich als Dienstleister für die deutschsprachigen Unternehmen der Flexodruckindustrie, die Zulieferer, die Druckvorstufe und die Verarbeiter.

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    news-392Mon, 19 Sep 2016 11:10:00 +0200Hochwasserschutz – Simulation für den Ernstfallhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/hochwasserschutz-simulation-fuer-den-ernstfallIm HTWK-Wasserbaulabor wird der Umbau der Hochwasserentlastungsanlage der Talsperre Lehnmühle geplantIn Talsperren aufgestaute Flüsse versorgen die Bevölkerung mit Trinkwasser, schützen vor Hochwasser und erzeugen regenerativen Strom. Viele der 370 Staumauern in Deutschland wurden im letzten Jahrhundert errichtet. Für sehr extreme Hochwasser, wie sie durch den Klimawandel in Zukunft theoretisch möglich werden könnten, sind sie oft nicht ausgelegt und müssen dementsprechend angepasst werden. So auch die Talsperre Lehnmühle im sächsischen Erzgebirge, für welche der Umbau der Hochwasserentlastungsanlage anhand eines Miniaturmodells an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) geplant wurde.

    „Die Talsperre Lehnmühle stellt zusammen mit der Talsperre Klingenberg einen wichtigen Bestandteil des Hochwasserschutzes im Südraum Dresdens dar. Die Talsperre wurde so gebaut, dass sie selbst Extremhochwassern standhält, wie sie statistisch nur alle 10.000 Jahre vorkommen. Aufgrund der Hochwasserereignisse in den letzten Jahren mussten die statistischen Kennzahlen jedoch angepasst werden. Um den nun höheren Sicherheitsanforderungen zu entsprechen, werden wir die hydraulische Leistungsfähigkeit des Bauwerks steigern. Dazu soll ab 2017 die aus insgesamt 11 Wehrfeldern bestehende Hochwasserentlastungsanlage umgebaut werden“, so Michael Humbsch, Projektverantwortlicher bei der Landestalsperrenverwaltung Sachsen, Betrieb Oberes Elbtal. Um den Umbau auf Grundlage wissenschaftlicher Daten optimal zu planen, hat das Institut für Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft (IWS) der HTWK Leipzig im Auftrag der Landestalsperrenverwaltung die Talsperre im Maßstab 1 : 8 nachgebaut. Genauer gesagt wurde für die Planungen ein Teil der Hochwasserentlastungsanlage nachgebildet.

    „Unser Modell dient der Verdeutlichung der komplexen Strömungen, die beim Abfließen eines Hochwassers durch die Entlastungsanlage der Staumauer auftreten. Im Vergleich zu rein theoretischen Berechnungen können Messungen an einem Modell genauere Ergebnisse liefern. Außerdem können wir Umbaumaßnahmen im Miniaturmaßstab testen und ihre Auswirkungen auf das Bauwerk prüfen“, erklärt Tilo Sahlbach vom Institut für Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft. Eingebunden ist das Talsperrenmodell in das Wasserbaulabor der HTWK Leipzig. Hier sind auf einer Fläche von 350 Quadratmetern hydraulische Großversuche möglich. Kernstück des Labors sind drei leistungsstarke Pumpen, die einen Wasserdurchfluss von 540 Litern pro Sekunde erzeugen können. Im Modell der Talsperre Lehnmühle lassen sich so Extremhochwasser simulieren, wie sie nur alle hundert, tausend oder gar alle zehntausend Jahre vorkommen.

    Auf Grundlage der Forschungsarbeiten an der HTWK Leipzig hat die Landestalsperrenverwaltung im Sommer 2016 einen Planungsentwurf für den Umbau vorgelegt. Voraussichtlich im Frühjahr 2017 soll mit den Baumaßnahmen begonnen werden.

    Hintergrund:
    Hochwasserentlastung in der Talsperre Lehnmühle Mit einer 50 Meter hohen Staumauer und einem Rückhaltevolumen von rund 22 Millionen Kubikmetern Wasser gehört die Talsperre Lehnmühle zu den großen Talsperren in Deutschland. Sie wurde von 1926 bis 1930 gebaut und staut die Wilde Weißeritz auf, die im Erzgebirge entspringt und bei Dresden schließlich als Vereinigte Weißeritz in die Elbe mündet. Der Stausee funktioniert bei Hochwassern wie ein Puffer und schützt so zahlreiche Orte im Südraum Dresdens vor Überschwemmungen. Bei extremen Hochwassern fließt ein Teil der Wassermenge über die Hochwasserentlastungsanlage der Talsperre ab. Die Überlauföffnungen im oberen Teil der Staumauer funktionieren ähnlich einem Notüberlauf in der Badewanne. Denn würde ein Hochwasser ungehindert die Krone der Staumauer überfließen, könnte das die Standsicherheit und Funktionsfähigkeit des Bauwerks einschränken. Mit dem geplanten Umbau wird die Leistungsfähigkeit der Hochwasserentlastungsanlage erhöht.

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    news-393Thu, 15 Sep 2016 11:22:00 +0200Wie sich eine Branche dem Klimawandel anpassthttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wie-sich-eine-branche-dem-klimawandel-anpasstFachtreffen von Gas- und Wasserwirtschaftsexperten am 22. September an der HTWK LeipzigZu den Herausforderungen des Klimawandels und möglichen Anpassungsstrategien tauschen sich am 22. September 2016 von 12 bis 17 Uhr rund 60 Experten der Gas- und Wasserwirtschaft an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) aus. Anlass ist das 7. Sächsische Bezirksgruppentreffen des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW), welches dieses Jahr erstmalig in Leipzig stattfindet.

    Das Treffen wird mit zwei Vorträgen von Mitarbeitern des Sächsischen Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) eröffnet, in welchen die Auswirkungen des Klimawandels auf Sachsen im Allgemeinen sowie im Speziellen auf die Wasserversorgung im Mittelpunkt stehen. Im Anschluss geht es schwerpunktmäßig um die Potenziale der Wasserstofftechnologie und erste Ergebnisse aus dem mitteldeutschen Forschungsnetzwerk HYPOS.

    „Eine der großen Herausforderungen des Umstiegs auf erneuerbare Energien ist die Frage der Speicherung. Denn während wir fossile Brennstoffe wie Erdgas, Öl und Kohle transportieren, lagern und je nach Bedarf flexibel zur Energieerzeugung nutzen können, lassen sich Wind und Sonne weder einfach speichern noch wie ein Kraftwerk an- und abschalten. Ein vielversprechender Ansatz ist es daher, den regenerativ erzeugten Strom per Elektrolyse in Wasserstoff umzuwandeln und als ‚grünes‘ Gas ins Gasnetz einzuspeisen“, erklärt Michael Kubessa, Professor für Ver- und Entsorgungstechnik an der HTWK Leipzig und Mitglied des Vorstandes Gas der DVGW-Landesgruppe Mitteldeutschland. Im Rahmen des Forschungsnetzwerks HYPOS befassen sich Prof. Michael Kubessa und seine Mitarbeiter gemeinsam mit Kooperationspartnern mit der Frage, wie Wasserstoff im Gasnetz sicher und effizient transportiert und verteilt werden kann.

    Das DVGW-Treffen „Klimawandel in Sachsen“ findet am 22. September 2016 von 12 bis 17 Uhr im Nieper-Bau der HTWK Leipzig, Hörsaal N-001, Karl-Liebknecht-Straße 134, 04277 Leipzig, statt.

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    news-391Wed, 14 Sep 2016 11:02:00 +0200„Es gibt keine sozialen Brennpunkte“https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/es-gibt-keine-sozialen-brennpunkteHTWK-Professor Andreas Thiesen fordert ein Umdenken in der StadtentwicklungOb Berlin-Hellersdorf, Duisburg-Marxloh oder Hamburg-Billstedt – fast keine deutsche Stadt, in welcher nicht mindestens ein Viertel als „sozialer Brennpunkt“ bezeichnet wird. Auf vielfältige Art und Weise haben Stadtplaner und Sozialarbeiter in den vergangenen Jahren versucht, die Lebensbedingungen in solchen Stadtteilen zu verbessern – und das keineswegs immer erfolgreich. Prof. Andreas Thiesen von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) wundert das kaum: In seinem neuen Buch „Die transformative Stadt“ argumentiert er, dass konventionelle Stadtentwicklungskonzepte die Lebensrealitäten in immer vielfältiger werdenden Stadtgesellschaften ignorieren: „Das Lokale muss neu gedacht werden. Denn durch digitale Welten, soziale Beschleunigung und globale Migration spielt die unmittelbare Nachbarschaft für den Einzelnen tendenziell immer weniger eine Rolle.“

    Die „sozialen Brennpunkte“ deutscher Städte zeichnen sich durch niedrige Einkommen, hohe Arbeitslosigkeit und einen Mangel an gesellschaftlichen Perspektiven aus. Doch die Etikettierung als Problemviertel weicht mitunter stark von der Selbstwahrnehmung der Bewohner ab, die sich – so die Erfahrung vieler Sozialarbeiter – oft auch nicht an Aktionen des lokalen Quartiersmanagements beteiligen. „In der sozialen Stadtentwicklung wird seit jeher auf Konzepte zurückgegriffen, die den lokalen Raum überhöhen. Dabei findet häufig eine symbolische Aufwertung durch neue Begriffe statt – aus einem ‚Problemviertel‘ wird so ein ‚liebenswertes Quartier‘. Aber das Leben der Menschen vor Ort wird durch eine derartige Umetikettierung nicht verbessert“, so Andreas Thiesen. Denn viele der sozialen Probleme, die die vermeintlichen „sozialen Brennpunkte“ ausmachen, seien überhaupt nicht durch althergebrachte Konzepte der Stadtteilarbeit zu lösen. Vielmehr handele es sich um gesamtgesellschaftliche Probleme – zum Beispiel die wachsende Fragmentierung der Gesellschaft – die räumlich gesehen vermehrt dort auftreten, wo die Lebenshaltungskosten niedrig sind. Andreas Thiesen: „Es ist ein Trugschluss, dass sich Menschen automatisch mit ihrem sozial benachteiligten Stadtviertel identifizieren – von Einwohnern in gehobenen Wohngegenden erwartet das ja auch niemand. Denn ‚Heimat‘ ist durch das Internet und die gestiegene Mobilität zwischen Stadtteilen, Städten, Regionen und Staaten heute nur noch selten an einen einzigen Ort gebunden.“ Vor diesem Hintergrund fordert Thiesen von einer zeitgemäßen Stadtentwicklung, sich von administrativen Quartiersgrenzen zu lösen und stärker diejenigen miteinbeziehen, die vor Ort leben – ohne sich vorschnell ein Bild von ihnen zu machen.

    Andreas Thiesen ist Professor für Sozialarbeitswissenschaft mit dem Schwerpunkt Sozialer Raum an der HTWK Leipzig. Die Forschungsschwerpunkte des 36-Jährigen sind unter anderem Stadt- und Diversitätsforschung. Seine Forschungsstreifzüge brachten ihn unter anderem nach Buenos Aires. An der HTWK Leipzig widmet er sich am liebsten ethnographischen Lehr- und Forschungsprojekten in unterschiedlichen Leipziger Stadtteilen.

    Vollständige Literaturangabe:
    Andreas Thiesen: Die transformative Stadt – Reflexive Stadtentwicklung jenseits von Raum und Identität. Bielefeld 2016: transcript Verlag (Reihe „Urban Studies“). ISBN: 978-3-8376-3474-7

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    news-390Tue, 16 Aug 2016 16:03:00 +0200Strom tanken in der Laternengaragehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/strom-tanken-in-der-laternengarageVier Straßenlaternen mit integrierter Ladefunktion für Elektroautos in Leipzig eingeweihtIm August wurden in Leipzig vier Straßenlaternen mit integrierter Ladestation für Elektroautos eingeweiht. Durch die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur lassen sich die „Stromtankstellen“ vergleichsweise einfach und kostengünstig im öffentlichen Raum nachrüsten – ein wichtiger Schritt für die Mobilität von morgen. Konzipiert und entwickelt wurde die Technologie von Wissenschaftlern der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) gemeinsam mit den Leipziger Stadtwerken, einem Unternehmen der Leipziger Gruppe.

    Eine Millionen Elektroautos bis 2020 – dieses ambitionierte Ziel hat die Bundesregierung jüngst bestätigt. Mit einer Reichweite von aktuell durchschnittlich 210 Kilometern sind Elektroautos vor allem für kurze Fahrten in Großstädten attraktiv. Doch anders als auf dem Land, wo die eigene Garage leicht mit einer heimischen Ladestation nachgerüstet werden kann, parken die meisten Großstädter in der „Laternengarage“ auf der Straße. Hier sind sie auf eine flächendeckende, öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen. Die Vorteile des Laternenparkens liegen auf der Hand: Laternen sind bereits vorhanden und können einfach nachgerüstet werden. Falls die Leistung des vorhandenen Beleuchtungsnetzes ausreicht, müssen nicht einmal neue Stromleitungen verlegt werden. Elektroautos können so über am Wohnort über Nacht oder tagsüber in Arbeitsplatznähe geladen werden.

    „Die Technologie in den Ladestationen besteht aus modular kombinierbaren Komponenten, die sich an verschiedenste Anwendungssituationen anpassen lassen. Damit sind die Lademodule in alle gängigen Straßenlaternen, aber auch in anderes Stadtmobiliar oder in herkömmliche Ladeboxen integrierbar“, erklärt Projektleiter Prof. Andreas Pretschner vom Institut für Prozessautomation und Eingebettete Systeme an der HTWK Leipzig. Für die Kommunikation zwischen Elektroauto, Ladestation und Stromversorger kommen frei nutzbare, standardisierte Protokolle zum Einsatz. Stellt also eine Kommune, ein Stromanbieter oder ein privater Gewerbetreibender eine solche Ladestation auf, kann zwischen verschiedenen Abrechnungsmodellen gewählt werden. Damit ist das Leipziger „Laternenparken“-System flexibler als ähnliche Konzepte in Berlin und München, bei welchen der Anbieter für die Abrechnungsinfrastruktur jeweils vorgegeben ist.

    Seit Sommer 2016 kommen in Leipzig die ersten Lade-Laternen zum Einsatz. So wird die Mozartstraße im Leipziger Musikviertel von vier neuen LED-Laternen beleuchtet, an denen jeweils eine Ladestation angebracht ist. Die Ladestationen sind eingebunden in die 160 Ladepunkte umfassende Ladeinfrastruktur der Leipziger Stadtwerke. Diese stellen den Ladestrom bislang noch allen Nutzern kostenlos zur Verfügung. Ladekarten zur Identifikation an den Ladestationen sind bei den Leipziger Stadtwerken erhältlich.

    Innerhalb der Forschungskooperation zwischen HTWK Leipzig und Leipziger Stadtwerken wurde die Technologie so weit entwickelt und getestet, dass sie zukünftig als marktreifes Produkt zur Verfügung steht: „Andere Kommunen im Umland haben schon Interesse an den Lade-Laternen angemeldet. Daneben erwarten wir für die Zukunft auch eine wachsende Nachfrage von Gewerbetreibenden, beispielsweise von Parkhausbetreibern oder Einkaufszentren“, so Andreas Pretschner. Zwei Leipziger Unternehmen, das Ingenieurbüro Taubert Consulting und das Beleuchtungsunternehmen Leipziger Leuchten, werden die Technologie weiter vermarkten.

    Das Projekt „Laternenparken“ wurde durch Mittel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Programms „Schaufenster Elektromobilität“ der Bundesregierung gefördert. Das Vorhaben wurde aus sozio-ökonomischer Perspektive vom Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW und aus psychologischer Perspektive von der Universität Leipzig begleitet.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-46Tue, 16 Aug 2016 12:46:00 +0200Neuer Analyseansatz für die koevolutionäre Spieltheoriehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/neuer-analyseansatz-fuer-die-koevolutionaere-spieltheorieBest Paper Award für HTWK-Professor Hendrik Richter auf internationalem Kongress für Künstliche IntelligenzProf. Hendrik Richter von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) wurde auf dem diesjährigen IEEE World Congress on Computional Intelligence vom 25. bis 30. Juli 2016 in Vancouver, Kanada, mit dem Best Paper Award ausgezeichnet. Geehrt wurde der 47-jährige Professor für Regelungstechnik für einen Artikel über die Berechnung von Erfolgschancen in der koevolutionären Spieltheorie anhand eines dynamischen Analysemodells.

    Zentrale Fragestellung der Spieltheorie ist es, die Erfolgsaussichten einer bestimmten Strategie zu berechnen. In der koevolutionären Spieltheorie wird dabei von mehreren Spielern ausgegangen, die im Verlauf des Spiels ihre Strategie ändern können. Ein klassisches Beispiel hierfür ist das sogenannte Gefangenendilemma: Man stelle sich zwei Straftäter vor, die eines gemeinsamen Verbrechens beschuldigt werden. Das Dilemma: Je nachdem, ob beide gestehen, einer von beiden aussagt oder beide leugnen, ändert sich das Strafmaß – allerdings können sich die Gefangenen nicht absprechen. Mit der Spieltheorie lassen sich die Erfolgschancen der möglichen Strategien mathematisch beschreiben. In seinem Artikel „Analyzing coevolutionary games with dynamic fitness landscapes“ weist Hendrik Richter nach, dass ein Analysemodell aus der Evolutionsbiologie (Dynamic Fitness Landscapes) für die Berechnung solcher komplexen Zusammenhänge geeignet ist.

    Hendrik Richter wurde 1969 in Halle/Saale geboren. Er studierte bis 1995 Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Leipzig, der Vorgängereinrichtung der HTWK Leipzig, und promovierte 1999 kooperativ an der HTWK Leipzig und der Technischen Universität Dresden zur Steuerung und Beobachtung chaotischer Systeme. Anschließend forschte er am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart. 2003 wurde er an die Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik der HTWK Leipzig auf die Professur für Regelungstechnik berufen. Richters Hauptforschungsgebiet ist das evolutionäre Rechnen mit dynamischen Modellen.

    Komplette Literaturangabe des prämierten Artikels:
    Hendrik Richter: Analyzing coevolutionary games with dynamic fitness landscapes. In: Proc. IEEE Congress on Evolutionary Computation, IEEE CEC 2016, (Hrsg.: YS Ong), IEEE Press, Piscataway, NJ, 2016, S. 609–616.

    Eine Langversion des prämierten Artikels erschien 2017 in der Fachzeitschrift „Biosystems“.

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    news-469Fri, 12 Aug 2016 14:09:00 +0200Leipziger Innovation für E-Autos eröffnethttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/leipziger-innovation-fuer-e-autos-eroeffnetStraßenlaternen als LadestationNachdem mit fast 160 öffentlich nutzbaren Ladepunkten im Stadtgebiet das Fundament zum Laden von Elektroautos in Leipzig gelegt wurde, haben Vertreter verschiedener wissenschaftlicher Institutionen und der Leipziger Gruppe, mit den Unternehmen Leipziger Stadtwerke, Verkehrsbetriebe und Wasserwerke, im Beisein von Oberbürgermeister Burkhard Jung vier LED-Straßenlaternen mit der Möglichkeit zum Laden von E-Autos in der Mozartstraße eröffnet. Die Laternen wurden von Wissenschaftlern der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) und der Leipziger Gruppe entwickelt. Die Leipziger Gruppe überführte die technischen Komponenten in ein barrierefreies und intermodales Ladekonzept, welches sich in Laternen integrieren lässt. Finanziert wurde die Forschungskooperation im Rahmen des Programms „Schaufenster Elektromobilität“ der Bundesregierung durch Mittel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.

    „Wirtschaft und Forschung arbeiten in Leipzig zusammen, nicht nur in der Theorie, sondern auch ganz praktisch in Forschung und Anwendung. Solche Kooperationen gilt es zu entwickeln und auszubauen“, so Oberbürgermeister Burkhard Jung.

    Die Idee hinter dem Projekt ist relativ einfach: Während es auf dem Land oder bei Eigenheimen einfach ist sein Elektroauto zu laden, muss sich die Ladeinfrastruktur in Städten nachhaltig ins Straßenbild integrieren. Die Vorteile des Laternenparkens liegen auf der Hand: Laternen sind bereits vorhanden und können einfach nachgerüstet werden. Falls die Leistung des vorhandenen Beleuchtungsnetzes ausreicht, müssen nicht einmal neue Stromleitungen verlegt werden. E-Autos können so über Nacht geladen werden.

    Prof. Gesine Grande, Rektorin der HTWK Leipzig: „Dieses Projekt ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie die Kooperation zwischen kommunalen Unternehmen und unserer Hochschule zu einem schnellen Transfer von Innovationen in die Praxis führt. Davon profitieren vor allem die Leipziger, aber auch die Firmen vor Ort, welche die Ergebnisse dieses Pilotprojekts weiter vermarkten werden.“ Für die HTWK Leipzig leitete Prof. Andreas Pretschner das Projekt.

    Als modulares System passt die entwickelte Ladestation in alle vorhandenen Laternentypen. Allerdings müssen diese an die jeweilige Bedingung vor Ort angepasst werden. Zwar reicht vielerorts die Leitungsinfrastruktur nicht zum Schnelladen von Autos, doch die Leistung ermöglicht in der Regel Autos über Nacht in Wohngebieten vollständig zu laden.

    „Dieses Pilotprojekt zeigt, wie smarte Lösungen in die urbane Infrastruktur integriert werden können. Aus einfachen Straßenlaternen wird eine multifunktionale Infrastruktur. Mit solchen Ideen können wir Schritt für Schritt die wachsende Stadt lebenswerter mitgestalten. Hier stehen wir erst am Anfang“, so Dr. Norbert Menke, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Stadtholding.

    Im Leipziger Musikviertel in der Mozartstraße wurden für das Projekt alle Herausforderungen gemeistert. Vier neue LED-Laternen beleuchten die Straße und sind mit je einer Ladestation ausgestattet. Das Laden ist genau so einfach wie an anderen Lademöglichkeiten im Stadtgebiet. Einfach mit der Ladekarte die Station freischalten, Auto und Station verkabeln und schon startet der Tankvorgang. Die Bedienung erfolgt über ein Touchpad.

    Prof. Immo Fritsche vom Institut für Psychologie der Universität Leipzig: „Im sozialpsychologischen Teil des Projekts haben wir uns die Frage gestellt: Was bringt Menschen in die E-Autos? Preissenkungen? Verbesserte Handhabbarkeit oder Reichweiten? Das meinten zumindest die von uns interviewten Bürger und Elektromobilitätsexperten. Wir haben in unseren Studien und Versuchen aber herausgefunden, dass noch ein ganz anderer Faktor entscheidend ist, den Experten wie Laien in der Regel übersehen: Das Verständnis der Mobilitätswende als kollektives Projekt. Nachhaltige Mobilität schafft nicht der oder die Einzelne, sondern nur die Gemeinschaft. Einzelne erleben hier eher Hilflosigkeit. Daher kommt es - neben persönlichen Kosten-Nutzen-Abwägungen - darauf an, ob Menschen wahrnehmen, dass es innerhalb ihrer Community oder ihrer Stadt einen gemeinsamen Trend zur nachhaltigen Mobilität gibt und kollektiv tatsächlich die Wende erreicht werden kann. Die schnelle Verbreitung öffentlich sichtbarer Lademöglichkeiten fördert genau diese Wahrnehmung: In Zukunft ist in Leipzig die Elektromobilität einfach eine Selbstverständlichkeit.“

    Das Fraunhofer Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW, ehemals Fraunhofer MOEZ, begleitete das Projekt, ebenso wie die Universität Leipzig, aus sozio-ökonomischer Perspektive.

    „Als Ökonomen von Fraunhofer fokussierten wir uns auf die Frage, wie aus einem technischen Potential eine Logik zu formulieren ist, so dass ein ökonomischer Wert - ein Geschäftsmodell - entsteht. Wir entwickelten diverse Wertschöpfungsszenarien im Bereich der Elektromobilität und analysierten die Leistungsbündel, welche Energiewirtschaft, Dienstleister und Großkonzerne aus der Automobilindustrie in Zukunft anbieten können. Die neuen Ladesäulen legen einen weiteren Grundstein für die Akzeptanz der Elektromobilität bei jetzigen und zukünftigen Nutzern. Wir beobachten weiterhin gespannt, welche der anvisierten Geschäftsmodelle sich zukünftig durchsetzen“, so Dr. Nizar Abdelkafi vom Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW.

    Ziel des Projektes war die Entwicklung eines marktreifen Produktes. So soll die Leipziger Laterne in Zukunft weltweit vermarktet werden. Geplant ist, dass das mittelständische Traditionsunternehmen Leipziger Leuchten die Ladestation als Modell „Karsten“ und die passende Laterne „Dieter“ mit in ihr Angebot aufnimmt.

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    news-47Wed, 10 Aug 2016 14:45:00 +0200Bedarfsgerechter Umbau statt Leerstand und Verfallhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/bedarfsgerechter-umbau-statt-leerstand-und-verfallHTWK Leipzig startet Nachwuchsforschergruppe zum Demographie- und StrukturwandelDie Dynamik des demographischen und strukturellen Wandels stellt unsere Gesellschaft in allen Lebensbereichen vor Herausforderungen. Sichtbar wird dies beispielsweise am Leerstand zahlreicher Gebäude in ländlichen Regionen, während in großen Städten der Wohnraum knapp wird. Mit der Frage, wie bestehende Gebäude durch intelligente Lösungen bedarfsgerecht und ressourcenschonend umnutzbar gemacht werden können, beschäftigen sich künftig sieben Absolventen der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) im Rahmen der interdisziplinären Nachwuchsforschergruppe DemoS. Das Projekt wird durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) für drei Jahre mit rund 1,2 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.

    „Diese Förderung von Nachwuchsforschergruppen auch an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften ist eine bewusste Stärkung des Forschungspotenzials dieses Hochschultyps. Gerade die HTWK Leipzig ist mit Nachwuchswissenschaftlern bereits sehr forschungsstark und mit Unternehmen der Region hervorragend vernetzt. Das sorgt für einen direkten Wissenstransfer in die Wirtschaft“, erklärt Sachsens Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange.

    Prof. Gesine Grande, Rektorin der HTWK Leipzig: „Ich freue mich sehr, dass wir mit der Nachwuchsforschergruppe herausragenden Absolventen unserer Hochschule den Weg zu einer wissenschaftlichen Karriere und der Promotion eröffnen. Die interdisziplinäre Zusammensetzung der Gruppe bietet eine besondere Chance, Lösungen für die komplexen Herausforderungen des Demographie- und Strukturwandels zu entwickeln – gemeinsam und fachübergreifend.“

    Mit verfallenden Fabrikhallen, leerstehenden Häuser und infrastruktureller Unterversorgung treten die Herausforderungen des demographischen und strukturellen Wandels in vielen ländlichen Regionen, vor allem in Ostdeutschland zutage. Häufig betrifft es vor allem die älteren Bewohner, denn die Jungen zieht es in die Städte, von denen einige ein rasantes Bevölkerungswachstum verzeichnen. Eine Konstante in dieser Dynamik ist die gebaute Struktur in den Dörfern und Städten. In der Vergangenheit zu einem bestimmten Nutzungszweck gebaut, entsprechen viele Gebäude nicht mehr den Anforderungen, die sie heute erfüllen sollen. „Die erhöhte Lebenserwartung, die niedrigen Geburtenzahlen, der Wandel der familiären Strukturen und die Wanderungsbewegungen in die großen Städte haben erhebliche Auswirkungen auf die Bau- und Immobilienbranche. Denn die skizzierten Entwicklungen unterliegen einer höheren Dynamik als bauliche Strukturen – folglich müssen Strategien und technische Lösungen zur Umnutzung bestehender Gebäude entwickelt werden“, erklärt Prof. Jens Jäkel, wissenschaftlicher Leiter der interdisziplinären Nachwuchsforschergruppe. Die sieben jungen Forscher werden sich dem Demographie- und Strukturwandel mit besonderem Fokus auf Sachsen aus verschiedenen akademischen Blickwinkeln nähern. Während zwei Architektinnen und eine Volkswirtschaftlerin die Thematik strukturell analysieren und digitale Werkzeuge für Stadtplaner, Kommunen und Architekten schaffen, werden vier Ingenieure verschiedener Disziplinen Systemlösungen für eine intelligente Gebäudetechnik entwickeln. Diese sollen Bedürfnisse spezieller Nutzergruppen, wie zum Beispiel älterer Menschen, insbesondere in Bestandsgebäuden berücksichtigen.

    Die Nachwuchsforschergruppe DemoS („Systemlösungen zur Gestaltung des Demographie- und Strukturwandels“) ist die nunmehr achte Nachwuchsforschergruppe an der HTWK Leipzig. Alle Nachwuchswissenschaftler streben eine Promotion an und werden an den beteiligten Fakultäten sowie im neuen Graduiertenzentrum der HTWK Leipzig betreut. Sechs Professoren der HTWK Leipzig begleiten das Projekt.

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    news-43Wed, 06 Jul 2016 13:46:00 +0200Millionenstarke Forschungskooperationenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/millionenstarke-forschungskooperationenHTWK Leipzig wirbt 1,8 Millionen Euro an Bundesmitteln für Forschung mit Unternehmen ein

    Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) erhält vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) rund 1,8 Millionen Euro für drei Forschungsvorhaben in Kooperation mit mittelständischen Unternehmen der Region. Damit war die Leipziger Hochschule im BMBF-Programm „Forschung an Fachhochschulen mit Unternehmen“ (FHprofUnt) in der Förderrunde 2015 ausgesprochen erfolgreich. Deutschlandweit eingereicht wurden 173 Anträge – davon bewilligt wurde nur rund ein Drittel.

    Jedes der geförderten Projekte ist eine Kooperation der Hochschule mit einem oder mehreren mittelständischen Unternehmen, die sich an den Projektmitteln zusätzlich mit rund 10 Prozent beteiligen. Durch die enge Kooperation ist gewährleistet, dass die erzielten Ergebnisse und Neuentwicklungen unmittelbar dem Wirtschaftsstandort Mitteldeutschland zugutekommen. „Sachsens Wirtschaft ist geprägt von vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Diese haben ohnehin nur begrenzten Spielraum, um in Forschung und Entwicklung zu investieren. Durch gemeinsame Forschungsprojekte mit einer leistungsstarken Hochschule wie der HTWK Leipzig können sich gerade KMU einen Innovationsvorsprung im internationalen Markt erarbeiten und sich innerhalb regionaler Innovationsstrukturen vernetzen“, so Prof. Markus Krabbes, Prorektor Forschung der HTWK Leipzig.

    Zwei der geförderten Vorhaben befassen sich mit der Zustandsbewertung technischer Infrastruktur durch den dauerhaften Einsatz von Sensoren. Konkret soll im Projekt „SMART-TR“ das Betriebsrisiko und die Restlebensdauer von Leistungstransformatoren vorhersagt und so die Versorgungssicherheit im Energienetz erhöht werden. Das Projekt wird in Kooperation mit der Hochschule Zittau/Görlitz und sechs Unternehmen der Energiewirtschaft durchgeführt. Das Projekt „iFacts“ befasst sich ebenfalls mit der Netzsicherheit, allerdings mit der des Schienennetzes. Sensoren an elektrischen Weichenheizungen sollen frühzeitig den Verschleiß der Bauteile erkennen und automatisch Wartungsempfehlungen an einen zentralen Rechner senden. Im Rahmen des dritten geförderten Projektes „FuzzySun“ wird in Kooperation mit einem Leipziger Start-up aus der Solarbranche eine LED-Lichtquelle entwickelt, die das Sonnenspektrum hochexakt nachbildet. Mithilfe der Lichtquelle soll der Wirkungsgrad von Solarzellen noch exakter messbar und damit die Photovoltaik-Forschung vorangebracht werden. Alle drei Projekte sind zum Sommer 2016 gestartet und laufen über drei Jahre.

    Die im Rahmen des BMBF-Programms „Forschung an Fachhochschulen mit Unternehmen“ in der Ausschreibungsrunde 2015 geförderten Projekte sind:

    SMART-TR – Zustandsbewertung von Leistungs- und Verteiltransformatoren der elektrischen Energietechnik (Smart Grid – Smart Monitoring)
    Projektleiter: Prof. Gerd Valtin, HTWK Leipzig, Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik und Prof. Stefan Kornhuber, Hochschule Zittau/Görlitz, Fakultät Elektrotechnik und Informatik

    iFacts – Intelligente funktionale und dezentrale Anlagenüberwachung für eine effiziente Prozessautomatisierung
    Projektleiter: Prof. Faouzi Derbel und Prof. Andreas Pretschner, Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik

    FuzzySun – Mess- und regelungstechnische Automatisierung von LED-Sonnensimulatoren zur optimierten und schnellen Leistungsbestimmung von Solarzellen und Modulen
    Projektleiter: Stiftungsprofessor Jens Schneider und Prof. Mathias Rudolph, Fakultät Maschinenbau und Energietechnik

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    news-468Sun, 03 Jul 2016 13:54:00 +0200HTWK-Fußballroboter Dritte bei RoboCup-WM in Leipzighttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-fussballroboter-dritte-bei-robocup-wm-in-leipzigDas Nao-Team HTWK konnte zuhause seinen 3. Platz des Vorjahres verteidigenBegeisterung und Erleichterung an diesem Sonntag beim Nao-Team HTWK: Im Spiel um Platz 3 der „Standard Plattform Liga“ des 20. RoboCup in Leipzig besiegte es die UChile Robotics mit 4:1.
    „Das ist super! Wir freuen uns sehr, dass wir unser Ziel erreicht haben: den 3. WM-Platz zu verteidigen“, so Hannes Hinerasky von den HTWK-Naos. Team-Kollegin Anne Wissing ergänzt: „Wir sind auch erleichtert, vor allem nach dem nervenaufreibenden 1,5-Meter-Schießen gegen UT Austin Villa aus Texas. Wir hatten Probleme mit dem Boden auf dem Spielfeld, unsere Spieler sind deshalb öfter mal hingefallen, aber es ist ja alles gutgegangen!“. Nachdem das Nao-Team HTWK – übrigens das einzige sächsischen Team in dieser Liga - am Samstag durch seinen 8:2 Sieg gegen das chinesische Team TJArk ins Halbfinale eingezogen war, hätte es am Sonntag die Texaner bezwingen müssen, um ins Finale zu kommen. Doch nach dem 2:2 und anschließendem 1,5-Meter-Schießen („Penalty Shootout“, vergleichbar dem Elfmeterschießen im „Menschenfußball“) musste am Ende das Maßband entscheiden: die Texaner brachten den Ball näher ans Tor und kamen damit ins Finale – denkbar knapp.

    Doch auch Prof. Klaus Bastian, Betreuer und „graue Eminenz“ des Nao-Teams HTWK ist mehr als zufrieden: „Mit Chile hatten wir einen herausfordernden Halbfinal-Gegner, den wir schon lange kennen und schätzen und mit dem wir uns eine gutes, spannende Partie geliefert haben. Die Chilenen sind schnell – aber wir sind dribbelstark. Das hat uns den 3. Platz gesichert!“ Als Gastgeber der 20. RoboCup-WM lastete auf dem Nao-Team HTWK zudem eine besondere Bürde: Bei den vergangenen Weltmeisterschaften in Brasilien und China waren die dortigen Gastgeberteams immer schon in der Vorrunde ausgeschieden. Diesen Fluch haben die Leipziger heute gebrochen. Weltmeister in der „Standard Plattform Liga“ wurde der MW-Vize von 2015, das Team „B-Human“ aus Bremen. Es besiegte im Finale UT Austin Villa aus Texas mit 3:0 nach 1,5-Meter-Schießen.

    Hintergrund:
    Beim RoboCup, der Weltmeisterschaft im Roboterfußball, treten Hochschulteams aus der ganzen Welt in verschiedenen Ligen gegeneinander an. Das Nao-Team HTWK startet in der „Standard-Plattform-Liga“, wo die Herausforderung des Wettkampfes nicht im Bau der Nao-Roboter liegt – alle Teams nutzen die gleichen Modelle – sondern in deren Programmierung. Daher wird der Nao-Fußball zuweilen auch als „Kampf der Algorithmen“ bezeichnet. Das Nao-Team HTWK besteht aktuell aus 16 Mitgliedern, die an der HTWK Leipzig Informatik studieren oder als Absolventen bereits im Berufsleben stehen. Bei den vergangenen Weltmeisterschaften errang die Mannschaft den zweiten bzw. dritten Platz in seiner Liga – gehört also zu den weltbesten Teams. Für den RoboCup wurde die Mannschaft von den IT-Unternehmen eXa-online, informatik-dv und m-plan gesponsert.

    Weitere Informationen:
    Alle Spiele des Hauptspielfeldes sowie des Nao-Teams HTWK wurden vom StreamTeam der Fakultät Medien der HTWK sowie Exa-Online Leipzig live gestreamt und von Sportmoderator Benni Zander kommentiert.
    Sie können nach-geschaut werden unter: www.robocup-leipzig.de

    Alle Spielergebnisse sind zu finden unter: http://robocup2016.org
    Blog des Nao-teams HTWK: https://naoteamhtwk.blogspot.de/

     

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    news-57Thu, 16 Jun 2016 10:06:00 +0200HTWK-Fußballroboter wollen bei WM den 3. Platz verteidigenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/htwk-fussballroboter-wollen-bei-wm-den-3-platz-verteidigenOffizielle Verabschiedung der HTWK-Naos zur Langen Nacht der Wissenschaften am 24. JuniAm 24. Juni wird das Nao-Team HTWK von Fans, Trainern und Sponsoren offiziell zur bevorstehenden RoboCup-Weltmeisterschaft auf der Neuen Messe Leipzig verabschiedet. Dort kämpft das Fußballroboter-Team vom 30. Juni bis 4. Juli um Sieg und Platz. Die offizielle Verabschiedung des Leipziger Teams mit Titelambitionen ist einer von mehr als 40 Programmpunkten der Hochschule für Technik Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) zur Langen Nacht der Wissenschaften. Zu dieser laden Leipzigs Forschungseinrichtungen gemeinsam mit der Stadt Leipzig zur Wissenschaftsnacht interessierte Gäste in ihre Labore, Hörsäle, Magazine und Archive ein.

    Beim RoboCup, der Weltmeisterschaft im Roboterfußball, treten Hochschulteams aus der ganzen Welt in verschiedenen Ligen gegeneinander an. Die Herausforderung des Wettkampfes liegt bei den „Naos“ nicht im Bau der Roboter – alle Teams nutzen die gleichen Modelle – sondern in der Programmierung der kleinen Fußballroboter. „Als Gastgeber der 20. RoboCup-WM lastet auf dem Nao-Team HTWK eine besondere Bürde: Bei den vergangenen Weltmeisterschaften in Brasilien und China sind waren die dortigen Gastgeberteams immer schon in der Vorrunde ausgeschieden. Diesen Fluch gilt es nun in Leipzig zu brechen“, so Prof. Klaus Bastian, der betreuende Hochschullehrer des Nao-Teams. Dieses besteht aktuell aus 16 Mitgliedern, die an der HTWK Leipzig Informatik studieren oder als Absolventen bereits im Berufsleben stehen. Für den RoboCup wird das Leipziger Team von den IT-Unternehmen eXa online, informatik-dv und m-plan gesponsert. Das Nao-Team HTWK erzielte bei den vergangenen Weltmeisterschaften den zweiten bzw. dritten Platz in der „Standard-Plattform-Liga“. Aktueller Weltmeister ist die Universität Sydney.

    Zur offiziellen Verabschiedung des Nao-Teams HTWK erwartet Fans, Medienvertreter und interessierte Gäste ein spannendes Programm, moderiert von Sportreporter Benni Zander. In unterhaltsamen Kurzvorträgen und Videoeinspielungen werden Prof. Klaus Bastian, betreuender Hochschullehrer des Nao-Teams HTWK, sowie die drei Teammitglieder Marcel Goebe, Anne Wissing und Hannes Hinerasky gemeinsam mit den Robotern „Helo“ und „Starbuck“ die Herausforderungen im Roboterfußball und die Teamstrategie zur Weltmeisterschaft vorstellen.

    Die Verabschiedung findet am 24. Juni 2016 von 19 bis 20 Uhr im Nieper-Bau der HTWK Leipzig, Seminarraum 002, Karl-Liebknecht-Straße 134, 04277 Leipzig, statt. Danach stehen die Fußballroboter, ihre menschlichen Trainer sowie das RoboCup-Maskottchen „Twenty“ noch die gesamte Wissenschaftsnacht – also bis Mitternacht – für Fragen und Fotos zur Verfügung. Im gesamten Nieper-Bau erwarten die Besucher außerdem bereits ab 18 Uhr zahlreiche weitere Mitmachaktionen, Führungen und Präsentationen zu den Forschungsthemen der HTWK Leipzig. Der Eintritt ist frei.

    Übrigens: die ganze RoboCup-WM wird live gestreamt! Unter robocup-leipzig.de können alle Spiele live verfolgt werden.

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    news-60Tue, 14 Jun 2016 11:06:00 +0200Wissenschaftsprogramm für kleine Entdeckerhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wissenschaftsprogramm-fuer-kleine-entdeckerHTWK Leipzig bietet zur Langen Nacht der Wissenschaften zahlreiche Aktionen für KinderHüpfen, basteln, spielen – und nebenbei wissenschaftliche Prinzipien anwenden und erfahren: Im Programm der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK Leipzig) zur Langen Nacht der Wissenschaften am 24. Juni finden sich zahlreiche Mitmachaktionen speziell für die Forscher von morgen.

    „Jedem Kind sind Neugier und Wissensdurst in die Wiege gelegt – das macht Kinder automatisch zu Forschern und Entdeckern. Geradezu spielerisch nähern sie sich dabei Problemstellungen, ohne sich von eingefahrenen Denkmustern beschränken zu lassen. Ebenso spielerisch wollen wir interessierte Besucher jeden Alters bei der Wissenschaftsnacht an die Fragestellungen unserer aktuellen Untersuchungen heranführen“, so Holger Evers, Vermessungsexperte an der HTWK Leipzig und selbst Vater einer eineinhalbjährigen Tochter. An Evers‘ Versuchsaufbau im Foyer des Nieper-Baus der HTWK Leipzig (Karl-Liebknecht-Straße 134) können Kinder und Junggebliebene eine Betonplatte mit ihrem eigenen Körpergewicht auf ihre Belastbarkeit testen. Spezielle Messtechnik erfasst die Verformung des Betons selbst dann, wenn das bloße Auge nichts sieht. Aus diesen Messwerten lässt sich berechnen, wie viel ein Bauteil maximal aushält, ohne es zu zerstören. Das Verfahren stellt bei der Wissenschaftsnacht sicher, dass nur so viele Kinder und Erwachsene die Betonplatte betreten, dass eine Zerstörung ausgeschlossen ist. Im Bauwesen helfen derartige Messverfahren, die Tragfähigkeit von Bauteilen zu bewerten.

    Schräg gegenüber erfahren neugierige Besucher, wie Architekten aus zweidimensionalen Flächen oder Streben runde Formen konstruieren. Digital geplant und exakt zugeschnitten, lassen sich so mit minimalem Materialeinsatz Kuppeldächer, Türme und sogar Boote bauen, die enorme Lasten aushalten. Große Entdecker können das Bauprinzip anhand der Turmskulptur „Twisted“ nachvollziehen und bestaunen, kleine Entdecker (ab 4 Jahren) dürfen selbst mit Papier und Schere Halsketten basteln, die sie anschließend, mitnehmen und verschenken können.

    Ein paar Meter weiter wartet gleich die nächste Mitmachaktion: Mithilfe eines Roboters können Magnetfische geangelt werden. An den Arm eines Industrieroboters ist dazu ein starker Magnet montiert. Bedient wird der „starke Helfer“ über einen Joystick. Industrieroboter werden vor allem in der Montage eingesetzt und schweißen dort zum Beispiel Autos zusammen. Damit nehmen sie den Arbeitern besonders anstrengende Tätigkeiten ab. Die besten Angler erwarten kleine Preise. Infos zu den zahlreichen weiteren Mitmachaktionen, Präsentationen und Führungen der HTWK Leipzig gibt es am zentralen Infostand in der Gustav-Freytag-Straße. Dort erhalten große und kleine Besucher außerdem Zuckerwatte und Luftballons und können an einem Quiz teilnehmen.

    Die Lange Nacht der Wissenschaften findet am 24. Juni 2016 von 18 bis 24 Uhr in ganz Leipzig statt. Der Eintritt ist frei.

    Weitere kindertaugliche Programmpunkte an der HTWK Leipzig und bei anderen Forschungseinrichtungen finden sich unter www.wissenschaftsnacht-leipzig.de/Programm (Filteroption: kinderfreundlich).

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    news-55Thu, 09 Jun 2016 10:06:00 +0200Historische Wertpapiere als „Gedrucktes Vertrauen“https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/historische-wertpapiere-als-gedrucktes-vertrauenGemeinsame Tagung am 24. Juni von Druckkunst-Museum, VdW und HTWK Leipzig Aktien sind ausstellbare Wirtschaftsgeschichte und zugleich Teil unserer Industriekultur. Oftmals aufwendig gestaltet und unter Sicherheitsaspekten hergestellt, sind die historischen Druckerzeugnisse nicht nur beliebte Sammlerstücke und Ausstellungsobjekte, sondern auch Forschungsgegenstand: Im Rahmen der Tagung „Gedrucktes Vertrauen“ am 24. Juni 2016 tauschen sich ausgewiesene Experten zu historischen Wertpapieren als Quelle sowie als Kultur- und Sammlungsgut aus. Die Fachveranstaltung findet im Museum für Druckkunst Leipzig statt, durchgeführt wird sie gemeinsam mit der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare (VdW) und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig).

    Die Rechtsform der Aktiengesellschaft steht im Industriezeitalter beispielhaft für die Wandlung der vorherrschenden persönlichen Beziehungen von Marktteilnehmern in ein reines Geldverhältnis. Diese Entpersönlichung wirtschaftlicher Abhängigkeitsverhältnisse war ein zentrales Element im allgemeinen Kulturwandel der entstehenden Industriegesellschaften. Wertpapiere und Aktienurkunden waren das „gedruckte Vertrauen“ in diesem System. „Anhand von Aktien lässt sich beispielhaft erforschen, wie jahrhundertealte Sehgewohnheiten und Zeichensprachen in eine neue Ikonographie des Industriezeitalters transformiert wurden. Damit sind diese Druckerzeugnisse Ausdruck unserer Industriekultur“, so Dr. Dirk Schaal, Honorarprofessor für Industriekultur und Wirtschaftsarchive an der HTWK Leipzig. Die Museologen der HTWK Leipzig erforschen aktuell die Bildsprache historischer Wertpapiere und erarbeiten Standards für die Verzeichnung und Verschlagwortung von Bildquellen der Wirtschaft. Die aufwendige Technik und wirtschaftliche Aspekte der Wertpapierherstellung vermittelt derzeit das Museum für Druckkunst in der Sonderausstellung „Gedruckte Werte“ (geöffnet noch bis 14. August 2016).

    Leipzig war das Zentrum des Wertpapierdrucks in Deutschland. Das hier gegründete Unternehmen Giesecke & Devrient war auf die Herstellung von Sicherheitspapieren und den Sicherheitsdruck spezialisiert. Es avancierte im 19. Jahrhundert zum weltweit führenden Hersteller von Banknoten und Wertpapieren. Deponiert wurden die Wertpapiere von ihren Inhabern zumeist in Banktresoren. Bis zur Wiedervereinigung lagerten im Tresor der Reichsbank in Ostberlin zahlreiche historische, durch das Wertpapierbereinigungsgesetz von 1949 wertlos gewordene Aktien. Aufgrund ihres kulturellen Wertes haben in den vergangenen Jahren viele Wirtschaftsarchive Stücke aus diesem „Reichsbankschatz“ in ihre Sammlungen übernommen – Anlass für die VdW, die Vereinigung der Wirtschaftsarchivare im deutschsprachigen Raum, sich mit diesem speziellen Sammlungsgut intensiver auseinanderzusetzen.

    Die Tagung findet am 24. Juni von 9:30 bis 16:30 Uhr im Museum für Druckkunst Leipzig, Nonnenstraße 38, 04229 Leipzig, statt und richtet sich an Historiker, Kunst- und Kulturwissenschaftler, Museologen, Sammler sowie Wirtschaftsarchivare.

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    news-68Wed, 08 Jun 2016 14:32:00 +0200Graduiertenzentrum der HTWK Leipzig eröffnethttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/graduiertenzentrum-der-htwk-leipzig-eroeffnetPromovierende der Hochschule werden künftig noch umfassender betreut und beraten

    An der der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) hat sich die Zahl der Promovierenden seit 2007 nahezu vervierfacht: Mehr als 70 junge Wissenschaftler arbeiten derzeit an der Hochschule an ihrer Doktorarbeit. Zehn Doktoranden schlossen im vergangenen Jahr ihre Dissertation erfolgreich ab. Die Promotionsvorhaben werden kooperativ von verschiedenen Universitäten im In- und Ausland betreut. Um ihrer Verantwortung für diese Gruppe gerecht zu werden, hat die HTWK Leipzig als eine der ersten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) ein Graduiertenzentrum für den wissenschaftlichen Nachwuchs eingerichtet. Feierlich eröffnet wurde dieses am 8. Juni zum „Tag der Wissenschaft“ an der HTWK Leipzig.

    „Die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig zeigt mit dem Graduiertenzentrum, dass sie bestens geeignet und in der Lage ist, in Zusammenarbeit mit Universitäten an Promotionsverfahren in jeder Hinsicht mitzuwirken. Das neue Graduiertenzentrum ist in der Weiterentwicklung der seit 2009 laufenden Aktivitäten zur Nachwuchsförderung ein konsequenter Schritt, auch das Promotionsverfahren in seiner Gänze zu betreuen“, unterstrich Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange in ihrem Grußwort und wünschte allen Beteiligten vom Promovenden bis zum Professor auf diesem Weg viel Erfolg.

    Prof. Gesine Grande, Rektorin der HTWK Leipzig und wissenschaftliche Leiterin des Graduiertenzentrums, erklärte in ihrer Eröffnungsrede: „Als Hochschule wollen wir für unsere Nachwuchswissenschaftler Verantwortung übernehmen. Das bedeutet: Wir müssen die Serviceleistungen, die wissenschaftliche Betreuung und die akademische Kultur an der HTWK Leipzig weiterentwickeln. Unser Ziel ist es, den anspruchsvollen Qualifizierungsschritt der Promotion mit einer nachhaltigen Unterstützungsstruktur und vielfältigen Förderangeboten zu begleiten.“

    Mit dem Graduiertenzentrum hebt die HTWK Leipzig die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf eine neue Stufe, bündelt bestehende Maßnahmen und baut diese gezielt aus. Hierzu zählt beispielsweise das Kompetenzentwicklungsprogramm CompeTE⁺, welches bereits seit 2011 die Promovierenden mit Workshops, Informationsveranstaltungen und Vernetzungsaktivitäten begleitet und auch auf die Karriereschritte nach der Promotion vorbereitet. Darüber hinaus wird es erstmals auch Angebote geben, die sich gezielt an Postdocs und betreuende Professoren richten. „Außerdem wird das Graduiertenzentrum an der Ausgestaltung und Umsetzung hochschulinterner Nachwuchsförderprogramme mitwirken und die Ausschreibungsverfahren begleiten“, so die Koordinatorin des Graduiertenzentrums Peggy Stöckigt.

    Die Eröffnungsfeier war eingebettet in den „Tag der Wissenschaft“ an der HTWK Leipzig, zu welchem über 30 Nachwuchswissenschaftler der Hochschule in Vorträgen, auf Postern und durch Exponate Einblicke in ihre Promotionsvorhaben und Forschungsergebnisse gaben. Die vorgestellten Themen reichten von der kontaktlosen Messung medizinischer Werte wie Puls oder Blutdruck über Weiterentwicklungen in der Mensch-Roboter-Kooperation bis hin zur Verstärkung von Betonstützen durch Carbonfasern. Der „Tag der Wissenschaft“ findet seit 2011 jedes Jahr im Juni statt.

    Zur Veranstaltung wurden außerdem die Sieger des HTWK-Fotowettbewerbs „ForschungsPerspektiven“ prämiert. Der erste Platz ging an Dr. Gerold Bausch und Friederike Frieler von der Forschungsgruppe „Laboratory for Biosignal Processing“ für die dreiteilige Bildserie „Wie das Internet der Dinge unseren Alltag verändern wird“. Als Mitglieder der Jury fungierten Michael Bader (freier Werbe- und Reportage-Fotograf, Leipzig), Prof. Markus Krabbes (HTWK Leipzig, Prorektor Forschung) und Rebecca Schweier (HTWK Leipzig, Forschungskommunikation)

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    news-72Thu, 26 May 2016 14:32:00 +0200Umweltbeobachtung in nah und fernhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/umweltbeobachtung-in-nah-und-fernInformatiker tauschen sich an der HTWK Leipzig zu Umweltinformationssystemen ausUnter dem Leitthema „Umweltbeobachtung – Nah und Fern“ kommen am 2. und 3. Juni 2016 an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) Wissenschaftler und Praxis-Experten aus dem Bereich der Umweltinformatik zusammen. Anlass ist die „UIS 2016“, der 23. Workshop des Arbeitskreises „Umweltinformationssysteme“ (UIS) der Gesellschaft für Informatik, welcher jährlich an wechselnden Orten stattfindet.

    „Um den Zustand unserer Umwelt zu beschreiben, lässt sich eine Vielzahl möglicher Daten zu Rate ziehen – vom Tier- und Pflanzenbestand über die Temperatur- und Niederschlagsentwicklung bis hin zur Boden-, Luft- und Wasserqualität. Um aus diesen Daten Prognosen für die Zukunft ableiten zu können, müssen sie sinnvoll erfasst und weiterverarbeitet werden – schon aufgrund der schieren Datenmenge eine enorme Herausforderung. Bereitgestellt in Datenbanken, stellen Umweltdaten allerdings eine wertvolle Informationsquelle für Anwender in der Verwaltung, in der Land- und Forstwirtschaft oder im Naturschutz dar“, erklärt Thomas Kudraß, Professor für Datenbanken an der HTWK Leipzig und Organisator des Workshops.

    Ein Schwerpunkt des diesjährigen UIS-Workshops liegt auf neuen Methoden und Technologien für die Datengewinnung in Umweltinformationssystemen. So können beispielsweise mit Drohnen erhobene Daten die umweltgerechte und effiziente Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Nutzflächen erheblich verbessern. Im Vergleich zu Luftbildern von Flugzeugen oder Satelliten sind Drohnen oft eine kostengünstige Alternative. Die Grundlagen und Einsatzmöglichkeiten von zivilen Drohnen zur Naherkundung wird Dr. Jörg Ruppe, Geschäftsführer des Unternehmens Rucon Engineering, im Eröffnungsvortrag des Workshops darstellen.

    Im Anschluss beschäftigt sich die UIS 2016 mit dem aktuellen Trend „Mobile Sensing“, auch als „Crowd Mapping“ oder „Citizen Science“ bezeichnet. Dahinter verbirgt sich die Idee der Bürgerbeteiligung an wissenschaftlichen Prozessen, insbesondere durch die mobile Datenerfassung und Kartierung von Umweltdaten. Ein typisches Anwendungsfeld hierfür ist die Beobachtung der Natur durch Bürger, um beispielsweise das Vorkommen bestimmter Tier- und Pflanzenarten in einer Region zu dokumentieren. Der erste Workshoptag schließt mit einer Exkursion durch den Leipziger Auwald ab. Am zweiten Tag erwarten die Teilnehmer Vorträge aus dem Gebiet der Wald- und Forstwirtschaft sowie zu den eher technologisch getriebenen Gebieten „Big Data“, Geoinformationssysteme und mobile Lösungen.

    Das komplette Programm der UIS 2016 ist online als PDF hinterlegt. Der Workshop findet im Geutebrück-Bau der HTWK Leipzig, Räume G 238 und G 239, Karl-Liebknecht-Straße 132, 04277 Leipzig, statt.

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    news-159Fri, 20 May 2016 14:08:00 +0200Drucktechnik: Mehr als Papier und Farbehttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/drucktechnik-mehr-als-papier-und-farbeInternationale Drucktechnik-Konferenz „IC Leipzig 2016“ zu Gast an der HTWK Leipzig Wohin entwickelt sich die Druckbranche? Wie lassen sich Druckverfahren weiterentwickeln, um neben Farbe auch sogenannte funktionale Schichten, also beispielsweise Mikrochips oder Batterien, zu drucken? Und wie lassen sich junge Menschen weiterhin für ein Drucktechnik-Studium begeistern? Zu diesen Fragen tauschen sich vom 29. Mai bis zum 2. Juni 2016 an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) Drucktechnik-Experten aus der ganzen Welt aus. Anlass ist die „IC Leipzig 2016“, die 48. Jahreskonferenz des Internationalen Kreises der Lehrinstitute für die Polygraphische Industrie (IC). Im Internationalen Kreis sind Hochschulen mit Drucktechnik-Studiengängen aus aller Welt vernetzt.

    „Gedruckte Produkte umgeben uns tagtäglich – sei es als Buch oder Prospekt, als Etikett oder Verpackung. Doch Drucktechnik studieren kann man deutschlandweit nur an vier Hochschulen – eine davon ist die HTWK Leipzig. Auch international ist die akademische Beschäftigung mit Druckprozessen eher eine Nische – und das obwohl die Druckbranche händeringend nach Fachkräften sucht“, erklärt Tagungsleiter Prof. Frank Roch vom „Institute for Printing, Processing and Packaging Leipzig“ der HTWK Leipzig. „Insofern gleicht die IC-Jahreskonferenz einem familiären Treffen, bei dem man sich über aktuelle Entwicklungen in Forschung und Lehre austauscht, gemeinsame Projekte anschiebt und seinen Studierenden Kontakte in die ganze Welt vermittelt.“ Die Tradition der Drucktechnik-Ausbildung an der HTWK Leipzig geht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Seit ihrer Gründung im Jahr 1992 ist die Hochschule im Internationalen Kreis organisiert.

    Eröffnet wird die „IC Leipzig 2016“ mit einem Einführungsvortrag von Prof. Reinhard Baumann (TU Chemnitz) zum Druck funktionaler Schichten. Dabei wird er einen Einblick bieten, welche Möglichkeit die Verfahren der Drucktechnik für die Digitalisierung bieten. So können schon heute hauchdünne, elektronisch leitende Schichten auf Folien oder andere Materialien aufgetragen werden – aus den Druckerzeugnissen werden so Mikrochips. In den sich anschließenden thematischen Sektionen geht es neben Fragen der internationalen Ingenieursausbildung unter anderem um neue Entwicklungen im Digitaldruck, weitere Optimierungsansätze für die Druckqualität und Simulations-Software für Druckprozesse. Daneben gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Exkursionen zur Zeitungsdruckerei Leipzig, zur „Herzogin Anna Amalia“-Bibliothek in Weimar und in das Museum für Druckkunst Leipzig.

    Zur Konferenz erwartet werden insgesamt rund 60 Teilnehmer aus Ländern wie Argentinien, China, Indien, Russland oder den USA. Viele der internationalen Gäste kombinieren ihren Aufenthalt in Deutschland mit einem Besuch der zeitgleich stattfindenden Drucktechnik-Fachmesse „drupa“ in Düsseldorf. Die HTWK Leipzig ist dort ebenfalls mit einem Stand vertreten (Halle 7a, Stand B 01).

    Weitere Informationen zur IC Leipzig 2016 finden Sie (auf Englisch) unter http://ic16.htwk-leipzig.de; das komplette Programm ist online hinterlegt. Die Eröffnung der Tagung findet am 30. Mai 2016 ab 9:15 Uhr im Laborgebäude Naturwissenschaften der HTWK Leipzig, Hörsaal LNW 006, Gustav-Freytag-Straße 41a, 04277 Leipzig, statt. Die anschließenden thematischen Sektionen ab 11 Uhr finden gegenüber im 1. Obergeschoss des Gutenberg-Baus der HTWK Leipzig, Gustav-Freytag-Straße 42, statt.

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    news-65Wed, 18 May 2016 02:00:00 +0200Wie weiter in der Energiewende?https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wie-weiter-in-der-energiewendeFachtagung an der HTWK Leipzig thematisiert aktuelle Fragen der EnergieversorgungIn Anbetracht anderer gesellschaftlicher Herausforderungen ist die Diskussion um die Energiewende etwas in den Hintergrund geraten. Wo stehen wir heute, wie geht es weiter? Mit diesen Fragen beschäftigt sich unter dem Leitthema „Energiewende in Deutschland – Kleinklein oder nachhaltige Systemgestaltung?“ die 10. Fachtagung „Energie + Gebäudetechnik“ am 25. und 26. Mai 2016 an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig). Rund 200 Experten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft werden zu der zweitägigen Konferenz erwartet.

    „Bisher geht es bei der Diskussion um die Energiewende vor allem um Strom. Das ist unbestritten wichtig“, erklärt Prof. Michael Kubessa, wissenschaftlicher Leiter der Tagung. „Aber wir müssen die Energiewende ganzheitlich in den Blick nehmen – dazu gehören auch Themen wie der Wärmemarkt, die Integration von Strom- und Gasnetz, die dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung und die Energieeffizienz in Gebäuden. Die nun bereits zum zehnten Mal an der HTWK Leipzig stattfindende Tagung ist eine exzellente Möglichkeit, sich mit anderen Experten über neuste wissenschaftlich-technische Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Praxis auszutauschen.“

    Eröffnet wird die Tagung mit einer wirtschaftsethischen Analyse der deutschen und internationalen Energiepolitik durch den Hallenser Ökonomen Prof. Ingo Pies. In seinem Vortrag hinterfragt er unter anderem die politischen Regulierungsansätze für CO2-Emissionen sowie die Effizienz des aktuellen Subventionsmodells für Erneuerbare Energien in Deutschland. In der Fachsektion am Nachmittag werden alle Aspekte rund um die nachhaltige Energieversorgung mit Gas, Wärme und Strom auf Systemebene diskutiert. Der zweite Tag der Veranstaltung widmet sich der effizienten Energieversorgung in Gebäuden sowie den technologischen Herausforderungen, die auf dem weiteren Weg hin zur Energiewende zu bewältigen sind. In einer begleitenden Ausstellung zeigen über 30 Partner aktuelle Entwicklungen aus den Bereichen Energieversorgung und Gebäudetechnik.

    Die Tagung findet im Nieper-Bau der HTWK Leipzig, Karl-Liebknecht-Straße 134, 04277 Leipzig statt. 

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    news-87Fri, 29 Apr 2016 14:29:00 +0200„Grünau bewegt sich“ eröffnet Projektladenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/gruenau-bewegt-sich-eroeffnet-projektladenEröffnungsfeier am Mittwoch, 4. Mai 2016, ab 14 UhrAm Mittwoch, dem 4. Mai 2016, öffnet der „Bewegungsmelder“ als zentrale Anlaufstelle des Pilotprojektes „Grünau bewegt sich“ im Grünauer Wohnkomplex 8, Selliner Straße 17, 04207 Leipzig, seine Türen. Das Projekt zielt darauf ab, die Gesundheit von Kindern in Grünau zu stärken, indem es strukturelle Veränderungsprozesse im Lebens- und Wohnumfeld von Kindern anstößt und dabei die besonderen Ressourcen und Risiken des Stadtteils berücksichtigt. „Grünau bewegt sich“ wird gemeinsam von der Stadt Leipzig, der Universitätsmedizin Leipzig und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) durchgeführt und derzeit hauptsächlich von der AOK PLUS über einen Zeitraum von fünf Jahren gefördert. Projektleiter sind Prof. Dr. Gesine Grande, Rektorin der HTWK Leipzig, und Prof. Dr. Wieland Kieß, Direktor der Leipziger Universitätsklinik für Kinder und Jugendliche.

    Mit Grußworten von Dr. Frank Lehmann, Referatsleiter bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Lars Rohwer, MdL und Präsident der Sächsischen Landesvereinigung für Gesundheitsförderung, und Dr. Karoline Schubert, Gesundheitsamt Leipzig, wird die Veranstaltung gegen 15 Uhr offiziell eröffnet. Das Rahmenprogramm zur Eröffnung gestaltet das Projekt gemeinsam mit Trägern und Initiativen aus und um den Stadtteil. Dabei hält das Grünauer Gesundheitsnetzwerk bereits ab 14 Uhr Mitmach-Aktionen für Jung und Alt und ein reichhaltiges Informationsangebot zum Thema Gesundheit bereit.

    Mit gesundheitsbezogener Gemeinwesenarbeit und einer impulssetzenden Gestaltung kindlicher Lebenswelten will „Grünau bewegt sich“ die Entwicklungschancen von Kindern nachhaltig verbessern. Zu den Handlungsfeldern zählen die Vernetzung von Akteuren, die Stärkung gesundheitsfördernder Kompetenzen in Kindertagesstätten und Horten, die Schaffung altersgerechter Bewegungsangebote im öffentlichen Raum und ein verbesserter Zugang zu gesunden Lebensmitteln. Die Durchführung des Projektes nach wissenschaftlichen Standards gewährleistet dabei die Übertragbarkeit der Gesundheitsförderungsarbeit auf weitere kommunale Lebenswelten.

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    HTWK > ForschenFAS - NACHRICHTEN - SOZIALWISSENSCHAFTENHTWK > Hochschule > Aktuelles
    news-86Wed, 30 Mar 2016 15:17:00 +0200Wie neue Technologien die Medien verändernhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/wie-neue-technologien-die-medien-veraendernGemeinsame Tagung zu Medieninnovationen von HTWK Leipzig und Universität LeipzigNachrichten als Computerspiele, interaktive Kurzfilme oder Videoschnitt-Apps – neue technische Entwicklungen ermöglichen neue Darstellungsformen in Journalismus und Werbung. Was genau ist neu an diesen Formaten? Wie verändern sie die Nutzungsgewohnheiten der Leser und Zuschauer? Welche Folgen hat das für die Journalistenausbildung? 

    Zu diesen Fragen tauschen sich am 30. März 2016 Kommunikationswissenschaftler aus ganz Deutschland bei der Tagung „Technische Innovationen – Medieninnovationen?“ aus. Als „Pre-Conference“ ist die Veranstaltung Auftakt zur diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaften (DGPuK) vom 30. März bis 1. April in Leipzig. Die Pre-Conference wird von der Universität Leipzig und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) gemeinsam organisiert. 

    „Vor genau 100 Jahren gründete Karl Bücher das erste Institut für Zeitungskunde an der Universität Leipzig und legte damit den Grundstein für die akademische Journalistenausbildung“, erklärt Cornelia Wolf, Juniorprofessorin für Online-Journalismus an der Universität Leipzig. Das Jubiläum nahmen sie und ihre Kollegin Prof. Gabriele Hooffacker von der HTWK Leipzig zum Anlass, gemeinsam die Pre-Conference zur DGPuK-Jahrestagung zu organisieren. Gabriele Hooffacker lehrt an der HTWK Leipzig Konzeption und Gestaltung crossmedialer Medieninhalte und publiziert Lehrbücher zur journalistischen Praxis. Hooffacker: „Wir als HTWK Leipzig wollen zeigen, was die Ingenieurwissenschaften zur Medienforschung beitragen können. Zur Pre-Conference stellen unsere Wissenschaftler beispielsweise neue Formate und technische Innovationen für das Lokalfernsehen vor.“

    Die DGPuK-Jahrestagung findet jährlich in wechselnden Städten statt. Die von den Leipziger Wissenschaftlerinnen organisierte Pre-Conference ist neu. Insgesamt werden rund 500 Kommunikations- und Medienwissenschaftler aus ganz Deutschland, der Schweiz und Österreich erwartet. Veranstaltungsort der DGPuK-Jahrestagung sowie der Pre-Conference ist das Hörsaalgebäude der Universität Leipzig. Das Programm der Pre-Conference findet sich unter diesem Link (PDF), das der Jahrestagung hier.

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    news-96Mon, 14 Mar 2016 01:00:00 +0100Von Mikrosystemen, Robotern und smarten Stromnetzenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/von-mikrosystemen-robotern-und-smarten-stromnetzenInternationale Elektrotechnik-Konferenz „SSD“ gastiert an der HTWK LeipzigVom 21. bis 24. März 2016 treffen sich an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) Spezialisten aus verschiedenen Bereichen der Elektro- und Informationstechnik zur 13. Internationalen Multi-Konferenz für „Systems, Signals and Devices“ (SSD). Insgesamt werden über 100 Experten zu der vom internationalen Fachverband der Elektroingenieure IEEE akkreditierten Konferenz erwartet. Die zentrale Fragestellung der knapp 140 Vorträge an drei Tagen: Wie kann die uns umgebende Technik intelligenter gestaltet werden? Die Bandbreite der Themen reicht dabei von Mikrosystemen, wie sie in Smartphones vorkommen, über drahtlos kommunizierende Sensoren bis hin zu intelligenten Stromnetzen und Robotern.

    Gastgeber der Konferenz ist HTWK-Professor Faouzi Derbel. Als einer der Mitbegründer der SSD ist der aus Tunesien stammende Elektrotechnik-Professor besonders stolz, die Veranstaltung in ihrem 15. Jahr des Bestehens erstmalig an seiner Heimat-Hochschule, der HTWK Leipzig, ausrichten zu können. „Mit Teilnehmern aus 18 Ländern, darunter Experten aus Tunesien, Malaysia, Korea, den USA oder Jordanien, ist die SSD im Gegensatz zu vielen vorrangig westlich geprägten Konferenzen wirklich international. Dieser Wissensaustausch über Kontinente und Kulturkreise hinweg ist wichtig, um neue Perspektiven und Forschungsansätze kennenzulernen. Denn genauso international wie viele globale Herausforderungen sind – die Versorgungssicherheit in Energienetzen zum Beispiel oder die Senkung des CO2-Ausstoßes durch effizientere Systeme – genauso international vernetzt sollte auch die Wissenschaft sein“, so Prof. Faouzi Derbel.

    Neben seiner Funktion als Gastgeber wird Prof. Derbel auf der diesjährigen SSD auch selbst neue Forschungsergebnisse präsentieren. Zusammen mit seinen Mitarbeitern Florian Strakosch und Sadok Bdiri hat er einen hochgradig energieeffizienten Sensor entwickelt, der seine Messdaten (z. B. Position, Temperatur oder Spannung) jederzeit auf Anfrage an einen Computer senden kann. Das Besondere: Der Sensor funkt komplett drahtlos und ist energieautark. Bislang auf dem Markt verfügbar sind lediglich Systeme, die zu vorgegeben Zeitintervallen ihre Messdaten senden. „Mit unserem ‚Wake-Up-Receiver‘ kann man jeder Zeit auf den Sensor zugreifen. So wird es zum Beispiel möglich, die Position eines mit dem Sensor ausgestatteten Geräts oder Produkts innerhalb von Gebäuden energieeffizient zu orten. Auch die Zustandsüberwachung von Maschinen wird durch den Sensor deutlich flexibler“, erklärt HTWK-Mitarbeiter Sadok Bdiri. Das theoretische Grundkonzept des Wake-Up-Receivers wurde bereits vor zwei Jahren auf der SSD in Barcelona mit dem Best Paper Award ausgezeichnet. Auf der diesjährigen Konferenz präsentieren die Wissenschaftler nun den ersten Prototyp.

    Weitere Informationen zur SSD 2016 finden Sie (auf Englisch) unter www.ssd-conf.org/ssd16. Die Konferenz findet im Nieper-Bau der HTWK Leipzig, Karl-Liebknecht-Straße 134, vom 21. bis 23. März 2016 statt.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-94Fri, 11 Mar 2016 01:00:00 +0100Produkte, die selbst vom Lieferanten zum Kunden finden?https://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/produkte-die-selbst-vom-lieferanten-zum-kunden-findenAktuelle Studie zeigt: Beschaffung und Logistik sind noch weit von Industrie 4.0 entferntDie Vernetzung von Maschinen und Produkten zu einem „Internet der Dinge“ wird die Art und Weise, wie Dinge produziert werden, gravierend verändern. Diese als „Industrie 4.0“ bezeichnete Entwicklung spiegelt sich in einer zunehmenden Automatisierung der Produktionsprozesse innerhalb von Unternehmen. In Einkauf und Logistik ist die Entwicklung aber noch nicht in der notwendigen Breite angekommen. Dies zeigt eine gemeinsame Studie von Prof. Holger Müller, Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig), und Prof. Ronald Bogaschewsky, Universität Würzburg.

    An der Befragung nahmen zwischen November 2015 und Februar 2016 insgesamt 168 Unternehmen aus Industrie, Dienstleistungsgewerbe, Handel und öffentlichen Institutionen teil. Vorgestellt wurden die Ergebnisse Anfang März auf den 7. E-Lösungstagen des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) in Düsseldorf.

    „Die Vision von Industrie 4.0 ist, dass sich Fabriken, Produkte und Maschinen intelligent selbst steuern. Innerhalb der Unternehmen wird dies zum Teil schon umgesetzt, aber zwischen den Unternehmen, also zwischen Zulieferern, Produzenten und Kunden, wird – zugespitzt formuliert – zum Teil noch immer Papier verwendet, um die Informationen zu übertragen“, so Holger Müller, Professor für Supply Chain Management (SCM) an der HTWK Leipzig. „Dabei ist es unabdingbar, dass die operativen Einkaufs- und Logistikprozesse digitalisiert werden, um den Anforderungen von Industrie 4.0 gerecht zu werden. Dann würde beispielsweise ein Kundenauftrag ‚intelligent‘ die Bestellung für die für ihn benötigten Kaufteile auslösen. Diese wiederum würden sich daraufhin beim Zulieferer selbstständig auf den Weg machen.“ Doch bislang ist das noch Zukunftsmusik: Zwar wird die Relevanz von Industrie 4.0 seitens der Unternehmen als ausgesprochen hoch eingeschätzt. Die notwendigen Vorbereitungen und Innovationsprozesse in Einkauf und Logistik werden aber aktuell noch auf die lange Bank geschoben. Vielen Unternehmen fehlt es gar an einer konkreten Industrie-4.0-Strategie.

    „Insgesamt wissen die meisten Unternehmen bisher nicht, wie sie die Digitalisierung gewinnbringend einsetzen können und was für Anwendungen notwendig sind“, erklärt Prof. Holger Müller. Bezogen auf Einkauf und Logistik fehlt es den meisten noch an IT-Basislösungen, um die Potenziale von Industrie 4.0 erfolgreich realisieren zu können. „Dabei könnten und sollten Unternehmen die Digitalisierung nutzen, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu erarbeiten.“

    Die Studie „Industrie 4.0: Wie verändern sich die IT-Systeme in Einkauf und SCM?“ wurde von den deutschen und österreichischen Bundesverbänden Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik unterstützt. Die komplette Studie finden Sie hier als PDF zum Download.

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    HTWK > Hochschule >> PressemitteilungHTWK > ForschenFW_FORSCHUNGFW > FakultaetFW_Aktuelles-News-externFW_MUELLERscm
    news-93Thu, 10 Mar 2016 01:00:00 +0100Preis der Zukunftsstiftung Südraum Leipzig verliehenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/preis-der-zukunftsstiftung-suedraum-leipzig-verliehenHTWK-Absolvent für Dissertation über die wirtschaftliche Resilienz Sachsens ausgezeichnetFür seine an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) verfasste Dissertation über die wirtschaftliche Krisenfestigkeit Sachsens wurde Dr. Daan Peer Schneider mit dem Preis der Zukunftsstiftung Südraum Leipzig ausgezeichnet. Verliehen wurde die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung am 10. März 2016 in Zwenkau beim Wirtschaftstag der Landkreise Leipzig, Altenburger Land und Burgenlandkreis.

    In seiner Dissertation „Verbundene Vielfalt als Untersuchungsdeterminante regionalwirtschaftlicher Resilience – Eine qualitative Fallstudie aus Sicht der Akteure mit einem Schwerpunkt auf Sachsen“ untersucht der Wirtschaftsingenieur Daan Peer Schneider, welche Auswirkungen die spezifische Wirtschaftsstruktur Sachsens auf die Bewältigung von Krisen und Schocks hat. Konkret zeigte Schneider auf, dass die inter-industrielle Verbundenheit zwischen der Mikroelektronik- und Photovoltaikindustrie sowie zwischen dem Maschinen- und Anlagenbau in Sachsen eine flexible Anpassung der regionalen Unternehmen an sich verändernde Wirtschaftsbedingungen in Zeiten der Krise ermöglichte. Diese Fähigkeit, Störungen besser als andere bewältigen zu können, wird als Resilienz bezeichnet. Die mit summa cum laude bewertete Doktorarbeit wurde an der HTWK Leipzig von Prof. Rüdiger Wink und an der Universität Leipzig von Prof. Robert Holländer betreut.

    Der Vorstandsvorsitzende der Zukunftsstiftung Südraum Leipzig, Joachim Kahlert, würdigt die Arbeit bei der Preisverleihung mit den Worten: „Die Jury hat insbesondere überzeugt, wie sich zwei Leipziger Hochschulen in einem gemeinsamen Schwerpunkt einer hochaktuellen Forschungsthematik mit hoher regionaler Relevanz widmen, die vom Preisträger mit großem Erfolg bearbeitet wurde.“

    Daan Peer Schneider studierte zunächst Maschinenbau und arbeite danach ein Jahr lang als Entwicklungsingenieur in Dänemark. Im Anschluss absolvierte er den Masterstudiengang General Management an der HTWK Leipzig. Ab 2011 forschte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HTWK Leipzig in verschiedenen Forschungsprojekten zur regionalen Resilienz. Als Mitglied der gemeinsamen Nachwuchsforschergruppe „RegAWa – Regionale Anpassung an den globalen Wandel“ von HTWK Leipzig und Universität Leipzig arbeitete er an seiner Promotion zum Doktor-Ingenieur, die er 2015 erfolgreich an der Universität Leipzig verteidigte. Seit Januar 2016 arbeitet er in der Geschäftsführung des Familienunternehmens Industriefabrik Schneider, einem Hersteller von Industriearmaturen und -anlagen.

    Die Zukunftsstiftung Südraum Leipzig wurde vor über 15 Jahren gegründet. Sie ist gezielt im ländlichen Raum aktiv und fördert nachhaltige Projekte und Ideen im wirtschaftlichen und kommunalen Bereich. Jedes Jahr zeichnet die Stiftung eine wissenschaftliche Abschlussarbeit aus, die einen hohen innovativen Charakter und eine Unterstützungsfunktion für die Kommunal- und Wirtschaftsentwicklung in der Region aufweist.

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    news-104Thu, 03 Mar 2016 09:12:00 +0100Computerspieltechnik für Industrieanwendungenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/computerspieltechnik-fuer-industrieanwendungenSpin-off der HTWK Leipzig präsentiert neue Virtual-Reality-Anwendung auf der CeBITIn modernen Computerspielen sind oft riesige, interaktive Zukunftsszenarien nachgebildet. Per Joystick, Mausklick oder Kopfbewegung können sich die Nutzer durch die Fantasiewelt bewegen und mit ihr interagieren. Die dahinter steckende Technologie ist mehr als Spielerei: Auch Maschinen, Labore und Fahrzeuge können täuschend echt virtuell nachgebildet und interaktiv erfahrbar gemacht werden. Das Leipziger Start-up LeFx, ein Spin-off der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig), demonstriert auf der diesjährigen CeBIT in Hannover, wie Industriekunden von Virtual Reality (VR) profitieren können.

    „Geplante Bauvorhaben, verschiedene Ausstattungsvarianten eines Fahrzeugs oder komplexe Prozesse lassen sich besser nachvollziehen, wenn man sie sich bildlich vor Augen führt“, so Klaus Hänßgen, Professor für Multimediatechnologie an der HTWK Leipzig. In der Architektur werden deshalb schon seit langem größere Immobilienprojekte dreidimensional visualisiert. „Doch noch einfacher wird es für die Vorstellungskraft, wenn man die Objekte komplett virtuell nachbildet – inklusive Interaktionsmöglichkeiten“, ergänzt der Medieninformatiker Hannes Finke und erklärt damit zugleich die Geschäftsidee des Leipziger Start-ups LeFx. Das Spin-off aus der HTWK Leipzig realisiert VR-Simulationen für Kunden aus der Immobilienbranche, der Medizintechnik oder dem Maschinenbau. Auf der CeBIT 2016 präsentieren die HTWK Leipzig und LeFX unter dem Schlagwort „VRX – Virtual Reality eXperience“ verschiedene Anwendungsszenarien der neuen Technologie. Messebesucher können sich beispielsweise über eine VR-Brille in ein virtuelles Großraumbüro versetzen, per Kopfbewegung die verschiedenen Räume erkunden und über ein Tablet die Innenausstattung live verändern. Das macht nicht nur Spaß, sondern bietet auch neue Chancen in verschiedensten Unternehmensbereichen. „Gerade bei Großprojekten mit vielen beteiligten Entscheidern kann VRX helfen, komplexe Prozesse oder potentielle Gestaltungsvarianten verständlich zu machen. Aber auch bei potentiellen Kunden oder auf Messen hinterlassen VR-Simulationen einen bleibenden Eindruck“, so Hannes Finke.  

    Die Idee, klassische Konstruktionsdaten und Computerspiel-Technologien zu einer neuen VR-Anwendung zusammenzufügen, entwickelte Hannes Finke gemeinsam mit zwei Kommilitonen während des Medieninformatik-Studiums an der HTWK Leipzig. Mit Unterstützung ihres Professors Klaus Hänßgen warben sie mit dem Projekt „VRX“ ein EXIST-Gründerstipendium des Bundeswirtschaftsministeriums ein. Von Januar bis Dezember 2015 wurde der Lebensunterhalt der drei Medieninformatiker über das Stipendium abgedeckt, die Hochschule stellte Arbeitsplatz und Infrastruktur. Seit Auslaufen der Förderung steht das Start-up auf eigenen Beinen.

    Den gemeinsamen Stand von HTWK Leipzig und LeFx auf der CeBIT finden Sie vom 14. bis 18. März 2016 auf der Messe Hannover in Halle 6, Stand B24 (Gemeinschaftsstand „Forschung für die Zukunft“).

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    news-120Thu, 10 Dec 2015 13:44:00 +0100Regionale Resilienz gegen globale Krisenhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/regionale-resilienz-gegen-globale-krisenHTWK-Wissenschaftler erforschen, warum die letzte Wirtschaftskrise bestimmten Regionen wenig anhaben konnteLeipzig und Freiburg im Breisgau sind im Vergleich zu Dresden oder Stuttgart eher wirtschaftlich gestärkt aus der letzten globalen Finanz- und Wirtschaftskrise hervorgegangen. Selbst im Krisenjahr 2009 entwickelten sich hier das lokale Bruttoinlandsprodukt und die Erwerbstätigenzahl besser als in vergleichbaren Regionen. Ein Forscherteam um Rüdiger Wink, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig), führt dies auf eine vielfältig aufgestellte Wirtschaft, eine lebendige Zivilgesellschaft und attraktive Dienstleistungen in beiden Städten zurück. Diese Ergebnisse zur Resilienz (Krisenfestigkeit) von Regionen sind nun im Springer Gabler Verlag erschienen.

    Insgesamt haben Rüdiger Wink und sein Forscherteam die Entwicklung von zehn deutschsprachigen Regionen seit 1990 untersucht. Die Krisenfestigkeit Leipzigs und Freiburgs lässt sich auf zwei entscheidende Ursachen zurückführen: „Beide Städte verfügen über einen vergleichsweise hohen Anteil lokaler Dienstleistungen, die weniger von internationalen Krisen betroffen sind“, so Rüdiger Wink. „Dazu tragen auch die vielen gut und vielseitig ausgebildeten Arbeitskräfte in der Kreativwirtschaft bei.“ Daneben, so die Analyse des Volkswirtschaftsprofessors, seien die wirtschaftlich relevanten Branchen in Leipzig und Freiburg im Unterschied zu Standorten wie Dresden oder Stuttgart viel weniger miteinander verbunden. In der Krisensituation kam es daher zu weniger Ansteckungseffekten.

    Im Vergleich mit anderen Stadtregionen in Deutschland identifizierten die Forscher wiederkehrende Reaktionsmuster auf Krisen. Für Leipzig zeigte sich: Egal ob Konjunktur- oder Branchenkrise, Naturkatastrophe oder Systemveränderung – stets halfen die starke städtische Zivilgesellschaft und die wirtschaftliche Vielfalt bei der Krisenbewältigung. Freiburg profitierte zudem von seiner frühzeitigen Orientierung an ökologischer Stadtentwicklung und einer starken Bürgerbeteiligung.

    Was aus den Analysen für die Bewältigung künftiger Krisen zu lernen ist? „Man muss stets mit positiven und negativen Schocks rechnen“, so Rüdiger Wink. „Beispielhaft zeigt sich dies an der Entwicklung der Einwohnerzahlen in Leipzig: Um die Jahrtausendwende diskutierten alle über die ‚schrumpfende Stadt‘, nun haben wir eine gegenteilige Diskussion um ausreichenden und preiswerten Wohnraum in der neuen ‚Schwarmstadt‘. Solche Entwicklungen lassen sich nicht genau vorhersehen – allerdings können Politik und Verwaltung zur Krisenprävention bereits heute strukturelle Schwächen identifizieren und abbauen. Während der Krise fehlt die Zeit für neuartige strukturelle Anpassungen. Die Voraussetzungen, um eine Krise bewältigen oder oder gar als Chance nutzen zu können, müssen bereits vorher erworben werden.“

    Die Analysen basieren auf mehreren Studien, die das Team um Rüdiger Wink von 2011 bis 2014 mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, des Europäischen Parlaments und der Forschungseinrichtung ESPON der Europäischen Kommission durchgeführt hat. Grundlage der Studien sind Befragungen, Workshops mit Praktikern der Wirtschaftsförderung, statistische Auswertungen und Literaturauswertungen.

    Die Ergebnisse sind nun im Buch „Wirtschaftliche Resilienz deutschsprachiger Regionen“ erschienen. Die untersuchten Regionen sind: Leipzig, Chemnitz, Dresden, Stuttgart, Pforzheim, Freiburg i. Br., Dortmund, Gelsenkirchen, Uckermark, Burgenland (Österreich).

    Rüdiger Wink, Laura Kirchner, Florian Koch, Daniel Speda: Wirtschaftliche Resilienz deutschsprachiger Regionen. Wiesbaden: Springer Gabler Verlag 2016. ISBN 978-3-658-09822-3.

    Ebenfalls frisch im Springer-Verlag erschienen ist der von Rüdiger Wink herausgegebene Sammelband „Multidisziplinäre Perspektiven der Resilienzforschung“. Der Sammelband reflektiert den Begriff „Resilienz“ aus verschiedenen wissenschaftlichen Blickrichtungen und zeigt auf, dass das Resilienzkonzept das Potenzial eines neuen wissenschaftlichen Paradigmas birgt. Dieses Buch wird im Springer-Verlag die wissenschaftliche Reihe „Studien zur Resilienzforschung“ begründen.

    Rüdiger Wink (Hrsg.): Multidisziplinäre Perspektiven der Resilienzforschung. Wiesbaden: Springer Verlag 2015. ISBN 978-3-658-09622-9.

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    news-130Mon, 07 Dec 2015 01:00:00 +0100Carbonbeton-Konsortium erneut erfolgreichhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/carbonbeton-konsortium-erneut-erfolgreichDeutscher Rohstoffeffizienz-Preis 2015 für Forschungsprojekt mit HTWK-BeteiligungDas interdisziplinäre Innovationsnetzwerk „C³ – Carbon Concrete Composite“ hat binnen einer Woche bereits zum zweiten Mal einen nationalen Wissenschaftspreis erhalten. Unter der Marke C³ erforschen 130 Projektpartner den zukunftsfähigen Baustoff Carbonbeton und treiben dessen Praxiseinführung voran. Für dieses Engagement wurde das Konsortium, an dem die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) als Forschungspartner maßgeblich beteiligt ist, am Freitag (4. Dezember) in Berlin mit dem Deutschen Rohstoffeffizienzpreis 2015 ausgezeichnet. Der Preis wird von der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) zusammen mit dem Bundeswirtschaftsministerium jährlich verliehen. 

    Das C³-Konsortium wird von der Technischen Universität Dresden koordiniert und vom Bundesforschungsministerium gefördert. Ausgezeichnet wurde C³ für den effizienten Einsatz von Rohstoffen bei der Verwendung von Carbonbeton. Insbesondere würdigte die DERA, dass für die Herstellung von Carbonbeton bedeutend weniger Sand eingesetzt werden muss als in herkömmlichen Baustoffen. Durch die Verwendung des nichtkorrodierenden Materials Carbon kann die Bauteildicke und damit die Betonmenge beim Bau erheblich reduziert werden. Dies wirkt sich in erheblichem Maße günstig auf Ressourcen- und Energieverbrauch sowie die CO2-Bilanz aus. Carbonbeton kann – und soll – deswegen eine neue Art des Bauens begründen und den bislang wichtigsten Baustoff Stahlbeton sukzessive ersetzen. Angesichts der verbauten Mengen an Stahlbeton ist das Potenzial in Sachen Umweltschutz gewaltig. 

    „Stahlbeton ist der Verbundwerkstoff unserer Zeit, aber die großen Mengen an Sand, Kies und vor allem Zement verursachen erhebliche Umweltwirkungen. Die Verwendung von alternativen Bewehrungsmaterialien wie Carbon führt zu einer reduzierten Betondeckung und damit zu schlankeren Bauteilen. Dadurch lassen sich die Anteile der eingesetzten Rohstoffe stark verringern“, so Prof. Klaus Holschemacher, Direktor des Instituts für Betonbau an der HTWK Leipzig.

    Erst vor einer Woche war „C³ – Carbon Concrete Composite“ von Bundesforschungsministerin Johanna Wanka mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung ausgezeichnet worden. Hierbei lag der Fokus nicht auf dem Rohstoffeinsatz, sondern auf der günstigen Langzeitperspektive für den Sektor Bauen durch den Einsatz von Carbonbeton. C³ konnte in beiden Feldern die Jury überzeugen. In spätestens zehn Jahren will das Konsortium den Baustoff zur Marktreife gebracht haben.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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    news-125Mon, 30 Nov 2015 13:44:00 +0100Bauen neu denken mit Carbonbetonhttps://www.htwk-leipzig.de/forschen/aktuelles/detailansicht/artikel/bauen-neu-denken-mit-carbonbetonDeutscher Nachhaltigkeitspreis Forschung 2015 geht an das Konsortium C³Mit einem neuen Materialverbund aus Carbonfasern und Hochleistungsbeton wollen verschiedene Wissenschaftseinrichtungen gemeinsam mit zahlreichen Unternehmen das Bauen revolutionieren – langlebiger, ressourcenschonender und ästhetischer sollen die Bauwerke werden. Um diese Vision umzusetzen, haben sich mehr als 130 Partner, darunter auch die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig), im Forschungskonsortium „C³ - Carbon Concrete Composite“ zusammengeschlossen. Am Freitag, 27. November 2015, wurde das Konsortium von Bundesforschungsministerin Prof. Johanna Wanka mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung ausgezeichnet.

    Die Erforschung und Etablierung des neuen Baustoffes C³ biete „einen vielversprechenden Ansatz, um einen Paradigmenwechsel im Bauwesen und somit der Stadtentwicklung einzuläuten“, hieß es in der Jurybegründung bei der Preisverleihung in Düsseldorf. Das Projekt C³ leiste einen wichtigen Beitrag, um einen einschneidenden Innovationsschub hervorzurufen. Das C³-Konsortium wird von der Technischen Universität Dresden koordiniert und vom Bundesforschungsministerium gefördert.

    Hintergrund: 40 Prozent des weltweitenden Energiebedarfs entfallen auf den Bereich Bauen. Das dabei am häufigsten verwendete Material ist Stahlbeton. Da Stahl korrodiert, braucht er Beton als Schutz. Carbon hingegen kann nicht rosten – die nötige Betonschicht kann also viel dünner sein. Dies wirkt sich positiv auf den Ressourcenverbrauch aus, außerdem ermöglichen schlanke Bauteile deutlich mehr Möglichkeiten in der architektonischen Gestaltung. Um Carbonbeton möglichst schnell einsatzfähig zu machen, führen 130 Projektpartner im Rahmen von C³ zahlreiche Grundlagen- und Entwicklungsprojekte durch. An drei von vier Basisvorhaben sowie mehreren Entwicklungsprojekten ist die HTWK Leipzig maßgeblich beteiligt.

    „Es freut uns außerordentlich, dass die Notwendigkeit eines Umdenkens im Bauwesen durch eine hochkarätige Jury und durch das Publikum beim Online-Voting mit dem Nachhaltigkeitspreis honoriert wird“, sagt Prof. Klaus Holschemacher, Direktor des Instituts für Betonbau an der HTWK Leipzig.

    Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis wird von der gleichnamigen Stiftung jährlich in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung verliehen. Der diesjährige Preis stand ganz im Licht des Wissenschaftsjahrs 2015 unter dem Thema Zukunftsstadt. In der Kategorie Forschung gingen insgesamt 87 Bewerbungen ein. Eine Jury aus 14 Experten nominierte hiervon drei Bewerber, darunter das Forschungskonsortium C³. Anschließend wurde in einem öffentlichen Online-Voting über den Sieger abgestimmt.

    Autorin: Dr. Rebecca Schweier

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